Beleuchtung Nur noch Licht im Sinn

Zahllose Produkte ermöglichen spektakuläre Beleuchtungsszenen und perfekte Ausleuchtung in allen Räumen. Doch wie beleuchtet man richtig? Im Folgenden geben wir Ihnen die Basics privater Lichtgestaltung an die Hand.

Nur noch Licht im Sinn

ANALOGES FLAMMENSPIEL

Die Leuchten der Serie „Spin“ setzen sich als Tischdeko, Windlicht und Gartenfackel gleichermaßen schick in Szene. So funktioniert’s: Über drei Leitbleche strömt Zuluft an die durch Bioethanol versorgte

Flamme, die durch Thermik und Bauweise um das Fünff ache vergrößert wird. Spin ist Preisträger des Red Dot Design Award 2019 und des Iconic Award 2020. UVP: zwischen 99,95 und 159 Euro. Höfats

SMART, STYLISCH, SUPER GÜNSTIG Das smart nicht teuer sein muss und trotzdem schick sein kann, zeigen die beiden Retro-Birnen „Edison Bulb Gold“ und „Globe Gold“, die ein Temperaturspektrum von Tageslichtweiß bis SuperWarmweiß beherrschen. Steuern kann man sie per Sprache, App und Fernbedienung (Funkstandard Zigbee 3.0) und entsprechend in Smart-Home-Szenarien einbinden. UVP: 24,95 Euro (Preis pro Birne). Müller Licht

Das richtige Licht entscheidet darüber, ob wir uns in einem Raum wohlfühlen oder nicht. Je nach Raumfunktion und Tageszeit stellen wir aber ganz unterschiedliche Anforderungen an die Beleuchtung. Ein Arbeitszimmer in schummrigem Warmweiß? Das passt genauso wenig wie taghelles, kühles Licht beim romantischen Dinner am Esstisch. Auf Helligkeit und Temperatur kommt es an. Heutzutage müssen wir uns dank smarten und Smart-Home-fähigen Leuchten nicht mehr damit beschäftigen, alle Leuchten einzeln an- und auszuschalten, sondern können bestimmte Szenen vorprogrammieren und mit einem einzelnen Knopfdruck aktivieren.

Know-how und Vorbereitung

Lampen, umgangssprachlich gerne Glühbirnen genannt, sollten Sie heutzutage nur noch als energiesparende, langlebige LED kaufen. Es gibt sie in unterschiedlichen Farbtemperaturen von gemütlichem, eher gelblichen Warmweiß (etwa 2800 Kelvin), über Neutralweiß (etwa 4000 Kelvin) bis hin zu kühlem, nahezu bläulichen Tageslichtweiß (5500 Kelvin). Seit einigen Jahren beliebte Retro-Lampen, bei denen oft die Lampe selbst in einer schlichten Fassung als Deko-Statement fungiert, sind teilweise noch wärmer (circa 2200 Kelvin) und gleichzeitig etwas dunkler. Faustregel: Je wärmer umso stimmungsvoller, je kühler umso frischer. Schon gewusst: Fehlt blauhaltiges Licht, stimuliert dies

ENTERTAINMENT PUR Die Philips Hue Play HDMI Sync Box synchronisiert die Farbe und Helligkeit der smarten Lampen im Raum mit den Farben auf dem TV – für ein besonderes Erlebnis von Film, Gaming und Musik. UVP: 249,99 Euro. Signify NIX ALEXA, PRATGLAD KOMMT Spracherkennung im abhörsicheren Offl inebetrieb? Ist das zu schön um wahr zu sein? Nicht für Besitzer von „Pratglad“: Der neue Smart-HomeAssistent bedarf im Gegensatz zu herkömmlichen Sprachsteuerungen keiner Verbindung zum Internet. Er steuert bisher die smarten Leuchten und Vorhänge der Tradfri- Serie sowie die Symfonisk Lautsprecher von Ikea. Es sollen bald weitere smarte Produkte dazukommen. „Pratglad“ versteht Kommandos auf Deutsch, Englisch und Französisch und lernt adaptiv mit. UVP: 438 Euro. ProKNX

