NR 68 Euro 0,JULI 2017
VALENTIN PFEIL Österreichs schnellster Mann am Marathon
ETU-EM IN KITZBÜHEL Medaillenjagd in der Gamsstadt
10 JAHRE SAILFISH Zu Besuch in der neuen Zentrale von Sailfish.
BIKE TESTS
P.b.b., Verlagspostamt 8020, Erscheinungsort Graz
S-Works Venge ViAS Disc Canyon Aeroad CF SLX Disc
PATRICK LANGE INTERVIEW MIT DEM HAWAII-DRITTEN
colourful ADVENTURE
#MyColourfulAdventure Gewinnspiel Gewinne ein prall gefülltes #MyColourfulAdventure Package in deiner Wunschfarbe Laguna, Magenta oder Grün. So einfach kannst du mitmachen: Sende dein ganz persönliches COLOURFUL ADVENTURE Foto mit Skinfit bis zum 31.7.2017 per E-Mail an colour@skinfit.eu und verwende den Hashtag #MyColourfulAdventure unter deinem Social Media Post um am Gewinnspiel teilzunehmen. Alle weiteren Informationen und die Rahmenbedingungen zum Gewinnspiel erfährst du unter www.skinfit.eu
2 Finisher www.skinfit.eu
EDITORIAL
Willkommen Die Saison hat jetzt endgültig gestartet und für manche steht der „Hauptwettkampf“ unmittelbar vor der Tür. Diejenigen, die bei einer der europäischen Langdistanzen einen der begehrten Slots erkämpfen, können einen weiteren Saisonhöhepunkt in ihre Planung aufnehmen, alle anderen werden ihre Wunden lecken und sich vermutlich neu orientieren. Vielleicht zu einem anderen späten Triathlon im Herbst oder gar eine komplett andere Idee? Auswahlmöglichkeiten gibt es mittlerweile ja wie Sand am Meer. Die Messer sind auf alle Fälle gewetzt, man schielt wieder vermehrt auf diverse Online-Ergebnislisten, um zu sehen, wie die Trainingskollegen abgeschnitten haben, und daraus eine Schlussfolgerung in Bezug auf die eigene Leistung zu ziehen – funktioniert garantiert immer!? Auch die Tricks und Tipps von Caroline Rauscher und Kathrin Pletschnig zur richtigen Ernährung bzw. Steigerung der mentalen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die euch im besten Fall zu euren persönlichen Bestleistungen katapultieren, dürfen in dieser Ausgabe nicht fehlen.
Tour de Tirol
6. - 8. Oktober DER LAUF KLAS
SIKER IN SÖLL
/ TIROL
www.tourdetirol.com
Außerdem stellen wir euch zwei Scheibenbremsengeschosse vor, die es wirklich in sich haben. Die Marken Canyon und Specialized haben uns ihre Speerspitzen der Aerobikes zum Test geschickt. Wir werden euch diesen Sommer wieder mit den wichtigsten Infos aus der Triathlonwelt versorgen und mit unserem Redaktionsmobil auf einer Vielzahl von Wettkämpfen zu sehen sein. Wie jedes Jahr freuen wir uns auf netten Austausch und Fachgesimpel und laden euch ein, mal vorbeizuschauen, wenn ihr das Mobil am Streckenrand seht, um Hallo zu sagen oder euch einfach ein kostenloses FINISHER-Magazin mitzunehmen. Wir freuen uns auf euer Kommen. Bis dahin – bleibt in Bewegung!
EURE FINISHER - REDAKTION
presented by
Diese drei Tage muss manFinisher 3 einmal im Leben gelaufen sein ...
Inhalt FINISHER
PATRICK LANGE
26 EUROPAMEISTERSCHAFT Kitzbühel lud zur EM über die olympische Distanz, und einige Stars sowie hunderte Agegrouper folgten dieser Einladung in die Gamsstadt.
KITZBÜHEL 2017
PATRICK LANGE Der drittschnellste Deutsche auf Hawaii plauderte mit uns über seinen Marathonrekord auf Big Island, seinen „Traum“ von Österreich und was man noch alles von ihm erwarten kann. Wie er zu seinem neuen Trainer steht und wohin die Reise im Langdistanztriathlon seiner Meinung nach noch gehen wird.
4 Finisher
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Patrick Lange unterbot im Herbst auf Hawaii den Marathonrekord von Mark Allen aus dem Jahr 1985.
INHALT
VALENTIN PFEIL
BAHÖ ACHTSAMKEIT IM SPORT FEMALE DOMINATION ERNÄHRUNG
06 16 36 68
54 SPORTRESORT HOHE SALVE
38 BIKE TEST
10 JAHRE SAILFISH
SPECIALIZED S-WORKS VENGE ViAS DISC CANYON AEROAD CF SLX DISC 9.0 SL
46 50
FINISHER ist ein Gratismagazin für triathlon- und ausdauersportinteressierte Personen im deutschsprachigen Raum und erscheint sechs Mal jährlich von April bis Dezember. Die voraussichtlichen Erscheinungstermine für das Jahr 2017 sind: KW 18, KW 22, KW 27, KW 35, KW 45, KW 51. Die Auflage beträgt mind. 20.000 Stück. Die Verteilung erfolgt über mehr als 180 ausgewählte Triathlon-Hot-Spots in ganz Österreich, Bayern, Baden-Württemberg, Schweiz, Liechtenstein und Südtirol: Sportfachgeschäfte, Trainingszentren, Fitness-Studios und Veranstaltungen. Die Vertriebsstellen sind auf der Homepage www.finisher-magazin.at und in jeder Ausgabe angeführt. FINISHER ist unabhängig von politischen Institutionen, Verbänden und anderen Interessensgruppen. Regionalität, Lesernähe und Objektivität werden bei FINISHER großgeschrieben. Das Hauptaugenmerk der inhaltlichen Gestaltung liegt auf der Wettkampfberichterstattung und den Geschehnissen in und um die österreichische und süddeutsche Triathlonszene.Einzelzusendungen von FINISHER per Post an private Adressen können über die Internetseite www.finisher-magazin.at als ABONNEMENT bestellt werden. ABONNEMENT für 6 HEFTE zum Preis von EUR 29,90 (Preis inkl. Mehrwertsteuer). ABO-PREIS für Deutschland und das europäische Ausland: EUR 49,Die Meinung von Kolumnisten muss nicht mit der Meinung der Redaktion übereinstimmen. Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Mit „Werbung“ gekennzeichnete Beiträge erscheinen unter Verantwortung der Anzeigenleitung. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, sind vorbehalten. VERLEGER und ANZEIGENVERKAUF: Max Hofstätter, masea GmbH, Marketing-, Sport- & Eventagentur, Waldertgasse 9G/9, A-8020 Graz, Telefon: +43/664/9141655, E-mail: office@finisher-magazin.at, Internet: www.finishermagazin.at.
INTERVIEW
Beim Vienna City Marathon qualifizierte sich der Steyrer Valentin Pfeil als schnellster Europäer für die WM. Wir trafen den sympatischen Tierarzt in seinem „Home Office“, um ein wenig mit ihm zu plaudern.
IMPRESSUM
Wir waren zwei Tage zu Gast im Sportresort Hohe Salve, um uns getreu nach deren Motto „Move & Relax“ ein bisschen zu bewegen und anschließend ordentlich zu regenerieren. Das völlig neue Hotel bietet eine breite Palette von Sport- und Erholungsmöglichkeiten und glänzt mit einer absoluten High-Level-Ausstattung. Reinlesen und auf den Geschmack kommen.
Der Firmengründer Jan Sibbersen empfing uns im neuen Bürogebäude in Pfungstadt und erzählte uns von den Anfängen des Neo-Primus und wie die letzten zehn Jahre sich so ange18 fühlt haben.
FOTORECHTE: alle Bilder by FINISHER Triathlonmagazin / Max Hofstätter, Lex Karelly www.lupispuma.com, Harry Tauderer www.haraldtauderer.com, privat von Athleten oder Vereinen zur Verfügung gestell außer dort wo gesondert angegeben. REDAKTIONSTEAM: Max Hofstätter, Mag. Herwig Reupichler, Mag. Christian Jopp, DI (FH) Martin Hillbrand, Laura Philipp, Martin Konrad, Dr. Johannes Reiser, Mag. Martin Auferbauer, Philipp Tichy. LEKTORAT: Mag. Birgit Schweiger. PRODUKTION: Max Hofstätter. ART DIRECTION: Max Hofstätter, Britta Fuchs. ANZEIGENLEITUNG: Max Hofstätter. DRUCK: Offsetdruck DORRONG OG, Kärntner Straße 96, A-8053 Graz.
COVERFOTO
Spot: Am Fuße der Burg Frankenstein Foto: Max Hofstätter
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GANZ FRISCH
Bahö
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* österreichisches Wort für Aufsehen, Wirbel, Aufregung, ...
GWEN JORGENSEN #FITMUM Seit Wochen postet die Olympiasiegerin von Rio über ihr Training während der Schwangerschaft. Noch in der 34. Woche hält sie sich mit ein bis zwei Laufeinheiten pro Tag und regelmäßigem Schwimmen fit. Lediglich das Rennrad hat sie gegen ein Mountainbike getauscht. Herzliche Gratulation! WWW.INSTAGRAM.COM/GWENJORGENSEN/
OAKLEY EVZERO STIDE SUPERLEICHT UND SCHARF Die neueste Version der leichtesten Sportbrille von Oakley präsentiert sich mit der neuen Scheibenform Stride. Diese ist etwas weiter nach oben gezogen, wodurch beim Radfahren der Tragekomfort verbessert werden soll. Damit für jedes Gesicht die richtige Passform dabei ist, kann man aus vier Scheiben wählen: Stride, Path, Range und Pitch. Hindernisse und verschiedene Fahrbahnstrukturen werden durch die Prizm-Glastechnologie schneller erkannt, da die Sicht durch Verstärkung der Farben und Kontraste bei hellem Licht oder Schatten optimiert wird. Im Handel ab sofort ab 149 € erhältlich. Erhältliche Farben: Polished White with Black Iridium
Matte Black with Prizm Road
Polished Black with Prizm Daily
Silver with Prizm Field
Matte Black with Prizm Trail
Steel with Sapphire Iridium WWW.OAKLEY.COM
NEUES VON BMC TEAMMACHINE SLR01 DISC Die Schweizer Radhersteller versprechen eine wettkampforientierte Kombination aus geringem Gewicht, Steifigkeit und vertikaler Nachgiebigkeit – abgerundet mit maximaler Integration. Kein Zweifel – sie sind bereit, ihre Dominanz im Peloton fortzuführen! Asymmetrische Rohrformen sollen dort für Steifigkeit und Nachgiebigkeit sorgen, wo das jeweils nötig ist. Das Integrated Cockpit System zeigt klare Linien und maximale Anpassbarkeit. Die D-Shape-Sattelstütze soll laut Hersteller durch ein abgeflachtes Profil für mehr Nachgiebigkeit sorgen. Eine nahtlos integrierte Sattelklemmung spart Gewicht, gleich wie die superleichte Bremsaufnahme Direct Flat Mount. Zusätzlich verbaut der Hersteller in seiner Teammachine SLR01 eine superleichte Steckachse und Schaltaugen in Sandwich-Bauweise, die zusätzliches Gewicht auf ein Minimum reduzieren. WWW.BMC-SWITZERLAND.COM
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GANZ FRISCH In dieser Kategorie rufen wir in Erinnerung, was in den letzten Wochen für Aufsehen sorgte. Von AthletenPostings bis hin zu Materialneuerungen und Eventankündigungen, eben alles, was bei uns und vielleicht auch bei euch den Ruhepuls etwas angehoben hat.
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STRASSER DID IT AGAIN RAAM-SIEG NR. 4 Christoph Strasser gewinnt sein siebtes RAAM mit Rekordvorsprung! Am 22. Juni 2017 kurz nach 8 Uhr MEZ hat Christoph Strasser nach knapp 5.000 Kilometern das Ziel des Race Across America in Annapolis erreicht! Der Steirer schaffte seinen vierten Triumph beim längsten und härtesten Radrennen der Welt. Er lag im Ziel nach einer Fahrzeit von 8 Tagen, 9 Stunden und 34 Minuten mehr als 700 Kilometer und rund 1,5 Tage vor dem Zweitplatzierten, dem US-Amerikaner Mark Pattinson. An dritter Stelle liegt der Deutsche Guido Loehr, gefolgt vom vielfachen RAAM-Finisher Marko Baloh aus Slowenien. Die Eckdaten: Pro Tag spulte Christoph Strasser 600 Kilometer ab, die Durchschnittsgeschwindigkeit inklusive Pausen betrug 25 km/h. Die gesamte Schlafzeit belief sich auf nur 8,5 Stunden! Täglich verbrauchte er zwischen 9.000 und 12.000 Kalorien – im Schnitt musste er 400 Kalorien pro Stunde zu sich nehmen –, die Flüssigkeitszufuhr betrug zwölf Liter pro Tag. Die Wattzahlen haben sich in den letzten Tagen auf durchschnittlich 180 eingependelt, wobei diese Zahl je nach Motivation und Müdigkeitszustand stark variierte.
MAVIC IZOARD TOUR DE FRANCE SONDERKOLLEKTION Rechtzeitig zum Start der Tour de France präsentiert MAVIC die Sonderkollektion IZOARD Limited Edition. Gewidmet ist die aus Schuh, Socke und Trikot bestehende Kollektion der 18. Etappe, die von Briancon auf den Col d’Izoard führt. Der französische Radsportausstatter unterstreicht damit sein Engagement als Partner und zuverlässiger offizieller Ausrüster der Tour de France, und das seit nunmehr 40 Jahren.
WWW.MAVIC.COM
WWW.CHRISTOPHSTRASSER.AT
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INTERVIEW
P A T R I C K
L A N G E
INTERVIEW: MAX HOFSTÄTTER FOTOS: MAX HOFSTÄTTER 8 Finisher
INTERVIEW
Ich hatte die Möglichkeit, mit dem drittschnellsten deutschen Ironman-Athleten von Hawaii zu sprechen, der gleichzeitig Dritter im Gesamtklassement war. Der sympathische Nordhesse überraschte mich gleich zu Beginn unseres Gesprächs mit der Tatsache, dass er überlegt hat, nach Graz zu ziehen – und dies aufgrund der Empfehlung seines Trainers und ohne jemals dort gewesen zu sein ...
