Architektur, wohnen & Design Sommer 2013 | #3
Glas
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ein TransParenTes Leben
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bauen hat immer etwas mit zukunft zu tun.
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Halle 9, Messe Zürich
31|5 – 2|6|2013
design messe.ch FR SA SO
16 - 20 Uhr 10 - 20 Uhr 10 - 18 Uhr
Verkaufsplattform für Möbeldesign Gezeigt werden attraktive Möbel aus dem Büro- und Wohnbereich, Leuchten, Accessoires, Teppiche und vieles mehr. Nähere Infos: www.designmesse.ch
Partnerschaften: bau info service bauschweiz.ch
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Das Portal für Bauen+Wohnen
#3 Editorial
Die Affinität vom Licht … Glas und Architektur sind ein attraktives Paar – Architekten entwickeln beeindruckende gläserne Bauwerke, die durch ihre Transparenz oder skulpturale Qualität bestechen, aber auch Künstler und Designer haben die Vielfältigkeit von Glas längst entdeckt. sweet home zeigt Ihnen die Mannigfaltigkeit von Glas und was man tatsächlich unter Transparenz zu verstehen hat. Licht ist Leben – und Glas zaubert Licht in unser Leben. Im sonnenverwöhnten Italien sind die Designer verwöhnt mit Licht, und vielleicht fördert dies deren Kreativität. Denn nicht nur die Mode ist ein italienisches Schwergewicht. Italien lockt mit stilvollem Design – ob klassisch oder modern. Das Land hat eine ganze Reihe talentierter Designer hervorgebracht, und so unterschiedlich Möbel aus Italien auch sein mögen, sie haben alle eins gemein: ihre Eleganz. Ferner findet man in Italien auch den berühmten «Salone Internazionale del Mobile» – das Mekka aller Kreativen und Designbegeisterten –, der jedes Jahr im April seine Tore öffnet. Wer ist der Popstar der Designer? Wer hat die Mission, durch Design die Welt zu verbessern? Gewiss nicht James Bond, sondern Philippe Starck! In Berlin Mitte entstand sein neues Designprojekt «yoo inspired by Starck». Ein wegweisendes Immobilienprojekt mit dem Anliegen, Menschen die Möglichkeit zu geben, hervorragend gestaltete Wohnungen zu erwerben. Wir wünschen Ihnen ein vergnügliches und spannendes Leseerlebnis. Und denken Sie daran – eine neue Idee ist ein Licht, welches Dinge beleuchtet, die, ehe das Licht darauf fiel, ohne Form für uns waren.
Francesco J. Ciringione Verleger
Lone Katrine Halvorsen Chefredaktorin
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#3 | SOMMER '13
Inhalt 010
WOHNEN 010 glas 020 made in italy 024 gianluigi spreafico 036 unbegrenzter raum 038 Edle Tropfen in richtigem Rahmen
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architektur 042 Wein und architektur 050 zaha hadid 058 floating homes
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design 068 Imm cologne 2013 072 vintage 076 philippe starck 082 Die Renaissance des Filterkaffees 006
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Welche Geheimnisse Spitzen-Köche auch haben – seit 1999 ist es eins weniger.
Der Unterschied heisst Gaggenau. Sein bestes Rezept gibt ein Profi niemals preis. Seine bevorzugte Zubereitungsweise haben wir ihm entlockt. So haben wir vor über einem Jahrzehnt mit dem Dampfbackofen die private Küche revolutioniert. Damit eröffneten sich ungeahnte Geschmackserlebnisse. Wie mit so vielen Geräten, bei denen wir professionelle Technik mit Komfort und Design verbinden. Eine Tradition, die wir mit Leidenschaft leben – und das ist kein Geheimnis. Informieren Sie sich unter Telefon 043 455 40 00 oder unter www.gaggenau.ch oder besuchen Sie unsere Showrooms in Geroldswil und Bern.
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garten
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084 outdoor living 088 Fenster-Modernisierung 092 klassiker im garten 098 VERTIKALE GÄRTEN 102 wintergarten 108 RÄUMEN STRUKTUREN VERPASSEN 112 DAS ZWEITE WOHNZIMMER
bauen 116
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minergie beim bauen 120
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finanzierungspotenziale 124 Mehr als ein nischenprodukt 126 bauen mit glas 128 ein «transparentes» material 130 das ozeanium in basel 132 das glas gefühl 136
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Fenster für mehr Lebensqualität 140 schwebende transparenz 142 andré treina
media 148 der perfekte dreiklang 154 sicherheit trifft design 156 Vorschau & Impressum 008
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Glas Ein transparentes Leben Lone K. Halvorsen
Es vereint Funktion und Design. Es schßtzt uns gegen Sonne, Schall und Wärme und zugleich sind wir doch mit Licht verbunden.
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«Kein Material überwindet so sehr die Materie wie Glas. Von allen Stoffen, die wir kennen, wirkt es am elementarsten. Es spiegelt den Himmel und die Sonne, es ist wie lichtes Wasser, und es hat einen Reichtum der Möglichkeiten in Farben, Formen, Charakter, der wirklich nicht zu erschöpfen ist und der keinen Menschen gleichgültig lassen kann.» Paul Scheerbart (1863–1915).
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© Leonardo
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ach wie vor zählt Glas zu den Materialien mit dem grössten Innovationspotential und immer wieder werden wir von Neuerungen oder unerwarteten Anwendungsmöglichkeiten überrascht. Der Grossteil davon ist darauf ausgerichtet, durch unsichtbare Beschichtungen oder aufgelöste Konstruktionen grösstmögliche Transparenz zu erzielen. Der Trend zum Bauen und Wohnen mit Glas hebt die Grenze zwischen Innen und Aussen auf und ermöglicht in den Wohnräumen ein bisher nicht gekanntes Mass an natürlichem Licht. Kaum ein Baustoff regt die Kreativität von Architekten derart an wie Glas, aber auch Künstler und Designer haben die Vielfältigkeit von Glas längst entdeckt. Glas an den Decken, an den Wänden, an Fussböden und Treppen oder auch als Designobjekte und Möbel – es gibt kaum einen Ort, wo das Material Glas nicht eingesetzt werden kann.
Glas in der modernen Architektur Mit der Entdeckung der Skelettbauweise war die grosse Stunde des Glases gekommen. Seither entwickelten Architekten beeindruckende gläserne Bauwerke, die durch ihre Transparenz oder skulpturale Qualität bestechen. Jedoch ist nicht nur in den privaten Räumen der Glas-Trend vermehrt zu beobachten. Auch öffentlichen Gebäuden wie in der kleinen niederländischen Stadt Schijndel hat das Material Glas einen spektakulären Bau ermöglicht. Bereits 1980 hatte der damals 20-jährige Winy Maas vom Architekturbüro MVRDV den Bürgermeister bedrängt, die vom Krieg geschlagene Wunde neu zu bebauen. Vor wenigen Monaten ist nun das neueste MVRDV-Projekt seiner Bestimmung übergeben worden: die sogenannte Glass Farm. Das multifunktional genutzte Gebäude, das neben Geschäften und Restaurants auch Büros und ein Wellnesscenter beherbergt, sieht von fern aus wie ein altes Bauernhaus, ist aber in Wirklichkeit ein bedruckter Hightech-Glaskasten. Das wirklich Spektakuläre ist aber das Gebäude an sich: Um den ortstypischen Architekturcharakter wiederaufleben zu lassen, wird die äussere Glashülle derart bedruckt, dass sie wie eine überdimensionierte Variante der klassischen Bauernhäuser erscheint. Dazu hat Künstler Frank van der Salm alle noch verbliebenen traditionellen Farmhäuser fotografiert und daraus das Bild einer typischen Farmfassade komponiert. Dieses Bild wird auf die 1 800 Quadratmeter grosse Glasfassade appliziert – der Effekt ist ähnlich dem, den bunte Kirchenfenster verursachen. Nachts wird das Gebäude von innen beleuchtet – und wird so zum Denkmal der typischen Farm.
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© Leonardo
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Auf dem Firmengelände des Familienunternehmens glaskoch, das unter dem Markennamen «Leonardo» innovative und hochwertige Glas- und Geschenkartikel vertreibt, ist eine signifikante Corporate Architecture entstanden. Diese bildet als atmosphärische Brandworld ein zentrales Element im kommunikativen Gesamtauftritt der Marke. Der Leonardo Glass Cube vermittelt auf inspirierende Weise die Philosophie und Visionen des Unternehmens. Das Gebäude mit seiner spektakulären Architektur wurde von dem Designbüro 3deluxe aus Wiesbaden entwickelt. Die Gruppe formierte sich 1992 in Wiesbaden und entwickelte eine eigene, organische Formensprache, deren stilprägende Designelemente die Architektur des Glass Cube beherrschen. Das Gebäude mit einer Nutzfläche von insgesamt 1 200 Quadratmetern erlaubt den Besuchern und Mitarbeitern des Unternehmens eine flexible und multifunktionale Nutzung. Das im Sommer 2007 eröffnete Gebäude umfasst zwei Etagen: ein teilweise unterirdisch gelegenes Untergeschoss sowie das Erdgeschoss. Dessen transparent bedruckte Glasfassade mit ihren organisch geformten Lisenen bildet die Schnittstelle zwischen innen und aussen sowie zu einer ästhetisch überhöhten Welt. Die bauliche Struktur kennzeichnen zwei komplett kontrastierende Formen: Die äussere Hülle ist geometrisch stringent und quaderförmig gestaltet. Im Innenraum finden sich freie Formen, deren Grundrisse auf wellenförmig geschwungenen Linien basieren. Drei skulpturale, weisse Strukturen – so genannte «Genetics» – erstrecken sich zum Teil durch Öffnungen in der gewellten Wand und verknüpfen die separaten Gebäudekomponenten wieder miteinander. Eine besondere Funktion übernimmt beim Glass Cube die Glasfassade. Sie ist hier nicht nur Nahtstelle zwischen innen und aussen, sondern wird durch grossformatige, der Architektur und Landschaft entlehnte Drucke zu einer eigenen Bilderwelt. Das durch die bedruckten Gläser einfallende Licht lässt je nach Tages- und Jahreszeit wechselnde Eindrücke im Inneren des Glass Cube entstehen. Durch Perspektivwechsel des Betrachters ergibt sich somit eine Vielfalt möglicher Erscheinungen auf der Fassade. Sie verleihen, so die Architekten von 3deluxe, dem Bauwerk «poetische Qualität» – Geschichten können entdeckt, artifizielle Landschaften erkundet werden.
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Glas in der Inneneinrichtung
© Trösch AG
Als Material für die Innenraumgestaltung ist Glas längst auch jenseits von Fensterscheiben, Glastüren und Glastischen sehr beliebt. Die modernen Möglichkeiten, Glas bei Bedarf praktisch völlig fugenfrei und extrem widerstandsfähig auch für grössere Flächen herzustellen, macht es vor allem für Küchen und Bäder zu einem Werkstoff mit Zukunft. Ferner geht Glas mit praktisch jedem anderen Werkstoff eine ästhetisch anregende Verbindung ein – gleichgültig ob Holz, Beton, Stein oder Kunststoff. Wohnelemente aus hochwertigem Glas sind zwar vielfach immer noch sehr teuer, aber durch seine Multifunktionalität gepaart mit einem hohen ästhetischen Reiz ist Glas vielen anderen Materialien gegenüber klar im Vorteil. Nicht zu vergessen ist der ästhetische Aspekt beim Glas. Ein unverwechselbarer Glanz oder der sanfte Samtschimmer satinierter Flächen machen Arbeitsplatten aus gehärtetem Glas immer beliebter. Es schmeichelt dem Auge und fasst sich zudem samtig an. Wo man Einblicke ins Innenleben der Schränke gewähren möchte, sind Fronten aus Glas beliebt. Besonders in kleinen oder dunklen Küchen ist der Einsatz von Glas sinnvoll, da dieses Material weniger kompakt wirkt als eine Fläche aus Holz oder Kunststoff. Doch Vorsicht: Ebenso wie bei einem offenen Regal ist hinter einer Glasfront kein Platz für Unordnung!
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© Meiler Glas
Glasige Blickfänge Auch in der Kunst findet man aussergewöhnliche Skulpturen aus Glas wie beispielsweise «Der schönste Kreisel der Schweiz». Seit 2005 steht der vom Künstler Costas Varotsos in Zusammenarbeit mit Glas Trösch gestaltete Glaskreisel im Oberaargau. Der sogenannte Glaskreisel mit dem Thema «Begegnungen» wurde als der schönste der Schweiz vom TCS mit dem «Street Trend Award» ausgezeichnet. Die Plastik inklusive Sockel misst sieben Meter in der Höhe, besteht aus Stahl, Glas und einem voluminösen Betonfundament. Die beiden Stahlarme sind bestückt mit 1 500 Glasdreiecken unterschiedlicher Bruchkanten. Dadurch reflektiert sich das Sonnenlicht je nach Einfall unterschiedlich, ohne dass das Monument die Verkehrsteilnehmer jemals blendet. Wo Glas ist, da ist Licht. Und auch der Einrichtung verleihen Glasobjekte eine Leichtigkeit. Möbel aus Glas oder auch Wandverglasungen sowie Trennwandsysteme aus Glas werden zum absoluten Blickfang in einer Wohnung. 2003 kam Manuela Meiler-Ahlborn erstmals mit dem Werkstoff Glas und einem Endprodukt, dem Schmelzglas, in Berührung. Der Anblick einiger Exponate von Klaus Meiler war für sie faszinierend und begeisternd zugleich. Vor allem diese sichtbar gemachte Elastizität des Glases neben seiner offenkundigen Transparenz erregten all ihre Sinne. Der Lamellenbrunnen La Scaletta, ein von Meiler Glas handgefertigtes Design-Wasserobjekt aus Edelstahl und künstlerisch geschmolzenen Glaslamellen, macht aus jedem Raum ein Ereignis. Als Skulptur frei im Raum stehend, als Raumteiler oder an einer Wand. In einem aufwendigen Schmelzverfahren wird jede einzelne Glaslamelle von Meisterhand gefertigt und bearbeitet, bis ihre Oberfläche so ist, wie sie sein soll: weich und rund, sanft und berührbar, sinnlich wie Wasser, worüber der Wind streicht.
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© kuechenspezialisten.ch
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Interview
reflektionen über glas Patric Simmen, CEO und Art Director der SimmenGroup |
sweet home: Neben Transparenz besitzt das Material Glas auch andere Fähigkeiten wie beispielsweise das Licht zu brechen, zu reflektieren oder Farbe in die Architektur zu bringen. Welche Funktion erfüllt das Glas bei Ihnen? Patric Simmen: Es ist ein durchaus interessanter und vielfältig einsetzbarer, wenn auch nicht kostengünstiger Baustoff mit sehr guten Eigenschaften. Glas wird beim Hausbau sowohl im Aussen- als auch im Innenbereich verwendet. Oft sind grosse Teile einer Gebäudehülle, zum Beispiel Scheibenfronten, oder aber auch die ganze Fassade eines Hauses aus Glas. Dank immer besseren Isolationswerten wird bei solchen Konstruktionen auch keine Energie verschwendet. Im Gegenteil, mit Glasfassaden wird sogar Strom gespart, wenn die Hitzeentwicklung durch Sonneneinwirkung mit einer kontrollierten Raumlüftung richtig geplant ist. Glas spendet zudem Tageslicht und mit der Helligkeit ein Gefühl von Lebensqualität.
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Bei der heutigen Qualität von künstlichem Licht ist möglichst viel Tageslicht jedoch nicht mehr zwingend. Glas kann ausserdem statische Funktionen annehmen. Die neusten Fenster werden kaum mehr von einem Rahmen getragen.
hängen leicht mehr Privatsphäre geschaffen werden, bei neuen Bauprojekten stellt sich jedoch die Frage, ob Glas überhaupt verwendet werden soll oder ob gefärbtes Glas oder gar ein anderes Material eine idealere Lösung wäre.
Welche gestalterischen Möglichkeiten bietet Glas?
Welche Glastrends zeichnen sich aus Ihrer Sicht derzeit ab?
Ob geschliffen, gefärbt, matt, gewölbt, Kristall- oder Panzerglas: jedem Stil und Zweck sein Glas. Beispielsweise durch Lichteinfall in geschliffenes Glas wird ein Kristalleffekt erzeugt. Da gibt es viele weitere Möglichkeiten …
Mit Laser bearbeitetes oder gefärbtes Glas wird häufig nachgefragt. Letzteres muss jedoch regelmässig gereinigt werden, daher setzen wir es immer weniger für zum Beispiel Geländer oder Duschwände ein. Das transparente Material findet man auch vermehrt in Möbeln und Accessoires. Bei Leuchtern, vor allem in höheren Preisklassen, wird oft Glas verwendet, da die Reflexion ein unvergleichbar schönes Licht gibt. Mit Glas lassen sich heute aber auch Bilder einlasern, die dann als originelle Trennwände eingesetzt werden. Ein weiterer typischer Glastrend sind auch hinterleuchtete Liftrückwände.
Licht, Transparenz und Offenheit ... Verlieren wir nicht unsere Privatsphäre durch offene Grundrisse und gläserne Wandelemente? Der Trend von viel Transparenz geht wieder etwas zurück und mehr und mehr Privatsphäre wird gewünscht. Bei einem bestehenden Haus könnte mit Innenvor-
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Die rahmenlose Verglasung.
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Made in Italy Eine kleine Designgeschichte ... Lone K. Halvorsen |
B&B Italia
Italien ist ein sehr gutes Vorbild, wenn es um eine stilvolle Einrichtung geht, denn wer sich italienisch einrichtet, der versteht die Kunst zu leben.
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talien lockt mit antikem Charme und modernem Design. Ob man nun modernes Design zu schätzen weiss oder lieber klassische Möbel bevorzugt: In Italien werden Wohnträume wahr. Das Land hat eine ganze Reihe talentierter Designer hervorgebracht. So entstanden dort zahlreiche Möbel und Accessoires, die heute zu Recht als wahre Klassiker bezeichnet werden. Zu den bekanntesten Design-Ikonen Italiens gehört zum Beispiel Franco Albini. Der italienische Architekt galt als Meister reduzierter und eleganter Formen und liess häufig Elemente des Art déco in seine Entwürfe einfliessen. Aber auch zeitgenössisches Design findet in Italien eine Bühne: Designer wie Patricia Urquiola, Antonio Citterio oder Piero Lissoni entwerfen vom verspielten Outdoorsofa bis hin zur minimalistischen Badewanne allerlei Möbel und Ausstattungen im italienischen Design. So unterschiedlich Möbel aus Italien auch sein mögen, sie haben alle etwas gemeinsam, und das ist ihre Eleganz. Ein italienisches Möbelstück kann zum Blickfang für ein ganzes Zimmer werden, aber italienische Möbel brauchen nicht viel Raum, um zu überzeugen. Teils wirken sie sehr filigran und minimalistisch, aber sie machen jedes Zimmer ganz gross. Italienische Möbel erinnern immer noch an die Zeit der Renaissance, die Italien wie keine andere Zeitepoche einst geprägt hat. In die Möbel von heute fliessen dazu moderne Elemente mit ein, und das macht diese Möbel so einzigartig – mal klassisch und extravagant, mal schlicht und funktional. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie tragen das Label «Made in Italy» – ein Statement für Qualität, Handarbeit und Tradition.
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Vom Kunststoff bis zur Gegenwart Die klassische Moderne von 1925 bis 1945 läutet ein neues Zeitalter im italienischen Möbeldesign ein. Aufgrund der zunehmenden Industrialisierung spiegelt sich der funktionale und moderne Einrichtungsstil wider. Bekannte italienische Designermöbel-Hersteller wie Cassina haben ihre Wurzeln in dieser Zeit. Das italienische Design und Cassina werden seit der Nachkriegszeit meist gemeinsam zitiert, Cassina als ein fähiger Unternehmer mit guter Intuition, der die schwierige und stimulierende Lage zu nutzen wusste. Geprägt durch allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung und Optimismus präsentierte sich das italienische Nachkriegsdesign. Es kam zu den ersten Versuchen, Möbel aus Kunststoff zu fertigen, und so entstanden Einrichtungen in den verschiedensten Farben und Formen, sodass Italien zum Vorbild in Sachen Kunststoffdesign avancierte. Das experimentierfreudige Italien brachte zahlreiche moderne Designs von Kunststoffstühlen, -sesseln und -hockern sowie verschiedene ergonomisch gestaltete Sitzmöbel hervor. Und so feierten ab etwa 1965 die Kunststoffmöbel endgültig ihren Durchbruch. Die Tendenz zum kecken und provokanten Popdesign in den neuen italienischen Möbelentwürfen wurde deutlich, und so präsentierte das New Yorker Museum of Modern Art 1972 eine Ausstellung zum Thema «Italien: Die neue Wohnlandschaft italienischen Möbeldesigns». Von Emilio Ambasz betreut und von Cassina, Centro Cassina, B&B Italia, Citroën und Industrie Pirelli gesponsert, stellte sie den Gipfel des italienischen Designs dar, jedoch auch gleichzeitig seine Krise, da man immer weiter in die Utopie flüchtete. Der durch das an «Anti-Design» angelehnte «Banal-Design» berühmt gewordene Mendini stellte damals die These auf, dass sich künftiges Möbeldesign nur noch an der Vergangenheit orientieren werde, anstatt Designinnovationen hervorzubringen. In den 90er Jahren bevorzugten die Möbeldesigner eher einen ruhigen und farbigen Designstil. Das Baukastenprinzip bei Sitzmöbeln lag im Trend und vor allem wurde vermehrt Acryl bei der Herstellung von Tischen verwendet. Bis ins 21. Jahrhundert hinein wirkten die zahlreichen italienischen Möbelvarianten aus den 60er, 70er und 80er Jahren auf aktuelle Designs. Aus dem Umfeld der fruchtbaren Designermöbelwelt Italiens heraus entwickelte sich die Mailänder Möbelmesse.
Gipfeltreffen des Designs Der «Salone Internazionale del Mobile» – das Mekka aller Kreativen und Designbegeisterten – öffnet jedes Jahr im April seine Tore. Seit 52 Jahren zeigen namenhafte Hersteller die Wohn- und Designtrends, über die das ganze Jahr diskutiert wird. Bis in die 90er Jahre war die Messe eher für ein Fachpublikum. Doch die Anziehungskraft Mailands und der Siegeszug «Designed in Italy» machten die Messe zum Mekka für die Kreativen. Die Fachgrenzen brachen auf, seitdem spielt ganz Mailand verrückt und feiert das italienische Design. Denn für die Dauer der Messe kommt niemand am «Salone Internazionale del Mobile» vorbei, ob er will oder nicht. Gewiss ist die Möbelmesse mit Abstand die wichtigste der Welt, und mittlerweile hat sie sich jenseits des offiziellen Messegeländes über die ganze Stadt ausgebreitet. Und jeder macht mit – von Prada und Armani oder jedem noch so kleinen Geschäft bis hin zu den Automarken, die auch am Rummel teilhaben möchten. Es herrscht Volksfeststimmung mit Partys und Ausstellungen in allen Strassen und Gassen bis tief in die Nacht. 2012 kamen an den sechs Messetagen circa 330ʼ000 Besucher aus aller Welt und es herrschte auf dem Messegelände wieder einmal dichtes Gedränge. Die Erwartungen der Design-Interessierten sind jedes Jahr gleich hoch, und schon im Vorfeld werden unzählige Prognosen und Spekulationen darüber aufgestellt, welche Akzente gesetzt werden und welche Trends das Jahr begleiten werden. Während diese Zeilen geschrieben werden, warten wir mit Vorfreude auf den «Salone Internazionale del Mobile 2013», und gewiss werden wir in der nächsten Ausgabe die Highlights für 2013 verraten.
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Interior-Design made in Italy Gianluigi Spreafico by Essenza Lone K. Halvorsen
Hier werden die anspruchsvollen Kunden mit einem eigenen Team in allen Phasen eines Projekts betreut – von der Planung bis zum Styling, von der Herstellung bis zur Veredelung.
