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Stadthäuser

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Infl uencer

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VORBILDFUNKTION

Quadratischer Grundriss und zwei Vollgeschosse – diese Merkmale eines Stadthauses garantieren viel Wohnfl äche auf kompakten Grundstücken. Keine Sorge: Die Ideen dürfen sich auch Häuser auf dem Land klauen.

KLASSIKER

Das „Park 180W“ zeigt, was ein typisches Stadthaus ausmacht: fl aches Walmdach, zwei Vollgeschosse, quadratischer Grundriss. Typisch ist, dass Wohnen und Essen in einem Raum stattfi nden. Auf trennende Innenwände wird verzichtet. Als Raumteiler dient lediglich die mittig gelegene Treppe. So wird Platz gespart. Auch im Obergeschoss ist die Verkehrsfl äche auf ein Minimum beschränkt. Vom mittigen Flur geht es direkt in das Badezimmer, die Abstellkammer und die vier nahezu identischen Schlafzimmer. Danwood House

Wer das Glück hat, ein bezahlbares Grundstück in der Stadt oder im Speckgürtel zu ergattern, muss sich meist mit einem kleineren Grundstück zufrieden So haben sich in der Architektur kompakte „Stadthäuser“ herausentwickelt. Ihr größter Vorteil: Auch auf kleinen

AUFGERÄUMT

Ein Stadthaus soll kompakt sein, aber trotz begrenzter Wohnfl äche nicht einschränken. Das lässt sich aufs Home-Offi ce übertragen: Reicht ein schmaler Sekretär, der schnell aufgeräumt ist wie der abgebildete „Flatmate“? Oder braucht es für effi zientes Arbeiten einen eigenen Raum? Müller Small Living

PLATZSPAREND

Stadthäuser wollen Flurfl äche sparen. Sonst kann es schnell eng werden. Etwa, wenn Türen vom Hauswirtschaftsraum geöffnet werden. Eine Alternative können Schiebetüren sein. Wingburg

che bieten sie viel Platz zum Leben. Wie schaffen die Häuser das?

Hauptsache Quadrat

Typisch für Stadthäuser ist die quadratische Form. Das hat mehr als nur einen optischen Grund. Die Form sorgt dafür, dass die Gebäude variabel platziert und auch die Innenräume quadratisch angelegt werden können. Es macht einen großen Unterschied, ob ein Raum vier mal vier Meter groß ist, oder zwei Meter breit und acht Meter lang. Beide Räume bieten Schnitt des Raumes ist entscheidend. Ein langgezogener Raum fühlt sich kleiner an als ein quadratischer. Lange Räume wirken zudem schnell unruhig, da ein klares Zentrum fehlt. Möbel können in einem symmetrischen Raum wesentlich unproblematischer aufgestellt werden. Zudem entstehen bei einem quadratischen Grundriss kaum Nischen, die sich schlecht nutzen lassen.

Zwei Vollgeschosse

Wenn Bebauungspläne es zulassen, setzen Bauherren auf zwei Vollgeschosse. dass mindestens zwei Drittel der Grund 2,30 Metern haben müssen. Einengende Dachschrägen suchen wir dort vergebens. So können Bewohner im Obergeschoss problemlos stehen, das macht das Leben einfacher. Ebenso wie das Einrichten. Schränke passen problemlos hinein. che. Spitzdächer sind daher untypisch für Stadthäuser, da sie Dachschrägen mitbringen. Deshalb haben Stadthäuser diesen Haustyp ist auch: Die Verkehrs sind Flure und Treppen gemeint. Also die Räume, die dazu dienen, von einem zum anderen Raum zu gelangen.

Flur ade

In älteren Häusern ging es vom Wohnzimmer auf den Gang und von dort weiter in die Küche. Heute setzen sich offene Wohn-Ess-Kochbereiche immer mehr durch. Besonders in Stadthäusern wird versucht, die Laufwege kurz zu halten, und damit auf Innenwände und Türen Doch Vorsicht. Planen Sie nicht zu klein. Lucas Nummer, Gründer von Grundrissin-Lebensgröße warnt: „Viele wollen

Wohnraum maximieren und dort, wo sie sich am meisten aufhalten, maximal Fläche generieren. Darunter leiden oftmals Räume wie der Eingangsbereich.“ Achten Sie darauf, dass Sie in der Diele genügend Platz für die Garderobe einplanen. Können Sie eine Sitzbank aufstellen und Schuhe abstellen? Passen die Jacken aller Familienangehörigen in die Garderobe? Können Sie problemlos mit dem Kinderwagen rangieren und Einkaufstüten abstellen? Lassen sich alle Türen zum Flur öffnen, ohne dass sie einschränken und den Gang blockieren? Ein zu schmaler Eingangsbereich wird schnell unangenehm. (Weitere Tipps zur Grundriss „Hurra-wir-bauen“-Podcasts.)

