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Politicks

MIT JOHANNES TANDL

Flächenbundesländern sowohl im medizinischen als auch im Pflegebereich mit dem Personalmangel. In einem Krankenhaus der Maximalversorgung wie dem LKH Graz mit 19 Universitätskliniken, 33 Departments, 1.550 Betten und 7.800 Mitarbeitern potenzieren sich die Ressourcenprobleme jedoch. Die steirische Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß kämpft zwar gegen den Mangel, aber ihre Einflussmöglichkeiten sind beschränkt. Die Entscheidungsstrukturen in der Gesundheitspolitik sind geprägt von überlappenden Kompetenzen von Bund, Land und Sozialversicherungsträgern. Gemeinsam mit der Interessenpolitik der Ärztekammern ähneln sie einem gordischen Knoten der nur mehr zerschlagen und nicht entwirrt werden kann. Doch selbst das ist kaum möglich, weil keiner der Stakeholder freiwillig auf Macht und Einfluss verzichten will. Daher enden die Reformansätze regelmäßig in gegenseitigen Schuldzuweisungen. Das reicht der verunsicherten Bevölkerung natürlich nicht. Und auch die Steirerinnen und Steirer haben kein Verständnis mehr für niedergelassene Ärzte, die sich weigern, in der Nacht und an Wochenenden zu arbeiten; oder für Spitalsambulanzen, die selbst bei geplanten Nachuntersuchungen am Terminmanagement scheitern. Und schon gar nicht dafür, dass es diese Probleme nur gibt, weil sich der Gesundheitsminister nicht mit den Ländern, den Sozialversicherungsträgern und den Ärztekammern auf klare Entscheidungs- und Finanzierungsstrukturen einigen kann. n

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Da landesspezifische Themen angesichts von Ukrainekrieg, Energiekrise, Inflation und ÖVPKorruptionsvorwürfen medial kaum durchkommen, setzt Christopher Drexler derzeit eher auf das Händeschütteln als auf intensive Medienarbeit.

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