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INTERVIEW
F
FINISHER: Es ist total interessant, nach Graz zu gehen, wenn man noch nie dort war, oder? Lange: Ja, über die Idee ist es aber noch nie hinausgegangen. Ach ja, es war halt die Idee, sich mal was anderes anzukucken, und ich hab mich dann mit dem Faris unterhalten, und der hat mir das schmackhaft gemacht. Schlussendlich hab ich mir aufgrund meines Terminplans gedacht, dass es zu viel Stress wäre, jetzt noch ein neues Fass aufzumachen, und hab die Idee mal auf Eis gelegt. FINISHER: Apropos viel Stress, dein Leben hat sich seit Herbst 2016 wohl ganz schön verändert? Lange: Ja, auf jeden Fall – klar, ich mach immer noch Schwimmen, Radfahren und Laufen, aber das Drumherum ist schon massiv mehr geworden und bedarf auch einiger Unterstützung. FINISHER: Ist das ein notwendiges Übel oder ist das der Lohn und die Bestätigung für die harte Arbeit der letzten Jahre? Lange: Na ja, es gehört dazu, glaub ich, und es ist schon auch irgendwie cool, dass das Interesse auf jeden Fall da ist, aber ich muss natürlich aufpassen, dass es mich nicht vom Wesentlichen ablenkt. Da bin ich gerade dabei, die richtige Mischung zu finden. Ich hatte mich im Winter mal ein wenig in den Aufgaben verloren, da musste ich die richtige Balance erst finden. Aber ich hab daraus viel gelernt und fühl mich momentan mit meinem neuen Team und dem Aufgabenmix sehr wohl. Und persönlich freut es mich natürlich, dass die Menschen und
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Medien Interesse an meiner Person haben, denn ich definiere mich ja nicht ausschließlich über meine sportlichen Leistungen, sondern auch darüber, was für ein Mensch ich bin und was ich vermittle. Da freut es mich schon, dass meine Art anscheinend auf Akzeptanz trifft. FINISHER: Was das sportliche Interesse betrifft, wie hat sich dein dritter Platz auf Hawaii ausgewirkt – mit dem Marathonrekord von 2:39:45? Dein Punkt auf dem Radar der internationalen Fachpresse leuchtet seither ein ordentliches Stück heller, und dennoch – ohne dies despektierlich zu meinen – warst du „nur“ dritter Deutscher auf Big Island. Lange: (lacht) Ja, AK Deutschland, haben wir schon gescherzt. Na ja, irgendwo musst du natürlich anfangen. Ich mache seit einem Jahr Langdistanz, kann mich erst seit Anfang 2016 komplett auf den Sport fokussieren, ich bin
Lange brach 2016 den HawaiiMarathonrekord von Mark Allen aus dem Jahr 1985. New Record: 2:39:45
ja gelernter Physiotherapeut und hab in dem Job auch halbtags gearbeitet. Für mich ist es nochmal ein riesengroßer Unterschied zur Mitteldistanz und liegt mir auch viel besser – vor allem der Marathon hinten drauf ist ganz offensichtlich mein Ding. Das Unterdem-Radar-Fliegen ist halt jetzt vorbei. FINISHER: Jetzt ist es vermutlich auch so, dass die Medien und Sponsoren vom Hawaiidritten ganz andere Dinge erwarten und jeder Ironman-Start unter ganz anderer Beobachtung steht als bisher. Was macht das mit dem Athleten Patrick Lange, ändert das etwas für dich? Lange: Ich versuche das relativ unaufgeregt an mir vorbeiziehen zu lassen. FINISHER: Funktioniert das? Lange: Das wird man sehen, die Situation ist ja immer noch neu. Ich habe ja nach Hawaii erst einen Wettkampf gemacht. Aber ich versuche schon, mit der Underdog-Mentalität in die Rennen zu gehen, denn das, was geschrieben und geredet wird, kann mir relativ egal sein. Ich für mich kann mich weiterhin als Underdog sehen und versuche das auch zu tun, weil ich weiß, dass ich in der Rolle gut funktioniere. Und außerdem glaube ich, dass der Druck bei anderen Sportlern, vor allem auch bei anderen deutschen Sportlern, deutlich größer ist. Ich bin in dem Trio der Jüngste und mit Sicherheit auch der Unerfahrenste im Langdistanzzirkus, und daher sehe ich das ganz gelassen. FINISHER: Bei der Konkurrenz wird deine Underdog-Rolle eventuell nicht mehr so funktionieren. Lange: (schmunzelt) Na ja, das ist ja auch nur meine Rolle, die ich mir gebe. Wenn ich das Spiel um-
INTERVIEW
drehen müsste und gegen jemanden wie mich einen Wettkampf machen müsste, dann würde ich auch versuchen, demjenigen ein wenig Druck in die Schuhe zu schieben, und würde ihm natürlich auch anders begegnen. Von daher kann ich das schon verstehen. Insgesamt stärkt es mich natürlich auch. Mit einer niedrigeren Startnummer zu starten und im Interesse zu stehen, sind keinesfalls Dinge, die mich schwächen. FINISHER: Hört sich nach einem guten mentalen Plan an. Lange: Ja, ich arbeite nach wie vor daran, denn das ist sehr wichtig. Ich halte es für das A&O. Es brennt dich sonst aus, wenn du nicht die richtige Strategie hast und alles liest, alles hinterfragst und alles zu nah an dich heranlässt – dann gehst du auf die Dau-
Patrick Lange trainiert seit 2015 mit Faris Al-Sultan und freut sich über dessen Experimentierfreudigkeit.
halt, aus jedem Moment das Beste zu ziehen. Ich war auch auf Hawaii bis Kilometer 31, 32 nie mit dem Gedanken beschäftigt, auf welcher Position ich bin und was das bedeutet – ich hab einfach nur „gemacht“ und bin einfach nur gelaufen, wie es mein Gefühl zugelassen hat. Ich weiß noch nicht, wo da die mentale Komponente darunter liegt, es ist eigentlich nur so ein Abrufen gewesen. Erst als ich auf Platz sechs gewesen bin und die Jungs vor mir gesehen hab und der Kopf realisiert hat, dass ich Dritter werden kann, da sind mit dir Bilder vom „Lay“ – dem Kranz, den man im Ziel um den Hals bekommt – in den Kopf geschossen, und das hat mich dann nochmal so richtig gepusht. FINISHER: Das heißt, du verfolgst auch keinen Matchplan in deinen Rennen?
„Ich arbeite nicht mit einem Plan B“ er kaputt. Ich versuche, bei mir zu bleiben, aber da gibt es noch enorm viel zu lernen. FINISHER: Du hattest ohne Zweifel eine sehr gute Laufzeit und generell einen sehr guten Tag auf Hawaii, aber es gibt, wie wir wissen, einige Athleten, die das auch draufhaben und, wenn alles passt, auch abrufen können. Was macht deiner Meinung nach den Unterschied auf der Langdistanz aus – ist es bei der Leistungsdichte dann tatsächlich deine mentale
Bereitschaft? Lange: Mmhhh, na ja, ich hab ja erst zwei Langdistanzen, von daher bin ich noch nicht so erfahren. Ich kann natürlich aus Hawaii viel mitnehmen, wie ich dort mental mit der Situation umgegangen bin. Ich habe aber keine besondere Strategie im Rennen und auch nicht meinen einen Satz, den ich mir immer wieder vorsage, oder so. Ich versuche, im Hier und Jetzt zu bleiben. Für mich zählt der Moment, und ich versuche
Lange: Natürlich hab ich einen Matchplan. Manchmal wird der Plan jedoch über den Haufen geworfen. Beim Ironman Texas beispielsweise hatte ich den Matchplan, den Kilometer im Schnitt in 4:05 zu laufen, und ich bin, glaub ich, kein einziges Mal den Kilometer in 4:05 gelaufen, sondern war permanent zehn bis 15 Sekunden schneller und hab damit meinen Matchplan in der Situation verändert. Dafür braucht man dann halt den entsprechenden Mut, aber wenn der Bauch sagt, es
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INTERVIEW
geht, dann macht man es halt. FINISHER: Das war doch auch deine erste Langdistanz, oder? Da gehört dann doppelt Mut dazu, würde ich sagen. Lange: (lacht) Ja, das stimmt, vielleicht war es auch ein Risiko, aber wie du weißt, wer nix riskiert, gewinnt sowieso nix. FINISHER: Patrick, du hast mit Faris Al-Sultan einen sehr prominenten Mann als deinen Trainer. Ich kenne Faris schon länger und er ist ja dafür bekannt, sehr experimentierfreudig bei seinen Trainings zu sein, und hat auch meist einen sehr hohen Erlebnisfaktor bei seinen Aktivitäten. Wie gestaltet sich eure Zusammenarbeit? Lange: Ich denke, wir sind grundsätzlich mal ziemlich unterschiedliche Typen. Wir arbeiten natürlich auch über die Distanz zusammen, nachdem er in München lebt und ich in Darmstadt. Dadurch sehen wir uns relativ selten, haben aber jeden Tag Kontakt. Ich habe ein tiefes Vertrauen zu Faris, ich finde es auch okay, dass gewisse Dinge experimentiert werden, da ich auf der Langdistanz noch wenige Dinge ausprobiert habe und dadurch genug Raum dafür da ist. Noch dazu bin ich jemand, der in seinem Trainingsleben noch keine abgefahrenen Sachen gemacht hat. Ich war beispielsweise letztes Jahr das erste Mal im Höhentrainingslager, da wussten wir überhaupt nicht, wie mein Körper darauf reagiert. Solche Sachen werden unter Faris möglich, und er bringt natürlich sehr viel Erfahrung von seiner aktiven Zeit und seinen Experimenten mit. Er hinterfragt, glaube ich, auch sehr viele Dinge, ohne dass ich es großartig mitbekomme, die ganzen Prozesse vor der Erstellung des Trainingsplans bekomme ich gar nicht so mit,
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aber wer Faris kennt, der weiß, dass er sehr gerne mit sehr vielen Leuten spricht und dadurch seinen Horizont immer weiter erweitert. FINISHER: Das heißt, vor Ort hast du nur noch deinen Schwimmtrainer? Lange: Ich habe vor Ort meinen Schwimmtrainer und einen Lauftechniktrainer, die beide permanent mit Faris in Kontakt sind. Ansonsten bekomme ich die Pläne von Faris, eventuell noch einige Anweisungen, und dann führe ich das aus – so einfach ist das. FINISHER: Bist du der einzige Athlet, der bei Faris trainiert? Lange: Nein, ich bin der erste Athlet, den Faris konsequent über einen längeren Zeitraum betreut hat, dazu kommen jetzt noch Maja Stage Nielsen (DEN), Carolin Lehrieder (GER) und Niclas Bock (GER). Im Februar hatten wir auch unser erstes gemeinsames Camp in den Vereinigten Arabischen Emiraten – das war sehr cool.
Plan B, falls Frankfurt in die Hose geht? Lange: Nein, ich arbeite nicht mit einem Plan B. FINISHER: Was passiert in der Vorbereitung sonst noch? Lange: Na ja, ich hatte ja das Problem, dass ich aufgrund eines Knochenmarködems eine dreimonatige Laufpause einlegen musste und erst seit Kurzem wieder im Lauftraining bin. Ich habe in Abu Dhabi einen Wettkampf gemacht, der sehr gut war, und danach kam die Verletzung. Eigentlich war noch Kraichgau geplant, was ich aber aufgrund dessen absagen musste. Alles Weitere entscheide ich spontan je nach Gefühl.
FINISHER: Patrick, reden wir mal über deine Saisonplanung. Ironman Frankfurt steht bei dir am Plan – das, nehme ich an, ist die einzige Langdistanz vor Kona? Lange: Genau.
FINISHER: Du hast dein Team aufgrund der immer größer werdenden zeitlichen Belastung auch noch im Managementbereich verändert. Lange: Das ist richtig. Die Firma Eventrade rund um Jan Sibbersen und Frederik Ljungström nimmt mir da enorm viel Arbeit ab. Aber so ein Interview beispielsweise könnt ihr ja auch nicht mit denen machen, sondern nur mit mir. Ich bin nicht wie ein Radsportler, der fix in einem Team ist, wo ihm alles abgenommen wird und er nur noch treten, essen, schlafen muss. Das will ich aber auch nicht.
FINISHER: Gibt’s auch einen
FINISHER: Die Gefahr zu überzie-
e k a m o t made r e t s a f u yo Entdecke die Kollektion 2017 auf sailfish.com Finisher 13
INTERVIEW
„Rekorde zu knacken ist schon etwas Schönes, es hat so was Langfristiges“ hen ist da natürlich sehr hoch? Lange: Ja, schon, bei uns Triathleten sowieso aufgrund der hohen Umfänge, die im Training zu stemmen sind, und dann noch Social Media, Foto- und Sponsorentermine etc. Aber da können mich die Jungs schon ziemlich gut entlasten, sodass ich mich mehr auf meinen Sport konzentrieren kann. FINISHER: Was sind deine sportlichen Ziele, welche Vorgaben gibst du dir selbst? Lange: Vorgaben hören sich so fest an. FINISHER: Ist mir schon klar, dass das ein dynamischer Prozess ist, aber du willst dich ja auch weiterentwickeln, nehme ich an? Lange: Ja klar. Für Frankfurt ist es echt schwer einzuschätzen, was geht und ob das jetzt ein krasser Marathon wird. Ich weiß echt nicht genau, wie viel da jetzt liegengeblieben ist und wie viel ich bis dahin noch kompensieren kann. Ich will in Frankfurt so mitmachen, dass ich nicht nur meine Quali abhake, sondern ich will schon vorne mitreinhalten und ein solides Ergebnis erzielen, um dann für Hawaii eine ruhige Vorbereitung haben zu können und meine Stellschräubchen noch weiterzudrehen. FINISHER: Aber wo drehst du die hin – Marathon wird keine Baustelle sein, oder? Lange: Oh doch, da kann man schon noch viel machen.
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FINISHER: Was, denkst du, wird da in Zukunft noch möglich sein beim Laufen? Lange: Hm, das ist eine Frage, über die ich öfter nachdenke. Ich glaube schon, dass man sieht, dass die Marathonzeiten nach unten gehen, gerade wenn noch andere Jungs von der Kurzdistanz kommen – Brownlees, weiß man nicht, was da möglich ist. Das steht auf der einen Seite, auf der anderen Seite haben schon Generationen vor mir versucht, den Marathonrekord von Mark Allen zu knacken, und es nicht geschafft. Insgesamt denke ich schon, dass es noch mal dichter, kompakter und schneller wird, aber wie viel Luft auf Hawaii noch drinnen ist – ich würde mal schätzen, so zwei bis drei Minuten beim Marathon. Ob das jetzt ich bin – hoffentlich – oder jemand anderer, weiß man natürlich nicht. Ich arbeite gerade sehr hart am Schwimmen und Radfahren, um da vorne mit dabei sein zu können. Das war zwar nicht schlecht auf Hawaii, aber je entspannter ich vom Rad steige, desto besser sollte mir dann auch der Marathon gelingen. FINISHER: Du hast die Dichte und die zunehmende Konkurrenz aus dem Kurzdistanzlager angesprochen. Stresst dich das eher oder siehst du diese Konkurrenz als Herausforderung? Lange: Grundsätzlich ist es natürlich schon gut für den Sport, auch was beispielsweise das Medieninteresse am Triathlon betrifft. Und es braucht natürlich auch
Zugpferde, wie es Jan Frodeno ist, der viel für unseren Sport getan hat. Ich sehe die zunehmende Konkurrenz relativ entspannt und denke mir halt, wenn er das kann, kann ich das auch. FINISHER: So eine Zeit, wie Tim Don sie jetzt gerade in Brasilien erreicht hat, ist das etwas, was dich auch juckt? Lange: Klar, Rekorde sind immer was Schönes, und der Gedanke, einen Rekord zu knacken, weckt auch ein ganz anderes Interesse, das hab ich bei meinem Rekord gemerkt. Und es hat auch so ein bisschen was Langfristiges. FINISHER: Du suchst aber deine Rennen nicht danach aus, wo ein Rekord zu knacken ist? Lange: Nein, noch nicht, dazu fehlt mir auch noch die Erfahrung. Irgendwann wird das sicher ein Thema, wenn sich die Langdistanzen bei mir etwas gesetzt haben. Und Frankfurt ist, denke ich, auch keine Strecke, die Rekordjagden zulässt. FINISHER: Da gibt es bestimmt bessere, da hast du recht. Lange: Eine davon ist ja auch in Österreich, hab ich gehört (lacht). FINISHER: Na ja, vielleicht verschlägt es dich ja mal nach Klagenfurt. Der Weg von Graz dahin ist ja nicht sehr weit. Lange: (lacht) Möglicherweise. FINISHER: Vielen Dank für das Interview, Patrick, ich wünsche dir eine erfolgreiche und verletzungsfreie Saison und ich freue mich schon auf einen Besuch von dir in Graz. Lange: Danke, und ja, wieso nicht, würde mich auf jeden Fall interessieren.
INTERVIEW
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ACHTSAMKEIT IM SPORT
aCHTsam Gegen ANGST Text: kathrin pletschnig Wecke die Kraft in dir mit Zuversicht und Vertrauen!
