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[改道] Gai Dào
N°112 - Januar 2021
Solidarität mit der LU15 – die Geschichte zweier Hausdurchsuchungen und fortge setzter Repression Morgens um sechs von Bullen in Deiner Wohnung geweckt werden – für die Bewohner*in‐ nen des selbstverwalteten Wohnprojekts LU15 in Tübingen wurde dieser Albtraum gleich zweimal in diesem Jahr Realität. Von: Anarist Bla Cross Südwest
Am 4. Februar 2020 ersraken die Anwohner*innen über das massive Aufgebot der Polizei, die die Straße mit über zehn Einsatzfahrzeugen voll stellte und dann mit 70, größtenteils vermummten und swerbewaffneten Polizeibeamt*innen in das selbstverwaltete Hausprojekt eindrang. Offenbar war au eine Drohne zum Einsatz gekommen, die das gesamte Gelände überwate.
Zeitglei wurde no eine Privatwohnung dursut. Insbesondere in der Lu15 trat die Polizei dabei sehr gewalätig auf und hielt si nit an angebli geltende Gesetze. Der Dursuungsbesluss wurde erst nadem vermummte und bewaffnete Polizist*innen längst im gesamten Haus verteilt waren und na mehrmaligem Drängen kurz vorgezeigt. Mensen wurden zu Boden geworfen, es wurden unbefugt Zimmer dursut, für die es keinen Besluss gab und eine Brandsutztür zerstört, obwohl ein Slüssel angeboten wurde. Ein Beslag-
nahmeprotokoll wurde verweigert, ein Widerspru nit protokolliert, die mitgebraten „neutralen“ Zeug*innen hielten si außerhalb der dursuten Räume auf und sauten weg. In der Nat zuvor waren zwei Freund*innen am Landgerit festgenommen worden unter dem Tatvorwurf einer versuten (!) Sabesädigung (angebli geplanter Farbanslag). Was die beiden in den kommenden Stunden erdulden mussten, lässt si kaum in Worte fassen: Obwohl sie keine Aussage maten, wurden sie stundenlang verhört von Staats-sutz und Kriminalpolizei. Sie wurden voneinander getrennt und über den Verbleib der anderen Person im Unklaren gelassen. Bei der ärztlien Prüfung auf Gewahrsam-Tauglikeit wurden psyise und physise Beswerden ignoriert, es wurden versrie-bene und notwendige Medikamente verweigert. Eine der Betroffenen musste si komple vor Polizisten ausziehen, die einzige Polizistin wurde vorher aus dem Raum gesit. In den Verhören wurden beide verbal bedroht und angesrien, die Polizei versute Geständnisse zu erzwingen, da sie sonst die beiden erst in ein paar Woen dem Hariter vorführen würden. Wenn sie nit kooperierten, würden ihnen alle ungeklärten Sabesädigungen und andere Delikte aus den letzten Jahren angelastet, insgesamt 45 Fälle. Trotz der Bedrohungen, Sikanen und Missatung ihrer Rete blieben die beiden bei der Aussage-