»EINE HIERARCHIE GIBT ES NICHT.«
»Eine Hierarchie gibt es nicht.« Zwischen dem 21. und 25. August treffen sich Musiker*innen, Klangkünstler*innen und Wissenschaftler*innen in der Akademie der Künste am Hanseatenweg, um sich mit dem gegenwärtigen Mangel an kritischer Auseinandersetzung mit und der spärlichen künstlerischen Präsenz des »Sonic Global South« zu befassen. Der Titel »Soundings Across the South« könnte sich bis dahin noch ändern, wie auch alles andere an diesem ungewöhnlichen Projekt, das sich in ständigem Wandel befindet. Im Gespräch mit Mitinitiator und Klangkünstler Budhaditya Chattopadhyay, der Musikerin und ễn Thanh Thủ ủy und der Forscherin Nguyễ Soziologin Glaucia Peres da Silva vom sogenannten Steering Committee der Veranstaltung wird dann sogar selbst der Fragende zum Befragten. kristoffer cornils (field notes)
Wie kam es zu »Soundings
Across the South«?
budhaditya chattopadhyay Angefangen hat alles während der letzten »Curating Diversity«-Konferenz mit einer Diskussion zwischen Sandeep Bhagwati und mir. Wir waren schon während der Produktion meines bald erscheinenden Buchs, einer Sammlung von Interviews mit Künstler*innen, Komponist*innen und Musikpraktizierenden aus dem Globalen Süden, in Kontakt. Im Rahmen der Konferenz wollten wir die Prämisse des Buchs wie auch der Konferenz selbst als Startpunkt für etwas nehmen, das konkreter, akademischer und performativer ist. Eine Art Aktivismus, so gesehen. Die Konferenz befasste sich mit Diversität als Problem in der westlichen Welt. Doch Vielfalt wird in einem solchen Prozess zum Fetisch, wenn sie nicht angemessen behandelt wird. Wir fanden die mangelnde Repräsentation von Denker*innen und Forscher*innen aus dem Globalen Süden in einschlägigen Programmen, Festivals und Konferenzen problematisch. Selbst wenn sie auf verschiedenen Plattformen vertreten sind, werden ihre Stimmen oftmals marginalisiert oder vom westlich dominierten Diskurs angeeignet. Sandeep und ich entschlossen
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