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sen Märkten etwas tun wollen. Aber zurück zum Wachstum: Der Kauf der mazedonischen Société-Générale -Tochter, der Ohridska Banka AD Skopje, begründet einen Teil dieses Wachstums. Natürlich sind wir über die letzten Jahre auch stark organisch gewachsen. Speziell im Firmenkundengeschäft, dem KMU-Geschäft und bis vor zwei Jahren auch im Bereich der gewerblichen Immobilienkunden hatten wir die entsprechenden Wachstumsraten. 2022 war das Wachstum im Firmenkundengeschäft 8,7 Prozent netto. Also doch deutlich über dem Markt.

Vor zwei Jahren hat sich das Wachstum der Steiermärkischen Sparkasse im Immobilienbereich also geändert – was ist passiert?

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Wir haben entschieden, dass wir das Wachstum in diesem Segment ein wenig einbremsen werden. Man wusste damals nicht genau, was passieren würde. Wir haben aber gesehen, dass wir über viele Jahre in diesem Segment – Bauträgergeschäft, Zinshaushandel, Bauherrenmodelle, der genossenschaftliche Bereich etc. – doch sehr stark gewachsen sind. Also haben wir das Wachstum aus Risikoerwägungen auf etwa sechs Prozent limitiert. Jetzt haben wir den Vorteil, dass uns der Markteinbruch, der jetzt ja da ist, nicht so hart trifft.

Sie haben vorher den Zukauf der Ohridska Banka angesprochen. Wie ist denn grundsätzlich die Strategie der Steiermärkischen hinter den Auslandsaktivitäten?

Wir engagieren uns prinzipiell dort, wo wir die Chance sehen, einen wesentlichen Beitrag für die Region zu leisten. Das ist die Zielsetzung.

Ihr Herz schlägt für eine Bank, die Ihre Träume teilt?

Und wie steht‘s um die Zielerreichung?

Nicht in allen Auslandsmärkten konnten wir unsere Ziele gleichermaßen erreichen. Das organische Wachstum in den Ländern Ostund Südeuropas ist teilweise noch nicht auf dem Niveau, wie wir uns das wünschen würden.

Woran liegt das?

Das hat verschiedene Gründe. Einerseits die eher dubiose Perspektive eines EU-Beitrittes mancher Länder. Andererseits gibt es demografische Probleme: In einigen Märkten schrumpft die Bevölkerung. Das dämpft das Wachstum. Auch Corona und andere Probleme der letzten Jahre hatten einen Impact. Es ist sehr unterschiedlich. In Kroatien etwa liegt der Marktanteil in den Kundensegmenten irgendwo zwischen 20 und 30 Prozent. In anderen Ländern, wie Bosnien-Herzegowina, bewegen wir uns zwar auf einem stabilen Profitabilitätslevel, der Marktanteil hat aber noch Potenzial. In einem solchen Land muss man sich auch aufgrund der politischen Situation sehr gut anschauen, ob man über weitere Zukäufe nachdenkt.

Und? Denken Sie über weitere Zukäufe nach?

Ja, nachdenken tun wir. Die Bank dort ist à la longue betrachtet momentan wahrscheinlich zu klein. Aber wir werden sehen.

Andere Banken ziehen sich zurück, Sie investieren in den Balkan … Rückzug steht für uns nicht zur Diskussion. Man kann ja nie sagen, was in 20 oder 30 Jahren geschehen wird, aber auf die nächsten Jahre ist Rückzug aus diesen Märkten sicher kein Thema. Wir sind fazitmagazin.at fb.com/fazitmagazin

Unser Herz schlägt für Ihre Wünsche.

Wenn es um einen Partner im Finanzfragen geht, dann ist es gut, wenn beide die selbe Sprache sprechen. Als Bank mit starken lokalen Wurzeln fühlen wir uns den Menschen in unserer Region verpflichtet. Deshalb ist es uns wichtig, Sie bei der Verwirklichung Ihrer Ideen und Träume zu unterstützen. www.bks.at/unternehmen

Informationen, wie Sie beim Gewinnspiel mitmachen können, erfahren Sie unter fazitmagazin.at Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Dr. Oliver Kröpfl wurde 1976 in Fürstenfeld geboren. Seine Kindheit und Jugend verbrachte er im oststeirischen Fehring. An der Universität Graz promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaften und war von 2004 bis 2005 für die ÖVP Abgeordneter im steirischen Landtag. Im Jahr 2000 begann seine Karriere bei der Steiermärkischen Sparkasse. Dort wurde er 2013 zum Leiter des Generalsekretariats der Steiermärkischen Bank und Sparkassen AG und 2018 in den Vorstand berufen. Er ist für Kommerz, Werbung und Immobilien zuständig. Oliver Kröpfl ist verheiratet und lebt in Graz.

Oliver Kröpfl

nach wie vor überzeugt, dass der Weg, den die Generation vor uns – wenn man das so sagen darf – eingeschlagen hat, für uns gut ist. Wir sehen, dass wir das Wachstum, das wir in den Auslandsmärkten generieren können, gut brauchen können und dass wir hier stabile, positive Ergebnisbeiträge erzielen. Und wir glauben nach wie vor, dass diese Länder früher oder später Teil der Europäischen Union sein werden. Auch wenn die Zeitpläne sehr volatil sind.

