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HEIZEN & DÄMMEN

ALLES

WIRD JETZT ANDERS

Die explodierenden Energiekosten bestätigen nur, worauf uns Klimaaktivisten schon lange hinweisen: Unsere Beziehung zu Öl und Gas ist toxisch geworden! Doch wie können wir uns aus dieser großen Abhängigkeit befreien? Wir sagen Ihnen, warum eine Wärmepumpe eine Alternative zu fossilen Heizsystemen ist und wie Sie durch einen soliden Dämmschutz Ihre Heizkosten auch in Zukunft im Zaum halten.

KOMPAKT UND MODERN Die Luft-Wasser-Wärmepumpe „aroTHERM plus“ wird außen aufgestellt. Sie nutzt die kostenlose Umweltquelle Luft, um Wärme zu erzeugen und diese über Zuleitungen an die Inneneinheit im Heizraum zu leiten. Vaillant EFFIZIENT IM BETRIEB Die ErdreichWärmepumpe „WPE-I Premium“ kann Vorlauftemperaturen von bis zu 75 °C bereitstellen und ist mit einem umweltfreundlichen Kältemittel ausgestattet. Sie ist in fünf verschiedenen Leistungsgrößen und optional mit einer passiven Kühlung erhältlich. Stiebel Eltron

Ohnmächtig müssen wir in diesen Tagen erfahren, wie stark Deutschland auf Energieimporte aus dem Ausland angewiesen ist. Nicht nur, dass der russische Krieg in der Ukraine den Boxenstopp an der Tankstelle zu einem teuren „Vergnügen“ werden lässt, auch mit Blick auf das Thema Heizkosten gibt es derzeit keinen Grund, besonders optimistisch in die Zukunft zu schauen. Die Energiepreise werden aller Voraussicht nach auf hohem Niveau verharren, wenn nicht sogar noch weiter ansteigen. Doch was lässt sich dagegen unternehmen? Und wie werden unsere Volksvertreter auf diese Herausforderung reagieren? Wird auf die bereits verkündete sicherheitspolitische nun auch gleich noch die energiepolitische Zeitenwende folgen? Die Stimmen, die genau das fordern, sind längst nicht mehr zu überhören. Selbst ein endgültiges Aus für fossile Heizsysteme, ein energiepolitischer Paukenschlag, der noch vor wenigen Wochen als völlig utopisch abgetan worden wäre, scheint in diesen bewegten Zeiten möglich.

LANGE VOR DEM KRIEG in der Ukraine fiel im politischen Berlin bereits die Entscheidung für ein Einbauverbot neuer Ölheizungen: Aus Klimaschutzgründen beschlossen und durchgesetzt, dürfen reine Ölkessel ab dem Jahr 2026 nicht mehr installiert werden.

KLIMAFREUNDLICHE HEIZWÄRME Laut Hersteller arbeitet die modulierende Sole-Wasser-Wärmepumpe „x-change dynamic Sie entzieht dem Boden mittels eines Erdkollektors oder einer Erdsonde thermische Energie und wandelt diese in klimafreundliche Heizwärme um. Kermi

EINFACH ZU VERNETZEN Das Wärmepumpensystem „System M“ lässt sich laut Hersteller einfach vernetzen und intuitiv bedienen. Hausbesitzer sehen alles auf einen Blick und steuern alles per Fingertipp über das Touch-Display oder per „Smart Room Heating“-App. Glen Dimplex HEIZEN UND KÜHLEN Wird nicht die volle Heizleistung benötigt, reduziert die Sole-Wasser-Wärmepumpe „Daikin Altherma 3 GEO“ ihre Leistung entsprechend. Durch ihre aktive Kühlfunktion bietet sie den Hausbewohnern außerdem ganzjährig ein hohes Maß an Komfort. Daikin