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as Unternehmen Essenza ist spezialisiert auf Inneneinrichtungs-Mobiliar von hochwertiger Qualität, das sich von den Bedürfnissen des täglichen Lebens inspirieren lässt und dabei ein besonderes Augenmerk auf klassische Elemente legt. Auf internationaler Ebene hat das Unternehmen viel Aufmerksamkeit und Beachtung gefunden, denn es kann auf eine hochrangige Kundenliste zurückblicken. Projekte mit bekannten Designern wurden unter anderem für das Europaparlament in Brüssel, die Bibliothek von Cambridge in England, Sony und das Hotel Bulgari in Mailand realisiert. Seit vielen Jahren besteht eine Zusammenarbeit mit B&B Italia. In den Interior-Einrichtungen vereinen sich die formalen Linien des Modernen mit klassischen Elementen zu einem individuellen und zeitgenössischen Design. Das Stilgefühl des Unternehmens spiegelt sich in einer natürlichen Eleganz wider, in der schlichten Aufteilung der Räume, der Kontrolle von Proportionen und Details und im wohlüberlegten Gebrauch der Materialien. Mit grossem Feingefühl interpretieren das italienische Unternehmen und seine Designer durch individuell angepasste Lösungen den Lebensstil ihrer Kunden, die kulturellen und persönlichen Vorlieben, und erschaffen so ein einladendes Ambiente zum Wohlfühlen. Die Produktpalette unterteilt sich in hochwertige Küchen, Esstische, Regale, Holzverkleidungen, Schlafzimmer, Badezimmer, Türen, Treppen und vieles mehr. Dabei werden oft ungewöhnliche Lösungen vorgeschlagen – ausserhalb der üblichen Standards –, um so weit wie möglich auf die unterschiedlichen Kundenwünsche einzugehen. sweet home sprach mit Gianluigi Spreafico, einem der namhaften Designer des Unternehmens, über die Vorgehensweise bei Projekten und seine Arbeit.
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wohnen Interior-Design made in Italy
sweet home: Herr Spreafico, was hat in Ihnen die Liebe zu Möbeln entfacht?
Alles, was existiert! Baumformen, Inneneinrichtungsbücher, aber auch Museen und Städte.
Gianluigi Spreafico: Es war die Leidenschaft, die mir mein Vater vermittelt hat.
Tradition und Klassik, Moderne und Avantgarde – ein Widerspruch bei der Gestaltung?
Wie würden Sie sich selbst bezeichnen? Als Möbeldesigner oder Inneneinrichter – oder beides? Ich würde sagen beides, jedoch zuerst Inneneinrichter und daraus hervorgehend Designer.
Wie würden Sie Ihren Design-Stil beschreiben? Zeitgenössisch bürgerlich.
Was symbolisiert die italienische Möbelindustrie? Und was macht die italienische Möbelindustrie so besonders? Sicherlich zeichnet sich die italienische Möbelindustrie durch eine besondere Hochwertigkeit in Qualität, Geschmack und Design aus. Jedoch betrifft dies nicht nur die italienische Möbelindustrie, sondern auch Mode, Autos, alles, wo das handwerkliche Können eine grosse Rolle spielt.
Haben Sie eine Vorliebe bei der Gestaltung von Möbeln? Und spielt die Art des Holzes eine wichtige Rolle bei der Herstellung von Objekten? Die Gestaltung geschieht nach den Einrichtungswünschen des Kunden und muss funktionell und ästhetisch sein sowie sich harmonisch in den Raum einfügen. Daraus ergibt sich dann die Wahl des Holzes.
Was sind Ihre Inspirationsquellen?
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Seit 170 Jahren sind wir Möbelbauer und diese Tradition ist ein Teil unserer Geschichte. Natürlich verändert sich der Geschmack im Laufe der Zeit, dennoch bleiben als Grundlage die Kundenwünsche und das Einfügen der Einrichtung in ihre Umgebung.
Besteht eine Diskrepanz zwischen Funktionalismus und Ästhetik und inwiefern können Sie diese in einem Objekt zusammenfügen? Das Objekt oder Möbelstück muss funktionell und gleichzeitig ästhetisch sein. Jedoch benötigt man Erfahrung, um diese beiden Eigenschaften zusammenzufügen.
Wie sieht bei Ihnen ein typischer Arbeitstag aus? Nach dem Aufstehen um 6.40 Uhr beginne ich zuerst mit der Schreinerei. Je nach Bedarf gehe ich anschliessend auf die Baustelle, um den Fortschritt der Arbeiten zu überprüfen. Dann folgen Gespräche mit meinen Kunden, bevor ich mich dem Zeichnen im Büro widme. Mein Arbeitstag endet gegen 19.30 Uhr. Ich empfinde meine Arbeit als sehr schön, denn ich muss mich täglich mit unterschiedlichen Aufgaben auseinandersetzen.
Wenn Sie einen Auftrag erhalten für die Neueinrichtung einer Wohnung, wie gehen Sie vor?
DIE SCHWEIZ DUSCHT MIT KORALLE UNTERRUBRIK
wohnen
Der erste wichtige Punkt für mich ist, meinen Kunden kennenzulernen. Ich verschaffe mir einen Überblick über seine Angewohnheiten, seinen Geschmack, seine Vorlieben. Dann geht es mit der Vermessung der Wohnung weiter und mit dem Entwurf für die Möbel. Anschliessend wird ein Angebot vorbereitet und nach der Zustimmung des Kunden mit der Herstellung der Möbel begonnen. Ungefähr sieben Wochen nach diesen Schritten werden die Möbel und Zubehörteile ausgeliefert.
Wer sind Ihre Kunden und was für Wünsche können Sie erfüllen? Haben Sie möglicherweise auch erlebt, einen Einrichtungswunsch nicht erfüllen zu können? Meine Kunden sind überall zu finden – junge Paare, die die erste gemeinsame Wohnung einrichten wollen, Personen, die ihrer bereits bestehenden Wohnung ein neues Gesicht geben wollen, aber auch Firmen bei der Gestaltung der Büroräume sowie Restaurants, Cafés und Hotels. Bisher ist es uns noch nicht passiert, dass wir die Wünsche eines Kunden nicht erfüllen konnten. Unsere Arbeit umschliesst einen Rundum-Service vom Entwurf über die Fertigung bis zur Fertigstellung des Möbelstücks, ferner die Beleuchtung, Teppiche und Gardinen. Man könnte behaupten, es wäre schwierig, den Kunden nicht zufriedenstellen zu können.
Wie prognostizieren Sie die Trends für 2013? Es gibt eine Rückkehr der Muster und Gewebe aus den 50er und 60er Jahren, also weiche Formen und reich bearbeitete Gewebe, Samt und Chenille. Aber dies ist nur ein Trend, man muss ihm nicht unbedingt folgen!
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4. Flaye Stimmige Proportionen und liebevolle handwerkliche Details machen den flaye-Tisch unverwechselbar. Eine Lederzarge erlaubt individuelle Farbakzente und lässt die Tischplatte zart erscheinen. Durch die raffinierte Gestaltung verschmelzen die sanften Rundungen von Platte und Zarge zu einem Ganzen. www.team7.at | 2. Falling Leaf Die Hängeleuchte Falling Leaf von Tobias Grau besticht durch die Kombination aus poliertem Aluminium und mattem hochwertigen Kunststoff in verschiedenen Farben sowie einer optischen Linse. Durch diese wird das brillant warmweisse LED-Licht blendfrei und optimal gestreut. www.tobias-grau.com | 3. Bocca-Sessel Für den Bocca-Sessel zeichnet der Designer Tal Gur verantwortlich. Mit dem Ziel, stets einzigartige Stücke zu entwerfen, hat Gur für gaga & design deren beliebtes Webmuster neu interpretiert. www.gagaanddesign.ch | 4. Adartne Wer klare Linien liebt, erkennt in Adartne die perfekte Balance. Die Sitze dieses Sofas scheinen in ihrem Rahmen zu schweben und der Einfall des Tageslichts wird kaum unterbrochen. So entstehen Gleichgewicht und Transparenz – auch in kleineren Räumen. www.leolux.de 1.
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5. 6. 7. Sekretär Montana Die Neuauslegung des alten, charmanten Sekretärs von Oma lässt sich zum Beispiel für Schmuck, Wäsche oder Taschentücher verwenden. Mit lackierten Fronten in abgestimmten Farbkombinationen bekommt der Sekretär einen modernen Charakter, der gut zum skandinavischen, minimalistischen Stil passt. www.montana.dk | 6. Kvilt Die Kvilt-Familie – als Sofa, Sessel oder Hocker erhältlich – überrascht mit klarer Form, einladendem Komfort und vielseitigem Einsatzgebiet. Passend dazu die Leuchte ORBIT. www.garsnas.se | 7. Bolea Das Modell Bolea ist ein Lounger für Mutige! In der besonderen Löffelform dieses bunten niedrigen Loungers «Lungo» können Sie sich geborgen entspannen, wobei auch aktives Aufrechtsitzen mindestens genauso angenehm ist. www.leolux.de 5.
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Refugium von höchster Transparenz Unbegrenzter Raum Gerald Brandstätter |
Architektur: Silvia Gmür Reto Gmür Architekten Basel | www.gmuerarch.ch Schiebefenster: Air-Lux AG Engelburg | www.air-lux.ch 030
Hélène Binet Ltd., London/Air-Lux AG
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Wie ein Kristall, klar und rein und transparent, präsentiert sich dieses Gebäude hoch oben am Monte Cardada. Silvia Gmür Reto Gmür Architekten haben die Casa al Pozzi als Refugium und intimer Raum gestaltet, der sich zur imposanten Landschaft des Lago Maggiore, den Bergen des Sopraceneri, des Gotthards und des Piemonts hin öffnet.
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«Die Architektur besteht aus Traum, Phantasie, Kurven und leeren Räumen.» Oscar Niemeyer
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Refugium von hรถchster Transparenz UNTERRUBRIK wohnen
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wohnen Refugium von höchster Transparenz
Transparenz Der Innenraum der Casa al Pozzi findet seine Begrenzung nicht an den Glasfassaden, sondern in der weiten Natur. Dank den 16 riesigen Schiebeflügelfenstern vom Schweizer Hersteller Air-Lux, motorisiert und bis zu sechs Meter Breite bei einer Raumhöhe von drei Meter, kommt das grenzenlose Raumgefühl erst zur Geltung.
Casa al Pozzi Das Projekt von Silvia Gmür Reto Gmür Architekten aus Basel wird bestimmt von
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Einheit und Dualität, Mathematik und Harmonie, Regel und Freiheit, Haus und Landschaft. Trotz ihrer radikalen Umsetzung entstanden Räume von grosser Poesie. Das Gebäude ist nicht mit seinem Grund verwurzelt, sondern davon abgesetzt und vermittelt ein schwebendes Raumgefühl. Die formale Reduktion lässt die überall präsente Landschaft noch eindrücklicher wirken. Das Haus, als Refugium und intimer Raum, setzt sich von der umgebenden Natur ab, öffnet sich aber gleichzeitig zur imposanten Landschaft.
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news bad
Kaldewei blüht das Badezimmer auf Die Natur treibt ihre Knospen aus und immer mehr Pflanzen zeigen ihre Blütenpracht. Davon inspiriert, avancieren florale Dekore zum Trend und halten auch in unser Zuhause Einzug. Mit zarten Lilien-Ornamenten für Badewannen und emaillierte Duschflächen setzt Kaldewei individuelle Akzente im Bad. www.kaldewei.com
Dampfbad Atlanta Das Dampfbad Atlanta steht für eine funktionale und designschöne Wellnessoase auf kleinem Raum für bis zu zwei Personen. Das Dampfpaneel sticht durch seine elegante Glasfront und das schlanke abgerundete Design sofort ins Auge. Das bedienerfreundliche Tableau ist gut sichtbar in die Glasfront integriert. Hinter dem grazilen Dampfpaneel verbirgt sich die komplette Dampfbadtechnik. Zusatzausstattungen wie Aroma-, Farblichttherapie und Musikgenuss können individuell ergänzt werden. Selbst auf die heilende Wirkung von Sole muss im Dampfbad Atlanta nicht verzichtet werden. www.repabad.de
Country-Style Der Rückzugsort Bad bietet sich als Wohnambiente im Country-Style geradezu an. Mit der Serie 1930 übersetzt Duravit den traditionellen Landhaus-Stil in eine moderne Sprache: Gestaltet in den goldenen 1920er Jahren und 1930 erstmals präsentiert, verbindet dieser Klassiker Nostalgie mit zeitloser Moderne. Ob Waschtisch, WC oder Bidet – markantes Kennzeichen aller Produkte der Serie 1930 ist die oktogonale Form. www.duravit.ch
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Wasser auf Knopfdruck Der jüngste Meilenstein der Marke Hansgrohe ist die neuartige Duschsteuerung Hansgrohe Select: Sie bedarf keiner komplexen Betriebsanleitung, sondern kommt als eleganter Knopf daher, mit dem man ganz intuitiv per einfachem Klick Wasserquellen steuert. Knopfdrücken – das ist eine ganz selbstverständliche Art, viele Dinge und Funktionen im Alltag zu steuern. Warum sollte man nicht auch die verschiedenen Strahlen einer Handbrause oder die unterschiedlichen Verbraucher eines Duschsystems per Knopfdruck wechseln? www.repabad.com Waschtisch nach Mass
Noch mehr Gestaltungsfreiheit bietet Hewi mit einem Waschtisch, dessen Länge individuell bestimmbar ist. Das Basismodell hat eine unveränderbare Tiefe von 415 mm und eine Mindestbreite von 850 mm. Der Waschtisch kann auf eine Gesamtlänge von bis 2800 mm verbreitert werden. Asymmetrische Ausführungen sind möglich. Das neue Waschtischmodell verfügt über ein ovales Becken und frontal angebrachte Haltegriffe, die auch als Handtuchhalter genutzt werden können. Mit den Waschtischen nach Mass sind passgenaue Lösungen realisierbar. Die Fertigung erfolgt auf den Millimeter genau, sodass die Waschtische perfekt in den Sanitärraum eingefügt werden können. www.hewi.de
Ray of Grey Nach Jahren mit vielen lebhaften Farben hält Vipp es dieses Jahr etwas ruhiger mit der Jahresfarbe «Ray of Grey» – ein matt schimmerndes Grau. Die Vipp-Jahresfarbe 2013 trägt der Design-Philosophie «Form folgt Funktion» Rechnung, die in eine Palette funktionaler Produkte von einfacher und reiner Ästhetik mündet. www.vipp.com
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Weinkeller Die edlen Tropfen korrekt lagern Lone K. Halvorsen |
SimmenGroup
Ein prächtiges, altes Kellergewölbe, in dem die feinen Weine bis zur idealen Reife lagern – so stellt sich der Geniesser den perfekten Weinkeller vor.
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edoch sieht die Realität meist etwas anders aus. Auch wenn es viele verschiedene Arten von Weinkellern gibt, haben alle eine Gemeinsamkeit: Es sind persönliche Schatzkammern – voller Erinnerungen und voller Erwartungen. Wenn man seinen feinen Wein schätzt, weiss man auch, dass man ihn korrekt und stilgerecht lagern sollte, denn sonst gehen all die schönen Qualitäten, die er hervorbringt, verloren. Für viele gehört der Weinkeller zum Haus dazu, so wie der Kühlschrank, welchen wir benötigen,um das Essen frisch aufzubewahren. Bereits die alten Römer haben Gewölbeanlagen errichtet und die Eigenschaften des natürlichen Baustoffs Ziegel genutzt. Auch mehr als 2 000 Jahre später stehen Ziegelgewölbe hoch im Trend, dennoch behaupten viele, dass die «muffigen» Keller zur Vergangenheit gehören. Patric Simmen, Architekt und CEO der SimmenGroup, berät Kunden, die in ihrem Zuhause einen Weinkeller einbauen möchten. Mit sweet home sprach er über die Wünsche und Bedürfnisse von Kunden.
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sweet home: Was sind die Bedürfnisse von Kunden, die einen Weinkeller von Ihnen bauen lassen? Patric Simmen: Es beginnt damit, dass natürlich alle Flaschen aus der derzeitigen Sammlung den geeigneten Platz finden und dass bei der Planung des Weinkellers auch an die Zukunft gedacht wird. Einige Kunden nutzen den Weinkeller ausschliesslich zur Lagerung. Andere sehen den Weinkeller als weiteren Aufenthaltsraum, eine stilvolle Atmosphäre, um gemütlich mit oder ohne Gäste die Zeit und vor allem den Wein zu geniessen. Ein solcher Weinkeller wird dann oft auch nicht im Kellergeschoss gebaut, sondern im Erdgeschoss bei den Wohnräumen, wo er gesehen wird. Im Sinne eines Statusobjekts. Ein sehr beliebtes Raumkonzept ist beispielsweise ein Weinkeller bestehend aus zwei Teilen. Im einen Teil, hinter einer Glaswand wie in einem Kühlschrank lagert der Wein. Im anderen Teil ist der Aufenthaltsraum für Weindegustationen, ausgedehnte Essen mit Freunden etc. Ein solches Raumkonzept erlaubt auch den Einbau eines Cheminées, was bei den Kunden viel Anklang findet.
Was macht Ihrer Meinung nach einen guten Weinkeller aus? Der Raum soll einerseits Atmosphäre versprühen und zum Verweilen einladen, aber auch funktional muss er überzeugen. So muss jede Flasche leicht zugänglich und übersichtlich sortiert sein. Für die optimale Lagerung braucht es Regale und speziell für die Weinkisten ausziehbare Tablare. Wenn es die Raumgrösse zulässt, unbedingt mit Berkel, einer
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Aufschnittmaschine, und Tisch und Stühlen. Um Schaum-, Weiss- sowie Rotweine in ein und demselben Raum optimal zu lagern, bedarf es verschiedener Temperaturen. Ferner muss das Licht stimmen, damit die Etiketten gelesen werden können. Und es braucht die richtige Klimatisierung für optimale Luftfeuchtigkeit und Belüftung, falls Zigarren im Raum geraucht werden, denn was gibt es Schöneres als ein Glas Wein und dazu eine Zigarre im eigenen Weinkeller?
Welche Materialien sind beliebt beim Bau eines Weinkellers? Holz, Stein und Metall sind allesamt beliebte Materialien. Es ist letztendlich Geschmacksache, was dem Kunden optisch am besten gefällt. Die verschiedenen Materialien eignen sich aber alle für den Bau eines Weinkellers. www.simmengroup.ch
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inserat
individualität ist für uns norm Unsere Produkte sind genauso individuell wie Sie – unsere Kunden. Schweizer Qualitätshandwerk hat bei uns seit über 40 Jahren Tradition. Sie finden bei uns individuelle Schränke, Garderoben, Sideboards und weitere Produkte nach Mass für Ihren Wohnraum.
Besuchen Sie eine unserer Ausstellungen in Ihrer Nähe Info-Nummer 0800 800 870 | www.alpnachnorm.ch
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Wein und Architektur Die Hülle der 1 000 Rebsorten Lone K. Halvorsen
Italien ohne Wein wäre wie die Schweiz ohne Schokolade! Und die Qualität als oberste Maxime beschränkt sich nicht nur auf die Entwicklung, sondern auch auf die Präsentation.
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rchitektur und Wein bieten eine Kombination, die an Entwicklungsdynamik fast nicht zu übertreffen ist. Eindrucksvolle moderne Bauten sind entstanden, denn neue Weine brauchen neue Keller. Statt gesichtsloser Zweckbauten werden heute immer mehr fantasievolle, symbolträchtige Keller gebaut, die mehr bieten als nur ein Dach für den Wein.
Weinkultur trifft Baukultur Die rege Handelstätigkeit in Bozen, bei der deutsche und italienische Lebensstile aufeinandertrafen, nahm Einfluss auf die Gesellschaft in Südtirol. Zwischen 1550 und 1650 entstanden dort Weinhöfe und Ansitze, deren Formen als «Überetscher» Baustil bezeichnet werden und Elemente der deutschen Gotik und der italienischen Renaissance vereinen: Erker, Loggien, Freitreppen, Doppelbogenfenster. Geprägt von der wechselvollen Geschichte des Landes, wo der Adel über die Jahrhunderte unzählige Burgen und Schlösser hinterliess, befindet sich die Südtiroler Architekturszene schon seit den frühen 90er Jahren in einem starken Aufschwung. Höchst sehenswerte Projekte von Museen, Wohn- und Geschäftshäusern bis hin zu Weinkellereien wurden realisiert. Längst haben Südtiroler Architekten die alten Baumeister aus Venedig und der Lombardei abgelöst und einen eigenen zeitgemässen Stil entwickelt, der sich auch bei Weinkellereien in der Verschmelzung von neuen Ideen mit Altbauten zeigt. Mit ihrer eigenen Mischung aus alpiner Rauheit und südlicher Eleganz halten die jüngsten Bauten aus Südtirol eine Einkehr in die moderne Architektur. Alle Projekte eint das Anliegen, eine an die landschaftliche Situation Südtirols angepasste Architektur zu schaffen. Deshalb werden den Architekten nicht nur zeitgemässe Lösungen abverlangt, sondern auch eine intensive Auseinandersetzung mit der gewachsenen Bau- und Lebenskultur. © ArchivBILDRAUM 2004
Weingut Manincor Flachdach aus unverputztem Zement auf Holzträgern, glatter Beton, Corten-Stahl, Eichenholz und Glas sind die technisch fortschrittlichen Elemente, die den Besucher begleiten, während er den Spitzenwein des Guts verkostet. Der historische, 1609 erbaute Gutshof Manincor steht inmitten eines Landschaftsschutzgebiets am Kalterer See, dem traditionellen Zentrum der Südtiroler Weinwirtschaft. Ursprünglich hat man in Manincor zwar Wein angebaut, aber nicht eingekellert, die Trauben wurden direkt an Weinbauern oder Händler weiterverkauft. Als Michael Graf Goëss-Enzenberg den Ansitz übernahm, entschloss er sich, die wunderbare Lage direkt an der Südtiroler Weinstrasse zu nutzen und den Hof in ein eigenständiges Weingut umzubauen. Im intensiven Dialog mit den Architekten Walter Angonese, Silvia Boday und Rainer Köberl nahm die Vision schliesslich Gestalt an. Dazu diente unter anderem der Bau einer neuen Kellerei, welche die gesamte Produktion von jährlich 300’000 Flaschen Wein, die Verwaltung und den Verkauf zusammenfassen sollte. 4 800 Quadratmeter Nutzfläche verlangte das Raumprogramm. Wohin damit in dieser paradiesischen Landschaft? Der Graf war sich mit seinen Architekten einig: Ein Weinkeller ist ein Keller, und ein Keller gehört unter die Erde. Der Tiefbau folgt mit seinen Schrägen und Senken dem Geländeverlauf und verschafft sich im Inneren des eiszeitlichen Schuttkegels Raum – viel Raum. Über zwei Rampen taucht man in die Versenkung hinab und gelangt in eine weitläufige Vorhalle, die in ihrer Grösse den Dimensionen der unterirdischen Kubatur Tribut zollt. Im rückwärtigen Teil des Weinguts befinden sich der Barrique-Keller, ein Presshaus und die Abfüllanlage sowie das Hochregallager. Ein räumlicher Querarm mündet in das vergleichsweise kleine Herzstück des Weinguts, den Verkostungsraum, der mit Glasfront und Pergola wie ein Teleskopauge aus der Hügelkuppe ragt und den Blick auf den See stimmungsvoll fasst. Der Bau besteht hauptsächlich aus Sichtbeton. Dem Material wurden organische Substanzen zugesetzt, die dafür sorgen, dass der kalkputzfarbene Beton im Laufe der Zeit eine grau-beige Färbung ähnlich jener des historischen Ansitzes erhalten wird. Nicht nur die gelungene Verbindung zwischen Alt und Neu, auch jene zwischen dem Keller und der Landwirtschaft sticht ins Auge. «Es war von Anfang an klar, dass das neue Kellergebäude sich nicht nur gut in seine Umgebung einfügen, sondern auch die höchsten Ansprüche an die Funktionalität und Kapazität erfüllen musste», betont der Hausherr.
