Blockhaus

durchatmenTief Tief

Bauhaus und Blockhaus? Passt das zusammen? Tut es! Das beweist Franz Schweiberer mit diesem wohngesunden Bungalow südlich von München. Wichtig war ihm frische Luft. Deshalb gibt es viel Holz und die selbstgebaute Veranda.

Fotos: LéonWood, privat

AB NACH DRAUSSEN

Die Eingangsüberdachung hat der Bauherr selbst vergrößert und als Veranda erweitert. So entsteht ein geschützter Bereich, in dem seine Kinder und er im Sommer sogar draußen schlafen. W as soll ins neue Haus? Diese Frage steht am Anfang jeder Hausplanung. Nicht so bei dieser Familie. Hier ging es zunächst darum, was sie nicht mehr haben wollte. Franz Schweiberer erinnert sich: „Wir haben in einer Wohnung gewohnt, wo überall Schimmel an der Wand war. Und da hatte ich keinen Bock mehr drauf.“ So landeten er und seine damalige Frau bei der Recherche bei Blockhäusern. Die sind atmungsaktiv und bestehen aus natürlichen Baumaterialen. Feuchte Wände gehören damit der Vergangenheit an. Das „was“ war geklärt. Blieb die Frage nach dem „wie“. Relativ untypisch für die bayerische Region bevorzugten die Bauherren den modernen Bauhausstil. Sie entschieden sich für den Haustyp „Flatwood Green 90“. Dann hieß es Daumen drücken. Es war ungewiss, ob die Gemeinde das Flachdach genehmigen würde. „Aber zum Glück haben die das einfach durchgewunken“, erinnert sich der Bauherr.

Lego für Erwachsene

Weil die damalige Wohnung voller Schimmel war, sollte der Hausbau schnell gehen. Das Ziel war sportlich. „Wir hatten damals eine kleine Wohnung und konnten keinen Christbaum aufstellen“, erzählt Franz Schweiberer. Deswegen wollten sie bis Weihnachten in das neue Haus einziehen. Ende August wurde der Bausatz geliefert und innerhalb einer Woche aufgestellt. Da ein Holzhaus nach Zusammensetzen der Bauteile keine Trocknungsphase benötigt, konnte ab September sofort der Innenausbau begonnen werden. Dies liegt unter anderem daran, da der Bauherr auf Estrich als Boden verzichten konnte. Stattdessen entschieden sich die Bauherren für einen korkgedämmten Holz-Fußboden. Nachdem der Fußboden eingebaut und die Innenwände errichtet waren, wurde das Parkett verlegt, die Badezimmer und die Küche eingebaut. Einen Tag vor Weihnachten konnte die Familie einziehen. Beim Hausbau und auch beim Innenausbau hat der gelernte Maler und Raumausstatter selbst Hand angelegt. Nicht zuletzt, um Kosten einzusparen. Den gelieferten Bausatz ordnungsgemäß zusammenzuzimmern, ist im Endeffekt wie Lego für Erwachsene, weil es durchnummeriert ist“, erzählt er lachend.

„Mega Veranda“

Auch die Überdachung vor der Hauseingangstür hat Franz Schweiberer selbst erweitert und da-

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runter eigenhändig eine Veranda ausgebaut. Er liebt den typisch amerikanischen Stil. „Vor der Haustür sitzen – das ist scho‘ schee“, schwärmt er. Auf der Veranda steht eine Eckbank – und ein Sofa. Warum? Weil er und seine Kinder es lieben, im Sommer draußen zu schlafen. Dank Veranda erweitert die Familie den Wohnraum in den Sommermonaten nach draußen. Selbst, wenn es regnet, feiert sie viele Feste draußen. Praktisch: Es gibt kurze Laufwege, da die Küche direkt über die Veranda zugänglich ist. Die offene Wohnküche hat sich als weiterer zentrale Treffpunkt herauskristallisiert. Hier sammeln sich Familienmitglieder und Besucher. „Was mir aufgefallen ist, wenn Leute zu Besuch kommen und wir kochen, dann stehen wir immer im Kreis um die Theke herum“, erklärt der Familienpapa. So fügen sich Wohnküche und Terrasse für verschiedene Wohnzwecke zusammen: „Die Terrasse ist mega, die würde ich nicht mehr hergeben wollen“, so das Fazit des zufriedenen Hausherrn. (mla)

KREISVERKEHR

Die Familie betritt die Küche über die Haustür und kann sie über die Terrassen-Doppeltür wieder verlassen.

ZWEI

BADEZIMMER Im Haus gibt es ein „KinderBadezimmer“ mit kleiner Badewanne sowie ein „PapaBadezimmer“. Ein eigenes Kinderbad braucht es spätestens dann, „wenn das Schminken los geht“, witzelt der Hausherr.

INNERE WERTE

Die Holzbalkendecke ist offen. Das Haus zeigt stolz, dass es ganz aus Holz ist.

BERUHIGT SCHLAFEN

Das Holz ist diffusionsoffen und bietet einen stetigen Luftaustausch. Im Haus wird es deshalb keine Probleme mit feuchten Wänden oder Schimmel geben.