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Ich habe zu wenig trainiert! Ich tauge nichts! Ich bin nicht gut genug! vs. Ich habe das Potenzial! Ich kann alles schaffen! Ich bin die Nummer 1! Lieber klein und zurückhaltend als zu arrogant und hochnäsig? Doch wie finde ich das optimale Maß an Selbstvertrauen?
ie Lösung liegt vor allem im Hang zum Optimismus, Positives zu erleben. Leichter gesagt als getan, denn jeder von uns war schon mal in einer sportlichen oder beruflichen Situation, in der Zweifel aufgekommen sind. „Hoffentlich werde ich nicht enttäuscht und laufe nicht als Letzte ins Ziel“ oder „Hätte ich doch nur mehr trainiert“ sind Gedanken, die unsere Leistungsfähigkeit mindern und uns scheitern lassen. Was ist aber nun das Geheimnis zum Glück? Einige Menschen meinen ja, die eben genannten Erwartungen niedrig zu halten, um dann nicht enttäuscht zu werden bzw. positiv überrascht zu sein, wenn es dann doch zu einem Erfolg kommt. Die Wahrheit ist aber, egal ob du versagst oder Erfolg hast, es kommt immer drauf an, wie du dein Ergebnis interpretierst. Wenn dein Ur-Selbstvertrauen sehr hoch ist, wird dir diese Aufgabe bestimmt leichterfallen. Solltest du aber zu der Sorte Mensch gehören, die von Selbstzweifeln geplagt wird, findest du nun drei Achtsamkeitsübungen, um dein Selbstvertrauen systematisch aufzubauen. 1. Achtsamkeitsübung: Halte deine Erwartungen hoch
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Du hast dein Maximum im Training gegeben und jegliche freie Minute für deine Wettkampfvorbereitung genutzt. Trotzdem geht dein Glaube an deine Fähigkeiten verloren?! Wichtig, um Hoffnung auf Erfolg wieder herzustellen, ist eine realistische Ziel- und Selbsteinschätzung. Das dafür nötige Selbstbewusstsein holst du dir von Erfolgserlebnissen im Training. Jede Wettkampfsituation ist eine Herausforderung, deswegen sollte man den Fokus eher auf die Strategie oder die Technik setzen als auf die Konsequenzen eines Rennens, denn störende Gedanken beeinträchtigen die eigentliche Handlung. Kleiner Tipp: Am besten führst du ein Trainingstagebuch mit deinen Erfolgen – ein passendes Druckwerk dazu findest du auf meiner Homepage! Es wird dir deine positiven Erlebnisse verdeutlichen, und dein Selbstbewusstsein wird wachsen. Ein weiterer Grund, warum uns eine niedrige Erwartungshaltung nicht glücklich macht, ist, dass Optimismus mit Erfolg nicht nur verbunden ist. Optimismus führt zu Erfolg! 2. Achtsamkeitsübung: an das positive denken Du hast sicher schon mal was von „Self-fulfilling Prophecy“ gehört. Dabei glaubst du an eine be-
stimmte Vorhersage und verhältst dich so, dass sie sich erfüllt. Auf den Punkt gebracht heißt das: dass dir positive Selbstgespräche in vielen sportlichen Situationen während und vor dem Wettkampf helfen können. Wenn dein Kopf beginnt, mit negativen Gedanken zu spielen, dann konzentrierst du dich am besten wieder auf das Hier und Jetzt. Lass die Vergangenheit ruhen und die Zukunft einfach kommen. Verbanne negative Gedanken aus deinem Kopf und lass
ist ausgebildete Sportwissenschafterin und Lehrerin. Sie arbeitet als Mentaltrainerin mit Einzel- und Mannschaftssportlern sowie mit Schülerinnen und Schülern. Sie war Betreuerin des FINISHER-CastingTeams. Ihre Methode basiert auf drei Komponenten: Beratung, Sport und Achtsamkeit. So versucht sie optimal auf die Bedürfnisse ihrer Klienten einzugehen.
www.kathrinpletschnig.com
ACHTSAMKEIT IM SPORT verbessert auch unser Wohlbefinden, und wie könnte man den Erfolg besser herbeisehnen als mit der Visualisierung. 3. Achtsamkeitsübung: visualisierung eines kraftbilds Die Vorstellung, am Siegespodest zu stehen, lässt uns also mit einer höheren Sicherheit an den Start gehen, als wenn wir einen kapitalen Fehler vor Augen haben und mit Zweifeln an die Sache herangehen. Der Schlüssel liegt in der Tatsache, dass das zentrale Nervensystem unfähig ist, zwischen einer tief eingewurzelten Visualisierung und einem tatsächlichen physischen Ereignis zu unterscheiden. Ein Vorstellungstraining ist umso wirkungsvoller, je lebhafter die vorgestellten Bilder sind. Beginne jetzt: Such dir für dich ein Kraftbild. Präge dir dazu dein Motto ein. Hol dir in stressigen Zeiten immer dieses Bild ins Bewusstsein. Es soll dich beruhigen, stärken und motivieren.
der negativen Gedankenspirale keine Chance. Schon Buddha sagte: „Was du heute denkst, wirst du morgen sein!“ Gedanken haben einen enormen Einfluss auf unser Tun und unsere Leistung. Deswegen ist es im Wettkampf unerlässlich, negative Gedanken bewusst zu stoppen. Das kann ruhig ein lautes „Stopp“ oder Klatschen
Selbstvertrauen ist eine der wichtigsten mentalen Komponenten für jeden Sportler. Zum Erreichen deiner Visionen reicht nicht nur Talent, sondern es braucht auch die Eigenschaft, sich positiv zu stärken, wenn Zweifel aufkommen. Am besten du legst gleich los und trainierst gewissenhaft bei unserer Mentaltraining-Serie mit. Im letzten Heft haben wir schon die ersten konkreten Achtsamkeitstechniken kennengelernt. Mach dir dabei immer wieder aufs Neue deine Prioritäten und Ziele sowie deine kleinen und sein. Auch Chris McCormack, großen Träume und Visionen vierfacher Weltmeister, erklärt, bewusst. dass er die Fähigkeit entwickelt hat, an nichts zu denken bzw. alle Und stell dir dazu die Frage: Worauf richte ich meine Aufstörenden Gedanken wie Welmerksamkeit? Diese Frage und len wegzuschieben und immer die heute vorgestellten Techniken nur an positiven Erinnerungen sollen dir helfen, mit mehr Zufestzuhalten. versicht und Optimismus durchs Leben zu gehen. Und zu guter Letzt ist es die Vorfreude, die uns glücklich und Viel Erfolg und Ausdauer beim Üben! positiv stimmt. Die Vorfreude Finisher 17
FIRMENREPORT
tausende athleten kennen diese neoprenanzüge, aber wer steckt hinter der marke „sailfish“ und wie hat alles angefangen?
10 jahre sailfish Eine Dekade ist es her, dass Jan Sibbersen eine neue Neoprenmarke aus dem Boden gestampft hat. Wie alles begann und wie es sich entwickelt hat, erzählte er uns bei einem Besuch im Sailfish-Headquarter in Pfungstadt. text & Fotos: max hofstätter
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das neue sailfish-headquarter ist aus der gründUNGSphase endgültig rausgewachsen. FINISHER: Jan, wie hat alles angefangen? Sibbersen: Puuh, das war eigentlich schon im Frühjahr oder Sommer 2006. Ich habe damals ja eine andere Marke vertrieben (Anm. d. Red.: XTerra), und die hatten eigentlich auch ganz gute Anzüge. Was mich aber gestört hat, war, dass die Produktentwicklung de facto nicht vorhanden war und auch keine Änderung in Sicht war. Mit meiner damaligen Firma perfects hatten wir die Produktionskontakte nach Asien und haben kurzerhand hinter verschlossenen Türen angefangen, selber einen Neo zu entwickeln. Erst mal ein Modell und gegen Ende 2006 hatten wir drei serienreife Anzüge, mit denen wir auf den Markt gehen konnten. Dann im Dezember waren wir an dem Punkt, wo wir gesagt haben: Jetzt bestellen wir mal ein paar tausend Anzüge – ohne dass die Welt etwas von uns wusste geschweige denn den Namen kannte. Da war dann natürlich noch die Frage nach dem Markennamen und dem Logo. Die Idee hatte eigentlich meine damalige Freundin, die gesagt hat, dass der Sailfish der schnellste Fisch
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der Welt ist, und sie gemeint hat, dass ich ja eigentlich auch ein relativ guter Schwimmer bin, und somit war der Markenname gefunden. Dann gingen wir zu einer Agentur, entwarfen Wortund Bildmarke – es hat sich im Nachhinein als goldrichtig erwiesen, auch die Bildmarke schützen zu lassen. Aber es war in Bezug auf Farben und so weiter überhaupt nicht geplant, sondern wir haben einfach gemacht, uns gedacht, das sieht gut aus, und das war es auch schon. Im Januar/Februar 2007 sind wir dann mit der Info an die Händler raus, dass wir nicht mit der alten Marke ausliefern werden, sondern mit einer neuen namens Sailfish. Und was da wirklich beeindruckend war: Kein einziger Händler und kein einziger Distributor ist abgesprungen. Ich meine, die hätten ja auch sagen können, dass sie eine Vororder platziert haben, wir jetzt einfach mit einer anderen Marke um die Ecke kommen und sie sich das erst mal ansehen, bevor sie das unbekannte neue Produkt in ihre Läden hängen. Aber alle haben an uns geglaubt und Sailfish war am Markt.
FINISHER: Was natürlich ein riesiger Vertrauensvorschuss ist. Sibbersen: Riesig, unglaublich. Wir haben aber dann auch gleich alles in unserer Macht Liegende getan und waren bald Sponsor in Klagenfurt, Nizza und Monaco und hatten dadurch eine große Sichtbarkeit. 2007 bin ich dann auch noch in Nizza gestartet, wo ich glaub ich heute noch mit 44 Minuten und ein paar zerquetschten den Streckenrekord halte, und durch die Summe der Präsenz hatten wir dann gleich auch eine sehr gute Publicity. Diese Dinge halfen uns am Anfang enorm. FINISHER: Das heißt aber, ihr habt zu Beginn ins Blaue hinein mal ein paar tausend Anzüge bestellt? Sibbersen: Ja, da geht einem der A... ganz schön auf Grundeis, wenn man es so salopp formuliert. Du denkst dir halt: Okay, wenn alles ganz schlecht läuft und du alles zum Einkaufspreis verkaufen musst, wie kriegst du die alle los, damit du dich ohne allzu große Verluste nach ein, zwei Jahren wieder aus der Branche einigermaßen verabschieden kannst!? So ehrlich muss man sein, diese Gedanken waren schon vorhanden. In China ist es dann zusätzlich auch so, dass du alles vorab bezahlen musst, bevor dort irgendjemand ein fertiges Warenstück rausschickt. Da geht man schon richtig ins Risiko. Im ersten halben Jahr 2007, kann ich dir sagen, waren schon einige schlaflose Nächte dabei. Aber es war schon gut geplant und mit der nötigen Portion Glück hat es
Die ortszeit von kona ist die benchmark im sailfish-büro. dann auch funktioniert. FINISHER: Wie lange hat es dann gedauert, bis die Erstproduktion verkauft war? Sibbersen: Ein Jahr. Wir planen immer von Jahr zu Jahr, was die Mengen betrifft, und vom Produktzyklus her ist es eigentlich so, dass wir pro Anzug einen Zweijahresproduktzyklus haben, sodass man, wenn man mal in einem Jahr nicht so gut verkauft, erst mal „nichts verloren“ hat und praktisch immer darauf achten muss, dass man im zweiten Jahr des Zyklus gut plant, um nicht auf den Modellen sitzenzubleiben. Von daher war das Risiko in der Hinsicht schon überschaubar und wir hatten ja auch Erfahrung mit unserer Tätigkeit zuvor. Und damals boomte der Markt enorm, da ging es noch steil bergauf. FINISHER: Merkst du da eine Angleichung der Kurve in den letzten Jahren, was die Verkaufszahlen betrifft? Sibbersen: Auf jeden Fall. In den Kernmärkten Deutschland, Österreich, Frankreich, England, Spanien, da wächst der Sport zwar noch, aber nicht mehr zweistellig, sondern irgendwo im mittleren einstelligen Bereich, ein bisschen mehr als das Bruttosozialprodukt. Und das spiegelt sich auch bei den Veranstaltungen, Startern und Shops wider, was kommt, was geht. FINISHER: Weil du den Markt ansprichst: Ihr seid im deutschsprachigen Raum unfassbar stark vertreten, wie geht es euch beispielsweise in Übersee?
Sibbersen: Das stimmt, im deutschsprachigen Raum sind wir wirklich gut vertreten. Ich glaub sogar, dass Österreich unser stärkstes Land ist – auf die Bevölkerung runtergerechnet. Wir sind aber auch sonst in Europa ganz gut vertreten und auch in jenen Märkten gut, in denen wir eine Chance sehen, Nummer eins zu sein. Aber es gibt auch schwierige Märkte, wie beispielsweise England. Sehr hart umkämpft, viele Marken, die auch dort beheimatet sind, und ein wahnsinniger Preiskrieg, aus dem wir uns ehrlich gesagt raushalten, weil es nicht unser Ding ist. Und bevor wir uns dort eine blutige Nase holen, gehen wir lieber in die Märkte rein, die wir handeln können und wo wir wissen, die sind gut für uns. Und Übersee, wir sind sehr stark vertreten in Südamerika. Wir sind, sofern man es jetzt Übersee nennen kann, in Israel und in den Emiraten gut dabei. Und über Amerika haben wir schon oft nachgedacht, aber das ist schon nochmal eine andere Größenordnung. Da bräuchten wir schon externe Hilfe. Australien ist noch ein spannender Markt, den wir uns immer wieder mal anschauen, und ich werde dieses Jahr mal ein
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Rennen in China machen und mir ansehen, was Ironman dort entwickelt und wie das Bewusstsein für den Sport dort schon vorhanden ist. FINISHER: Ein wesentliches Marketingtool bei Sailfish sind die Testschwimmen, die ihr veranstaltet. Einerseits ein sehr großer organisatorischer Aufwand, andererseits eine große Qualität eurer Marke, die Kunden das Produkt vor dem Kauf ausgiebig testen zu lassen. Sibbersen: Ja, ich glaube, wir waren schon federführend in der Entwicklung, dass es heutzutage diese Anzahl und Tiefe an Testevents gibt. Aber es stimmt, was du angesprochen hast, diese Events sind extrem zeit- und kostenintensiv. Da wir uns aber als Premiumhersteller sehen und als Hersteller, der seine Kunden von der Überlegung, einen Neo zu kaufen, über das Testen, den Kauf und auch danach betreut, ist es uns sehr wichtig, dass sich jemand im Neopren wohlfühlt – und daher auch der große Aufwand der Testevents. Wir möchten keinesfalls der Internetversender sein, wo ich das Ding kaufe und dann wieder zurück-
Wenn ich heute zurück blicke, was die größten Assets von Sailfish sind, ist ein ganz großer Punkt unser Logo.
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schicke, weil es nicht passt – das ist nicht unser Geschäftsmodell. Und außerdem bekommen wir bei den Testevents unglaublich viel Kundenfeedback, das wir in die Produktentwicklung einfließen lassen. FINISHER: Du hast die Produktentwicklung angesprochen, da hat sich in den letzten zehn Jahren vermutlich einiges getan, oder? Sibbersen: Ja, da hat sich einiges getan. Produktentwicklung ist ein kontinuierliches Thema, wir haben jede Woche ein Produktmeeting in der Firma, wo wir über alle Kategorien sprechen, wo die Neos immer ganz vorne im Fokus stehen und wo wir dann versuchen, bei jedem Preispunkt das bestmögliche Produkt anzubieten. Da experimentieren wir schon sehr viel herum. Früher war ich dann der Einzige, der alles geschwommen ist und ausprobiert hat, mittlerweile haben wir einen Testpool von schlechten, guten und sehr guten Schwimmern, die unsere Produkte im Bad und im Freiwasser testen, bis etwas zur Serienreife kommt. FINISHER: Wo zählst du dich dazu? Sibbersen: (lacht) Zu den sehr guten mit absteigender Tendenz (Anm. d. Red.: Schwimmbestzeit mit 19:42 beim Erdinger Stadttriathlon 2017).
FINISHER: Haben sich die Neos in den letzten Jahren hauptsächlich im Schnitt verändert oder hat sich am Neo-Material auch sehr viel verändert? Sibbersen: Im Neopren-Materialbereich hat sich eher wenig getan. Das ist ja kein Geheimnis, dass Yamamoto mit wahrscheinlich 80 Prozent Weltmarktanteil eigentlich der Monopolist ist und deren Motivation, sich weiterzuentwickeln, dadurch nicht an alleroberster Stelle steht. Das wäre mal zu begrüßen, wenn die jemand zur Weiterentwicklung bewegen könnte. Aber es geht sehr, sehr viel über das Innenmaterial, mit dem das Neopren auf der Innenseite verklebt ist. Da geht viel mit der Panelstruktur, mit dem Schnitt, wo ist der Auftrieb, wie kommt die Stabilität rein, was passiert im Schulterbereich. An den Unterarmen hat sich auch einiges getan in den letzten Jahren, Kragen, Reißverschluss etc., da wird permanent dran getüftelt. Und wir haben für 2018 wieder einen neuen Anzug in Planung, der eine echte Weiterentwicklung vom Schwimmgefühl, von der Flexibilität und vom Speed her darstellt. An dem Anzug haben wir ein Jahr lang herumgetüftelt. FINISHER: Ein ganz banale Frage, Jan: Müssen eigentlich alle Neos schwarz sein? Sibbersen: (lacht) Ja, leider. Es
gibt ja eingefärbtes Neopren, aber die Farbechtheit lässt durch die UV-Einstrahlung und den chemischen Verfall relativ schnell nach. FINISHER: Aber man kennt es doch von unzähligen Surfanzügen, die mit allen Farb- und Designvarianten experimentieren. Ist das so ein anderes Material, das dort verbaut wird? Sibbersen: Im Triathlon wird ausschließlich „smooth skin“Neopren verwendet. Da wird zu einem gewissen Zeitpunkt der Herstellung des Neoprens Öl beigemischt, um die ganze Geschichte dauerhaft geschmeidig und dehnbar zu machen. Und Öl ist nun mal schwarz und deswegen wird der Neoprenanzug immer schwarz sein. Das Grundmaterial Chloropren ist grundsätzlich weiß, aber durch den Produktionsablauf mit unzähligen Erhitzungs- und Mischvorgängen kommt schlussendlich ein schwarzes Neoprensheet heraus, das ist circa 150 x 200 Zentimeter groß und zehn bis 15 Zentimeter dick. Daraus werden dann einzelne Slices rausgeschnitten, die dann eben drei, vier, fünf Millimeter dick sind. Und für einen TriathlonNeoprenanzug kannst du nur das oberste Sheet nehmen, weil es nur an der Abschlussseite glatt ist. An der Schnittseite ist es offen mit den ganzen Bläschen. Auf die glatte Seite kannst du dann zwar partiell draufdrucken oder eine Flächenfarbe anbringen, die sich aber bis zu einem gewissen Teil immer mit dem darunterliegenden Schwarz verbindet. Und je größer die Druckfläche, desto größer die Gefahr, dass die Farbe irgendwann bricht. Bei den Surfanzügen ist es halt so, dass nur die mittleren Layer verwen-
2007 begann die erfolgsstory der marke mit dem fisch-logo.
