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Marienresidenz

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Crehaartive

Crehaartive

Alt werden auf Norderney - grundsätzlich eine wunderbare Vorstellung. Für viele bedeutet die Insel Heimat - vertraute Umgebung, bekannte Gesichter, kurze Wege. Und das Meer jederzeit direkt vor der Haustür. Doch wenn mit dem Alter die körperlichen Beeinträchtigungen zunehmen, bedarf es besonderer Wohn- und Lebensformen - und einer passenden Infrastruktur. Die Norderney Genossenschaft (www.nggenossenschaft.de) hat sich mit dem Kauf und Umbau des Marienheims an der Georgstraße dem Thema altengerechtes Wohnen intensiv angenommen. Mit einem modernen Erweiterungsbau gehen die Betreiber jetzt noch einen Schritt weiter - sowohl architektonisch als auch konzeptionell.

MARIEN RESIDENZ 2.0

Mehr als eine Senioren-WG

Neben Wohneinheiten für betreutes Wohnen im Erd- und Dachgeschoss umfasst das neue Gebäude auf drei Etagen großzügige und einladende Räumlichkeiten mit Pflegezimmern und Gemeinschaftsräumen. Bei unserem Fototermin erläutern uns Jann Ennen von der NG Genossenschaft und Carola Gutberlet, verantwortlich für die strukturelle Entwicklung, die Kernidee des Projekts. "Die Bewohner und Bewohnerinnen leben auf jeder Etage in einer Art Senioren-WG, in der alle ihre Wünsche und Vorstellungen einbringen können und sollen." Ein professionelles Team kümmert sich - wie ein zusätzliches WG-Mitglied - um die individuellen Alltagsbedürfnisse, rund um die Uhr. Marienresidenz 2.0.

Die Frage, wie das Leben im Alter aussehen könnte, beschäftigt viele von uns. Das Haus ist zu groß, die Kinder leben zu weit entfernt,

der Bedarf an Unterstützung steigt, ebenso der Wunsch nach Gesellschaft. Ein erster Schritt kann bereits der Umzug in eine barrierefreie Wohnung sein, wie sie bereits im Altbau der Marienresidenz und jetzt auch im Neubau zu finden sind. Einziehen kann hier, wer das 65. Lebensjahr erreicht hat oder einen Pflegegrad besitzt - und seinen ersten Wohnsitz auf Norderney hat. Das Zusammenleben unter einem Dach - die klassische Hausgemeinschaft - führt zu neuen Kontakten, sei es durch Verabredungen zu Spaziergängen, Sport und Kultur oder zu geselligen Nachmittagen. Zwanglos. Wie es sich ergibt.

Wird das selbstständige Wohnen zu mühsam oder steigt der Pflegebedarf, kann ein Umzug in eine der neuen Gemeinschaftsetagen sinnvoll sein. "Die Pflegezimmer stehen Senioren offen, die einen Pflegegrad zwischen zwei und fünf haben", erklärt Jann Ennen. "Jede Etage umfasst neun Zimmer mit eigenem Bad." Ein großzügiges Wohnzimmer und eine geräumige Küche bieten zudem reichlich Raum für Gemeinschaft - zusammen kochen und den Tag miteinander gestalten. Eine Alltagsbegleiterin unterstützt die Wohngemeinschaft. Sie kauft ein, liest aus der Zeitung vor, kocht mit den Senioren und Seniorinnen, begleitet sie auf Spaziergängen oder hilft, "wie Kinder ihren Eltern", erklärt Carola Gutberlet. "Und die pflegerischen Maßnahmen übernimmt bei Bedarf ein ambulanter Pflegedienst, das können wir garantieren", betont Jann Ennen.

Ergänzend zu den gemeinschaftlichen Wohnbereichen auf jeder Etage - den Wohnzimmern und Küchen - befindet sich im 1. Stock ein großer Gemeinschaftsraum, der Platz für alle Bewohner des Hauses bietet. Im 2. Stock steht ein Fitnessbereich mit seniorengerechten Sportgeräten für Yogastunden, Sturzprophylaxe, Tanzen und Stuhlgymnastik oder Physiotherapie zur Verfügung. Eine Sauna in der 3. Etage lädt zur Entspannung ein. Das breite Angebot ermöglicht den Bewohnern und Bewohnerinnen - je nach persönlichen Vorlieben und körperlicher Verfassung - eine aktive und abwechslungsreiche Alltagsgestaltung, ohne das Haus zu verlassen.

"Wir wünschen uns, dass die Bewohner gerne hier einziehen, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse und Vorstellungen einbringen, ihr Mitspracherecht nutzen - und so eine familiäre Gemeinschaft entsteht", betont Carola Gutberlet. Dazu gehört, dass die Zimmer selbstverständlich mit den eigenen Möbeln eingerichtet sind und die persönliche Handschrift auch gerne bei der Gestaltung der Gemeinschaftsräume sichtbar wird, "vom Buch bis zum Weinglas - hier bestehen alle Freiheiten." Möblierte Zimmer auf Zeit stehen für Senioren bereit, deren Betreuung zu Hause temporär verhindert ist. Im Erdgeschoss soll zukünftig noch ein Bistro entstehen.

Die ersten Bewohner sind im Sommer 2022 in dem neu errichteten Gebäude eingezogen. "Ich ziehe meinen Hut vor den Senioren, die hier - teils hochbetagt - so offen und engagiert die Gemeinschaft mitgestalten", sagt Jann Ennen. Besonders berührend empfand Carola Gutberlet die Aussage einer älteren Dame. "Sie sagte, 'Ich weiß, dass ich hier nicht alleine bin'." Diese Idee prägt den Charakter des Hauses - getragen wird sie von den Menschen, die hier leben und arbeiten.

NG GENOSSENSCHAFT | MARIENRESIDENZ

www.nggenossenschaft.de Poststraße 5 - 26548 Norderney (04932) 9352905

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