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INTELLIGENTE

SMART WOHNEN IM KIRSCHGARTEN

Die neuen Bewohner haben dieses Architektenhaus in Mittelfranken in ein Smart Home verwandelt. Neben viel Komfort genießen sie heute ein modernes Wohnambiente, das gekonnt im harmonischen Wechselspiel zur umgebenden Natur steht.

Fotos: Ulrich Beuttenmüller für Gira

DATEN & FAKTEN

Hausstil? moderner Sichtbetonbau Architekt? Peter Dürschinger, Architekt BDA, dürschinger Architekten, Fürth Wohnfl äche? 250 m² Haustyp? Einfamilienhaus Bauweise? Massivbau Dachform? Flachdach Kontakt? www.gira.de D ie hundertjährige Obstbaumkultur des weitläufi gen Gartens gab das Raster für ein Architektenhaus in Mittelfranken vor. Markant zeigt sich die überkragende, beinahe schwebende Betonfaltkonstruktion. Durch die auskragenden Dächer bleibt das Innere des Hauses im Sommer angenehm kühl, da die Sonne nicht direkt in die Räume einfällt. Geschosshohe Verglasungen öffnen das Haus in die Natur, die Räume fl ießen vom Entree über den abgesenkten Wohnraum mit angrenzender Terrasse in den Obstgar-

ten hinein. Eine Naturstein-Trockenmauer zieht sich als Leitwand einmal komplett durchs Gebäude bis in den Garten. Auf dem 2.000 Quadratmeter großen Grundstück entstehen so zwei Außenbereiche: Auch kleine Kinder können auf der weitläufi gen Wiese zwischen den Obstbäumen gefahrlos spielen und herumtollen. Auf der anderen Seite schließt an die Terrasse ein Garten mit Swimmingpool sowie einem Naturteich an. Sichtbeton, Naturstein und Holz bestimmen das In-

nere des Hauses. Als es den Besitzer wechselte, wollten die neuen Bewohner das Gebäude technisch auf den aktuellen Stand bringen und zu einem Smart Home aufrüsten. Ihr Fachmann für intelligente Gebäudesteuerung ist Klaus Geyer: „Als Basis haben wir überall dort, wo es möglich war, ein KNX-System als Infrastruktur verlegt. So werden alle Komponenten im Haus miteinander vernetzt. Auf die Sichtbetonwände haben wir zudem Funkschalter aufgesetzt. Im Nachhinein ist dies natürlich etwas aufwendiger, als die Verlegung im Neubau – dort werden die KNX-Leitungen einfach parallel zu den Elektroleitungen installiert. So können bei einem späteren Verkauf die Funktionen problemlos dem Bedarf angepasst und umprogrammiert werden, ohne in die Bausubstanz einzugreifen.“ Als „Gehirn“ hinter dem elektronischen Nervensystem fungiert ein „Gira HomeServer“, der alle Daten erfasst, auswertet und in Folge intelligente Befehle an die sogenannten Aktoren weiterleitet. Meldet beispielsweise die Wetterstation auf dem Dach, dass es anfängt zu regnen, gibt der „HomeServer“ den Befehl „Schließen“ an den Motor des Dachfensters weiter. So ist auch die Aktion „Gehen“ auf Knopfdruck möglich, die das Licht im gesamten Haus deaktiviert, ebenso wie die Musik- und die Video-TV Anlage sowie defi nierte Steckdosen. Bedient wird wahlweise am fest installierten Touchpanel oder via Smartphone bzw. Tablet mit der „HomeServer“-App auch mobil von unterwegs aus. So lässt sich im Urlaub kurz nach dem Rechten sehen oder die Gartenbewässerung starten.

ALLES EINGEBUNDEN Temperiert werden die Räume mit einer Fußbodenheizung, die über einen Pufferspeicher durch Solarthermie auf dem Dach gespeist wird sowie durch eine Gasheizung. Sowohl die Solaranlage, als auch die Gastherme sind in das

BEINAHE SCHWEBEND So erscheint die Betonfaltkonstruktion. Sichtbeton, Holz und Cortenstahl bestimmen die Optik.

UNSERE HIGHLIGHTS!