Als sogenannte Hybridlösung, also mit einem regenerativen Wärmeerzeuger an der Seite, ist ihr Einbau nach aktuellem Stand der Dinge zwar weiterhin erlaubt, doch wie weit tragen solche Gewissheiten in diesen Tagen schon? Es wäre keine große Überraschung, würde hier noch einmal von der Bundesregierung nachgeschärft und zeitnah ein generelles Einbauverbot für Ölkessel ausgesprochen werden. Und wie stellt sich die Lage bei Gasheizungen dar? Als Brückentechnologie auf dem Weg in die deutsche Klimaneutralität galt die Gasheizung bislang als eine Kröte, die es von ambitionierten Umweltpolitikern und Klimaschutzaktivisten zu schlucken galt. Doch Äußerungen von Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck lassen aufhorchen. Bei einem Treffen der EU-Energieminister Ende Februar in Brüssel lässt er sich mit den Worten zitieren: „Ich würde sagen, der Einbau von neuen Gasheizungen in dieser Situation ist politisch falsch und nicht mehr zu verantworten.“ Die Anzeichen für ein endgültiges Aus aller fossilen Heizsysteme verdichten sich also. Als Bauherr oder Eigenheimbesitzer sind Sie gut beraten, sich rechtzeitig auf die sich veränderten Rahmenbedingungen einzustellen, um nicht am Ende böse überrascht zu werden. Apropos Rahmenbedingungen. Schon heute müssen wir alle auf fossile Brennstoffe eine CO2-Abgabe entrichten, mit der die Transformation hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft gegenfi nanziert werden soll. Dadurch

WEBTIPP

Haben wir Interesse geweckt und möchten Sie noch zusätzliche Informationen, Tipps und Anregungen zum Thema Wärmepumpe bzw. Wärmedämmung haben? Dann besuchen Sie unser großes Bauherrenportal: www.hurra-wir-bauen.de/FH/5 www.hurra-wir-bauen.de/FH/12

KOMPAKTE LÖSUNG Die Sole-Wasser-Wärmepumpe „BWS-1“ nutzt die Wärmeenergie aus der Erde. Es gibt sie in fünf wählbaren HeizLeistungen (von 6 bis 16 kW). Außerdem ist sie laut Herstellerangabe gut kombinierbar mit verschiedenen Wolf Warmwasserspeichern. Wolf

SYSTEMVORTEIL UMGEBUNGSLUFT Für das Heizen mit der Luft-WasserWärmepumpe „Ecodan“ sind keine teuren Erdarbeiten notwendig. Entsprechend ausgestattet, lässt sich der Wärmepumpenprozess in den Sommermonaten auch umkehren, um die Räume angenehm zu kühlen. Mitsubishi Electric verteuert sich nicht nur das Autofahren, sondern auch das Heizen mit Öl und Gas. Die CO2-Abgabe ist schon heute ein nicht unerheblicher Kostenfaktor und wird in den kommenden Jahren weiter angehoben werden. Nehmen wir einmal an, dass das Verbot für Öl- und Gasheizung früher kommt als gedacht: Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für Bauherren und diejenigen, die bereits Eigenheimbesitzer sind? Welche Alternativen bieten einen Ausweg, wenn wir gezwungen sind, uns bei der Wärmeerzeugung endgültig von Heizöl und Erdgas loszusagen?

UMWELTWÄRME NUTZEN Für Bauherren, die für ihr neues Eigenheim noch das passende Heizsystem suchen, stellt sich die aktuelle Situation weniger verfahren dar als für Hausbesitzer, die einen in die Jahre gekommenen Wärmespender durch etwas Neues ersetzen müssen. Stand heute ist jeder Häuslebauer nämlich gut beraten, sich für den Einbau eines Wärmepumpensystems zu entscheiden. Wärmepumpen benötigen keinen Brennstoff, um Sie mit Wärme zu versorgen, sondern bedienen