Auf Keller setzen

Gerade in Stadthäusern sind Keller be Euro. Nicht gerade billig. Doch gerade bei kleineren Grundstücken lohnt er sich, da so Technikräume, aber auch Gäste schaftsräume nach unten wandern. Es bleibt mehr Platz im Obergeschoss und damit mehr Raum zum Wohnen. Ihnen geschoss? Lassen Sie sich dennoch ein Angebot für einen Keller machen. Vor allem, wenn Sie in einer Stadt wohnen, in der Wohnungen heiß begehrt sind. Wenn Sie ins Unterschoss eine Einliegerwohnung bauen, schaffen Sie dringend benötigten Wohnraum und verdienen sich noch etwas dazu. Einliegerwohnungen bieten natürlich auch auf dem Land Vorteile. Wenn sie nicht vermietet werden, kann dort gegebenenfalls Nachwuchs einziehen.

Durchdacht

Einbaumöbel sind eine weitere platzsparende Idee. So wird jeder Millimeter optimal ausgenutzt. Wände und Aufbewahrungsmöglichkeiten verschmelzen zu einer Einheit. Nischen werden damit nutzbar, zum Beispiel unter der Treppe. Wohnen die Nachbarn arg eng am Haus oder ist die Aussicht versperrt? Verzichten Sie auf einen Balkon. So bleibt im Obergeschoss mehr Platz für die Innenräume. Setzen Sie lieber auf eine Terrasse. Dort ist es einfacher, einen Sichtschutz anzubringen. Zudem bietet sie einen direkten Übergang ins Wohnzimmer und in den Garten.

Luxus Stadtvilla

Wer mehr Fläche und Budget zur Verfügung hat, leistet sich eine Stadtvilla. Sie zeichnet sich durch eine gehobene Meist wirkt sie repräsentativ und wird von einem Garten umgeben. Auch die Stadtvilla übernimmt die vorgestellten Grundprinzipien. Nur weil mehr Wohn nicht verschwendet werden. (mla)

STAURAUMLÖSUNG

Wenn Wohnfläche knapp ist, sollte kein Quadratmeter verschwendet werden. Pfiffige Lösung: Der Platz unter der Treppe wird zum Abstellraum, in dem Staubsauger und Putzeimer verschwinden. Treppenmeister

RÜCKZUGSORT

Der Neubau wurde zwischen zwei denkmalgeschützten Gebäuden errichtet. Die Dachterrasse schenkt auf dem eng bebauten Grundstück Privatsphäre. VER-Nach Nach

DICHTUNG

ERWEITERUNG Da früher im Hof eine kleine Waschküche war, genehmigte die Behörde einen Anbau. Dort hat das offene Wohnzimmer seinen Platz gefunden.

WELLNESS

Trotz schmaler Räume bleibt Platz für eine Sauna im Bad.

SCHMALSPUR

Das Erdgeschoss nimmt den offenen Wohn- und Essbereich und die Küche auf. Die Küchen-Einbauschränke sind an der fensterlosen Längsseite platziert.

KLUG GEPLANT

Bauplatz ist knapp. Deshalb wird eine Nachverdichtung immer beliebter. Die dabei bebauten Baulücken oder Restgrundstücke sind meist schmal, sodass ein quadratischer Grundriss nicht möglich ist. Dafür sorgen andere Elemente eines Stadthauses für mehr Wohnfl äche – wie ein Keller, wenig Verkehrsfl äche oder ein zweites Vollgeschoss. Wie solch eine Nachverdichtung aussehen kann, zeigt das Haus von Lena und Markus Ehrmann. Das Paar kaufte im historischen Ortskern eines Frankfurter Vororts ein dreiteiliges Fachwerk-Ensemble. Da die alte Bausubstanz des Wohnhauses marode war, machte eine Renovierung keinen Sinn. Nach Gesprächen mit den örtlichen Behörden wurde einem Neubau zugestimmt. Jedoch unter der Bedingung, dass dieser die gleiche Kubatur hat wie das ursprüngliche Gebäude. Immerhin durfte der Neubau etwas höher und fünf Zentimeter breiter sein. Er fügt sich neben die zwei erhaltenen Bestandsgebäude. Viel Platz blieb nicht. Das neue Wohnhaus und die zwei Nebengebäude – ein ehemaliges Schusterhäuschen mit Hof sowie ein kleiner Stall – fi nden auf dem nur rund 500 Quadratmeter großen Grundstück Platz. Dementsprechend kniffelig war es, den Grundriss zu planen. Längliche Zimmer und wenig Verkehrsfl äche holen das Beste aus dem schmalen Grundriss heraus. Das Obergeschoss ist den Eltern vorbehalten. Hier liegen das Elternschlafzimmer, das luxuriöse Bad mit Sauna sowie das Home-Offi ce. Der Sohn hat im Dachgeschoss viel Platz und ein eigenes Badezimmer. Bei Bedarf kann nachträglich ein zweites Zimmer eingezogen werden. Baufritz

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