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HAUSBAU AKTUELL | BLOCKHÄUSER

DIE FASZINATION DES

URSPRÜNGLICHEN Wer bei „Blockhaus“ nur an die Almhütte von Heidis Opa in den Schweizer Bergen oder ein Ferienidyll am See denkt, hat den Bautrend für Großstädter mit Sehnsucht nach Natur verpasst. Denn auch im städtischen Umfeld leben immer mehr Menschen in Blockhäusern. Und zwar ganzjährig: als Hauptwohnsitz.

as kein Wunder ist, wenn man bedenkt, wie nachhaltig, langlebig, robust und umweltfreundlich Holz als Baustoff ist. Hinzu kommt: Preis und Ästhetik stehen für Bauherren mit ökologischem Bewusstsein längst nicht mehr allein im Vordergrund. (LQH HQHUJLHHIÀ]LHQWH %DXZHLVH JHUQH PLW WUDGLtionellen Wurzeln verknüpft, und ein natürliches Raumklima sind für sie ebenso wichtig.

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Fichtenholz gewährleisten den gesetzlich vorgeschriebenen Schutz. Sie müssen dafür nur eine gewisse Stärke haben, gemäß dem Gebäudeenergiegesetz (GEG). Das heißt: Wenn die Temperaturen draußen fallen, bleibt es innen muckelig warm und umgekehrt. Was dazu führt, dass ein Blockhaus durchschnittlich zwei bis drei Grad weniger beheizt werden muss als ein Steinhaus.

Holzarbeit Wurzelsuche Doch was weiß man eigentlich über die Holzbauweise? Wo liegen ihre Wurzeln? Die Überreste der ersten Häuser in einschaliger Massivholzbauweise wurden im dritten Jahrtausend v. Chr. in zwei Siedlungen am Federsee in Oberschwaben entdeckt. Das macht sie zu einer der ältesten bekannten Bautechniken, die heute in Europa, Asien und Amerika weit verbreitet ist. Bekannt ist auch, dass die Blockhütten amerikanischer Siedler deren Pioniergeist symbolisieren sollten: Individualismus, harte Arbeit und neue Anfänge. Und gleich mehrere amerikanische Präsidenten wuchsen in Holzhäusern auf. Darunter Abraham Lincoln und -DPHV *DUÀHOG

Rund oder Kantig Das typische Erkennungsmerkmal für die Blockhausbauweise ist der Wandaufbau. Dabei werden Vierkanthölzer oder Rundstammbalken übereinandergelegt und miteinander verzahnt. Wobei GLH 5XQGVWlPPH GXUFK LKUH JHULQJHUH $XÁDge eine größere Setzung haben im Vergleich zu Kanthölzern, die einen mehrschaligen Wandaufbau mit innenliegender Dämmung ermöglichen. Aber auch einschalige Wände aus Kiefern- oder

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Wer mit Holz baut, sollte zudem wissen: Holz „arbeitet“. Besonders in den ersten zwei Jahren kann sich das Haus einige Zentimeter setzen. Spannschrauben müssen nachgestellt und Stützpfeiler abgelassen werden. Auch in den Folgejahren „wächst“ und „schrumpft“ das Holz witterungsbedingt weiter. Fenster und Türen aber nicht, was zu unschönen Rissen und Fugen führen kann. Fachlicher Rat ist deshalb schon vor dem Einbau empfehlenswert. Erfreulich für Allergiker ist: Da der nachwachsende Baustoff Feuchtigkeit aufnimmt und abgibt, ist die Luftfeuchte mit 30 bis 55 Prozent in einem Holzhaus äußerst wohngesund. Denn Bakterien, Schimmelpilze und Keime tun sich da sehr schwer. Holzhäuser haben zudem ein vergleichsweise geringes Gewicht und können deshalb auch bei schwierigen Bodenverhältnissen gebaut werden. Das macht sie, angesichts des bundesweiten Grundstückmangels, auch im Hinblick auf etwas leichter zu ergatternde „Sonderlagen“ interessant. Lust auf mehr Blockhausfeeling? Dann lassen Sie sich von uns auf den folgenden Seiten weiter inspirieren, mit ausgesuchten Ansichten, Einblicken sowie artverwandten Stilen XQG Å0LVFKIRUPHQ´ ² HQHUJLHHIÀ]LHQW SXULVWLVFK naturnah und individuell. (peg)

Herstellerkontakte ab Seite 80.

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