Forschungsinstitut fĂźr Musiktheater
Liebe Interessierte, liebe Musiktheaterbegeisterte, liebe Freunde des fimt, es mag vielen, die dieses Heft in die Hand nehmen, merkwürdig vorkommen: Das Thema Oper hat recht spät begonnen, die Wissenschaft intensiv zu beschäftigen. Lange galt die Oper der Wissenschaft als unseriös. Erst seit den späten 1960er Jahren begann in der Musikwissenschaft eine weitreichende Auseinandersetzung mit dem Musiktheater stattzufinden, während die Theaterwissenschaft erst in den letzten Jahren begonnen hat, die Oper als eigenes Feld zu entdecken. Der Universitätsstandort Bayreuth und das fimt waren an diesen Entwicklungen seit den 1970er Jahren ganz wesentlich beteiligt. Sieghart Döhring, der langjährige Leiter des fimt, ist einer der herausragenden Impulsgeber einer Opernwissenschaft, wie sie interdisziplinär von der Musikwissenschaft her kommend die Theaterwissenschaft dezidiert einbezog. Heute definieren wir am fimt beide Disziplinen als gleichwertig. Die Universität Bayreuth ist einer der wenigen akademischen Standorte weltweit, in dem Interdisziplinarität in Sachen Musiktheater paritätisch verstanden wird. Das fimt und die Fachgruppe MusikTheater mit den Professor*innen Kordula Knaus (Musikwissenschaft) und Wolf-Dieter Ernst (Theaterwissenschaft) bilden eine kleine aber doch sehr feine Einheit mit internationaler Ausstrahlung in Forschung und Lehre. Dass es harte Arbeit ist, diese in der Mentalität, in der Methodik und in den Gegen-
ständen so unterschiedlichen Disziplinen, die aber doch letztlich alle etwas ganz ähnliches möchten, aufeinander zu beziehen, erfahren wir, die Wissenschaftler*innen an der Universität Bayreuth, jeden Tag. Die Oper ist in der Wissenschaft mittlerweile angekommen. ‚Opera Studies‘ sind inzwischen ein weltweit nachgefragtes Gebiet. Im Jahr 2021 wird Bayreuth die große Konferenz TOSC@, das neue Aushängeschild der Opernwissenschaft, ausrichten. Innovation und Kreativität sind neben der Interdisziplinarität wichtige Faktoren unserer Arbeit. Wir haben uns deshalb längst wieder auf den Weg gemacht, neue Felder der Forschung in Sachen Musiktheater zu erkunden. Was Musiktheater eigentlich alles sein kann, steht ebenso zur Disposition, wie vor allem die spannenden Fragen nach neuen methodischen Wegen, das Unbekannte zu erkunden. In dem Sinne: Viel Spaß bei der Lektüre dieser Broschüre, die Großes und Neues, Historisches und Zukünftiges für die ersten 40 Jahre fimt und dem, was noch kommen mag, im Überblick aufbereitet! Prof. Dr. Anno Mungen Thurnau, im Sommer 2017
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Aufführung ‚Führ dich nicht so auf!‘ wird in der Alltagssprache benutzt, wenn jemand ‚eine Szene macht‘. Doch für Musikund Theaterwissenschaft haben die Begriffe eine weitreichendere Bedeutung...
Methodik Aufführungsanalyse, Inszenierungsanalyse, teilnehmende Beobachtung, hermeneutische Analyse...
Musiktheater Musiktheater berührt, es reizt, es betrifft die Menschen, manchmal ärgert es sie…
Interdisziplinarität Ich sehe was, was du nicht siehst: Perspektivenwechsel, Fachgrenzen überschreiten, Kompetenzen zusammenführen, Umdenken und Querdenken...
Aktualität Chance und Bürde zugleich. Wissenschaft sollte weder Fähnlein im Winde sein, noch sich im Elfenbeinturm befinden…
Performativität Musiktheater schafft Wirklichkeit und kann unser Verständnis von Welt verändern...
Aus der Perspektive der Tanzforschung und gegenwärtiger Performance-Diskurse besitzt das fimt eine einzigartige Position. Es ist mir nach meinem langjährigen Einsatz für die Entwicklung einer international sichtbaren und anschlussfähigen Tanzwissenschaft in Deutschland ein Anliegen, die Bedeutung des fimt als einem Ort, von dem Impulse für eine zeitgemäße Forschung zum Tanz ausgingen, hervorzuheben. Hier hatten über die Jahre historische Grundlagenforschung und Archivstudien zu unterschiedlichen Werken, zu Personen und ästhetischen Stilen der Tanzgeschichte eine Basis. Der Grundstein für diese Entwicklung wurde mit der Gründung des fimt gelegt: Damals wurde das Profil des Forschungsinstituts dergestalt konturiert, dass Musiktheater in seiner ganzen Breite erfasst werden sollte: von der frühen Oper bis zum Musical, vom höfischen Fest bis zum zeitgenössischen Tanz. Als ich 1984 als Wissenschaftliche Mitarbeiterin ans Schloss Thurnau kam, wurde dort, von Sieghart Döhring und Carl Dahlhaus, den Verantwortlichen für die Herausgabe von Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters, eine Entscheidung getroffen, die weitreichende Bedeutung für die Tanzgeschichtsschreibung hatte und die heute aktuelle Erbe-Diskussion mitbestimmt: In diesem Musiktheater-Nachschlagewerk wurden erstmals ‚Werke‘ aus der Geschichte des Balletts und Tanztheaters unter dem Namen der Choreografierenden als ‚Autorinnen‘ oder ‚Autoren‘ aufgenommen, und nicht – wie bisher – unter dem Namen des Komponisten (also etwa: Le Sacre du printemps zugeordnet dem Choreografen, Waslaw Nijinsky). Damit wurde die Tanzgeschichte nicht mehr dem Werk- und Autorenregister der Musikgeschichte untergeordnet. Für die Fachgeschichte ebenso wie für die Interdisziplinarität war dies ein (damals heftig diskutierter) wissenschaftspolitischer und archivkritischer Schritt. Er war und ist für Tanz als Kunstform und als Wissenschaft gleichermaßen bedeutsam – ein Signal für Positionierung, Sichtbarkeit und eine interdisziplinäre Rezeptionsgeschichte von Tanz.
Für die Herausbildung eines Selbstverständnisses und einer Perspektivenvielfalt von Tanzwissen und Tanzwissenschaft besitzen Kongresse eine große Rolle. In meinem Rückblick steht eine große internationale Tagung in Schloss Thurnau am Beginn einer Serie von Kongressen, die zu fachbezogenen und zugleich interdisziplinären Foren wurden: 1986 fand in Thurnau (initiiert von Gunhild Oberzaucher-Schüller) die Tagung Ausdruckstanz statt. Noch vor der politischen Wende begegneten sich hier Wissenschaftlerinnen, Tanzende, Choreografierende und Dramaturginnen aus West und Ost und aus aller Welt, um den aktuellen Stand der Forschung zum Ausdruckstanz und seiner Wirkungsgeschichte zu diskutieren. 20 Jahre später gab es gewissermaßen ein Reenactment dieser Thurnauer Tagung, dieses Mal in sehr viel größeren Dimensionen, mit breiterem institutionellem und finanziellem Fundament: 2006 fand in Berlin der erste einer Reihe von Tanzkongressen statt, veranstaltet von der Kulturstiftung des Bundes, im Rahmen eines Programms, das als Tanzplan Deutschland gezielt der Förderung von Tanz, Tanzkultur und Tanzwissen(schaft) gewidmet war. Es folgten weitere Kongresse, 2009 in Hamburg, 2013 in Düsseldorf und 2016 in Hannover. Es sind Plattformen internationaler Wissenschaftsdebatten. Die erste ‚Drehscheibe‘ dieser Bewegung und internationalen Kooperationen war in Thurnau! Der Rückblick in die Geschichte des fimt macht deutlich: Impulse sind möglich und zukunftsträchtig, wenn sie eine Kultur der Meinungsvielfalt und der Pluralität der Forschungsperspektiven anstoßen. Eben dies ist – in Weiterführung und Öffnung der Geschichte des fimt – in den letzten zehn Jahren unter Leitung von Anno Mungen geschehen. Dass der Brückenschlag zwischen Archiv und Neuen Medien auch in Zukunft Impulse geben, aktuelle Forschung anstoßen und auch für die Tanzwissenschaft Innovatives bereithalten möge, ist dem fimt zu wünschen! Und ebenso die institutionelle und öffentliche Unterstützung, die für mutige und zukunftsweisende Kultur-Projekte heute nötiger ist denn je.