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sich stattdessen an der in der Luft, dem Erdreich oder dem Grundwasser gespeicherten Umweltwärme und „pumpen“ diese mit Hilfe elektrischer Antriebsenergie auf ein höheres Temperaturniveau. Bei einer fachgerechten Planung erzeugt eine Wärmepumpenanlage aus einer Kilowattstunde Strom circa drei bis fünf Kilowattstunden Wärmeenergie. Entscheidend für niedrige Heizkosten beim Einsatz einer Wärmepumpenheizung ist, dass die Temperaturdifferenz zwischen Wärmequelle und der Vorlauftemperatur des Wärmeverteilsystems möglichst gering ausfällt. Der ideale Partner für eine Wärmepumpe ist darum eine Fußbodenheizung oder ein anderes Flächenheizsystem. Und genau hier wird es für Heizungssanierer unter Umständen problematisch. Was nämlich tun, wenn die Heizwärme im Haus bislang nicht mit einem Flächenheizsystem, sondern ganz traditionell mit Radiatoren verteilt wird? Schließlich ist es vollkommen abwegig anzunehmen, dass mit dem Heizungstausch auch gleich überall im Haus eine Fußbodenheizung verlegt werden kann. Um abzuklären, ob ein Wärmepumpenheizsystem eine adäquate Alternative für Ihre in die Jahre gekommene Heizung sein könnte, müssen Sie Ihr Haus und den Baugrund durch einen Experten genauer unter die Lupe nehmen lassen. Nur so lässt sich nämlich herausfi nden, ob der Umstieg auf eine Wärmepumpenanlage verspricht,

1 | VARIABLE LEISTUNGSFÄHIGKEIT Mit einer Vorlauftemperatur von 63°C bei -25°C Außentemperatur ist die leistungsvariable LuftWasser-Wärmepumpe „F2120“ laut Hersteller für Modernisierungsvorhaben mit bis zu 55°C Vorlauftemperatur eine sichere Wahl. Nibe

2 | PREISWERT HEIZEN Die Luft-WasserWärmepumpe „Vitocal 200-S“ nutzt die kostenlose Umweltwärme der Luft. Das garantiert eine kostengünstige und umweltfreundliche Wärmeversorgung. Auf Wunsch lässt sich die Wärmepumpe im Sommer auch zum Kühlen der Wohnräume einsetzen. Viessmann

NACHHALTIGE FLACHDACHDÄMMUNG Die Flachdachdämmung besteht und laut Herstellerangabe allerbeste Dämmeigenschaften vorzuweisen hat. Wohngesund, ökologisch und dämmstark. Bauder

BESTENS GESCHÜTZT Für die Kellerdämmung von außen braucht takt mit Erdreich oder Grundwasser nichts anhaben kann und der mit hohem Druck bestens zurechtkommt. Fachbetriebe setzen auf extrudierten Polystyrol-Hartschaum (XPS). FPX e.V.

zu einer finanziellen Erfolgsgeschichte zu werden oder ob dieser Schritt ein Verlustgeschäft wäre. Holen Sie sich für diese Analyse den Rat eines Experten. Dieser prüft Ihre Immobilie und Ihr Grundstück auf Herz und Nieren. Von zentraler Bedeutung ist dabei auch der Dämmstandard Ihres Eigenheims.

APROPOS DÄMMSTANDARD Ein solider Dämmschutz Ihres Zuhauses ist in jedem Fall eine perfekte Voraussetzung dafür, dass Ihre neue Wärmepumpe ihre Arbeit kosteneffizient verrichten kann. Das gilt für einen Neubau, umso mehr aber bei einem Bestandsgebäude, das mit einem neuen Heizsystem ausgestattet werden soll. Auch durch den Einsatz einer Wärmepumpenheizung gibt es angenehm temperierte Wohnräume nicht zum Nulltarif. Besser als Heizwärme preiswert zu erzeugen, ist es, den eigenen Wärmebedarf möglichst niedrig zu halten. Entscheidend hierfür ist der Dämmschutz.

