24. Unabhängiges FilmFest Osnabrück - Programm (2009)

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Grußwort

Im Rahmen des diesjährigen UNABHÄNGIGEN FILMFESTES werden zum nunmehr 24. Male Regisseurinnen und Regisseure aus aller Welt in Osnabrück dokumentarische und erzählende Filme vorstellen. Das aktuelle Motto ›Glück‹ lässt aufhorchen, denn es klingt beinahe verstörend in einer Zeit, die von wirtschaftlichen und anderen Krisen geprägt ist. Aber es bleibt Aufgabe der Kunst, für Irritationen zu sorgen, Denkanstöße zu liefern, Utopien zu wagen. Internationale Filmemacherinnen und -macher liefern unterschiedliche Interpretationen des Begriffes ›Glück‹. Ein spannendes Sujet, weil unter Umständen unsere eigenen Vorstellungen von Glück in Frage gestellt werden.

Friedens von 1648 zur Friedenskultur bekennt und auf vielfältige Weise für Aussöhnung, Toleranz und ein friedliches Miteinander eintritt.

Insgesamt verspricht das UNABFILMFEST wieder eine interessante Auslese aus dem internationalen Kinoschaffen. Ein Rückblick auf das Vorjahresprogramm belegt die glückliche Hand der Organisatoren, denn mit ›Die Klasse‹, ›Revanche‹ und ›Waltz with Bashir‹ waren 2008 in Osnabrück gleich drei Filme vertreten, die später um den Oscar für den besten nicht-englischsprachigen Film konkurrierten.

HÄNGIGE

In diesem Sinne heiße ich alle Gäste des UNABHÄNGIGEN FILMFESTES in der Friedensstadt Osnabrück herzlich willkommen. Ihnen wünsche ich einen angenehmen Aufenthalt und allen Besuchern der Festivalveranstaltungen anregende und unterhaltsame Stunden.

Das UNABHÄNGIGE FILMFEST ermöglicht die Begegnung mit international gefeierten cineastischen Meisterwerken und macht sich darüber hinaus um die Förderung verdient. Der Fachbereich für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Osnabrück beteiligt sich an diesen Bemühungen mit der Vergabe eines Filmpreises für Kinderrechte. Diese Auszeichnung wie auch der von einem Stifter getragene Wettbewerb um den Friedensfilmpreis der Stadt Osnabrück sind Ausdruck des fortwährenden Engagements der Stadt Osnabrück, die sich als Schauplatz des Westfälischen

Boris Pistorius Oberbürgermeister

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Zum Glück gibt es das FILMFEST..

.. denn sonst, verehrtes Publikum, müssten Sie sich, um die meisten Filme unseres Festivals zu erleben, auf den Weg machen. Auf den Weg in die Metropolen, nach Hamburg oder nach Berlin, nach München oder gar ins Ausland. Oder vielleicht warten Sie ein paar Monate oder Jahre ab und finden dann den einen oder anderen Film bei einem anspruchsvollen Fernsehsender. Möchten Sie das?

zu verschließen und es trotzdem mit Monty Pythons „Always look on the bright side of life“ halten. Natürlich können Sie das FILMFEST doof finden, aber bevor Sie das machen, sollten sie uns auf jeden Fall besuchen. Seien Sie neugierig und folgen Sie uns hinaus in die Welt. Das FILMFEST ist Ihnen dabei ein verlässlicher Begleiter. Lassen Sie sich überraschen, denn das FILMFEST ist innovativ. Erstmalig legen wir einen besonderen Fokus auf das lateinamerikanische Kino, dass bei Insidern schon lange als Geheimtipp gilt. Mittlerweile feiern seine Filme internationale Festivalerfolge. Dabei ist die stilistische und narrative Vielfalt so reichhaltig und unterschiedlich wie der Kontinent selbst.

Es geht auch einfacher: Das UNABHÄNGIGE FILMFEST OSNABRÜCK präsentiert Ihnen aktuelles und engagiertes Kino. Es zeigt Ihnen, welche herausragenden Filme derzeit die Filmszene bewegen. Und gleichzeitig bietet es Raum für Entdeckungen: Wann haben Sie zuletzt einen Film aus Rumänien gesehen? Bei uns werden sie fündig, wenn sie aktuelles europäisches Kino sehen wollen. Diskutieren Sie mit unseren Gästen, den Regisseuren, den Experten und mit uns. Alle freuen sich über ein direktes Feedback.

Ohne Förderer und Kooperationspartner bleibt auch der schönste Anspruch Utopie. Wir möchten uns herzlich bei allen alten und neuen Unterstützern des FILMFESTES für ihr Engagement bedanken. Wir freuen uns auf unsere Gäste und Besucher und wünschen allen ein spannendes und erlebnisreiches Festival.

Überhaupt, Glück lautet in diesem Jahr das Motto unseres Programms. Ganz bewusst setzt das FILMFEST damit einen Kontrapunkt zur allgegenwärtigen Krisenstimmung. Es gilt die Devise, die Augen weder vor den großen, noch vor den kleinen Problemen

Das FILMFEST-Team

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Vorfilme

El Encargado The One in Charge

Spanien 2008, 35mm, 8 Min. Originalfassung mit englischen Untertiteln Regie Sergio Barrejón Buch Sergio Barrejón, Nacho Vigalondo Kamera Jon D. Dominguez Schnitt Carolina Martinez Musik Aranzazu Calleja Ton Sonoris Darsteller Iñigo Navares, Alejandra Lorenzo, Eduardo Uceda, Enrique Villen

Madrid, seit 1994 Regieassistent, arbeitet als Regisseur fürs Fernsehen, für Videoclips, Kurzfilme und Dokumentationen. Vorfilm zu ›White Man Gives, White Man Goes‹ Fr 23.10. 15:00 Lagerhalle

Distribution Lolita Peliculitas

Der neunjährige Martin wird vom Klassenlehrer beauftragt, seine Klasse zu beaufsichtigen. Er soll die Namen derjenigen an die Tafel schreiben, die während der Abwesenheit des Lehrers laut sind. Keine leichte Aufgabe...

Surfing the Waste Kanada, 2008, Video, 17 Min.

Regie, Kamera, Schnitt Paul Aflalo, Sandra Lombardi, Tomoe Yoshihara Musik Nic Boshart, Alden Penner Ton Mark Lawson, Alden Penner, Brendan Reed, Kendal Zier Distribution Paul Aflalo

Ein Musical über Dumpster Diving? Fünf junge Kanadier zeigen, dass der aktive Gegenentwurf zur Wegwerfgesellschaft keineswegs bierernst und missionarisch daherkommen muss.

Sergio Barrejón, *1973, Studium der Kommunikation an der Complutense Universität Madrid, Drehbuchautor für Fernsehserien. Vorfilm zu ›Lena, Stella, Ümmü und die anderen‹ Do 22.10. 15:00 Haus der Jugend

Metrópolis Ferry

Spanien 2009, 35mm, 16 Min. Originalfassung mit englischen Untertiteln Regie Juan Gautier Buch Juan Gautier, Pablo Caballero Kamera Roberto Montero Schnitt Antonio Frutos Musik Jorge Magaz Ton Roberto Fernández Darsteller Sergio Peris-Mencheta, Olaya Martín, Pepe Lorente, Ahmed Younoussi u. a.

Paul Aflalo, Filmemacher, Fotograf, Produzent, Veranstaltungsmanager, Langzeitstudent. Sandra Lombardi studierte an der Concordia Universität und arbeitet als Kamerafrau für Film und Fernsehen in Montreal. Tomoe Yoshihara, seit 1996 Dokumentarfilmer und Erfinder. Filme (Paul Aflalo) 2008 Sweet Intoxication by Lennie Moren. 2007 Jahsun. Vorfilm zu ›Les Enfants de Don Quichotte‹ Sa 24.10. 15:00 Lagerhalle

Distribution Madrid en Corto

David kommt mit seinem Bruder von einer Reise aus Marokko zurück. Als es an der spanischen Grenze zu einem Zwischenfall kommt, entschließt David sich, nicht mehr tatenlos zuzusehen. Juan Gautier, *1976, BA in Audiovisueller Kommunikation an der Complutense Universität

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Mittwoch 21.10.2009 19:30 Uhr Lagerhalle Europe Unlimited

Kleine Fische

die komplizierten Familienkonflikte hinter sich lassen und glauben, ein gemeinsames Ziel gefunden zu haben, ist es zu spät. Jeder von ihnen muss sich erst von der Altlast des väterlichen Erbes befreien, um einen selbstbestimmten Neuanfang antreten zu können.

Österreich 2009, 35mm, 86 Min. Regie Marco Antoniazzi Buch Marco Antoniazzi, Gregor Stadlober Kamera Niko Mayr Schnitt Niki Mossböck Ton Torsten Heinemann, Nikolaus Yvon Darsteller Michael Steinocher, Volker Schmidt, Brigitte Kren, Sabrina Reiter, Peter Strauß u.a. Distribution Novotny & Novotny Film

›Kleine Fische‹ erzählt die Geschichte der grundverschiedenen Brüder Martin und Kurt, die sich beim Begräbnis des Vaters nach langer Zeit wieder sehen. Zögerlicher Nesthocker der eine, rebellischer Ausreißer der andere, reiben sie sich im Streit um den kleinen Fischladen im Familienbesitz aneinander. Martin will das Geschäft zu einem modernen, ökologisch bedachten Unternehmen umformen, engagiert sich in der Globalisierungskritik - nicht zuletzt, um damit der Studentin Karin zu imponieren. Sein Bruder Kurt findet an den Weltverbesserungsideen wenig Interesse, umso mehr aber an Karin. So ist die Beziehung der Brüder anfangs von Misstrauen und Enttäuschung geprägt, bis sie allmählich merken, dass sie so verschieden nicht sind und einander durchaus ergänzen. Doch als sie endlich

Marco Antoniazzi, *1972 in Bozen, Studium an der Zelig Schule für Fernsehen & Film in Bozen und an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, diverse dokumentarische Arbeiten für Film und Fernsehen. Filme ›Kleine Fische‹ ist Marco Antoniazzis erster Spielfilm.

Vorfilm ›Ausruhen 2008‹ Regie: Alexandra Nebel siehe Seite 31

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Mittwoch 21.10.2009 22:00 Uhr Lagerhalle Kurzfilmwettbewerb

Heiter bis wolkig Sich streiten, sich trennen, sich neu verlieben, auf der Suche sein, sich Illusionen machen oder gemeinsame Sache ... Di me que yo

Spanien 2009, 35mm, 15 Min. Originalfassung mit englischen Untertiteln Regie, Buch Mateo Gil Kamera Josu Intxaustegui Schnitt Miguel Burgos Musik Fernando Velázquez Ton Ricardo Steinberg, María Steinberg Darsteller Fele Martínez, Judith Diakhate Distribution Madrid en corto

ER und SIE treffen sich, als beide gerade eine Beziehung beendet haben. Ist es für zwei Fremde möglich, ein Gespräch so emotional zu führen, als seien sie das Paar?

Amoklove

Deutschland 2008, 35mm, 9 Min. Regie, Buch Julia C. Kaiser Kamera Dominik Berg Schnitt Anna-Kristin Nekarda Musik Peter Gromer Ton Matthias Palt Darsteller Anne von Keller, Thomas Fränzel Distribution Anja Goll

Ein magischer Moment zwischen zwei Menschen in der U-Bahn, doch dann ist er vorbei und beide werden sich nie wieder sehen – falsch! Fabian kämpft für seine Liebe und folgt Marie durch ganz Stuttgart. Amoklove: eine Liebesgeschichte im Moment einer Herzklappenpause. Julia C. Kaiser, *1983 in München, studiert seit 2006 Film und Medien/Drehbuch an der Filmakademie Baden-Württemberg, Kurzgeschichtenautorin. Filme 2007 Vigilia.

Mateo Gil ist Drehbuchautor und Regisseur für Kurz- und Fernsehfilme. Filme 2006 Spectre. 1999 Nobody knows anybody. 1998 Hosebreaking.

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Mittwoch 21.10.2009 22.00 Uhr Lagerhalle Kurzfilmwettbewerb

Berni's Doll

Frankreich 2008, 35mm, 12 Min. Ohne Dialog Regie, Buch Yann J Animation, Kamera Kaï Lydecken, Andres Gomez Schnitt Guillaume Hassan Musik, Ton Seal Phüric, Trionix Distribution Autour de Minuit

Gegen seine Einsamkeit kauft sich Berni, ein kleiner Fabrikangestellter, den Bausatz einer Frau aus der Dritten Welt.

Filme 2006 Padam, Comedia anónima. 2005 Hotel Casanova. 2004 El fabuloso destino de Rita.

Les doigts de pied

Belgien 2008, 35mm, 11 Min. Originalfassung mit englischen Untertiteln Regie, Buch Laurent Denis Kamera Philippe Therasse Schnitt Cédric Zoenen Ton Gregory Lannoy Darsteller André Simon, Didier Colfs, Micheline Goethals Distribution Cookies Films

Yann J, *1972, Studium an der Kunsthochschule Brüssel, arbeitet als Computerspielentwickler und im Bereich Animation, Kurzund Werbefilm. Filme 2004 L’attaque des pieds de l’espace. 2002 Léon & Gudule. 2001 La Fabrik.

Arthur lebt allein in einem Altenheim. Nur die Krankenschwester Julie besucht ihn regelmäßig. Als Julie ihm erzählt, dass Bernard ihn besuchen wird, zieht sich Arthur wie für eine Hochzeit an. Aber wer ist überhaupt Bernard?

Consulta 16

Spanien 2008, 35mm, 12 Min. Originalfassung mit englischen Untertiteln Regie, Buch José Manuel Carrasco Schnitt Flavio García Musik Xavi Font, Arturo Vaquero Ton Jaime Guijarro, Ana Morán, Eva de la Fuente Darsteller Luis Callejo, Ana Rayo u.a. Distribution ecam

Zwei Menschen warten… Zwei Leben im Stillstand. Die Frau läuft weg, der Mann will weiter leben... Jose Manuel Carrasco, studierte Filmregie an der ECAM in Madrid und Schauspiel am ESAD in Murcia; Regisseur und Schauspieler.

Laurent Denis, *1972, Drehbuchautor und Produzent. ›Les doigts de pied‹ ist seine erste Arbeit als Regisseur.

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Mittwoch 21.10.2009 22:00 Uhr Lagerhalle Kurzfilmwettbewerb

Gisela

Charlie hat sich in die polnische Migrantin Ania verliebt. Ania bedeutet ihm Hoffnung und Flucht aus dem Alltag, denn Charlie muss sich um seinen Vater kümmern, der an Alzheimer leidet. Jez Scott, studierte Theater, Film und Fernsehen am York St. John College.

Deutschland 2008, DVD, 7 Min. Realisation Katja Baumann Distribution Katja Baumann Auszeichnungen Publikumspreis, Short Cuts Cologne; red dot award: communication design; Europrix Multimedia Award

›Geld her! Aber flott!‹ So stellte sich eine Unbekannte Mitte der 60er Jahre in einer Reihe von Banküberfällen vor und verunsicherte damit 3 Jahre lang die Nation. Ihr Name: Gisela Werler, 30 Jahre alt, Fabrikarbeiterin.

Chicken Wings

Deutschland 2008, Beta SP, 6 Min. Regie, Buch Pauline Kortmann Musik Johannes Repka, Marian Mentrup Ton David Ziegler Distribution HFF ›Konrad Wolf‹ Potsdam Auszeichnungen 1. Publikumspreis Exground Festival Wiesbaden

Einst, als der Wilde Westen noch wild war, durchstreifen ein Cowgirl und ein Werwolf das unwirtliche Land. Ein Huhn kreuzt ihren Weg und lässt sie, im erbitterten Streit über dessen tauglichste Verwendung, die drohenden Gefahren vollkommen vergessen. Katja Baumann, *1984, studiert seit 2004 Visuelle Kommunikation an der Hochschule für Gestaltung Offenbach.

Day in / Day out

Großbritannien 2008, Mini DV, 15 Min. Originalfassung Regie, Buch, Schnitt Jez Scott Kamera Kyle Heslop Musik My Exit Music Ton Andy Ludbrook Darsteller Stuart Wade, Al Kossy, Maja Domin, Phil Holland Distribution Jez Scott

Pauline Kortmann, *1980 in Berlin, Ausbildung zur Mediengestalterin, Studium Animation an der HFF Potsdam-Babelsberg, freiberufliche Tätigkeit als Animatorin und Illustratorin, Chicken Wings ist ihr erster Animationsfilm.

