Lookbook aw11 menswear by b:on

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aw11

{men‘s wear (by b:on); Projekt II (Flavia Bon)}






AW11.00010.01.009 {braided pants}

{shirt}

{knitted waistcoat}


AW11.03.01.008 {low-crotch pants}

{shirt}

{cardigan}


AW11.03.005 {low-crotch pants}

{knitted leather-pullover}


AW11.03.006.00010 {low-crotch pants}{knitted leather-tanktop}

{braided jacket}


AW11.0009.004 {braided pants}

{knitted pullover}


AW11.03.00011 {low-crotch pants}

{braided pullover}


AW11.007.02 {knitted leather-pants}

{longsleeve}



00013 {braided slipper}

00014 {braided ankleboot}

00015 {braided boot}


00016

{braided tie}




aw11

{„Konventionen und Kontinuität herrschen in der Männerbekleidung, das Erscheinungsbild ist genormt und hat sich in den letzten Jahrzehnten nur minimal verändert. Situationsgerecht aufgehängt stehen die Kleider in den Geschäften für den Stereotyp bereit. Und ohne grosses Modebewusstsein verfällt man somit schnell der europäischen Kleiderkultur. „ Durch diese These möcht ich nicht werten, mir wurde jedoch bewusst, was es bedeutet Männer einzukleiden. Denn die Grenzlinien der Akzeptanz eines neuen Erscheinungsbildes sind fein gezogen. Ich möchte jedoch die gegebenen Codes nicht aus dem Weg schaffen, sondern diese in meine Arbeit einbinden und weiterentwickeln, um zu meiner Interpretation von zukunftsweisender Männerbekleidung zu gelangen. Doch mit welchen Mitteln kann man die Konventionen brechen, und können diese Mittel auch von formeller Natur sein? Was sind meine Wünsche oder welche Notwendigkeiten bestehen seitens des Mannes? Welche Rolle spielt die Individualität? Als Gegenüber sehe ich einen Mann, der sich seiner Wirkung bewusst ist und seine Kleidung als Werkzeug benutzt, um mit dieser Wirkung zu spielen. Somit passt er seine Kleidung seiner Tagesform an und setzt Akzente, wenn es darum geht sich zu exponieren oder reduziert sein Styling auf das Minimale, um in gewissen Situationen nicht aufdringlich zu wirken. Mein Anspruch ist es mit meiner Kollektion den Mann anzuhalten sich mit seiner Identität auseinander zu setzen. Wenn er sich kleidet, soll er sich fragen: Bin ich das, fühle ich mich wohl und authentisch? Möcht ich das überhaupt? Kann ich noch einen Schritt weiter gehen? An erster Stelle setze ich das Gefühl von Sicherheit. Denn ich glaube, dass dies jeder Mann braucht, um seine Persönlichkeit ganz zu entfalten. Mein Gegenüber ist schon sehr selbstbewusst, jedoch sollen die Kleider, dieses Gefühl verstärken und nach aussen tragen. In meiner Kollektion finden sich einige Teile, welche sich an Grundformen der Männerbekleidung anlehnen. Mit diesem Entscheid, möchte ich eine Alternative zu konventionellen Kleidteilen anbieten, wodurch die Kontinuität Vertrauen schafft und somit dem Mann während des Tragens Selbstsicherheit verleit. Obwohl er sich in seiner sicheren Position wohlfühlt, ist er auch bereit seine Möglichkeiten zu erweitern, indem er Grenzen auslotet. Ich sehe ihn als subtilen Impulsgeber, nicht aufdringlich, aber auffordernd. Doch in der Männerbekleidung gibt es wenig Vielfalt und passende Eye-catcher sind schwierig zu finden. Und so kann es vorkommen, dass ein neidischer Blick in die Frauenabteilung fällt. Denn dort ist der Begriff Mode viel weiter gefasst und die grosse Auswahl erleichtert es einem, in einem gewissen Masse, sich individuell zu kleiden. Auffallend ist dieses Defizit vor allem in der Wahl der Materialität. Wo Frauen Pailletten und Federn im Alltag tragen können, wird es bei einer unkonventionellen Materialwahl beim Mann schnell zu opulent oder wirkt aufgesetzt/erzwungen. Während der Recherche entschied ich mich somit, meinen Fokus auf die Materialität zu legen, um einen eigenständigen Look zu kreieren. Während der Experimentierphase kristallisierte sich daraus die Idee des Spiels mit Strukturen. Welche durch Hinzufügen oder Reduzieren den Mann näher an die Grenzen bringt oder ihn unauffällig wirken lässt. Um die Strukturen zu erhalten, bediente ich mich an den Techniken des Strickens und Flechtens. Zusätzlich suchte ich nach Materialien, welche für das Stricken ungewöhnlich sind und den Effekt des Flechtens verstärken. Diese Materialien habe ich in Form von Leder und Stoff gefunden, welche ich in Bänder geschnitten und anschliessend verstrickt habe. Als Kontrast zu dem matt ausgefallenem Gestrick benutzte ich glanzbeschichtete Baumwolle für das Geflecht. Mit diesem Repetoir an Materialien suchte ich einen ausdruckstarken Look, welcher nach dem Baukasten-Prinzip funktioniert. Wobei die verschiedenen Strukturen die Bausteine ausmachen. Ich biete somit die Möglichkeit zu dosieren, indem man einfache Teile mit prägnanteren Kleidungsstücken kombiniert. Dadurch findet der Träger immer eine Lösung sich anzupassen oder sich gewollt zu entfremden. Das Schlüsselwort dabei ist aber Kombination, denn erst dadurch entsteht ein individueller Look, welcher das Prinzip, sich verstärkender Strukturen, auf die Spitze treibt. Aus diesem Gefüge entstand eine Kollektion, welcher meiner Zielgruppe erlaubt ihre Identität auszuloten, indem sie die einzelnen Kleidteile untereinander beliebig kombinieren. Die verschiedenen erzielten Wirkungen gehen jedoch fliessend ineinander und resultieren somit in kontinuierlichen Looks, welche auf der einen Seite formellen Charakter besitzen und auf der anderen Seite ausgefallen erscheinen. Der Träger ist somit aufgefordert, selber zu entscheiden in welcher Situation er einen bestimmten Look zeigen möchte. Seiner Individualität kann er aber jeder Zeit mit Hilfe dieser Baustein auf die Situation angepasst Ausdruck verleihen.}


(Material)

00

{woven}

000

{knitted}

0000

{braided}


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