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Kellerei Tramin Der Architekt Werner Tscholl liess sich von den Formen und der Bewegung der Rebe inspirieren, um die Kellerei Tramin zu gestalten, die zu einer Skulptur aus Metall, Zement und Glas wird, ohne dabei ihre Funktionalität zu verlieren, und wo der aromatische Gewürztraminer die Hauptrolle spielt. Formal ging Tscholl ganz neue Wege: Sein Vorschlag entwickelte sich aus der Analyse der bizarren Formen der Rebstöcke, welche aus dem Boden des Anlieferungshofes herauswächst und dem Gebäude die neue Hülle gibt, es sozusagen umrankt, sodass ein skulpturales, sich dem Besucher öffnendes Ensemble entsteht. Diese zunächst sehr ungewöhnlich wirkende Konstruktion trägt die dahinter liegenden geschosshohen Glasfassaden der Verkaufs-, Verkostungs- und Verwaltungsräume. Von aussen nicht sichtbar, da in das Erdreich eingefügt, sind die notwendigen Erweiterungen für die Traubenverarbeitung und einen sehr eindrucksvollen, ganz in Rot gehaltenen Barriquekeller. Von aussen betrachtet überrascht das Gebäude durch seinen einzigartigen Stil; von innen wurde der Raum im Hinblick auf seine Zweckbestimmung eingeteilt, sodass der Besucherstrom und der Arbeitsfluss auf getrennten Ebenen ablaufen. Vom alten Gebäudekörper aus strecken sich die beiden langen Arme mit Vinothek und Verkostungsraum den Besuchern entgegen und ermöglichen es ihnen, das Erlebnis Tramin mit allen Sinnen zu geniessen. Auf dem tieferen Niveau liefern die Weinbauern ihre Ernte ab, und somit verschwinden alle «störenden» Elemente aus dem Blickfeld des Kellereibesuchers. Eindeutig hat dieses Gebäude am Eingang des Dorfes Potential, zu einer neuen Pilgerstätte zu werden – besucht und bestaunt von Architekturfans und Weinliebhabern gleichermassen.
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Winecenter Kaltern An der Weinstrasse Südtirols wurde für die Kellereigenossenschaft Kaltern eine neue Verkaufsstelle errichtet, die auf die mobile Wahrnehmung des 21. Jahrhunderts und die lokale Identität gleichermassen Rücksicht nimmt. Die Haut aus eingefärbten glasfaserverstärkten Betonplatten zieht sich über die Aussenwände und Dachflächen und betont mit den bündigen Fensterflächen den monolithischen Charakter des Gebäudes. Die Spannung des Archaik evozierenden Landmarks am Dorfeingang entsteht zwischen dem ruhigen monolithischen Charakter der Hülle und dem von ihr umschlossenen einzigen grossen Innenraum, in welchem sich eine skulpturale Terrassenlandschaft entfaltet, die allein durch ihre Höhenentwicklung eine komplexe Abfolge von Atmosphären und Raumeindrücken schafft. Die skulpturale Deckenlandschaft ist aus Sichtbeton, Akazienparkett und Glas ausgeführt und wird zur starken Figur vor dem zurückhaltenden weissen Grund der Hülle, die somit auch den natürlichen Farben des Weines den nötigen Rahmen geben kann. Zwischen den verschiedenen Ebenen besteht ein interner Weinparcour mit fliessenden Übergängen, um die Begegnung mit dem Wein zu gewähren.
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Kerzenständer Die vier kubischen Kerzenständer lassen sich variabel zu wirkungsvollen Ensembles aus Ahorn und Nussbaum kombinieren. Mit dem Hell-dunkel-Prinzip greifen sie als Ying-Yang-Symbole treppenförmig abgestuft ineinander. www.team7.com 2. X-Table – Swiss Made Die filigranen Beistelltische von home3 sind in zwei verschiedenen Höhen erhältlich und so konstruiert, dass sie sich unter ein Sofa, Bett oder Bettsofa schieben lassen und miteinander kombiniert werden können. Die gehärteten Tischbeine aus pulverbeschichtetem Stahl mit der beständigen Vollkernplatte garantieren optimale Qualität und Stabilität. www.home3.ch | 3. Welded Die Idee für Welded – ein Projekt von Alain Gilles für Bonaldo – entstand aus der Suche nach einer «New Simplicity». Seine Elemente werden aus Stahl mit Laser geschnitten und danach miteinander verschweisst. Die rechteckige Tischfläche ist aus Holz, aus Kristallglas und in der originellen Ausführung aus mattem weissen Carrara-Marmor erhältlich. www.bonaldo.it 1.
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4. 5. 6. LEN von Tossa Einladend und komfortabel, unaufdringlich und dennoch einzigartig tritt er in Erscheinung. Egal ob im heimischen Wohnzimmer, im urbanen Loft, ob in der Hotel-Lounge oder der öffentlichen Bibliothek, LEN macht als Low Chair eine gute Figur, ohne den Raum zu dominieren. Mit oder ohne Armlehnen, natur lasiert oder bunt lackiert, LEN hält, was er verspricht. www.tossa.ch 5. Morph Edition In Zusammenarbeit mit Friederike Klesper sind drei mit unterschiedlichen Motiven bedruckte Morph-Stühle entstanden. Die Innenarchitektin beschäftigt sich schon lange damit, Drucke in Holz einzubetten, ohne dabei die natürliche Struktur abzudecken, sodass das Material Holz als solches spürbar bleibt. www.zeitraum-moebel.de | 6. Fat Tony Fat Tony ist ein modulares Sitzsystem, dessen Bausteine eine möglichst grosse Bandbreite an Variationsmöglichkeiten erlauben. Mit den einfach versetzbaren Elementen kann das Sofa zwischen verschiedenen Nutzungsansprüchen und Raumkonfigurationen im Alltag umgebaut werden: Ob Sofasystem, Couch, Sessel, Chaiselongue oder Hocker, alles ist möglich. www.ipdesign.de 4.
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«Die Hand kann Fehler machen. Manchmal gestaltet dadurch der Zufall einen Entwurf, so entsteht Fortschritt.»
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Architektur einer Vision채rin Zaha Hadid Lone K. Halvorsen |
Zaha Hadid Architects
Schiefe Ebenen, hervorragende D채cher, spitz zulaufende W채nde: Zaha Hadids Entw체rfe und Projekte scheinen die Gesetze der Statik und Schwerkraft aus den Angeln zu heben.
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Architektur Architektur einer Visionärin
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ie in Bagdad geborene und in London beheimatete Architektin Zaha Hadid gehört zur Weltspitze ihrer Zunft, und seit vielen Jahren beeinflussen und revolutionieren ihre Bauten die Architekturwelt immer wieder aufs Neue. Als Tochter eines Managers und ehemaligen Vorsitzenden der Demokratischen Partei im Irak wuchs sie in einem der ersten Häuser Bagdads auf, die vom Bauhaus-Stil beeinflusst waren. Von 1972 bis 1977 belegte sie den Studiengang für Architektur an der angesehenen Architectural Association School (AA) in London. Unter ihren Lehrern waren Rem Koolhaas und Bernard Tschumi. Bereits 1977 wurde sie Mitarbeiterin an Koolhaas Office for Metropolitan Architecture und lehrte auch selbst an der AA. So wurde die britische Hauptstadt zu ihrer Wahlheimat und 1979 eröffnete sie dort ihr eigenes Architekturbüro. Eine Diva, eine Sphinx der zeitgenössischen Architektur, so inszeniert sich Zaha Hadid, und so wird sie weltweit gefeiert. Der Kontrast zwischen ihrer kühlen Ruhe und ihren hitzigen Bauten lässt immer wieder staunen. Vielleicht ist der undurchdringliche Gleichmut ein Erbe der langen Wartezeit, die Zaha Hadid hinnehmen musste, ehe ihr 1993 mit der Feuerwache des Vitra-Design-Werks in Weil am Rhein der Durchbruch als bauende Architektin gelang. Obwohl ihre Publikationen und Ausstellungen massiven Einfluss auf die zeitgenössische Architektur hatten, galten ihre Visionen lange als phantastisch, aber unrealisierbar. Umso erstaunlicher erscheint im Rückblick ihr fester Wille, diese Visionen Realität werden zu lassen. Jedoch ist die gebürtige Irakerin keine «klassische» Architektin – eher eine Künstlerin im klassischen Sinne, die sich nicht auf eine Disziplin beschränken mag, sondern ihre Ideen in möglichst vielen Bereichen umgesetzt sehen will. Sie baut Fabrikgebäude, stattet Clubs aus und baut Bühnenbilder, gestaltet Ausstellungen und Museumsbauten, unkonventionelle Handtaschen und skulpturale Lampen, raumgreifende Möbel und futuristische Küchen sowie komplette Interior Designs von Hotels und Wohngebäuden.
Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo (MAXXI) Das hatten viele Pessimisten wohl erwartet: Lotrechte Wände, an denen man Bilder aufhängen könnte, gibt es hier nicht. Zaha Hadids Architektur soll szenographischer Rahmen sein, die Kunstwerke werden frei im Raum stehen, von der Decke herabhängen oder virtuell auf schiefe Wände projiziert. Das Museum soll jedoch nicht nur der Kunstbetrachtung gewidmet werden, sondern auch Experimente und neue künstlerische Konzepte fördern. Einmal mehr soll sich zeigen, dass Italien in der zeitgenössischen Kunst eine führende Rolle spielt und seine grandiose Vergangenheit im heutigen Schaffen weiterwirkt. Die Entwürfe von Zaha Hadid wurden immer wieder mit dem Suprematismus und dem russischen Konstruktivismus, mit Malewitsch und El Lissitzky in Verbindung gebracht. Betrachtet man die Zeichnungen des MAXXI-Baukörpers freilich aus einem zeitgenössischen Blickwinkel, so erinnern sie an übereinandergeschobene Gleise oder an die Fahrbahnen eines Autodroms. Stillstand ist anderswo. Den offiziellen Titel «Museo Nazionale delle Arti del XXI Secolo» hat man in Rom zur griffigen Formel MAXXI komprimiert. Er steht auch für die imposante Gesamtfläche von 21’200 Quadratmeter, jedoch wirkt der Bau keineswegs bedrückend massig. Wie von Zaha Hadid zu erwarten, strahlen die langen Gänge, Säle und Galerien eine furiose Dynamik aus. Wie in einer symphonischen Dichtung entwickelt sich ein Ambiente aus dem anderen.
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Changsha Meixihu International Culture & Art Center Im März dieses Jahres wurde das neue Projekt Zaha Hadids in Changsha präsentiert. Das neue Kulturzentrum wird aus drei Gebäuden bestehen – dem Museum für zeitgenössische Kunst, einem Theater und einer Mehrzweckhalle für Konzerte, Ausstellungen und Events. Gewohnt kurvig und unverkennbar Hadid und – wie jeder ihre Solitäre – spektakulär!
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© Marburger Tapetenfabrik
Architektur Architektur einer Visionärin
Architektur an den Wänden Ihre Arbeiten und ihre von grossem Schaffensdrang geprägte Persönlichkeit haben etwas Massloses. Stets weitet sie die Räume ihrer Architekturen in Dimension und Ausdruck ins bisher Unbekannte aus. Die Formen ihrer Bauten und Produkte scheinen das Material bis an seine Grenzen zu dehnen; Glas und Metall, Kunststoffe und Beton werden virtuos gestreckt und gewölbt und entgegen jeder konventionellen Symmetrie miteinander verbunden. Heute entwirft die 2004 mit dem Pritzker-Preis, dem Nobelpreis der Architektur, ausgezeichnete Architektin gelegentlich Kulissen für Operninszenierungen und oft kapriziöse Möbel sowie Innendekorationen. Und alles, was Zaha Hadid gestaltet, folgt dem gleichen hohen Anspruch: Es ist neu, noch nie da gewesen, es ist überragend durchdacht und es funktioniert. Im Auftrag der Marburger Tapetenfabrik entwarf sie für die Reihe «Art Borders» vier Kollektionen, mit denen sie die gewohnte zweidimensionale Darreichungsform der Tapete um eine visuelle Dimension erweitert. Durch sehr intensive Farben und Motive von bis zu neun Meter Breite und 3,30 Meter Höhe definiert sie Räume mit ihren Tapetenmustern neu. Sie vervielfacht und verdichtet Fläche. Komplementäre Zeichnungen ohne Anfang und Ende, expressive organische Formen verwandeln Wände in eine Leinwand dynamischer Illustrationen von plastischer Tiefe. Es ist dies die Dynamik der Bauten der Architektin Zaha Hadid eingefangen und gezähmt im Innenraum, doch immer noch meilenweit weg von Konventionellem.
Zukunftsvisionen Hadid will in ihrer Architektur Ideen thematisieren. Wohnungen und Büros sollen sich nicht länger dem Diktat starrer Wände, niedriger Decken und rechter Win-
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kel unterwerfen. Sie will fliessende Linien, nahtlose Übergänge zwischen Räumen, Transparenz nach innen und nach aussen schaffen, denn eine offene Architektur trägt zu höherer Lebensqualität bei. Hadid sieht in der Transparenz eines Gebäudes – und sei es noch so klein – den Luxus von morgen. Sie entwickelte die Begriffe «fluidity» und «artificial landscape», um sich von dem Diktat des Rationalismus zu befreien. Jenseits von x- und y-Achse entwickelt sie eine Architektur, die in bisher architektonisch unerschlossene Bereiche vordringt. So sind Zaha Hadids Gebäude immer eine «flüssige Art der Räumlichkeit», die den Eindruck des Natürlichen, Biomorphen und Organischen vermitteln. Auch im Bereich Design, wo sie Möbelentwürfe, Inneneinrichtungen, Messepavillons, Ausstellungsgestaltungen und Gebrauchsgegenstände realisiert, geht es ihr um fliessende Formen – nur in einem kleineren Massstab.
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Geberit AquaClean Das WC, das Sie mit Wasser reinigt.
Das neue inserat Wohlbefinden. Erleben Sie mit Geberit AquaClean ein wohltuendes Gefühl von Frische und Sauberkeit. Das WC mit Duschfunktion reinigt den Po auf Knopfdruck sanft mit einem warmen Wasserstrahl. Weil nur Wasser wirklich sauber macht. → www.geberit-aquaclean.ch, 0848 662 663 und bei Ihrem Sanitärfachmann. 055
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LOOS. Zeitgenössisch Die vom Loos-Experten Yehuda E. Safran für das CAAA Guimarães, Portugal, entwickelte Ausstellung LOOS. Zeitgenössisch dokumentiert den Einfluss von dessen Œuvre auf die Baukultur der letzten hundert Jahre, wie Werke von unter anderen Le Corbusier, Hermann Czech, José Paulo Dos Santos, Eileen Gray, Herzog & de Meuron, Friedrich Kiesler, Rem Koolhaas, Richard Neutra, Aldo Rossi, Rudolph M. Schindler, Eduardo Souto de Moura, Ludwig Wittgenstein belegen. Anhand von Entwürfen, Modellen, Möbeln, Fotos und Publikationen sowie Interviews thematisiert die Ausstellung das nie endende Bemühen um eine Balance zwischen Innenund Aussenwelt. MAK-Kunstblättersaal, Wien, Österreich Bis zum 23. Juni 2013
150 Jahre Henry van de Velde Henry van de Velde war das, was man heute als «Alleskönner» bezeichnen würde. Die Gestaltung eines Hauses oder eines Raumes, die Form von Kleidung und Schmuck, aber auch das Design von Alltagsgegenständen gehörten für ihn zusammen. Der Belgier, der 1902 nach Thüringen kam, ignorierte die Grenzen zwischen Kunst und Kunsthandwerk und gestaltete Objekte praktisch für jedes Gebiet des Lebens. In Thüringen hinterliess er zahlreiche Spuren, auf denen im Jahr 2013 anlässlich seines 150. Geburtstages gewandelt werden kann. Anhand von Spitzenwerken aus zahlreichen privaten und öffentlichen Sammlungen vermittelt die umfassende Ausstellung über Henry van de Velde das Spektrum seines Wirkens von 1890 bis Ende der 1930er Jahre. Die Präsentation stellt den agilen Flamen als einflussreichen Gestalter der Moderne dar und vermittelt seinen eminenten Stellenwert in der Kunstgeschichte. Neues Museum Weimar, Deutschland Bis zum 23. Juni 2013
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Marcel Breuer, Design und Architektur Der Designer und Architekt Marcel Breuer gehörte zu den einflussreichsten Gestaltern des 20. Jahrhunderts. Im Alter von nur 23 Jahren gelang ihm 1925 die als revolutionär zu bezeichnende «Erfindung» des Stahlrohrmöbels, die als sein zentraler Beitrag zur Designgeschichte gilt. Mochte sich Breuer innerhalb von nur wenigen Jahren vom Bauhausschüler zu einem in der gesamten europäischen Avantgarde beachteten und geschätzten Möbeldesigner und Inneneinrichter entwickelt haben, seinem Selbstverständnis nach wollte er in erster Linie Architekt sein. Die vom Vitra Design Museum konzipierte und organisierte Retrospektive auf das Werk von Marcel Breuer war die erste Ausstellung überhaupt, in der die verschiedenen Schaffensbereiche des Meisters in einer umfassenden Zusammenschau präsentiert wurden. Cité de l’architecture & du patrimoine, Paris, Frankreich Bis zum 17. Juli 2013
Concrete – Architektur und Fotografie Architekturen und Städte sind Körper und Bilder zugleich. Sie werden unmittelbar körperlich, sinnlich, aber ebenso über Bilder erlebt. Bilder sprechen eine eigene Sprache, bieten einen anderen Diskurs als die körperliche Erfahrung von Architektur. Sie verwandeln Volumen in Fläche, sie destillieren Materie zu Form und Zeichen. Fotografie formt Architektur, verformt sie, vergrössert, verkleinert, erhöht oder erniedrigt sie, akzentuiert sie, aber kaum je wird Architektur «in Ruhe gelassen». Concrete – Fotografie und Architektur will sich dem eigentümlichen, vielfältigen Verhältnis von Architektur und Fotografie auf verspielte, erzählerische und dialektische Weise annähern. Die Ausstellung fragt nach Historie und Ideologie, aber auch ganz konkret nach Form und Materie im fotografierten Bild. Fotomuseum Winterthur, Schweiz Bis zum 20. Mai 2013
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Floating Homes Das Leben auf dem Hausboot
Š Meike Hansen, Archimage
Lone K. Halvorsen
BĂźro sprenger von der lippe
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Floating Homes architektur
© Jens Kroell
Ob einstöckig oder mehrstöckig, einfach gestaltet oder eine schwimmende Luxusvilla, mit Terrasse oder Pool – die Gestaltungsmöglichkeiten sind vielfältig und der Trend ist steigend.
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as für viele bisher als ein «Aussteigertraum» galt, ist in vielen Städten eine realistische Lebensform geworden. Was den Reiz daran ausmacht, wissen wir bereits seit dem Film «Schlaflos in Seattle», in dem Tom Hanks in einem schwimmenden Haus auf dem Lake Union lebte. Was in Amsterdam historisch gewachsen ist, etabliert sich nun in vielen weiteren Städten.
Das Erbe der Hippies Die Geschichte der Hausboote begann zu Beginn des 19. Jahrhunderts in Amerika als alternative Wohnweise und Rückzugsort. Vorwiegend von Schriftstellern und Künstlern bewohnt, dienten die Hausboote nicht nur zu Wohnzwecken, sondern auch als Atelier und Ausstellungsort. In anderen grossen Städten wie Paris und London zogen sich ebenfalls meist Künstler aufs ruhige Wasser in ihre schwimmenden Häuser zurück. Allerdings hatte das Wohnen auf dem Wasser kein gutes Ansehen, da es aus der Wohnungsnot heraus entstand. Ein Phänomen, welches sich im Laufe der Jahre nicht gross änderte – erst in den 1960er Jahren wurde es wieder «in», auf einem Hausboot zu leben. Die Gemeinschaft wurde mit «freedom state» umschrieben, gab es doch in den Anfängen weder gesetzliche Regelungen noch Verpflichtungen. Wie zu erwarten war, wurde es aber auf dem Wasser mit der zunehmenden Beliebtheit von Hausbooten auch immer enger. Die Zeiten haben sich zwar geändert, dennoch sind heutzutage die Grundstücke in den Grossstädten entweder Mangelware oder meist unbezahlbar. Daher setzen viele Städte darauf, die vorhandenen Wasserflächen künftig auch als Wohnraum zu nutzen. So werden von Architekten emsig Modelle entworfen, und in einigen Städten entwickeln sich «Kleinstadtsiedlungen» am Steg – und eine steigende Nachfrage ist nachweisbar. Denn was von den Hippies und Künstlern ins Leben gerufen wurde, steht heute bei jungen Urbanen mit gut bezahlten Jobs für einen trendigen Lebensstil.
Ein Leben auf dem Wasser Das leicht improvisiert wirkende Aussehen früherer Hausboote gehört eher zur Vergangenheit und der Ruf als Wohnort für Lebenskünstler ist endgültig abgelegt. Moderne Hausboote mit allen Bequemlichkeiten und einer modernen, einem Einfamilienhaus ähnlichen Architektur sind heute gefragt. Das Hausboot hat somit seinen festen Platz als Alternative zum klassischen Haus gefunden. Die meisten Entwürfe der «Floating Homes» ähneln keineswegs zu Wohnungen umgebauten Kähnen, sondern auf Pontons schwimmenden Häusern. Diese neuartigen Haustypen, die allen konventionellen Vorstellungen von Wohnkomfort entsprechen, bieten darüber hinaus ein exklusives Lebensambiente gepaart mit Freiheit, Ruhe, Energie und viel Privatheit. Momentan ist der Weg zum Eigenheim auf dem Wasser noch steinig, denn es ist schwierig, einen dauerhaften Liegeplatz zu bekommen, und das Angebot an Hausbooten in der Schweiz ist noch relativ klein. Doch in Zukunft sollen weitere offizielle Liegeplätze für Hausboote geschaffen werden, um das Abenteuer Leben auf dem Wasser zu realisieren.
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© Florentine-Amelie Rost
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Florentine-Amelie, Jörg und Nando Florentine-Amelie Rost und Jörg Niderehe von «Rost.Niderehe Architekten Ingenieure» beschäftigen sich nicht nur mit Planungsund Bauaufgaben von Gartenhütten bis zu städtebaulichen Entwürfen, sondern auch mit Um- und Neubauten von Hausbooten. Selbst leben und arbeiten sie mit ihrem Hund Nando auf einem Hausboot in Hamburg. sweet home sprach mit Florentine-Amelie Rost über das Leben auf dem Hausboot und die Herausforderungen eines Architekten beim Hausbootbau.
sweet home: Wie erleben Sie das Leben auf dem Hausboot im Vergleich zu einer gewöhnlichen Wohnung? Florentine-Amelie Rost: Wir haben das Gefühl, dass wir auf dem Wasser enger mit der Natur zusammenleben, als wir das auf dem Land in unserer Wohnung getan haben. Zum einen «spürt» man die Natur, wenn sich das Boot bei Wind leicht bewegt. Zum anderen sind es auch praktische Dinge wie zum Beispiel der Schutz vor dem Eis im Winter. Ab einer Eisdicke von 20 Zentimeter geht mein Partner Jörg jedes Jahr aufs Eis und schneidet uns mit der Kettensäge frei, damit das Eis den Rumpf nicht beschädigt. Und im Sommer kann man – und das ist das Schönste – direkt vor der Haustüre beziehungsweise vor dem Wohnzimmer 060
schwimmen. Das Wasser hier hat eine gute Wasserqualität, wir haben hier sogar Flusskrebse und Muscheln.
Hausboot oder «normale» Wohnung? Was ist für einen Architekten die grössere Herausforderung? Ich würde sagen, dass ein Hausboot schon eine grössere Herausforderung ist, aber nicht weil die konstruktive oder technische Umsetzung sehr viel schwieriger wäre, sondern eher, weil man einfach in vielen Bereichen den Standard verlässt und sich neue, kreative Lösungen einfallen lassen muss. Dies betrifft zum Beispiel schon die Kostenschätzung in der Vorentwurfsphase. Beim Bauen an Land gibt es den Baukostenindex, welcher uns Planern Kostenkennwerte liefert, um einen Entwurf kostenmässig einzuordnen. Für das Bauen auf dem Wasser gibt es das zumindest in Deutschland noch nicht, sodass wir mittlerweile unsere eigenen Kostenkennwerte aus unseren und den Erfahrungen unserer Nachbarn ermitteln und verwenden. Aber auch im konstruktiven Bereich mussten wir Planer uns natürlich ein neues Feld erschliessen. Beim Bauen auf dem Land muss man zum Beispiel keine Schwerpunktermittlung machen oder darauf achten, dass man nicht zu schwer baut, um nicht zu
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viel Tiefgang zu bekommen. Dazu gilt es natürlich, die Schnittstelle Schiffsbau-Hochbau konstruktiv zu lösen. Sobald dieser Punkt jedoch überwunden ist, unterscheidet sich die Umsetzung der einzelnen Gewerke nicht sonderlich von einem Einfamilienhausbau auf dem Land. Weitere Herausforderungen sind dann eher praktischer Art. Punkte wie zum Beispiel: Wo lagert man Material während der Bauzeit? Wir bei Rost.Niderehe lieben diese Arbeit, eben gerade weil es einen als Architekten und Planer fordert und gerade weil man ausserhalb der Standards arbeiten kann. Wir dürfen hier in Hamburg ein bisschen Pionierarbeit leisten, und das ist wunderbar.