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Le i stungseli xbier Stiegl Sport-Weisse alkoholfrei Der hรถchst isotonische Durstlรถscher
Finisher Braukunst auf hรถchster Stufe.
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sagen. Und dann ist es ähnlich wie bei einem Laufschuh, wo die Dämpfung dann nachlässt. So verschwindet halt auch die Flexibilität des Neoprenanzugs. FINISHER: Das heißt im Umkehrschluss, die Sonnentrocknung nach dem Openwater-Swim ist alles andere als empfehlenswert? Sibbersen: So ist es, das ist eine ganz schlechte Idee. Den Anzug nach dem Openwater-Swim – mit der Innenseite nach außen gestülpt – etwa in der Dusche oder im Keller trocknen und dann am besten so im Kasten hängen lassen.
das markante logo wird von unzähligen profis auf der brust getragen. det werden, die auf beiden Seiten offen sind. Da wird auf beiden Seiten Nylon oder so draufgeklebt, was sich zwar negativ auf die Flexibilität auswirkt, aber du kannst dadurch jede Farbe draufkleben. Das würde dem Triathlon-Neo wahnsinnig viel an Dehnbarkeit nehmen und deswegen macht man das nicht. FINISHER: Ein Neo hält ja nicht ewig, Weichmacher verschwinden, UV-Einstrahlung tut das Ihre dazu. Was sind deine Tipps, in welchem Zeitintervall man den Neo wechseln sollte? Sibbersen: Wenn man einen Neoprenanzug mit der Außenseite, also so, wie er im Laden hängt, 48 Stunden der Sonne aussetzt, ist er kaputt. Jetzt kann man mal ausrechnen, wie viele Stunden man pro Jahr in der Sonne mit dem Ding schwimmt, dann weiß man, wann er zu wechseln ist. Bei häufigem Gebrauch kann das schon mal nach zwei Jahren sein, aber normalerweise halten die so drei bis vier Jahre, würd ich
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FINISHER: Was war für dich in den letzten zehn Jahren ein persönliches Highlight, das dich fasziniert hat? Sibbersen: Ein faszinierender Moment war beim 70.3 in Mallorca, wo mehr oder weniger die ganze erste Startreihe der Profis Sailfish trug. Klar, die waren gesponsert von uns – aber die nach dem Startschuss alle reinlaufen zu sehen, hat mich schon sehr stolz gemacht. Und ein anderes großes Highlight war, als wir Sponsor der 70.3-WM in Zell am See waren und die gesamte Schwimmarena in SailfishFarben erstrahlte, zehn bis 15 unserer Profis mit den Bergen im Hintergrund gestartet sind, da war ich schon geflasht. FINISHER: Abschließend müssen wir noch kurz über die Entwicklung der Firma sprechen, die sich ja in den letzten Monaten um ein Unternehmen erweitert hat, welche sich um Events wie „Sailfish Night of the Year“, „Sailfish Swimnights“, „Triathlon Convention Europe“ etc. kümmert. Sibbersen: Das ist richtig. Sailfish ist von anfänglich zwei Mitarbeitern auf mittlerweile acht feste Mitarbeiter sukzessive angewachsen. Die Events liefen anfänglich
auch unter dem Sailfish-Dach, was auch okay war. Als aber dann die Idee der Convention entstand, wollte ich nicht mehr als Sailfish eine Messe organisieren, also als Hersteller/Aussteller und Veranstalter. Ich hab aber die Chance für so eine Convention gesehen und dafür die Eventrade GmbH ins Leben gerufen, um damit jetzt alle Events abzuwickeln. Klar ist das in gewisser Weise eine Personalunion mit dem gleichen Chef, aber die Aufgaben sind doch anders verteilt. Und es ist natürlich auch ein anderes Risikomanagement mit einer eigenen Veranstaltungs-GmbH. Obwohl es zwar ein bisschen mehr Aufwand ist, war es die absolut richtige Entscheidung. FINISHER: Das Team und auch die Firmenzentrale sind zweifelsohne gewachsen. Ich war ja vor sechs oder sieben Jahren bei euch im Ortskern von Pfungstadt in der alten Zentrale, das war schon noch was ganz anderes. Sibbersen: Ja, das stimmt, das hatte aber schon auch so ein bissl Apple-Charme. Aber die Gründungszeit ist vorbei – mit Lagerraum im Keller und warten, bis sich die Kartons bis ins Büro hoch stapeln. Jetzt sieht es von außen zwar aus wie jedes andere Unternehmen hier im Gewerbepark, aber es ist ein Unternehmen. Das war aber schon ein Kraftakt mit dem nun größeren Lager und dem größeren Büro, das gehört natürlich auch alles finanziert. Es gab auch die Überlegungen, etwas Eigenes zu bauen mit Showroom und Endless-Pool, um eine Art Kompetenzzentrum aufzubauen – die Ideen sind zwar noch da, aber mal auf Eis gelegt. FINISHER: Jan, vielen Dank für das ausführliche und interessante Gespräch und weiterhin so viel Erfolg mit all deinen Projekten und Ideen.
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ETU EUROPEAN CHAMPIONSHIPS OLYMPIC DISTANCE TEXT & FOTOS: MAX HOFSTÄTTER
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TEAM ÖSTERREICH
gekämpft und nicht belOhnt wOrden Die beiden Mixed-Staffeln des ÖTRV boten eine tolle Show beim Heimrennen, gingen jedoch mit leeren Händen nach Hause.
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In Kitzbühel lud die ETU gemeinsam mit dem ÖTRV und dem Kitzbüheler Triathlonverein zu den 33. Europameisterschaften auf der Olympischen Distanz. Zum bereits vierten Mal (nach 1990 in Linz, 1998 in Velden und 2014 in Kitzbühel) wurde einem österreichischen Veranstalter das Vertrauen der Europäischen Triathlon Union ausgesprochen, die wichtigste kontinentale Entscheidung im Triathlonsport auszurichten. An drei Tagen standen insgesamt neun Medaillenentscheidungen auf dem Programm, die vom Paratriathlon über Junioren- und Elite-Einzelrennen bis hin zur Mixed-Staffel gingen, welche in Tokio 2020 neu im olympischen Programm ist. Die Gamsstadt bot von Regen bis traumhaftem Sonnenschein die komplette Palette des Tiroler Bergwetters und wartete nach mäßigem Start am Donnerstag am Wochenende mit einzigartigem Bergpanorama und traumhaften Triathlonbedingungen um die 25 Grad auf. Für Österreich war es eine sehr erfolgreiche Veranstaltung, zumindest aus Sicht der Agegrouper. Mit insgesamt vier Gold-, vier Silber- und zwei Bronzemedaillen holten Österreichs AgegroupAthleten im Medaillenspiegel den hervorragenden 2. Platz. Das Ranking hat das zahlenmäßig größte Agegroup-Team dieser EM, jenes aus Großbritannien, für sich entschieden. Hinter Österreich landeten die Athleten der Deutschen Triathlon Union auf Platz drei. Insgesamt waren knapp 800 Athleten aus 41 Nationen am Start.
Gold
Bernadette Deisenberger / TRIbe sports Saalfelden, S / 55-59 Female AG Nikolaus Wihlidal / Top Team Tri Niederösterreich / 35-39 Male AG Norbert Domnik / ARBÖ ASKÖ Radclub Feld am See / 50-54 Male AG Klaus Kübler / 3 Team Saalfelden, S / 70-74 Male AG
Silber
Anna Moitzi / HSV Triathlon Kärnten, K / 20-24 Female AG Anna Przybilla / Tri Team Wels, OÖ / 25-29 Female AG Thomas Huber / Sportunion Perchtoldsdorf / 55-59 Male AG Peter Müllner / ESIN-TRI-SPORTS / 30-34 Male AG
Bronze
Thomas Hackner / TRIHA-Triathlonverein / 50-54 Male AG Norbert Plank / Triathlonverein NCBTriteam, NÖ / 65-69 Male AG
Die österreichische Medaillensammlung wurde sogar um noch eine weitere Silbermedaille größer. Thomas „Tigger Tom“ Frühwirth (SU TRI STYRIA) holte im Parabewerb in seiner Klasse die Silberne – hinter dem alles überragenden Jetze Plat aus den Niederlanden. „Ich konnte mich beim Schwimmen super anhängen und danach am Rad meine Stärke voll ausspielen und den
Frühwirth nach dem Erfolg. Was die Junioren und die Elite betrifft, blieben weitere Medaillenfeiern trotz hervorragender Leistungen des österreichischen Teams leider aus. Insgesamt dreimal blieb „uns“ nur Blech. Die in Piberstein frischgebackene Staatsmeisterin über die Sprintdistanz, Therese Feuersinger, musste sich nach sehr mutiger Attacke am Rad im Rennen der Juniorinnen mit Rang vier zufrieden geben. Ihr fehlten zum Schluss die letzten Körner und exakt 18 Sekunden auf Jessica Fullagar (FRA) und Bronze. Therese Feuersinger: „4. Platz hin oder her, mit diesem Ergebnis habe ich im Traum nicht gerechnet. 2014 stand ich hier in Kitzbühel bei meiner ersten JuniorenEM am Start und nie hätte ich gedacht, dass ich hier drei Jahre später so knapp an einer Medaille vorbeischrammen werde – leider geil.“ Ihr männliches Pendant, der Sprintstaatsmeister Philip Pertl, konnte im Rennen der Junioren lange in einer großen Gruppe, die sich noch Chancen auf das Podium ausrechnete, mithalten. Zum Schluss wurde es Rang 15 für den Gasteiner. Bitter aus Zuschauersicht sowie für
zweiten Platz super absichern. Es hat alles super funktioniert und ich bin super happy, dass ich die erste Medaille für Österreich bei der Heim-EM holen konnte“, so
„Mit dem 16. Platz konnte ich ein gutes Rennen zeigen, auch wenn ich mir eigentlich einen Top-10-bis15-Platz erhofft hätte. Stolz bin ich auch auf unsere Leistung im Teambewerb: Platz 4 – das kann sich sehen lassen." Luis KnABL Finisher 29
SARA vILIC
„Ich bin froh, es in die Top 10 geschafft zu haben, und noch mehr stolz bin ich auf das Team und unseren 4. Platz bei einer EM" sARA vilic
RANG 7 füR die beste ö ATHLETIN
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KITZBÜHEL 2017
„4. Platz hin oder her, mit diesem Ergebnis habe ich im Traum nicht gerechnet. 2014 stand ich hier in Kitzbühel bei meiner ersten Junioren-EM am Start und nie hätte ich gedacht, dass ich hier drei Jahre später so knapp an einer Medaille vorbeischrammen werde – leider geil." theRESE FEuERSINGER 30 Finisher
die jeweils zwei männlichen und zwei weiblichen Athleten waren auch die beiden vierten Plätze in den Mixed-Staffeln. Sowohl in der Elite als auch in der Juniorenklasse schrammte das rot-weiß-rote Team knapp am Edelmetall vorbei, es bleibt allerdings die Erkenntnis, dass Österreich in diesem Format sowohl in der Elite als auch bei
den nachrückenden Junioren konkurrenzfähig ist. Wie sich das künftige Team für die Spiele in Tokio zusammensetzen wird, ob taktische Aufstellungsmaßnahmen zum Zug kommen und sich echte Spezialisten für diese superkurze Distanz herauskristallisieren, bleibt abzuwarten. Mit einer Gesamtwettkampfdauer von etwa einer Stunde und 15
Minuten vermochte diese neue Wettkampfform allerdings auf voller Länge zu überzeugen. Unzählige Führungswechsel und Attacken sowie die Übergaben an die Teamkameraden machten diese Staffelbewerbe zu meinem persönlichen Highlight des Europameisterschaftswochenendes. Ein Format, das in den nächsten Jahren meiner Ansicht nach auch auf manche Einzelbewerbe abfärben wird – wir können uns in Tokio auf sehr spannende Olympiaentscheidungen freuen. Nicht ganz vorne mit dabei waren die Österreicher bei den Entscheidungen in der EliteKlasse. Bei den Damen war Sara Vilic mit dem siebten Platz nach einer vorangegangenen krankheitsbedingten Trainingspause zufrieden und konnte in der Verfolgergruppe sogar einige Akzente setzen. Die Medaillen gingen indes an Großbritannien und Italien. Jessica Learmonth und Sophie Coldwell (beide GBR) gaben dabei den Takt vor. Die Italienerin Alice Betto konnte ihn lange Zeit mitgehen, ehe sie sich dem frühen Zielsprint der
öTRv-
„Kitzbühel ist für mich immer ein ganz besOnderes Rennen. Leider habe ich nicht sO Oft die Gelegenheit, mich vOr heimischem Publikum, meiner Familie und meinen Freunden zu präsentieren." luis knabl
beiden Britinnen ergeben musste und Bronze rettete. Die Gruppe um Vilic kam um zehn Sekunden nicht mehr heran und konnte nicht mehr in die Entscheidung um Edelmetall eingreifen. Die beiden weiteren österreichischen Damen Lisa Perterer und Julia Hauser finishten auf Rang 13 bzw. 19 – und komplettierten ein gutes, wenn nicht überragendes Ergebnis für Österreichs Damen.
Deutsche Athletin war übrigens KEINE am Start! Bei den Herren waren alle Augen auf den Führenden in der WorldTriathlon-Series-Wertung Fernando Alarza (ESP) gerichtet. Der Spanier war der große Favorit, vor allem weil er einige Landsleute am Start hatte, um eventuell mit einer guten Teamtaktik das Edelmetall klarzumachen. Die Rechnung wurde allerdings ohne den Erzfeind Portugal gemacht. Joao Pereira und Joao Silva spuckten den Spaniern ordentlich in die Paella. Pereira, der – falls ihn jemand nicht kennt – bei den letzten Olympischen Spielen Fünfter wurde, kam zwar ebenso wie die Spanier mit Verspätung aus dem Wasser, machte aber ansonsten ein Traumrennen mit perfekter Einteilung. Die Attacken zu den richtigen Zeitpunkten und der von langer Hand geplante Zielsprint führten den Portugiesen zu Gold. Silber ging etwas überraschend an den Franzosen Raphael Montoya und Bronze an Joao Silva. Die Spanier waren die großen Verlierer und mussten sich mit den Rängen 4, 5, 6 und 8 zufrieden geben.
Lisa PERTERER ERWISCHTE NICHT DAS RENNWOCHENENDE nach IHREN WüNSCHeN.
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Auch die beste Laufzeit von Alarza konnte daran nichts mehr ändern. Luis Knabl war der beste Österreicher im Ziel der EM. Knabl schwamm hervorragend, stieg mit der Führungsgruppe aufs Rad, arbeitete in dieser auch ordentlich mit und kam schlussendlich auf Rang 16 ins Ziel. Unmittelbar dahinter auf Rang 19 finishte Lukas Hollaus, der einige Athleten, die in der Weltrangliste besser platziert sind als er, in die Schranken wies. Lukas Pertl auf Rang 32 und Martin Demuth auf Rang 39 komplettierten das österreichische Ergebnis. Aus deutschsprachiger Sicht ist noch zu erwähnen, dass Deutschland zumindest bei den Herren vertreten war: mit Justus Nieschlag, der jedoch nicht über den 25.
Platz hinauskam. Die Eidgenossen kamen mit Sylvain Fridelance (Rang 20), Adrien Briffod (Rang 23) und Andrea Salvisberg (Rang 24) auch nicht dort ins Ziel, wo sie sich das erhofft hatten. Die Zuschauermeinung vom Streckenrand in Kitzbühel, „dass ja die Besten gar nicht am Start waren“, kann ich so nicht gelten lassen. Denn wenn man sich die Weltrangliste anschaut, so sind von den ersten 50 dieser Liste 30 Europäer und somit bei einer EM startberechtigt, und von diesen 30 waren in Kitzbühel wiederum 15 am Start. Klar, die Brownlees, Gomez und Mola fehlten, aber der Sport, der in Kitzbühel von Pereira, Alarza, Varga, Knabl und Co geboten wurde, war definitiv hochklassig.
„ICH veRsuchte gemeinsam mit deR veRfOlgeRgRuppe, Druck am Rad zu machen, um die FühRungsgRuppe zu stellen – die Idee hatten abeR leideR nicht allzu viele. Der Lauf war dann nOch Recht Okay füR den Aufwand am Rad, und ich konnte mit dem 19. Platz nOch gut leben. GeneRell kann ich miR keinen vOrwuRf machen – die Leistung waR in allen dRei Disziplinen gut."