GruĂ&#x;wort Prof. Dr. Gabriele Brandstetter
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Das Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth ist heute weltweit so einmalig wie bei seiner Gründung vor 40 Jahren: Nirgendwo sonst wird so exklusiv und zugleich so breitgefächert über Musiktheater geforscht wie auf Schloss Thurnau im malerischen oberfränkischen Landkreis Kulmbach. Auf den ersten Blick lassen die ländliche Idylle und die ehrwürdigen Gemäuer einen akademischen Elfenbeinturm vermuten. Tatsächlich aber wirken hier vor allem junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die mit modernster Informations- und Medientechnologie ihre Forschungsergebnisse global kommunizieren. Als ich 1997 ans fimt kam, stand gerade das 20-jährige Institutsjubiläum vor der Tür, Halbzeit also aus heutiger Perspektive. Damals gab es im alten Kutschenhaus des Schlosses vor allem die Vollendung von Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters sowie die am fimt gesetzten Marksteine der Opern- und Tanztheaterforschung zu feiern. Die Europäische Musiktheaterakademie, die Gesellschaft für Theaterwissenschaft und das Meyerbeer-Institut hatten in Thurnau ihren Sitz und repräsentierten den Dreiklang der internationalen Forschungsperspektiven des damaligen Institutsleiters Sieghart Döhring. Zehn Jahre später verließ ich das fimt – in jenem Moment, als der neue Leiter Anno Mungen seine Arbeit aufnahm und dabei als eine seiner ersten öffentlichen Amtshandlungen das 30-jährige Institutsjubiläum auszurichten hatte. Seither hat das Institut nicht nur eine personelle und bauliche, sondern auch eine methodische und inhaltliche Runderneuerung erfahren. Musiktheater meint nicht
mehr nur die klassischen Bühnensparten Oper, Operette, Musical und Tanz, sondern das gesamte Feld des Performativen dies- und jenseits aller architektonischen, kulturräumlichen und medialen Begrenzungen. Die Horizonte sind also weiter gespannt als je zuvor, ohne dabei die Bodenhaftung im klassischen Terrain der Opernforschung zu verlieren. Und der wissenschaftliche Nachwuchs hat in Thurnau ein Zentrum gefunden, das für die Musiktheaterforschung auch in Zukunft prägend sein wird. Dem fimt und seinem ganzen großartigen Team einen herzlichen Glückwunsch zum 40. Geburtstag und viel Erfolg auch für die kommenden vier und noch viel mehr Jahrzehnte!
Grußwort Prof. Dr. Arnold Jacobshagen
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Das fimt heute
Das Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth steht für eine zeitgemäße Musiktheaterforschung, indem es eine große Diversität an Forschungsansätzen im Feld eines erweiterten Musiktheaterbegriffs zusammenführt. So unterschiedlich die Forschungsgebiete des wissenschaftlichen Teams unter dem Dach des Thurnauer Schlosses auch sind: Die Aufführung und das Performative stehen im Zentrum. Die Themen berühren sich darüberhinaus in Gegenstand, Theorie, Methoden und Denkansätzen. Das Spannungsfeld zwischen gemeinsamen Grundlagen und der Konfrontation mit Unbekanntem ermöglicht einen fruchtbaren Austausch. Es erlaubt Tiefenbohrungen genauso wie Horizonterweiterungen. Anja Badura-Aichberger kümmert sich um die Institutsbibliothek, eine Teilbibliothek der Universitätsbibliothek Bayreuth. Silvia Bier beschäftigt sich mit französischem Musiktheater und Tanz im 17. und 18. Jahrhundert sowie mit Historischer Aufführungspraxis. Dominik Frank arbeitet an einem Forschungsprojekt zu (Musik-)Theater im Nationalsozialismus und in der DDR und betreibt forschend Practice-as-research. Martina Götz koordiniert im Sekretariat die Arbeit des Instituts. Bernd Hobe forscht zu Opern-, Inszenierungs- und Aufführungsanalyse sowie zu Musiktheaterdramaturgie.
Marie-Anne Kohl hat einen Forschungsschwerpunkt in den Bereichen Gender Studies und Vokalperformance. Ihr Projekt zu Castingshows und Globalisierung (arabische und afrikanische Versionen) wird von der Volkswagen-Stiftung gefördert. Anno Mungen arbeitet an Forschungsprojekten zu den Themenkomplexen Oper und Propaganda im Nationalsozialismus, zu Gender und Opernstimme sowie zu Musikaufführungen im Karneval und Everyday Performances. Tobias Reichard setzt sich mit Musik in Diktaturen und mit auswärtiger Musikpolitik auseinander. Daniel Reupke arbeitet zu Musikernetzwerken im Nationalsozialismus und forscht zur Kulturgeschichte und Geschichte städtischer Räume. Susanne Ross sorgt für die Sauberkeit der Institutsräumlichkeiten. Sid Wolters-Tiedge forscht zu Musiktheater im 20. und 21. Jahrhundert, ganz konkret zum Musiktheater von Harrison Birtwistle und zu Musik und Raum. Wir sind universitätsintern, regional und international weit vernetzt: an der Universität über das Emerging field Kulturbegegnungen, über das Forschungskolloquium der Fachgruppe MusikTheater, mit der Bayreuth Academy of Advanced African Studies, durch Kooperationen mit der Bayreuther Klaviermanufaktur Steingraeber & Söhne, dem Landestheater Coburg, dem Staatstheater Nürnberg, der Komischen Oper Berlin, der Bayerischen Theaterakademie August Everding, dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände und der Dramaturgischen Gesellschaft (AG Musiktheater) sowie international (Europa, USA, China) durch viele Konferenzteilnahmen und andere wissenschaftliche Kooperationen.
Thurnau ist schon etwas Besonderes, das wurde mir gleich bei meinem fimt-Einstand klar. Nicht nur ließen sich hier weltbekannte Pianisten nieder. Auch besaß der Ort zeitweilig die wohl größte Dichte an musik- und theaterwissenschaftlichen ProfessorInnen pro Einwohner in Deutschland. Und bis heute ist diese Thurnauer Musiktradition jenseits des Grünen Hügels spürbar: So kann es schon einmal vorkommen, dass der Nachbar handschriftliche Originalpartituren im fimt vorbeibringt. Damit wird das Thurnauer Schloss zu einer wahren Schatzkammer für Musiktheaterinteressierte, die hier garantiert fündig werden. Tobias Reichard, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Nürnberg-Projekt, seit 2017 am fimt
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Wie für viele Magisterstudenten war für mich das Zweite Nebenfach eine Qual, hat dieses doch so gut wie nie mit dem Kern der eigenen Studien zu tun. Trotz großem Interesse an Musik schreckten mich am Fach Musikwissenschaft Harmonik und Gehörbildung ab. Ich wählte Sprachwissenschaft und bekam dafür Strukturalismus und x-bar-Schemata. Hätte ich bloß Musik gemacht! In einem wirklich interdisziplinären Projekt am fimt bietet sich mir als Historiker die Möglichkeit, der Musik wieder näher zu kommen. Hier kann ich mich etwas abseits meiner Kernkompetenz mit Musik ganz ohne Qual beschäftigen. Daniel Reupke, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Nürnberg-Projekt, seit 2014 am fimt
In Nürnberg, der ‚Stadt der Meistersinger‘ und der ‚Stadt der Reichsparteitage‘, liegen die Verbindungen zwischen Theaterbühne und politischer Propaganda auf der Hand. ‚In Szene gesetzt‘ wurde in Nürnberg zur Zeit des Nationalsozialismus nicht nur auf der Theaterbühne, sondern auch im städtischen Raum, wenn dieser zur Bühne für politische Propaganda und Machtdemonstrationen wurde. Im Gegenzug wurde das Theater zum Austragungsort ideologischer und ästhetischer Auseinandersetzungen. Mit diesen Synergien zwischen öffentlichem Raum und Theaterbühne, künstlerischer und politischer Inszenierung beschäftigt sich das 2014 angelaufene und seit 2017 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderte Forschungsprojekt. Dabei steht die Untersuchung spezifischer Inszenierungsstrategien innerhalb und außerhalb des Theaters ebenso im Fokus wie die institutionellen Verflechtungen und personellen Netzwerke im Umfeld des Theaters. Das Projekt ist ein Beispiel für unsere interdisziplinäre Ausrichtung: Das Wissenschaftlerteam besteht aus Musik-, Theater- und Geschichtswissenschaftler*innen, die sich gemeinsam den Fragen des Projektes widmen. Die Auskopplung eines Teilprojektes zu Frauenbildern und Frauenbiografien am Nürnberger Stadttheater, das von Studierenden durchgeführt wird, bindet den wissenschaftlichen Nachwuchs in besonderer Weise in die Projektarbeit ein. Nach zwei Konferenzen (2016 und 2017) mündet das Projekt im Juni 2018 in eine Ausstellung, die in Kooperation mit dem Staatstheater Nürnberg und dem Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände realisiert wird. Das Ausstellungskonzept, von dem Bühnenbildner und Installationskünstler Herrmann Feuchter umgesetzt, soll ein neues museologisches Konzept erproben, das auf der Verbindung von inszenatorischer (theatraler) und expositorischer (musealer) Praxis zur Darstellung und Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnis fußt. Die Ausstellungsbesucher*innen sind nicht nur distanzierte Betrachter*innen der Exponate, sondern sie werden zu Akteur*innen, die sich in der Spannung von kulissenhaftem Schein und kritisch dokumentierter Realität bewegen.
