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LITERATUR
Fredi Jirkal, Pepi Hopf: Best of – Nimm 2 wie Pech
und Schwefel Was ist besser als das Beste von Pepi Hopf? Das Beste von Fredi Jirkal! Und was ist noch besser? Das Beste vom Besten von Pepi Hopf und das Beste vom Besten von Fredi Jirkal zusammen. Sportplatz Haringsee, 2286 Haringsee, Fr 20.00 Gernot Kulis: Best of 20 Jahre Ö3-Callboy Was hat der Ö3-Callboy nicht Leute reingelegt! Zwanzig Jahre lang! Jetzt lässt Gernot Kulis seine lustigsten Scherzanrufe in einem Bühnenprogramm Revue passieren. Messegelände Wieselburg, 3250 Wieselburg, Fr 19.30 Chris Lohner: Bazzoka und die vier im Jeep „Ein musikalisch, humorvolles Programm mit einer privaten Fotorevue Chris Lohners. Lohner liest und aus ihrem neuen Buch, erzählt Anekdoten dieser Zeit, Toni Matosic – Monti Beton Mastermind – spielt und singt dazu. Schloss Hunyadi, 2344 Maria Enzersdorf, Sa 20.00 Sommer Spiele Schloss Hunyadi ✷ Malarina: Serben sterben langsam „Wie integrieren wir uns, die Serben, eine Nation deren Image seit Kaisermord und Srebrenica schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde, in einem Land wie Österreich, dessen Geschichtslehrer von ebendiesem Kaisermord mit nicht nachlassender Erschütterung berichten?“, fragt die Ankündigung der Newcomerin Malarina. Kurpark Baden, 2500 Baden, Di 19.30 Stadt:Kultur im Park Baden Manche mögen’s verschleiert von Michael Niavarani nach dem französischen Kultfilm „Cherchez la femme“: R/B: Ganser K: Hamvas D: Breitebner, Caviezel, Graf, Keberle, Öncel, Poyraz, Çağdaş Şahan, Schüssler Stella. Eine Travestie-Komödie: Armand und Leila sind frisch verliebt, doch Leilas Bruder ist damit nicht einverstanden. Zurück von einem längeren Aufenthalt aus dem Jemen, wendet sich der Radikalisierte gegen die Beziehung seiner Schwester. Armand und Leila bleibt keine Wahl: Um sich unerkannt treffen zu können, muss Armand einen Niqab tragen. Getarnt als neue beste Freundin, geht Armand bei ihr ein und aus. Mahmoud verliebt sich in die geheimnisvolle Frau mit den wunderschönen Augen. Schloss Rosenburg, 3573 Rosenburg-Mold, Fr, Sa 19.00, So 11.00, 18.00 Sommernachtskomödie Rosenburg ✷ Thomas Maurer: Zeitgenosse aus Leidenschaft Der assoziative Programmtitel erlaubt es dem mit einem Stuhl als einzigem Requisit agierenden Entertainer die vage, nicht allzu weit vom Real-Ich angesiedelte Handlung mit einer Girlande an Beobachtungen und Reflexionen zu umgarnen, eine Theorie des schlechten Gewissens zu entwickeln, die eigene Sicher-nicht-NikotinSucht zu thematisieren und Infos über die Hochkultur der Azteken einzustreuen (die man auf „Universum History“ vertiefen kann). Glanzstück des Abends ist freilich die Dekonstruktion des Andreas Hofer-Mythos: Der Kämpfer wider die napoleonisch-bayerische Oppression wird lustvoll als bornierter Gotteskrieger und Impfgegner enttarnt. Weingut Sepp Moser, 3495 Rohrendorf bei Krems, So 15.00 Kultur bei Winzer:innen
Molière oder der Heiligenschein der Scheinheiligen
nach Michail Bulgakow R: M. Sturminger B/K: M. Sturminger, P.Sturminger D: Barton, Blumenschein, Glatzner, Kreiner, Nicholas, Prieler, Rang, Schedle, Stöger, van Brouwer. Die Sommerspiele Perchtoldsdorf unterlaufen Jahr für Jahr die Erwartungen an Sommertheater. Das macht die Inszenierungen im Hof der Burg Perchtoldsdorf auch interessanter als das meiste andere Freiluftprogramm. Das Theaterstück des 1940 verstorbenen russischen Autors Michail Bulgakow spiegelt mit Molières Situation am Hof von Ludwig XIV. seine eigene existenzielle Not unter Stalin. Angereichert mit neuen Szenen stellt der Abend die Frage: Was passiert zwischen Machthabern und Künstlern? Sommerspiele Intendant und Regisseur Michael Sturminger inszeniert, Michael Pogo Kreiner liefert die musikalische Untermalung. Burg Perchtoldsdorf, Burghof, 2380 Perchtoldsdorf, Fr, Sa, Do 20.00 Sommerspiele Perchtoldsdorf Die Möwe von Anton Tschechow. R: Fischer D: Cervik, von Stolzmann, Schwab. Tragikomödie über Liebe, Kunst und den Kampf der Generationen als Theaterauf-dem-Theater-Farce. Theater Reichenau, Großer Saal, 2651 Reichenau an der Rax, Sa 19.30, Mi 15.30, Do 19.30 Festspiele Reichenau Nero – Er wollte doch nur spielen von Jérôme Junod. R: Hauer B: Sommergruber K: Klug M: Kammerer D: Blaha, Carus, Dick, Jelinek, Kamper, Kornfeld, Pass, Prusa.Wachauarena Melk, 3390 Melk, Fr 20.15 Sommerspiele Melk Randspalte Nur Ruhe! von Nestroy. R: Gruber B/K: Költringer M: Binder D: Doppler, Lingens, Sedlaczek. 