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Brücken digital verwalten und erhalten
Manage and maintain bridges digitally
Die MA 29 – Brückenbau und Grundbau ist für die Sicherheit von mehr als 800 Brücken in Wien verantwortlich. Verwaltung und Erhaltungsmanagement dieser Brücken sollen künftig stärker mit digitalen Methoden unterstützt werden. An der FH Campus Wien erforschen Wissenschaftler*innen jetzt, wie die Digitalisierung technisch und organisational bestmöglich umgesetzt werden kann.
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Digitalisierung ist Veränderung. „Und jede technologische Veränderung ist immer auch eine organisationale Veränderung. Einfach nur eine neue Technologie einzuführen und nicht zu bedenken, was das für die Organisation, die Mitarbeiter*innen und ihre Arbeitsprozesse bedeutet, das funktioniert nicht“, sagt Michal Sedlačko. Der Verwaltungswissenschaftler ist Teil eines interdisziplinären Teams, das unter der Leitung von Bauingenieur Markus Vill an der Digitalisierung von Bestandsbrückenbauwerken für die MA 29 arbeitet. „Während die Stadt Wien bei neuen Projekten zunehmend auf digitale Planung, Ausführung und Verwaltung der Bauwerke setzt, liegen die Informationen und Daten zu bestehenden Brücken derzeit nur in analoger Form vor“, so Vill. Deshalb werde jetzt in den Kompetenzzentren für Bauen und Gestalten und für Verwaltungswissenschaften gemeinsam erhoben, wie diese Daten digitalisiert und den Nutzer*innen Vorteile beim Managen der Brückenerhaltung mitgegeben werden können.
Organisational
Geplant ist zunächst eine Machbarkeitsstudie, die sich nicht nur mit den technischen Aspekten beschäftigt, sondern vor allem auch mit den organisationalen und sozialwissenschaftlichen
MA 29 Bridge Construction and Foundation Engineering is responsible for the safety of more than 800 bridges in Vienna. The administration and maintenance management of these bridges are to be supported more strongly with digital methods in the future. Scientists at FH Campus Wien are now researching how digitization can be implemented in the best possible way, both technically and organizationally.
Digitization is change. "And every technological change is always an organizational change. Simply introducing a new technology and not looking at what it means for the organization, the employees and their work processes, that doesn’t work," says Michal Sedlačko. The administrative scientist is part of an interdisciplinary team that is working on the digitization of existing bridge structures for the MA 29 under the direction of civil engineer Markus Vill. "While the City of Vienna is increasingly relying on digital planning, execution and management of the structures for new projects, the information and data on existing bridges are currently only available in analog form," says Vill. This is why the Competence Centers for Building and Design and for Administrative Sciences are now jointly collecting information on how this data can be digitized and how this can benefit users in the management of bridge maintenance.
Organizational
Initially, a feasibility study is planned that will not only deal with the technical aspects, but above all with the organizational and social-scientific effects of digitization. "In the field research, we
Auswirkungen von Digitalisierung. „Im Feldforschungsteil wollen wir uns gemeinsam mit der MA 29 damit auseinandersetzen, wie das Wissen zwischen Mensch und Maschine derzeit verteilt ist und welche Wissensleistungen von Menschen ausgeführt und womöglich nicht so einfach durch Digitalisierung ersetzt werden können“, erklärt Sedlačko. Die Wissenschaftler*innen nehmen an, dass in manchen Bereichen Digitalisierung sinnvoll sein wird, während andere nicht so einfach digitalisierbar sein könnten. Diese Hypothese soll im Projekt überprüft werden.
Technisch
Ziel ist es, aus den Erhebungen und Einzelbeobachtungen möglichst allgemeingültige Rückschlüsse für die Digitalisierung von Brückenbauwerken zu ziehen und einen Leitfaden in Bezug auf technische Machbarkeit und soziale Akzeptanz zu entwickeln. Die Ergebnisse der Feldforschung werden außerdem in die Entwicklung von ein bis zwei konkreten Modellen einfließen: „Die Idee ist, ein digitales 3D-Brückenmodell von bestehenden Brücken zu entwickeln, das leicht auffindbar ist – zum Beispiel mittels Kartenfunktion – und alle relevanten Informationen vom Bauplan bis zur jüngsten Instandsetzung anwenderfreundlich zur Verfügung stellt“, skizziert Markus Vill die technische Herausforderung. An möglichen Ansätzen für die Entwicklung der Modelle wird bereits gearbeitet. Sie werden später im Projekt gemeinsam mit den Mitarbeiter*innen der MA 29 unter realen Bedingungen getestet und optimiert.
Das Projekt „Verwaltung 4.0“ hat eine Gesamtlaufzeit von drei Jahren und endet im September 2022. Gefördert wird es von der Stadt Wien, MA 23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik. want work together with the MA 29 to examine how knowledge is currently distributed between humans and machines and which knowledge services are performed by humans that may not be so easy to replace with digitization," explains Sedlačko. The scientists assume that digitization will make sense in some areas, but that others may not be so easy to digitize. This hypothesis is to be tested in the project.
Technical
The goal is to use the surveys and individual observations to draw the most general conclusions possible for the digitization of bridge structures and to develop guidelines with regard to technical feasibility and social acceptance. The results of the field research will also be used in the development of one or two specific models: "The idea is to develop a digital 3D bridge model of existing bridges that is easy to find, for example using a map function, and provides all relevant building information from the construction plan to the most recent repairs in a user-friendly manner," explains Markus Vill, outlining the technical challenge. Work is already underway on possible approaches for developing the models. Later in the project, they will be tested and optimized together with the employees of the MA 29 under real-life conditions.
The project "Administration 4.0" will last for a total of three years and ends in September 2022. It is funded by the City of Vienna MA 23, Magistrate for Economics, Labor and Statistics.