AGEGROuP-FACEBOOK GALERIE http://bit.ly/2tqvXuA
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VON UND MIT PROFITRIATHLETIN LAURA PHILIPP
Für einen sauberen Sport Heute möchte ich mich auf schwieriges Terrain vorwagen: Doping im Sport. Schwieriges Terrain deshalb, weil Spitzenleistungen immer häufiger hinterfragt werden und wir Sportler uns per se dafür rechtfertigen müssen. Die Beweislastumkehr im Sportrecht und die Abmeldepflichten im ADAMS sind eindrucksvolle Belege dafür, dass wir Sportler uns eher in der Defensive befinden. Das hat einen Grund; in der Vergangenheit wurde viel Kredit verspielt. Die Liste der Dopingdelikte aus der Vergangenheit ist lang, die Dunkelziffer ist enorm und auch in der Gegenwart deckt zum 36 Finisher
Beispiel der ARD-Journalist Hajo Seppelt einen Skandal nach dem anderen auf. Doch was hat das mit mir zu tun? Im Triathlon ist es vergleichsweise ruhig bei diesem Thema. Gleichsam gilt der Triathlon als die Ausdauersportart schlechthin und ist somit potenziell eher gefährdet als Sportarten, in denen die Ausdauerleistung nicht entscheidend ist. Mir liegt das Thema am Herzen, weil ich von Sport fasziniert bin und ich die Leistungen, die ich sehe, auch gerne bewundern, feiern und wertschätzen möchte, ohne ein ABER im Kopf zu haben.
Fairness ist für mich die Grundbedingung für alle Wettkämpfe. Sie kann nur dann funktionieren, wenn alle, wirklich alle, das gleiche Ziel haben: sich an die Spielregeln zu halten! Kontrollen, so wie ich sie als Profisportlerin habe, sind eine Möglichkeit, um Sport sauber zu halten. Aus meinem Alltag mit der NADA: Ich werde von der deutschen NADA kontrolliert. Das heißt, ich bin einem Testpool zugeordnet und ich muss über das ADAMS stundengenau meinen Alltag im Vorhinein protokollieren,
damit ich im Falle eines Tests von den Kontrolleuren gefunden werden kann. Das ist aufwendig und kostet hin und wieder auch Nerven, wenn die Kontrolleure mitten in der Nacht vor der Haustüre stehen oder zur Familienfeier im Restaurant erscheinen. Wenn ich so meinen Beitrag zur Sauberkeit des Sports leisten kann, dann will ich diesen jedoch gerne leisten und mich nicht über die gestörte Intimsphäre beschweren. Die Kontrollregeln sollten jedoch in allen Ländern gleich sein, das sind sie aber leider nicht. Hierfür sollten wir uns starkmachen.
Wir dürfen uns darauf jedoch nicht ausruhen und hoffen, dass das System funktioniert. Zu viele Beispiele zeigen, es gibt Lücken. Darüber hinaus sind die Proben derart teuer, dass viel zu wenige durchgeführt werden können. Bei meinem Start in St. Pölten dieses Jahr wurde sogar gar kein Athlet kontrolliert. Wie wäre es, wenn von sämtlichen Sponsoringausgaben ein kleiner Prozentsatz zur Finanzierung eines funktionierenden Anti-Doping-Systems abgeführt werden würde? In meinen Augen ist der einzige Weg hin zu einem sauberen Sport die bewusste Entscheidung
für den ehrlichen Wettkampf. Hier ist jeder Sportler, ob Profi oder Agegrouper, gefordert. Was ist fair? Was sind legale „Fitmacher“ und was ist Doping? Wo fängt es an? Wie genau nehme ich es mit den Regeln? Und was würde ich alles tun, um schneller zu werden? Für mich beginnt das Foulspiel nicht erst dann, wenn der Schiri pfeift, sondern mit dem ersten Gedanken an unfaire Vorteilsnahme. Eure Laura
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INTERVIEW
2:14:50 mit dieser zeit qualifizierte sich der steyrer valentin pfeil beim vienna city marathon als schnellster europäer für die wm. wir trafen den sympatHischen tierarzt in seinem „homeoffice", um ein wenig mit ihm zu plaudern. INTERVIEW: MARTIN AUFERBAUER FOTOS: MAX HOFSTÄTTER
NTINPFEIL #stil fastestkidintown
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INTERVIEW
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INISHER: Der Weg zur Leichtathletik im Allgemeinen und zum Laufsport im Speziellen ist in Österreich ja nicht gerade vorgezeichnet. Wie hat sich für dich der Zugang ergeben? Valentin Pfeil: Ich hab als Kind eigentlich mit mehreren verschiedenen Sportarten angefangen, war auch im Skiklub – da ist der Rennanzug mehr geflattert, als er eng angelegen ist (lacht). Wir haben vom Skiverein aus im Sommer auch Ausdauertraining gemacht, und da hat sich dann schnell gezeigt, dass ich beim Laufen deutlich besser bin. Über die Schulen hat es auch Bezirksmeisterschaften gegeben, und so hat sich der Kontakt zu meinem Verein, dem LAC Amateure Steyr, ergeben. Zudem hat es damals auch eine Vielzahl an Läufen in der Region gegeben, Crossläufe, Stadtlauf, Schlossparklauf – so bin ich in das reingekommen. Ich war nie in einem klassischen Leistungssportsystem und kann heute gar nicht sagen, ob das gut oder schlecht war. Ich bin erst in der U20 zum ersten Mal Staatsmeister in einer Nachwuchsklasse geworden. Jetzt profitiere ich aber davon, dass ich erst mit meinen 28 Jahren Profi geworden bin und dadurch noch absolut hungrig auf die nächsten Jahre bin. Langstrecke ist sowieso eine Sache, die sich entwickeln muss. Und jetzt habe ich gerade nach dem zweiten Marathon das Gefühl, dass ich erst am Beginn dessen bin, was noch möglich ist.
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FINISHER: Das klingt gut, wenn das jemand sagt, der eben das WM-Limit erbracht hat!
umfängen bewegst du dich jetzt als Marathonprofi?
Valentin Pfeil: In der Marathonvorbereitung spricht man von einer zwölfwöchigen spezifischen Vorbereitung. Jetzt für Wien waren das im Schnitt recht exakt 170 Kilometer pro Woche und in Spitzenwochen 200 Kilometer. Ich bin mir bewusst, dass es MaFINISHER: Wenn du rathonläufer gibt, die auf dieses Jahrzehnt sich auf meinem Nider Vorbereitung zuveau oder durchaus rückschaust, gibt es auch darüber beweKILOMETER PRO WOCHE gen, die im Schnitt etwas, was du mit dem Wissen von heute anüber 200 Kilometer ders machen würdest? laufen. Das ist sicher Das Laufpensum, das ein Weg, den ich auch Valentin Pfeil im Jahr absolviert, fahren manche noch vor mir habe. Valentin Pfeil: Naseiner Freunde nicht türlich kann man die Man muss aber vormit dem Auto. eigene Professionalisichtig sein: Laufen ist sierung und die Ernstein Sport, der ja schon haftigkeit, mit der stark auf den Beweman Sport betreibt, gungsapparat geht. nicht früh genug Um sich nicht zu verwahrnehmen. In dem letzen und die TeilnahMoment, wo man als me zu gefährden, geht Profisportler internatiman auf einem schmaonale Teilnahmen an- KILOMETER PRO STUNDE len Grat. Dieser Grenzstrebt, etwa bei Weltgang ist, herauszufinmeisterschaften oder den, wie viel Umfang Mit dieser irgendwann auch bei Durchschnittsgeschwindigkeit und wie viel Intensität Olympischen Spielen, bewegte sich Valentin Pfeil einem guttun. Große muss man wirklich Trainingsgeheimniszweieinviertel Stunden sehr hart an sich arse gibt es meines Erquer durch Wien, beiten. Ich habe neben achtens nicht. Es geht um sich mit dieser Zeit dem Studium gedacht, das Ticket für die WM zu sichern. einfach darum, dass ich hätte dann später man das für sich oder noch Zeit, mich zu mit seinem Trainer verbessern. Aber vielleicht fehlen herausfindet, was die optimale einem irgendwann diese Jahre, Mischung ist, um langfristig optiwo man schon gut gearbeitet hat. male Fortschritte zu erzielen. Im Moment ist es aber so, dass es immer weitergeht und sich entwi- FINISHER: Was kommt zum reickelt, von dem her denke ich nicht nen Lauftraining noch dazu? großartig über das nach, was ich anders machen hätte sollen. Valentin Pfeil: Stabi-Training muss sein! Auch wenn es nicht FINISHER: In welchen Trainings- mein Lieblingsthema ist (lacht). Valentin Pfeil: Ja, man muss sehen, dass das ein Weg von mehr als einem Jahrzehnt ist, bis man an dem Punkt ist und sagen kann, dass im Hauptbewerb etwas Besseres möglich ist als alles andere zuvor.
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INTERVIEW
Was noch dazukommt, ist ein- bis zweimal in der Woche ein Maximalkrafttraining in der Kraftkammer. Mit sechs bis acht Wiederholungen erledige ich da unterschiedliche Kniebeugenserien. Das tut mir gut, weil es dem ganzen katabolen Ausdauertraining entgegenwirkt, meinem Laufschritt hilft, und natürlich ist es auch Verletzungsprophylaxe. Im Marathon ist es neben der reinen Ausdauer auch eine Kraftfrage, dass man da am Schluss noch was anbieten kann. FINISHER: Hast du auf deinem Niveau auch das Gefühl, das viele Hobbyathletinnen und -athleten ereilt, dass du so ab Kilometer 35 deinen Laufstil und die richtige Technik einbüßt? Oder läufst du die gleiche Schrittlänge und Bodenkontaktzeit konstant über das ganze Rennen? Valentin Pfeil: Es wäre mal interessant, das exakt zu messen. Im Rennen habe ich aber keinen Pulsgurt, um diese Daten zu messen und das festzustellen. In Wien bin ich bis zum Kilometer 37 so 3:10 gelaufen. Dann ist es auf 3:20 gegangen, da verändert sich der Schritt noch nicht so krass, als wenn ich plötzlich 4:00 auspacken muss. Aber es ist die Herausforderung beim
Laufen, dass man bis zum Schluss eine möglichst saubere Technik laufen kann – trotz aller Ermüdung. FINISHER: In welcher Form erhältst du die Vorgaben von deinem Trainer Hubert Millonig? Valentin Pfeil: Die Trainingsgestaltung erfolgt immer in Form von Tempovorgaben. Oft ist es aber auch so, dass einfach Dauerlauf leicht am Plan steht, und da ist es dann tagesformabhängig, ob das 3:30 oder 3:40 pro Kilometer sind oder bei großer Restermüdung auch 4 Minuten. Dazu kommen dann aber zwei oder drei Kernbelastungseinheiten pro Woche, da ist es relativ exakt auf Tempo bestimmt. Je nach Phase laufe ich das dann auf der Bahn. So wie jetzt, wo ich mich quasi als Zwischenziel auf ein 10.000-Meter-Rennen in Holland vorbereite. Aber im klassischen Marathontraining, wo ich 20-Kilometer-Einheiten habe, da interessiert es mich nicht, auf die Bahn zu gehen. FINISHER: Wo steht deine Bestzeit über 10.000 Meter? Valentin Pfeil: Seit ein paar Jahren bei 29:30. Ich hoffe, dass ich jetzt dann unter 29 Minuten
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INTERVIEW
laufen kann. Das wäre dann so der nächste Schritt unter dem Gesichtspunkt, auf den Unterdistanzen schneller zu werden, um dann irgendwann von 2 Stunden 13 oder gar 12 sprechen zu können. FINISHER: Das sind Geschwindigkeiten, die für die allerwenigsten Triathleten fassbar, geschweige denn auf 10.000 Metern bei der olympischen Distanz umsetzbar sind ... Valentin Pfeil: Von der absoluten Weltspitze wie den BrownleeBrüdern und von Javier Gómez weiß man, dass sie es können. Von denen gibt es auch exakte 10.000-Meter-Zeiten auf der Bahn, die abrufbar sind. Aber ich glaube, dass es im Triathlon extrem schwierig ist, alles unter einen Hut zu bringen. Für mich ist Laufen ja etwas, was ich im besten Fall 13-mal pro Woche machen kann – und erst dann habe ich das Gefühl, das auch gut zu können und meinen Schritt gefunden zu haben. FINISHER: Ist das Fahrrad für dich auch Trainingsgerät oder dient es dir nur zur Fortbewegung in der Stadt? Valentin Pfeil: Ich fahre schon sehr, sehr gerne Rad und würde auch jetzt gerne deutlich mehr Rad fahren und mir den einen oder anderen KOM in meiner Umgebung holen (lacht). Dem Herz ist es natürlich wurscht, was man trainiert, aber wenn ich wirklich viel Rad fahre, wirkt es sich schon negativ auf mein Laufen aus. Das werde ich daher später nachholen. Aber wenn ich verletzt bin, fahre ich viel Rad. Einzig mit dem Schwimmen habe ich mich noch gar nicht anfreunden können.
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INTERVIEW
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INTERVIEW
Das kann ich einerseits noch nicht und habe andererseits keine Liebe dafür. Auch das Aqua-Joggen ist für mich nur eine Möglichkeit, um mich über eine leichte Verletzung drüberzuretten. Außerdem ist es mir wichtig, dass am Ende der Woche eine schöne Zahl an Laufkilometern zusammenkommt, da ist man als Marathonläufer schon sehr umfangfixiert (lacht). FINISHER: Welche Rolle spielen Geländebeschaffenheit und Höhenmeter bei deiner Streckenwahl im Training?
ausschauen – zuletzt bei der EM bin ich Vierzigster geworden. Das hat damit zu tun, dass es, anders als sonst in der Leichtathletik, nur eine Distanz gibt und dadurch fünf bis sechs Starter pro Land dabei sind. FINISHER: Wodurch hat sich deine Fokussierung auf die Marathondistanz ergeben, gibt es darüber hinaus längere Distanzen, die dich reizen?
6.8.
Valentin Pfeil: Ich glaub, ich hab mich schon gefunden in der Marathondistanz. IST DER TAG, WO ES ZÄHLT Noch längere Distanzen sprechen mich Valentin Pfeil: Man muss halt immer wis- Denn da startet Valentin Pfeil nicht so an, ich denke, es ist deutlich heraussen, in welcher Traium 10:55 Uhr bei der ningsphase man sich Leichtathletik-WM in London fordernder, eine gute Zeit über 1500 Meter befindet. Aber wenn in den Marathonbewerb. oder 5000 Meter zu erich viel im Prater und bringen, als 100 Kiloin der Lobau gelaufen meter zu laufen. Dazu bin, dann freue ich kommt, dass Marathon mich, wenn ich wieder die klassische olympimal in Steyr trainiere. sche Distanz und der Da geht es schon um Mythos schlechthin die Abwechslung und ist. Das ist es, was ich darum, auch mal im IN TOKIO machen möchte, und Gelände zu sein für zum Glück ist es auch den normalen Dauerwil Valentin Pfeil das, wo ich im Verhältlauf. Trotz der SchwieÖsterreich bei den nis am besten bin. Es rigkeiten, das von Olympischen ist eine lange Distanz, den Ruhephasen her Sommerspielen aber noch eine, wo zu steuern, ist Crossvertreten. es darauf ankommt, lauf natürlich auch schnell laufen zu könimmens wichtig. Einen. Bei 100 Kilomenerseits von der Laufschule, andererseits vom Aufbau tern ist das schon sehr verwässert; der Wettkampfhärte her: Es gibt da steht dann nur mehr die Franichts Härteres, als an einem in- ge im Raum, es zu schaffen. Die ternationalen Crosslauf teilzu- mentale Komponente kommt da nehmen! Das sind die härtesten viel mehr zum Tragen, während Wettbewerbe im Sport überhaupt beim Marathon für die Spitzen– dort zu versuchen zu bestehen, läufer immer noch die Athletik im gibt einem schon die Basis für den Vordergrund steht. Rest der Saison. Auch wenn die Ergebnisse vielleicht nicht so gut
2020
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FINISHER: Wie sieht dein Fahrplan für die nächsten Jahre aus, welche Veranstaltungen sind von dir angedacht? Valentin Pfeil: Es gibt schon drei, vier Städtemarathons, die ich sehr gerne laufen würde – eigentlich alle Major-Marathons. Wenn ich noch ein paar Jahre Marathonsport betreiben kann, dann ist da schon eine Liste abzuarbeiten (lacht). Dazu kommen natürlich die internationalen Meisterschaften: also heuer die Weltmeisterschaft, nächstes Jahr Europameisterschaften, die klarerweise auch ein Ziel von mir sind. Und 2020 dann natürlich Olympia, mein größtes Ziel überhaupt. Man hat beim Marathon halt auch nur die Möglichkeit, zwei Starts pro Jahr gut vorzubereiten, darauf muss man dann total fokussieren. Und im Marathon ist es so, dass man trotz allen Trainings erst im Tun erfährt, wie es ausgeht. Auch heuer war es so, dass die Qualifikation für die Weltmeisterschaft sehr, sehr knapp war. Da ist es um zehn Sekunden gegangen, damit es schließlich fürs Limit gereicht hat. Der Marathon an sich und ganz speziell bei Olympia ist schon was Exzeptionelles. Schließlich ist das Niveau in der Leichtathletik extrem hoch. Insbesondere Laufen ist ein Sport, der auf der ganzen Welt betrieben wird, und das macht es sehr herausfordernd, zu bestehen. Ich glaube nicht, dass ich mir beim Mythos Marathon mehr einbilde, als es tatsächlich ist. Da möchte ich schon dabei sein! FINISHER: Danke für deine Zeit und fürs Gespräch, wir freuen uns schon jetzt auf deine Performance bei der WM in London!