Welche bautechnischen Faktoren müssen besonders beachtet werden beim Entwerfen von einem Hausboot? Wie bereits erwähnt, sind es zum einen das Gewicht, die Gewichtsverteilung und die Schnittstelle zwischen Rumpf und Hochbau. Zudem sind die Entwässerung und die Brückengängigkeit hier in Hamburg ein Thema. Hausboote in Hamburg dürfen eine gewisse Höhe nicht überschreiten, um unter den Brücken durchzupassen. Das bedeutet, dass man hier in bestimmten Bereichen mit seinem Wohnraum und unter Umständen auch mit der Terrasse unter der Wasseroberfläche, im Schiffsrumpf liegt, und hier
muss man natürlich mit Pumpen entwässern. Ausserdem bedeutet die Brückengängigkeit, wenn man zweigeschossig baut, dass das obere Geschoss demontierbar konstruiert sein muss. Der Ruf der Hausboote und deren Besitzer hat sich in den letzten Jahren stark geändert.
Wer sind die Hausboot-Besitzer von heute? Pauschal lässt sich das nicht beantworten. Wir würden sagen, dass Hausboot-Besitzer generell die Liebe zum Wasser und den Mut und die Lust auf das Ungewöhnliche vereint. Berufsgruppen, Herkunft, Alter etc. sind dabei sehr unterschiedlich. Wir haben hier in unserer Nachbarschaft eher junge Menschen in unserem Alter, zum Teil mit Kindern, zum Teil ohne. Wir haben aber auch bereits ein Hausboot für ein Ehepaar im Ruhestand gebaut und bauen derzeit für zwei Paare mit bereits erwachsenen Kindern.
Erleben Sie eine steigende Tendenz bei Anfragen zu Hausbooten? Und welche Bedenken erleben Sie bei potentiellen Hausboot-Besitzern? Ja, das Interesse ist schon sehr gross, was uns natürlich sehr freut. Leider ist es nicht immer leicht, einen Liegeplatz zu finden.
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Viele Liegeplätze in Hamburg sind geprägt von industriellem Charme und entsprechen damit oft noch nicht dem Bild, welches die Interessenten hier vom Eilbekkanal haben, werden aber in naher Zukunft schon allein durch den Bau der Hausboote sicher sehr attraktiv werden. Die Vision für einen Liegeplatz müssen die Bauherren oft mitbringen.
Der grösste Vorteil beim Leben auf dem Wasser? Das Schwimmen im Sommer, das Gefühl, auf seiner eigenen kleinen Insel zu leben, und die wunderbaren Stimmungen zu verschiedenen Tages- und Jahreszeiten.
Der grösste Nachteil beim Leben auf dem Wasser? Die Bauunterhaltung ist sehr aufwendig. Stichworte wie Winterschutz, Rumpfpflege, Schwimmfähigkeitszertifizierung alle paar Jahre etc. fallen mir da spontan ein. www.rost-niderehe.de
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© Jens Kroell © Jens Kroell
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news küche
Das perfekte Frühstücksei Ausschlafen, bis die Sonne einen kitzelt, dann den Geruch von frischem Brot und würzigem Kaffee geniessen und den Sonntagmorgen genüsslich auskosten. Davon träumt man die ganze Woche. Doch was wäre ein Wochenendfrühstück ohne ein Ei? «Clack» macht einen sauberen Schnitt: «Clack» auf das gekochte Ei platzieren, Kugel bis zuoberst zum Köpfchen anheben und dann fallen lassen. Und schon kann ein rundum aufgeschnittenes Ei sauber geöffnet werden. www.trenddesignhandel.ch
Pantone Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen, die Mode zeigt sich in kräftigen Farben. Wer vermehrt auch Farben in die Küche, in die Wohnung oder gar ins Büro bringen will – ein Wunsch, der in jeder Jahreszeit seine Berechtigung hat –, der sollte die neuen Tassen und Mugs in den aktuellen PantoneFarben nicht verpassen! Die kleinen Espressotassen machen den Morgen- oder Nachmittags-Espresso zu einem farbenfrohen Erlebnis. www.trenddesignhandel.ch
Frosted Pearl Der neue KitchenAid Toaster in Frosted Pearl verspricht vollendeten Frühstücksgenuss und besticht durch seine vielseitige Ausstattung. Die Schlitze sind extrabreit und verhelfen durch ihre automatische Zentrierung dazu, dass jede Brotscheibe gleichmässig erwärmt wird. Der gewünschte Bräunungsgrad kann über sieben Stufen eingestellt werden. Auf einer LED-Anzeige lässt sich während des Toastvorganges ablesen, wie lange der Toast noch benötigt. Ausserdem verfügt der neue Toaster über eine Sandwich- und Bagel-Funktion. www.KitchenAid.de
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vao Die Liebe zum Holz und dessen Inszenierung sind Grundlage für das prämierte Design (Green GOOD DESIGN Award 2012) der vao-Küche, welches eine schlichte elegante Formensprache mit dem Genuss puren Naturholzes verbindet. Die Fronten werden von einem zarten Passepartout eingefasst, das zum einen Leichtigkeit schenkt und zum anderen die Schönheit des Holzbildes hervorhebt. www.team7.at
Brunner Küchen Zweckmässigkeit und Eleganz miteinander zu verbinden, ist eine Herausforderung, die die Firma Brunner Küchen gerne annimmt und das Konzept mit dem Kunden erarbeitet. Das Design dieser Küche ist schnörkellos, kubisch und grifflos. Die helle Küche mit diskreter Schattenfuge passt perfekt zum modernen Baustil. Sie strahlt eine gewisse Ruhe aus und bildet eine harmonische Einheit zum Essbereich. www.brunner-kuechen.ch
Schmidt Küchen Der Küchen-Hersteller Schmidt bringt mit seinem Konzept Moon eine einzigartige Kombination an Formgebung und Farbenwelten in das Herzstück des Wohnraums. Die Kontur des Mondes findet ihre Entsprechung in reinen, weichen Linien und Rundungen. Provozierende und originelle Farben umspülen den Raum mit einem eindrucksvollen Licht. www.schmidt-kuechen.de
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bücherregal lese-Tipps
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Autobiografische Häuser Die grösste Herausforderung beim Entwerfen eines Hauses ist es, ein Gleichgewicht zwischen Ästhetik und den persönlichen Wünschen der Bewohner zu finden. Während es einerseits wichtig ist, dass das Gebäude die Vision und den Stil des Baumeisters widerspiegelt, muss sich andererseits der Bauherr unter diesem Dach zu Hause fühlen. Es ist daher besonders interessant, einmal jene Häuser zu betrachten, die Architekten für sich selbst entwerfen. Wenn Häuser die Persönlichkeit ihrer Eigentümer reflektieren, dann ist das Haus eines Architekten seine gebaute Autobiografie. Standort, Grundriss, Stil, Beleuchtung, Kunst, Einrichtung – jede Einzelheit fügt der Geschichte neue Nuancen hinzu. Jedes dieser Wohnhäuser sagt mehr über seinen Baumeister aus, als jedes andere Gebäude es könnte. «Wie Architekten wohnen» Gennaro Postiglione Taschen Verlag
Internationale Trends temporärer Architektur Burkhardt Leitner constructiv entwickelt, produziert und vertreibt seit 1993 modulare Architektursysteme für temporäre Bauten in den Bereichen Messe und Display, Office und öffentlicher Raum, Museum und Ausstellung. Der Tradition von Bauhaus und der Ulmer Schule folgend hat der Firmengründer Burkhardt Leitner Massstäbe gesetzt für funktionale Ästhetik im Messedesign. Das Buch zeigt zahlreiche Projekte aus aller Welt – von Showrooms in der Schweiz und in Deutschland über Messestände in der Türkei, Frankreich, Russland und Iran bis hin zu Ausstellungen in Kanada, Australien oder Brasilien. Die vorgestellten Projekte werden ergänzt durch Insidertipps für die jeweilige Region. «Temporary Architecture» Burkhardt Leitner constructiv avedition
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Wo das Gras grüner ist Die spannendsten neuen Bauten weltweit sind heutzutage fast alle den Werten Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit und Energieeffizienz verpflichtet. Die Erkenntnis, dass Architektur einer der Hauptverursacher des Treibhauseffekts ist, macht diesen neuen Trend besonders relevant. Dieses Buch versammelt die besten Beispiele ökologischen Bauens aus der Reihe «Architecture Now!» und stellt darüber hinaus viele neue Projekte vor – von etablierten Architekturstars wie Frank Gehry und Norman Foster bis zu vielversprechenden Newcomern aus aller Welt.. Die 100 in dieser einzigartigen Sammlung vorgestellten Gebäude vertreten das ganze Spektrum zeitgenössischer ökologischer Baukunst und gehören zu den derzeit aufregendsten Architekturprojekten der Welt. «100 Contemporary Green Buildings» Philip Jodidio Taschen Verlag
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Ein Zuhause für Boote Schon seit jeher wirken die Lichtstimmungen weiter Wasserflächen und die Nähe zur Natur auf Architekten inspirierend. Sie alle haben die Aufgabe, einen Schutzraum für Boote zu entwickeln. Von der kaiserlichen Anlage und dem verträumten Pavillon der Romantik führt uns dieser Band chronologisch bis zum modernen Bootshaus in Privatbesitz und zu einer Hightech-Konstruktion von Renzo Piano. 40 architektonische Bauwerke aus allen Ländern der Welt zeigen uns, wie dieses ganz besondere Kapitel der Architekturgeschichte zu Lösungen führte, die Bootsbesitzer und jeden architektonisch Interessierten in besonderer Weise anregen. «Bootshäuser» Adam Mornement Knesebeck Verlag
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Komplexe Klarheit Siza realisierte zahlreiche Bauten in Portugal und war unter anderem am Wiederaufbau des Lissaboner Stadtviertels Chiado beteiligt, nachdem es 1988 durch ein verheerendes Feuer zerstört worden war. Er entwarf den Portugiesischen Pavillon für die Weltausstellung 1998 in Lissabon sowie 2005, gemeinsam mit Eduardo Souto de Moura, den Sommerpavillon der Londoner Serpentine Gallery. Weitere imposante Bauten aus seinem Büro sind die Fundação Serralves (Porto, 1998) und das Museum der Fundação Iberê Camargo im brasilianischen Porto Alegre von 2008. Wie alle TASCHEN-Architektenmonografien entstand auch dieser Band in enger Kooperation mit dem Baukünstler und behandelt Sizas Gesamtwerk bis heute. «Álvaro Siza. Complete Works 1952–2013» Philip Jodidio Taschen Verlag
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imm cologne 2013 Die imm cologne zeigte Möbel mit weiblicher Seite – der Trend für 2013. Lone K. Halvorsen
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imm cologne 2013
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lljährlich zeigt die Kölner Messe imm cologne die neuesten Trends beim Wohnen. Und nach diesem Jahr steht fest: Das Trendmöbelstück 2013 hat runde Kurven und geschwungene Linien, ist aus Holz oder anderem Naturmaterial und aus nachhaltiger Produktion. Ausserdem: Farben wirken Wunder!
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wohnen UNTERRUBRIK
Kurven, Farben und Holz Die neuesten Trendfarben bei Möbeln der kommenden Saison sind kräftiges Blau und weiterhin Grün. Blau ist die selbstbewusste Farbe der kommenden Möbelsaison und avanciert in Zukunft zu dem neuen Schwarz, denn Blau wirkt leichter als Schwarz und ist doch seriös. Sofas und Sessel werden zudem immer kleiner als in früheren Jahren und werden heute eher frei stehend im Raum verwendet. Interessant ist auch die Formensprache, die wieder zunehmend gefälliger wird. Abgerundete Ecken und Kanten machen Pols-
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termöbel endlich wieder harmonisch und einladend. Um Gefühl geht es auch beim Holz: Das ersetzt immer häufiger künstliches Material. Eiche liegt dabei ganz vorn. Auch einen alten Bekannten trifft man wieder: den Vintage-Stil! Mit steigender Individualisierung in unseren Gesellschaften nimmt auch die Vielfalt der Bedürfnisse stetig zu. Damit einher geht die Vielfalt der Wohnstile. So verschieden wie die Geschmäcker, so verschieden sind auch die Möbelangebote. Immer flexibler werden deshalb auch die Möbel, die die Aussteller zeigen. Möbel, die sich herumtragen lassen und die Küche spontan zum Wohnzimmer machen. Ausklappbare Tische, Regale, die sich je nach Wand unterschiedlich zusammenbauen lassen. Was auf den ersten Blick nur durchgestaltet aussieht, muss vor allem funktionieren. Der Kunde ist heutzutage gern im eigenen Zuhause, denn dieses «Homing» schafft Identität. Trends sind vergänglich, und die meisten möchten eine Wohnung, die uns passt wie ein Handschuh – bequem, praktisch und schön!
DESIGN Stück
Design & Designer Adjustable Table E1027 & Eileen Gray Lone K. Halvorsen
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n Eileen Grays Haus in Roquebrune-Cap-Martin an der Côte d’Azur steht das Tischchen in einem der Gästeschlafzimmer neben dem Bett: Eileen Gray hat es den Bettfrühstückern zugedacht. Deshalb hat sie die ingeniöse Lösung ersonnen, den Stahlrohrring am Boden und die in Stahlrohr gefasste runde Glasplatte nur an einer Stelle durch Standrohre zu verbinden. So kriecht der Bodenring auch unter Betten mit den flachsten Füssen, und da man die Höhe der Standrohre bis auf fast einen Meter verstellen kann, umgreift das Tischchen auch hohe Betten. Der Tisch zählt zu den populärsten Designikonen des 20. Jahrhunderts und stammt aus dem Jahr 1927. Mit dem rumänischen Architekten Jean Badovici, der engen Kontakt zum Zirkel um Le Corbusier pflegte, realisierte Eileen Gray neben einigen Interieurprojekten schliesslich ihr erstes Gebäude – die in den Jahren 1926 bis 1929 erbaute Villa E1027 «Maison en bord de mer» –, nach dem der Tisch benannt wurde. Der geheimnisvolle Codename ihrer Sommerresidenz ist auf Folgendes zurückzuführen: E steht für Eileen, 10 für Jean (J ist der zehnte Buchstabe im Alphabet), 2 für B(adovici) und 7 für G(ray). Eileen Gray lebte zurückgezogen und ihre Arbeiten gerieten in Vergessenheit. Schliesslich wurden ihre Möbel nie in Serie produziert, sodass selbst in ihren Unterlagen oft nur vage Skizzen und Rechnungen existierten, statt technischer Zeichnungen. 1968 erschien in der «Domus» ein Artikel des Architekturhistorikers Joseph Rykwert, der die Arbeiten Eileen Grays zurück in den Fokus rückte. Sie selbst blieb im Hintergrund, doch der Ruhm kommt für sie zu spät.
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Vintage Der zweite FrĂźhling alter Formensprache Lone K. Halvorsen
Vintage – ein spannender Mix aus Alt und Neu, welcher Designer aller Sparten inspiriert, ob es sich nun um MÜbel oder um Mode handelt.
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er Begriff ist mittlerweile zu einem Modewort avanciert – ganz egal, in welche Sparte man schaut. Ganz egal, ob es sich nun auf eine Design- oder Moderichtung, Möbel, Kleidung oder Musikinstrumente bezieht. Vintage ist wieder «in»! Zweifelsohne befinden wir uns in der Hochphase einer nicht enden wollenden VintageWelle. Die guten Dinge von gestern sind wieder da – wie alte Freunde, die behaupten, nur mal kurz weg gewesen zu sein, während man ein völlig anderes Leben führt.
Jäger und Sammler Vieles von dem, was es schon lange gibt, und beinahe alles, was an das Design der letzten Jahrzehnte erinnert, ist chic. Auch an den grossen Möbelmessen wie in Köln waren dieses Jahr erstaunlich viele Vintage-Möbel zu sehen. Im Zuge der Wiederbelebung des Vintage-Stils legen viele namhafte Hersteller ihre Produkte von damals als Neuproduktionen auf, bei denen das Design zwar noch dem ursprünglichen gleichzusetzen ist, jedoch die Produktion nicht unter den gleichen Bedingungen wie damals abläuft. Aus hochwertigen Materialien hergestellt und meist in einer geringen Auflage produziert, weckt es in uns wieder den Jäger und Sammler. Um ein Original zu ergattern, muss man sich auf die Suche machen; meist wird man lange nicht fündig, da in den Geschäften das Sortiment täglich wechselt. Die durch jahrelange Benutzung entstandene Patina und Gebrauchsspuren der Möbel gehören zu einem solchen Stück dazu und verleihen ihm einen gewissen Charme. Vor allem der Retro-Stil aus der Zeit zwischen den 50er und 70er Jahren erlebt eine Renaissance. Die Zeiten von damals spiegelten sich auch im Design der Möbel wieder – organische Formen wie beim Nierentisch, der bis heute als Inbegriff des Wohnens in den 50ern gilt, oder geschwungene Cocktailsessel aus Leder. Kitsch, Luxus und Extravaganz waren hier fehl am Platz. Gewünscht waren geradlinige Formen und nichts Verspieltes. Jedoch bei den Farben ist alles vertreten und darf beliebig kombiniert werden. Von dezenten Pastelltönen bis hin zu knalligen Farben, häufig kombiniert mit Naturtönen, Cremeweiss und Schwarz, die oft als Akzent eingesetzt werden. Gewiss umfassen die Vintage-Möbel nicht nur die 50er bis 70er Jahre. Auch die verspielten Möbel des Jugendstils, die sachlichen Entwürfe des Art déco und der Bauhaus-Ära sind heiss begehrt. Ohne Bedenken können auch die Epochen gemischt werden, nur die Solitäre sollten sich gegenseitig nicht die Schau stehlen. Auch ein Möbelstück benötigt Luft und Freiraum, um seinen wahren Charakter zu entfalten.
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Demetrio Zanetti von Demosmobilia Demetrio Zanetti ist Inhaber von Demosmobilia, einer der grössten Schweizer Plattformen für Vintage-Design, und Herr der umfangreichsten Designsammlung in der Schweiz mit mehr als 3 500 Gegenständen. Nicht nur in seiner Wohnung in Lugano findet man die bekannten Klassiker, auch sein Showroom in Chiasso beherbergt jegliche Objekte, die ein Vintage-Herz höher schlagen lassen. sweet home sprach mit dem leidenschaftlichen Händler über seine umfangreiche Designsammlung und warum die Klassiker nicht ohne Grund zu Klassiker avanciert sind.
sweet home: Ihr erster Designklassiker? Demetrio Zanetti: Mein erster Kauf war ein Stuhl von Charles & Ray Eames Wieso hat sich die Leidenschaft zu Designklassikern in Ihnen entwickelt? Ich habe schon immer den Wunsch nach etwas Schönem in mir gespürt.
Sie haben zwei Läden, zwei Lager und eine Wohnung, in denen Sie täglich von Klassikern umgeben sind. Gibt es dennoch Objekte, von denen Sie sich ungern trennen? Ich verabschiede mich immer sehr ungern von meinen Objekten, aber da es mein Job ist, muss ich es leider machen.
Woher stammen Ihre Objekte? Meine Suche nach den Objekten ist sehr unterschiedlich, ich fahre rund 50’000 Kilometer im Jahr durch Europa und besuche private Händler, Märkte und vieles mehr.
Stühle, Tische, Lampen ... Was ist Ihre grösste Leidenschaft und weshalb? Ich liebe Lampen, sie sind sehr individuell und bringen das gewisse Licht und Ambiente in unser Zuhause.
Welche Besonderheiten besitzt ein Klassiker gegenüber Möbeln aus der Gegenwart? Nichts Aussergewöhnliches, aber in den 30er bis 60er Jahren haben die Designer alles neu gemacht. Heutzutage arbeiten die Designer mehr mit verschiedenen Materialien und mit den Eigenschaften des Materials. Aber man findet auch heutzutage interessantes neues Design.
No Copy! Auch weniger gut verdienende Menschen möchten gerne Designgegenstände in den eigenen vier Wänden besitzen. Was halten Sie von der unendlichen Vielfalt an Nachahmungen? Ich bin gegen Kopien und schlechte Qualität! Ich habe lieber anonyme, dafür jedoch originelle Stücke.
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Mit welchen Argumenten würden Sie Ihre Kunden dazu bewegen, mehr in Qualität zu investieren und weniger billige Massenproduktion zu konsumieren? Der Name ist unwichtig, wichtig sind die Originalität und vor allem die Qualität.
Preis/Leistung! Wie begründen Sie die teils sehr hohen Preise bei Designklassikern? Ich versuche die Preise tief zu halten, jedoch sind gewisse Stücke richtige Kunststücke und darum ist ein hoher Preis auch legitim.
Gibt es momentan ein neues Möbelobjekt, das Potential zum Designklassiker hat? Viele Contemporary-Objekte wie beispielsweise von Fratelli Campana haben das Potential, zum Klassiker zu werden.
Welcher Designer hat Ihrer Meinung nach den grössten Einfluss auf die Möbelentwicklung gehabt? Einen zu erwähnen, wäre zu wenig. Es gibt mehrere!
Kann Design glücklich machen? Ganz bestimmt kann Design glücklich machen! Mit schönen Objekten sein Heim einzurichten, ist wunderbar. Es macht den Menschen glücklich, wenn er Design einfach und richtig benutzt.
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The Popstar of Design Philippe Starck Yvonne Beck
Er ist der grosse Philosoph unter den Designern. Er ist der Mann hinter vielen bemerkenswerten zeitgenĂśssischen DesignstĂźcken. Sein Name: Philippe Starck.
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The Popstar of Design design
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hilippe Starck hat eine Mission, wenn er designt, dann will er damit nicht weniger als die Welt verbessern. In einer Gesellschaft, in der wir immer einsamer werden. In der jeder das Land des anderen, das Dorf des anderen, seinen Nachbarn und eigentlich sich selbst hasst, versucht er, einen öffentlichen Raum zu schaffen, in dem sich Menschen noch treffen.
Life is better when you live it with style So ein Raum entstand beispielsweise in Berlin Mitte. «yoo inspired by Starck» heisst das Designprojekt, bei dem Menschen sich treffen und friedlich zusammenleben sollen. An repräsentativer Stelle in Berlin Mitte, nur 50 Meter von der Friedrichstrasse entfernt, befindet sich das Immobilienprojekt «yoo berlin». Die Gründer der Marke «yoo Ltd» sind Philippe Starck und John Hitchcox. Eine perfekte Mischung, denn der Weitblick des internationalen Immobilienentwicklers John Hitchcox verbindet sich perfekt mit den kreativen Ideen des weltbekannten französischen Designers Philippe Starck. Beide gelten als Visionäre ihres jeweiligen Fachgebiets. Mit der Marke yoo kreieren sie ein wegweisendes Konzept. Ihr Anliegen ist es, Menschen die Möglichkeit zu geben, hervorragend gestaltete Wohnungen zu erwerben. Allerdings handelt es sich dabei um Appartements, bei denen Gutbetuchte zueinanderfinden. In Panama, Miami, in Tel Aviv und anderen Metropolen stehen solche Luxustempel bereits. «yoo berlin» wartet mit insgesamt 87 Eigentumswohnungen auf zehn Etagen sowie drei Gewerbeeinheiten im Untergeschoss auf. Das Design der Innenarchitektur, den Wellness‐ und Spabereich mit Bar, Lobby, Atrium und den Cafébereich kreiert das Designteam «yoo – inspired by Starck». Während die Aus-senfassade mit der Vorliebe der Berliner für Dramatik spielt, setzt man innen hingegen Modernes neben Klassisches, Satire neben Leidenschaft und Gestalt neben Form – eben das Design eines Philippe Starck. In allen yoo-Projekten auf der Welt das gleiche Konzept: überall 100 Prozent Philippe Starck. Alles entworfen und eingerichtet von dem Stardesigner. Auf die Frage, ob dies nicht der Tod der Individualität wäre, erklärt der Designer in einem Fernsehinterview: «Eine 100-prozentige Philippe-Starck-Wohnung existiert nicht. Hat nie existiert oder ich weiss nichts davon. Und wenn sie existierte, würde ich mich für diese Menschen schämen, weil das einfach nur hiesse, dass sie vollkommene Idioten sind. Ich helfe ihnen nur bei der Basis, den Dingen, bei denen man keine Fehler machen darf.»
