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Kerzen "kochen" im Atelier Waterkant Norderney
Gelegentlich durchströmt ein besonderer Duft das Atelier Waterkant in der Norderneyer JannBerghaus-Straße. Wer in solchen Momenten das von schönen Dingen geprägte Ladengeschäft betritt, kann nicht ahnen, was sich gerade in dem rechts vom Tresen gelegenen Hinterzimmer abspielt. Uns hat der Anblick der geheimnisvoll anmutenden Beutel, Tinkturen und technischen Gerätschaften auf Anhieb an die amerikanische Erfolgsserie „Breaking Bad“ erinnert, in der ein Chemielehrer ins kriminelle Milieu einsteigt und eine improvisierte Drogenküche eröffnet. Aber keine Sorge - im Atelier Waterkant geht alles mit rechten Dingen zu und garantiert ohne illegale Substanzen. Unsere Fotos sind natürlich gnadenlos übertrieben und sollen nur die Aufmerksamkeit lenken - auf eine ebenso liebevolle wie professionelle Do-it-yourself Kerzenproduktion.
„Es hat sich in den letzten Jahren immer stärker dahin entwickelt, dass wir viele Produkte komplett selber machen oder selbst gestalten und nach eigenen Entwürfen produzieren lassen“, erzählt Matthias, der das Atelier Waterkant seit 2016 gemeinsam mit seiner Frau Katja betreibt (und zumindest frisurmäßig eine erkennbare Ähnlichkeit mit der „Breaking Bad“ Hauptfigur Walter White aufweist). Große Teile des Sortiments im Atelier Waterkant tragen inzwischen in unterschiedlichem Maße die eigene Handschrift. Bis ins letzte Detail in Handarbeit vor Ort produziert, sind zum Beispiel originelle Armbänder, Schlüsselanhänger und eben die Kerzen. „Das Wachskochen ist zu einer echten Leidenschaft geworden.“
Für seine selbst produzierten Kerzengläser verwendet Matthias vom Wachs bis zur Verpackung nur ausgesuchte Materialien. Natürliches Sojawachs - vegan und wohlriechend - veredelt mit ätherischem Lemongrass Öl, dazu stabile Whisky Tumbler mit einem spülmaschinenfesten Insellabel und ein in der eigenen Siebdruckwerkstatt inseltypisch bedruckter Stoffbeutel. Die Sojawachsreste lassen sich nach dem Abbrennen problemlos aus den Gläsern entfernen, so dass man sie später als Trinkbecher verwenden kann. „Es war uns von Anfang an besonders wichtig, ein komplett nachhaltiges Produkt zu schaffen.“
Für ein professionelles Ergebnis erfordert die Produktion der Kerzen einiges Geschick und Erfahrung. Matthias erhält die Sojawachs Flocken in großen Säcken. „Beim Einschmelzen kommt es dann vor allem auf die richtigen Temperaturen an, sowohl was das Umgießen als auch die Veredelung mit dem ätherischen Öl betrifft“, erklärt Matthias. Seit 2018 hat er den Prozess immer weiter verfeinert, um Blasenbildung oder Probleme mit dem Docht zu verhindern. „Wir legen riesigen Wert auf die Qualität unserer Produkte, auch wenn das die Arbeit oft schwieriger macht“, gesteht Matthias. „Aber die Gäste auf der Insel wissen die Mühe zu schätzen. In unseren Kerzen steckt ein Stück Norderney.“
ATELIER WATERKANT - Jann-Berghaus-Straße 70 - 26548 Norderney - (04932) 4670021 - www.atelierwaterkant.de