Inszenierung von Macht und Unterhaltung Propaganda und Musiktheater in Nürnberg 1920–1950
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Musik – Stimme – Geschlecht
Das Projekt Musik – Stimme – Geschlecht widmet sich dem Thema Operngesang, das für die Zeit von 1600 bis 1900 untersucht wird. Es geht darum, das Faszinosum Opernstimme greifbar zu machen. Als besonders spannend erweisen sich die methodischen Herausforderungen, die sich an die Frage knüpfen, welches Quellenmaterial für einen Zeitraum, für den keine Tonaufnahmen verfügbar sind, herangezogen werden können und wie diese zu bewerten sind. In den ersten Jahren der Forschung von 2010 bis 2015 wurde intensiv an dieser Frage gearbeitet und es wurden erste Antworten gefunden. Das reichhaltige Quellenmaterial erlaubt es, Aussagen über vergangene Opernstimmen zu treffen. Hier hilft die im Projekt erarbeitete Methode der Historischen Aufführungsforschung. Das Thema wurde von der DFG als Projektbündel gefördert. Zwei Teilprojekte unter der Leitung von Saskia Maria Woyke und Anno Mungen wurden zum einen zum 17. und 18. sowie zum anderen zum 19. Jahrhundert durchgeführt. Verlängerungen stehen aus. Das Projekt untersucht die Performanz der Opernstimme im Kontext von vor allem geschlechtlichen Themen. Im Mittelpunkt des Teilprojekts zum 17. und 18. Jahrhundert stand die hohe Stimme (Kastraten, Soprane) in Italien in Drammi per musica, Intermezzi und Oratorien. Charakteristika wie Ambitus, Klangfarbe und Gesangsstil sind anhand der
Quellen erschlossen worden und im Buch Stimme, Ästhetik und Geschlecht in Italien 1600–1750 von Saskia Woyke, das 2017 erschienen ist, dokumentiert und beschrieben. Allgemeine und stimmliche Vorstellungen, von dem was heute als ‚männlich‘ und dem was als ‚weiblich‘ gilt, etablieren sich im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts in zunehmend stereotypen Zuweisungen. Männliches und weibliches Singen beginnen sich mit dem Verschwinden der Kastraten im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts stärker voneinander zu scheiden. Ausgehend von der hohen Stimme im 18. Jahrhundert bis hin zu Sängerinnen der Jahrhundertmitte bis nach 1900 wird das Phänomen des dramatischen Singens untersuchbar. Anhand der Sänger*innen Gian Battista Velluti, Wilhelmine Schröder-Devrient und Anna Bahr-Mildenburg wurde das dramatische weibliche Singen des 19. Jahrhunderts im Hinblick auf schulbildende, identitätsstiftende und diskursive Praktiken mittels schriftlicher Äußerungen und Partituren betrachtet. Außer der großen internationalen Singstimmen-Konferenz 2012, zu der 2017 ein Buch erschienen ist, sind auch andere Veranstaltungen wie Konzerte durchgeführt worden. Das Thema Opernstimme wird uns weiter intensiv beschäftigen. Überlegungen stehen insbesondere im Rahmen eines Projekts zur Künstlerischen Forschung an, wo wir schon jetzt mit den Sängerinnen Kristin Ebner und Bea Robein kooperieren.
Zugegeben: Der erste Grund am fimt arbeiten zu wollen, sind das Forschungsprogramm und die Kolleg*innen. Aber der zweite Grund ist das Schloss! Ich war beim ersten Besuch schon verliebt (falls man sich in ein Schloss verlieben kann). Auch wenn es nachts etwas gruselig wirken kann und man nicht verwundert wäre, auf den dunklen Fluren Wagners Geist zu begegnen: Die Büros und Besprechungsräume sind wahnsinnig schön, der Ahnensaal als Ort unserer Schlosskonzerte und künstlerischen Forschungsideen hat einfach Stil und die Bibliothek einen super Beleuchtungseffekt, für den allein sich der Besuch schon lohnt. Und für die mehreren Tausend Bücher natürlich. Dominik Frank, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, seit 2016 am fimt
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WagnerWorldWide2013
Über kaum einen Komponisten ist mehr geschrieben worden als über Richard Wagner. Das zwischen Europa, den USA und China international vernetzte Projekt WagnerWorldWide in den Jahren 2011 bis 2013 stellte sich die Frage, wie man große Jubiläumsjahre wie dasjenige Richard Wagners im Jahr 2013 nachhaltig in der Wissenschaft begehen kann. Es machte die Geschichtsschreibung selbst zum Gegenstand. In Konferenzen und in einer studentischen Ausstellung wurde Richard Wagner im 21. Jahrhundert als globales Phänomen in den Mittelpunkt der Untersuchung gestellt. Da die Wagnerforschung in vielerlei Hinsicht auf einem guten Stand ist, war der Ausgangspunkt nicht Wagner selbst, sondern die Überlegung, wie ein Komponist des 19. Jahrhunderts im Zusammenhang mit derzeitigen kulturpolitischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Herausforderungen zu verstehen ist. Das Projekt betrachtete fünf aktuelle Themenfelder, mit entsprechenden Bezügen zum 19. Jahrhundert: „Umwelt und Natur“, „Geschlecht und Sexualität“, „Medien und Film“, „Geschichte und Nationalismus“ sowie „Globalisierung und Märkte“. Die Frage nach der Kommunikation in Kunst und Wissenschaft bildete eine weitere Leitidee, wie sie sich im Titel mit dem Verweis auf das WorldWideWeb ausdrückt. Neue Kommunikationswege wurden im Projekt innovativ in die geisteswissenschaftliche Arbeit eingebunden. So finden die Vorträge der Veranstaltungen in Bayreuth 2011/12 und Columbia 2013 auf YouTube weiterhin großen Zuspruch.
Partneruniversitäten in Asien, Europa und Nordamerika sowie das Staatstheater Nürnberg als weiterer wichtiger Kooperationspartner sorgten für das Programm: zunächst mit einer Ringvorlesung an der Universität Bayreuth im Wintersemester 2011/12, dann mit der Konferenz WagnerWorldWide:Asia in Shanghai. Die Universität Bern war der Gastgeber der Konferenz WagnerWorldWide:Europe, wo insbesondere Fragen von nationalen und globalen Opernkulturen zur Diskussion standen. Schließlich fand an der University of South Carolina (Columbia, USA) die Konferenz WagnerWorldWide:America statt. Die Organisator*innen dieser Veranstaltungen sind auch die Herausgeber*innen der beiden Bände, die 2017 erschienen sind: Ivana Rentsch (Universität Hamburg), Arne Stollberg (Universität Basel, jetzt: Humboldt-Universität Berlin) sowie Julie Hubbert und Nicholas Vazsonyi (beide University of South Carolina). Das Ausstellungsprojekt entstand im unmittelbaren Bayreuthbezug und war im Kontext der Lehre verortet. Das fimt und der Lehrstuhl Theaterwissenschaft kooperierten hier mit dem Lehrstuhl Geschichte der frühen Neuzeit (Prof. Dr. Susanne Lachenicht) sowie der Firma Steingraeber, wo die Ausstellung vom Schirmherrn des Projekts, dem damaligen Staatsminister Dr. Wolfgang Heubisch, am 26. Juli 2013 eröffnet wurde. Die Studierenden kreierten eine in der Presse viel beachtete Ausstellung mit dem Titel Irre?! Richard Wagner. Eine Würdigung des Wahnsinns, die subversiv die Bayreuther Innensicht der globalen Wagnerrezeption in drei Ausstellungsräumen betrachtete. Ein Katalog zur Ausstellung ist 2013 erschienen. Man ist überall von Musik umgeben. Sei es in der Bibliothek, im Ahnensaal oder gleich direkt vor dem Schloss. Das fimt bietet alles, was mich als theater- oder musikbegeisterten Menschen interessiert. Man muss nur ein Buch aus dem Regal ziehen, sich ans Klavier setzen oder einfach der Stille lauschen. Schon ist die Musik da, wo man sie braucht. Jane Ebah Ruweji-Neumann, Studentische Hilfskraft im Nürnberg-Projekt, seit 2017 am fimt
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Von Anfang an war es eine der Kernaufgaben des fimt, ein Archiv zum Musiktheater aufzubauen und zu erhalten. Einen wesentlichen Teil des Bestandes machen die Materialien aus, die im Zusammenhang mit Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters gesammelt wurden. Tausende von Fotografien zu Inszenierungen, Presseartikeln sowie Fernsehaufzeichnungen und TheaterHausmitschnitte werden aufbewahrt und vornehmlich als internes Archiv für Forschung und Lehre verwendet. Zum Herzstück des Archivs hat sich die Programmheftesammlung entwickelt. Programmhefte sind durch die Originalbeiträge und Besetzungslisten, durch ihre innovative Gestaltung oder als Teil einer Zuschauerbiografie in vielerlei Hinsicht von großem Interesse. In der Forschung sind sie bislang noch wenig beachtet. Nachdem die Sammlung lange weitgehend ungesichtet in Kartons lagerte, wurde 2013 in einem Arbeitseinsatz von Studierenden ein Großteil der Hefte geordnet. Seitdem wird die Sammlung kontinuierlich von einer Studentischen Hilfskraft betreut. Die Programmhefte stammen aus Schenkungen und Nachlässen passionierter Privatsammler*innen oder sind Belegexemplare von Theatern, die dem fimt kontinuierlich zur Verfügung gestellt werden. Um die Provenienzen festzuhalten, werden die Hefte gestempelt. Nach der letzten Zählung im Januar 2017 umfasst die Sammlung circa 550 Archivschachteln zu etwa 350 unterschiedlichen Stücken, sowie 3.364 Hängemappen (davon 489 Operetten, 2.404 Opern, 132 Balletten und 339 Musicals). Der Gesamtbe-
stand beläuft sich auf etwa 20.000 Hefte. Im Jahr 2017 ist ein Großteil der Programmhefte nach Stücktitel recherchierbar und vor Ort (nach Absprache) für Wissenschaftler*innen, Dramaturg*innen und Studierende einsehbar. Für die Zukunft wird eine Erschließung der Bestände angestrebt, die eine Online-Suche ermöglichen würde. Thurnau wird sich mit Programmheft-Forschung und Projekten zudem weiter als Ort positionieren, der eine systematische Sammlung der Programmhefte des deutschsprachigen Raums, die momentan in dieser Form von keiner Forschungsstelle oder Bibliothek übernommen wird, ermöglicht.