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design The Popstar of Design
Aufsässige, originelle Schöpfungskraft Starck selbst sieht sich als Rebell, Gleichmacherisches kann er ebenso wenig leiden wie Design, das exklusiv sein will. Und eins muss man ihm lassen – er hat das Verständnis von Design revolutioniert. Demokratisches Design – Designobjekte so günstig, dass sie für fast jedermann zugänglich sind. Tatsächlich gibt es bereits Starck-Stühle ab 60 Franken – skandalös günstig! Berühmt machten ihn jedoch seine Haushaltswaren für Alessi. Allen voran die Zitruspresse. Auch sie wird in den Spree-Appartements in Berlin stehen. Eine 3-Zimmer-Wohnung kostet hier circa 750’000 Euro, absolute Spitze auf dem Berliner Wohnungsmarkt. Auf die Frage, wie demokratisches Design und Luxusappartements zusammenpassen, erklärt Starck: «Dies ist kein Widerspruch, sondern bloss eine Facette desselben Gedankens. Ich habe Eliten nie gemocht und schon gar nicht die Vorstellungen von Luxus, aber ich will auch kein Rassist im umgekehrten Sinne sein. Ich möchte nicht etwas nicht machen, nur weil es im Moment noch nicht günstiger zu lösen ist. Man tut, was man kann. Manchmal ist es teuer, manchmal ist es billig.» Und so leitet Starck manchmal die pure Lust am Gestalten, manchmal ein höheres Ziel. Neben Luxusimmobilien, Alltagsdesign arbeitet Starck ständig an weiteren Ideen. Eine davon, von welcher er ganz besessen ist, ist die «Democratic Ecology». So soll es nach Starck bald Solardächer und Elektroautos für jeden geben. Philippe Starck steckt voller Widersprüche. Er ist einer der bekanntesten Designer und doch verachtet er seinen Beruf. Denn für ihn steht fest, wenn man Design als den Versuch ansieht, ein Objekt schöner zu machen als ein anderes, dann ist es einfach eine sinnlose Tätigkeit. Er sei manchmal enttäuscht von sich selbst, dass er so unnütz sei. Das Einzige, was ihm Kraft gäbe, sei, dass er in dieser eigentlich sinnlosen Welt immer eine sehr politische Arbeit gemacht hätte. Zumindest so gut es möglich war. Starck versucht, mit seinen Arbeiten Blickwinkel zu verändern, auch die Blickwinkel des Denkens. Er sei in den letzten Jahren radikaler geworden, denn er habe Macht und Zeit und wisse, was zu tun sei. Starcks Ideal ist eine Welt, die ganz frei von materiellen Gütern ist, bis diese Utopie jedoch vielleicht einmal Wirklichkeit wird, bleibt Starck ein Pragmatiker und schafft manchmal Sinnvolles, manchmal Sinnloses. Denn Philippe Starck ist nicht nur ein Philosoph, sondern vor allem einfach ein Macher.
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ÂŤNothing is normal, everything is creation.Âť
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Verantwortlicher Umgang mit Wasser und einzigartiges Design Dass Design und Technologie, Ökologie und Ökonomie, Herz und Verstand zusammenpassen, zeigt die Badkollektion Axor Starck Organic. Sie besticht durch skulpturales Design und technische Innovationen. Die neue Badkollektion von Axor und Philippe Starck berührt Herz und Verstand gleichermassen. Das organische Design von Philippe Starck setzt in jedem Ambiente unverwechselbare skulpturale Akzente und zudem erschliesst die Kollektion einen neuen, verantwortlichen Umgang mit Wasser und Energie, ohne dabei das Wasservergnügen zu schmälern. Ganz im Gegenteil: Der sehr effiziente Brausestrahl kommt mit sparsamen 3,5 Litern pro Minute Wasserdurchfluss aus, ist dabei höchst funktional und bietet ein sanft perlendes Wassererlebnis. www.hansgrohe.ch
Lieblingsstuhl Die Firma Lieblingsstuhl mit Standort Zürich und Düsseldorf ist spezialisiert auf Original-Designklassiker wie Stühle, Lampen und Tische. Dabei handelt es sich um Stücke, die in ihrer Art einzigartig sind und die Handschrift ihrer Zeit tragen. Hier werden die Kunden in der Inneneinrichtung beraten, wobei sich durch die bewusste Zusammenführung von Neu und Alt, von Designklassikern von gestern und morgen ein besonderer Reiz ergibt. Im sweet home präsentiert Lieblingsstuhl einige ihrer Lieblingsstücke. www.lieblingsstuhl.ch
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Marcel Breuer | Freischwinger B34 (1927) | 2. Marcel Breuer | Wassily Stuhl (1925) | 3. Charles Eames | Plastic Side Chair DSR (1950) | Poul Kjaerholm | PK 0 (1952) | 5. Poul Kjaerholm | PK 22 (1956) | 6. Christian Dell | Polo Populär (1931) | 7. Yrö Kukkaburo | Karuselli Chair (1964) | 8. George Nelson | Swag Leg Chair (1958) | 9. Pierre Paulin | Schreibtisch ST280 (50er/60er Jahre) 1.
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qualität ist trumpf Die Renaissance des Filterkaffees Georg Lutz |
Bodum, Bilddatenbank
Filterkaffee galt lange als spiessig und war Omas wässriger Blümchenkaffee. Heute, wo fast jeder eine Maschine in der Küche stehen hat, fangen einige Fans von echtem Koffeingenuss wieder an, mit Brühtechniken zu experimentieren. Sie erzielen dabei qualitativ hochstehende Ergebnisse.
Kaffeegeniesser setzen wieder auf individuelle Zubereitung.
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French Press: die klassische Glasvariante.
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nser Verhältnis zum Kaffee hat in den letzten Jahrzehnten schon einige Umwälzungen erlebt. Bis vor sechzig Jahren war echter Kaffeegenuss ein Luxusgut. Aus der Schweiz schmuggelte man Kaffee in den süddeutschen Raum. In der Nachkriegszeit mussten Menschen dort mit billigem Getreidekaffee vorlieb nehmen. In den siebziger Jahren begann der Siegeszug des Kaffees in Discountern. Auf Europaletten lag er dort gemahlen und vakuumverpackt im handlichen Ziegelsteinformat. Die Preise sanken, aber oft auch die Qualität. In den letzten Jahren begann der Siegeszug der Kaffeemaschinen in der Küche, die es früher nur in Restaurants und Kaffeehäusern gab. So zischt es auf der Küchenzeile nach dem Essen aus allen Rohren, und die Frage lautet: Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato oder Caffè Latte? Damit kann man richtig angeben. Die Qualität ist aber nur eine technikverliebte Oberflächlichkeit. Über die Qualität des Kaffees sagen die tollen Maschinen wenig aus. Heute kann man mit den kleinen Nespresso-Kapsel-Maschinen schnell, frisch mit Hochdruck gebrühten Kaffee fast immer und ortsunabhängig trinken. Mit dem Kaffee selbst kommen wir gar nicht mehr in Berührung. Die Starbucks-Kultur, bei dem jeder mit einem Pappbecher Kaffee morgens ins Büro rennt, hat sich durchgesetzt. Das Fast-Food-Trinken lässt aber den Genussfaktor verschwinden. In Metropolen wie Berlin oder London gibt es jetzt einen Gegentrend. In «Brew-Bars» unterhalten sich Kaffeekenner über Kaffee wie über einen alten Rotwein. Der Qualitätstrend ist nicht neu. Schokolade- oder Olivenöldegustationen sind heute in Fachgeschäften kein Fremdwort mehr. Es interessiert einige Kunden wieder, woher ihr Kaffee kommt, wie er angebaut, geröstet und zubereitet wird. Plötzlich entdecken wir, dass es nicht nur Robusta- und Arabicasorten gibt, sondern beispielsweise auch Wildkaffee aus dem äthiopischen Hochland mit einer völlig anderen Geschmacksrichtung. An diesem Punkt kommen der Filterkaffee und transparente Glaslösungen wieder ins Spiel. Filterkaffee, war das nicht der Tod jeden Kaffeegenusses? Die Qualität aus der klassischen Kaffeemaschine mit Papierfilter, Tröpfelautomatik und Wärmeplatte kann selbst gutes Kaffeepulver nicht mehr retten. Die braune Brühe schmeckt einfach nicht. Leider ist die Methode immer noch weit verbreitet und hat unser negatives Bild von Filterkaffee geprägt.
Wo liegen die Alternativen? Die billigste und beste Methode ist die gute alte French Press, die wir noch aus Zeiten von Wohngemeinschaften kennen. Der Kaffee kommt in einen Glaskolben, dann lassen wir etwas ziehen und pressen dann den Kaffee runter. Der Kaffee muss frisch und etwas gröber gemahlen sein, dann kommt man sehr leicht zu einem guten Kaffeegenuss. Die interessanteste Methode ist die Schwallmethode, bei der, heute völlig ungewöhnlich, individuelle Handarbeit gefordert ist. Hier wird das kochende Wasser aus dem Kessel direkt in den Filter geschüttet. Bei Papierfiltern bitte einmal einen Durchlauf nur mit Wasser machen, damit der Papiergeschmack nicht in die Quere kommt. Daher verwenden einige Geniesser auch auswaschbare Baumwollfilter. Wo liegt nun der Vorteil gegenüber den modernen Maschinen. Das Wasser kann sich besser verteilen und das Aroma wird so gleichmässiger aus dem Pulver extrahiert. Wer dann noch einen Qualitätskaffee verwendet, vielleicht gibt es auch in Ihrer Nähe kleine Röstereien mit Langz e i t r ö s t v e rfahren, kann sehr individuell seinen Spitzenkaffee zubereiten.
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Outdoor Living Schwierige Grundstücke sind die Spezialitäten von Erich Gutmorgeth. Der Architekt rät seinen Bauherren, sich ein Gelände zu suchen, das sonst niemand haben will, weil diese meist günstig zu bekommen sind. Das eingesparte Geld soll dann dem Gebäude zugutekommen. In der Nähe von Innsbruck zeigt ein Einfamilienhaus, welches Ergebnis sich mit dieser Strategie erreichen lässt. Gutmorgeth überzog das Haus mit einer zweiten Haut aus senkrechten Latten, die mit einigem Abstand vor der Fassade verlaufen und einen Zwischenbereich schaffen, der als Terrasse genutzt wird. Diese Terrasse reicht über zwei Geschosse bis unter das Dach, so dass sie sowohl vor Regen geschützt ist als auch besonders grosszügig wirkt. Die äussere Schicht filtert den Ausblick: Schaut ein Bewohner senkrecht durch sie hindurch, wird die Umgebung sichtbar, lässt er den Blick dagegen tangential über die Latten streifen, schliessen sie sich und blenden die Nachbarschaft aus. An einigen Stellen reisst diese zweite Haut auf und gewährt wohlkalkulierte Ausblicke auf die reizvollen Tiroler Berge in der Ferne.
haus p. Design: Erich Gutmorgeth
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Outdoor Living garten
Holz ist das dominierende Material einer Villa bei Lindau. Es bildet nicht nur die Aussenhaut, sondern wurde auch als Konstruktionsmaterial eingesetzt, so dass sich das Einfamilienhaus dank elementarer Bauweise in der Rekordzeit von drei Monaten errichten liess. Eine Box von 20 mal 11 Meter scheint über einem verglasten Sockelgeschoss und einem Betonbügel zu schweben. Sie kragt ungewöhnlich weit aus, als wolle sie sich der Aussicht entgegenstrecken, denn von den beiden integrierten Loggien bietet sich eine ausgezeichnete Fernsicht auf die Berglandschaft von Vorarlberg und der Schweiz. Die Richtung der Parketts im Innenraum setzt sich sowohl in den Zedernholzdielen am Boden der Loggia als auch in der Bretterschalung an Wänden und Decke fort und lenkt den Blick nach draussen auf die Umgebung. Eine rahmenlose Verglasung, an der das Auge nicht hängen bleiben kann, unterstützt diesen Effekt. Während der Blick bei der grösseren Loggia dann von einer geschlossenen Brüstung etwas gebremst wird, kann er bei der kleineren durch ein Nichts von Geländer, das nur aus zwei horizontalen Querstangen besteht, in die Ferne schweifen.
haus sauter Design: k_m architektur DI Arch. Daniel Sauter
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garten Outdoor Living
Alt und Neu in Einklang zu bringen, war der Anspruch, mit dem die Architekten antraten, als sie in Marmagen ein Einfamilienhaus planten. Hierzu greifen sie ortstypische Materialien wie Bruchsteine historischer Mauern und Holzverschalungen alter Schuppen auf und integrieren diese in die moderne, rationale Struktur eines Stahlbetonskeletts. Auch der Grundriss, ein perfektes Quadrat, versucht, eine moderne Bautypologie mit Respekt vor der Geschichte zu vereinen: Der winkelförmige Hof und eine schützende Mauer zur Abschottung gegen den rauen Eifelwind liegen als traditionelle Elemente der Region dem Entwurf zugrunde. Die Architekten interpretieren das Gebäude als ein «umgekehrtes» Atriumhaus. Im Zentrum befindet sich ein 90 Quadratmeter grosser, durch wandhohe Fenster lichtdurchfluteter Allzweckraum. An ihn schmiegen sich die Wohnräume und zwei L-förmige Höfe an, die – sich jeweils diagonal gegenüberliegend – die Ecken besetzen und das Quadrat schliessen. Diese introvertierten Aussenräume schaffen am Ortsrand Marmagens eine ganz eigene Welt. Ein Stahlbetonbalken auf Dachhöhe führt die Kubatur des Gebäudes auch an den Ecken fort, verstärkt die Wahrnehmung von offenen und geschlossenen Räumen als zusammenhängende Einheit und fasst den Blick auf die umgebende Landschaft wie ein Bilderrahmen ein.
haus nelles Design: Denzer & Poensgen
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Outdoor Living garten
Mitten im Grünen, nahe dem Ufer des Bielersees und mit Blick auf die Juraberge, liegt das Haus der Familie Truffer. Daher verwundert es zunächst, dass die Architekten die Räume um einen Hof gruppierten, denn diese eher introvertierte Wohnform wird der herrlichen Umgebung eigentlich nicht gerecht. Das Gebäude schottet sich jedoch keineswegs hermetisch ab, lediglich in Richtung der Zufahrt gibt es sich ein wenig zugeknöpft. Auf einem abweisenden Betonsockel, der die Erdgeschossräume aufnimmt, ruht eine Holzbox. Auf der Eingangsseite reisst der Sockel auf und gewährt Zugang zur Hausmitte, der Kiesbelag der Zufahrt führt nach innen weiter in das zentrale Atrium. Dieses bildet das Herzstück des Hauses, sämtliche Wohnräume und die Küche orientieren sich hierher. Raumhohe Fenster, am Boden und an der Decke rahmenlos eingebaut, scheinen die Grenzen zwischen innen und aussen aufheben zu wollen. Der Hof ist Ausgangspunkt einer «promenade architecturale», denn hier startet eine Rampe in Richtung Dachterrasse und ermöglicht den Bewohnern, das Gebäude einem Parcours gleich zu bestreiten. Oben liegen die Schlafräume, die sich über eine geschosshohe Glasfassade zur Landschaft öffnen.
haus truffer Design: mlzd
Outdoor Living Martin Nicholas Kunz Christian Schönwetter avedition Verlag
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Fenster-Modernisierung mit Patent Fabiana Grilli
Sie suchen nach der besten Lösung für Ihre Fensterrenovation? Sie haben hohe Ansprüche an das neue Produkt? Gut so! Denn schliesslich stehen Sie vor einer wichtigen Investition, die Ihnen in Zukunft mehr Lebensqualität bieten soll. 088
UNTERRUBRIK wohnen
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s gibt unterschiedliche Arten von Fensterrenovation: den Vollrahmenersatz, bei dem das Fenster mit Rahmen ersetzt wird, und das Wechselrahmensystem, welches auf dem zurechtgeschnittenen, bestehenden Rahmen aufbaut. Beim Letzteren werden das Mauerwerk und die Laibung nicht verletzt und somit hat der Bauherr entscheidende Vorteile. Dank der sanften Renovation entsteht keine Baustelle, jedes Fenster wird in einer Stunde ohne Lärm und Dreck montiert. Ebenfalls wird garantiert, dass keine zusätzlichen Kosten für Maler- und Gipserarbeiten anfallen. Auch hinsichtlich der Energieeffizienz kann das Renovationsfenster mit dem Vollrahmenersatz mithalten. Sowohl die Flügel als auch der Rahmen erfüllen die Ansprüche einer Sanierung nach Minergie. Die sanfte Renovation ist die sichere Lösung bezüglich Kosten, Ausführung und Energieeffizienz.
Mehr Sonnenlicht Vielfach wird einem Wechselrahmensystem angelastet, dass es das Lichtmass reduziert. 4B entkräftigt dieses Vorurteil mit der cleveren Konstruktion des neuen Minergie-zertifizierten Renovationsfensters RF1. Beim hochwertigen Holz-Aluminium-Fenster sind sowohl Fensterrahmen wie auch Flügel schlank und rank konstruiert, so dass spürbar mehr Tageslicht ins Innere gelangt. Beispielsweise ist die Mittelpartie des Flügels nur 94 mm breit, was weltweit ein Spitzenwert ist.
Nie mehr frieren Oftmals ist nicht der Lichtanteil der Hauptgrund, warum Bauherren ihre Fenster austauschen wollen. Neue Fenster sollen vor allem die Wärmedämmung von Gebäuden verbessern und somit die Energiekosten senken. Dafür ist ein absolut dichter Bauanschluss unabdingbar. Der patentierte Wabenisolator, die zwei Dichtungsebenen und Isoliergläser der neuesten Generation sorgen für die bestmögliche Dämmung. Neue Fenster senken den Energieverlust um bis 75 Prozent.
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wohnen UNTERRUBRIK
Die richtige Glaswahl Eine Fensterrenovation geht einher mit der Entscheidung der optimalsten Glaswahl. Der Markt bietet auch hier verschiedene Lösungen an. 4B empfiehlt den Einsatz von dreifacher Isolierverglasung mit einem Ug-Wert von 0.6 W/m2K. Speziell im Winter sind die Kondensate im Scheibenrandbereich ein Ärgernis. Um dies zu verhindern, setzt das Unternehmen 4B ausschliesslich das Produkt «thermo spacer+», auch bekannt als «warme Kante», ein.
4B 4B ist der führende Schweizer Anbieter von Fenstersystemen aus Holz-Aluminium. Dahinter stecken die Erfahrungen und Kompetenzen dieses Schweizer Familienunternehmens mit Sitz in Hochdorf (LU), das sich bereits seit vier Generationen von der Welt der Fenster begeistern lässt. www.4-b.ch
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Fenster-Modernisierung UNTERRUBRIK mit Patent wohnen garten
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wohnen UNTERRUBRIK
Mit Klassikern im Garten Outdoor Design Stella Orsini |
vitra
Ob bequeme Sitzmöbel für einen lauschigen Tag im Garten oder der stilvolle Beistelltisch für die Terrasse – Designermöbel sollten sich nicht nur Indoor präsentieren können.
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Mit Klassikern UNTERRUBRIK im Garten wohnen garten
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er einen Garten hat, lebt im Paradies, so sagt ein Sprichwort aus Persien. Denn der Garten erweitert den Wohnraum nahtlos hinaus an die frische Luft. Ob mit einer gemütlichen Lounge oder einem stilvollen Essplatz mit Feuerstelle oder ausgewählten Pflanzen: Der Garten mit seinen Möbeln sollten nicht degradiert werden – denn mit stilvollen Outdoor-Möbeln lässt es sich auch draussen geschmackvoll Leben. Naturgemäss sind Gartenmöbel durch Sonne, Wind, Regen viel stärkeren Belastungen ausgesetzt als Möbel für den Wohnbereich. Idealerweise sollten sie nicht rosten oder faulen, leicht und trotzdem stabil sein, sich bei starker Sonneneinstrahlung nicht zu stark erhitzen und lange schön aussehen.
A-typische Gartenmöbelästhetik Die Vitra Home Collection bietet ein vielfältiges Angebot an Sitzmöbeln für drinnen und draussen. Verschiedene Objekte wurden speziell für den Einsatz im Freien entwickelt. Bei anderen wurden zu diesem Zweck die Materialien angepasst, beispielsweise mit speziellen Additiven, die das Ausbleichen der Sitzschalen-Farben durch Sonneneinstrahlung verlangsamen. So werden auch einige der bekannten Klassiker zu robusten, wetterfesten Begleitern im Freien. Gemeinsam ist ihnen die Vitra-typische Qualität und ein Design, das sie von der gängigen Gartenmöbelästhetik abhebt. In Zusammenarbeit mit Designern wie Jasper Morrison, den Brüdern Bouroullec oder Konstantin Grcic gelang es, den «Klassikern» des Programms – dem Eames Plastic Side Chair von Charles und Ray Eames oder dem Panton Chair von Verner Panton – neue Outdoor-Produkte zur Seite zu stellen.
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garten Mit Klassikern im Garten
Waver von Konstantin Grcic Extremsportarten standen Pate für den leichten, komfortablen und universell einsetzbaren Sessel von Konstantin Grcic. Der Entwurf des Sessels greift Konstruktionsprinzipien von Sportgeräten auf und überträgt sie in ein avantgardistisches Design, das ohne Hightech auskommt und dennoch komplex ist. Wie ein Gleitschirmsegler in seinem Gurtzeug schwebt der Nutzer des Waver in einer Art Hängematte, die an den Sesselrahmen aus gebogenen und verschweissten Stahlrohren eingehängt ist. Dank seiner wetterfesten Materialien bietet sich der Waver zum Einsatz im Garten oder auf der Terrasse an.
HAL von Jasper Morison Die Mitglieder der HAL-Familie von Jasper Morrison sind intelligente Allround-Stühle, die das tägliche Leben angenehmer gestalten. Flexibel stellt sich der Stuhl auf neue Situationen ein und späht neue Bedürfnisse aus, um vorsorglich auf sie zu reagieren. Die Variante HAL Tube ist mit dem in den Farben Elfenbein oder Basic Dark pulverbeschichteten Vierbein-Untergestell wetterbeständig und kann so auch im Aussenbereich eingesetzt werden. Im Vitra Test Center wird jedes Vitra-Produkt Prüfungen unterzogen, die seine 15-jährige Nutzung simulieren. So sind auch die Oberflächen und alle Einzelteile von HAL besonders widerstandsfähig, die Gestelle und Schalen haben keine sogenannten Schmutzfallen und sind leicht zu reinigen.
MVS Chaise von Maarten Van Severen Auf der MVS Chaise ist es ein Leichtes neue Energie zu schöpfen. Erscheint sie zunächst als skulpturales Objekt, erschliesst sich ihr Komfort, sobald man sie benutzt. Das elastisch nachgebende Material passt sich der Körperform an und bietet grösste Bequemlichkeit. Die Konstruktion des Untergestells ermöglicht es, problemlos von der sitzenden in die liegende Haltung zu wechseln. Die MVS Chaise Variante aus Polyurethanschaum eignet sich perfekt für den Einsatz im Freien.
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Mit Klassikern im Garten garten
Vegetal von Ronan & Erwan Bouroullec Ronan und Erwan Bouroullec haben gemeinsam mit Vitra einen universellen Stuhl in sechs Farben für drinnen und draussen entwickelt, dessen Formen der Natur entlehnt sind. Der stapelbare Vegetal bildet flache Aststrukturen, die in drei Ebenen zu einer runden, leicht unregelmässigen Sitzschale verwoben sind. Aus den stützenden Beinen wachsen auf der Unterseite Rippen, die dem Stuhl Stabilität geben. Der witterungsbeständige Stuhl wird dank seiner einzigartigen Optik einmal im Innenraum, ein anderes Mal im Garten oder auf der Terrasse eingesetzt.