50 Jahre Nestroyspiele Schwechat. Im Jubiläumsjahr inszeniert Peter Gruber diese selten gespielte Posse. Darin möchte ein Lederfabrikant seinen Betrieb anlässlich dessen 50-jährigen Bestehens an seinen Neffen übergeben und in den Ruhestand gehen. Doch sein Vorhaben scheitert kläglich. Schloss Rothmühle Schwechat, 2320 Schwechat, Sa 20.30, Di, Mi 20.30 Nestroyspiele Schwechat Der Revisor Komödie von Nikolai Gogol. R: Klapper. Die Nachricht, dass ein Revisor inkognito in die Stadt gekommen ist, versetzt den Bürgermeister in Gogols bitterböser Farce in helle Aufregung. Alle lassen sich hier schmieren, bestechen, fälschen Bücher und Bilanzen. In Wahrheit handelt es sich bei der angekommenen Person jedoch um einen mittellosen reisenden Beamten namens Chlestakow, der das Angebot, ihn für einen Revisor zu halten, gerne annimmt. Das Thema hat nicht an Aktualität eingebüßt. Wald4tler Hoftheater Pürbach, 3944 Schrems, Do 20.15 Mike Supancic: Grand-Hotel Supancic Eine Zeitreise durch die Musik: „Hier wurde Bob Dylan nicht zum ersten Mal zum Trickbetrüger, hier logierte der allernetteste aller Gangsta-Rapper und hier entstanden die glaubwürdigsten Verschwörungstheorien seit der Kinderinsel von Hillary Clinton“, heißt es in der Ankündigung. 9er Haus Hennersdorf, 2332 Hennersdorf, Fr 19.00 Wie es euch gefällt nach Shakespeare von Kaya Dyminicki und Alexander Pschill.. R: Dolezal D: Fussenegger, Hausman, Dolezal. Theaterbühne am Haager Hauptplatz, 3350 Haag, Fr, Sa, Do 20.15 Theatersommer Haag Randspalte Der Zerissene von Nestroy. Nestroys Posse mit Gesang über den Kapitalisten Herr von Lips. Den Wohlstand, den er sich erarbeitet hat, kann er nicht mehr genießen. Wird er Langeweile und Lebensüberdruss entrinnen? Kann er seinem Leben einen neuen Sinn geben? Brandlhof Radlbrunn, 3710 Ziersdorf, Fr 20.00, So 20.00
1.7.–7.7.
SEBASTIAN FASTHUBER, FASTHUBER@FALTER.AT
✷ empfohlen Eintritt frei ☺ auch für Kinder geeignet siehe auch
www.falter.at
Alle Bundesländer, alle Termine
Buchpräsentation
Niki Popper, Ursel Nendzig: Ich simuliere doch nur
Wie lange wird die Warteschlange bei der nächsten Wahl? Wie entwickelt sich die Auslastung von Zugstrecken? Wie wird sich die Verbreitung eines Virus durch eine Impfung verändern? Alles lässt sich in ein Modell gießen und simulieren. Das ist die Kernkompetenz von Niki Popper und seinem Team. Der Simulationsexperte stellt sein Buch mit Co-Autorin Ursel Nendzig vor. Thalia Buchhandlung 1030, Fr 19.00 Antonia Rados: Afghanistan von innen Antonia Rados kennt Afghanistan wie wenige andere westliche Reporter:innen. Seit über 40 Jahren bereist sie das entlegene Land. In „Afghanistan von innen“ erklärt sie die Umwälzungen der Welt, denen auch Afghanistan ausgesetzt war und ist: Von der Planwirtschaft der Sowjets, dem Chaos der „Heiligen Krieger“ und den Auswirkungen der Globalisierung, die nach 2001 vor dem armen, entlegenen Land nicht halt machte. Thalia Buchhandlung 1030, Mi 19.00
Isabella Sommer: Alfred Grünfeld (1852–1924). Der