Finisher 45
SATTEL S-WORKS POWER VORBAU VENGE ViAS AERO
RAHMEN VENGE S-WORKS FACT 11R CARBON RIDER-FIRST ENGINEEREDTM
LAUFRÄDER ROVAL RAPIDE CLX 64 DISC
FLASCHENHALTER SWAT RIB CAGE I W/TOOL
KURBEL S-WORKS FACT CARBON, OSBB, QUARQ POWER METER 52/36 SCHALTUNG SRAM RED eTAP
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LENKER S-WORKS AEROFLY ViAS
BIKETEST #01
SPECIALIZED S-WORKS
V ENKABELLOSER G E ViAS DISC AEROFLITZER wir hatten bereits einmal ein s-works venge vias zum test und waren von den aero-eigenschaften des renners beeindruckt. einzig das bremsverhalten war damals ein schwachpunkt, wenn auch nur ein sehr kleiner. Mit dem venge vias disc brachten die kalifornier nun eine weiterentwicklung mit scheibenbremsen auf den markt, die wir uns genauer angesehen haben. TEXT: MAX HOFSTÄTTER FOTOS: MAX HOFSTÄTTER
BREMSEN SRAM RED eTAP HRD
REIFEN SPECIALIZED S-WORKS TURBO COTTON 700X26
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02 das AERODESIGN des venge vias ohne sichtbare züge begeistert auf ganzer linie.
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Die Zugverlegung am Aerofly-Lenker wird komplett innen geführt. Optisch sehr schöne Scheibenbremse mit 142 x 12 mm Steckachse. Der Akku der eTap ist kinderleicht zu tauschen und nachzuladen.
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Vorne und hinten beißen 160 mm SRAM-Scheiben ausreichend zu. Das Venge wirkt sowohl an den Sattel- und Kettenstreben als auch am Oberrohr wohlgeformt und überaus gut aufgeräumt.
BIKETEST #01
SPECIALIZED S-WORKS
VENGE ViAS DISC Das Aero-Flaggschiff von Specialized glänzte in den vergangenen Monaten nicht nur bei diversen Flachetappen auf der Pro-Tour, es kam auch bei unzähligen Kurzdistanztriathleten zum Einsatz, die Wert auf ein durchdachtes Aero-Konzept legen. Die ewige Diskussion über „Disc or no Disc“ ist relativ schnell erklärt: Wer gern und viel bremst und dies auch gut dosiert und mit ordentlicher Wirkung machen will, ist mit einer Scheibenbremse völlig richtig beraten. Beim Venge ViAS Disc kommt dafür die Edelgruppe „Red eTap“ aus dem Hause SRAM zum Einsatz – mit zwei 160er-Scheiben am vorderen bzw. hinteren Laufrad. Das Besondere an der Gruppe ist nicht etwa die Scheibenbremsenvariante und die edle Verarbeitung, nein, die eTap ist die weltweit erste Schaltgruppe, die völlig ohne Kabel und Züge auskommt und das Schaltsignal via Funk überträgt. Bei der hydraulischen Scheibenbremsenvariante am Venge ViAS kommen natürlich noch die Bremsleitungen hinzu, die am Venge aber derart gut verborgen sind, dass sie einem überhaupt nicht mehr ins Auge stechen. Das Schaltverhalten der eTap gefällt mir als ausgewiesenem
SRAM-Fan besonders gut. Knackig, direkt und präzise knallt man die Gänge auch unter Last rein und kann dies am hinteren Schaltwerk auch mit „Dauerfeuer“ tun, um gleich mehrere Gänge mit einem Schaltvorgang zu wechseln. Die beiden ohne Werkzeug abnehmbaren Akkus erwiesen sich bei einer Ausfahrt ebenfalls als sehr praktisch, da man sie im Vergleich zu jenen des Konkurrenten Shimano bei einer Ladeschwäche kurzerhand tauschen kann, somit zumindest einen der beiden Gangwechsler noch bedienen kann und immer nach Hause kommt. Bereits die Felgenbremsenvariante des Venge ViAS ist ein ausgewiesener „Grabentuscher und KOM-Jäger“. Die Bestzeithalter im Rad-Social-Network Strava können sich warm anziehen, wenn das Venge flaches Gelände bis leichtes Gefälle unter die Räder bekommt, denn dann fängt das Ding regelrecht an zu fliegen. Ab einem Speed von 36 Stundenkilometern spürt man die Vorteile des Aero-Konzepts von Specialized förmlich und die Quarq-Leistungsmesskurbel verrät einem, dass der aufgebrachte Kraftaufwand im Vergleich zur Geschwindigkeit verhältnismäßig gering ist. Die Abfahrtsperformance des Venge Disc ist herausragend. Sowohl schnelle Lastwechsel als auch die Highspeed-Performance jenseits der 100 Stundenkilometer lassen keine Wünsche offen. Das Venge vermittelt in jeder Grenzsituation enorme Sicherheit und Laufruhe. Die erhöhte Bremsperformance durch die Scheibenbremse trägt freilich ihren Anteil dazu bei.
Was das Gewicht angeht, erstaunte uns, dass im Vergleich zur Felgenbremsenvariante nur etwa 65 Gramm mehr auf der Waage erschienen, und das trotz der 142 x 12 mm bzw. 12 x 100 mm Steckachsen und der Disc-Montage. Auch das Aerodynamik-Labor der Amerikaner versicherte uns eine gleiche, wenn nicht sogar bessere Aerodynamik als mit den Felgenbremsen. Bergauf bin ich zwar nicht die absolute Referenz, aber die 14.497 Höhenmeter, die ich im Testzeitraum mit dem Bike absolviert habe, kamen mir mehr als angenehm vor und ich war sehr positiv angetan von den Klettereigenschaften des Venge. Und bergab kann ich nur sagen: Waaaaaahnsinnnn – so sauschnell, dass es sogar mir schon zu schnell wird, und das will was heißen. Fazit: Ein superedler HighspeedHobel, der mit sehr schöner zugund kabelfreier Verarbeitung zum optischen Leckerbissen wird.
S-WORKS VENGE ViAS DISC eTAP Gewicht: 7,88 kg ohne Pedale
in Rahmengröße 56
Antrieb: SRAM Red eTap Besonderheiten: völlig kabellose Schaltgruppe
Preis der Testversion: € 9.999,Geometrie (56): - Stack: - Reach: - Steuerrohr: - Radstand: - Sitzwinkel:
564 mm 395 mm 170 mm 992 mm 73,25 °
WEITERE GEOMETRIEDATEN ZU ANDEREN GRÖSSEN UND INFOS ZUM BIKE
WWW.SPECIALIZED.COM Finisher 49
SATTEL FIZIK ARIONE R5
RAHME CANYON
LAUFRÄDER REYNOLDS STRIKE CARBON CLINCHER
BIKETEST #02
SCHALTUNG SRAM RED eTAP
CANYON
A EROAD CF S LX D I SC 9.0 S L DIE PRO-TOUR RENNMASCHINE FÜR JEDES TERRAIN Bestens verpackt im Transportkarton kommt das Aeroad Disc daher, und es ist anzumerken, dass es sich beim Absender nicht einfach um einen Radversender, sondern um die Edelschmiede in Koblenz handelt. Spätestens beim ersten Kontakt mit unserem Testbike der Kategorie „aerodynamisches Rennrad“ wurde uns klar, dass man es mit einem wahren Topgerät aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff zu tun hat. TEXT: MARTIN HILLBRAND FOTOS: MAX HOFSTÄTTER 50 Finisher
COCKPIT CANYON H11 AEROCOCKPIT CF
EN N AEROAD CF SLX DISC
BREMSEN SRAM RED eTAP HRD
REIFEN CONTINENTAL GRANDPRIX TT 700x25
KURBEL SRAM RED 22, 11S, 52/36
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02 geradlinig, schlicht und schnell
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Der Fizik Arione R5+ passt perfekt zur S27 Post. SRAM Exogram-Kurbel aus der Red-Serie, steifer als alles bisher Dagewesene. Das Design des Koblenzer Hobels ist schlicht und gelungen.
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Die Rohrformen am Aeroad sind von vorne bis hinten auf Vortrieb getrimmt. Mit dem Disc-Aero-Renner von Canyon braucht man nur 1,5 % mehr Leistung als auf einem Modell mit Felgenbremsen, um eine Geschwindigkeit von 45 km/h konstant zu halten.
BIKETEST #02
CANYON
AEROAD CF S LX DISC 9.0 S L Da war es also, das neue Traumgerät zum Testen. Einhändig aus der Schachtel gehoben, ein paar Kletter geöffnet und schon waren die wenigen nicht vormontierten Komponenten – eigentlich nur das hintere Laufrad und der Lenker – freigelegt und in wenigen Minuten zu einem kompletten Rad zusammengesteckt. Inklusive Einstellung von Sattelhöhe und Lenkerposition war das „Unboxing“ in weniger als 15 Minuten erledigt und das Ding im Prinzip fahrbereit. Ach ja, sicherheitshalber habe ich die Akkus geladen, weil das Aeroad in dieser Version mit SRAMs neuer kabelloser elektrischer Topgruppe (Red eTap) kommt. Elektrische Schaltung, hydraulische Bremsen, aerodynamischer Rahmen, hohe Laufräder, ein Mix, den man bis jetzt noch nicht so häufig zu Gesicht bekam, der sich aber auch im Portfolio des Koblenzer Radherstellers befindet. In schlichtem Rot-Schwarz oder auch „Cherry Pepper“ präsentiert sich unser Test-Aeroad mit seinen klaren, dem Vortrieb verschriebenen Linien – ein wenig aggressiv, aber dennoch vertrauenerweckend. Völlig ohne Berührungsängste ging ich in die erste Testfahrt und wählte dafür
eine variantenreiche Strecke inklusive einigen Anstiegen. Canyon selbst vertritt die Meinung, dass von Berufsradfahrern ausschließlich das Aeroad gefahren werden sollte, da die Vorteile des geringeren Luftwiderstandes überwiegen, stellt es den Profis allerdings frei, auch das „klassische“ Rad zu fahren. Wie Katusha-Alpecin-Profi Marco Haller im Gespräch bestätigt, greift mittlerweile fast jeder seiner Teamkollegen bei der Wahl der Waffe zum Aeroad; es wird sowohl bei den Frühjahrsklassikern wie auch im Gebirge bei den Grand Tours gefahren. Gleich nach dem Losfahren wurde mir klar, was die Koblenzer damit meinen. Ich fühle mich sofort unglaublich wohl auf dem Bike und benötige kaum Eingewöhnungszeit gegenüber meinem eigenen Rennrad, einem klassischen Rennrad. Da die Ausfahrten eines Jungvaters auf Effizienz ausgelegt sind, wird die 30-Kilometer-Anreise zum ersten Anstieg gleich einmal für Tempoarbeit genutzt, und hier hat das Aeroad seinen Bestimmungsort erreicht. Am Unterlenker des Canyon-H11-Aerocockpits angekommen, spürt man sofort den Vorwärtsdrang dieser Maschine. Ich kannte dieses Gefühl bisher eigentlich nur von Zeitfahrrädern. Die musikalische Untermalung des Aeroad-Rahmens in Kombination mit den Reynolds Strike Carbon Clinchern sorgte sogleich für zusätzliche Motivation, das Stundenmittel im Bereich der 40 Kilometer zu halten. Kurz gesprochen, das Ding läuft fantastisch. Über das Schaltverhalten der neuen SRAM-Topgruppe brauche ich hier nicht viele Worte verlieren; es stellt für mich derzeit den Stand der Technik dar. Marco sollte auch Recht behalten, was die Perfor-
mance des Aeroad in Anstiegen angeht. Trotz der hohen Laufräder und des minimalen Mehrgewichts aufgrund der Scheibenbremsen bringt das Aeroad Disc nicht mehr als 7,4 Kilogramm auf die Waage. Damit kommt man sehr, sehr gut den Berg hinauf. Aber auch unglaublich gut wieder runter. Die Sram-Anker – für mich das wahre Highlight der amerikanischen Topgruppe – erlauben späte Bremspunkte und eine perfekte Dosierbarkeit mit sensationellem Druckpunkt. Canyons Entscheidung, an diesem schnellen Rad vorne und hinten 160-mm-Bremsscheiben zu montieren, möchte ich an dieser Stelle besonders hervorheben. Hier werden keine Kompromisse bei Usability und Fahrsicherheit eingegangen. Besonders positiv ist mir in den Abfahrten auch wieder das Canyon-Cockpit aufgefallen, das sämtliche Fahrbefehle direkt an das Bike weitergibt. Fazit: Ein Bike, das eigentlich alles kann, außer langsam bewegt zu werden.
CANYON AEROAD CF SLX DISC Gewicht: 7,4 kg ohne Pedale
in Rahmengröße M
Antrieb: SRAM Red eTap Besonderheiten: völlig kabellose Schaltgruppe
Preis der Testversion: € 6.499,Geometrie (M): - Stack: - Reach: - Steuerrohr: - Radstand: - Sitzwinkel:
550 mm 397 mm 146 mm 994 mm 73,5 °
WEITERE GEOMETRIEDATEN ZU ANDEREN GRÖSSEN UND INFOS ZUM BIKE
WWW.CANYON.COM Finisher 53
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REISEREPORT
sporthotel hohe salve
move & text: martin auferbauer Fotos: max hofstätter, Klemens könig
Die Hohe Salve ist ein Aussichtsberg zwischen Kufstein, Wörgl und Kitzbühel. Von seinem Gipfel aus kann man den Großglockner, den Großvenediger und die Hohen Tauern erspähen. Weniger fern sieht man auch die markanten Gebirgsformationen des Wilden Kaisers. Wenn man allerdings nicht nach Ausgesetztheit, Schroffheit und Kargheit sucht, sondern den Blick auf eine wirtlichere Umgebung richten will, dann kann man seit kurzer Zeit auch das Sportresort Hohe Salve in Hopfgarten im Brixental ins Auge fassen.