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garten Mit Klassikern im Garten
Panton Chair von Verner Panton Seit seiner Einführung 1967 hat der legendäre Panton Chair, bedingt durch die technischen Fortschritte in der Kunststoffverarbeitung, mehrere Produktionsphasen durchlaufen. Ende der 90er Jahre entstand in Zusammenarbeit mit Verner Panton die letzte von ihm autorisierte Version des ikonischen Stuhles. Dank spezieller Behandlung eignet sich der Kunststoffstuhl mit einprägsamer Formgebung für den Einsatz im Outdoor-Bereich.
Eames Plastic Side Chair von Charles und Ray Eames Dank ihrer zahlreichen Varianten praktisch universell einsetzbar gehören die Plastic Chairs zu den am weitesten verbreiteten Entwürfen von Charles und Ray Eames. Das Vierbeinuntergestell von DSX und das Drahtuntergestell von DSR gibt es in einer dunkelgrauen oder basic darkpulverbeschichteten Variante. Damit sind diese Stühle für Aussenbereiche geeignet, zumal spezielle Additive das Ausbleichen der SitzschalenFarben durch Sonneneinstrahlung verlangsamen.
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Von kostenloser Beratung profitieren! Lassen Sie sich vom EgoKiefer Spezialisten beraten. An 13 Vertriebsstandorten sowie bei über 350 Fachbetriebspartnern in der ganzen Schweiz: www.egokiefer.ch
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Mit ihren stimmigen Proportionen und dem reizvollen formalen Kontrast zwischen dünnen Tischblättern und sockelartig voluminösen Untergestellen machen die Metal Side Tables von Ronan und Erwan Bouroullec an vielen Orten und zu vielen Zwecken eine gute Figur. In der pulverbeschichteten Variante mit Feinstruktur eignen sich die Metal Side Tables als Beistelltische für die Loggia oder den Garten. In neuen Farben lassen sie sich perfekt mit dem Sessel Waver kombinieren, dessen Untergestell in denselben Farben erhältlich ist.
Klimaschutz inbegriffen. Seit jeher verwenden die Bewohner der kältesten Gegenden Huskys als Schlittenhunde. Die Bewohner tragen ihre Lasten nicht selber, sondern geniessen den Komfort von Schlittentransporten. EgoKiefer Fenster mit der Extraportion Bedienkomfort erfüllen den zeitgemässen Anspruch an Komfortausstattungen bei Fenstern wie zum Beispiel das automatische Fensteröffnungssystem oder niedrige und rollstuhlgängige Schwellen bei EgoKiefer Fenstertüren.
steht für Komfort und mehr Lebensqualität Willkommen Gartenzeit! Wer neue Gartenmöbel kaufen will, hat die Qual der Wahl. Während man früher lediglich zwischen Klappstühlen und Tischen aus Stahl, Holz oder Kunststoff entscheiden musste, haben Mittlerweile nicht nur die Materialkombinationen deutlich zugenommen, sondern auch die Möbelformen. Der Trend geht immer mehr zu Möbeln, die zwar wetterfest sind, sich aber auch als Interieur eignen. Ein Gartenstuhl ist längst nicht nur ein Gartenstuhl, der nur für draussen geeignet ist. Verleihen Sie ihren Garten eine ganz persönlichen Note und sorgen Sie für ein stilvolles Ambiente, in dem es sich entspannt die Zeit vertreiben lässt – wo man umgeben von schöne Möbeln die Zeit vergisst ...
Ego®Comfort ist Teil des EgoKiefer Mehrwertsystems Ego®Power. Ausgehend von den Basisausführungen der EgoKiefer Fenster in Kunststoff, Kunststoff/Aluminium, Holz und Holz/Aluminium sind diese Optionen speziell auf Ihre Bedürfnisse ausgerichtet.
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wohnen UNTERRUBRIK
Vertikale Gärten Ein Stück Natur im Haus Lone K. Halvorsen
Aussen wie innen errichtet, haben die grünen Wände zahlreichen Nutzen. Sie sind nicht nur sehr ästhetisch, sondern sorgen auch für ein gutes Klima.
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Wonderwall® – Der vertikale Garten von Creaplant.
Vertikale Gärten garten
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ie Idee der vertikalen Bepflanzung ist keineswegs eine Idee vom Botaniker oder Landschaftsarchitekten des 21. Jahrhunderts, sondern stammt aus der Antike. Die Babylonier haben ihre Gartenanlagen auf vielen Terrassen angelegt, die aus der Ferne wie ein hängender Garten aussahen. Diese «Hängenden Gärten von Semiramis» galten aufgrund des ausgeklügelten Bewässerungssystems und der Artenvielfalt als eine architektonische und gärtnerische Meisterleistung, die deshalb auch zu den Sieben Weltwundern der Antike zählten.
Die Sehnsucht nach Grün In den vier Wänden wird es zunehmend schwieriger, geeignete Standorte für die Pflanzen zu finden. Und die modernen Grundrisse mit verglasten Fronten bis zum Boden hinab lassen die Institution Fensterbank verschwinden. Mittlerweile gibt es Pflanzen, die von der Decke baumeln, Pflanzen, die man wie ein Bild an die Wand hängt, und der neueste Trend sind die grünen Wände – sogenannte vertikale Gärten. Die Bandbreite reicht von kleineren grünen Akzenten bis hin zu urwaldähnlichen Anlagen. Der neue Trend nimmt die Grundbedürfnisse des Menschen nach Natur und Pflanzen auf und gibt die Möglichkeit, auch bei Platzmangel sich den Garten in die Wohnung zu holen. Egal, für welche Form des Wandgartens man sich entscheidet, die Wohnung wird mit dem Grün definitiv bereichert. Neben dem ästhetischen und psychologischen ist aber auch der gesundheitliche Effekt nicht zu unterschätzen. Die grünen Wände erhöhen erwiesenermassen die Luftfeuchtigkeit in den Räumlichkeiten und filtern, je nach Pflanzenart, auch Schadstoffe.
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garten Vertikale Gärten
In der Nähe von Mailand befindet sich das Unternehmen General Green, das weltweit Projekte ausführt. Ihr System «Verde Verticale» ist eine vertikale Begrünung, die für ganze Fassaden im Aussenbereich und für den Innenbereich einsetzbar ist. An der Giardina 2013 zeigte das Unternehmen die Neuheit «Verde Stabilizzato», bei welcher Pflanzen mittels einer speziellen Behandlung fixiert werden und so sehr pflegeleicht und mit grossem Effekt eingesetzt werden können. Das Ziel von General Green ist, «Grün» vermehrt in der Architektur einzusetzen, um ein natürliches Gleichgewicht in einem urbanen Umfeld herzustellen. sweet home sprach mit Daniele Del Gratta von General Green über die Möglichkeiten der vertikalen Gärten.
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sweet home: Ist jede Wand dazu geeignet, bepflanzt zu werden? Daniele Del Gratta: Theoretisch kann man jegliche Wand verwenden. Bei älteren Wänden wird eine Vorkonstruktion an der Wand mit einer wasserdichten Dämmschicht zur Wand hin installiert und bei neuen Wänden wird es beim Bauen integriert.
Vertikale Gärten garten
Welche Arten von Pflanzen eignen sich für die vertikalen Wände? Nicht jede Pflanze oder Blume ist für die Begrünung gleichermassen geeignet. Für die Aussenwände sind die klimatischen Bedingungen natürlich ein wichtiger Faktor. Die exponierte Lage an den Wänden erfordert Pflanzen, die Wind, Kälte und intensiver Sonneneinstrahlung standhalten. Für die Innenraumbegrünung werden ausschliesslich subtropische sowie tropische Pflanzen verwendet.
Wie werden die Pflanzen bewässert? Die vertikalen Begrünungen lassen sich gewiss nicht auf die übliche Weise giessen. Aufgrund dessen ist in der Konstruktion ein Wasserspeicher integriert. Die Pflanzen bekommen über Bewässerungsschläuche ausreichend Wasser und Nährstoffe. Das Wasser wird unten aufgefangen und fliesst so zurück. So bekommen die Pflanzen ausreichend Feuchtigkeit und Nährstoffe. Bei den Aussenflächen bestehen natürlich Temperaturunterschiede unten und oben. Dies kann über Sensoren gesteuert werden, und je nach Bedarf werden einzelne Teile vermehrt bewässert. www.generalgreen.it
Grenzenloses Panorama Das rahmen- und schwellenlose Fenstersystem SOREG®-glide.
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Auf über 300 Quadratmetern Wunderbare Wintergartenwelt aus Glas ke(c)k pr! |
Solarlux (Schweiz) AG
In Itingen eröffnet Solarlux das grösste Kompetenzzentrum der Schweiz für Wintergärten, Terrassendächer, Balkonverglasungen, Falt- und Schiebewände. Die grosszügige Indoor-Ausstellung bietet viel Platz für Inspirationen.
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Auf über 300 Quadratmetern garten
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ährt man mit dem Zug von Olten nach Basel, fällt das Auge auf den imposanten Neubau der Firma Solarlux (Schweiz) AG. Die renommierte Firma setzt mit ihrem innovativen Gebäude neue Massstäbe, im Gewerbezentrum in Itingen/BL eröffnet das grösste Wintergartenkompetenzzentrum der Schweiz seine Türen. Dieses umfasst neben dem neuen Fabrikations- und Verwaltungsbereich einen grosszügigen Ausstellungsbereich mit den beeindruckenden Massen von über 300 Quadratmetern Fläche und acht Metern Raumhöhe. Besuchen und verweilen Sie in der Wintergartenwelt, eine Vielfalt an hochwertigen Lösungen aus Glas lädt zum Erleben, Testen und Ausprobieren ein!
Licht und Raum für mehr Lebensqualität «Let the sunshine in», sangen schon die Hippies in den 68ern. Wissenschaftliche Studien belegen, dass zu wenig Tageslicht krank macht. Nicht umsonst gilt der Rat, sich auch bei trübem Wetter möglichst viel draussen zu bewegen. Für Ihr persönliches Wohlbefinden schaffen Sie sich ein möglichst helles Zuhause mit lichtdurchfluteten Räumen. Durch Glas-Anbauten und Glas-Faltwände von Solarlux geben Sie Ihrem Haus einen ganz individuellen Charakter und heben gleichzeitig die Grenzen zwischen drinnen und draussen auf. Ein Wintergarten bedeutet nicht nur einen grösstmöglichen Lichteinfall, sondern bietet eine vollwertige Erweiterung Ihres Wohnraums. Unterschiedliche, filigrane Dach-Designs unterstreichen die Vielfalt der Gestaltungsmöglichkeiten, die patentierten Solarlux-Glas-Faltwände ermöglichen eine maximale Öffnung zur Natur. Alle Produkte zeichnen sich durch variable Öffnungsmöglichkeiten und kinderleichte Bedienung aus. Eine grosse Farbpalette schafft exklusive Design-Variationen.
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garten Auf über 300 Quadratmetern
Ihr ganz persönlicher Solarlux-Service Als Entwickler und Hersteller von Faltwänden und Wintergärten legt die Firma nicht nur Wert auf höchste Qualität ihrer SIA-geprüften Produkte, sondern auch auf individuelle Beratung und professionellen Allround-Service. Somit erhalten Sie die gesamte Planung, Koordinierung und Durchführung aus einer Hand. Die einzelnen Module entstehen teilweise direkt vor Ort in Eigenproduktion, so sind schnelle und reibungslose Abläufe von der Auswahl bis zur Montage gewährleistet. Da sämtliche Ersatzteile auf Lager sind, können auch spätere Reparaturen prompt ausgeführt werden. Selbstverständlich übernimmt Solarlux eine zweijährige Schweizer Vollgarantie auf jedes Produkt. Damit Ihr Wunschtraum in Schweizer Top-Qualität auch erschwinglich bleibt, ist das regionale Unternehmen wettbewerbsfähig gegenüber dem Ausland, das heisst, die Preise
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passen sich jeweils dem Eurokurs an. Gerne hilft Ihnen das freundliche und kompetente Solarlux-Team bei der Erfüllung Ihrer Wohnträume – willkommen in der wunderbaren Wintergartenwelt! Schreiben Sie uns kurz eine E-Mail an solarlux@solarlux.ch mit dem Betreff «Einladung Eröffnung» und Sie erhalten eine persönliche Einladung zur offiziellen Eröffnungsfeier. www.solarlux.ch
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Paola Lenti Die Paola-Lenti-Kollektion bietet ein komplettes Programm an modularen Sofas, Sonnenliegen, Poufs, Stühlen etc. für den Aussen- wie für den Innenbereich. Die Qualität der Materialien sowie das aussergewöhnliche Design machen jedes Möbel zu einem einzigartigen Stück. Jedes Paola-Lenti-Möbel zeichnet sich aus durch Funktionalität und eine aussergewöhnliche Ästhetik in Form und Farbe. www.inbaden.ch
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Eva Solo Futterhaus Das Futterhaus von Eva Solo ist die moderne Version des klassischen Vogelhauses und sorgt das ganze Jahr über für munteres Vogelleben im Garten oder auf dem Balkon. Die skulpturelle Form des Futterhauses lässt an eine frei schwebende Kugel denken, die halbkreisförmige Form bildet Haus und Dach zugleich. www.evasolo.com
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Botschaften kommen an räumen Strukturen verpassen. Georg Lutz |
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Klassische Steinlösungen in und am Haus sehen oft sehr gut aus, sind aber in der Praxis schwer zu verarbeiten und bewegen sich in sehr hohen Preissegmenten. Jetzt gibt es aber Steinlösungen, die beide Nachteile überwinden. Wir sprachen darüber mit Dario Mentil, Geschäftsführer von Mentil und Partner AG.
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Botschaften kommen an garten
sweet home: Heute sprechen wir über das Baumaterial Stein in einer besonderen Form und wie es architektonisch eingesetzt werden kann. Klassische Natursteinlösungen sind sehr edel, aber auch sehr teuer. Ich denke da an edle Granit- oder Marmorplatten an Wänden und auf dem Boden. Stimmen Sie mir hier zu?
«Wir wollen den Bau und die Botschaft veredeln.»
Dario Mentil: Mit Natursteinen sind Sie schnell in einer sehr hohen Preisklasse und auch was die Gestaltung betrifft, gibt es Einschränkungen, die in der Natur des Materials begründet sind. Der nächste Schritt sind dann Granulatmischungen aus Stein, wie sie beispielsweise in Arbeitsplatten in der Küche eingesetzt werden. Ja, wobei ich in der Küche immer noch auf Naturstein oder mit Kunstharz belegte Platten setzen würde. Granulatlösungen finden Sie häufig in Böden verarbeitet.
Wie sieht das bei Wänden und Mauern aus, was das Thema Stein betrifft? Dort finden wir feine Natursteinplatten, die sehr schön aussehen können. Aber man ist dort in einem sehr hohen Preissegment. Zudem ist die Verarbeitung für den Plattenleger sehr aufwendig.
In der letzten Ausgabe haben wir Ihre Aussenlösung präsentiert. Kommen wir nun zu den Wänden. Das Produkt hier heisst Decowall. Wie sieht die Grundidee aus? Der Ausgangspunkt liegt in der Überlegung, dass man mit sehr einfachen Mitteln Aussenfassaden und Innenwände sehr schön gestalten kann. Es können sehr unterschiedliche Muster und farbliche Lösungen erreicht werden. In Restaurants, in der Wohnung, im Rahmen von Saunalandschaften, die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig.
Auf welcher Grundlage arbeiten Sie üblicherweise? Das kann eine Betonwand sein, wir arbeiten aber auch auf Backsteinwänden oder auf einem alten, sanierten Untergrund.
Dann arbeiten Sie vermutlich mit einer Zwischenschicht? Ja, es geht hier um eine Haftbrücke, die mit einem Roller aufgebracht wird und feines Granulat enthält und so auch rau wird.
Wie wird dann das Material selbst verarbeitet? Je nachdem, was der Kunde auswählt, wird eine Schicht Decowall-Verputz angebracht. Wir sprechen hier von einer Dicke zwischen ein und zwei Zentimeter. Die Wände werden verkleidet und dann sauber und glatt gestrichen. Dann kommen die unterschiedlichen Stempeltypen zum Zug.
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garten Botschaften kommen an
Sie arbeiten hier mit einem Grundstempel und einem Feinstempel. Wo liegen die Unterschiede? Der Grundstempel realisiert die Grundstruktur der Oberfläche. Das kann sehr wild aussehen. Wir sehen hier eine poröse Steinoberfläche.
Kommen wir zur innenarchitektonischen Ausdruckssprache. Wollen Sie eine Wand verkleiden, oder wollen Sie eher die ursprüngliche innenarchitektonische Botschaft verstärken?
Darüber kommt dann der Feinstempel? Genau.
Wir wollen den Bau und die Botschaft veredeln. Es geht uns um einen Touch, der dem Haus zusätzliche Qualitäten verleiht.
Was kann man sich darunter vorstellen? Das reicht von Backsteinimitationen über Natursteinnachbildungen bis hin zu grossflächigen Natursteinstempeln.
Von welcher Grösse der Stempel sprechen wir hier? Die grossen Stempel liegen in der Grössenordnung von 30 auf 50 Zentimeter.
Gehen wir nochmals in die Details. Wenn Sie ein Gebäude mit einem Landhausstil bearbeiten, verstärken Sie diese optische Aussage, und wenn es im Gegenteil um eine nüchterne puristische Aussage geht, verstärken Sie auch diese. Kann man das so zusammenfassen?
Die Stempel kommen zum Zug, solange die Grundlage bearbeitbar ist? Ja, wir haben ungefähr 24 Stunden Zeit, die Grundlage mit den Stempeln zu bearbeiten.
Dann kommt die Farbe zum Zug? Ja, aber zunächst geht es noch um den Feinschliff. Dann lässt man das Material trocknen und dann kann man nach zwei, drei Tagen die Farbmischungen mit dem Pinsel auftragen.
Mit Decowall der Wand ein Gesicht geben.
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Ja, es kann aber auch sein, dass ich die Aussage erst noch draufsetzen muss. Nehmen Sie einen alten Keller, der früher ein Luftschutzkeller war und jetzt zum Weinkeller umgebaut werden soll. Hier muss ich aus einer sehr nüchternen Aussage eine edle Weinkelleratmosphäre entwickeln. www.stonesystem.ch
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esonders in den wärmeren Monaten des Jahres ist der Garten der ideale Ort, um Zeit mit Freunden und Familie zu verbringen und Freie Tage zu geniessen. Doch auch zur Entspannung ist der Aussenbereich bestens geeignet: Zeit für sich selbst finden, Alltagsstress vergessen und an der frischen Luft neue Energie tanken. Denova möchte Ihren Garten in diese Oase verwandeln!
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Effizienz und Lebensqualität Die Erfolgsfaktoren des Labels Minergie Georg Lutz |
Minergie, Ben Huggler
Minergie ist im europäischen Vergleich ein sehr erfolgreiches Baulabel, wenn es darum geht, Energieeffizienz beim Hausbau zu realisieren. Wir fragen den Geschäftsführer des Vereins Minergie, Franz Beyeler, und seinen Nachfolger Christian Röthenmund nach den Gründen.
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Effizienz und Lebensqualität BAUEN
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inergie ist im europäischen Vergleich ein sehr erfolgreiches Baulabel, wenn es darum geht, Energieeffizienz beim Hausbau zu realisieren. Wir fragen den Geschäftsführer des Vereins Minergie, Franz Beyeler, und seinen Nachfolger Christian Röthenmund nach den Gründen.
sweet home: Minergie als Label ist jetzt doch schon fast 20 Jahre in der Öffentlichkeit. Gibt es was zu feiern? Franz Beyeler: Wir müssen da differenzieren. Der Verein Minergie ist 15 Jahre jung und der Baustandard Minergie wurde 1995 bei den ersten Bauten im Kanton Zürich angewendet. Bleiben wir bei einer kurzen Rückschau. Was waren die zentralen Beweggründe, das Label Minergie zu gründen?
Franz Beyeler ist Geschäftsführer bei Minergie.
In den neunziger Jahren gab es verschiedene Energiesparkampagnen vom Bund, aber auch auf kantonaler Ebene. Sie erinnern sich vielleicht an Plakatkampagnen mit Titeln wie «Wenn wir nicht Energie sparen, geht uns das Licht aus.» Das hat aber nicht viel gebracht.
Das war eine pädagogische Daumenschraube, die abschreckte? Das war sehr moralisch. Im Mittelpunkt standen Stichworte wie verzichten und sich einschränken. Bauherren verzichten aber ungern. Wir wollen bequem und komfortabel leben und das Thema Energie berührt uns wenig, da die Kosten für die Energie noch nicht «schmerzen». Das war die Ausgangssituation der Idee für Minergie. Die Gründerväter Ruedi Kriesi und Heinz Uebersax realisierten, dass die Akteure weg vom reinen Sparund Verzichtsgedanken kommen müssen. Das war negativ belastet. Minergie sollte höhere Lebensqualität und tiefen Energieverbrauch kombinieren. Das war und ist sicher die zentrale Erfolgsformel von Minergie.
Der Erfolg hat aber sicher mehrere Väter und Mütter. Für mich ist die Einfachheit und Klarheit des Labels ein weiteres wichtiges Argument. Vergleichbare andere europäische Labels sind viel komplizierter aufgebaut. Bei Minergie geht es um den Dreiklang: Gebäudehülle, Wärmedämmung, Komfortlüftung. Ja, die Einfachheit von Minergie als Baustandard ist ein sehr wesentlicher Erfolgsfaktor. Aber auch der professionelle Marketingapproach und das Etablieren von Minergie als Marke waren und sind auch heute noch sehr wichtig.
Minergie ist erfolgreich. Inzwischen ziehen staatliche Behörden mit. Im nächsten Jahrwerden kantonale Bestimmungen die Anforderungen des Minergiestandards erreichen. Das ist einerseits ein Erfolg, andererseits gefährdet es aus meiner Sicht Ihren Markenkern. Sehen Sie dies auch so? Das stimmt so nicht ganz. Es ist richtig, dass Kantone ihre Musterenergieverordnungen verschärfen. Aber es ist noch unklar, ob die Kantone eine Lüftung verlangen. Wenn das Gebäude über keine Lüftung verfügt, ist dieses energetisch und auch bezüglich des Komforts wesentlich schlechter aufgestellt. Wir dürfen uns aber so oder so nicht ausruhen. Da bin ich bei Ihnen. Minergie ist ja zum Beispiel in der Form von Minergie-P oder Minergie-A ausgebaut worden. Wir wollen aber auch mit Qualität-sichernden Instrumenten das Bauen nach Minergie verbessern. Wir haben hier in der Schweiz noch immer mit zu viel Baupfusch zu kämpfen. Da liegt noch viel Arbeit vor uns.
Die einfache Standardisierung hat Ihnen aber auch schon Vorwürfe eingebracht, da einige Aspekte wie der Einsatz von regenerativen Energien oder Fragen der Baubiologie schlicht unter den Tisch fallen. Jetzt soll es ja auch in der Schweiz ein Nachhaltigkeitslabel geben. Sind Sie da Treiber oder werden Sie da getrieben?
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bauen Effizienz und Lebensqualität
Christian Röthenmund: Mit der heutigen Bekanntheit von Minergie müssen wir mit Vorwürfen, seien diese begründet oder nicht, leben können. Sicher ist aber, dass Minergie von Beginn an die erneuerbaren Energien sehr stark fördert, und beim Bauen nach Minergie-P und Minergie-A sind erneuerbare Energie Vorschrift. Mit der Einführung von Minergie-Eco im Jahr 2006 haben wir einen sehr wichtigen Schritt in Richtung nachhaltiges Bauen gemacht. Müssen doch bei Minergie-Eco bauökologische und gesundheitlich relevante Anforderungen erfüllt werden. Vor rund vier Jahren haben wir zudem mit dem CCRS, Center for Corporate Responsibility and Sustainability an der Universität Zürich, ein Projekt für einen Standard für nachhaltiges Bauen angeschoben. In der Zwischenzeit hat sich dieses Projekt sehr gut entwickelt und wird unter der Führung des Bundesamtes für Energie vorangetrieben. Im Juni wird es in der Geschäftsführung einen Generationswechsel geben. Christian Röthenmund löst Franz Beyeler ab. Das hat jetzt aber nicht nur etwas mit dem Alter zu tun. Steht dahinter auch ein Strategiewechsel?