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Mittwoch 21.10.2009 22.00 Uhr Lagerhalle Kurzfilmwettbewerb

True Beauty this Night USA 2009, Beta SP, 10 Min. Originalfassung

Regie, Buch, Schnitt Peter Besson Kamera Jas Shelton Ton David Brolin Darsteller Dustin Seavy, Meegan Michelle, Joey Wells u. a. Distribution Peter Besson Auszeichnungen 1st Prize Stinkwater! 5th Annual International Short Film Festival. Best Comedy Short Reno Film Festival. Best Short Film Muskegon Film Festival

Letzte Nacht begegnete Rhett Somers der Liebe seines Lebens. Jetzt gibt er alles daran, sie davon zu 체berzeugen. Gar nicht so leicht, wenn man bedenkt, unter welchen Umst채nden die beiden sich kennengelernt haben.

Peter Besson, studierte an der University of North Texas, arbeitet als Drehbuchautor, Cutter und Regisseur in Los Angeles. Filme 2003 Boys Lie Girls Steal. 2002 Dream Hackers. 1997 Accident.

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Donnerstag 22.10.2009 11:30 Uhr Haus der Jugend Filmpreis für Kinderrechte

Los Herederos Die Erben

Mexiko 2008, Beta SP, 90 Min. Originalfassung, deutsch eingesprochen Realisation Eugenio Polgovsky Ton Camille Tauss, Cristian Manzutto Musik Banda Mixe de Oaxaca Auszeichnungen Orizzonti, Mostra del Cinema, Venedig 2008. Distribution Tecolote Films

Eugenio Polgovsky schildert den Alltag von Landarbeiterkinder aus Mexiko, die von klein auf arbeiten müssen und so etwas wie Kindheit nicht kennen. Sie arbeiten auf der Farm, hüten Viehherden, ernten Tomaten, Chilis oder Mais, brennen Tonziegel, weben Stoffe, basteln phantasievolle Alebrijes-Figuren, holen Wasser und passen nebenbei noch auf ihre kleinen Geschwister auf. Das geht seit vielen Generationen so. Die Älteren zeigen den Jüngeren, was zu tun ist, verraten ihre Tricks und vererben ihnen die nötigen Arbeitsgeräte. Jeder Tag ist ein neuer Kampf ums Überleben, Freiraum bietet nur die kurze Zeit vor dem Schlafengehen. Die Kinder können nicht zur Schule gehen, weil ihre Eltern auf ihre Mithilfe angewiesen sind. Die fehlende Schulausbildung verhindert jede weitere Zukunftschance. Sie leben inmitten eines Kreislaufs aus Verarmung und Verelendung, aus dem es kein Entrinnen gibt.

In Los Herederos ist die Kamera nahezu immer auf der Augenhöhe der Kinder. Der Film zeigt die ungeschminkte Realität der Armut und zugleich den engen Zusammenhalt im Familien- und Freundeskreis. Mit seinem präzisen und einfühlsamen Blick schafft er eine poetische Verdichtung, die es auch den jungen Zuschauern leicht macht, sich auf diese für sie fremde Welt einzulassen.

Eugenio Polgovsky, *1974 in Mexiko Stadt, gewann 1994 einen Sonderpreis im ACCU/ UNESCO Fotographiewettbewerb. 1997 realisierte er eine Fotodokumentation über die Integration aus Asien stammender Menschen in Kanada. Er studierte Film, Regie und Fotographie am Centro de Capacitación Cinematográfica in Mexiko. Filme 2004 Trópico de Cáncer. 2003 El Color de su Sombra. 2001 Adiós Marina.

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Donnerstag 22.10.2009 15:00 Uhr Haus der Jugend Filmpreis für Kinderrechte

Lena, Stella, Ümmü und die anderen Deutschland 2008, Beta SP, 35mm, 45 Min. Regie Betty Schiel Kamera Gertrud Schweers Schnitt Anika Simon Musik Angelika Niescier Ton Günther Friedhoff Auszeichnungen Publikumspreis und Schmelztiegelpreis für Interkulturalität, Blicke aus dem Ruhrgebiet 2008 Distribution Häuserl Film

Lena, Stella, Ümmü und die anderen gehen zusammen in eine Klasse. Innerhalb der Gruppe mustern sich die Kinder permanent. Anscheinend ist Lena die Chefin, aber vielleicht sagt doch Stella den anderen, wo es langgeht. Patrick schaut sich das Ganze als Außenseiter an. Was er denkt, weiß man nicht wirklich. Und wenn Ümmü lacht, scheint die Sonne. Alltag in der M3, Mittelstufe der Hansaschule, einer Förderschule für geistig behinderte Kinder in Gelsenkirchen Bulmke-Hüllen. Der Film ist zu Gast bei den Kindern der M3. Ausgelassen toben sie durch die Flure. Lautstark singen sie ihren Lieblingssong: ›Wo bist du, mein Sonnenlicht?‹. Sie spielen, lernen, schimpfen und zerstören. Pädagogisches Eingreifen ist des Öfteren vonnöten, doch die Lehrer bleiben Randfiguren im Film. Die Kamera folgt den Kindern auf Augenhöhe. Die Klasse von Lena,

Stella und Ümmü bildet ein Soziogramm, das ständig in Bewegung ist. Alle nehmen ihre festen Rollen ein, variieren den Spielraum jedoch in der täglichen Konfrontation mit ihren Mitschülern und Lehrern. Im Klassenzimmer, auf dem Schulhof, im Schwimmbad oder bei einem Ausflug spielen sich kleine und große Dramen ab. So wie im Leben und an anderen Schulen auch.

Betty Schiel, *1969 in Rheinhausen, studierte in Bochum, Paris und Glasgow Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Romanistik und Germanistik. Seit 1996 arbeitet sie als Journalistin und Filmkuratorin für das Internationale Frauenfilmfestival Dortmund/Köln und weitere europäische Festivals. Filme (Regie) 2008 Making Of. 2003 Mein kleines Häuserl. 1998 Störung Hemisphäre Nord (Hörspiel)

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Donnerstag 22.10.2009 17:30 Uhr Lagerhalle Vistas Latinas

Dioses Götter

Peru/Argentinien 2008, 35mm, 91 Min. Originalfassung mit englischen Untertiteln Regie, Buch Josué Méndez Kamera Mario Bassino Schnitt Roberto Benavides Ton Rufino Basavilbaso Darsteller Sergio Gjurinovic, Anahí de Cárdenas, Maricielo Effio, Edgar Saba Auszeichnungen El Abrazo ›Award for Best Film‹. Biarritz Film Festival 2008, ›Best Peruvian Feature‹ und ›FX Audience Award‹ Lima Film Festival 2008 Distribution Doc& Film International

Andrea und Diego fehlt es an nichts: Die Sprösslinge des steinreichen Industriellen Agustín leben das behütete Leben der peruanischen High Society mit unermesslich viel Geld, Luxus und Zeit. Fernab der Slums von Lima verbringen sie die Tage mit ihresgleichen in luxuriösen Villen und schicken Nachtclubs. Doch hinter der gepflegten Fassade der Superreichen verbergen sich seelische Abgründe. Diego, ein unsicherer Knabe, der an der Übermacht seines Vaters fast zerbricht, hegt inzestuöse Gefühle für seine Schwester. Diese wiederum rebelliert mit exzessivem Alkoholkonsum und einem ausschweifenden Sexualleben. Elisa, Agustíns neue und sehr viel jüngere Freundin, leugnet für das Leben in der High Society ihre Herkunft aus der Unterschicht und ihre Identität als Indigena. Und Agustín kann nur

einen Sohn akzeptieren, der wie er selbst ist.. Mit dem spanischen Wort ›Dioses‹ (Götter) als Titel hat Méndez eine sprechende Metapher für diese Gesellschaft gefunden. Denn wie auf dem Olymp leben Diego, Andrea und Co. jenseits von Regeln und Moral in ihrer abgeschotteten Welt, eine winzige Schicht Privilegierter, die in ihrem Überfluss jeglichen Bezug zur Realität verloren hat.

Josué Méndez, *1976 in Lima, Peru. schloss 1998 sein Studium in Film und Latin American Studies an der Universität Yale ab. Er hat als Autor und Regisseur drei Kurzfilme realisiert, die auf bedeutenden internationalen Filmfestivals gezeigt wurden. Außerdem wirkte er an zahlreichen Dokumentarfilmen mit. Filme 2004 Días de Santiago. 1999 Parelisa. 1998 Dreams and other Adagios. 1997 Sólo Buenos Amigos.

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Donnerstag 22.10.2009 17:30 Uhr Filmtheater Hasetor Wettbewerb Friedensfilmpreis

The One Man Village

Libanon 2008, 35mm, 86 Min. Originalfassung mit deutschen Untertiteln Regie, Buch, Schnitt Simon El Habre Kamera Bassem Fayad, Marc Karam Ton Chadi Roukoz Auszeichnungen Internationales Film Festival Dubai – Spezialpreis der Jury Distribution mec film

Semaan El Habre, der Onkel des Filmemachers, ist der einzige Bewohner des Dorfes Ain ElHalazoun. Der libanesische Bürgerkrieg zwang die Dorfbevölkerung 1982 zur Flucht und hatte die Zerstörung ihrer Häuser zur Folge. Dauerhaft zurückgekehrt ist nur Semaan, der seit fünf Jahren in einem von Ruinen umgebenen Haus lebt, allein mit seinen Tieren und seinen Erinnerungen. Die Narben sind nicht gleich zu sehen. Auf den ersten Blick wirkt das Leben in dem verlassenen Geisterdorf sogar recht idyllisch: ein verschneites Bergpanorama, eine kleine Landwirtschaft, ein zufriedener Mann, der seine Kühe liebt und immer zu einem Spaß aufgelegt ist. Erst nach und nach treten die Verletzungen, die Spuren des Krieges, zu Tage: in der Landschaft, in der Geschichte der Großfamilie El Habre und im persönlichen Lebensweg von

Semaan. In den individuellen Erzählungen scheint die Geschichte des Libanon und die Situation eines Landes zwischen Vergessen und Erinnern auf. Ein Film, in dem Schrecken und Schönheit, Schmerz und Poesie nah beieinander liegen. Eine unaufdringliche Reflexion über Heimat, die Verbundenheit mit Orten und Menschen, die Auswirkungen von Krieg sowie den Versuch, schmerzhafte Erinnerungen positiv zu verarbeiten.

Simon El Habre, *1975 im Libanon, 1998 Diplom für audiovisuelle Regie an der libanesischen Akademie der Schönen Künste, Film/Videoschnitt in Paris, Dozent an der Akademie der schönen Künste in Beirut, Werbefilme und TV-Reportagen u. a. für al-Jazeera, Filmkooperative Beirut DC. Filme 2000 Chambre. 1999 Insa.

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Donnerstag 22.10.2009 17:30 Uhr Haus der Jugend Special

Kurzpässe Glanzparaden am Spielfeldrand. ›Zwei Minuten gespielt, noch immer hohes Tempo‹ (Holger Obermann, ARD). Es gibt so Fußball-Legenden. Eine davon heißt, Fußball findet auf dem Spielfeld statt. Diese Kurzfilmrolle beweist: Unzählige Fußballdramen ereignen sich am Spielfeldrand. Zum Beispiel im Training, wenn ein gewisser Wallace den armen Hund Gromit mit einer unaufhörlich feuernden Ballmaschine traktiert. Wir sind dir treu

Deutschland/Schweiz 2005, 9 Min., OmU Regie Michael Koch

Vito will, dass sein ältester Sohn der Familientradition folgt und Fußball spielt – wie alle italienischen Jungs. Aber Mario findet Rugby viel besser.

The Soccamatic England 2002, 2 Min., OmU

Regie Loyd Price, Christopher Sadler

Eine etwas andere Perspektive auf ein Erstligaspiel.

Leben, Tod und Fußball La Vie, la Mort & le Foot Belgien 2000, 6 Min., OmU Regie Sam Garbarski

Wallace entwickelt eine Maschine, die es mit berühmten Fußballern aufnehmen kann. Doch Gromit hat etwas dagegenzusetzen. Ein kurzes Duell um den Fußball.

Der Geist von St. Pauli

Deutschland 2005, 7 Min., ohne Dialog Regie Michael Sommer

Zwei Rabbiner fragen sich, ob es wohl im Himmel auch Fußballspiele geben wird.

Bloody Footy

Australien 2005, 15 Min., OmU Regie Dean Chircop

Der Platzwart des FC St. Pauli findet beim Aufräumen einen toten Fan auf der Tribüne. Nach der Beerdigung verfolgt ihn dessen Geist und macht klar: ›You´ll never walk alone‹ ist mehr als ein Stadionsong.

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Donnerstag 22.10.2009 17:30 Uhr Haus der Jugend Special

La Barriera

Italien 2003, 5 Min., ohne Dialog Regie Filippo Macelloni, Lorenzo Garzella

Während eines Fußballspiels wird der Torwart vom Platz gestellt. Sein Ersatzmann muss die Kommentare der Zuschauer aushalten – und auch einige weitere Überraschungen.

Spielerfrauen

Deutschland 2003, 6 Min., OmU Regie Martin Walz

Eine wahre Geschichte: Albanien 1995, Finale der Fußballweltmeisterschaft der Amateure. Sekunden vorm Abpfiff, Freistoß im Strafraum, das Publikum dreht durch, die Mauer steht auf der Torlinie...

Jamila

Niederlande 2004, 14 Min., OmU Regie Ingeborg Jansen

Die Ehefrauen dreier Fußballbundesliga-Profis schauen sich in ihrer Stammkneipe das Spiel ihrer Männer an und beklagen dabei ausgiebig ihre Lebensumstände.

Höchststrafe Maxima Pena Spanien 2005, 11 Min., OmU Regie Juanjo Giménez

Dokumentarfilm über die sechzehnjährige Fußballspielerin Jamila, die aus religiösen Gründen auch auf dem Fußballplatz ein Kopftuch trägt. Der Film zeigt, wo sich Jamilas Selbstverständnis als Fußballerin und als muslimisches Mädchen miteinander in Einklang befinden. Und wo es Konflikte gibt.

Indirekter Freistoß Libre Indirecto Spanien 1997, 10 Min., OmU Regie Juanjo Giménez

Dem Trainer einer Kreisligamannschaft ist es wichtiger, seiner Mannschaft zum Sieg zu verhelfen, als zur Beerdigung seines Vaters zu gehen. So geht´s ja nicht, findet seine Frau.

Distribution KurzFilmAgentur

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Donnerstag 22.10.2009 20:00 Uhr Lagerhalle Wettbewerb Friedensfilmpreis

Welcome

Frankreich 2009, 35mm, 116 Min. Originalfassung mit deutschen Untertiteln Regie Philippe Lioret Buch Philippe Lioret, Emmanuel Courcol, Olivier Adam Kamera Laurent Dailland Schnitt Andréa Sedlackova Ton Pierre Mertens, Laurent Quaglio, Eric Tisserand Darsteller Vincent Lindon, Firat Ayverdi, Audrey Dana, Derya Ayverdi, Thierry Godard, u. a. Auszeichnungen Preis der ökumenischen Jury – Panorama/Berlinale 2009 Distribution Arsenal Filmverleih

Bilal, ein 17-jähriger Iraker hat sein Land verlassen, um seine Freundin im englischen Exil wiederzusehen. Dabei hat er auf abenteuerlichen Wegen ganz Europa durchquert. Doch in Calais an der Nordküste Frankreichs findet seine Reise ihr abruptes Ende. Bilal und seine Freundin Mina trennt nun, mitten in der kalten Jahreszeit, der von starkem Nordwestwind aufgewühlte Ärmelkanal. So nah und doch so unerreichbar sein Ziel auch sein mag, der Junge gibt nicht auf. Denn dass der Ärmelkanal, mit 500 Schiffen am Tag eine der meistbefahrenen Schifffahrtsstraßen der Welt, auch ohne Kapitänspatent zu überwinden ist, haben kühne Kanalschwimmer seit dem Jahre 1875 immer wieder bewiesen. Wird dies auch

Bilal gelingen? Kurz entschlossen sucht der Junge ein Schwimmbad auf, um das Schwimmen zu trainieren. Hier lernt er den Trainer Simon kennen und freundet sich mit ihm an. Heimlich unterrichtet Simon den jungen Kurden im Kraulen... Für viele ist das Leben illegaler Emigranten eine fremde Welt. Philippe Lioret: ›Und dennoch so nah. Da ist es gut, im Kino das Land, in dem man lebt, unter einem Aspekt zu entdecken, von dem man keine Ahnung hat.‹

Philippe Lioret *1955 in Paris. Er vertonte als Toningenieur über 30 Spielfilme bevor er ins Regiefach wechselte und 1993 seinen ersten Spielfilm ›Tombés du ciel‹ realisierte. Filme 2006 Keine Sorge, mir geht’s gut. 2004 Die Frau des Leuchtturmwärters. 2001 Mademoiselle. 1997 Tenue correcte exigée. 1993 Tombés du ciel.