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REISEREPORT
DER 25m outdoorpool ist perfekt temperiert für eine morgenDliche schwimmeinheit
S
eit einem knappen halben Jahr hat man sich am Fuße der Hohen Salve im gleichnamigen Beherbergungsbetrieb keinem geringeren Auftrag verschrieben, als die Kategorie Sporthotel neu zu definieren. Dass dies im Winter möglich ist, war uns Flachländern noch völlig einleuchtend: Die „SkiWelt Wilder Kaiser – Brixental“ sollte genug Abfahrtsmöglichkeiten bieten. Wem dieser Skigebiet-Verbund dennoch zu klein werden sollte, der kann in der näheren Umgebung auch noch diverse Skitouren erschließen oder – zur Not – auf Hahnenkamm und Ganslernhang des weniger bekannten Skiorts in der näheren Umgebung ausweichen (solange man sich nicht vor Trubel, weißen Moonboots und Hansi Hinterseer in weißen Moonboots fürchtet). Doch auch im Sommer tut sich einiges. So verdichten sich seit geraumer
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Zeit die Triathlonambitionen in der Region: Im Umfeld der ehemaligen Weltcup-Destination der ITU in Kitzbühel, wo nach wie vor in schöner Regelmäßigkeit internationale Bewerbe abgewickelt werden (heuer etwa die ETU-Triathlon-Europameisterschaft über die olympische Distanz), sind zahlreiche weitere Bewerbe entstanden. So findet immerhin schon seit 2011 mit der Challenge Walchsee-Kaiserwinkl ein Mitteldistanzbewerb statt, dazu kommen zahlreiche kleinere Veranstaltungen wie etwa der Triathlon Kirchbichl oder der Salvenaland-Kinder-Crosstriathlon. Im Sportresort Hohe Salve fühlt man sich einerseits dem Sport, andererseits der Entspannung verpflichtet: Diese Dialektik von „Move & Relax“ soll den Gästen im Brixental bewusst gesetzte Reize in Form von aktiver Bewegung und maßgeschneiderter Regeneration angedeihen lassen. Abgerundet
REISEREPORT
hopfgarten im brixental
Meierhofgasse 26
durch die richtige Ernährung (auf Wunsch auch gerne vegan oder in Form anderer Extrawünsche und Extrawürste) soll der Aufenthalt im Sportresort neue Energie schöpfen lassen. Das sensationelle Frühstücksbuffet und die mehrgängige Menügestaltung am Abend haben definitiv dafür gesorgt, dass die Kalorienbilanz unseres Aufenthalts positiv ausgefallen ist. In unseren Breiten bis dato kaum zu finden ist die sportwissenschaftliche Begleitung dieses Ansinnens: Dies geschieht in Person von Patrick Koller, einem ehemaligen Skicrosser mit olympischen Weihen und X-Games-Erfahrung. Seine physische Präsenz verrät gleich, dass er das stattliche Crossfit-Rack, die zahlreich vorhandenen Slingtrainer und auch die schwereren Kurzhanteln nicht nur vom Sehen kennt. Die Suche nach der richtigen Balance aus Sport urlaub und aktivem In-sich-Ruhen wird nötigenfalls auch mittels bioelektrischer Impedanz-
analyse und Spiroergometrie betrieben. Auch jenen, denen es nicht so sehr auf die Feststellung der eigenen Leistungsparameter ankommt, sollte es durch das Fitnessangebot von funktionalem Training bis Yoga gelingen, das individuelle Wohlbefinden zu steigern und neue Impulse mit in den Alltag zu nehmen. Das Fitnessprogramm soll (wie übrigens auch der sonntägliche Frühschoppen!) auch eine Brücke zwischen den Bewohnern der Region und den Gästen des Hotels, das wie ein Schiff im malerischen Hopfgarten angelegt hat, sein. So betreut Patrick Koller im Sportresort Hohe Salve neben den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Bewegungs- und Sportangebots auch zwölf Nachwuchsathleten aus der Region. Diese Kooperation zeigt auf, wie die regionale Nachwuchsförderung im ländlichen Raum gestaltet und vorhandene Ressourcen vernetzt genützt werden können. Bei unserem Besuch nahmen wir jedoch von sportwissenschaftlichen Untersuchungen Abstand und ließen uns lieber von Hoteldirektor Muamer Cinac mit Routentipps für den Einsatz der Rennräder ausstatten. Die Region bietet eine Vielzahl an Optionen: Je nach Vorhandensein einer Höhenmeterallergie besteht die Möglichkeit, Täler auszufahren oder über diverse Passstraßen miteinander zu verbinden. Routen um den
ob kräftigung oder entspannung, im sportresort ist für beides gesorgt
Finisher 57
REISEREPORT
bei bedarf kümmert sich sportwissenschafter patrick um ihre trainingsgestaltung Wilden Kaiser (auch auf der Wettkampfstrecke der Challenge Walchsee-Kaiserwinkl) oder zum Achensee bieten mehr Fotomotive, als der Instagram-Feed Platz bereithält. Mit ein bisschen Geschick bei der Routenwahl hat man unterwegs bis auf die Bäuerin beim „Heign“ und das Auto des Försters kaum Begegnungen – und schon gar keine stressiger Natur. Der (zum Schwimmen) wohltemperierte 25Meter-Außenpool lässt ernsthaftes Schwimm training zu. Alle Varianten des Laufsports (Ebene/ Berg/Trail) sind selbstredend direkt ab der Haustür möglich. Besonders Hartgesottene können sich aber auch am Laufband oder Spinning-Bike an der Wahrnehmung einer statischen Kulisse erfreuen. Ein zweiter, wärmerer Pool sowie die Saunaland-
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schaft bieten Möglichkeiten der körperlichen Regeneration. (Hoch)geistige Regeneration ist aber natürlich auch entlang der sehr erfreulichen Wein- und Getränkeauswahl an der Bar und im von uns präferierten sogenannten Clubraum möglich. Durch diese vielseitige Beanspruchung ist uns kaum Zeit geblieben, die fancy eingerichteten Zimmer mit ihren Annehmlichkeiten bis hin zur Infrarot-Wärmekabine zu nützen. Aber wir werden einfach wieder mal vorbeischauen und dann auch die Wintertauglichkeit von Quartier und Region eingehend prüfen. Die triathlon-, berg- und ausdauersportspezifische Freigabe des Sportresorts Hohe Salve können wir jedenfalls schon jetzt ganz eindeutig erteilen!
T1:STEALTH TOP 2: QUEEN K AND WIND TUNNEL TESTED. Aerodynamic race shirt to reduce aero drag for the bike leg. CASTELLI-CYCLING.COM/TRIATHLON Finisher 59
RACEREPORT
WAS PASSIERTE AUF ÖSTERREICHS RENNSTRECKEN? TEXT & FOTOS: MAX HOFSTÄTTER
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RACEREPORT
Klosterneuburg Triathlon
Als kurzer Formtest vor St. Pölten präsentiert sich in Klosterneuburg unter der Feder von Philipp Kennedy ein Sprinttriathlon neu am Wettkampfkalender, um die langjährige Triathlontradition vor den Toren Wiens wieder aufzunehmen. Etwa 300 Finisher ließen die Erstaustragung bei traumhaften Bedingungen zum vollen Erfolg werden. Die permanent angelegte Schwimmstrecke in einem Seitenkanal der Donau sowie die komplett gesperrte Bundesstraße trugen zur guten Veranstaltung bei. Das Starterfeld und die Leistungen waren auf hohem Niveau und bieten eine hervorragende Basis für ein Saisoneröffnungsrennen, welches sich in den nächsten Jahren zum Fixpunkt etablieren kann. Fazit: Event – tadellos, Surrounding – top Strandbad, super Atmosphäre
Ergebnisse:
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RACEREPORT
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JOLSPORT
Triathlon & mehr
Ironman 70.3 St. Pölten Das erste große Rennen steigt jedes Jahr im neuen Hoheitsgebiet „unserer Hanni“, wie es auf den Plakatwänden in St. Pölten zu lesen ist. Die ganz großen Überraschungen blieben bei der deutschen Dominanz aus. Nils Frommhold und Laura Philipp (beide vom Team ERDINGER ALKOHOLFREI) waren zu souverän, um sich den Sieg nehmen zu lassen. Bei den Herren kam Thomas Steger als einziger „NichtDeutscher“ mit Rang vier unter die ersten Sechs. Mit Christian Birngruber (7.), Martin Bader (8.) und Paul Ruttmann (10.) hatten wir zwar drei weitere Österreicher unter den ersten Zehn, unsere Lieblingsnachbarn hatten allerdings elf Athleten unter den ersten 18 – Chapeau! Bei den Damen war es etwas ausgeglichener, hier gingen „nur“ der Sieg und der vierte Rang sowie der neunte und der elfte Rang an Deutschland. Österreich funkte zumindest mit Lisa Hütthaler (3.), Bianca Steurer (5.) und LisaMaria Dornauer (7.) dazwischen. Fazit aus St. Pölten: Wetter – bescheiden, Event – gewohnt gut, Starterfeld – ohne den Erstplatzierten ihre hervorragenden Leistungen kleinreden zu wollen: war schon mal hochkarätiger
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RACEREPORT
Linztriathlon Das 13. Mal reisten die Triathleten Österreichs heuer bereits an den Pleschinger See, um über Sprint-, Olympische und Mitteldistanz die schnellsten Damen und Herren zu ermitteln. Auf der Mitteldistanz kam man dadurch sogar zu österreichischen Staatsmeister-Ehren. 1000 Athletinnen und Athleten tummelten sich an einem einzigen Tag in den drei Bewerben und fanden ein Rennen vor, welches durch erfahrungsreiche Organisation und sehr entspanntes Klima glänzte. Simone Fürnkranz und Stefan Hehenwarter erkämpften sich den Staatsmeistertitel. Der Tagessieg bei den Herren ging an Markus Liebelt (GER), der mit bester Laufzeit den Slowaken Pavel Simko noch abfangen konnte. Fürnkranz konnte sich bei den Damen gegen Anna Przybilla und Kamila Polak durchsetzen. Einziger Kritikpunkt der Athleten war die nicht gesperrte Radstrecke, die jedoch zu keinen Zwischenfällen führte, soweit uns das bekannt ist. Fazit: Event – superentspannt und chillig, Location – top, Preis/Leistung – empfehlenswert
Ergebnisse:
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RACEREPORT
Finisher 65
RACEREPORT
Xentis Triathlonfestival Piberstein Im Zuge des Triathlonfestivals in der Lipizzanerheimat wurden heuer die Staatsmeister über die Sprintdistanz ermittelt. Das schwierige Thema, eine Streckengenehmigung von den örtlichen Behörden für die gewünschte Radstrecke zu bekommen, veranlasste die Veranstalter kurzerhand dazu, in die Radstrecke einen 80 Meter langen Laufpart einzubauen, damit die Gefahrenquellen auf einem sehr engen Straßenstück umlaufen werden. Aus der Not wurde eine Tugend – und der Zuschauerhotspot schlechthin. Uns Medien hat es freilich auch sehr gefallen, da es für ausreichend Abwechslung und neue Bilder sorgte. Und seien wir uns mal ehrlich, ein wenig mehr Abwechslung würde manchen Rennformaten gar nicht schaden. Die Athleten waren vorher skeptisch, nachher größtenteils positiv überrascht. Sorgte doch das Laufstück für reichlich taktische Variationsmöglichkeiten, sowohl im Vorfeld bei der Wahl der richtigen Pedal-Schuh-Kombination als auch im Rennen selbst. Staatsmeister Philip Pertl: „Also mir hat es gefallen und außerdem konnte man wunderbar taktieren, denn eines war klar, wer in der letzten Radrunde als Erster auf dem Teppich war, war auch als Erster in der Wechselzone, und das machte die Sache schon sehr interessant.“ Pertl holte sich den Titel vor Lukas Gstaltner und Martin Demuth. Bei den Damen krönte Therese Feuersinger ihren beeindruckenden Soloritt mit ihrem ersten Staatsmeistertitel. Die junge Tirolerin ließ der Konkurrenz nicht den Funken einer
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RACEREPORT
Chance, war vom ersten Schwimmmeter an in Führung, baute diese am Rad alleine gegen die Verfolgergruppen sogar aus und verwaltete sie beim abschließenden Lauf souverän. „Der Titel bedeutet mir sehr viel. Vorletztes Jahr bin ich Dritte geworden, letztes Jahr Zweite und jetzt tatsächlich der Sieg, was will man mehr. Die Radstrecke hab ich etwas unterschätzt, um ehrlich zu sein, ich dachte nicht, dass es so zach wird.“ In Piberstein kam die Mixed-Staffel erstmalig zur Austragung bei österreichischen Meisterschaften. Das neue Olympiaformat brachte
viel Unterhaltung nach Maria Lankowitz und einen spannenden Wettkampf, der bis zum Schluss ziemlich offen blieb. Je zwei Damen und zwei Herren konnten die Vereine an den Start bringen. Einziges Qualifikationskriterium war ein Finish im Einzelwettkampf. Fazit: Mixed-Staffel – ein echter Gewinn für den Sport, Flair – Sommerfeeling in Maria Lankowitz, Organisation – reibungslos und sehr engagiert
Ergebnisse:
http://bit.ly/2sdnRDl
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ERNÄHRUNG
TRIATHLON IST NICHT GLEICH TRIATHLON UND ERNÄHRUNG KEINE RELIGION text: CAROLINE RAUSCHER Im Gegensatz zu vielen anderen Sportarten ist Triathlon eine Sportart, die, was die Wettkämpfe und das Training anbelangt, sich von den meisten anderen Sportarten deutlich unterscheidet. Der Name ist bereits Programm: Tri, also drei, verschiedene Sportarten auf höchstem sportlichem Niveau in mindestens fünf verschiedenen Wettkampfformaten. Kurzdistanz – Sprintdistanz – ODT – 70.3 – LD – Ultra LD. Schon die unterschiedliche Wettkampfdauer in den verschiedenen Formaten lässt keinen Zweifel daran, dass das Training und damit auch die komplette Wettkampfvorbereitung je nach Format sehr unterschiedlich ist. Warum, könnte man sich an dieser Stelle fragen? Es ist doch in allen Fällen immer das Gleiche: Schwimmen – Radfahren – Laufen, also wo bitte ist der große Unterschied? Die Unterschiede sind beträchtlich, aber der Sportler selbst muss sich ihrer erst bewusst werden, sie verstehen, um sie dann in eine perfekte Strategie für sich selbst zu übersetzen. Was das unterschiedlich aufgebaute Training anbelangt, überlasse ich die Inhalte dazu denjenigen, die das wirklich verstehen: den Trainern. Meine Ausführungen gehen in eine andere Richtung, nämlich: Wie kann ich als Athlet das Optimum aus meinem Training herausholen, meine Leistungsfähigkeit und Wettkampfperformance dadurch verbessern und dabei auch noch
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fit und gesund bleiben? Hört sich einfach an, ist aber eine sehr komplexe Angelegenheit. Grundsätzliche Gedanken: Warum werde ich eigentlich schneller, kräftiger, leistungsfähiger, wenn ich trainiere? Verweilt man kurz bei diesem Gedanken, dann ist die Antwort gar nicht so klar und einfach, wie es auf den ersten Blick scheint. Damit sich die Leistung verändert, muss es im Körper gewisse Voraussetzungen geben.
rungsreiz kombiniert, hat dieser die Potenz, das Ausmaß der Anpassung zu vergrößern, also die Leistungsentwicklung positiv zu beeinflussen. Ist die Kombination jedoch suboptimal, tritt möglicherweise der umgekehrte Fall ein – Leistungsrückgang!
Stellenwert der Ernährung/versorgung für den Athleten: Ergänzend zum Training stellt die Ernährung einen Schlüsselfaktor dar, um die Leistungsfähigkeit des Athleten zu modulieren. Wirkungsweise Obwohl das Bewusstdes Trainingsreisein dafür schon steigt, VORAUSSETZUNGEN zes: DER wichtigsliegt für viele Sportler FÜR EINE MÖGLICHE te Reiz LEISTUNGSVERÄNDERUNG: der Fokus leider noch Die Art des Trainings, immer auf dem Wettalso ob es sich nun um kampf und auf der un1. Kraft-, Kraftausdauer- Die menschliche Muskulatur verfügt mittelbaren Zeit davor. oder Ausdauertraining über eine enorme Plastizität, also Mittlerweile weiß man handelt, zieht eine be- Verformbarkeit, und ist in der Lage, aber, dass eine anstimmte Anpassung Veränderungen in ihrer metabolischen gepasste Ernährung an diesen bestimmten Leistungsfähigkeit vorzunehmen. und Versorgung mit Heißt im Klartext, es kann sich z. B. der Trainingsreiz nach Fettstoffwechsel, der Kohlenhydrat- Makro- (Protein + Fett sich. Das heißt, jedes stoffwechsel etc. verändern, also + Kohlenhydrate) und Training an sich hat verbessern oder auch verschlechtern. Mikronährstoffen (Vieine ganz spezielle Antamine, Mineralstoffe, 2. passung, Adaption, zur Spurenelemente etc.) Unsere Muskulatur ist dazu fähig, hilft, mehr aus seinem Folge. Das Ausmaß der An- auf zwei Reize zu reagieren: den Training herauszuhoTrainingsreiz (= kontraktiler) und den passung (= Adaption) len. Das heißt, eine Nahrungsreiz (= nutritiver Reiz). wird von Dauer, Intenangepasste, individuasität und Frequenz des lisierte Strategie hilft, Trainings bestimmt. die vielen harten Trainingsstunden in nützliche adaptive AntworBedeutung des Nahrungs- ten in verschiedenen Geweben zu reizes: DER am meisten un- übersetzen, also letztendlich in die terschätzte Reiz Steigerung der persönlichen PerWird nun ein spezifischer Trai- formance. ningsreiz mit dem optimalen Nah-
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„one size fits all"-Strategie: geht gar nicht So, wie sich der Trainingsaufbau für die verschiedenen Distanzen unterscheidet, sind auch die individuelle Ernährung und die Ansprüche an die optimale Versorgung logischerweise unterschiedlich. Leider erleben wir im Moment im Bereich Sporternährung ein Klima, das zur Ideologisierung bzw. teilweise Radikalisierung von Ernährung führt. Man hat oft den Eindruck, es gibt nur noch die Möglichkeit, sich zwischen Schwarz und Weiß oder Gut und Böse zu entscheiden. Extreme, einseitige Strömungen sind meiner Meinung nach eine Beleidigung für unseren Körper: Der menschliche Organismus ist so einzigartig in seiner Komplexität, in seiner biochemischen Individualität und auch was seine Anpassungsfähigkeit anbelangt, dass doch niemand ernsthaft der Meinung sein kann, dass einseitige, extreme Ernährungsformen für jeden von uns gleichsam heilbringend und zielführend sein können. Wenn ernstzunehmende Ernährungskonzepte erstellt werden, ist es vielmehr wichtig, den ideologischen Aspekt beiseitezulegen und vielmehr die einzigartigen Belange und Voraussetzungen jedes einzelnen Athleten genau zu analysieren und daraus dann eine einzigartige Strategie zu entwickeln, mit dem Ziel optimaler Performance und Gesundheit. Kurze Distanzen versus Langdistanz Die Länge des geplanten Wettkampfs spiegelt sich in der Art seiner Vorbereitung wider: • Art und Zusammensetzung der verschiedenen Trainingstypen • Dauer der Einheiten • Selektives Training be-
richtige ernährung will gelernt sein. stimmter Stoffwechselwege, deren Effizienz im Wettkampf leistungsbestimmend ist Was bedeutet diese spezielle Trainingsausrichtung nun für die individuelle Versorgung des einzelnen Athleten? Oben haben wir bereits den Zusammenhang zwischen Training und Leistungsentwicklung angesprochen, also liegt es auf der Hand, dass gewisse Überlegungen im Hinblick auf die Versorgung vor Trainingsbeginn notwendig sind. Die wichtigsten Fragen, die sich jeder Sportler im Vorfeld einer Trainingseinheit stellen sollte, sind folgende: • Welche Zielsetzung hat meine folgende Einheit??? • Welche energieliefernden Systeme werden dabei beansprucht? Die Beantwortung der Fragen liefert dann die Antwort darauf, wie die folgende Einheit versorgt werden soll. Beispiel: Ist das Ziel der Einheit eine Optimierung des Fettstoffwechsels,
dann macht es wenig Sinn, mit vollbeladenen Kohlenhydratspeichern zu starten, auch wenn in der mitgeführten Flasche nur Wasser ist. Warum eigentlich? Das energieliefernde System für diese Einheit soll Fett sein. Damit nun der Fettstoffwechsel effektiv trainiert
CARO RAUSCHER Pharmazeutin und Spezialistin für Sporternährung. Mit ihrem fundierten Wissen in den Fachgebieten Biochemie und Leistungsphysiologie berät sie unter anderem das deutsche Biathlon- und Langlaufteam, ÖSV-Athleten wie Dominik Landertinger und Fritz Pinter sowie einige Triathleten wie Andreas Giglmayr, Eva Wutti, Andi Böcherer etc. .
