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PANAMA

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MESSE-NACHLESE

MESSE-NACHLESE

Kleiner Panama ganz groß

Die Wohnmobilszene ist durstig nach Campingbussen und Trigano hat mit seiner neuesten Marke „Panama“ eine mögliche Antwort geliefert. Der namensgleiche Panama Van rollt in Spanien vom Band. Wir haben uns den Duncan-Bruder näher angesehen.

TEXT & FOTOS: Francesco Ferro

EINE BASIS, AUF DER MAN AUFBAUEN KANN! Mit dem verlässlichen Ford Transit als Basisfahrzeug macht man wenig falsch, denn vom geringen Preis für das Chassis profitieren auch die Endkunden. Der Turbodiesel-Vierzylinder verbraucht mit

Automatikgetriebe einen halben Liter mehr Sprit als der Schalter.

Olé, denken wir uns beim Anblick des spanischen Panama, und Oh la la, als wir ihn dann wirklich betreten. Die neuste Kreation des französischen Superkonzerns steht in ihrer kurzen Version „P\10“ vor uns, das heißt 4,97 Meter vom Bug bis zum Heck. Der Panama ist, wie der baugleiche Karmann Duncan, auch mit langem Radstand in 5,34 Metern Fahrzeuglänge zu bestellen. Er soll die Brücke „zwischen Stadt und Land, Alltag und Ferien“ sowie „zwischen Kurz- und Langtrip“ schlagen. Der Slogan „24\7\365“ verspricht uns Alltagstauglichkeit. Wir legen den Fokus auf dieses Hauptkriterium und machen uns an die Arbeit.

Campingmobil inkognito

Uns begrüßt ein 96 Kilowatt (130 PS) starker Turbodieselmotor mit zwei Litern Hubraum, den es wahlweise mit ausreichenden 77 Kilowatt (105 PS) oder durchzugsstarken 125 Kilowatt (170 PS) gibt. Unsere Mittelweg-Motorisierung scheint uns jedoch die richtige zu sein: Die Allwetter-Räder übertragen die 3.250 Kurbelwellen-Umdrehungen pro Minute exzellent auf den Asphalt und sorgen für zügiges Anfahren, ohne dass unbefestigter Kofferrauminhalt nach hinten auf die Innenverkleidung der Ladeklappe schnellt. Bei Überlandfahrten legen wir den sechsten Gang ein, was die 850 Kilometer Reichweitenanzeige bei vollem Tank und einem kombinierten Verbrauch von 6,4 Litern dann doch realisierbar wirken lässt. Das mittig im Armaturenbrett sitzende Infotainment-System (ein SYNC 3-Audiosystem) strahlt Fahrer und Beifahrer über ein helles 8-Zoll Bluetooth gibt es ab und an Verbindungsschwierigkeiten, doch das kabelgebundene CarPlay (in unserem Fall iOS/Apple) funktioniert tadellos. Wir erinnern uns aber daran, dass dies ein Campingmobil ist, der in seiner Alltagstarnung – bis auf das weiße Aufstelldach – von außen betrachtet kaum le und entlarven ihn. Wir lösen die Klammern des Wohnraum durch die drei Luken mit Tageslicht: Die linke und vordere Luke haben ein Mückenschutzgitter, die rechte hingegen ist ein luftundurchlässiges, transparentes Kunststofffensterchen. Wir haken die Klapptrittleiter in die Vorrichtung ein und senken das Bettteil des Aufstelldachs. Die 1,20 auf 2,0 Meter große Matratze liegt auf einem Tellerlattenrost und die Kopffreiheit ist für einen Van unter fünf Metern Fahrzeuglänge völlig angemessen. Wir begeben uns wieder nach unten und klappen das Bett hoch. Hier sich nach vorne aushebeln und mit wenigen Hand 1,14 Meter in der Breite und 1,87 Meter in der Länge und ist somit etwas schmaler als das Dachbett. obige dem unteren Bett vorziehen. Gemütlich sind

TAG, NACHT, DACH Die Grundrisse zeigen den Van, wie er bei Tag, Nacht und aufgestelltem Dach aussieht (von unten nach oben). Das Bettgestell lässt sich unabhängig vom Aufstelldach heben und senken.

CLEVERE RAUMNUTZUNG Neu ist das Konzept zwar nicht, aber die in der Schiebetüre befindliche Tischplatte spart kostbaren Wohnraum. Das Tischbein aus dem Staufach der Sitzbank lässt sich mit der Platte im Wohnmobil oder auch draußen aufstellen. Hierfür dient der mitgelieferte Fuß. DER WOHNRAUM... ... ist in schlichten Grau- und Silbertönen gehalten. Die weiße Innenbeleuchtung trifft nur indirekt auf das Auge. Die Trittleiter gehört am besten quer im Kofferraum verstaut. sie zwar beide, aber eine zusätzliche Liegedecke ist empfehlenswert.

Nur das Nötigste

Die Küche bietet ein Waschbecken mit klappbarer vom beheizten 50-Liter Tank entweder über das Becken in den 30-Liter Tank oder über die Außendusche nach draußen. Der Kühlschrank mit Frostfach fasst insgesamt 42 Liter. Die Schiebetüren sind aus Alu und passen zum ohnehin schon ordentlichen Gesamtbild des Vans, was sich nach Ruckeltests auch über die Verarbeitungsqualität sagen lässt. Einzig die gläsernen Küchenabdeckungen klappern manchmal, was aber mit größeren Gummierungen schnell behoben ist.

Fazit

Auch für einen etablierten Hersteller ist es nicht selbstverständlich, in einem boomenden Markt einen Camper erfolgreich zu setzen. Die Konkurrenz ist groß. Allerdings hält der quirlige Campervan aus Spanien sein Versprechen: Er ist in allen denkbaren Alltagssituationen einsetzbar – an jedem Tag. Die Sterne über Panama stehen gut: Dafür sorgen das beliebte Fahrzeugkonzept, der kultivierte Ford-Motor und eine durchaus gute Verarbeitungsqualität.

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Technische Daten:

2,49 502 3,0 t

50 l 30 l

BASIS/CHASSIS: Ford Transit 2,0l mit 96 kW (130 PS), Euro 6d-Temp

MASSE UND GEWICHTE: Länge 4972 mm, Breite 1986 mm, Höhe 2080 mm, Radstand 2933 mm, Leermasse in fahrbereitem Zustand 2498 kg, zulässige Gesamtmasse 3000 kg, Zuladung 502 kg

AUFBAU: Tellerlattenrost im Bett des Aufstelldachs, Gummi-Bodenbelag im Fahrerhaus, Schiebetüren aus Alu

HEIZUNG UND AUSSTATTUNG: Kraftstoffheizung (Diesel), 42 Liter Kühlschrank mit Frostfach, Zweiflammherd, 50 Liter Frischwasser- und 30 Liter Abwassertank

GRUNDPREIS: 48.450 ,-€ (P\10E ), 51.450 ,- € (P\10), 51.950 ,- € (P\10+; Testfahrzeug)

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