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Donnerstag 22.10.2009 22:00 Uhr Lagerhalle Kurzfilmwettbewerb Wenn Hirngespinste auswachsen und beginnen sich zu personifizieren, werden sie zu Hirngespenstern - Schattenmonster, imaginäre Freunde, Götter. Sie suchen die Protagonisten heim, spielen ihnen Streiche oder sorgen für Verwirrung.

Die unverständliche Wahrheit Deutschland 2008, S-8, 2 Min. Realisation Stefan Möckel Distribution Stefan Möckel

entgehen, organisiert er eine Party. Doch ist das der richtige Weg, um anschließend nicht mehr allein zu sein? Gautier About, studierte Geschichte und Film in New York und Theater an der École Supérieure d’Art Dramatique in Paris. Er ist Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur. Filme 2004 Le dossier Satchel

Nenn mich einfach Tobi B Bestimmt wird viel Wahres gesagt, wenn man es nur verstehen möchte. Stefan Möckel, *1958, studierte Mathematik und Sport in Göttingen. Seit über 25 Jahren ist er semiprofessioneller Super-8 Filmemacher und professioneller Realschullehrer. Bis heute hat er mehr als 300 Super-8 Produktionen realisiert.

Deutschland 2008, Beta SP 15 Min. Regie, Buch, Schnitt Felix Stienz Kamera Markus Förderer Musik Teenage Terror Darsteller Tobi B., Matthias Hinz, Clemens ›Bembi‹ Wissert, Jörg Gahr, Cathleen Freise, Claudia Bechstein Distribution strangenough pictures

Fais comme chez toi

Frankreich 2008, 35mm, 20 Min. Originalfassung mit englischen Untertiteln Realisation Gautier About Distribution Premium Films

Benoît ist gerade nach Paris gezogen. Um der Einsamkeit zu

Knarcksen ist gerade vom Himmel gefallen und hat keine Ahnung, warum. Wiese. Nichts als Wiese und seltsame Typen in seltsamen Anzügen. Keiner hat die Uhrzeit, aber alle wollen Zigaretten und Vodka. Felix Stienz, *1982 in Berlin, studierte Medien- und Informationswesen in Offenburg. Gründungsmitglied von strangenough pictures. Filme (Auswahl) 2007 Antje und wir. 2006 Rolledüsch. 2005 2 Minuten.

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Donnerstag 22.10.2009 22:00 Uhr Lagerhalle Kurzfilmwettbewerb

Never drive a car when you are dead Deutschland 2009, 35mm, 10 Min.

Regie, Buch, Kamera Gregor Dashuber Schnitt Martin Reimers Ton, Musik Marian Mentrup Distribution HFF Konrad Wolf Auszeichnungen Filmförderpreis der Kunstministerin des Landes Sachsen, Filmfest Dresden

Der ungeschickte Held stolpert über ein lange vergessenes Klavier. Die Musik führt ihn aus seiner verwahrlosten Existenz hinaus in die Großstadt. Dort spielt er den maroden Gestalten am Straßenrand einen letzten Trauermarsch. Gregor Dashuber, *1980 in Schongau, studiert an der HFF Potsdam. ›Never drive a car

when you are dead‹ ist sein Diplomfilm. Freischaffender Animator, Illustrator und Filmemacher. Filme 2007 So it goes. 2006 Der Verrückte, das Herz und das Auge. 2003 Lightmare.

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Donnerstag 22.10.2009 22:00 Uhr Lagerhalle Kurzfilmwettbewerb

Spendensucht

Me and my Monster

Regie, Buch Lutz Heineking Kamera Philipp Pfeiffer Schnitt Ole Heller Ton Sebastian Züger, Andreas Hildebrandt Darsteller Jasin Challah, Esther Roling u.a.

Realisation Claudia Röthlin

Deutschland 2008, Beta SP, 19 Min.

Distribution KHM Köln

›Geben ist seliger denn Nehmen‹, sagt Anne Edel, Protagonistin des Films. Dabei merkt sie nicht, dass sie längst über das Ziel hinausgeschossen ist und zu kompromisslos Gutes tut.

Lutz Heineking, *1975 in Köln, Studium New York Filmacademy, London International Filmschool und Kunsthochschule für Medien Köln. Diverse Werbespots als Regisseur und Produzent. Filme (Auswahl) 2001 Hätte, wäre, könnte. 2000 vs. 1999 Craniumfraktur. 1998 Heaven Sent.

Anonymous Flights Niederlande 2008, DVD, 3 Min. Realisation Eliane Willeumier

Eine Treppe - hoch und runter viele Schritte - auf und ab Rhythmus - klack, klack, klack... Eliane Willeumier, *1987, studiert an der Gerrit Rietveld Academy, Amsterdam.

Schweiz 2008, 35mm, 3 Min.

Distribution Hochschule Luzern

Ein Mädchen ist allein auf dem Heimweg und fürchtet sich vor einem bellenden Hund. Die Furcht zieht Monster an, die das Mädchen fortan begleiten.

Claudia Röthlin, *1985 in Luzern, ist Grafikerin und studiert Animation an der Hochschule Luzern, Design und Kunst Filme 2007 What's Next?

Dix

Frankreich/Großbritannien 2008, 35mm, 7 Min. Originalfassung mit englischen Untertiteln Regie, Buch, Schnitt Bif Kamera Reynald Capurro Musik Raphaël Martinez-Bachel Ton Jean-Baptiste St.Pol, Dune Sound Darsteller Ian Faure, Lucien Momy, Alain Choquet Distribution Autour de Minuit

Nicht auf Linien von Pflastersteinen zu treten wird vom Spiel zur Phobie. Eine Therapie beruhigt Marc, doch schützt ihn nicht vor der Gefahr, die diese Linien tatsächlich bergen...

Bif ist ein Zusammenschluss der Regisseure Fabrice Le Nezet, Francois Roisin und Jules Janaud bei den ›The Mill‹ Studios in London. Alle drei sind Absolventen der Supinfocom. Filme 2005 Raymond

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Donnerstag 22.10.2009 22:00 Uhr Lagerhalle Kurzfilmwettbewerb

Manual práctico del amigo imaginario (abreviado) Spanien 2008, 35mm, 19 Min. Originalfassung mit englischen Untertiteln

Regie Ciro Altabás Buch Iñigo Díaz-Guardamino, Ciro Altabás Kamera Pedro J. Márquez Schnitt Jose Mauel Jimenz Musik José Sánchez-Sanz Ton Nacho R. Arenas Darsteller Luis Larrodera, Christian Sampedro, Ana Del Arco Distribution Promofest

Jedem Superhelden droht das Schicksal, irgendwann ausrangiert und vergessen zu werden. Obwohl Fernando mit seinem imaginären Freund Kilotón viel Zeit verbringt, sieht dieser seine Position in Gefahr, als die schöne Iratxe auftaucht.

Ciro Altabás, *1977 in Zaragoza/Spanien, studierte audiovisuelle Kommunikation in Madrid und Film in New York und London. Drehbuchautor, Dozent an der Camilo José Cela Universität und Gründer der Produktionsfirma ›RETROproducciones‹

Filme 2008 Frikiplanet. 2008 Hobby. 2007 Made in Japan. 2005 DVD. 2002 Phobia.

Gott und die Welt Deutschland 2007, Beta SP, 4 Min. Realisation Julia Ocker Distribution Filmakademie Ba-Wü Auszeichnungen FBW-Prädikat ›wertvoll‹

Zwei Männchen reden über die Nichtigkeiten des Lebens, als ihnen plötzlich Gott erscheint. Vollkommen begeistert gründet jeder eine neue Kirche und ist glücklich, bis sie merken, dass sie unterschiedliche Bilder von Gott haben.

Julia Ocker, *1982 in Pforzheim, studierte visuelle Kommunikation in Pforzheim und seit 2006 Animation an der Filmakademie Baden-Württemberg. Filme (Auswahl) 2006 Downton Cairo. 2005 Lampenliebe.

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Donnerstag 22.10.2009 22:30 Uhr Filmtheater Hasetor Europe Unlimited

Silent Wedding Rumänien 2008, 35mm, 87 Min. Deutsche Fassung

Regie Horatiu Malaele Buch Horatiu Malaele, Adrian Lustig Kamera Vivi Dragan Vasile Schnitt Cristi Nicolescu Ton Victor Popescu, Tiberiu Borcoman Darsteller Meda Andrea Victor, Alexandru Potocean, Doru Ana, Iona Anastasia, Alexandru Marian Bindea, Tamara Buciuceanu u.a. Distribution 24Bilder Filmagentur

Ein kleines Dorf in Rumänien im Jahre 1953 feiert die Hochzeit von Mara und Iancu. So etwas ist auch unter dem kommunistischen Regime eine ziemlich ausgelassene Sache. Zumal es für das Brautpaar wirklich die große Liebe ist und sich die streitlustigen Familien nach anfänglichem Ärger inzwischen prima verstehen. Die Hochzeitsgesellschaft ist gerade auf dem Weg zum Festschmaus, als ein russischer Offizier auftaucht. Just am Hochzeitstag ist Stalin gestorben. Das bedeutet sieben Tage Staatstrauer, sämtliche Feiern sind von der Minute an verboten. Doch das lebenslustige Völkchen lässt sich davon nicht unterkriegen. Wenn es verboten ist, tun sie es eben trotzdem. Nur eben heimlich. Es ist fast nicht zu glauben, dass diese Geschichte wahr sein soll: So überdreht und fantastisch kommt sie daher. Und trotzdem beruht sie auf realen Begeben-

heiten. Man darf sie also ebenso für bare Münze nehmen wie die Tatsache, dass der neue rumänische Film ungeheuer vielseitig ist. Schon seit einigen Jahren bereichern rumänische Filme die Festivals und begeistern Kritiker und Publikum. Regisseur Horatiu Malaele bereichert das ›Rumänische Kinowunder‹ um eine sinnenfrohe Variante. Eine echte Entdeckung.

Horatiu Malaele, *1952 in Targu Jiu, Rumänien, ist einer der bekanntesten Schauspieler und Theaterregisseure Rumäniens. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet er am renommierten Teatrul Bulandra in Bukarest. Er hat bislang in mehr als 50 rumänischen Filmproduktionen mitgespielt und sich außerdem als Karikaturist einen Namen gemacht. ›Silent Wedding‹ ist sein erstes Werk als Filmregisseur.

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Freitag 23.10.2009 11:30 Uhr Haus der Jugend Filmpreis für Kinderrechte

Khamsa

Frankreich 2008, 35mm 103 Min. Französische Originalfassung deutsch eingesprochen Regie Karim Dridi Kamera Antoine Monod Schnitt Lise Beaulieu Ton Michel Brethez, Jean Gargonne Darsteller Marc Cortes, Raymond Adam, Tony Fourmann, Mehdi Laribi, Simon Abkarian, Magali Conteras u. a. Distribution Rezo Film

Der elfjährige Marco lebt in einem Pflegeheim, nachdem sein kleiner Bruder bei einem Brand fast gestorben wäre und er von seiner Stiefmutter verstoßen wurde. Immer wieder reißt er aus, um mit seinen Freunden und Cousins im Zigeunerlager in Marseille zu leben. Dort hofft er auf den Durchbruch seines Cousins Tony, der mit Hahnenkämpfen Geld verdienen will. Aber als er durch seinen besten Freund Coyote den jungen Araber Rachitique kennen lernt und mit ihm mehrere hundert Euros erbeutet, wittert er das große Geld. Schnell arbeitet er sich hoch. Doch was mit dem Diebstahl von Handtaschen und Mofas beginnt, geht schnell über zu größeren Einbrüchen und Delikten. Nach und nach kristallisiert sich heraus, dass Marco nicht sein Leben lang Dieb sein mag. Eigentlich träumt er von einem ganz normalen Leben als Bäcker.

Um das Leben im Lager kennenzulernen, lebte Karim Dridi teilweise in einem Wohnwagen vor Ort. Diese Nähe zu seinen Protagonisten spürt man. Dridi drehte an Originalschauplätzen und arbeitete überwiegend mit Laiendarstellern. Diese durften oder besser sie sollten reden wie ihnen der Schnabel gewachsen ist. So landet der Zuschauer mitten in einem Mikrokosmos, zu dem er sonst nie Zugang finden würde.

Karim Dridi, *1961 in Tunis, widmete sich in seinen Spielund Dokumentarfilmen stets den Außenseitern der Gesellschaft. Filme (Auswahl) 2003 Fureur. 2000 Cuba Feliz. 1998 Hors Jeu. 1995 Pigalle.

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Freitag 23.10.2009 15:00 Uhr Lagerhalle Wettbewerb Friedensfilmpreis

White Man Gives, White Man Goes

Israel/Frankreich 2008, Beta SP, 56 Min. Originalfassung mit deutschen Untertiteln Regie Shira Rotlevi Buch Limor Pinhasov Kamera Shira Rotlevi, Menie Elias Schnitt Limor Pinhasov, Miki Cohen, Dominique Faysee Ton Avi Mizrahi

Gute Menschen, schlechte Menschen, weiße Männer, Einheimische. Das Bedürfnis, den Sinn zu erfassen, das Bedürfnis zu geben und - vor allem - das Bedürfnis zu überleben. Kurz gesagt: Die menschliche Natur in ihrem Facettenreichtum.

Distribution Haya Nastovici

Ein Jahr nach der Tsunamikatastrophe 2004 versuchen drei Mitglieder einer westlichen Hilfsorganisation, den Menschen zu helfen. In einem kleinen Fischerdorf in Sri Lanka vermitteln sie Mikrokredite an die Bevölkerung: Danny, ein Franzose, begeistert, aber unentschlossen, Campbell, ein Amerikaner, der mit wirtschaftlichen Fachbegriffen um sich wirft, und Pradeep, der örtliche Übersetzer, der einzige Mensch im Dorf, der auch Englisch sprechen kann. Der Wunsch zu helfen ist groß, doch das zur Verfügung stehende Geld spärlich. Die 25.000 Dollar müssen auf hunderte von Menschen verteilt werden: In nobler Absicht beginnt hier eine Odyssee, die in ein endloses Geschacher zerfließt. Guter Wille verliert sich im bürokratischen Sumpf. Aus Mitgefühl wird Entfremdung. Vertrauen schlägt um in gegenseitigen Argwohn. Dabei ist die Kamera immer unmittelbar am Geschehen.

Shira Rotlevi *1972 in Israel, studierte Animationsfilm an der Goldsmith University in London. Ihre Abschlussarbeit ›I Dream of Peace‹ gewann 1998 den ›BBC Television Training Prize‹. Nach zwei Jahren in England kehrte sie nach Israel zurück und arbeitet als Dokumentarfilmerin. ›White Man Gives, White Man Goes‹ ist ihre erste Dokumentation und wurde während ihrer einjährigen Weltreise gedreht. Vorfilm ›Metropolis Ferry‹ Regie: Juan Gautier siehe Seite 5

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Freitag 23.10.2009 15:00 Uhr Haus der Jugend Special: Jugend-Medien-Wettbewerb

Preisverleihung Jugend-MedienWettbewerb Osnabrück Stadt + Land Der Jugend-Medien-Wettbewerb Osnabrück Stadt + Land ist eine Initiative des Medienzentrums Osnabrück, FOKUS e.V. und des UNABHÄNGIGEN FILMFESTES OSNABRÜCK in Zusammenarbeit mit zahlreichen Kooperationspartnern. Kinder und Jugendliche sollen ermuntert und befähigt werden, Medien zu nutzen und als Mittel für die eigene Ausdrucksfähigkeit und Verständigung anzuwenden. Die Ausschreibung eines Medienpreises für die Region Osnabrück soll ihnen einen zusätzlichen Anreiz bieten, die eigene Lebensrealität zu erkunden und in medialen Produktionen ihre Sicht der Welt zu präsentieren.