Programmheftesammlung Archiv
Meine Tätigkeit im Archiv hat mich schon vor so einige körperliche Herausforderungen gestellt: ob große Kisten voller Programmhefte durch die engen, alten Treppenhäuser tragen oder die Tatsache, dass man sich im Winter im abgelegenen Torhaus trotz Jacke und Handschuhen die Finger immer wieder an der Heizung aufwärmen muss. Doch wenn ich hier ankomme, das alte Gemäuer im See gespiegelt sehe und von allen Mitarbeitern mit einem freundlichen Lächeln und einer heißen Tasse Kaffee begrüßt werde, weiß ich, wieso ich jede Woche wieder gerne hier zur Arbeit gehe. Julia Siegler, Studentische Hilfskraft, seit 2015 am fimt
Es waren sicher meine zwei aufregendsten Wochenenden im fimt: Mit gut zehn Studierenden machten wir uns daran, die Programmheftesammlung zu sortieren. Bald 20 Jahre lang waren dutzende Kisten, randvoll mit Programmheften, aus Schenkungen und Nachlässen zwar angenommen, ansonsten aber unausgepackt eingelagert worden. Die Aufgabe war, die Hefte nach ihrer Sammlungsprovenienz zu stempeln und dann alphabetisch zu ordnen. Zum Feierabend des ersten Tages ein eindrucksvolles Bild: der Fußboden des Ahnensaals großflächig übersät mit Bergen von Kartons, neuen, aufzufüllenden Archivschachteln und einer Unmenge von Programmheften, deren Anzahl und Vielfalt einfach nur Staunen macht. Erschöpft, aber mit dem befriedigenden Gefühl, wirklich etwas geschafft zu haben, ließen wir diese Arbeitseinsätze mit frisch gegrillten, fränkischen Bratwürsten ausklingen. Bernd Hobe, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, seit 2012 am fimt
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Thurnauer Schriften zum Musiktheater
Band 26: Gefühlskraftwerke für Patrioten. Wagner und das Musiktheater zwischen Nationalismus und Globalisierung, hg. von Arne Stollberg, Ivana Rentsch und Anselm Gerhard, Würzburg 2017 Band 27: Sound und Performance. Positionen – Methoden – Analysen, hg. von Wolf-Dieter Ernst, Anno Mungen, Nora Niethammer und Berenika Szymanski-Düll, Würzburg 2015 Band 28: Singstimmen. Ästhetik – Geschlecht – Vokalprofil, hg. von Saskia M. Woyke, Katrin Losleben, Stephan Mösch und Anno Mungen, Würzburg 2017
Das fimt präsentiert seine Forschungsschwerpunkte und -ergebnisse in der Reihe Thurnauer Schriften zum Musiktheater. Die ersten Bände wurden im Jahr 1978 veröffentlicht. Mit Band 22 hat die Reihe eine visuelle und konzeptionelle Überarbeitung erfahren. Eine vollständige Liste der bisher erschienen Bände finden Sie auf www.fimt.uni-bayreuth.de. Seit 2009 sind erschienen:
Band 29: Dominic Larue, Cologne SynchroniCities. Zur musikalischen Inszenierung von Stadt, Würzburg 2016
Band 22: Tanz im Musiktheater – Tanz als Musiktheater, hg. von Thomas Betzwieser, Anno Mungen, Andreas Münzmay und Stephanie Schroedter, Würzburg 2009
Band 31: Opernkonzeptionen zwischen Berlin und Bayreuth. Das musikalische Theater der Markgräfin Wilhelmine, hg. von Thomas Betzwieser, Würzburg 2016
Band 23: Mitten im Leben. Musiktheater von der Oper zur Everyday Performance, hg. von Anno Mungen, Würzburg 2010 Band 24: Anne Henrike Wasmuth, Musikgeschichte schreiben. Ein Beitrag zur Spontini-Rezeption im Kontext der kulturellen Topographie Berlins 1820–1841, Würzburg 2015 Band 25: Music Theater as Global Culture. Wagner’s Legacy Today, hg. von Anno Mungen, Nicholas Vazsonyi, Julie Hubbert, Ivana Rentsch und Arne Stollberg, Würzburg 2017
Band 30: Die Libretto- und Opernwerkstatt Eugène Scribe. Edition der Werkpläne 1815–1841, hg. von Manuela Jahrmärker, Würzburg 2015 (vierbändig)
Band 32: Das Wohnzimmer als Loge. Von der Fernsehoper zum medialen Musiktheater, hg. von Matthias Henke und Sara Beimdieke, Würzburg 2016 Band 33: Saskia Maria Woyke, Stimme, Ästhetik und Geschlecht in Italien 1600–1750, Würzburg 2017
Ich kam aus Paris, als ich nach Thurnau wechselte. Der Kulturschock saß erst mal tief. Doch die provinzielle Atmosphäre des ehrwürdigen Schlosses täuscht: Das fimt erlebe ich als ein sehr lebendiges Institut, in dem sich Wissenschaftler und Künstler aus dem In- und Ausland die Klinke in die Hand geben. Gewöhnungsbedürftig war zu Anfang auch die intensive, aber fruchtbare Diskussionskultur in unserem Team, das sich aus unterschiedlichen Fachdisziplinen zusammensetzt – unkonventionell und dadurch ein idealer Ort für mich. Silvia Bier, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, seit 2013 am fimt
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„Bibliothekskraft“ ist die eigentliche Bezeichnung, unter der ich am fimt arbeite. Jedoch komme ich mir manchmal wie eine Detektivin vor. Zwei Mal in der Woche sortiere ich bestellte Medien aus und abgegebene zurück. Das klappt im Großen und Ganzen fast immer sehr gut. Manchmal bin ich aber damit beschäftigt, Bücher, die nicht am Standort stehen, zu suchen und hierbei ist Spürsinn gefragt. Liegt es vielleicht bei einem Wissenschaftler auf dem Schreibtisch? Ist es verkehrt einsortiert? Gar auf dem Weg zwischen Bayreuth und Thurnau ‚verlorengegangen‘? Oder war das Schlossgespenst zugange? Für mich beginnt ein schöner Tag, wenn sämtliche Bücher gefunden sind. Anja Badura-Aichberger, Bibliothekskraft, seit 2000 am fimt
Act – Zeitschrift für Musik & Performance Seit 2010 geben wir die elektronische Zeitschrift Act heraus. Mit der von der DFG geförderten Neugründung wurde ein interdisziplinäres Publikationsforum für Aufsätze und Rezensionen an den Schnittstellen der Disziplinen Musik-, Theater-, Tanz-, Medien- und Literaturwissenschaft geschaffen. Act spiegelt somit auch die interdisziplinäre Ausrichtung des fimt.
Act kooperiert sowohl mit anderen Instituten der Universität Bayreuth (zum Beispiel Institut für Amerikastudien, Institut für Afrikastudien) sowie mit Wissenschaftler*innen aus aller Welt. Durch die besondere Form der Online-Publikation folgt Act den Richtlinien des Open Access: Weder für Autor*innen noch für Leser*innen entstehen Kosten. Die Beiträge sind im Internet für jede*n frei zugänglich und werden über Vernetzung mit diversen Online-Katalogen (zum Beispiel DOAJ, RILM) leicht auffindbar gemacht. Die Ausgaben von Act stehen meist unter einem Oberthema und vereinen zwei bis fünf Artikel sowie Rezensionen zu Neuerscheinungen der Musik- und Theaterwissenschaft. Bisherige Hefttitel: Musik spielen: Computerspiele und Musik Über Wagner Ars Acustica – Audio Art – Klangkunst Improvisierte Musik analysieren und deuten Im Opernhaus: Zur Performanz von Macht
Jede Ausgabe von Act wird von einer*m anderer*n Herausgeber*in verantwortet, die Beiträge, welche auf Englisch oder auf Deutsch veröffentlicht werden, durchlaufen ein Peer-Review-Verfahren. Zentral ist auch die Einbeziehung des wissenschaftlichen Nachwuchses auf allen Ebenen: als Heft-Herausgeber*innen, als Autor*innen der Beiträge sowie als Gutachter*innen im Peer-Review-Verfahren.