Christian Röthenmund ist stellvertretender Geschäftsführer bei Minergie.
Beyeler: Nein. Ich war in meinem Arbeitsleben die letzten 25 Jahre als selbstständiger Unternehmer mit grossem Einsatz und Zeitaufwand tätig und habe mir immer vorgenommen, mit 62 Jahren kürzerzutreten. Ich will nicht den Fehler vieler Unternehmer machen, die nicht loslassen können. Ich habe ja mit der Wahl meines Nachfolgers offensichtlich eine sehr glückliche Hand gehabt. Christian Röthenmund ist als künftiger Geschäftsführer von Minergie ein Glücksfall. Er verfügt über viel Fachwissen, sowohl in der Bautechnik wie auch im Management und Marketing, und genau dieses Fachwissen und diese Erfahrung sind auch in Zukunft für die Führung des Vereins Minergie von zentraler Bedeutung.
Sie setzen sich aber nicht in den Lehnstuhl, sondern arbeiten weiter für Minergie? Ja, die Idee ist, für den Export von Minergie eine eigene Firma zu gründen. Mit der Minergie International AG wollen wir künftig die unzähligen Anfragen aus dem Ausland gezielt bearbeiten können. So wie wir vor ein paar Jahren in Frankreich einen Lizenzvertrag mit einem französischen Partner abschliessen konnten, wollen wir weitere Märkte im Ausland erschliessen. Der Vorstand von Minergie hat mich beauftragt, die Minergie International AG aufzubauen und diese als Geschäftsführer operativ zu führen.
Werfen wir noch einen Blick in die Schweizer Zukunft. Es sind ja auch andere Akteure dabei, an einem Nachhaltigkeitslabel zu arbeiten. Setzen Sie sich mit diesen an einen Tisch? Es wäre ja nicht gerade vorteilhaft, wenn es mehrere Labels gäbe. Verwirrung können wir eigentlich nicht brauchen. Röthenmund: Wie bereits von Franz Beyeler erwähnt, beauftragte Minergie vor vier Jahren das CCRS zur Entwicklung eines Nachhaltigkeitsstandards für die Schweiz. Dies war der Startschuss für den vom Bundesamt für Energie konkretisierten und realisierten schweizerischen Standard für Nachhaltiges Bauen (SNBS). Die intensive Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Energie und dem Netzwerk Nachhaltiges Bauen Schweiz ist eine Selbstverständlichkeit für alle Partner, denn das Ziel, wirklich nachhaltige Bauten zu erstellen, ist für die Baulandschaft Schweiz von grosser Bedeutung.
Versuchen wir das noch an einem Beispiel zu optimieren. Im Zeichen der 2000-Watt-Gesellschaft geht es nicht mehr nur um einzelne Häuser, sondern um Quartiere. Können Sie uns da ein Beispiel verraten? In Melligen (Aargau) wird mit der Hilfe von Minergie-A genau mit der Quartiersperspektive agiert. Es geht darum, den im Quartier produzierten Strom unmittelbar vor Ort zu nutzen. Je nach Ausrichtung der einzelnen Gebäude produzieren die vernetzten Photovoltaikanlagen nicht nur am Mittag, sondern auch am Morgen und gegen Abend Strom. Also exakt in dem Zeitpunkt, in dem der Strom auch wirklich gebraucht wird. Nur der überschüssige Strom wird ins Netz übertragen und belastet dieses minimal. Hier gehen folglich die Parameter weg vom einzelnen Gebäude und haben einen Stadtteil im Auge. Das ist sicher ein Zukunftsmodell, an dem auch wir uns orientieren.
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Effizienz und Lebensqualität BAUEN
«Die Einfachheit von Minergie als Baustandard ist ein sehr wesentlicher Erfolgsfaktor.»
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Finanzierungspotenziale ausschöpfen Die Gebäudemodernisierung aus Sicht des Finanzdienstleisters Roger Wiesendanger, Filialleiter der ZKB Winterthur |
Minergie
Es gibt in der Schweiz viele Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten, die nachhaltiges Bauen fördern. Nur kennen viele Bauherren, aber auch Architekten und Planer diese Möglichkeiten nicht. Wir sprachen, anlässlich der MINERGIE-Fachtagung, mit Roger Wiesendanger, Filialleiter der ZKB Winterthur, der hier Aufklärung leisten will.
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Finanzierungspotenziale ausschöpfen bauen
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nergieoptimiertes und nachhaltiges Bauen liegen im Trend. Dies erstaunt wenig, denn angesichts der zu erwartenden ansteigenden Energiepreise, der Baugesetzgebung und des immer stärker spürbaren Klimawandels weist energieoptimiertes Bauen – zum Beispiel nach MINERGIE® – klare Vorteile gegenüber der herkömmlichen Bauweise auf. Diese energetische Bauweise ist nicht nur gut für die Umwelt, sie garantiert langfristig auch eine gute Werterhaltung beziehungsweise Wertsteigerung der Liegenschaft. Zudem ist die Wohnliegenschaft aufgrund der reduzierten Energiekosten im Unterhalt deutlich günstiger und bietet ein angenehmes Raumklima.
Kosten und Finanzierung Die Mehrkosten für das Erstellen von energetischen Gebäuden werden oft überschätzt und übertreffen den heutigen Bau-Standard bei einer vorausschauenden und guten Planung meist nicht. Mehrkosten können zum einen durch günstige Finanzierungsmöglichkeiten, Förderbeiträge, Steueroptimierungen und zum anderen durch die reduzierten Energiekosten wettgemacht werden. Viele Banken bieten vergünstigte Hypothekarkredite für MINERGIE®-Gebäude oder energetische Modernisierungen an. Denn für die Kreditinstitute stellen diese Gebäude ein reduziertes Risiko dar, da der Wertabbau deutlich verlangsamt sowie die Marktgängigkeit gesteigert wird. Auch die Zürcher Kantonalbank (ZKB) bietet bereits seit mehr als zehn Jahren vergünstigte Hypotheken für klimafreundliches Bauen (Neubauten und seit rund fünf Jahren für Renovationen) an. Seit Beginn der Einführung des MINERGIE®-Labels gewährt sie auch für diesen Standard vergünstigte Finanzierungen mit einem Zinsbonus für Neubauprojekte.
LightAir LightAir beinhaltet eine einfache Technologie, welche die feinen und gefährlichen Partikel in der Luft absorbiert. Der Luftreiniger LighTAir ist wirksam gegen rauch, Pollen, Bakterien, Viren sowie gegen eine Vielzahl von Allergenen. Das ästhetisch schöne gerät beseitigt die kleinsten Partikel, die gesundheitsgefährdend sind und uns stetig umgeben. Die Bedienung ist sehr einfach und kundenfreundlich. Der Luftreiniger kommt ohne Filter und ohne chemische Produkte aus uns stösst auch kein gefährliches Ozon aus. Der Energieverbrauch ist sehr gering und das gerät ist kaum hörbar (5 db). Mit einer einfachen Wäsche unter dem Wasserhahn können die aufgesogenen Partikel jederzeit beseitigt werden. Durch die kompakte und leichte handhabung eignet sich der LighTAir sowohl in Wohnräumen wie auch in Büros, Arztpraxen und Schulen usw.
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Mit seinem durch die iDEA (international Design Excellence Awards) ausgezeichneten modernen Design ist der LighTAir Luftreiniger eine stilvolle Alternative zu den traditionellen und eher hässlichen Luftreinigern. Selbstverständlich ist LighTAir ein zertifiziertes Produkt. Verschiedene renommierte Labors bestätigen zudem die effiziente Wirkung von LighTAir als Luftreiniger. gME2 Sàrl 38, rue du Centre Sportif 1936 Verbier Tél. 027 771 84 00 Fax 027 771 84 84 Mail gme2@verbier.ch www.gme2.ch www.lightair.ch
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bauen Finanzierungspotenziale ausschöpfen
Informationsfluss verbessern Neben den günstigeren Hypothekarkonditionen der Finanzdienstleister gibt es zahlreiche weitere Vergünstigungen für Neu- und/oder Umbauten auf nationaler, kantonaler und kommunaler Ebene sowie Steuervorteile aufgrund von energetischen Massnahmen am Gebäude. Die Beratung der Bauherren beziehungsweise der Eigentümer muss eine Kernkompetenz der Fachpartner sein. Die Praxis zeigt aber ein anderes Bild: Kunden werden meist unzureichend, falsch oder zu spät – Antrag muss vor Projektstart eingereicht sein – auf diese Förderinstrumente aufmerksam gemacht. Dafür stehen den Fachpartnern (Architekten, Ingenieure oder Planer) heute einfache Hilfsmittel zur Verfügung, beispielsweise die Webseite der Zeitschrift «Beobachter». Diese bewirtschaftet die Webseite www.energiefranken.ch. Nach Eingabe der Postleitzahl, des Objekts und einem weiteren Mausklick werden alle aktiven Fördermittel auf kommunaler Ebene der Fachexperten umgehend eingeblendet. Die Fachexperten verfügen zudem oft nicht über ausreichende betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Die Hausbank oder der Treuhänder kann hier Hilfe leisten. Es empfiehlt sich, mit diesen Ansprechpartnern frühzeitig in Kontakt zu treten und das Bauprojekt in der Initiierungsphase aus betriebswirtschaftlicher Sicht zu verifizieren und die finanziellen Rahmenbedingungen festzuhalten. Oft zeigt sich in der Praxis, dass Fachexperten ihre Kunden kaum an Beratungsgespräche begleiten. Wird der Auftraggeber eines Beratungstermins bei der Bank vom Planer begleitet, so zeugt dies von grossem Vertrauen gegenüber dem Planer. Zudem kann er dem Finanzdienstleister sein Projekt vorstellen. Die Erfolgschancen für die gewünschte Kreditfreigabe sind so grösser.
Beratungserlebnis steigern Viele Finanzdienstleister verfügen heute über Online-Steuerrechner: Aufgrund der Eingabe des steuerbaren Einkommens und Vermögens wird die mutmassliche Staats- und Gemeindesteuer direkt auf der Homepage berechnet. Danach kann dieselbe Berechnung – abzüglich der mutmasslichen Sanierungskosten – beim steuerbaren Einkommen vorgenommen werden. Das Delta zeigt dann approximativ und für ein Beratungsgespräch ausreichend die Steuerersparnisse aufgrund der Investition für den Privatkunden auf. So können das Beratungserlebnis, das Image und die Qualität (inklusive betriebswirtschaftlicher Aspekte) des Gesprächs respektive des Fachexperten (Architekturbüro, Planungsbüro etc.) gesteigert werden.
Rechenbeispiel einer energetischen Modernisierung Um die Ausführungen zu verdeutlichen, springen wir direkt in ein praktisches Beispiel:Die Familie Zürcher mit einem steuerbaren Einkommen von CHF 100’000.– und einem Vermögen von CHF 250’000.– modernisiert die Dämmung, ersetzt die Fenster und installiert Sonnenkollektoren zwecks Warmwasseraufbereitung. Die Investitionskosten belaufen sich auf total CHF 100’000.–.
Die Finanzierungsmöglichkeiten haben aber noch Luft nach oben.
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Die Einsparungen, die bei einem cleveren Vorgehen realisiert werden können, sind enorm. Alleine aus dem Gebäudeprogramm werden die Investitionskosten um rund CHF 10’000.– reduziert. Wenn die Investitionskosten gleichmässig auf zwei Jahre verteilt werden können, ergeben sich Steuereinsparungen von jährlich rund CHF 8 200.–. Es gilt aber zu beachten, dass der abzugsberechtigte Betrag um die erhaltenen Förderbeiträge reduziert werden muss. Sofern die Investition mit Fremdkapital zu finanzieren ist, bieten mehrere Finanzinstitute vergünstigte Hypotheken an. Beispielhaft ist hier das Umweltdarlehen der Zürcher Kantonalbank aufgeführt, wo man während fünf Jahren von einer Zinsvergünstigung von maximal 0,8 Prozent pro Jahr profitieren kann. Der Kanton Zürich bezahlt innerhalb des eigenen Förderprogramms Beiträge an die Installation von thermischen Solaranlagen. Bei einer installierten Fläche von 6 m2 entspricht der Förderbeitrag CHF 2 100.–. Es ist wichtig, dass der Antrag um Förderbeiträge vor Baubeginn erfolgt. Wie man anhand des Beispiels erkennen kann: Wer clever finanziert, modernisiert günstiger! Im Beispiel betragen die Einsparungen rund 30 Prozent der Investitionskosten. Zu beachten ist aber, dass sich energetische Modernisierungen auch auf die Betriebskosten – insbesondere Energiekosten – auswirken und man dann auch in Zeiten von Energiekrisen mit höheren Energiepreisen, die kommen werden, besser schlafen kann.
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Bei De Dietrich steckt was unter der Haube! Für seine Kochschule hat sich Sternekoch Benoît Violier für das Piano Induktionskochfeld entschieden, und dass nicht ohne Grund
Der Piano, das erste zonenfreie Induktionskochfeld. Dieses Extra-breite Kochfeld hat keine definierten Kochzonen, sondern eine Glaskeramik-Kochfläche von 93 cm Breite, versehen mit einem stilvollen Touchscreen, damit Sie Ihrer kulinarischen Kreativität freien Lauf lassen können. FLaShen SIe den Kode, um unSer PremIum-anGeBoT zu enTdecKen
www.dedietrich-hausgeraete.ch 123
Holzrolläden als gestalterische Elemente Erfahrung und know-how seit jahrzehnten Christian Fink |
Mensch Rolladen AG
Holzrolläden sind in ihrer Funktion allen bestens vertraut. Die Mensch Rolladen AG in Aesch baut diese seit Jahrzehnten. Neu ist jedoch, dass die Ästhetik der Holzrolläden immer mehr auch für gestalterische Zwecke im Fassadenund Innenbereich zum Zuge kommt.
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Holzrolläden als gestalterische Elemente bauen
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lar, Holzrolläden kennen alle. Sie werden seit über 150 Jahren hergestellt. Mit der Lancierung von Alu- und Kunststoffprodukten wurden sie in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts allerdings in den Hintergrund gedrängt. Heute sind Holzrollläden noch ein Nischenprodukt mit ein bis zwei Prozent Marktanteil.
Die Mensch Rolladen AG in Aesch hat das Know-how für die Produktion von Holzrollläden in die Neuzeit hinübergerettet. Hergestellt werden sie aus ausgesuchtem, feinjährigem nordischem Kiefern- und Föhrenholz aus Finnland sowie aus sibirischer Lärche. Auf Wunsch können die Rollläden auch aus anderen Hölzern hergestellt werden.
Aufwändige Produktion Die Produktion der Holzrollläden ist ein langwieriger Prozess: Das Brett wird in Stäbe gesägt und anschliessend auf der vierseitigen Hobelmaschine profiliert. Die profilierten Stäbe sind das Ausgangsmaterial. Danach werden die Stäbe optisch und haptisch kontrolliert. Dabei werden Risse und kleine Äste ausgeschnitten. Der Stab wird dann auf die gewünschte Länge zugeschnitten und geschlitzt. In Handarbeit werden die Stäbe für den einzelnen Rolladen sortiert, das Chromstahlband eingezogen und mit rostfreien Agraffen fixiert. Wahlweise wird die Endschiene aus eloxiertem Aluminium oder aus Lärchenholz angebracht. Dann ist der Holzrolladen bereit zur weiteren Behandlung. Mit umweltfreundlichen Lasuren, mit denen die Holzstruktur sichtbar bleibt, oder mit deckenden Lacken wird die abschliessende Farbbehandlung nach Wunsch der Bauherren und Architekten ausgeführt. Die vorgängige farblose Tauchimprägnierung ist sehr empfehlenswert, schützt sie doch vor Pilz- und Bläuebefall. Anschliessend ist der Holzrolladen zur Montage bereit. Selbstverständlich kann er mit jeder Antriebsart montiert werden. Ebenfalls problemlos lassen sich die Rollläden via Funk, mit Zeitvorgaben und/oder mit Sonnen- und Windwächter bewegen. Je nach Profil werden die passenden Führungen montiert. Grosse Flexibilität bezüglich Belüftung und Lichteinfall kann mit einem Aussteller erreicht werden. Ob als Ersatz an bestehenden Häusern oder an einem Neubau, der Holzrolladen ist natürlich schön und passt immer. Er schützt Haus und Fenster vor Wärme und Kälte, aber auch vor Lärm und Wetter sowie vor Einbruch. Ausserdem isoliert Holz hervorragend. Die aufwändige Produktion des Holzrolladens macht ihn zwar deutlich teurer als alternative Produkte, dafür hält er bei entsprechendem Unterhalt auch vierzig bis sechzig Jahre lang. «Holzrolläden sind ein emotionales Produkt», so Firmeninhaber Willi Stampfli. Apropos Unterhalt: Die Mensch Rolladen AG montiert die Holzrollläden nicht nur fachgerecht, sondern bietet auch den entsprechenden Service.
Rolladenhölzer in neuem Kontext Die Mensch Rolladen AG fokussierte sich in den vergangenen Jahren aber nicht ausschliesslich auf die Produktion von Holzrollläden, sondern erweiterte ihre Produktepalette mit innovativen Ideen: Sie nutzte die ästhetischen Vorzüge der feinen Profilstäbe, um diese in Kooperation mit Architekten und Möbeldesignern gestalterisch in und am Bau zur Wirkung zu bringen. Die Palette reicht dabei von der Fassadengestaltung ganzer Mehrfamilienhäuser in Kombination mit Rolladen-funktionen, über die Gestaltung in Verbindung zum Beispiel mit Sichtbeton, bis hin zur Gestaltung individuell designter und hergestellter Objekte wie etwa
Rolladenmöbel/Bibliothek Schreinerei Samuel Widmer in Allschwil.
Raumtrenner oder ganzer Möbellandschaften. Diese Schiene ist nicht nur trendy, sondern auch stark ausbaufähig. Die Schönheit der feinen Stäbe im Kontext mit moderner Architektur oder im Innenbereich überzeugt. Hier wird mit alten und neuen Techniken eine wunderbare Synthese geschaffen, die keine gestalterischen Wünsche offen lässt.
Alles für den Wetterschutz Die Holzrolladen-Produktion gehört zwar zum Kerngeschäft der Mensch Rolladen AG, doch ebenso stark ist die Firma im Bereich der Sonnen- und Wetterschutzprodukte. Das Angebot reicht von Storen und Fensterläden, über Aluminium-Rollläden und Gartenbeschattungen, bis hin zu Lamellenstoren, InsektenschutzEinrichtungen und Sonnenstoren, das heisst von der einfachen Balkonmarkise, über jede Art von Gelenk- und Teleskoparm-, Kasten- und Fassaden- sowie Wintergartenmarkisen, bis zu den raffinierten Sonnenschutzanlagen mit Automatik, Steuerungen und Sensoren, bietet die Mensch Rolladen AG ihren Kunden die gesamte Palette der Branche an. Besonders angesagt sind derzeit die seitlich geführten Wetterschutz-Storen der Firma markilux. Sie sind einerseits überaus stabil, andererseits lassen sie sich aufgrund ihrer Flexibilität im Nu entwässern. Wasserdellen im Stoff und entsprechende unschöne Verfärbungen gehören somit endgültig der Vergangenheit an. www.menschag.ch www.holzrolladen.ch
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wohnen UNTERRUBRIK
Der grenzenlose Durchblick Bauen mit Glas Georg Lutz
Glas hat optische Reize und viele andere Qualitäten. Mit Glas lassen sich Innen- und Aussenarchitektur verschmelzen. Glas muss aber auch Energieeffizienz ermöglichen und Sicherheit am Gebäude gewährleisten.
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UNTERRUBRIK wohnen
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las war ähnlich wie Salz oder Gold ein Mythos, um den sich viele Legenden rankten. Die Mächtigen wollten die Kontrolle über die Produktion und das Wissen behalten. Daher war in der mittelalterlichen Glasmetropole Venedig die Glasproduktion auf eine vorgelagerte Insel ausgelagert. Verglaste Fenster waren bis in die Neuzeit der pure Luxus. Fensterscheiben wurden jahrhundertelang mit der Glasmacherpfeife geblasen, aufgeschnitten und flachgewalzt. Die Grösse der Fenster war beschränkt, da die Glashandwerker nur eine begrenzte Menge von Glas bearbeiten konnten. Folglich konnte man mit Glas seine gehobene gesellschaftliche Reputation zur Schau stellen. In Palästen, Kirchen und Patrizierhäusern können wir das auch noch heute bewundern. In den folgenden Jahrhunderten änderte sich die Technik, allerdings war grossflächiges Glas immer noch ein Schauobjekt. Unter König Ludwig XIV. wurde 1688 ein Plattengiessverfahren erfunden. Dies ermöglichte es erstmals, grossflächige Glasplatten herzustellen. Die Spiegel in Versailles, vor denen sich der Sonnenkönig und seine Mätressen räkelten, sind ein anschauliches Beispiel dafür. Mit der beginnenden industriellen Fertigung im 19. Jahrhundert wurde Glas billiger. Man fand es jetzt in fast jedem Haus. Allerdings pfiff durch das einfache Fensterglas der Wind und die Wärme der Kohle- und Holzöfen entwich schnell ins Freie.
Vielfache Herausforderungen für Fenster Damit sind wir bei den Herausforderungen der Neuzeit angelangt. Fenster- und Glasfassaden müssen heute nicht nur einen möglichst unbeschränkten Blick nach aussen ermöglichen, Glas soll vor Kälte und Hitze schützen, auf ihm sollen Solarpanels halten und es muss sicher vor Einbrüchen sein. Das alles zu realisieren, ist auch mit heutigen Technologien eine echte Herausforderung. Grosse Fensterflächen oder Balkontüren, Wintergärten oder Schiebefester auf die Terrasse hinaus lassen nicht nur Licht ins Haus fluten. Sie heben Grenzen zwischen Wohnung und Garten oder der umgebenden Natur auf und lassen die Räume miteinander verschmelzen. Das freut Architekten und Bauherren, da diese Kombination von Innen und Aussen neue Formen von Wohnqualität ermöglicht. Das natürliche Licht kann die Formgebung und die Architektursprache unterstützen. Isolierverglasungen sind heute der Normalfall – in Passivhäusern bereits Dreifachverglasungen Standard. Dreifachverglasungen können U-Werte von 0,5 erreichen. Beim U-Wert handelt es sich um den sogenannten Wärmedurchgangskoeffizienten. Mit der Messung des U-Werts wird der Wärmeverlust von innen nach aussen bestimmt. Je kleiner der U-Wert, desto besser ist die Dämmung. Neben Dreifachverglasungen arbeiten Forscher auch an der Entwicklung von Vakuum-Isolierglas. Bei dieser Doppelverglasung wird aus dem Zwischenraum zwischen den Scheiben die Luft herausgezogen. Dieses Vakuum ersetzt die Gasfüllung zwischen den Scheiben. Richtig eingesetzt, eröffnet Glas nicht nur in der Gestaltung von Gebäuden, sondern auch im klimatischen Bereich neue Perspektiven. Viel Glas kann aber auch zu Schwierigkeiten führen. Besonders deutlich wird dies bei dem klassischen Bau von Bürobauten mit Glasfassaden, die im Sommer aufwendig verschattet und klimatisiert werden müssen. Das waren früher richtige Energieschleudern. Da gibt es aber heute intelligente Lösungsmöglichkeiten.
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Ein «transparentes» Material Die Vielfalt des Baumaterials Glas Jerome Bally |
Saint-Gobain Glassolutions
© SAINT-GOBAIN GLASSOLUTIONS
Glas ist eines der spannendsten Werkstoffe mit sehr guten Eigenschaften für die heutige Architektur. Die Leichtigkeit des Werkstoffes kann aber noch mehr als Tageslicht in Räume zu bringen. Jerome Bally vom Anbieter Saint-Gobain Glassolutions gibt uns einen Überblick.
Firmensitz von Swarovski in Männedorf.