unser Hirn zur Ausschüttung von Melatonin, wir werden müde. Daher eignet sich neutrales oder kühles Licht besonders am Arbeitsplatz, hat aber abends nichts im Schlafzimmer verloren. Wichtig für die passende Beleuchtung sind auch die Helligkeiten: Fürs Arbeiten an Schreibtisch, Küchentheke oder Atelier eignet sich eine helle Grundbeleuchtung von 300 Lumen pro sehr hilfreich. In Durchgangszonen wie im Flur können schon 100 Lumen/m² ausreichen. Vergessen Sie nicht die Möglichkeiten dimmbarer Lampen für noch mehr Flexibilität. (Achtung: Dafür müssen Sie eventuell ältere Dimmer durch neue ersetzen.) Neben Temperatur und Helligkeit ist die Position wichtig. In größeren Räumen wirken mehrere Lichtquellen sympathi voll strukturieren. Kleine Lichtquellen dekorieren dunkle Ecken, Stehleuchten sorgen für Leselicht am Sessel oder – gegen die Zimmerdecke gerichtet – für gemütliches, indirektes Licht, da es nicht wie ein Spot direkt auf die zu beleuchtende Fläche fällt und für Schlagschatten sorgt.

Smarte Szenen

Dank Smart-Home wird heute auch die passende und variable Beleuchtung immer einfacher. So kommen Lampen, die zu unterschiedlichen Helligkeiten, Farbtemperaturen und sogar bunten Regenbogen-Farben fähig sind, mit einer zentralen Steuerung zusammen, die auf Knopfdruck einzelne Szenen ermöglicht. Das erspart den Gang durch die Wohnung zum Betätigen jeder einzelnen Leuchte oder das mühselige Suchen nach der jeweils passenden Fernbedienung. Im Smart-Home-System sogar fähig, selbstständig für passende Ambientebeleuchtung

DAS TUT MIR GUT Der Sonnenuntergang über dem Fluss Garonne inspirierte Bertrand Balas 1970 zu der Leuchtenserie „Here Comes The Sun“, kurz HCS. Sie wurde neu aufgelegt und wirkt im Hellen wie im Dunkeln jeweils ganz eigen und besonders. Erhältlich sind die Leuchten in Größen zwischen 10 und 55 cm Durchmesser und ab 120 Euro zzgl. Mwst. DCW éditions zu sorgen, die sich dem Bild im Fernseher oder der Musik für ein multisensorisches Erlebnis anpasst. (Ein paar dieser spannenden Vieles-Könner testen wir auf der Folgeseite). Achten Sie beim Kauf unbedingt darauf, welche Systeme und Lampen miteinander kompatibel sind. Smart kann dabei noch mehr als schön aussehen: Programmieren Sie nicht nur wie beleuchtet wird, sondern auch wann. Das ermöglicht beispielsweise eine Anwesenheitssimulation, falls Sie außer Haus sind, um Einbrecher abzuschrecken.

Letzter Schliff

Wer bei der Lichtplanung keine halben Sachen möchte, kann sie auch auf die eigenen Möbel abstimmen: Bei zahlreichen dunklen Möbelstücken sollten die Leuchten mehr Lumen aufweisen, da dunkle Flächen viel Licht schlucken. Auch die Möbelfarben sind wichtig: Blau- und Grüntöne nehmen wir als frisch und kühl wahr, eignen sich also gut für Arbeitsbereiche oder wo wir selten warmweiße Lampen einsetzen, denn: Ein strahlendes Blau wirkt unter warmweißem Licht eher grünlich. Rot-, unter warmweißem Licht nicht stark verändert. So passen sie sehr gut zu den eher mit Gemütlichkeit verbundenen Bereichen. beitet, an den Hausaufgaben gewerkelt als auch abends bei ei eine Spotbeleuchtung mit Lampen, die sich dimmen lassen und (Super-)Warmweiß bis Tageslichtweiß abbilden können. (sei)

DIMMEN LEICHT GEMACHT Für dimmbare Leuchten können smarte Funkstecker zwischengeschaltet werden. So lassen sich die Leuchten über die App steuern und sogar ins Smart-Home einbinden. Elsner

FLEXIBEL UND SMART Eve Light Switch macht bestehende Leuchten HomeKit-fähig und erhält die gewohnte Steuerung per Schalter. Dank integrierter Zeitpläne lassen sich die Schalter per App mühelos programmieren und beispielsweise zur Simulation von Anwesenheit nutzen. Eve Systems