Was für ein besonderer Ort das fimt ist, merke ich, wenn ich vor den Bücherregalen des Instituts stehe. Natürlich: Wenn man gräbt, findet man in jeder Bibliothek noch etwas Neues. Aber nur hier gehe ich einfach hin, ziehe willkürlich etwas heraus und bemerke: ‚Ach, es gibt also eine satirische Vier-Ton-Oper‘ oder ‚Interessant, Götz Friedrich hat 1961 Tosca inszeniert. Und wir haben davon einen Mitschnitt‘. Einfach wunderbar und inspirierend, dass ich auch nach Jahren intensiver Beschäftigung mit Musiktheater in allen Formen hier vor dem Regal stehe und staune. Sid Wolters-Tiedge, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, seit 2015 am fimt
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Vor vielen Jahren, als das Institut provisorisch im Künßbergflügel untergebracht war, hatten wir eine Institutsmaus. Diese wurde von einigen Mitarbeitern geradezu hofiert. Ich fand es am Anfang sehr lustig, dass eine kleine Maus Wissenschaftler derart in Entzücken versetzen kann. Als jedoch das kleine Tier in unserer Kaffeeküche und dann auch noch auf meinem Schreibtisch seine Spuren hinterließ, war es nicht mehr witzig. Die Maus verschwand von heute auf morgen spurlos. Ich glaube, nur ich habe damals gewusst, was mit ihr passiert war. Martina Götz, Sekretärin, seit 1992 am fimt
Welch ein privilegierter Arbeitstag: durch wunderschöne Landschaft zum verwunschenen Schlösschen in ein großzügiges Büro und den Tag mit Forschen, Recherchieren, Diskutieren, Lesen, Schreiben und Nachdenken verbringen. Ein Elfenbeinturm? Nein. Vielmehr ein „room of one’s own“, an dem Virginia Woolf ihre Freude gehabt hätte. Marie-Anne Kohl, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, seit 2015 am fimt
Ob Archivarbeit, Tagungs- oder auch Ausstellungsvorbereitung, durch die Arbeit am fimt erhalte ich neue Perspektiven und umfangreiche Einblicke in aktuelle Forschungsschwerpunkte im Musiktheaterbereich. Zudem bietet das Institut mit seiner gut ausgestatteten Bibliothek nicht nur einen optimalen Arbeitsplatz, sondern dient auch als wichtige Informationsressource fĂźr den studentischen Alltag. Max Koch, Studentische Hilfskraft im NĂźrnberg-Projekt, seit 2017 am fimt
Ich erinnere mich an meinen ersten Arbeitstag: Es war das 10-jährige Jubiläum unseres Institutsleiters. Die Mitarbeiter hatten eine Überraschungsfeier im Schloss für ihn organisiert. Alle waren voller Vorfreude und bedacht darauf, sich nichts anmerken zu lassen. Auch ich wurde schnell eingeweiht und durfte Teil der Feierlichkeiten sein. Dies war mein erster Eindruck vom fimt, der sich bis heute bestätigt hat. Es ist ein Ort, an dem man gut aufgenommen und aufgehoben ist, weil die Menschen dort gerne miteinander arbeiten und sich auch amüsieren, wenn es die Zeit zulässt. Thomas Rufin, Studentische Hilfskraft im Nürnberg-Projekt, seit 2016 am fimt
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Kaum an der Uni fühlte ich mich schon am zweiten Tag in Schulzeiten zurückversetzt: Für das traditionelle Ersti-Frühstück stand man um 6 Uhr (!) auf, um den einzigen Bus am Vormittag zu erhaschen, der nach Thurnau fuhr. An der schrecklichen Busanbindung und dem frühen Aufstehen hat sich bis heute nichts geändert. Doch als Hilfskraft profitiert man von anderen Vorzügen: Einem hervorragenden Arbeitsplatz, netten Kolleg*innen und sehr interessanten Aufgaben. Im fimt herrscht meist reges Treiben – nicht nur am Kopierer. Allein freitags ist es ruhig, da kaum jemand im Schloss ist – würde es nicht urplötzlich knacken und knarzen! Das Schlossgespenst blieb bislang aber unentdeckt... Jasmin Goll, Studentische Hilfskraft (unter anderem im Nürnberg-Projekt), seit 2015 am fimt
Seit Entstehung der Kunstwissenschaften, zu denen Musikwissenschaft, Theaterwissenschaft und natürlich auch Musiktheaterwissenschaft gehören, stellt sich die Frage, wie eine theoretisch orientierte Wissenschaft substanzielle Aussagen über praktische und künstlerische Fragestellungen treffen kann. Eine mögliche methodische Antwort bieten Künstlerische Forschung und Practice-as-research. Der Grundgedanke dabei ist eine engere Verbindung von Theorie und Praxis: Durch die Kombination von Experimenten in der Praxis und deren wissenschaftlich-theoretischer Reflexion sollen einerseits Fragen zugänglich gemacht werden, die sich einer rein theoretischen Beantwortung entziehen, andererseits gezielt sowohl neue Forschungsfelder für den Wissenschaftsbetrieb erschlossen als auch Impulse für die künstlerische Praxis gegeben werden. Die Beschäftigung mit dem Feld der Künstlerischen Forschung findet bei uns derzeit in drei Bereichen statt. Anschließend an das DFG-Projektbündel Musik – Stimme – Geschlecht wird das Repertoire historischer Sängerinnen rekonstruiert. So wird etwa die Sopranistin Bea Robein das Repertoire von Anna Milder-Hauptmann zur Aufführung bringen. Kristin Ebner hat das Repertoire von Wilhelmine Schröder-Devrient mit Aufführungen vergegenwärtigt. Anhand der Auswahl von Rollen, vor allem aber anhand eigens für Schröder-Devrient geschriebener Arien, können Schlüsse über Stimmumfang und Stimm-
charakter der historischen Sängerin Schröder-Devrient gezogen werden. Hierüber sind wiederum Rückschlüsse über die damalige Aufführungspraxis möglich, welche sich durch das Studium von Texten nicht ergeben würden. Das Seminar Historischer Bühnentanz untersucht – ausgehend von Fragestellungen der Historischen Aufführungspraxis – die Modi barocker Repräsentation im Ballet de la Raillerie (1659) am Hofe Ludwigs XIV. und deren Implikationen für die Gegenwart von Tanz und Performance-Kunst. Das Projekt Reenactment schließlich widmet sich der Rekonstruktion von performativen Ereignissen und stellt die theoretische Frage nach dem Charakter dieser Wieder-Aufführungen: Handelt es sich hierbei um eine reine Dokumentation historischer Realität oder entsteht dabei ein neues Kunstwerk? Kann es überhaupt ein vollkommenes Reenactment geben oder bedingen die Zeitläufte naturgemäß eine sich ständig wandelnde Rezeption von Kunst?
Künstlerische Forschung 29
Perspektiven
Seit 2016 entsteht ein neuer Forschungsschwerpunkt zu außereuropäischem Musiktheater mit einem Fokus auf Afrika. Der Forschungsschwerpunkt will nicht nur anhand der gewählten Forschungsgegenstände über den Tellerrand einer von europäischem und gelegentlich amerikanischem Musiktheater dominierten Forschung blicken, sondern auch methodisch und theoretisch eine Erweiterung und Umorientierung musiktheaterwissenschaftlicher Fragestellungen ermöglichen. Die Implementierung der Forschungsinitiative bedeutet zudem eine Annäherung zweier der Gründungsschwerpunkte der Universität Bayreuth, nämlich die der Afrikastudien und der Musiktheaterforschung. Diese Annäherung findet durch erste Kooperationen in Form von Workshops, einer Working Group und gemeinsam geplanter Seminare statt.
Mit unserer Programmheftesammlung ist über die Jahre in Thurnau ein Schatz gewachsen, mit dessen Erschließung wir erst am Anfang sind. Nicht nur historische Programmhefte haben hier ihren Platz. Das Besondere ist die beständige Aktualisierung des Archivs durch neue Programmhefte laufender oder gerade abgespielter Inszenierungen. Durch eine erste grobe Erschließung des Bestands ist eine Recherche für Besucher*innen vor Ort bereits heute möglich. Das große Projekt einer digitalen Erfassung hingegen ist momentan noch Zukunftsmusik. Das Markgräfliche Opernhaus in der Bayreuther Innenstadt mit seinem historisch so bedeutenden Theater wird nach langjähriger und aufwendiger Restaurierung im April 2018 wiedereröffnet. Die Theaterakademie München wird eine Oper von Johann Adolf Hasse aus diesem Anlass zur Aufführung bringen. Hierzu begleitend wird Saskia Maria Woyke in Kooperation mit dem fimt und der Professur für Musikwissenschaft eine Hasse-Konferenz organisieren. Im Rahmen dieser Wiedereröffnung ist zudem ein die Opernaufführung begleitendes Konzert in Thurnau im historischen Ahnensaal des Instituts vorgesehen. Erstmals in neuer Zeit entsteht so eine künstlerische Achse Bayreuth – Thurnau, für welche perspektivisch Forschung und Praxis auch darüber hinaus in einen regen Dialog treten sollen.