WÄRMEBEDARF REDUZIEREN Die meiste Heizenergie geht über die Außenwände, also über die Hausfassade verloren. Hier schlummert daher das höchste Einsparpotenzial. Auch das Dach ist eine große energetische Schwachstelle, der mit einem soliden Dämmschutz jedoch problemlos beizukommen ist. Und auch dort, wo es nicht auf Anhieb zu vermuten ist, nämlich unterhalb der

AUS EINER HAND Das Wärmedämmverbundsystem „Qju“ besteht aus mehreren aufeinander abgestimmten Komponenten. Bauherren steht damit laut Herstellerangabe ein wirtschaftliches System zur Verfügung, das eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten zulässt. Brillux

FASSADENSANIERUNG MIT FASERZEMENT Der Hersteller Cedral bietet seinen Kunden eine breite Produktpalette für die Gestaltung von Dächern, Fassaden und Terrassen. Der wider Herstellerangabe mit einer Lebensdauer von 50 Jahren. Cedral

BRANDSCHUTZ-KLEMMFILZ vereint laut Hersteller die Vorteile von Glaswolle – hohe Klemmwirkung zwischen den Sparren, geringes Gewicht und hohe Komprimierbarkeit – mit sehr gutem Brandschutz von Steinwolle. Isover Grasnarbe, kann kräftig Heizenergie gespart werden: Eine qualitativ hochwertige Wärmedämmung unter der Bodenplatte und an den Kellerwänden trägt maßgeblich zu einer Reduzierung der Heizkosten bei. Es gilt: Geben Sie sich nicht mit den gesetzlichen Mindestanforderungen in puncto Wärmeschutz zufrieden. Sind Sie gerade dabei, den Bau eines neuen Eigenheims zu planen und vorzubereiten, dann sind Sie gut beraten darauf zu achten, in eine überdurchschnittlich gute Wärmedämmung zu investieren. Auf lange Sicht werden sich die anfänglich höheren Investitionskosten nämlich bezahlt machen. Übrigens: Derzeit wird die Frage nach einer Abkehr von fossilen Energieträgern vor allem aus der Perspektive der (Heiz-)Kostenersparnis diskutiert. Genauso wichtig ist aber, den Klimaschutz dabei nicht aus den Augen zu verlieren. Wer schon beim Dämmen seines Zuhau-

VERSCHNITTARM VERLEGEN Die Aufsparrendämmung „Linitherm PAL N+F“ zeichnet sich laut Hersteller durch hohe Wirtschaftlichkeit aus. Der Dämmkern aus PU-Hartschaum ist mit Aluminiumfolie kaschiert, die auf der Unterseite als Dampfsperre und Schutz vor Elektrosmog wirkt. Linzmeier

DIE KLIMADÄMMUNG wird aus natürlichen Holzfasern gefertigt. Dank ihrer sehr guten Dämmkraft senkt sie nachhaltig den Heizenergiebedarf und spart damit dauerhaft CO2-Emissionen. Steico ANDAUERNDER SCHUTZ Gebäude zu dämmen, ist ein Grundpfeiler auf dem Weg zur Klimaneutralität: Die für die Herstellung eines Wärmedämmsystems aufgewandte Energie ist laut Hersteller spätestens nach zwei Jahren ausgeglichen. Danach spart es über Jahrzehnte Energie. Sto

ses helfen will, klimaschädliche Treibhausgasemissionen zu sparen, sollte in Betracht ziehen, den Wärmeschutz für sein Eigenheim mit ökologischen Dämmmaterialien zu realisieren. Ein großes Plus ökologischer Dämmstoffe ist nämlich, dass für ihre Herstellung vergleichsweise wenig Energie benötigt wird als für konventionelle Dämmstoffe. So tragen nachhaltig erzeugte Baustoffe schon bei ihrer Produktion dazu bei, fossile, nicht regenerative Ressourcen zu schonen. Und selbst ihre spätere Entsorgung ist weniger energieintensiv: Die meisten von ihnen lassen sich nämlich gut recyceln, zumindest jedoch problemlos entsorgen. (bay)

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