Eine andere Bank ist immer wieder in den Schlagzeilen, weil Teile der Gruppe nach wie vor in Russland aktiv sind. Inwiefern ist denn Russland ein Problem für die Steiermärkische Sparkasse? Es ist unmittelbar nur ein geringes Problem, weil wir weder in Russland noch der Ukraine engagiert waren oder sind. Mittelbar aber ist es Thema, weil einige Kunden von uns dort Geschäfte machten. Bei denen schlagen die makroökonomischen Auswirkungen an allen Ecken und Enden auf. Unser Interesse zielt also darauf ab, dass die grundsätzliche Stabilität wiederhergestellt wird und in Europa wieder Frieden herrscht.

Wie sieht es mit den Wertberichtigungen in Ihrer eigenen Bilanz aus? Verstellen da nicht die Corona-Förderungen den Blick auf die tatsächliche Lage der Unternehmen?

Die 2022er-Risikokosten bewegen sich immer noch substanziell unter den langjährigen Vergleichszahlen – im Inlandsgeschäft bei uns knapp über der Nulllinie. Das ist nicht die Normalität. Da ist es sicher so, dass die Coronahilfsmaßnahmen einen entsprechenden Effekt generiert haben. Wir glauben, dass es zu einem Anstieg der Wertberichtigungen kommen wird, aber nicht in einem exorbitanten Ausmaß, sondern einen Anstieg in den normalen Bereich.

Sehen Sie eine Übersubventionierung der Wirtschaft oder eher notwendige Hilfsmaßnahmen?

Wenn man sich den Wirtschaftsstandort Österreich im Vergleich zu anderen Ländern ansieht, dann muss man sagen: Man hat vieles richtig gemacht. Die Frage ist halt immer, wann die Grenze erreicht ist. Man kann schon einen gewissen Trend dahingehend beobachten, dass derzeit viele immer dann, wenn etwas auf der Welt passiert, sich nach der helfenden Hand umsehen.

Einer dieser Fälle, wo nach einer helfenden Hand gerufen wird, ist die derzeitige Inflation. Wie stellt sich die aus ihrer Sicht dar?

Dauerhaft ist eine Inflation auf diesem Level nicht gut, Sparer und Anleger werden so kalt enteignet. Das geht vielleicht zwei, drei Jahre gut, aber wenn sich eine solche Inflation über einen längeren Zeitraum erstreckt, dann ist das auch gesamtgesellschaftlich ein Problem. Kurzfristig, um es noch einmal zu sagen, ist es so, dass die von der Regierung getroffenen Maßnahmen mehr Vorteile als Nachteile haben. Jetzt muss man aber schauen, dass man diesbezüglich wieder in der Normalität ankommt.

Einige Banken wie die Crédit Suisse oder die Silicon Valley Bank sind in jüngster Vergangenheit unangenehm aufgefallen – manche wollen daraus ableiten, dass eine neue Bankenkrise unmittelbar bevorstehe. Was entgegnen Sie denen?

Wenn auch oft darüber gejammert wird – im EU-Raum wurde in den letzten 10 bis 15 Jahren die engmaschigste Bankenregulierung der Welt organisiert. Die kann im Einzelfall versagen. Aber die größeren Banken sind im Regelfall gut kapitalisiert und liquiditätsmäßig gut aufgestellt. Sie erfüllen alle Kriterien, die für eine Bank aus Kundensicht wichtig sind. Man kann nicht immer alles voraussehen, aber die Wahrscheinlichkeit einer Bankenkrise im EU-Raum ist nach meinem Dafürhalten verschwindend gering.

Die ÖsterreicherInnen sind ja in ihrem Anlageverhalten eher klassisch orientiert: Bausparen, Lebensversicherung, Immobilien etc. Der Kapitalmarkt spielt kaum eine Rolle. Warum?

Der Anteil der Menschen, die sich mit Wertpapierprodukten beschäftigen, ist deutlich gestiegen. Aber vor allem im Vergleich mit anderen Ländern ist da noch viel Luft nach oben. Ein signifikanter Teil der Anleger scheint dieses spezielle Risiko zu scheuen, während man andere Risiken – wie etwa das Inflationsrisiko – nicht so im Auge hat.

Haben Sie da nicht Angst, dass Sie den Onlineangeboten ein wenig hinterherhinken werden? Selbst der ehemalige CEO der Erste Group, Andreas Treichl, ist in ein solches Fintech – Froots – investiert. Man sieht, dass sich vor allem in der jungen Zielgruppe derartige Systeme großer Nachfrage erfreuen. In unserem Geschäftsmodell geht’s aber immer um Beratung, wir wollen einfach keine Produkte – seien es nun Finanzierungen, Wertpapiere oder anders – beratungsfrei anbieten. Es sei denn, der Kunde besteht darauf. Da geht’s nicht nur um Beratung im Sinne des Wertpapieraufsichtsgesetzes; wir wollen das wirklich mit unseren Kunden diskutieren. Aber natürlich ist diese Entwicklung zu beachten, in den letzten drei Jahren konnten Fintechs ihre Marktposition deutlich verbessern. Bezogen auf das Gesamtkundenportfolio im Wertpapiergeschäft ist es aber immer noch eine kleine Menge an Kunden, die mit solchen Portalen tradet.

Herr Kröpfl, vielen Dank für das Gespräch.

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