So groß mag das fimt nun nicht sein, aber man kann schon einige Zeit brauchen, wenn man mal jemanden sucht. So war ich einmal auf der Suche nach einem der Wissenschaftlichen Mitarbeiter. Durch den Ahnensaal, über das Torhaus durch die Bibliothek zurück ins Sekretariat. Welch Wunder, der Mitarbeiter, bis kurz vorher noch dort, war, während ich unten durch die Bibliothek bin, oben durch den Ahnensaal entschwunden. Die Suche ging von vorne los und man mag es absehen können: Dasselbe passierte nochmals. Labyrinth fimt. Sozusagen. André Sievers, Studentische Hilfskraft, seit 2016 am fimt
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Am fimt zu studieren und zu arbeiten bedeutet für mich vor allem eines: als Studentin und auch als Nachwuchswissenschaftlerin absolut ernst genommen zu werden. Als Studentische Hilfskraft erhalte ich hier nicht nur Einblick in die Forschung, sondern übernehme selbständig einen Teilbereich eines bestehenden Forschungsprojektes. Auch was meine eigenen Arbeiten und Ideen angeht, erfahre ich hier immer Offenheit. Es ist ein wunderbarer Ort, um zu lernen, zu studieren und zu forschen – nicht wegen der malerischen Kulisse, sondern der Menschen, die diesem Ort seinen wahren Zauber verleihen. Julia Fleiner, Studentische Hilfskraft, seit 2016 am fimt
Wer in Bayreuth studiert, studiert auch am fimt und somit in der einzigartigen Situation zwischen Universität, Forschungsinstitut und Theaterpraxis. Die Wissenschaftler*innen des fimt kommen aus unterschiedlichen Fachbereichen und bringen vielfältige Kompetenzen, auch aus der Theaterpraxis, mit. Gleichzeitig sind sie als Dozent*innen in den (musik-)theaterwissenschaftlichen Studiengängen tätig und vermitteln Kenntnisse und Fähigkeiten aus Praxis und Forschung. Den Studierenden kommt diese Vielfalt der Perspektiven und Kompetenzen zugute. Sie lernen von Beginn an, sich in beiden Fachdisziplinen, Musik- und Theaterwissenschaft, und in der Verbindung von Wissenschaft und Praxis sicher zu bewegen. Nicht zuletzt werden Studierende aktiv in die Arbeit am fimt einbezogen und gewinnen als Studentische Hilfskräfte Einblicke und erste Erfahrungen im Forschungsalltag. Der B.A. Musiktheaterwissenschaft versteht sich als Brückenschlag zwischen Musik- und Theaterwissenschaft und vermittelt Kenntnisse und Kompetenzen, die auf eine breite Palette von Tätigkeiten im Theaterbetrieb, Kulturmanagement oder Journalismus vorbereiten, aber auch den Weg zu einer weiteren wissenschaftlichen Ausbildung mit dem Ziel der Forschung ebnen können. Im Zentrum steht eine umfassende Grundbildung im methodischen und theoretischen Spektrum von Musik- und Theaterwissenschaft, sowie Kenntnisse in der Geschichte und dem Repertoire von Musik und Theater. Ergänzt wird die Ausbildung durch Gelegenheiten zu Praktika und Hospitanzen, die sich durch die institutionelle Kooperation mit Theatern in Nürnberg, Coburg, Hof, Berlin und weiteren Städten in Deutschland ergeben. Absolventen des Studiengangs arbeiten heute als Dramaturg*innen, Regisseur*innen, Wissenschaftler*innen, im Journalismus oder Kulturmanagement. Der M.A. und das Promotionsprogramm Musik und Performance legen den Schwerpunkt auf die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Musik und Performativität. Die Studierenden kommen nicht nur aus Musik- und Theaterwissenschaft, sondern auch aus den Bereichen Kultur-
management, Pädagogik, Film- und Medienwissenschaft sowie musikpraktischen Studiengängen. Musik, Theater und Performance werden aus verschiedenen Perspektiven untersucht, angefangen bei theoretischen Diskursen zu Historiographie bis zu aktuellen Forschungsfragen zu Performativität und Gender Studies. Der Masterstudiengang versteht sich als fundierte wissenschaftliche Weiterqualifikation und soll auch die Option einer anschließenden Promotion im gleichnamigen Promotionsprogramm eröffnen: Die hier verfassten Dissertationen beschäftigen sich mit Musiktheater in einem weitgefassten Sinne und reichen von Untersuchungen zu theatralen Inszenierungsstrategien bis hin zu Sound Studies. Die Größe der Studiengänge erlaubt eine intensive und individuelle Betreuung der Studierenden durch die Dozent*innen sowie einen regen Austausch der Studierenden aller Studiengänge untereinander. Kurze Kommunikationswege und eine gute Vernetzung vereinfachen die Realisierung studentischer Projekte und die aktive Teilhabe an der Forschungsarbeit.
Musiktheater studieren – in Bayreuth und Thurnau 33
Alumni
Die Mitarbeiter des fimt waren und sind immer auch in der Lehre tätig. Dadurch prägt das Institut auch das Geschehen an der Universität entscheidend mit. Umgekehrt nutzen die Studierenden immer gern die Ressourcen der Institutsbibliothek. Wegen der familiären Struktur der Studiengänge und des Engagements der Dozent*innen ist die Bindung der Ehemaligen ans fimt auch nach Ende ihres Studiums oftmals sehr eng. Bis heute sind über 500 Absolventen aus den verschiedenen Studiengängen hervorgegangen. Im Juli 2015 gab es ein erstes Alumnitreffen, bei dem sich jetzige und ehemalige Studierende trafen und Erfahrungen austauschen konnten. 2017 wird ein Alumniverein gegründet.
Tamara Yasmin Quick Dramaturgin für Musiktheater und Ballett, Salzburger Landestheater Alumna 2012 B.A. Musiktheaterwissenschaft „Ich zehre täglich von meinem B.A. Musiktheaterwissenschaft, da mir in diesen drei Jahren musiktheaterwissenschaftliche Grundlagen und ein breiter Überblick über die Musiktheaterwelt vermittelt wurden. Beides ist für meinen jetzigen Beruf relevant. Da es sich um ein Hauptfachstudium handelt und die Jahrgänge klein sind, war es möglich, im eigenen Interessensgebiet selbstständig oder in Absprache mit einem Dozenten weiter zu forschen sowie praktische Erfahrungen zu sammeln, welche unerlässlich sind.“
Ulrike Eberle Mitarbeiterin Presse-/Öffentlichkeitsarbeit, Schauspiel Hannover Alumna 2010 B.A. Musiktheaterwissenschaft „Die Lehrveranstaltungen reichten von Tonsatz über Theatergeschichte, Repertoire, vermittelndes Schreiben bis hin zu musikdramaturgischen Analysen. Sicherlich ist es in einem Bachelorstudiengang nicht möglich hier überall in die Tiefe zu gehen, aber ich konnte für mich persönlich herausfinden, wo meine Stärken liegen und wie ich weitermachen wollte. Es ist das Texten, Vermitteln und Kommunizieren geworden. Nach einem Master-Studium und einem Volontariat arbeite ich jetzt in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, wo Einfühlungsvermögen in künstlerische Prozesse und ein hohes Reflexionsniveau dramaturgischen Texten gegenüber täglich gefordert sind.“
Sarah Grahneis Dramaturgin am Staatstheater Braunschweig, Stipendiatin der Akademie Musiktheater Heute, 2012–2014 Alumna 2010 B.A. Theater und Medien, Kombinationsfach Musikwissenschaft „Theater- und Musikwissenschaft ausgerechnet in der Wagnerstadt Bayreuth zu studieren, klingt bereits auf den ersten Blick logisch. Das Besondere und Nachhaltige auf inhaltlicher Ebene war vor allem die enge Verzahnung von Theorie und Praxis einerseits, wie auch andererseits die Chancen, die durch zahlreiche Forschungsprojekte, Symposien und Kooperationen entstanden sind. Nicht zuletzt weiß ich heute insbesondere das fimt zu schätzen, dessen umfangreiche Sammlung an Programmbüchern, Fachliteratur und CDs die Forschung nicht nur erleichterte, sondern in einzigartiger Atmosphäre anregte.“
Patrick Reu Disponent, Universität der Künste Berlin Alumnus 2003 Magister Artium Theaterwissenschaft unter besonderer Berücksichtigung des Musiktheaters „Neben der inhaltlichen Ausrichtung habe ich an meinem Studiengang insbesondere den direkten Kontakt zwischen Lehrenden und Studierenden geschätzt. Mitgenommen habe ich eine breite Repertoirekenntnis sowie die Neugierde, diese auch nach Studienabschluss kontinuierlich zu erweitern. Darüber hinaus wurde ein praxisorientiertes Theaterverständnis vermittelt, was in einem wissenschaftlichen Studium nicht selbstverständlich, für eine berufliche Laufbahn (nicht nur im Theaterbetrieb) aber unerlässlich ist.“
Marc Gruppe Hörspielautor und -regisseur, Gründer und Geschäftsführer der Titania Medien GmbH Hilden Alumnus 2001 Magister Artium Theaterwissenschaft unter besonderer Berücksichtigung des Musiktheaters „Auf die Frage, warum meine Hörspiele immer recht opernhaft klingen, gibt es eine einfache Antwort: weil ich in Bayreuth Theaterwissenschaft studiert habe! An die Studienjahre in Oberfranken denke ich gerne zurück. Die besondere Infrastruktur bedingte eine gute Fokussierung auf das Studium und stärkte die Gemeinschaft unter uns Studierenden. An der Uni hatte ich breitgefächerte Möglichkeiten, mich auch in der Praxis zu erproben. Engagierte Dozenten, vor allem vom fimt, sorgten für das wichtige Hintergrundwissen und nahmen zudem regen Anteil an diesen ersten praktischen Gehversuchen. Dafür bin ich sehr dankbar. Wenn ich noch mal vor der Wahl stünde, würde es daher sicher wieder die Uni Bayreuth für mich werden.“
Lana Zickgraf Rental & Sales Manager bei Peermusic Classical GmbH Alumna 2011 B.A. Musiktheaterwissenschaft „Das Studium der Musiktheaterwissenschaft in Bayreuth bietet eine solide Grundausbildung: Es vermittelt Repertoirekenntnisse sowie Grundlagen zur Geschichte, Analyse und Theorie musiktheatraler Formen und verhilft in praxisnahen Seminaren zu ersten Einblicken in die Berufswelt. Spannend fand ich zum Beispiel die Kooperation mit den Bayreuther Festspielen oder die Kulturmanagement-Seminare. Darüber hinaus bietet es genügend Freiräume, um praktische Erfahrungen zu sammeln, die unerlässlich sind, um im Berufsleben Fuß fassen zu können. In Bayreuth habe ich gelernt, wissenschaftlich zu arbeiten, eigene Fragestellungen zu entwickeln und mit einem differenzierten Blick zu diskutieren. Das war nicht nur eine gute Vorbereitung auf den Master der Historischen Musikwissenschaft an der Universität Hamburg, sondern hilft mir heute noch in meiner täglichen Arbeit.“
Thurnauer Schlosskonzerte Das fimt verfügt in den Räumen des Schlosses Thurnau über den Ahnensaal als eigenen, wunderschönen Veranstaltungsort. Mit einem Beethoven-Konzert des Pianisten Wilhelm Kempff begann dort 1977 die Reihe der Thurnauer Schlosskonzerte, die von 1977 bis 1993 sowie von 2009 bis 2014 mit wechselnden Kooperationspartnern – wie etwa der Hochschule für Musik Würzburg und dem Klavierhaus Steingraeber & Söhne Bayreuth – durchgeführt wurden. Im Rahmen der Reihe gastierten unter anderem David Geringas, Hellen Kwon, Charlotte Lehmann, Gerhard Oppitz und Kai Wessel in Thurnau. Im Jahr 2017 wurde die Tradition wieder aufgenommen, in diesem Jahr gastieren unter anderem die Hochschule für Musik Nürnberg mit dem Programm Barocke Juwelen unter der Leitung von Professorin Elisabeth Scholl, ein Gesangs-Meisterkurs von Professor Cheryl Studer (Haus Marteau auf Reisen) sowie – im Rahmen des Festaktes zum 40-jährigen Bestehen des fimt – die Mezzosopranistin Bea Robein. Die Reihe soll in Zukunft wieder regelmäßig stattfinden. Geplant ist, die Programmplanung noch enger mit dem Forschungsprogramm des fimt zu verbinden und über die Klassik hinaus auch auf andere Sparten des Musiktheaters wie etwa das Musical auszudehnen sowie den Ahnensaal als Ort der Künstlerischen Forschung zu nutzen.