+ intelligente Haustechnik mit KNX-

System: u.a. beheizte Fußwege,

Lichtszenen, Automatikfunktionen,

Jalousiensteuerung, Einbindung der

Heizung, Einbindung Solar + Natursteinwand durchs Gebäude bis in den Garten + Swimmingpool plus Naturteich

MIT DIREKTEM ANSCHLUSS INS GRÜNE Von der Küche mit Kochinsel betreten die Bewohner direkt die Außenanlagen und den Obstgarten.

NICHT DA, KEIN PROBLEM Dank der „HomeServer“-App lässt sich das Smart Home auch bequem komplett aus der Ferne steuern, etwa um die Jalousien runterzufahren. EINMAL DURCH Eine Natursteinwand zieht sich durchs Gebäude und den Garten.

HARMONISCHES INTERIEUR Auch die Wohnlandschaft wird von Naturstein, Sichtbeton und Holz geprägt.

WELLNESSZONE Selbst im Bad wird Holz mit Sichtbeton kombiniert.

KNX-System eingebunden und spielen intelligent zusammen. Mit einer Einzelraumregelung lässt sich jeder Raum bedarfsgerecht zu den entsprechend benötigten Zeiten beheizen. Auch die Beleuchtung wird komplett über das KNX-System gesteuert, fast jede Lichtquelle lässt sich dimmen, und auch Zeitschaltuhren können einfach eingerichtet werden. Ein Vries mit Farblicht akzentuiert das Haus ringsum, auch der leuchtende Würfel, in dem der Beamer untergebracht ist, kann farblich variieren. Im Garten werden der Swimmingpool, die Brücke, die Natursteinwand und einzelne Bäume angestrahlt – ein Fingertipp genügt.

NOCH MEHR WOHNSPASS Ein wichtiges Argument für das Aufrüsten auf ein Smart Home war das Thema Sicherheit. So ist das Haus mit einer Alarmanlage

STARTPUNKT Auf dem zentralen Touchpanel, dem „Gira Control 9 Client“, lässt sich die gesamte Haustechnik bedienen und selbst die Gartenbewässerung starten.

„Wir haben zunächst gemeinsam überlegt, welche Funktionen im Haus gewünscht sind. Als Basis haben wir dann überall dort, wo es möglich war, ein KNX-System als Infrastruktur verlegt. So werden alle Komponenten im Haus miteinander vernetzt“, Klaus Geyer, System- Integrator Elektrotechnik

FILM AB Gedimmtes Licht, die Jalousien und die Leinwand fahren herunter, der Beamer startet. Die Beamerverkleidung lässt sich zudem farbig illuminieren.

MEHR KOMFORT Moderne Haustechnik verwandelt das Architektenhaus in ein Smart Home: Zum Beispiel sind Beleuchtung, Heizung und Jalousien vernetzt. gesichert und mit Kameras lässt sich auch aus der Ferne prüfen, ob daheim alles in Ordnung ist. Dank eingebauter Fensterkontakte ist zudem ersichtlich, ob und wo noch ein Fenster oder eine Balkontür offensteht, etwa vor dem Verlassen des Hauses – die Alarmanlage lässt sich anderenfalls nicht scharfschalten. Im Ernstfall wird per Anruf aufs Smartphone alarmiert, ebenso bei einem Alarm der Rauchwarnmelder. Was Komfort noch bedeuten kann, zeigt sich im Winter: Dank beheizter Fußwege und Dachrinnen entfällt das lästige Schneeschaufeln, Enteisen und der Ärger mit eingefrorenen Leitungen. „Ein wichtiger Aspekt in einem Smart Home ist natürlich auch das Home-Entertainment“, weiß Klaus Geyer aus Erfahrung. „Daher haben wir ein Sonos MultiroomSystem mit cen.sys gekoppelt und in das KNX-System eingebunden.“ So sind Musik und Videos im ganzen Haus von zentralen Quellen aus abrufbar. Außerdem lassen sich Musik- und Lichtszenen koppeln und umgekehrt ist die Haussteuerung auch über den TVBildschirm möglich. (fri)

PASST PERFEKT Das geradlinige Schalterdesign „Gira E2 Anthrazit“ fügt sich gut in Sichtbeton und Holz.

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