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werden kann, spielt eine reduzierte Kohlenhydratverfügbarkeit die entscheidende Rolle während der Einheit. Das bedeutet, auch wenn von außen keine Kohlenhydrate zugeführt werden, wird der Körper trotzdem mit carbs versorgt, wenn die Glykogenspeicher vor Trainingsantritt gut gefüllt sind: Kohlenhydrate sind also verfügbar! Erst wenn diese Speicher, je nach Füllungsgrad, nach einer gewissen Zeit entleert sind, schaltet unser Stoffwechsel auf den gewünschten Modus um. Heißt das dann: low carb forever? Nein!!!! Jede Vorbereitung spielt mit der unterschiedlichen Gewichtung von verschiedenen Trainingstypen. Legt sich der Athlet nun „chronisch“ auf Low-carb-Basisernährung fest, hat das Nachteile für Einheiten, die Glykogen, also Kohlenhydrate, als optimalen Treibstoff benötigen, wie das bei HIT und Krafttraining der Fall ist. Auswirkungen auf die Praxis: Periodisierung heißt das Zauberwort!! Periodisierung der Kohlenhydratzufuhr in der Basis- und Trainingsversorgung. Diese Vorgehensweise wird durch aktuelle evidenzbasierte Studien belegt und untermauert. 1. Kurze Distanzen: Was ist typisch für deren vorbereitung? Je kürzer die Wettkampfdistanz ist, desto höher ist ja in der Regel das Wettkampftempo, also die Intensität der Belastung. Entsprechend den Anforderungen an einen „kurzen“ Wettkampf und damit an den Körper ist die Ausrichtung des Trainings. Also keine unendlich langen Umfänge, eher Betonung des HITBereichs, sowie entsprechende
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Anteile von sportartspezifischem Krafttraining.
von seiner Basisernährung ab.
2. Lange Distanzen: Was ist Welche Konsequenzen hat diese typisch für deren vorbeArt der Vorbereitung auf die Ver- reitung? sorgung? Je länger die Wettkampfdistanz Gerade zu Beginn der Trainings- ist, desto mehr reduziert sich in saison wird Wert darauf gelegt, der Regel das Wettkampftempo, die aerobe Kapazität zu erhöhen: also die Intensität der Belastung lockeres GA1-Training mit Fokus im Vergleich zu kürzeren Distanauf den Fettstoffwechsel. zen. In dieser Phase ist es wichtig, auf Entsprechend den Anforderungen die oben beschriebene Kohlenhy- an einen „langen“ Wettkampf und dratverfügbarkeit zu achten: Koh- damit an den Körper ist die Auslenhydrate reduzieren sich in der richtung des Trainings. Basis- und Trainingsversorgung. Der Anteil an langen Umfängen, Wichtig: „REDUZIEREN“ sich, die Gewichtung des HIT-Bereichs werden aber nicht komplett weg- sowie die entsprechenden Anteile gelassen. von sportartspezifischem KraftWandelt sich im Laufe der Saison training werden an die langen dann das Training in Richtung Wettkämpfe angepasst. HIT, ändern sich auch wieder die Anforderungen an den bevorzug- Welche Konsequenzen hat ten Treibstoff: diese Art der vorbereitung Bei intensiven/hochintensiven auf die versorgung? Einheiten verschiebt sich die Wie bei der Vorbereitung auf kurze Treibstoffanforderung in Rich- Distanzen liegt bei langen Distantung Kohlenhydrate als optimaler zen der Fokus im Hinblick auf die Treibstoff. Ernährung auf der Periodisierung Konsequenz: Anpassung der täg- der Makronährstoffe (Kohlenhylichen Kohlenhydratzufuhr in drate + Fette + Protein) und der Basisernährung und variablen KohlenhydTraining. Kohlenhydratverfügbarkeit. ZUSAMMENFASSUNG: rate haben einen beIm Gegensatz zur Kurzsonderen Stellenwert, distanz-Vorbereitung 1. was die Leistungsentwird der Anteil aeroVersorgung an Lang-/Kurzdistanz wicklung anbelangt: ber Einheiten im Langanpassen. Treibstoff + Trainingsdistanzbereich höher modulator. sein, und damit wird 2. In diesem Zusammen- Basisernährung und Trainingsversor- auch die Bedeutung hang ist noch zu er- gung auf die Intention des Trainings eines trainierten Fettabstimmen. wähnen, dass alle enerstoffwechsels einen gieliefernden Systeme größeren Stellenwert 3. nicht in Stufen hinhaben. Aber auch hier Wettkampfspezifische Einheiten tereinander ablaufen, wettkampfspezifisch versorgen darf nicht vergessen sondern gleichzeitig werden, dass Kraft und mit unterschiedlicher Sprintfähigkeit eine 4. individueller Gewich- Periodisierung der Zufuhr unter Berück- wichtige Rolle für die sichtigung von Training und Athlet individuelle tung. PerforDie Gewichtung des mance spielen. Um dieverwendeten Treibstoffs hängt se Segmente perfekt zu trainieren, vom Training selbst, vom Trai- ist optimale Kohlenhydratverfügningszustand des Athleten und barkeit unverzichtbar.
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WIEN P3 Trisport, Breitenfurterstraße 381a, 1230 Wien Bständig4sports, Teinfaltstraße 4, 1010 Wien Starbike, Lassallestraße 5, 1020 Wien Skinfit Shop, Vorgartenstraße 204, 1020 Wien Cocoon Shop, Margaretenstraße 91, 1050 Wien CICLOPIA Bikeshop, Stiegengasse 20, 1060 Wien Mountainbiker, Stadtbahnbögen 145-150, 1090 Wien RLS Sport, Josef-Palme-Platz 2, 1140 Wien NORA PURE SPORTS, Hernalser Gürtel 33, 1170 Wien Bernhard Kohl Fahrrad & Fitness, Triesterstrasse 282-284, 1230 Wien
NIEDERÖSTERREICH Bständig4sports, Hauptstraße 57, 2340 Mödling Bikestore, Weißes Kreuzstraße 3, 2103 Langenzersdorf Travel, Sports & Lifestyleclub, Schleinbacher Straße 25, 2122 Ulrichskirchen Tom’s Radhaus, Nordbahnstraße 19c, 2136 Laa/Thaya Sport and Design, Wiener Straße 20, 2320 Schwechat Mountainbiker , Wehrgasse 4, 2340 Mödling Bundessportzentrum Südstadt, 2344 Maria Enzersdorf EHZ Neunkirchen, Am Erholungszentrum 8, 2620 Neunkirchen Velodrom Bikeshop, Neunkirchnerstr. 57a, 2700 Wr. Neustadt Radsport Strobl, Unterwagramer Str. 50, 3100 Wagram Radstudio Herz, Kremser Landstr. 2-4, 3100 St. Pölten Skinfit Shop, Renkgasse 5 Top 2a, 3100 St. Pölten Radsport Ginner, Fabrikstraße 16a, 3300 Amstetten Radsport Ginner, Ybbstorgasse 5, 3340 Waidhofen/Ybbs Skinfit Shop, Fischauergasse 136, 2700 Wiener Neustadt JOLshop, Heidenreichsteinerstraße 26/2, 3830 Waidhofen/Thaya
OBERÖSTERREICH Skinfit Shop, Tegetthoffstraße 42, 4020 Linz Schwimmzone, Hatschekstr. 16, 4020 Linz Natural Power Sportnahrung, Stummerstr. 1, 4060 Leonding Sport Kaiser, Betriebspark 3, 4451 St. Ulrich bei Steyr Fa. Hugo Mayer, Eisenstraße 25, 4463 Grossraming Sport Kaiser, Lumplgraben 4, 4463 Grossraming Schwimmzone, Hauptplatz 8, 4470 Enns [4]SPORTS, Salzburger Straße 72, 4600 Wels Skinfit Shop, Wiesenstraße 33, 4812 Pinsdorf Radsport Radpoint, Salzburgerstraße 48, 4840 Vöcklabruck MB-Biketech, Gmundner Strasse 99, 4840 Vöcklabruck Alpen-bike.com, Herzog-Odilo-Straße 52, 5310 Mondsee JOLshop, Magnolienweg 1a, 4209 Engerwitzdorf
Radsport Vychodil, Elisabethinergasse 15, 8020 Graz Skinfit Shop, Kärntner Straße 501, 8054 Graz-Seiersberg Praxis Gemma, Hauptplatz 4, 8111 Judendorf-Straßengel Bike-Shop Schmuck, Oberfeistritz 98, 8184 Anger Friesi´s Bikery, Edelseestraße 27, 8190 Birkfeld Friesi´s Bikery, Neugasse 6, 8200 Gleisdorf Sport 2000, Ludwig-Binder-Straße 14, 8200 Gleisdorf Radl Eck, Ledergasse 9, 8280 Fürstenfeld Radsport Caska, Ungarstraße 12, 8330 Feldbach Rad-Fuchs, Hauptstraße 227, 8401 Kalsdorf Cocoon Shop, Untere Aue 10, 8410 Wildon Drahteisel & Co, Hauptstraße 23, 8582 Rosental HN radcenter, Hauptstraße 64, 8641 St. Marein Radsport Illmaier, Waasenstraße 22, 8700 Leoben Sport Gruber, St. Lorenzen 85, 8715 St. Lorenzen / Knittelfeld Gigasport, Arena am Waldfeld 28, 8753 Fohnsdorf Skinfit Shop Liezen, Hauptstraße 2, 8940 Liezen Mandlers Bike & Run Klinik, Hauptstraße 37, 8793 Trofaiach
SALZBURG Bikepalast, Bayerhamerstraße 20a, 5020 Salzburg Skinfit Shop, Vogelweiderstraße 48, 5020 Salzburg Radsport Grundtner, Metzgerstraße 2, 5400 Hallein Bergspezl/Bikepalast, Halleiner Landesstr. 116, 5412 Puch bei Hallein Michi’s Radladen, Markt 171, 5431 Kuchl Aqua Salza Golling, Möslstraße 199, 5440 Golling TRIALPIN, Stadtplatz 3, 5550 Radstadt TIROL JOLshop, Dorfstraße 18, 6323 Bad Häring Huys Coaching KG, Möslbichl 78, 6250 Kundl Peto Bike, Buntweg 1, 6511 Zams TRIOUT, Anichstraße 29, 6020 Innsbruck Rückenwind, Defreggerstraße 12, 6020 Innsbruck Skinfit Shop, Kranebitterallee 8, 6020 Innsbruck Toni’s Pro Shop, Bahnhofstraße 2, 6365, Kirchberg Radsport Stanger, Josef-Pirchl-Straße 42, 6370 Kitzbühel Skinfit Shop, Beda-Weber-Gasse 8, 9900 Lienz
VORARLBERG Skinfit Shop, Bundesstraße 55, 6710 Nenzing ME Sport, Im Bruel 12, 6710 Nenzing Cocoon Shop, Hauptstraße 6, 6840 Götzis Skinfit Zentrale & Shop, Hinterfeld 1, 6842 Koblach Skinfit Shop, Klostergasse 2, 6850 Dornbirn Skinfit Shop, Loco 910, 6863 Egg Radshop Pro Cycle, Kornmarktstraße 9, 6900 Bregenz RADCULT GmbH, Im Dorf 1a, 6922 Wolfurt JOLshop Lauterach, Karl-Höll-Straße 16, 6923 Lauterach
BURGENLAND Radsport Waldherr, Hauptstr. 42, 7141 Podersdorf / See Radwelt Michi Knopf, Hauptstraße 1, 7210 Mattersburg JOLshop, Bickfordstraße 23, 7201 Neudörfl
STEIERMARK Grimming Sport, Bad Mitterndorf 327, 8983 Bad Mitterndorf Bad zur Sonne, Feuerbachgasse 11, 8010 Graz Gigasport, Sackstraße 7 - 13, 8010 Graz Sportunion Steiermark, Gaußgasse 3, 8010 Graz Praxis Gemma, Idlhofgasse 63, 8020 Graz Bad Eggenberg, Janzgasse 21, 8020 Graz
Bikesport Ortner, Görzer Allee 4, 9020 Klagenfurt Gigasport, Heinrich-Harrer-Straße 1, 9020 Klagenfurt Skinfit Shop, Schleppe Platz 5, 9020 Klagenfurt Sportnahrung.at, Südpark 1, 1. Stock, 9020 Klagenfurt Trisports, Theatergasse 4, 9020 Klagenfurt JOLshop Klagenfurt, Feldkirchner Straße 91, 9020 Klagenfurt Bikeshop Veratschnig, Klagenfurter Str. 25, 9170 Ferlach Sione Bikes - Sportart, Hauptstraße 187, 9210 Pörtschach Wolfsberger Stadtwerke, St. Michaelerstr. 2, 9400 Wolfsberg Gigasport, Bruno-Kreisky-Str. 25, 9500 Villach Skinfit Shop, Ossiacher Zeile 27, 9500 Villach Cycle Haus, Gerbergasse 27, 9500, Villach Triasport, Keutschacher Str. 179, 9535 Schiefling / See
DEUTSCHLAND Skinfit Shop, Burchardstraße 8, 20095 Hamburg Iron Trizone, Bischof-von-Henle-Str. 2, 93051 Regensburg Skinfit Shop, Böblinger Straße 32, 70178 Stuttgart Roy Sports, Obere Marktstraße 4, 71634 Ludwigsburg Radsport Sensz, Südenstraße 5, 76689 Karlsdorf-Neuthard Sport Bittl, Georg-Reismüller-Str. 5, 80999 München Skinfit Shop, Implerstraße 7, 81371 München MBZ Herrsching, Seestraße 38, 82211 Herrsching Bike Sport Mayer, Bahnhofstraße 2, 83329 Waging Bike and Parts Mitter, Am Haslnussberg 7, 83567 Unterreit Sport Allramseder, Adolf-Kolping-Str. 11, 84539 Simbach/Inn Radsport Pfeiffer, Am Griesfeld 1, 85435 Erding Edelrad, Bahnhofstraße 8, 86470 Thannhausen Skinfit Shop, Auf dem Bühl 89, 87437 Kempten Schindele Zweirad Fachmarkt, Im Schlegelwinkel, 88212 Ravensburg Fahrrad & Fashion Shop, Memminger Straße 18, 89257 Illertissen Skinfit Shop, Rheinstr. 72, 47799 Krefeld Sportpauli, Josef-Pöltl-Weg 4, 94034 Passau Radsportshop Schulz, Laubenstraße 5, 95339 Neuenmarkt Skinfit Shop, Bindstraße 64, 88239 Wangen im Allgäu Skinfit Shop, Holzer Weg 4-6, 51766 Engelskirchen Skinfit Shop, Jahnstraße 1-5, 64285 Darmstadt JOLsport Baden-Württemberg, König-Wilhelm-Platz 8, 71672 Marbach am Neckar
ITALIEN / SÜDTIROL Skinfit Shop, Messeplatz 1, 39100 Bozen Skinfit Shop, Via Novara 89, 20153 Milano
SCHWEIZ Skinfit Shop, Luzernerstraße 15, 6204 Sempach Skinfit Shop, Auwiesenstraße 2, 8305 Dietlikon Skinfit Shop, Landstraße 21, 8633 Wolfhausen Skinfit Shop, Riedstraße 29a, 3626 Hühnibach Skinfit Shop, Rue de l´Oriette 141, 1170 Aubonne
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Die nächste Ausgabe des FINISHER - Magazins erscheint Mitte August 2017
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