Eingereicht werden konnten Videobeiträge zum Thema ›Entdeckungen‹, Multimediaproduktionen und Audioprojekte von Kindern und Jugendlichen bis 21 Jahren. Insgesamt 36 breit gefächerte Beiträge von 170 Beteiligten wurden von einer unabhängigen Jury gesichtet und bewertet.

Das Spektrum reicht vom MiniSpielfilm über Animationen bis zur Reportage. Die Bewerbungen im Bereich Multimedia bestehen aus Homepages, es wurden zudem Hörspiele und Reportagen eingereicht. Die Preise wurden vom Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V., der Sparkasse Osnabrück und der Stadt Osnabrück, Fachbereich für Kinder, Jugendliche und Familien gestiftet. Die kreativen Produktionen der Preisträger zeigen wir im Rahmen der Preisverleihung.

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Freitag 23.10.2009 16:00 Uhr Lagerhalle, Empore Special: FilmFestSpezial

FilmFestSpezial berichtet vom Unabhängigen FilmFest Osnabrück FilmFestSpezial, das TV-Magazin im Bürgerfernsehen, berichtet über das Unabhängige Filmfest Osnabrück. Die 90-minütige Festivalsendung wird am 23.10.2009 um 16 Uhr im Festivalzentrum Lagerhalle öffentlich aufgezeichnet. Gäste im TV-Studio von FilmFestSpezial sind RegisseurInnen, DarstellerInnen und ProduzentInnen mit Filmen, die sie beim Filmfestival in Osnabrück vorstellen. Außerdem wird einer der Preisträger des Kurzfilm-Wettbewerbs von FilmFestSpezial zur Aufzeichnung der Sendung nach Osnabrück kommen.

Die FilmFestSpezial-Sendung aus Osnabrück ist bei insgesamt neun Sendern zu sehen: oeins (Region Oldenburg) am 28.10.09 um 20.15 und 0.15 Uhr, am 29.10.09 um 20.15 und 0.15 Uhr und am 1.11. um 16.15 Uhr| Kanal S 20 | www.oeins.de h1 (Region Hannover) am 29.10.09 um 20 Uhr, am 30.10. um 16.30 Uhr und am 1.11. um 21.30 Uhr | Kanal S 11 | www.h-eins.tv TV 38 Wolfsburg am 29.10.09 um 18 Uhr und am 30.10.09 um 9 und 15 Uhr | Kanal S 7 | www.tv38.de Radio Weser.TV Bremen am 29.10.09 um 18 Uhr, am 30.10. um 10 Uhr und am 2.11. um 10 Uhr | Kanal K 11 Bremen | www.radioweser.tv Radio Weser.TV Bremerhaven am 29.10.09 um 20.05 Uhr | Kanal K 12 Bremerhaven | www.radioweser.tv OK Kiel am 29.10.09 um 17.30 Uhr und am 2.11.09 um 17 Uhr | Kanal 9 | www.okkiel.de OK Flensburg am 29.10.09 um 18 Uhr und am 30.10.09 um 19 Uhr | Kanal S 8 | www.okflensburg.de rok-tv Rostock am 16.11.09 um 9 Uhr, 15 Uhr, 18 Uhr und 22 Uhr und am 17.11.09 um 9 Uhr | Kanal 12 | www.rok-tv.de Tide-TV Hamburg am 02.11.09, 18:30 Uhr| Kanal K 02 | www.tidenet.de ›FilmFestSpezial‹ ist eine Gemeinschaftsproduktion der drei niedersächsischen Bürgersender h1, TV 38, und oeins in Kooperation mit dem Landesverband Bürgermedien Niedersachsen (LBM) und dem Film & Medienbüro Niedersachsen (FMB).Das Projekt wird gefördert mit Mitteln der nordmedia Fonds GmbH in Niedersachsen und Bremen und von der Niedersächsischen Landesmedienanstalt und steht unter der Schirmherrschaft von Ministerpräsident Christian Wulff.

Fotos: Kerstin Hehmann

FilmFestSpezial Lohstr. 45a, 49074 Osnabrück Tel. 0541-28426, mobil: 0175-598 6461 info@filmfestspezial.de www.filmfestspezial.de

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Freitag 23.10.2009 17:30 Uhr Lagerhalle Europe Unlimited

Mein Vater. Mein Onkel.

Deutschland 2009, Beta SP, 80 Min. Originalfassung mit deutschen Untertiteln Regie, Buch Christoph Heller Kamera Manuel Kinzer Schnitt Sophia Kambaki Ton Marko Weichler Musik Christof Vonderau Protagonist Sinan Al Kuri Distribution Bonsai Film

›Plötzlich bekommst du eine E-Mail von jemandem, der behauptet, er sei dein Bruder und die Leute auf den Fotos deine Eltern.‹ Sinan wird 1979 in Mosul/Irak geboren. Gleich nach seiner Geburt vertrauen seine Eltern ihn seinem Onkel Farouk an, da dieser mit seiner deutschen Ehefrau Brunhild keine Kinder bekommen kann. Als Farouks Ehe nach drei Jahren zerbricht, kehrt Brunhild mit Sinan nach Deutschland zurück. Im Frühjahr 2007 findet Sinans leibliche Familie ihren verlorenen Sohn nach jahrelanger erfolgloser Suche über das Internet wieder. Wenig später besucht er sie in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Bis zuletzt zeigt er kein großes Interesse für die Familie und die arabische Kultur. Doch als er seinen Vater endlich sieht, ändert sich seine Haltung. An die Stelle von Angst und Zurückhaltung tritt ein großes Informationsbedürfnis und Sinan entdeckt

mit Begeisterung und Humor die Kultur und Religion seiner Familie. Doch die große Liebe, die seine Familie ihm entgegenbringt, und die an ihn gestellten Erwartungen überfordern ihn. ›Mein Vater, mein Onkel‹ ist ein zugleich berührender und humorvoller Film über eine Familienzusammenführung zwischen zwei verschiedenen Kulturen.

Christoph Heller, *1981 in Darmstadt, Jungdarsteller am Schauspielhaus in Frankfurt, Studium an der dffb Berlin, Produzent von Kurzfilmen, 2007 Teilnehmer der Rutger Hauer Masterclass in Rotterdam, Stipendiat der Verwertungsgesellschaft der Film- und Fernsehproduzenten (VFF). Filme (Auswahl) 2006 Überwachungskamera. 2005 Boys' Corner. 2004 Einen Cent fürs Nichtsingen.

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Freitag 23.10.2009 17:30 Uhr Haus der Jugend Filmpreis für Kinderrechte

Puisque nous sommes nés Because we were born Frankreich/Brasilien 2008, 35mm, 90 Min. Originalfassung, deutsch eingesprochen

Regie, Buch, Kamera Jean-Pierre Duret, Andréa Santana Schnitt Catherine Rascon Ton Roman Dymny Musik Martin Wheeler Darsteller Cocada Joselito da Silva, Nego Jailson Ferreira, Zé Cocada Aristides da Silva, Mineiro Ismael Ferreira Castro Auszeichnungen ›Bayard d’Or du meilleur film‹ Festival International du Film Francophone de Namur 2008, ›Bester Dokumentarfilm‹ FICCO Filmfestival Mexiko 2009

gutherzigen Fernfahrer, der für Cocada beinahe zu einer Art Vaterersatz wird. Deshalb ist es sein größter Wunsch, selbst eines Tages als LKW-Fahrer zu arbeiten und so den Traum vom besseren Dasein zu verwirklichen. In ihrem dritten gemeinsamen Film, einer gelungenen Mischung aus Spiel- und Dokumentarfilm, kommen Santana und Duret ihren Protagonisten und ihrer Lebenswelt ungewöhnlich nah.

Distribution UMedia

Eine Großtankstelle irgendwo im Bundesstaat Pernambuco im Nordosten Brasiliens wird für Cocada (13) und Nego (14) zu einem Ort, der Hoffnung und Veränderung verspricht. Während Nego mit seiner Mutter und einer großen Geschwisterschar in einem Elendsviertel lebt, schläft sein bester Freund Cocada nach der Ermordung seines Vaters allein in einem alten LWK. Die Jungen verbringen den größten Teil des Tages an der Tankstelle und verdienen ein bisschen Geld durch kleine Hilfsarbeiten. Trotz ihrer trostlosen Lage versuchen sie, den Drogen fernzubleiben und nicht in die Kleinkriminalität abzurutschen, wobei sie von einem Leben jenseits der tristen Armut träumen. Genährt wird ihre Hoffnung durch einen

Jean-Pierre Duret, *1953 in Frankreich, arbeitet vorrangig als Toningenieur für Filme renommierter französischer Regisseure. Mit Andréa Santana hat er bereits drei Dokumentarfilme realisiert. Andréa Santana, *1964 in Brasilien, ist Architektin. Seit 2000 arbeitet sie mit Jean-Pierre Duret zusammen. Filme (gemeinsam) 2005 Dreaming of São Paulo. 2002 Romances de terre et d’eau.

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Freitag 23.10.2009 20:00 Uhr Lagerhalle Vistas Latinas

Turistas

Chile 2008, 35mm, 105 Min. Orginalfassung mit englischen Untertiteln Regie, Buch Alicia Scherson Kamera Ricardo de Angelis Schnitt Soledad Salfate Musik Philippe Boisier Ton Miguel Hormalzábal Darsteller Aline Kuppenhein, Diego Noguera, Marcelo Alonso, Pablo Ausensi, Viviana Herrera, Sofía Géldrez Distribution LatinoFusion

Eigentlich müßte die 37jährige Carla glücklich sein. Sie ist schwanger und will mit ihrem Mann, Joel, den Urlaub am Fuße der chilenischen Anden verbringen. Doch zwischen den Eheleuten herrscht mühsam überspielte Gleichgültigkeit, angesichts derer das Baby ein letztverbliebenes Band darstellt. Und dann hat Carla auch noch ein folgenschweres Geständnis zu machen... So entfernt sie sich immer weiter von Joel, gerät an den blutjungen Ulrik, der – auf der Suche nach sich selbst – mit Identitäten spielt. In der Abgeschiedenheit des Siete Tazas-Nationalparks hoffen diese beiden eigentümlichen ›turistas‹ Abstand nehmen zu können. Jedoch führen die dortigen Begegnungen und Naturerlebnisse sie immer wieder zu den Wirrungen ihres ins Wanken geratenen Lebens zurück. Alicia Scherson ist nach ›Play‹ mit ›Turistas‹ ein zweiter ein-

drucksvoller Film gelungen, der nicht ohne Humor um zentrale Lebensfragen wie Selbstverwirklichung, Liebe, das Altern oder auch den Kinderwunsch kreist. In langsamem Erzähltempo und gewählter Bildsprache entsteht ein fein gesponnenes Netz darauf bezogener Dialoge, Einstellungen und Szenen, dessen gänzlich unpathetische Größe zwischen den Zeilen und Bildern ablesbar wird.

Alicia Scherson, * 1974 in Santiago de Chile, ist studierte Biologin und Absolventin der kubanischen Film- und Fernsehakademie EICTV (San Antonio de los Baños). Nach verschiedenen Kurzfilmproduktionen erlangte ihr Spielfilmdebüt ›Play‹ (2005) Anerkennung auf zahlreichen internationalen Festivals. Filme (Auswahl) 2007 Ilusiones ópticas. 2005 Play. 2002 Crying Underwater. 2001 Heavenly Bodies. 1994 No me mires.

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Freitag 23.10.2009 20:00 Uhr Filmtheater Hasetor Europe Unlimited

Looking for Eric

Großbritannien/Frankreich 2009, 35mm, 116 Min. Originalfassung mit deutschen Untertiteln Regie Ken Loach Buch Paul Laverty Kamera Barry Ackroyd Schnitt Jonathan Morris Ton Ray Beckett Darsteller Steve Evets, Eric Cantona, Stephanie Bishop, Lucy-Jo Hudson, Gerard Kearns, Stefan Gumbs Auszeichungen Ökumenischer Filmpreis, Cannes 2009 Distribution Delphi Filmverleih

Der fußballverrückte Eric (Steve Evets), ein in die Jahre gekommener Postbote aus Manchester, steckt in der Krise. Im Job läuft nichts mehr nach Plan und zuhause mit den beiden Stiefsöhnen erst recht nicht. Doch das wäre vermutlich alles noch zu verkraften, hätte er nicht vor 25 Jahren seinen größten Fehler begangen und die Liebe seines Lebens, Lily, sitzen gelassen. Es gibt nur einen Mann, der Erics Leben wieder auf Vordermann bringen kann: Eric Cantona (as himself), legendärer Stürmer von Manchester United, der gekonnt selbstironisch mit seinem Rüpelimage kokettiert. Statt auf dem Poster an der Wand zu hängen, sitzt der Franzose plötzlich leibhaftig im Schlafzimmer seines Namensvetters – und die ›Operation Cantona‹, an der auch Erics Freunde tatkräftig beteiligt sind, kann beginnen. Denn von sei-

nem Idol lernt Eric endlich, dass man auch mal ›Nein‹ sagen muss, um ein ›Ja‹ zu bekommen. Vor allem aber bekommt er die lang ersehnte zweite Chance bei der Liebe seines Lebens. Ken Loachs in Cannes umjubelter Film ist ein traumhaftes Alltagsmärchen, ein urkomisches Plädoyer für die Solidarität und ein Denkmal für einen schillernden Fußballhelden.

Ken Loach, *1936 in Nuneaton England, studierte zunächst Jura in St. Peter’s Hall in Oxford, bevor er als Schauspieler mit einem Tourneetheater auf Reisen ging. 1963 begann seine Regiekarriere bei der BBC. Zahlreiche preisgekrönte Spielfilme. Filme (Auswahl) 2007 It’s a free world. 2006 The Wind That Shakes the Barley. 2003 Just A Kiss. 2002 Sweet Sixteen. 2001 The Navigators. 2000 Bread and Roses

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Freitag 23.10.2009 22:30 Uhr Lagerhalle Kurzfilmwettbewerb

Glückwärts Auf der Suche nach dem Glück: vom Erfolg träumen – im Wettkampf oder im Beruf, einfach mal aus dem Alltag ausbrechen und etwas Verrücktes tun, in den Tag träumen und zufrieden sein – oder, oder, oder – Glück hat viele Gesichter. Ausruhen 2008 Deutschland 2008, Mini DV, 9 Min. Realisation Alexandra Nebel Kamera Anna Raettig Ton Daniel Stübner Distribution Alexandra Nebel

Glück als Sitzkissen im öffentlichen Raum. In Berlin an der Rütlischule, am Urban-Krankenhaus, auf der Museumsinsel ... und die darauf Platz nehmenden Leute erzählen, was für sie Glück ist.

Katharina Sophie Brauer, *1980 in Berlin, Redaktionelle Mitarbeiterin beim Berliner Stadtmagazin zitty, studiert seit 2007 Drehbuch/Dramaturgie an der HFF Potsdam-Babelsberg. Filme 2008 Ich hab frei. 2007 Miss Platnum; Bärenschnitt.

Der Anner im Himmel

Deutschland 2009, Beta SP, 4 Min. Realisation Philipp Hartmann Distribution Philipp Hartmann

Alexandra Nebel, Studium Bildende Kunst an der FH Hannover, lebt und arbeitet als freie Künstlerin, Filmemacherin, Autorin und Fotografin in Hannover und Berlin. Filme 2003 Die Glücklichen. 2002 Gute Aussicht. 2000 Halbschatten. 1999 Treibgut.

Der Anner geht durch Hölle und Himmel, um zu erkennen, Scheitern und Versagen sind relativ.

Lil’A

Deutschland 2008, Beta SP, 11Min. Regie, Buch Katharina Sophie Brauer Kamera Nicolai Manuel Mehning Schnitt Trang Nguyen Ton Anika von Hollaky Darsteller Armando Shala aka Lil’A Distribution HFF Konrad Wolf

Lil’A ist 12 Jahre alt und sein größtes Ziel ist es, der beste Tänzer und Choreograph der Welt zu werden. Angefangen zu tanzen hat er wegen einer nervösen Tick-Störung.

Philipp Hartmann, *1972, Studium Visuelle Kommunikation an der HFBK Hamburg, Promotion Volkswirtschaft in Köln und Rio de Janeiro, wissenschaftliche und journalistische Publikationen zur Zeitgeschichte und Kultur Lateinamerikas, freier Filmemacher. Filme (Auswahl) 2009 Der Anner wo annerschder; Der Anner und sei Mudder. 2007 Requiem für Frau H. 2005 Kastraten und Männer.

