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EIN ECHTER HÄBERLI
EIN- UND AUSBLICKE Der Wald dient nicht nur als inspirierende Umgebung, sondern als zentrales Gestaltungselement.
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EIN HÄBERLI Das Haus am Hang zeigt, wie moderne Ästhetik plus Baubiologie harmonieren. Impulse gab die ECHTER Wohnstudie rund um den Prototypen „Haussicht“ – ein Konzept von Designer Alfredo Häberli. Fotos: Baufritz
FÜR ALLE Die Bauherren wünschten sich ein freistehendes
DATEN & FAKTEN
Hausstil? freistehendes Designhaus Wohnfl äche? 172 m² Haustyp? Einfamilienhaus Bauweise? Holztafelbau mit Großelementen Dachform? Satteldach Kontakt? www.baufritz.com Dass wir neben Stühlen, Tellern und Weingläsern auch einmal ein von Alfredo Häberli entworfenes Haus unser Eigen nennen dürfen, hätten wir vor ein paar Jahren nicht gedacht“, erzählt schmunzelnd die Bauherren-Familie Washington und Abbühl. Aus der 2016 entwickelten Wohnstudie „Haussicht“ ist ihr neues Wohnhaus „Waldsicht“ im schweizerischen Köniz bei Bern entstanden – als erstes realisiertes Gebäude, das sich aus dem gemeinsam entwickelten Baukasten mit Design-Details speist. „Wir hatten Vorstellungen, welche Elemente umgesetzt werden sollten: Zwei Kinderzimmer, ein großzügiges Schlafzimmer, ein Arbeitsplatz mit Bibliothek und Gästenische, eine Terrasse in der Morgensonne und eine in der Abendsonne. Mit dem Zusatz, dass der Wald mit den Bäumen rund um unser Grundstück eine tragende Rolle spielen sollte“, so die Bewohner. Diese Anforderungen für das freistehende Einfamilienhaus wurden eins zu eins in ein Raumkonzept umgesetzt, in derselben gestalterischen Sprache wie auch bei „Haussicht“. Dagmar Fritz-Kramer von Baufritz über die Zusammenarbeit: „Es war eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann aus der Vision ein Prototyp werden würde. Auch bei diesem Projekt hat mich das Zusammenspiel von Architektur und Design begeistert – mit dem Ergebnis, dass Waldsicht ein neues Familienmitglied mit einem ganz eigenen Charakter geworden ist.“ Das äußere Erscheinungsbild entsteht durch einen fein abgestimmten Kanon aus Materialien und Dimensionen – und dem Kontrast von organischen und geometrischen Details. Der fi schgrätartig verlegte Klinkerboden zum Beispiel und das unregelmäßige Profi l der Fassade, die spielerische Perforation der Schiebeläden, sowie die Silhouetten der Geländerteile, zusammen mit den gedrechselten Holzsäulen ergeben ein gestalterisches Spiel. Die beiden Terrassen sind in ihrer
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VON DER IDEE ZUM HAUS Aus der 2016 entwickelten Wohnstudie „Haussicht“ ist nun ein weiteres Wohnhaus entstanden.
GLAS, HOLZ UND LICHT Lichträume und Treppendurchblicke gestaltete Raumambiente im Haus „Waldsicht“.
„Wir haben erneut festgestellt, dass Ökologie und Gestaltung nicht im Widerspruch zueinanderstehen, sondern im Gegenteil, Design einen Mehrwert schafft. Strukturen, Oberfl ächen und Materialien bilden eine Vielfalt von Form und Farbe, die ich als direkte Antwort auf die sich stets verändernde Natur rund um das Haus verstehe“, erklärt Designer Alfredo Häberli
Dimensionierung so gestaltet, dass sie eine vielfältige Nutzung ermöglichen und für die jeweils darunter liegende Etage eine geschützte, nutzbare Fläche entsteht; sei es für das Auto, Fahrräder, Sportausrüstung oder Außenmöbel. „Haussicht“ stand Pate für die markanten Geländer-Paddel, eine Entwicklung des Büro Häberli und Baufritz, die bereits bei anderen Projekten realisiert wurde. Bei „Waldsicht“ bilden sie, zusammen mit der profi lierten Fassade und den perforierten Schiebeläden, ein eigenständiges, neues Bild.
WÜNSCHE UMGESETZT? Im Erdge-
schoss sind zwei großzügige, private Räume mit einem Badzimmer angesiedelt – als bewusstes Wohnkonzept, das vorsieht, dass das Reich der Eltern im Dachgeschoss verortet ist und die beiden Kinder ein eigenes Stockwerk bewohnen – eine Entscheidung mit Weitblick, für die Zeit, in denen Jugendliche gerne ihren eigenen Rückzugsort mit Distanz haben möchten. Im Obergeschoss entsteht aus der Küche mit idyllischem Blick ins Grüne, der Bar mit Esszone und der vorgelagerten Terrasse ein harmonisches und vielseitig nutzbares Raumgefüge, in welchem sich je nach Sonneneinfall die atmosphärische Stimmung stark verändert. Hohe Fenster, Lichträume und offene Treppendurchblicke ergeben ein offenes Raumgefühl. Das Dachgeschoss gehört den Eltern. Über die Galerie, als offener, lichter Raum konzipiert, gelangen sie zum Schlafzimmer mit raumtiefen, französischen Fenstern und Zugang zum en-suite Badezimmer. Und wie lautet das Resümee der Bauherren? „Wir haben alle viel Energie in dieses Projekt gesteckt und rückblickend können wir sagen, dass es eine faszinierende Erfahrung war mit Alfredo Häberli und seinem Team und mit Frau Fritz-Kramer zu arbeiten; gleichzeitig war die Zusammenarbeit im Dreieck «Büro Häberli – Baufritz – Bauherrschaft» oft auch sehr anspruchsvoll. Alle Beteiligten haben mit einer großen Motivation die Arbeit am Haus fortgesetzt. Als Bauherren aktiv in diesen Prozess involviert zu sein, haben wir als inspirierend und speziell empfunden“. (fri)
OBERGESCHOSS
ERDGESCHOSS
KELLERGESCHOSS
UNSERE HIGHLIGHTS!
+ offene Galerie + Küche mit Ausblick + Bar mit Esszone + Lichteffekte durch perforierte
Schiebeläden + Elektrosmog-Schutztechnik