Thurnau und die Universität in Bayreuth sind für mich in den letzten elf Jahren zur wissenschaftlichen Heimat geworden. Eine Heimat, die mich prägt, mich immer wieder aufs Neue herausfordert und mich täglich inspiriert. Es erweist sich wieder und wieder als aufregend, gerade von diesem ländlichen Ort des Musiktheaters aus die Städte jener urbanen Kunst, die wir untersuchen, zu erkunden. Am fimt herrscht ein besonderer Geist, Oper und Musiktheater als das zu begreifen was sie sind: aktuelle Verlautbarungen unserer Zeit! Anno Mungen, Institutsleiter, seit 2006 am fimt
Zu Beginn dieses Jahres – oder besser gesagt: zur vergnüglichen Weihnachtsfeier zuvor – hat das fimt mich mit offenen Armen aufgenommen. Die alten, kalten Gemäuer des Schlosses werden von allen Mitarbeitern mit so viel Herz und Leidenschaft erwärmt, dass ich nur sagen kann: Darf ich mich glücklich schätzen, ein kleiner Teil dieses Forschungsinstituts zu sein! Helena Rittler, Studentische Hilfskraft, seit 2017 am fimt
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Gleich zu Beginn meiner Beschäftigung erzählte mir die Sekretärin von einem Studenten, der vor Jahren mal allein im Institut gewesen war. Immer an derselben Stelle auf seinem Weg durch den Ahnensaal zu seinem Arbeitsplatz im Torhaus überstreifte ihn ein Windhauch. Ihm war ganz komisch, und es hat ihn gegruselt. Er wusste, dass im Schloss, der Sage nach, die ‚weiße Frau‘ umherschwirrt, und so war er sich sicher, womit er es zu tun gehabt hatte. Auch ich musste darüber schmunzeln. Ein Gespenst? Eine weiße Frau? Wir leben schließlich im 21. Jahrhundert! So dachte ich damals – heute denke ich anders. Wenn man am Abend allein durch das riesige Schloss geht und einen plötzlich ‚etwas umweht‘ und man spürt, dass es kein normaler Windhauch ist, gerät das realistische Denken ins Wanken. Ich hoffe, dass es noch mehreren so ergeht, damit wir uns einmal austauschen können. Susanne Ross, Reinigungskraft, seit 2011 am fimt
Wer durchs fimt wandelt, kommt in den Genuss, sämtliche Klimazonen durchlaufen zu dürfen. Man stelle sich vor, an einem trüb-verregneten Tag durch den vom See aufsteigenden, in dichten Schwaden über dem verschlafenen Thurnau hängenden Nebel zum Schloss zu wandern, von der feuchten Kälte in die bereits vom verführerischen Kaffeeduft durchzogenen, warmen Eingangshallen zu treten und sich dann in seinem, meist den Außentemperaturen angepassten Büro auszubreiten. Das Highlight ist aber vor allem der Gang zur Toilette, der einen unweigerlich über den alten Wehrgang führt. Bei mir kommt dabei immer ein beinahe heroisch anmutender Burgherrenkomplex auf, fast möchte ich an die Schießscharten treten, um nach dem Feind Ausschau zu halten. Die Kühle wirkt aber nur kurz, schon tritt man wieder in wärmere Gefilde und findet den Weg vorbei an verstaubten Relikten theaterwissenschaftlichen Schaffensdrangs, der sich in allen Ecken des Schlosses angenehm bemerkbar macht, zu den sanitären Anlagen. Georg Richardsen, Studentische Hilfskraft im Nürnberg-Projekt, seit 2017 am fimt
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Die Gründungsdokumente des fimt geben Zeugnis von dem Weitblick der Vordenker dieser damals wie heute weltweit einmaligen Einrichtung. „Werke des Musiktheaters sind inkomplett, ihr intentionaler Zweck ist die Aufführung“, lautet eine Passage aus der Empfehlung zur Einrichtung eines Forschungsinstitutes für Musiktheater, die 1974 in der Kommission des Strukturbeirats erarbeitet wurde. Das zu bestellende Forschungsfeld wird hier aufgefächert in einen Werk-, Produktions- und Rezeptionsbereich. Betont wird die Bedeutung von Grundlagenforschung, die „zukunftsorientiert auf interdisziplinäre Analysen“ zielen solle. Auf einer Konferenz im Juni 1974 wurde die Institutsgründung mit vorbereitet. Teilnehmer waren unter anderem Wolfgang Wagner, August Everding, Carl Dahlhaus, Hans Mayer, Pierre Boulez und Werner Egk. Es „bestand Konsensus darüber, dass das Institut gegenüber allen Phänomenen und Entwicklungen des Musiktheaters, auch außerhalb Europas und unter Einschluss neuer Experimente, offen sein müsse“. Dem Bewusstsein nach universell, in der konkreten Problembehandlung selektiv lautete die vorgeschlagene Ausrichtung. (Die Zitate stammen aus „Grundsätzliche Stellungnahme zum Empfehlungsentwurf“, einsehbar im Archiv des fimt). Am 1. April 1976 – im Jahr des 100-jährigen Bestehens der Bayreuther Festspiele – nahmen die ersten Mitarbeiter*innen des Instituts ihre Arbeit noch in Bayreuth auf. Erst im Sommer 1977 war der Umzug ins Thurnauer Schloss abgeschlossen. Bereits im Jahr der Gründung machte das Institut mit zwei viel beachteten Ausstellungen von sich reden, die jeweils auch von Symposien begleitet wurden: Ring – Heute im Markgräflichen Opernhaus Bayreuth und Così fan tutte – Werk und Wirkung auf dem Theater, die zuerst in der Bayerischen Staatsoper München und dann in neun weiteren Städten gezeigt wurde. Es folgten Symposien wie unter anderem Musical: Geschichte – Theorie – Analyse (1977), Zur Lage der Musiktheater in Europa (1978), Das Opernlibretto zwischen Literatur und Musik (1980) und Die Zukunft des Musiktheaters in Europa (1981).
Am Institutsstandort in Thurnau wurde eine Fachbibliothek von internationalem Rang aufgebaut (heute circa 40.000 Einheiten). Bis 1982 stand das Institut unter der Leitung von Dietrich Mack, zwischen 1983 und 2006 dann unter der von Sieghart Döhring. Zunächst als ausschließliche Forschungseinrichtung mit Dokumentationsaufgaben und einem engen Bezug zur Praxis gegründet, wurde 1987 der Lehrstuhl für Theaterwissenschaft unter besonderer Berücksichtigung des Musiktheaters eingerichtet (in Personalunion mit dem Institutsleiter) und ein Magisterstudiengang gleichen Namens aufgenommen. Im Jahr 1997 konnten die umfangreichen Arbeiten an einem wissenschaftlichen Standardwerk abgeschlossen werden: Pipers Enzyklopädie des Musiktheaters präsentiert in sieben Bänden 2.415 Werke aus den Bereichen Oper, Operette, Musical und Ballett. Die von über 200 Autor*innen geschriebenen Einzelartikel informieren nicht nur über den entstehungsgeschichtlichen Kontext und die musikdramaturgische Textur des jeweiligen Bühnenwerks, sondern auch über seine Aufführungsgeschichte von der Uraufführung bis in die Gegenwart. Ein anderer Forschungsschwerpunkt der ‚Ära Döhring‘ bildete Giacomo Meyerbeer und führte 1992 zur Gründung des Meyerbeer-Instituts mit Sitz in Thurnau. 2006 wurden ausgedehnte Sanierungsarbeiten der Institutsräumlichkeiten und damit ein über zehn Jahre währendes Interim im Künßbergflügel des Schlosses beendet. Im gleichen Jahr übernahm Anno Mungen die Leitung. Mit der Erforschung und Etablierung eines weit gefassten Begriffes von Musiktheater, der die klassischen Gattungen (Oper, Operette, Ballett und Musical) gleichermaßen einschließt wie andere Konstellationen von Musik, Theatralität, Visualität und Bewegung, knüpft das Haus an Empfehlungen an, die bereits in der Gründungsphase formuliert worden waren. Neben der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses, was sich unter anderem in der Vergabe des Thurnauer Preises für Musiktheaterwissenschaft (2007–2013, alle zwei Jahre) niedergeschlagen hat, ist ihm interdisziplinäres Arbeiten im Hinblick auf theater- und musikwissenschaftliche Methoden wichtig.