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Freitag 23.10.2009 22:30 Uhr Lagerhalle Kurzfilmwettbewerb

Eng

Deutschland 2009, Mini DV, 10 Min. Realisation Eckhard Kruse Sprecherin Nadine Lipp Distribution Eckhard Kruse

Gleich verteilt stünden jedem Menschen die Fläche von drei Fußballfeldern zur Verfügung. Jedoch zieht es jeden zu den gleichen, schönen Orten, wo es richtig eng wird. Wie großartig muss diese begehrte Enge sein?

geschenke. Das Geschenk seiner Tochter könnte sein Leben verändern. Mario Schneider, *1970, Diplomfilmkomponist Musikhochschule München, arbeitet seit 2000 als Regisseur, Autor, Filmkomponist und Produzent. Filme 2007 Heinz und Fred. 2006 Opus 9. 2003 Helbra.

Disminuir el paso Slowing down the Step

Eckhard Kruse. Promotion in Robotik und Bildverarbeitung, seit 2008 Professor für Angewandte Informatik an der Hochschule Baden-Württemberg Mannheim. Dreht seit 2004 in seiner Freizeit Kurzfilme. Filme (Auswahl) 2009 Fastest Way. 2007 Zehn Übungen (gegen den Alltag). 2005 Eine neue Theorie. 2004 Zuviel Pflege.

Spanien 2008, 35mm, 13 Min. Originalfassung mit englischen Untertiteln Regie Iván Hermes Buch Chus Escudero Kamera David Gutiérrez Schnitt Eduardo Iglesias Musik Navid Hejazi Ton Felipe Milano Darsteller Jordi Vilches, Hugo Silva, Eduardo Velasco, u. a. Distribution Lolita Peliculitas

Daniel ist Autist, der mit Hilfe seines Bruders an einem Wettkampf für Behinderte teilnimmt. Eine Verletzung ist das einzige, was ihn vom Sieg trennt. Iván Hermes arbeitet seit über 10 Jahren für TV, Theater und Kinoproduktionen. Slowing Down the Step ist sein erster Kurzfilm.

Das zweite Geschenk

Deutschland 2008, 35mm, 15 Min. Regie, Buch Mario Schneider Kamera Dirk Hendler Schnitt Gudrun Steinbrück Musik Cornelius Renz, Mario Schneider Ton Friedemann Raatz Darsteller Udo Schenk, Sarah Baeblich, Lisa Bitter Distribution 42film GmbH Auszeichnungen Kurzfilm des Monats Dezember 2008, Filmbewertungsstelle Wiesbaden; Kurzfilmpreis der Friedrich-WilhelmMurnau-Stiftung 2009

Peter, 49 Jahre, erfolgreicher Manager, fährt auf der linken Spur der Autobahn. Er öffnet bei Tempo 200 seine Geburtstags-

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Freitag 23.10.2009 22:30 Uhr Lagerhalle Kurzfilmwettbewerb

3:59 Freude

Deutschland 2008, Mini DV, 4 Min. Regie Tobias Frühmorgen Text Friedrich Schiller Musik Ludwig van Beethoven Töne Martin Frühmorgen Distribution Tobias Frühmorgen

3:59 Freude. Und ein Computer, der Gedichte bebildert.

Biografie siehe www.tobiasfruehmorgen.de Filme 2007 Unser Lieber Gast. 2004 Menschenkörper. 2000 Strange Date with herself. 1999 bee. 1998 Spielgefährte.

Xo – A Hug and a Cookie Deutschland 2008, Mini DV, 2 Min. Realisation Dagie Brundert Distribution Dagie Brundert

Man erzählt sich, es gäbe ein kleines verstecktes Dorf, welches

man nur über einen Wildbach erreichen kann. Wenn man es gefunden hat, muss man so lange nett zu den Einheimischen sein, bis einem einer Goldschnaps anbietet. Dieser Goldschnaps hat ein seltenes Goldkern-Atom in sich, das sich an die eigene DNA-Kette andockt und – man weiß nicht so genau, wie – aber auf jeden Fall eine Verbesserung des Herzens bewirkt. Und klare Augen …

Dagie Brundert, *1962, entdeckte 1988 die Super-8 Filmerei, Studium Visuelle Kommunikation und Experimentelle Filmgestaltung an der Hochschule der Künste Berlin. Filme (Auswahl) 2009 704. 2008 Red Earth. 2007 Alltheleavesaregreen. 1988 23 Barbiepuppen kippen um.

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Freitag 23.10.2009 22:30 Uhr Lagerhalle Kurzfilmwettbewerb

Steinfliegen

Walzerkönig

Realisation Anne Walther Kamera Fabian Koppenhöfer Musik Peer Kleinschmidt / filmorchester babelsberg Ton Tim Elzer

Realisation Adnan Popoviz Musik Laokoongruppe / Karl Schwamberger

Deutschland 2009, 35mm, 15 Min.

Österreich 2008, Mini DV, 5 Min.

Distribution Adnan Popoviz

Distribution Anne Walther

Auf einer Insel wohnt der Steinfliegenjunge Ferdi mit seinen Eltern. Steinfliegen können nicht fliegen, sie sind zu schwer und ihre kleinen Flügel tragen sie nicht. Doch Ferdis größter Wunsch ist es, fliegen zu können. So macht er sich auf die Reise, um das Fliegen zu lernen. Unterwegs trifft er die verschiedensten Steine, die er nach der Kunst des Fliegens befragt, aber so richtig helfen kann ihm keiner. Anne Walter, *1976 in Speyer, Freie Kunstschule Mannheim, Tischlerlehre, studiert seit 2001 Produktionsdesign und seit 2002 Visuelle Kommunikation Schwerpunkt Film/Trickfilm an der Kunsthochschule Kassel.

Ein animiertes Musikvideo zum Lied ›Walzerkönig‹ der Einmannband ›Laokoongruppe‹. Ein Angestellter einer Buchhaltungsfirma hört das Lied und versinkt in Tagträumerei, die auf seinem Schreibtisch durch analoge Projektion sichtbar wird. Adnan Popoviz, * in Kroatien, Jugendarbeiter für Konfliktmanagement in den Postkriegsgebieten Kroatiens, Diplomstudium Bildende Kunst, Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Wien. Filme 2007 A Love Song. 2005 Die Glücksaugen. 2004 The Grass is always green on the other Side. 2003 Civil Society.

Filme 2006 Axel und die Zahl 60. 2004 Episode 30. 180° C Die Liebe kennt viele Rezepte.

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Freitag 23.10.2009 22:30 Uhr Filmtheater Hasetor Europe Unlimited

Vox Populi

Niederlande 2008, 35mm, 97 Min. Originalfassung mit englischen Untertiteln Regie, Buch Eddy Terstall Kamera Gábor Deák Schnitt Michiel Reichwein Ton Peter Warnier Darsteller Tom Jansen, Johnny de Mol, Esmarel Gasman, Tara Elders, Ton Kas, Femke Lakerfeld, Eva Duijvestein, Dragan Bakema, Dirk Zeelenberg u.a.

Gesellschaft. Nach der Rolle von Tod in ›Simon‹ und Sexualität in ›Sextet‹ steht das Verhältnis von Politik und Bevölkerung diesmal im Mittelpunkt. Geistreich und humorvoll rechnet Terstall mit dem derzeitigen politischen Klima der Niederlande ab.

Auszeichnungen ›Goldenes Kalb‹ für den ›Besten männlichen Nebendarsteller‹, Niederländischer Filmpreis 2008 Distribution Spaghetti Film

Der erfahrene Grünen-Politiker Jos steckt in der Midlife-Crisis und leidet zudem unter dem Aufkommen neuer populistischer Parteien. Da kommen ihm die Ideen der Familie des neuen Freundes seiner Tochter Zoë gerade recht. Der Schwiegersohn ist zwar Polizist, doch dessen Vater Nico hat ganz eigene Ansichten über Gesetze, Recht und Ordnung. Mehr und mehr lässt Jos die Aussagen Nicos in seine politischen Reden einfließen. Schnell steigt so seine Beliebtheit beim Wahlvolk. Und auch die Affäre mit seiner jungen Praktikantin lässt sein Ego anschwellen. Doch leider verliert er dabei den Unterschied zwischen populistischen und rechtsextremen Standpunkten aus den Augen… ›Vox populi‹ ist der letzte Teil einer Trilogie von Eddy Terstall über die die niederländische

Eddy Terstall, *1964, brach sein Studium der Soziologie und der Politikwissenschaft an der Universität von Amsterdam ab, um sich ganz aufs Filmemachen zu konzentrieren. 1982 arbeitete er als Beleuchtungsassistent für Werbe- und Spielfime. 1992 realisierte er seinen ersten Spielfilm. Filme (Auswahl) 2007 Sextet. 2005 Flirt. 2004 Simon. 2000 Rent A Friend. 1999 De Boekverfilming. 1998 Babylon. 1996 Hufters & Hofdames. 1995 Walhalla. 1992 Transit.

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Freitag 23.10.2009 - Samstag 24.10.2009 Lagerhalle Positionierung des unabhängigen Films Erstmals bietet das FilmFest ein vierteiliges, offenes Diskussionsforum zur Standortbestimmung des unabhängigen Films an. Wer braucht heute den unabhängigen, engagierten Film? Ist er ein Relikt des 20. Jahrhunderts oder hat er seinen Platz in der heutigen Medienlandschaft längst gefunden? Das Panel bezieht Filme ein, die während des aktuellen FilmFestes präsentiert werden. Es richtet sich an alle Filminteressierten sowie an Filmschaffende, Verleiher, Filmstudenten und Produzenten.

zialisieren? Ist der Selbstverleih eine Alternative, besonders vor dem Hintergrund der kommenden Digitalisierung? Welche Möglichkeiten bietet das Internet für unabhängige Filmemacher?

Sa 24.10. 16:00 Uhr Lagerhalle, Spitzboden Ideal trifft Realität - Studium

Podiumsdiskussion. Moderation Gerd Gockell, Hochschullehrer an der Hochschule Luzern - Design & Kunst

Eingeladen sind Filmstudentinnen und -studenten, die mit ihren Arbeiten beim FilmFest vertreten sind: Was erwarten sie von der Hochschule. Ist das Studium in erster Linie eine Visitenkarte für die Werbeindustrie oder den Fernsehmarkt oder geht es den Studierenden um Inhalt und Ästhetik des Films? Wie gehen die jungen Filmschaffenden mit dem alten Konflikt „Kunst vs. Kommerz“ um?

Fr 23.10. 22:00 Uhr Lagerhalle, Foyer Was bedeutet „unabhängiger Film“? Diskussion. Leitung Birgit Müller, Unabhängiges FilmFest Osnabrück

Zum Auftakt des Panels wird umrissen, was der Begriff „unabhängiger Film“ heute bedeutet. Finanziell, ideell, ästhetisch, politisch, kritisch, experimentell, das sind nur einige Schlagworte, die mit diesem Begriff verbunden werden. Gilt die Devise alles oder nichts, also Freiheit versus (Fernseh-) Förderung? Und warum klingt independent films in vielen Ohren eigentlich besser als unabhängiger Film?

Sa 24.10. 14:00 Uhr Lagerhalle, Spitzboden Wege ins Kino Filmverleih Podiumsdiskussion. Moderation Jens Schneiderheinze, AG Kino, Cinema Münster

Zu dieser Diskussion laden wir engagierte Filmverleiher und Selbstverleiher ein: Wie und wo findet der unabhängige, engagierte Film sein Publikum? Findet er nur noch in den Metropolen und auf Festivals statt? Wie lässt sich seine Position stärken? Müssen sich kleine (unabhängige) Verleihe stärker profilieren / spe-

Sa 24.10. 22:00 Uhr Lagerhalle, Foyer Von der Idee zur Realisation Produktionsbedingungen Diskussion. Leitung Holger Tepe, Unabhängiges FilmFest Osnabrück

Zum Abschluss des Panels geht es um die Frage, wie Regisseure Ideen jenseits des Mainstreams realisieren können. Deutsche Kinofilme können inzwischen fast nur noch mit Mitteln der Filmförderungen oder in Koproduktion mit Fernsehsendern finanziert werden. Sind dabei die Sender nun die „Bösen“, die nur auf die berühmt berüchtigte Fernsehkompatibilität und -verwertbarkeit (Stichwort Amphibienfilm) achten, oder die „Guten“, die ein letztes Refugium für engagiertes und kritisches Kino bieten?

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Samstag 24.10.2009 15:00 Uhr Lagerhalle Wettbewerb Friedensfilmpreis

Les Enfants de Don Quichotte (Acte 1) Children of Don Quichote (Act 1) Frankreich 2008, 35mm, 75 Min. Originalfassung mit englischen Untertiteln

ments ihrer Gründer, der Brüder Legrand, und gleichzeitig ein Fanal für den Kampf um das fundamentale Recht eines jeden Franzosen auf einen festen Wohnsitz.

Regie Ronan Dénécé, Augustin Legrand, Jean-Baptiste Legrand Kamera Ronan Dénécé Schnitt Anita Roth Ton Mathieu Deniau, Philippe Grivel Distribution Wide Management

Im Herbst 2006, rechtzeitig zum Wahlkampf, schlugen die Aktivisten ›Les Enfants de Don Quichotte‹ rund um Augustin Legrand hunderte Zelte entlang des Canal Saint Martin im Herzen von Paris auf: Indem die Bevölkerung eingeladen wurde, eine Nacht mit den Obdachlosen zu verbringen, sollte die von den Brüdern Legrand und Pascal Oumaklouf ausgehende Initiative auf die menschenunwürdigen Lebensumstände der Obdachlosen in Paris aufmerksam machen. Dank der Hartnäckigkeit und des Engagements der Gruppe wurde das Ziel der Aktion, nämlich die Politiker zum Handeln aufzufordern, auch erreicht: Ségolène Royal, Jacques Chirac und Sarkozy mussten reagieren. Dieser Film ist die Geschichte der Organisation ›Les Enfants de Don Quichotte‹, des Engage-

Ronan Dénécé, Regisseur, Kameramann, Drehbuchautor, Regie bei mehreren Kurzfilmen, u. a. bei Mister K. (2005). Augustin Legrand ist Schauspieler, Regisseur, Drehbuchautor. 2006 gründete er den Verein ›Les Enfants de Don Quichotte‹. Jean-Baptiste Legrand, Produzent, Regisseur, Drehbuchautor. Er produzierte u. a. Géla Babluanis 13 Tzameti (2005), Crossing Europe (2006). Filme Les Enfants de Don Quichotte (Acte 1) (2008) ist ihr erster Dokumentarfilm. Vorfilm Surfing the Waste Regie: Paul Aflalo, Sandra Lombardi, Tomoe Yoshihara siehe Seite 5

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Samstag 24.10.2009 17:30 Uhr Lagerhalle Vistas Latinas

La Teta Asustada Eine Perle Ewigkeit

Peru/Spanien 2009, 35mm, 94 Min. Originalfassung mit deutschen Untertiteln Regie, Buch Claudia Llosa Kamera Natasha Braier Schnitt Frank Gutiérrez Ton Edgard Lostanau Darsteller Magaly Solier, Marino Ballón, Susi Sánchez, Efraín Solís, Bárbara Lazón, Karla Heredia u.a. Auszeichnungen ›Goldener Bär‹ Berlinale 2009 Distribution Neue Visionen Filmverleih

Nach dem Glauben vieler Peruaner wird das Trauma einer Vergewaltigung den Kindern mit der Muttermilch, der ›Milch des Kummers‹, weitergegeben. Faustas Mutter gehörte zu den Vergewaltigungsopfern des peruanischen Bürgerkriegs und die schreckliche Vergangenheit bestimmt Faustas (Magaly Solier) Leben. Die Krankheit heißt Angst und hat ihr die Seele geraubt. Als Faustas Mutter stirbt, ist sie gezwungen, sich ihren Ängsten zu stellen. Für sie beginnt eine Reise aus der Furcht in die Freiheit. Sie nimmt in Lima eine Stelle als Hausmädchen einer berühmten Pianistin an, um die Beerdigung bezahlen zu können. Als die Pianistin eines Tages Faustas Gesängen lauscht, bietet sie ihr einen Handel an: Für jedes Lied soll Fausta eine Perle bekommen. Doch während Fausta sich sin-

gend von der Vergangenheit zu befreien versucht, entdeckt die Pianistin in Faustas Liedern eine Inspirations-, aber auch eine Einnahmequelle. Claudia Llosa findet wunderbare poetische Bilder für das Leid ihrer Protagonistin, die man nicht vergisst. Eine Hochzeitsgesellschaft vor einem kitschigen, auf Leinwand gemalten Wasserfall, neben dem links und rechts die blanke Erde und das nackte Elend regiert. Eine Betontreppe, die mitten in der kargen Landschaft steht. Und immer wieder das Gesicht von Magaly Solier.