„Pianist Wiens“ Buchpräsentation mit Musik. Sängerin Andrea Schwab, Pianistin Asako Hosoki und Violinstin Yoko Huber bringen unbekannte Lieder und Klavierstücke von Alfred Grünfeld, Mathilde Rothschild und Josef Lamberg zum Vortrag. Autorin Isabella Sommer erzählt aus Grünfelds Leben und Schaffen und führt durch das Programm. Bezirksvorstehung Margareten, Do 19.00 ✷ Marlene Streeruwitz: Handbuch gegen den Krieg Weil es immer Krieg gibt, so Streeruwitz, wissen wir nichts über Frieden. Dieses Buch zeigt auf, wie Friede das Modell für die Lebensführung sein muss, wie Krieg das Gegenteil von Leben und des Demokratischen ist, welche Schritte zum Frieden notwendig wären. Lesung und Diskussion mit der Autorin. Moderation: Birge Krondorfer. Frauenhetz, Mo 18.00 Young Storyteller Challenge „Lest das!“ 14 Geschichten von Jugendlichen wurden von einer Jury ausgewählt und in einem Buch versammelt. An diesem Abend werden sie vorgestellt. Thalia Buchhandlung 1030, Mo 19.00
Lesung
Andre Blau & Barbara Wolfingseder Lesung vorwiegend humoristischer Texte. Café Amadeus, Mi 20.00 Darf‘s ein bisserl Mord sein? Ein True Crime-Podcast stellt sich live vor. Host Franziska Singer erzählt Co-Host Amrei Baumgartl von einer wahren Begebenheit aus der Kriminalgeschichte. Bei aller Ernsthaftigkeit und Respekt den Opfern gegenüber dürfen hier auch Witz und Wiener Schmäh nicht zu kurz kommen. Muthsamgasse, Do 20.00 Kultursommer Wien Dreiminutenkatastrophen Hahnrei Wolf Käfer, Andrea Pauli, Gerhard Ruiss, Marius Schiener, Monika Schmatzberger, Veronika Schwarz. Das Erste Wiener Lesetheater eröffnet sein traditionelles Sommerprogramm im Garten des Weinhaus Sittl mit einem Abend, der ganz dem Dramolett gewidmet ist. Texte von Antonio Fian, Bodo Hell, Christl Greller, Richard Weihs u.a. Bei Schlechtwetter findet die Veranstaltung im Stüberl statt. Weinhaus Sittl, Mo 19.00 Sommerlesungen im Garten Erstes Wiener Lesetheater: Blaue Stunde Das Format läuft seit vielen Jahren, jeweils am ersten Dienstag im Monat wird zu einem bestimmten Thema gelesen – wobei
IMPULSTANZ Tipps
Pina Bauschs „Vollmond“ (oben) eröffnet heuer das Tanz- und PerformanceFestival; Florentina Holzinger zeigt noch einmal ihr Meisterwerk „Tanz“
Vollmondnächte, Objektophilie und ein Geburtstag beim Impulstanz-Festival
Wasser überall: In Pina Bauschs „Vollmond“ (7. bis 10.7.) dominiert dieses Element. Die meiste Zeit regnet es. Der Bühnenboden mit dem Wassergraben ist nass, das Tanzensemble ebenfalls. Das Stück eröffnet das Wiener Tanz- und Performance-Festival Impulstanz, das heuer ungewöhnlich früh startet.
Nach dem Tod der Choreografin und Begründerin des Tanztheater Wuppertal 2009 war lange nicht klar, wie es weitergehen soll. Doch das Ensemble existiert immer noch, Bauschs Choreografien gibt die Gruppe an eine junge Generation von Tänzerinnen und Tänzern weiter. Impulstanz holt Bauschs Werke, die weltweit touren, immer wieder nach Wien. „Vollmond“ ist eines der bekanntesten: Wim Wenders’ 3DFilm „Pina“ enthielt etliche Szenen aus diesem Stück.
Auch Dada Masilo ist keine Unbekannte beim Festival. Die südafrikanische Choreografin zeigt, nach dem Erfolg im letzten Jahr, noch einmal ihre Interpretation des Ballettklassikers „The Sacrifice“ (28. und 30.7.). Zwei weitere sogenannte „Classics“ gibt es mit Simon Mayers genialem Solo „SunBengSitting“ (11.7.) und „Oil Pressure Vibrator“ (22. und 23.7.) von Geumhyung Jeong. Der südkoreanischen Künstlerin Jeong, die die Maschine ins Zentrum ihrer Arbeiten stellt, widmet Impulstanz überhaupt eine ganze Werkschau, mit Performances, Skulpturen und Videos. 35-jähriges Jubiläum feiert Wim Vandekeybus mit seiner spektakulären Company Ultima Vez. „Scattered Memories“ (27. und 29.7.) heißt das Geburtstagsstück, es feiert seine Welturaufführung in Wien.
Impulstanz stellt aber nicht nur große Namen auf die Bühne, sondern lädt auch den Nachwuchs ein. Die Reihe [8:tension] versammelt junge Positionen aus der internationalen Performancewelt: Der gebürtige Südafrikaner Tiran Willemse etwa widmet sich in seinem Solo „blackmilk (melancholia)“ (18. und 20.7.) Schwarzer Männlichkeit.
Insgesamt 54 Produktionen stehen heuer auf dem Festivalspielplan, darunter auch Florentina Holzingers großartiges Stück „Tanz“ (31.7. und 2.8.): ein Must-see!