Geschichte 43
Musiktheater
Methodik
Musiktheater löst große Emotionen aus. Das kann eine Bayreuther Opernaufführung von Wagners Lohengrin in einer Inszenierung von Hans Neuenfels und mit Klaus Florian Vogt in der Titelrolle ebenso sein wie ein Musical, das in Hamburg, im Londoner Westend oder auf dem Broadway aufgeführt wird. Musiktheater, zu dem wir das Tanztheater ebenso zählen wie auch alltägliche Theater-Formationen in der Form von Paraden oder Umzügen durch die Stadt, bedeutet Bewegung, die auf gesellschaftliche Teilnahme trifft. Beim Musiktheater handelt es sich um ein Theater, das wesentlich von den Rhythmen und den Klängen der Musik getrieben und getragen wird: Musik als Emotion ist die Brücke zwischen Darsteller*in und Zuschauer*in.
Die Methoden musiktheaterwissenschaftlicher Forschung sind so vielfältig wie ihre Gegenstände und in ihrer Diversität auch am fimt vertreten. Die Wahl der Methode beeinflusst erheblich unsere Perspektive auf den Gegenstand und somit auch die möglichen Ergebnisse der Forschungsarbeit. Die Auswahl passender Methoden ist somit selten zu Beginn der Forschungstätigkeit abgeschlossen, sondern ist ein Prozess, der in beständiger Wechselwirkung mit dem Fortgang unserer Forschung steht. Generell verwischt die Methodik, also die Art und Weise, wie ein Forschungsgegenstand betrachtet und bearbeitet wird, in der Praxis häufig zu sehr mit der Theorie, also der Erschließung eines Diskursfeldes. Eine klare Trennung ist wünschenswert. In Zeiten der viel besprochenen Big Data werden Fragen nach Datensammlung, nach deren Freigabe und Interpretation immer wichtiger.
Aktualität Entsprechend der Doppeldeutigkeit des Wortes ist unsere Arbeit nicht nur ‚aktuell‘, weil sie der Zeit entspricht und deshalb in die Gegenwart passt. Das fimt versteht sich auch als aktiver Pulsgeber, wirksam im Hinblick auf die Prägung zukünftiger Forschung. Wissenschaft leistet wichtige Grundlagenarbeit. Gleichzeitig kommt sie ihrem öffentlichen Auftrag vor allem auch dann nach, wenn sie gesellschaftliche Fragen aufgreift. Deswegen ist Aktualität eine Grundbedingung für unsere Forschung, in mehrerlei Hinsicht: Die bearbeiteten Fragen und Gegenstände sollen im wissenschaftlichen Diskurs aktuell sein; neue theoretische und methodische Strömungen wollen aufgenommen und reflektiert werden; neben Grundlagenarbeit können in Forschung und Lehre auch Themen aufgegriffen werden, die ‚in der Luft liegen‘.
Interdisziplinarität Interdisziplinäres Arbeiten bedeutet vor allem eines: Kommunikation. Nur ein kontinuierlicher und offener Austausch über Fachgrenzen hinweg ermöglicht eine produktive Zusammenarbeit ‚zwischen‘ den Disziplinen. Als Schlagwort in den letzten beiden Jahrzehnten sehr en vogue, wird das interdisziplinäre Arbeiten weit häufiger ausgerufen als umgesetzt, denn es verlangt die manchmal unbequeme Bereitschaft, die Gewohnheiten und Traditionen des eigenen Faches neu zu befragen, den Blickwinkel zu verändern und die ‚fremden‘ Herangehensweisen anderer Wissenschaftsdisziplinen als Bereicherung zu sehen. Unser wissenschaftliches Team versammelt mehrere Fachdisziplinen um den gleichen Forschungsgegenstand, weshalb ein reger Austausch, Interesse am Perspektivenwechsel und manchmal auch die offene Kontroverse zu unserem Alltag gehören. Interdisziplinarität ist eine ständige Herausforderung und eine unbedingte Chance, das Erkenntnispotenzial wissenschaftlicher Forschung zu weiten.
Aufführung Die Aufführung steht im Begriffsgebrauch der Theaterwissenschaft für das einmalige, live produzierte und nicht wiederholbare (Bühnen-)Geschehen. Damit ist die Aufführung abzugrenzen von der Textvorlage (Stück) und der konzipierten, intendierten ‚Idealgestalt‘ (Inszenierung) einer Produktion. In der Musiktheaterwissenschaft rückte der Begriff mit der historischen Aufführungsforschung in den Fokus. Wir folgen – auch mit dem dezidiert so benannten Master Musik und Performance – dieser Forschungstendenz und lenken den wissenschaftlichen Blick zunehmend von der isolierten Betrachtung der Werke auf die komplexen Wechselwirkungen während der Aufführung, legen so den Schwerpunkt auf die Performanz von Musik und Theater und begreifen den Begriff Musiktheater damit nach Manfred Pfister als „etwas intendiert Aufzuführendes“.
Performativität Mit dem Begriff Performativität (von engl. performance für Aufführung, Darbietung, Verrichtung, Durchführung, Leistung) zielen wir auf die Eigenschaft von Handlungen, Realität zu produzieren und zu verändern. Der Begriff hat seine Wurzeln in der Sprechakttheorie, deren Kern die Erkenntnis bildet, dass Sprache nicht nur Sachverhalte abbildet, sondern Sachverhalte (oder Wirklichkeiten) schaffen kann, zum Beispiel bei Versprechen oder Entschuldigungen. Als Kategorie fokussiert Performativität die Tätigkeitsaspekte des Kulturellen. Was heißt es, Musiktheater unter diesem Aspekt zu betrachten? Performativität öffnet den Blick auf das Nicht-Verweisende von Musik und Theater, auf die Selbstreferentialität der damit zusammenhängenden Handlungen. Nicht nur ‚was‘ gesagt, gesungen und gespielt wird, interessiert – sondern insbesondere ‚wie‘. Fragen werden aufgeworfen nach der spezifischen Erfahrung von Körper, Stimme, Klang, Raum, Zeit und Atmosphäre. Aus einer Perspektive, welche die Performativität von Aufführungen dezidiert mit berücksichtigt, wird deutlich, dass Bedeutung nicht reproduziert wird, sondern im Moment der Darbietung entsteht, quasi performativ hervorgebracht wird. Und mehr noch: Es entsteht nicht nur Bedeutung, es konstituiert sich Welt. 45
Wissenschaftlicher Beirat Im Jahr 2017 gehören diesem Gremium an: Prof. Dr. Christopher B. Balme, Ludwig-Maximilians-Universität München Prof. Dr. Stefan Leible, Präsident der Universität Bayreuth Dr. Ulrich Etscheit, Bärenreiter/Alkor-Edition, Kassel Johann Casimir Eule, Staatstheater Nürnberg Detlev Glanert, Komponist Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover Prof. Michael Roßnagl, Ernst von Siemens Musikstiftung München Katharina Wagner, Künstlerische Leiterin der Bayreuther Festspiele
Mitglieder PD Dr. Daniel Brandenburg Ralf Brugbauer Prof. Dr. Matthias Christen Prof. Dr. Wolf-Dieter Ernst Prof. Dr. Claas Christian Germelmann Prof. Dr. Christine Hanke Prof. Dr. Martin Huber Prof. Dr. Dymitr Ibriszimow Prof. Dr. Manuela Jahrmärker Prof. Dr. Kordula Knaus Prof. Dr. Susanne Lachenicht Prof. Dr. Sylvia Mayer PD Dr. Saskia Maria Woyke
Für weitere Informationen vor allem zur Geschichte des fimt empfehlen wir das Buch Musiktheater – quo vadis? Dreißig Jahre Forschungsinstitut für Musiktheater Thurnau an der Universität Bayreuth, hg. von Anno Mungen und Anne Henrike Wasmuth, Schliengen 2007. Weitere und immer aktuelle Informationen zum fimt und unserer Arbeit finden Sie auf www.fimt.uni-bayreuth.de zu den Studiengängen der Fachgruppe MusikTheater www.musiktheater.uni-bayreuth.de Per Newsletter informieren wir gelegentlich über Neuigkeiten aus dem Institut. Sie können Ihre E-Mail-Adresse selbst auf der fimt-Website unter dem Menüpunkt Newsletter eintragen oder Sie schreiben eine E-Mail an fimt.thurnau@uni-bayreuth.de. Außerdem hat das fimt ein Facebook-Profil: https://www.facebook.com/fimtthurnau
IMPRESSUM: Herausgeber: Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth, Leitung: Prof. Dr. Anno Mungen Redaktion: Bernd Hobe (Mitarbeit: Jasmin Goll) Texte: Silvia Bier, Dominik Frank, Bernd Hobe, Marie-Anne Kohl, Anno Mungen und Sid Wolters-Tiedge Bilder: Maxim Zimmermann, Günter Karittke , Peter Kolb, Andy Koch, Tim Schmude Bilder Alumni: So-Min Kang (Marc Gruppe); Daniel Nartschick (Patrick Reu); Katrin Ribbe (Ulrike Eberle) Gestaltung: Jürgen Rennecke Redaktionsschluss: 15. Mai 2017
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