Claudia Llosa,* 1976 in Lima, Peru, studierte Kommunikationswissenschaften und absolvierte 1998-2001 ein Film- und Fernsehstudium an der Escuela TAI in Madrid. Sie arbeitete in Peru zunächst in der Werbung und für das Fernsehen, später gründete sie dann eine eigene Produktionsfirma. Filme 2006 Madeinusa.

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Samstag 24.10.2009 17:30 Uhr Filmtheater Hasetor Wettbewerb Friedensfilmpreis

7915 KM

Österreich 2008, 35mm, 106 Min. Originalfassung mit deutschen Untertiteln Regie, Kamera Nikolaus Geyrhalter Buch Maria Arlamovsky, Nikolaus Geyrhalter, Wolfgang Widerhofer Schnitt Wolfgang Widerhofer Ton Lea Saby Distribution Peripher Filmverleih

Paris, Herbst 2006: Die berühmteste Rallye der Welt (die Rallye Paris-Dakar) wird in exklusivem Rahmen Sportjournalisten und Motorsportprofis präsentiert; Bilder wie die hier gezeigten werden später von Millionen Menschen weltweit vor den Fernsehschirmen verfolgt werden: Hochtechnisierte Motorräder, Autos und LKWs rasen durch Wüsten, Steppen, Dörfer und Städte in fünf afrikanischen Ländern, 7915 Kilometer in wenigen Tagen, um in Dakar einen Sieger zu küren. Ein Rallye-Spektakel macht sich aus dem Staub: Auf den Spuren der ›Dakar‹ 2007 geht der Film auf die Suche und begegnet in Marokko, der Republik Sahara, Mauretanien, Mali und dem Senegal der vielfältigen Gegenwart Afrikas. ›7915 KM‹ macht die Distanz deutlich, die durch politische und wirtschaftliche Verhältnisse, aber auch die gegenseitigen Vorstellungen und Vorurteile zwischen Europa und

Afrika geschaffen wird. Und er macht die Nähe spürbar, die sich in den Erzählungen über den Alltag, die Arbeit, Sorgen und Hoffnungen auftut. Ohne die ernüchternde Realität aus den Augen zu verlieren, entsteht so eine Hommage an Menschlichkeit und Langsamkeit, die eingefahrene Wahrnehmungen in Frage stellt und viele vermeintlich afrikanische Probleme auf uns, die Europäer, zurückführt.

Nikolaus Geyrhalter, *1972 in Wien, Fotograf, Kameramann, Regisseur, Produzent, gründete 1994 die Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion. Filme (Auswahl) 2005 Unser täglich Brot. 2001 Elsewhere. 1999 Pripyat. 1997 Das Jahr nach Dayton.

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Samstag 24.10.2009 17:30 Uhr Haus der Jugend Special

Das Tiefkühlprojekt

Tiere einfriert. Ein Film über die Liebe. Wer schon immer mal einen ungewöhnlichen Film aus Osnabrück sehen wollte, der unter anderem am Neumarkt, am Arndtplatz und im EW-Gebäude spielt, der ist mit ›Das Tiefkühlprojekt‹ bestens bedient.

Deutschland 2009, 60 Min.

Regie Daniel Ratthei Kamera, Schnitt Kristian Breitenbach Ton Martin Räpple Darsteller Julia Köhn, Hardy Schwetter, Daniel Ratthei, Masu, Natalie Sigg, Christina Dom, Bernd Hanser, Bastian Beyer, Oliver Meskendahl, Katharina Quast, Christina Kirk Distribution Daniel Ratthei

Irgendwie ist das Leben von Jonny alias Johann windschief. Als arbeits- und erfolgloser Posaunist erhofft er sich durch die Teilnahme an Werbecastings ein Stückchen Ruhm. Privat steckt er in einer festen Beziehung mit Sunny. Eine tolle Frau und eigentlich eine astreine Beziehung, wenn da nicht diese unbestimmte Angst wäre, sein Leben zu verpassen. Nachdem er zufällig Sunnys positiven Schwangerschaftstest findet, bricht Panik aus. Es kommt zu einem unheilvollen Pakt mit dem ziemlich seltsamen Typen, der in seiner Freizeit

Daniel Ratthei *1979. Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig. Engagements am Staatsschauspiel Dresden und ab 2005 am Theater Osnabrück. Auftritte in Film und Fernsehen, Sprecher für Hörspiel-Produktionen. Kristian Breitenbach *1981. Studium in Bühnentanz an der Palucca Schule Dresden. Feste Engagements als Tänzer an den Staatstheatern Saarbrücken und Braunschweig. Ab 2005 beim Theater Osnabrück und seit 2009 am Theater St. Gallen. Martin Räpple *1980. Studierte Posaune an der Hochschule für Musik in Karlsruhe. Seit 2005 Studium an der Universität der Künste Berlin im Studiengang Konzertexamen. Konzertiert neben seiner Orchestertätigkeit als Kammermusiker in ganz Deutschland. Seit 2005 stellvertretender Soloposaunist im Symphonieorchester Osnabrück. Filme ›Das Tiefkühlprojekt‹ ist ihr Erstlingswerk.

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Samstag 24.10.2009 20:00 Uhr Lagerhalle Europe Unlimited

Herrn Kukas Empfehlungen

Österreich/Polen 2008, 35mm, 94 Min. Originalfassung mit deutschen Untertiteln Regie Dariusz Gajewski Buch Roland Gugganig, Radek Knapp, Darius Gajewski Kamera Wojciech Szepel Schnitt Jaroslaw Barzan Darsteller Lukasz Garlicki, August Diehl, Nadia Cameron-Blakey, Thomasz Karolak, Branko Samarovski, Lukas Resetarits u.a. Distribution atlas international film

Eines schönen Tages entschließt sich der junge Pole Waldemar, den Sommer im Westen zu verbringen. Reisetipps erhält er von seinem Nachbarn Herrn Kuka, der anscheinend genau weiß, wie man sich im Westen verhalten sollte und warum man keinesfalls mit einem T-Shirt mit dem Aufdruck ›Womit kann ich dienen?‹ zurückkommen darf. Bereits auf der Busfahrt nach Wien beschleichen Waldemar erste Zweifel, ob die Empfehlungen von Herrn Kuka wirklich hilfreich sind. In Wien angekommen stellt er fest, dass seine Reise wohl vorbereitet war. Unwissentlich hat er für Herrn Kuka eine wertvolle Münze geschmuggelt und das empfohlene Hotel entpuppt sich als Parkbank. Doch Waldemar lässt sich durch nichts beirren. Ob er nun von den polnischen Landsleuten auf dem ›Arbeiterstrich‹ nach allen Regeln der

Kunst übers Ohr gehauen wird, ob ihn sein kleptomanischer Wohnungsgenosse zu einem vornehmen, kleinen Bankraub verführen will: mit einer unnachahmlichen Mischung aus Neugier und Naivität, Unverfrorenheit und Charme besteht er alle Abenteuer, die Wien für ihn bereit hält. In der Verfilmung des Romans von Radek Knapp trifft kulturkritische Situationskomik augenzwinkernd auf so manches fremdenfeindliche Vorurteil.

Dariusz Gajewski, *1964, studierte Jura an der JagiellonenUniversität in Krakau und Regie an der Filmhochschule in Lódz. Drehte mehrere Dokumentarfilme für das Polnische Fernsehen. 1999 inszenierte er am Dramatischen Theater in Warschau ›Lederfresse‹ von Helmut Krausser. Filme (Auswahl) 2003 Warszawa. 2002 Alarm.

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Samstag 24.10.2009 20:00 Uhr Haus der Jugend Wettbewerb Friedensfilmpreis

Wall to Wall

Belgien 2008, Beta SP, 90 Min. Originalfassung mit deutschen Untertiteln Regie, Buch, Kamera Patric Jean Schnitt Frankçoise Arnaud Ton Jean-Jacques Quinet Musik Tom McLung Distribution Wallonie Image Production Auszeichnungen ›Prix du jeune public‹ Visions du réel Nyon, ›Special Award of the Jury‹ International Festival for Mediteranian Dokumentaries

Ein Dokumentarfilm und ein Roadmovie, das durch ganz Europa führt. Von der historischen Berliner Mauer bis in die spanischen Enklaven auf afrikanischem Boden, Ceuta und Melilla, deren Wallanlagen Migranten aus Schwarzafrika abhalten sollen, geht die Reise. Der belgische Dokumentarist Patric Jean porträtiert eine multikulturelle Gesellschaft, ebenso reich an lebendigen Unterschieden und wie verhaftet in der Tradition der Ausgrenzung. Von Nord bis Süd zeigt der Film eindrückliche Begegnungen mit Männern und Frauen, die an einer neuen Gesellschaft ohne Grenzen und Mauern arbeiten. Frei von Klischees, wenn auch mitunter zähneknirschend oder ironisch, wirft der Film eine optimistischen Blick auf Europa und seine Immigranten, begleitet von den Klängen des amerikanischen Jazzpianisten Tom McLung.

Patric Jean, *1968, studierte französische Literaturwissenschaft an der Université libre de Bruxelles. Filmstudium am Institut national supérieur des arts, INSAS. Gründet während seiner Studienzeit das Obdachlosenmagazin NEMO, das von Obdachlosen verkauft wird. Arbeitet hauptsächlich als Dokumentarfilmer.

Filme (Auswahl) 2003 La raison du plus fort. 2000 Traces. 1997 La conquête du Pôle Sud. 1995 Intra-muros.

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Samstag 24.10.2009 22:30 Uhr Lagerhalle Kurzfilmwettbewerb

Frohes Schaffen Arbeit, Arbeit, nichts als Arbeit – trotz oder gerade wegen einer weltweiten Krise zeigen alle Protagonisten erheblichen Erfindungsreichtum bei ihrer Jobwahl. Ob diese Ideen jedoch in sämtlichen Fällen von Erfolg gekrönt sind, ist eine andere Frage. Der Lauf der Dinge Deutschland 2008, 35mm, 3 Min. Realisation Katharina Vogel Kamera Christian Schauderna Musik Roland Schneider Distribution Katharina Vogel

Ein Gleichnis über die Freude bei der Arbeit, auch wenn diese von außen sinnlos scheint… Theaterwissenschaften in Mainz und arbeitet als freiberuflicher Regisseur. Filme 2007 Der König der Statisten. 2006 Wellenritt.

Grosse Pläne Schweiz 2008, 35mm, 4 Min.

Realisation Irmgard Walthert Distribution Hochschule Luzern

Katharina Vogel, *1984 in Friedberg, studiert seit 2004 an der Kunsthochschule Kassel im Fachbereich Trickfilm. Filme 2007 Rock ’n’ Roll. 2006 Monstermaus. 2005 Teddy.

Sowohl Vater als auch Sohn sind große Tüftler. Der eine versucht sich in der Realität, der andere mit Bauklötzen. Trotz ausgeprägtem Erfindergeist erweist sich der Bau eines Apfelautomaten als besondere Herausforderung.

Dolce Vita

Deutschland 2008, Mini DV, 13 Min. Regie, Buch Michael Schwarz Kamera Alexander Griesser Schnitt Michèl Hammann Ton Stefan Sick Darsteller Andrea Knoblauch, Wolfgang Nötzel Distribution Nachtschwärmerfilm Auszeichnungen Prädikat ›wertvoll‹, Filmbewertungsstelle Wiesbaden

Not macht erfinderisch, Lust und Laster auch: Porträt von Andrea und Wolfgang, die gemeinsam einen Swingerclub betreiben. Michael Schwarz, *1979 in Nürnberg, studierte Film- und

Irmgard Walthert, *1984 in Sursee, Schweiz, studiert an der Hochschule Luzern Design & Kunst, seit 2008 im Masters Studium Animation. Filme 2006 Mahlzeit (Ko-Regie)

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Samstag 24.10.2009 22:30 Uhr Lagerhalle Kurzfilmwettbewerb

67° Nord

Deutschland 2009, Beta SP, 13 Min. Realisation, Buch Ildikó Dietrich, Benjamin Haagen, Mariya Hristova, Marco Ringler, Thomas Schienagel Musik, Ton Stefan J. Wühr Auszeichnung 1. Preis SIGMAD Animationsfestival Madrid 2009 Distribution Ildikó Dietrich

Ein alter gebrechlicher Mann, lebt einsam auf einem Leuchtturm, bis ein heftiger Sturm plötzlich sein Leben verändert.

Filme (Auswahl) 2008 Die Keule und der Kopf. 2006 Ich ist eine Lüge. 2005 Wortwuchs.

Nine to five

Finnland 2008, Mini DV, 8 Min. Ohne Dialog Realisation Tero Puha Musik Mikko Väärälä Distribution AV-Arkki

Tagein tagaus nur waschen, bügeln, backen und sich abends für den Mann zurecht machen – monotoner kann ein Hausfrauenalltag nicht sein. Immer wieder versucht sie dem Trott zu entfliehen und begibt sich damit in einen Teufelskreis.

Ildikó Dietrich, 1997-2005 Designerin, seit 2005 Studium Mediendesign in Nürnberg. Filme 2007 Waves. 2008 Displaced.

Herr Possalla wird’s schon richten Deutschland 2008, Mini DV, 6 Min. Realisation Finn-Ole Heinrich Darsteller Thommi Baake Distribution Finn-Ole Heinrich

Herr Possalla ist selbsternannter Playground Manager. Auf dem Spielplatz wird er gebraucht, hier ist er wichtig, hier ist er wer.

Tero Puha, visueller Künstler in London, Helsinki und Paris. Ausstellungen u. a. im Museum of Photography in Japan.

Litterpicker

Großbritannien 2008, Digi Beta, 7 Min. Englische Originalfassung Regie Ashley Horner Buch Keith Jewitt Kamera Kathinka Minthe Schnitt Neil Lenthall Musik Nia Ton Andy Lud Brook Darsteller Philip Philmar, Ian McLaughlin Distribution Pinball Films

Zwei Männer sorgen für Ordnung auf den Straßen der Stadt, der eine auf gewöhnliche Art, der andere mit Poesie.

Finn-Ole Heinrich, *1982, studierte Filmregie in Hannover. Autor zahlreicher Kurzfilme. Deutscher Jugendvideopreis, Hauptpreis Bundesfestival Video.

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Samstag 24.10.2009 22:30 Uhr Lagerhalle Kurzfilmwettbewerb Ashley Horner, *1969, kam spät zum Film, besuchte die Filmschulen in Newcastle upon Thyne und Toronto. Filme (Auswahl) 2007 The other Possibility. 2006 Hectic. 2001 Rob of the Rovers.

Signalis

Schweiz 2008, 35mm, 4 Min. Realisation Adrian Flückiger Distribution Hochschule Luzern

Wiesel Erwin hat einen extrem stressigen Job. Kaum versucht er eine Pause zu machen, muss er schon wieder ein Stockwerk höher oder tiefer flitzen – rot, gelb, grün.

Filme (Auswahl) 2009 Der schwule Neger Nobi. 2005 Ein Mann ein Tisch.

Architekturbüro Scharrenhauser Deutschland 2009, Mini DV, 6 Min.

Realisation Fabian Daub, Claire Walka Darsteller Andreas Eckel, Marion Gretchen Schmitz Distribution Claire Walka

Architekt Peter Scharrenhauser und Assistentin Katharina Zispe versuchen, einen Imagefilm über ihr Büro zu erstellen. Doch der Produktionsprozess gestaltet sich schwieriger als gedacht. Adrian Flückiger, *1982, seit 2005 Studium Hochschule Luzern.

knallbunt und zuckersüß

Deutschland 2008, Beta SP, 15 Min. Regie Wilm Huygen Kamera Kai Stichel Schnitt Rainer Nigrelli Musik Jan Wendler Ton Michael Schlichtmann Distribution KHM Köln

Geld einwerfen, einmal drehen und dann kommt einem etwas Buntes entgegen gekullert - Kaugummiautomaten. Der Film zeigt, wie dieser Kindheitstraum erfüllt wird - und wer ihn erfüllt. Wilm Huygen, *1979, studierte Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Geschichte und Anglistik in Köln und Rom. Seit 2006 Postgraduiertenstudium an der KHM, Köln, Schwerpunkt Dokumentarfilmregie

Claire Walka, *1978, studiert an der HfG Offenbach und an der Universitat de Barcelona, ist Fotografin und Grafikerin. Filme Claire Walka (Auswahl) 2007 Irrläufer. 2006 Dear Miss Mistress. 2004 Immer so weit. Fabian Daub, *1972, studierte 1995–2005 an der HBK Hamburg und der École Supérieure d’Art Visuel Genève. Filme Fabian Daub (Auswahl) 2008 Was übrig bleibt. 2007 U-16. 2006 Vor Sonnenaufgang. 2005 Helden.

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Samstag 24.10.2009 22:30 Uhr Lagerhalle Kurzfilmwettbewerb

Arbeit für alle

Deutschland 2008, 35mm, 12 Min. Regie, Buch Matthias Vogel, Thomas Oberlies Kamera Martin D’Costa, Nadine Neuneier, Alexander Klein Schnitt Martin D’Costa Musik Ingo Ludwig Frenzel Ton Maximilian Kaiser Darsteller Wilfried Elste, Mark Auerbach Distribution Jumping Horse Film

Der neue Weg aus der Arbeitslosigkeit heißt ›Agentur für Arbeitsbetreuung‹. So unterstützt Arbeitsbetreuer Miro, selbstverständlich unbezahlt, den 78jährigen Herrn Jansen bei dessen Arbeit. Ein höchst abenteuerlicher Job. Thomas Oberlies, *1972, studierte Mathematik in Karlsruhe

und Heidelberg, arbeitet heute als Drehbuchautor. Matthias Vogel, *1978, studierte Jura, Philosophie und Kunstgeschichte in Heidelberg und promovierte n Rechtswissenschaften. Filme (Auswahl) 2005 Operation Rienzi. 2003 Die Frankfurt-Sache.

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Samstag 24.10.2009 22:30 Uhr Filmtheater Hasetor Europe Unlimited

Unmade Beds

Großbritannien 2008, 35mm, 93 Min. Originalfassung mit deutschen Untertiteln Regie, Buch Alexis Dos Santos Kamera Jakob Ihre Schnitt Olivier Bugge, Coutté Ton Tim Barker Darsteller Déborah François, Fernando Tielve, Michiel Huisman, Iddo Goldberg, Richard Lintern, Katia Winter, Alexis Dos Santos u.a. Distribution Kool Film

Axl aus Spanien will seinen lang vermissten Vater finden und entdeckt seine Vergangenheit. Die will Vera am liebsten vergessen, um ihren Liebeskummer loszuwerden. Beide Geschichten verbinden sich in Londons angesagtem East End. Als Axl herausfindet, dass sein Vater als Makler arbeitet, besucht er ihn und gibt sich als Student aus, der ein Apartment sucht. Doch je mehr er über das Leben seines Vaters in Erfahrung bringt, desto schwieriger fällt es Axl ihn zu akzeptieren Er taucht in Londons pulsierende Clubszene ein und findet eine Art Ersatzfamilie in einer besetzten Lagerhalle. Hier lebt auch Vera, die gerade eine Affäre mit einem Fremden beginnt. Um sich selbst vor weiterem Kummer zu schützen, besteht sie bei dieser Liebesgeschichte auf strikte Anonymität. Das geht gründlich schief, denn als sie sich ernsthaft verliebt, wird sie selbst Opfer ihrer Vorsichtsmaßnahmen.

Unmade Beds stürzt sich ins Leben jenseits der Konventionen, erzählt von Rausch, Liebe und Lust, von Selbstfindung und Auflösung vermeintlich fester Identitäten. Mit seiner fantasievollen Ausstattung und dem wilden Soundtrack zwischen Indie und Electro-Pop bringt der Film das Lebensgefühl der Londoner Subkultur auf die Leinwand.

Alexis Dos Santos, *1971 in Buenos Aires, wuchs in einem Dorf in Patagonien auf. Er studierte Architektur; Schauspiel und Regie in Buenos Aires, arbeitete als Schauspieler für Underground-Theaterprojekte und erhielt nach den ersten Kurzfilmen ein Regie-Stipendium in England. Filme (Auswahl) 2006 Glue. 2001 Sand. 1999 Axolotl. 1997 Meteoritos.

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Sonntag 25.10.2009 15:00 Uhr Lagerhalle Vistas Latinas

Birdwatchers

Distribution Pandora Film

den Wald in Feld zu verwandeln. Der atmosphärisch außergewöhnlich dichte Film beginnt mit dem Selbstmord von zwei Guaraní-Mädchen und endet mit dem Schmerzensschrei eines jungen Schamanen, der sich ebenso wie die Kantaten von Domenico Zipoli über das Land legt, dazwischen der verzweifelt-widerspenstige Versuch der Indianer, das Land der Ahnen von den Großgrundbesitzern zurückzubekommen.

Die weißen Großgrundbesitzer im brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul führen ein komfortables Leben. Der Anbau von genveränderten Pflanzen auf ihren gewaltigen Feldern ist nicht die einzige Einnahmequelle, auch ›Birdwatching‹-Touren für Touristen sind im Angebot. Die für diese Touren als Foto-Attraktion engagierten Guaraní-Kaiowa Indianer fristen dagegen ein klägliches Leben in ihren Reservaten, vertrieben von dem Land, das einmal ihnen gehörte. Und es ist dieses perspektivlose Dasein, das die trotzige Revolte eines Stammes auslöst... Die Kamera fliegt über dichten, sattgrünen Wald, dann über ein rotbraunes, fruchtbares Feld. Das sind die zwei Sphären, die in Birdwatchers aufeinander prallen: die Welt der Indianer, die schon immer hier waren, und die der Großgrundbesitzer, die vor drei Generationen kamen, um

Marco Bechis, *1955 in Santiago de Chile, wuchs in Buenos Aires auf und wurde als linker Aktivist während der Militärdiktatur verhaftet. Er emigrierte nach Italien und lebt heute in Mailand. Bechis Film ›Garage Olimpo‹ gehört zu den beeindruckendsten Filmen über eines der dunkelsten Kapitel der jüngeren argentinischen Geschichte: Verschleppung und Folter zur Zeit des Staatsterrors zwischen 1975 und 1983. Filme 2001 Figli/Hijos. 1999 Garage Olimpo. 1997 Luca’s Film. 1991 Alambrado.

Brasilien/Italien 2009, 35mm, 108 Min. Originalfassung mit deutschen Untertiteln Regie Marco Bechis Buch Marco Bechis, Luiz Bolognesi in Zusammenarbeit mit Lara Fremder Kamera Hélcio Alemão Nagamine Schnitt Jacopo Quadri Musik Andrea Guerra Darsteller Abrísio da Silva Pedro, Alicélia Batista Cabreira, Ademilson Concianza Verga, Ambrósio Vilhalva, Claudio Santamaria, Matheus Nachtergaele u. a. Auszeichung Amnesty International Award, Motovun Film Festival, 2009

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Sonntag 25.10.2009 15:00 Uhr Filmtheater Hasetor Europe Unlimited

Pandora’s Box Pandoranin kutusu

Türkei 2008, 35mm, 112 Min. Originalfassung mit deutschen Untertiteln Regie, Buch Yesim Ustaoglu Kamera Jacques Besse Schnitt Franck Nakache Ton Bernd von Bassevitz Darsteller Tsilla Chelton, Derva Alabora, Onur Ünsal Auszeichnungen Goldene Muschel, Großer Preis Silberne Muschel für die beste Schauspielerin, Filmfestival San Sebastian Distribution Kairos Filmverleih

In einem kleinen Dorf am Schwarzen Meer verschwindet eine alte Frau spurlos. Ihre drei erwachsenen Kinder reisen aus dem fernen Istanbul an, um die vermisste Mutter, ergreifend gespielt von der 90-jährige Tsilla Chelton, in den Bergen zu suchen und sie in die Stadt mitzunehmen. Dort wird klar, dass die Mutter an Alzheimer erkrankt ist und mehr Betreuung brauchen wird, als ihre Kinder sich vorgestellt hatten. Doch was nun? Alle drei führen ein eigenes, kompliziertes Leben, das mit dem der pflegebedürftigen Mutter nur schwer vereinbar ist. Längst verschüttete Spannungen unter den Geschwistern brechen wieder auf. Der Konflikt verschärft sich, bis es dem rebellischen Enkel Murat gelingt, Zugang zu seiner Großmutter zu finden. Er entführt Nusret, die inzwischen im Pflegeheim lebt, zu einer Bootstour, bei der sie

sichtlich aufblüht. Dann bestürmt sie ihn mit ihrem letzten Wunsch: sie möchte wieder zurück in ihr Bergdorf. Yesim Ustaoglu erzählt ihre universale Geschichte über Eltern, Kinder und menschliche Konflikte mit Herz, Hirn, trockenem Humor und starker visueller Poesie. Sie hält dem modernen Stadtmenschen unverblümt den Spiegel vor und stellt die Frage, was denn am Lebensende wirklich wichtig ist.

Yesim Ustaoglu, *1962, studierte Architektur in Istanbul arbeitete als Architektin, anschließend Filmemacherin. Ihr Spielfilm ›Reise zur Sonne‹ erhielt über 20 internationale Auszeichnungen, unter anderem den Europäischen Friedensfilmpreis. Filme (Auswahl) 2004 Life on their shoulders. 1999 Journey to the sun. 1994 The Trace.

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Sonntag 25.10.2009 17:30 Uhr Lagerhalle Vistas Latinas

Parque Vía

Lebensgeschichte des Hauptdarstellers Nolberto Coria beruht, eine der filmischen Entdeckungen des Festival-Jahres. Der brillant fotografierte Film des Mexikaners Enrique Rivero ist die einfache, minimalistische und wunderbar strukturierte Alltagsgeschichte eines Mannes, der in einer kafkaesken Traumwelt eingeschlossen ist und nicht ausbrechen will.

Mexiko 2008, 35mm, 86 Min. Originalfassung mit englischen Untertiteln Regie, Buch Enrique Rivero Kamera Arnau Valls Colomer Schnitt Javier Ruiz Caldera, Enrique Rivero Ton Raul Locatelli Darsteller Nolberto Coria, Nancy Orozco, Tesalia Huerta Auszeichnungen ›Goldener Leopard‹ Film Festival Locarno 2008, ›Best Latinoamerican Film‹ und ›Audience Award‹ FICCO; Mexiko 2008, ›Grand Coral‹ Havana Film Festival 2008, ›International Debut Award‹ Göteborg Film Festival Distribution Fortissimo Films

Beto, ein alter Indio, wohnt alleine in einem großen, leerstehenden, herrschaftlichen Haus. Völlig zurückgezogen, mitten in der Millionenstadt Mexiko City, bewacht Beto im Auftrag der Eigentümerin seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten das Anwesen. Er pflegt den Rasen und putzt die Fenster, sieht fern, liest die Zeitungen des letzten Monats, schläft in seiner Bedienstetenkammer, ohne je auf den Gedanken zu kommen, die Infrastruktur des luxuriösen Hauses zu nutzen. Hin und wieder öffnet er die Tür für die alte, reiche Besitzerin oder für Lupe, die junge Prostituierte, die ihn regelmäßig besucht. Doch eines Tages stürzt Betos ruhige, sichere Welt ein: die Villa wird an einen neuen Besitzer verkauft. Beim Festival von Locarno mit dem ›Großen Preis‹ ausgezeichnet, ist Parque Vía, der auf der

Enrique Rivero,*1976 in Madrid, absolvierte ein Studium als Industrieingenieur und arbeitete ein Jahr lang in einer Bank, bevor er sich dem Film zuwandte. Zunächst als Produktionsassistent, danach als erster Regieassistent bei Pedro Aguilera. Dieser gehört zur Bewegung des neuen radikalen mexikanischen Kinos. ›Parque Vía‹ ist Riveros erster Spielfilm. Filme 2005 Schhht!. 2004 Nidra.

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Sonntag 25.10.2009 17:30 Uhr Filmtheater Hasetor Wettbewerb Friedensfilmpreis

Firaaq

Indien 2008, 35mm, 101 Min. Originalfassung mit englischen Untertieln Regie Nandita Das Buch Nandita Das, Shuchi Kothari Schnitt Sreekar Prasad Musik Rajat Dholakia, Piyush Kanojia Darsteller Naseeruddin Shah, Raghubir Yadav, Paresh Rawal, Deepti Naval, Sanjay Suri, Tisca Chopra, Shahana Goswami, Nowaz, Mohammed Samad Auszeichnungen Best Film, Singapore Asian Pacific Festival of 1st Films 2008 Distribution Wide Management

›Firaaq‹ bedeutet auf Urdu sowohl Trennung als auch Suche. Hintergrund des beeindruckenden Erstlingswerks der Schauspielerin Nandita Das als Regisseurin sind die blutigen Auseinandersetzungen zwischen Hindus und Moslems im indischen Staat Gujarat 2002. Nandita Das zeigt die Schicksale mehrerer Menschen – von einem hindu-muslimischem Ehepaar bis hin zu einem muslimischen Waisenjungen, der Schutz bei einer Hindufrau sucht – in einem bewegenden Mosaik, das die Spaltung der Gesellschaft bis in persönliche Beziehungen reflektiert. ›Firaaq‹ ist eine Fiktion, basierend auf Tausenden von wahren Geschichten. Die Filmerzählung geht den emotionalen Spuren gewöhnlicher Menschen nach – einige waren Opfer, andere Täter und wieder andere schweigende Zuschauer. Der Ensemble-Film folgt verschiedenen Erzählsträngen, die

sich mal überschneiden, mal eigenständig entwickeln. Verbunden sind sie durch den räumlichen und emotionalen Kontext. Durch die Protagonisten der Geschichten wird der Einfluss von Gewalt auf die innere und äußere Lebenswelt sichtbar. Gewalt verschont niemanden. Doch inmitten all dieses Wahnsinns erwacht in einigen Menschen doch wieder die Hoffnung auf bessere Zeiten.

Nandita Das, *1969 In NeuDehli, Studium der Geografie, bekannte indische Schauspielerin, Zusammenarbeit mit diversen NGOs, Jurymitglied beim Filmfestival in Cannes 2005, ›Firaaq‹ ist ihr Regiedebüt. Filme als Schauspielerin (Auswahl) 2009 Before the Rains. 2008 Ramchad Pakistani. 2007 Provoked. 2005 Fleeting Beauty. 2003 Kagaar: Life on the Edge. 2001 Daughters of the Century.

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Sonntag 25.10.2009 20:00 Uhr Lagerhalle Preisverleihung

Preisverleihung & Best of Shorts Friedensfilmpreis der Stadt Osnabrück Filmpreis für Kinderrechte Publikumspreis bester Kurzfilm Krönender Abschluss des FilmFestes ist die Preisverleihung. Sieben Spiel- und Dokumentarfilme bewerben sich im Wettbewerb um den Friedensfilmpreis der Stadt Osnabrück. Der mit 5.000 € dotierte Preis wird bereits zum vierten Mal von der VR Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland und der Volksbank Osnabrück eG vergeben. Jury: Rolf Blank (Berlin), Johan Bunt (Deventer), Silvia Silvia Schierenbeck (Bremen). Seit 2001 wird der Filmpreis für Kinderrechte von einer SchülerJury vergeben. In diesem Jahr wählen Yigit Bölük, Lea Marie

Berner, Demirali Memedov, Maja Menke und Jan Riepenhoff aus vier Produktionen den Preisträger aus und überreichen den mit 2.000 € dotierten Preis, der vom Fachbereich für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Osnabrück gestiftet wird. Anschließend kommt unser Publikum zu Wort, das aus 40 internationalen Kurzfilmen seinen Favoriten bestimmt. Der Preis, den die Studierendenschaft der Uni Osnabrück stiftet, ist mit 500 € dotiert. Im Rahmen der Preisverleihung werden die bestplatzierten Filme präsentiert. Best of Shorts zeigt einen Querschnitt aktueller Highlights der zumeist jungen Filmschaffenden - ›Pflichttermin‹ für alle, die die Preisträger bejubeln und die komprimierte Form der vier Kurzfilmprogramme genießen wollen. Nach der Preisverleihung laden wir Preisträger, Gäste und unser Publikum zu einem Empfang, lassen gemeinsam das FilmFest und die vergangenen fünf Tage noch einmal Revue passieren. Wir sehen uns wieder beim 25. FilmFest 6. bis 10.10.2010.

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Autoren 18 05 21 06

About, Gautier Aflalo, Paul Altabás, Ciro Antoniazzi, Marco

17 40 30 05

Lioret, Philippe Llosa, Claudia Loach, Ken Lombardi, Sandra

05 09 50 10 20 31 35

Barrejón, Sergio Baumann, Katja Bechis, Marco Besson, Peter Bif Brauer, Katharina Sophie Brundert, Dagie

16 22 13 18

Macelloni, Filippo Malaele, Horatiu Méndez, Josué Möckel, Stefan

31

Nebel, Alexandra

08 15

Carrasco, José Manuel Chircop, Dean

48 21

Oberlies, Thomas Ocker, Julia

53 19 47 39 08 46 49 23 28

Das, Nandita Dashuber, Gregor Daub, Fabian Dénécé, Ronan Denis, Laurent Dietrich, Ildikó Dos Santos, Alexis Dridi, Karim Duret, Jean-Pierre

11 36 15 46

Polgovsky, Eugenio Popoviz, Adnan Price, Loyd Puha, Tero

42 46 52 20 24

Ratthei, Daniel Ringler, Marco Rivero, Enrique Röthlin, Claudia Rotlevi, Shira

14

El Habre, Simon

47 35

Flückiger, Adrian Frühmorgen, Tobias

43 15 16 05 41 07 16

Gajewski, Dariusz Garbarski, Sam Garzella, Lorenzo Gautier, Juan Geyrhalter, Nikolaus Gil, Mateo Giménez, Juanjo

15 28 29 12 46 34 45 09 15 18

Sadler, Christopher Santana, Andréa Scherson, Alicia Schiel, Betty Schienagel, Thomas Schneider, Mario Schwarz, Michael Scott, Jez Sommer, Michael Stienz, Felix

37

Terstall, Eddy

46 31 20 46 27 34 46 46 47

Haagen, Benjamin Hartmann, Philipp Heineking, Lutz Heinrich, Finn-Ole Heller, Christoph Hermes, Iván Horner, Ashley Hristova, Mariya Huygen, Wilm

51

Ustaoglu, Yesim

45 48

Vogel, Katharina Vogel, Matthias

08 16 44

J, Yann Jansen, Ingeborg Jean, Patric

47 36 45 16 20

Walka, Claire Walther, Anne Walthert, Irmgard Walz, Martin Willeumier, Eliane

05

Yoshihara, Tomoe

07 15 09 34

Kaiser, Julia C. Koch, Michael Kortmann, Pauline Kruse, Eckhard

39 39

Legrand, Augustin Legrand, Jean-Baptiste

56


Filme 35 46 41

3:59 Freude 67° Nord 7915 KM

40

07 20 48 47

12

31

Amoklove Anonymous Flights Arbeit für alle Architekturbüro Scharrenhauser Ausruhen 2008

08 50 15

Berni's Doll Birdwatchers Bloody Footy

09 08

Chicken Wings Consulta 16

42 34 09 31 15 45 07 18

Das Tiefkühlprojekt Das zweite Geschenk Day in / Day out Der Anner im Himmel Der Geist von St. Pauli Der Lauf der Dinge Di me que yo Die unverständliche Wahrheit Dioses (Götter) Disminuir el paso Slowing down the Step Dix Dolce Vita

13 34 20 45 05 34

El Encargado The One In Charge Eng

18 26 53

Fais comme chez toi FilmFestSpezial, TV-Magazin Firaaq

09 21 45

Gisela Gott und die Welt Grosse Pläne

46

Herr Possalla wird’s schon richten Herrn Kukas Empfehlungen Höchststrafe Maxima Pena

43 16 16

Indirekter Freistoß Libre Indirecto

16

Jamila

23 06 47

Khamsa Kleine Fische knallbunt und zuckersüß

16

La Barriera

15

08 39 31 46 30 11 21 20 27 05 18 19 46 51 38 52 54 25 28

La Teta Asustada Eine Perle Ewigkeit Leben, Tod und Fußball La Vie, la Mort & le Foot Lena, Stella, Ümmü und die anderen Les doigts de pied Les Enfants de Don Quichotte (Acte 1) Lil’A Litterpicker Looking for Eric Los Herederos (Die Erben) Manual práctico del amigo imaginario (abreviado) Me an my Monster Mein Vater. Mein Onkel. Metrópolis Ferry Nenn mich einfach Tobi B Never drive a car when you are dead Nine to five Pandoras Box Panel Unabhängiger Film Parque Vía Preisverleihung & Best of Shorts Preisverleihung Jugend-Medien-Wettbewerb Osnabrück Stadt + Land Puisque nous sommes nés Because we were born

47 22 20 16 36 05

Signalis Silent Wedding Spendensucht Spielerfrauen Steinfliegen Surfing the Waste

14 15 10 29

The One Man Village The Soccamatic True Beauty this Night Turistas

49

Unmade Beds

37

Vox Populi

44 36 17 24 15

Wall to Wall Walzerkönig Welcome White Man Gives, White Man Goes Wir sind dir treu

35

Xo – A Hug and a Cookie

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Distribution 24Bilder Filmagentur + 49 (0) 89 4 42 32 76 14 info@24-bilder.de www.24bilder.de 42film GmbH mario@42film.de www.42film.de Adnan PopoviC adnan.popovic@gmail.com Alexandra Nebel mail@alexandranebel.de www.alexandranebel.de Anja Goll anjagoll@yahoo.de www.amoklove-film.de Anne Walther annewalther@steinfliegen.de www.steinfliegen.de Arsenal Filmverleih +49 (0) 7071 9 29 60 info@arsenalfilm.de www.arsenalfilm.de atlas international film +49 (0) 89 2 10 97 50 mail@atlasfilm.com

Häuserl Film +49 (0) 234 49 42 16 b.schiel@gmx.net Haya Nastovici +972 5 45 91 89 08 nasto@netvision.net.il HFF ›Konrad Wolf‹ Potsdam +49 (0) 3331 6 20 25 64 distribution@hff-potsdam.de www.hff-potsdam.de Hochschule Luzern +41 4 12 28 54 64 design-kunst@hslu.ch www.hslu.ch Ildikó Dietrich flaschenpost@67gradnord.de www.67gradnord.de Jez Scott jezmondo7@yahoo.co.uk Jumping Horse Film +49 (0) 511 3 00 52 37 produktion@jumpinghorsefilm.de Kairos Filmverleih +49 (0) 551 48 48 38 kairosfilm@aol.com www.kairosfilm.de

Autour de Minuit +33 1 42 81 17 28 festivals@autourdeminuit.com Katharina Vogel kaddastrophe@freenet.de AV-Arkki www.trickfilmkassel.de +35 8 96 94 40 89 av-arkki@av-arkki.fi Katja Baumann www.av-arkki.fi katja.baumann@gmx.de www.katjabaumann.com Claire Walka kontakt@clairewalka.de KHM Köln www.clairewalka.de +49 (0) 221 20 18 90 dilger@khm.de Cookies Films www.khm.de laurent@skynet.be www.denislaurent.net Kool Film +49 (0) 761 40 75 92 Dagie Brundert info@koolfilm.de dagie@t-online.de www.koolfilm.de www.dagiebrundert.de KurzFilmAgentur Delphi Filmverleih +49 (0) 40 39 10 630 +49 (0) 30 8 85 97 40 kfa@shortfilm.com www.delphi-film.de www.shortfilm.com DFFB Berlin Latinofusion +49 (0) 30 25 75 90 +52 33 31 23 27 38 info@dffb.de acalvino@latinofusion.com.mx www.dffb.de www.latinofusion.com.mx Doc & Film International Lolita Peliculitas +33 (0) 1 42 77 56 +34 9 11 85 82 03 87doc@docandfilm.com internacional@lolitapeliculitas.com ecam www.lolitapeliculitas.com +34 9 15 12 10 60 promocion@ecam.es Madrid en Corto www.ecam.es +34 9 15 12 10 60 mail@madridencorto.es Eckhard Kruse www.madridencorto.es e.kruse@web.de www.eckhardkruse.net mec film +49 (0) 30 66 76 67 00 Filmakademie info@mecfilm.de Baden-Württemberg www.mec-film.de +49 (0) 7141 96 91 03 info@filmakademie.de Nachtschwärmerfilm www.filmakademie.de schwarz@nachtschwaermerfilm.de Finn-Ole Heinrich www.nachtschwaermerfilm.de finn@pipe-up.de www.finnoleheinrich.de Neue Visionen Filmverleih + 49 (0) 30 44 00 88 44 Fortissimo Films info@neuevisionen.de + 31 2 06 27 32 15 www.neuevisionen.de info@fortissimo.nl www.fortissimo.nl

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Novotny & Novotny Filmproduktion + 43 14 78 71 70 kino@novotnyfilm.at www.novotnyfilm.at Pandora Filmverleih +49 (0) 6021 15 06 60 verleih@pandorafilm.com www.pandorafilm.de Paul Aflalo paul@paulogic.com Peripher Filmverleih +49 (0)30 6 14 24 64 www.peripherfilm.de peripher@fsk-kino.de Peter Besson peter.besson@gmail.com Philipp Hartmann philipp@deranner.de www.deranner.de Pinball Films www.pinnballfilms.com Premium Films contact@premium-films.com www.premium-films.com Promofest info@promofest.org www.promofest.org Spaghetti Film + 31 2 04 19 20 21 info@spaghettifilm.nl www.spaghettifilm.nl Stefan Möckel www.stefanmoeckel.de strangenough pictures strangenough@gmx.de Tecolote Films + 52 55 55 54 32 24 tecolotefilms@gmail.com Tobias Frühmorgen freude@taikong.de www.tobiasfruehmorgen.de UMedia +33 1 48 70 73 18 clement@umedia.fr www.umedia.fr Wallonie Image Production +32 43 40 10 43 wip@skynet.be www.wip.de Wide Management +33 1 53 95 04 64 wide@widemanagement.com www.widemanagement.com


UNABHÄNGIGES FILMFEST OSNABRÜCK 2009 Unser herzlicher Dank geht an die Regisseurinnen und Regisseure

Veranstalter Osnabrücker FilmForum e.V. Mitveranstalter Lagerhalle e.V., Haus der Jugend Festivalorganisation Birgit Müller, Holger Tepe FilmFest-Team Eva Breitbach, Hanna von Behr, Stefan Berendes, Klaus Bödeker, Jasmin Elagy, Sonja Elfers, Jule Hundert, Lotta Jegodtka, Nadia Karim, Katja Knochenwefel, Birgit Müller, Wolfgang Mundt, Laura Neubert, Gunnar Nilsson, Kerstin Rücker, Julia Schaffeld, Jan-Berent Schmid, Gudrun Schwarzer, Nina Strickmann, Tobias Sunderdiek, Holger Tepe, Sebastian Weide, Gunther Westrup Presse- & Öffentlichkeitsarbeit Tom Bullmann, Harald Keller Workshops ›Welt im Kino‹ Timo Lombeck, Marcel Kawentel PraktikantInnen Jule Hundert, Katja Knochenwefel, Laura Neubert, Julia Schaffeld, Sebastian Weide Jury Friedensfilmpreis Rolf Blank, Johan Bunt, Silvia Schierenbeck Betreuung SchülerInnen-Jury Jasmin Elagy Filmvorführer Vorführerteam Lagerhalle und Filmtheater Hasetor, Menzi Katalog- & Fotoredaktion Birgit Müller, Holger Tepe Satz, Layout www.dieter-lindemann.de Übersetzungen und Simultandolmetscherin Bettina Alt Plakat- & Titelblattgestaltung metablau / Harald Mayer Druck Staperfeld, Osnabrück Auflage 15.000 Büro Lohstraße 45 A, D - 49074 Osnabrück Tel.: +49 (0) 541 2 02 02 99 / 2 98 24 Fax: +49 (0) 541 2 02 02 98 info@filmfest-os.de www.filmfest-os.de Veranstaltungsorte Lagerhalle e.V. Rolandsmauer 26. D - 49074 Osnabrück Tel.: +49 (0) 541 3 38 74 40 (nur während des FilmFestes) Haus der Jugend Große Gildewart 6-9 D - 49074 Osnabrück Tel.: +49 (0) 541 3 23 41 78 Filmtheater Hasetor Hasestraße 78, 49074 Osnabrück Tel.: +49 (0) 541 2 37 77 Eintrittspreise Programmkarte 5,00 / erm. 4,00 € *Fünferkarte 20,00 / erm. 16,00 € *Dauerkarte 30,00 / erm. 24,00 € Fünfer- & Dauerkarten ab 07.10.2009 an den Veranstaltungsorten * nicht übertragbar

24 Bilder Filmagentur, A Wall is a Screen, Arsenal Filmverleih, Arte, AStA der Universität Osnabrück, Atlas Film , Austrian Film Commission, Bonsai Film, Cinema Münster, Delphi Filmverleih, dffb Berlin, Diagonale Festival des österreichischen Films, Dom-Hotel, ECAM, Film Kino Text, Film und Bildungs Initiative e.V., Fokus e.V., Fortissimo Film, Filmakademie Baden-Württemberg, Filmtheater Hasetor, Haus der Jugend, Haya Nastovici, HFF Konrad Wolf, HFF München, Kairos Film, Kino 46, Bremen, Koolfilm, KurzFilmAgentur Hamburg, Lagerhalle e.V., Latinofusion, Madrid En Corto, mec Film, Medienzentrum Osnabrück, Mil Colores Media, MM TV, Neue Visionen Filmverleih, Novotny & Novotny, Osnabrücker Marketing und Tourismus GmbH, Pandora Filmverleih, Peripher Film, Presseund Informationsstelle der Fachhochschule Osnabrück, Restaurant Tatort Engels, Rezo Films, Spaghetti Film, Studentenwerk Osnabrück, Tecolote Film, Tiberius Film, umedia, Unifrance, Wallonie Image Production, werk.statt, wide mamagement Sarah Adam, Lianne Alink, Wilfried Arnold, Rolf Blank, Thomas Behm, Axel Behrens, Andreas Bekemeier, Birgit Bornemann, Kerstin Budde, Johan Bunt, Alfredo Calvino, Ilona Cham, Nanyi Cheng, Nanxi Cheng, Marianne Clausmeier, Clément Duboin, Felix Eich, German Feuffer, Thorsten Frehse, Frederik Frosch, Sven Christian Finke, Gerd Gockell, Alice Graschtat, Susanne Groh, Joachim Groneberg, Mia Hague, Antje Haubenreisser, Kerstin Hehmann, Tom Heise, Christoph Heller, Harald Helmers, Björn Hoffmann, Katrin Hofmann, Sabine Horn, Michael Isele, Gabriele Janz, Isabelle Jeuffroy, Dagmar von Kathen, Dimitri Kimplaire, Uwe Kraus, Volker Kufahl, Alexander Kunze, Veit Larmann, Anne Laurent, Verena Lehmkuhl, Frederique Le Rooij, Harald Lesch, Martina Liebnitz, Clemens Loewe, Carole Lunt, Ute Mader, Karl-Heinz Martin, Harald Mayer, Jens Meier, Gudula Meinzolt, Manfred Meyer, Guido Michael, Haya Nastovici, Alexandra Nebel, Tobias Nehren, Irit Neidhard, Egon Nieser, Mark Overbecke, Miriam Riemann, Andreas Rister, Camille Rousselet, Rita Maria Rzyski, Christian Saßnik, Betty Schiel, Silvia Schierenbeck, Tom Schlösser, Jens Schneiderheinze, Martina Scholz, Sven Schwarz, Helge Schweckendiek, Beate Seipelt, Peter Stein, Dorothea Steiner, Renate Steinhoff, Susanne Stockreiter, Reinhard Stolle, Susanne Tauss, Klaus Terbrack, Frank Terhorst, Alfred Tews, Michael Tiaden, Hermann Thieken, Klaus Thorwesten, Margret Triphaus, Karsten Vogelpohl, Nathalie von Bernstorff, Angela von Brill, Hans Georg Weisleder, Reinhard Westendorf, Elmar Wiemers, Hubertus Wilker, Jana Wolff, Hans-Jürgen Wulff und unsere Förderer und Kooperationspartner

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Fรถrderer und Kooperationspartner

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