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Ein «transparentes» Material BAUEN
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© SAINT-GOBAIN GLASSOLUTIONS Fotograf: Christoph Seelbach
las hat besonders in den letzten Jahrzehnten seine Stellung in der Architektur vergrössert. Kaum ein Werkstoff wird in der modernen Architektur so vielfältig eingesetzt – sei es als Isolierglas in der Fassade oder Fenster, als Trennwand in den Büroräumlichkeiten, als Möbelabdeckung oder als Elemente im Bad/Wellnessbereich. Doch was ist Glas eigentlich? Wie kann man Glas so vielfältig nutzen? Die Geschichte des Glases findet sein Ursprung schon 7 000 vor Christus. Damals wurde das Glas vor allem als Schmuckstück verwendet. Für die Herstellung wurde Sand und Kalk eingesetzt und im Feuer hergestellt. Im Laufe der Zeit wurde das Glas immer klarer und «sauberer». Auch bei den Römern wurden schon Gebäude mit Glasfenstern gebaut, wobei man ehrlicherweise sagen muss, dass die Durchsicht wohl kaum der von heute entsprach. Erst im Rahmen der Industrialisierung gelang es durch das Zugverfahren und danach das Floatverfahren, das Glas kostengünstig und vollkommen flach herzustellen. In den letzten Jahrzehnten wurden immer mehr Entwicklungen im Bereich Glas auf den Markt gebracht. Neben den Verfahren, das Glas sicherer zu machen, wurden besonders im Bereich der Fassade die Gläser immer ausgeklügelter.
Die richtige Wahl Während früher das Glas dazu diente möglichst viel Licht in einen Raum zu bringen und dabei als «Windschutz» zu dienen, sind die Ansprüche an ein Isolierglas besonders seit der Ölkrise in den siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts angestiegen. Moderne Isoliergläser können durch eine sinnvolle Anordnung von speziellen Beschichtungen auf der Glasoberfläche die Isolationswirkung verbessern und so den Energieverschleiss reduzieren. Nicht nur die isolierende Wirkung wird weiter vorangetrieben, auch der passive Energiegewinn bekommt, vor allem in der Schweiz, einen hohen Stellenwert. Moderne Verglasungen ermöglichen gegenüber unbeschichteten Doppelverglasungen ein Vielfaches an Heizkosten zu sparen. Doch nicht jede Verglasung ist optimal für jedes Gebäude. So werden in privaten Gebäuden eher Verglasungen mit einem höheren Energiegewinnungsgrad eingesetzt, während in Ganzglasfassaden versucht wird den Energiegewinnungsgrad zu minimieren, um keine Überhitzung des Gebäudes zu bewirken. Solche Sonnenschutzgläser beeinflussen den Energiegewinnungsgrad, ohne dabei die Isolationswirkung zu beeinträchtigen. Für die Wahl der richtigen Verglasung sind Glasanteil an der Fassade sowie Standort und Ausrichtung relevant. Diverse Glashersteller bieten Berechnungsmethoden an um die Glastypen optimal zusammenzustellen (zum Beispiel www.glass-compass.com). Neben den Isolationswirkungen eignet sich Glas auch besonders gut als Designobjekt. So sind Farben und Motive auf Glas immer öfters an Fassaden anzutreffen. Da Glas besonders hygienisch ist und zudem kaum Reaktion auf sauren Regen zeigt, eignet sich Einscheibensicherheitsglas besonders als vorgehängte Fassade welche man in diversen Wunschfarben, ja sogar mit personalisierten Motiven haben kann.
Isolation und Sicherheit Immer höhere Ansprüche an Ökologie, Komfort und Multifunktionalität werden die Weiterentwicklung des Glases prägen. So sind schon heute Gläser auf dem Markt, die sich elektrisch abdunkeln, beheizen oder verschleiern lassen. Auch werden immer weitere Investitionen von allen Glasherstellern in Methoden und Anwendungen getätigt, um den Gläsern noch bessere Isolationswirkungen zu ermöglichen. Schichten und Zusammensetzungen, die vor Jahren noch undenkbar waren, kommen heutzutage beinahe im Halbjahresrhytmus auf dem Markt. So wird das Glas jetzt schon nicht nur in der Grösse als personalisiertes Produkt angeboten, sondern auch dessen Wirkung und der Nutzen aus dem Glas werden dem Bauwerk angepasst. Besonders in der Schweiz wird Glas in den letzten Jahren zum Beispiel immer mehr als Sicherheitselement in Geländern verwendet. Der Wunsch nach Durchsicht verbunden mit Sicherheit kann mittels Verbundsicherheitsglas und entsprechenden Geländer nachgekommen werden. Ein Jahrtausend altes Produkt wird somit immer stärker in den Mittelpunkt der modernen und nachhaltigen Architektur rücken.
Repräsentativer Blick auf das Berliner Zoofenster.
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Strand und Fels im Meerwasser Das Ozeanium in Basel Jan Schlüter |
Boltshauser Architekten
Liegt Basel am Meer? Mit dem geplanten Ozeanium in Basel könnte diese Frage mit Ja beantwortet werden. «Seacliff» heisst das Siegerprojekt für das geplante Ozeanium am Basler Zoo. Der Entwurf stammt aus der Feder von Boltshauser Architekten aus Zürich. Ab 2019 sollen Besucher das Grossaquarium bewundern. Die Partnerschaft von Glas und Wasser ermöglicht hier ungewöhnliche optische Erlebnisse.
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«Geplant sind 30 Grossaquarien mit Wasserständen von bis zu acht Metern.»
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urch die unterirdische Anordnung eines Grossteils der Ausstellung kann der sichtbare Baukörper in einer entsprechenden Massstäblichkeit auf den Ort reagieren. Über Auskragungen, leichte Ausrundungen und gezielte Perforation findet das Gebäude seine Verankerung und Bezüge zur Stadt. Das Ozeanium erscheint durch das gewählte architektonische Konzept nach aussen monolithisch und geheimnisvoll, quasi ein Fels in der Brandung. Nur partiell wird die Nutzung über die Öffnungen preisgegeben. Der Besucher wird eingeladen, sich auf eine Entdeckungsreise durch die Weltmeere zu begeben. Die Architektur versucht, den Weg durch die Weltmeere mit einer besonderen Materialisierung zu würdigen. Es soll gewissermassen ein Schnitt durch einen Fels in der Brandung gelegt werden, welcher bis tief in die Welt der Meeresbewohner eindringt. Dazu sollen im Inneren vor allem gestampfte Lehmwände mit unterschiedlichen Felsund Sedimentgesteinen angereichert werden, die im übertragenen Sinne die Rifflandschaften der Weltmeere thematisieren. In den Obergeschossen sollen dann die Innenwände erdnaher formuliert werden, diese entschwinden gewissermassen der Unterwasserwelt. Das gleiche Prinzip soll auch bei der Aussenfassade zur Anwendung kommen. Allerdings sollen die Aussenwände aus gestampftem Trasskalk sein. Wiederum entwickelt sich die Mischung mit zunehmender Höhe feiner und heller und erdnaher. Das räumliche Konzept des Aquariums basiert auf der Idee der kontrollierten Raumabfolge. Jedes Aquarium soll dabei seine eigene Raumgeometrie bekommen. Die Ausstellung präsentiert sich demzufolge als Kontinuum von präzis gefassten Räumen, welche immer wieder zum stillen Verweilen einladen, ohne dabei den Fluss der Ausstellung zu brechen.
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wohnen UNTERRUBRIK
Das Glas-Gefühl Symbiose von Ästhetik und Funktionalität Cyrill Hauser |
Sky-Frame
Dank den filigranen und rahmenlosen Schiebefenstern von Sky-Frame wird der Traum vom offenen Wohnbereich wahr. Das mehrfach ausgezeichnete System begeistert Architekten und Bauherren auf der ganzen Welt durch Funktionalität, minimalistisches Design und optimale Wärmedämmung.
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Das Glas-Gefühl BAUEN
Persönlich Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: Verglasungen von Wand zu Wand und vom Boden bis zur Decke. Sky-Frame erlaubt Fenster-Fronten bis zu vier Metern Höhe. Auch um die Ecken. Fenster- und Schiebeelemente sind beliebig kombinierbar und auch organische Rundungen und dynamische Formen sind möglich.
Energetisch Weltweit führend: Im Januar 2013 wurde Sky-Frame als erstes Metallschiebefenstersystem mit dem MINERGIE-P Standard zertifiziert. Durch den Einsatz von Dreifachisolierglas mit einem Ug-Wert bis 0.5 W/m2K wird eine optimale Wärmedämmung erreicht. ESG-H-Glas schliesst das Glasbruchrisiko durch Hitzestau und Thermoschock aus.
Komfortabel Ästhetik trifft Funktionalität: Mit den patentierten Fensterlösungen aus der Schweiz entstehen bis zu vier Meter hohe, grossflächige Fenster und Schiebetüren, welche auf Wunsch auch ferngesteuert per Knopfdruck und flüsterleise bewegbar sind. Zusätzlicher Komfort bietet das direkt im Profil eingebaute Insektengitter.
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BAUEN Das Glas-Gefühl
Lichtdurchflutet Tageslicht bedeutet Wärme – und Wärme schafft Geborgenheit: Sky-Frame bietet einen Lichteinfall von 98 Prozent und schafft so lichtdurchflutete Räume.
Leise Ungestört leben: Sky-Frame 3 weist die besten Schalldämm-Eigenschaften seiner Klasse aus (geprüft bis 44 dB). Gerade an urbanen und lärmexponierten Lagen eine unabdingbare Voraussetzung.
Sommerlich Der freie Blick in die Natur vom Wohnraum aus mit dem Gefühl, mittendrin zu sein – und das im Sommer wie im Winter. Mit Sky-Frame ist dies 365 Tage im Jahr möglich. www.sky-frame.ch
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UNTERRUBRIK wohnen
inserat Trennwände – mehr als nur ein funktionales Bauelement Umdenken ist angesagt! Von der Nasszelle zur exklusiven Sanitärumgebung mit aussergewöhnlichen Trennwandsystemen jenseits der Vorstellungskraft!
Eurodoor AG Bruggfeldweg 11 CH-4147 Aesch Telefon +41 (0)61 338 44 44 Fax +41 (0)61 338 44 45
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Den vollen Durchblick Fenster für mehr Lebensqualität Michel Duff |
EgoKiefer AG
MINERGIE®-zertifizierte Fensterlösungen mit Mehrwerten in den Bereichen Sicherheit, Lärmschutz, Energie, Komfort und Design sind eine echte Herausforderung. Wir stellen den Branchenführer mit seinen Lösungen vor.
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Den vollen Durchblick BAUEN
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er Fensteranbieter EgoKiefer entwickelt, produziert, verkauft und montiert als integrierter Gesamtanbieter Fensterlösungen in den Werkstoffen Kunststoff, Kunststoff/Aluminium, Holz und Holz/Aluminium. Mit MINERGIE®-zertifizierten Fenstern macht EgoKiefer seine Kunden zu Klimaschützern. Das Unternehmen ist dem Fortschritt verpflichtet und unterstreicht mit «Vorsprung durch Ideen» seine Innovationskraft. Die Nr. 1 auf dem Schweizer Fenster- und Türenmarkt lässt ihre Kunden von diesem Vorsprung auf vielfältige Weise profitieren. In der Branche setzt EgoKiefer mit seinen Innovationen immer wieder Meilensteine. Die Fensterlinie XL®2020 beispielsweise vereint ausgezeichnetes Design mit besten Wärmedämmwerten. Besonders schmale Profilansichten sorgen für mehr Licht, mehr Wärme und mehr Aussicht. Als erstes Fenster der Schweiz erfüllt das XL®2020 die MINERGIE-P®Anforderungen und die erwarteten strengen europäischen Vorschriften von 2020. Diese hervorragende Wärmedämmleistung ermöglicht eine Heizenergieeinsparung bis zu 75 Prozent und reduziert die Heizkosten signifikant.
Ausgezeichnetes Design und grosse Variantenvielfalt Die EgoKiefer-Fensterlinie WoodStar WS1® ist der Star im Bereich Holz/Aluminiumund Holz-Fenster. Die Fenster bestechen durch ihr attraktives Design und sind dank Einzelteillackierung und gedübelter Eckverbindung besonders langlebig und robust. Besonders geeignet sind sie für denkmalgeschützte Bauten. Das AllStar AS1® ist ein Kunststoff- oder Kunststoff/Aluminium-Fenster, das sich durch seine Anpassungsfähigkeit und seine grosse Variantenvielfalt bezüglich Form und Farbe auszeichnet. EgoKiefer gelingt es mit dieser Fensterlinie, höchste technische und ästhetische Ansprüche zu erfüllen. Diese Fensterlinie lässt keine Wünsche offen und eignet sich bei Renovationen in Altbauten, bei Neubauten oder auch zum Einbau in MINERGIE®-Häuser.
Mehrwerte für mehr Lebensqualität Die Wünsche an Fenster und Türen in Neubauten oder bei Renovationen sind vielfältig. EgoKiefer bietet deshalb auch ein umfassendes System an Optionen und Mehrwerten, das Fenster und Türen den individuellen Bedürfnissen anpasst. Das Ego®Power-Mehrwerte-System bietet beste Lösungen in den Bereichen Sicherheit, Lüftung, Lärmschutz, Energieeinsparung, Design, Komfort und Renovation – Mehrwerte für mehr Lebensqualität.
Individuell und beliebig kombinierbar Mehr Sicherheit? EgoKiefer-Fenster sehen ein mehrstufiges Sicherheitskonzept vor, das vor Einbrüchen schützt. Bessere Raumluft? EgoKiefer bietet ein ausgezeichnetes fensterintegriertes, unsichtbares Lüftungssystem. Damit die Innenräume aufs Beste mit Frischluft versorgt sind. Energie sparen? Mit den EgoKiefer-Top-Wärmedämmfenstern kann der Energieverbrauch über das Fenster um bis zu 75 Prozent reduziert werden. Zu laut? EgoKiefer-Lärmschutzfenster werden mit dem Hochleistungsisolierglas EgoVerre® ausgestattet, das weltweit einzige zertifizierte Hochleistungsisolierglas, das die DIN-Prüfungen für Zweifach- und Dreifachglasaufbauten in der Basisausführung bestanden hat und optional einen erhöhten Lärmschutz bis zu 46 Dezibel bietet.
Schmale Ansichten für eine grosse Aussicht mit 15 Prozent mehr Licht.
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news bauen
Die Noppe Viele stehen drauf, ohne sich dessen vielleicht bewusst zu sein – in Flughäfen, Sportarenen, Aufzügen und Bürogebäuden, aber auch in privaten Wohnungen hat der Kautschuk-Bodenbelag in den vergangenen mehr als vier Jahrzehnten Einzug gehalten. Keine Frage: Die runde Noppe – sie ist längst Kult. www.nora.com/ch
Combi-Steam von V-ZUG Bei der Entwicklung des Combi-Steams vor über zehn Jahren hat sich V-ZUG von Profiköchen und -geräten inspirieren lassen und sich mit der Frage auseinandergesetzt: Wie kochen Profiköche und was ist ihnen für das perfekte Gelingen ihrer Alltags- und Gourmet-Gerichte wichtig? Inzwischen haben die Ingenieure von V-ZUG das Know-how der Kochprofis erfolgreich in die Soft- als auch in die Hardware der Küchengeräte integriert. Ein Knopfdruck genügt und im Innern der Geräte wird das gesammelte Profiwissen von alleine umgesetzt. www.vzug.ch
Real-Stein Es gibt etliche Steinarten, die sich aufgrund ihrer einmaligen Zusammensetzung durch ganz besondere Eigenschaften auszeichnen. Je nach Eigenschaften eignen sie sich für unterschiedliche Projekte besser oder weniger gut. Deshalb setzt die Nutzung eines Natursteins spezielle Kenntnisse seiner Eigenschaften und einiges an praktischer Erfahrung voraus. Die Schwerpunkte der Firma Real-Stein liegen unter anderem bei Küchen- und Cheminéeabdeckungen, Bodenbelägen, Bädern oder Treppen. www.real-stein.ch
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Silestone Slab Vases Cosentino, weltweit führend in der Produktion und Distribution von Quarz, Naturstein und RecyclingOberflächen, hat mit den «Silestone Slab Vases» den prestigeträchtigen Wallpaper Design Award 2013 in der Kategorie «Best Trend» gewonnen. Die Vasen sind ein aussergewöhnliches Kunstwerk und stammen aus der Kooperation mit dem schwedischen Designstudio «Form Us With Love». www.cosentinogroup.net
Komplettbad Thasos Hoesch präsentiert eine moderne Badkollektion und erfüllt den Wunsch nach individuellem Komfort und Design. Dank der vielfältigen Formgebung und den nahezu unbeschränkten Kombinationsmöglichkeiten kann die neue Serie unabhängig von der Badgrösse oder -einrichtung eingebaut werden. Neben der klassischen Rechteck-Form werden auch Trapez-Badewannen in Rechts- oder Linksausführung angeboten – oftmals ein wahrer Problemlöser bei schwierigen Grundrissen. www.hoesch-design.com
Viel Spielraum für kreative Ideen Bodenbeläge verleihen einem Raum Persönlichkeit und erfüllen ihn mit Leben. Immer mehr Menschen möchten bei der Ausstattung ihrer Räume kreative Akzente setzen. Und entscheiden sich für Intarsien: farbige Bildmotive in Kautschukböden, die bei Kunden rund um den Globus immer mehr Anklang finden. Extrem belastbar, verschleissfest, langlebig und wirtschaftlich – diese Eigenschaften haben die Kautschuk-Bodenbeläge von nora systems zu einem weltweiten Exportschlager gemacht. www.nora.com/ch
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Schwebende Transparenz Gleitende Fensterlösungen Brigitte Ritzi |
Alusystem
Die Zukunft im Bereich Wohnen ist grün. Architekten, Bauherren und Hausbesitzer wünschen sich grenzenlose Übergänge zwischen Wohnraum und Aussenwelt, gleichzeitig aber auch Elemente und Materialien, welche die Energiekosten niedrig halten. Das Fenstersystem SOREG®-glide wurde speziell für diese Bedürfnisse entwickelt. Dank modernsten Materialien weist das Minergie-P-zertifizierte Fenstersystem eine äusserst energiesparende Isolierung auf.
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Schwebende Transparenz BAUEN
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neingeschränkte Lebensqualität und einen fliessenden Übergang zwischen innen und aussen, das gewährt das einzigartige, elegante rahmen- und schwellenlose Fenstersystem von SOREG®-glide. Die Rahmenprofile können unsichtbar in Wände, Böden und Decken eingelassen werden. Diese raffinierte Konstruktion lässt dadurch grosse Fenster leicht und schwebend erscheinen. Die Übergänge ohne Schwellen minimieren die Stolpergefahr und sind erst noch rollstuhlgerecht. Dank der Abdeckung, die beim Öffnen des Schiebefensters den Führungskanal automatisch bedeckt, ist SOREG®-glide auf Wunsch komplett barrierefrei.
Lichtdurchflutete Räume sind kein Luxus, sondern das Resultat einer sorgfältigen Fensterwahl. SOREG®-glide erhöht dank minimalstem Rahmenanteil den Lichteinfall um bis zu 20 Prozent. Die sprossenlosen Konstruktionen über Eck ermöglichen zudem grosszügigste Weitwinkelausblicke und dank mehrgleisigem Schiebeelementsystem eine maximale Öffnung. Nebst dem ästhetischen Pluspunkt unsichtbarer Rahmen ist SOREG®-glide ein cleveres Energiesparkonzept mit hervorragenden U-Werten. Das Schiebefenster kombiniert maximale Wärmedämmung mit filigraner Optik, leichtgängiger Bedienung und maximalem Lichteinfall. Ein optionaler Motorantrieb ist bei SOREG®-glide auch möglich. Das Minergie-zertifizierte Fenstersystem SOREG®-glide erfüllt sämtliche bauphysikalischen Anforderungen und ist in zwei Ausführungen lieferbar. Beide Systeme überzeugen durch optimale thermische Trennung und clevere technische Details. Nebst der Serie 125 aus Aluminium sorgt die seit Februar 2012 Minergie-P-zertifizierte Serie 150 für eine maximale Wärmedämmung durch Rahmen- und Flügelprofile, welche vollständig aus glasfaserverstärktem Kunststoff, also ausschliesslich aus Isolationsmaterial, bestehen. Dadurch bietet diese Serie einen Fensterisolationswert von weniger als Uw 0.8/m2K (bei Glas 0.6 W/m2K). Der glasfaserverstärkte Polyester, bei welchem der Polyester als Matrix und die Glasfasern als Armierung dienen, punktet durch hohe thermische Isolierfähigkeit und hohe Festigkeit. Die Wärmedämmung ist so gut, dass die Taupunkttemperatur nie unterschritten wird und somit Kondenswasser- und Schimmelbildung komplett verhindert werden. SOREG®-glide bietet Bauherren und Architekten eine Fülle von Einsatzmöglichkeiten. Ob grosse Geschosshöhen oder kühne Eckkonstruktionen, ob Neubau oder wertsteigernde Renovation, SOREG®-glide Fenster sind ein Lichtblick für kreative Baufachleute und anspruchsvolle Hausbesitzer. www.soreg.info
Purismus mit Anspruch Die Architektursprache von AndrĂŠ Treina Georg Lutz |
UNGERTREINA
Raumgrosse Fensterfronten geben Ausblick auf die atemberaubende Aussicht: Villa am See in Weggis.
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Purismus mit Anspruch BAUEN
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ür den Architekten André Treina ist Architektur eine Verpflichtung im kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Sinne. Dementsprechend anspruchsvoll sind seine Projekte, egal ob es um die Sanierung eines Altbaus oder ein ambitioniertes Projekt geht. sweet home besuchte ihn in seinem Arbeitsbüro in Zürich.
sweet home: Heute will jeder, wenn er oder sie Bauherr wird, ein individuelles Haus realisieren. Heute sind sogar klassische Systemhäuser flexibel gestaltbar. Gleichzeitig sollen die Kosten im Rahmen bleiben, das Eigenheim muss finanzierbar sein. Wie gehen Sie diese Gratwanderung mit Ihren Kunden an? André Treina: Selbstverständlich hat jeder zunächst berechtigte Wünsche und Vorstellungen. Am Ende des Tages stellt sich aber die Frage: Wie bekommt man das mit dem zur Verfügung stehenden Budget zusammen. Erst dann kann man einen ersten Realisierungsrahmen erstellen. Sie bringen die beiden Pole Träume und Kostenrahmen zusammen? Ja, sonst erlebt man böse Überraschungen. Bei einem standardisierten Einfamilienhaus ist das einfacher. Dort geht es dann darum, ob Sie eine goldige Armatur statt einer Armatur aus dem Discounter wählen. Aber das sind Peanuts. Bei mir geht es sehr viel um Raum, Luft und Licht. Das betrifft den natürlichen Lichteinfall wie auch die Auswirkungen von künstlichen Lichtquellen. Da muss von Anfang an sehr genau überlegt und geplant werden, wo immer möglich unter Berücksichtigung des vorgegebenen Kostenrahmens. Ich muss herausfinden, was den Kunden wichtig ist. Die Fähigkeit, zwischen den Zeilen lesen zu können, ist zentral. Damit steht oder fällt auch ein Hausprojekt.
Mein erster Eindruck von Ihren Projekten ist ein kontrastreiches Bild. Einerseits arbeiten Sie mit hochwertigen Materialien und die Ergebnisse sehen betont edel aus. Andererseits betonen Sie oft einen puristischen Stil. Barocke Richtungen schlagen Sie nicht ein. Ist diese Einschätzung richtig? Ja, der puristische Stil ist meine Linie. Mein Kunde soll mit seinen Einrichtungsgegenständen Raum zum Gestalten haben. Ich baue oder gestalte ihm nur den Rahmen. Es geht um hochwertige Räume, die viel Licht und Raum zur Verfügung haben. So kann ich meine Architektursprache entwickeln. Oberflächliche Eindrücke, die nur zwei bis drei Sekunden wirken, will ich vermeiden. Das ist die Philosophie meiner Arbeitsgrundlage. Zudem möchte ich meine Kundschaft auch animieren, in ein nicht alltägliches Objekt zu investieren.
Dementsprechend arbeiten Sie auch mit grossen Glasflächen? Nicht unbedingt. Es muss nicht alles gross dimensioniert sein. Ich will aber Licht im Raum bewusst einsetzen. Ich arbeite gerne mit Materialien, die Leichtigkeit und Helligkeit betonen, allerdings braucht der Boden immer eine gewisse Schwere.
Technologie bekommt einen immer höheren Stellenwert. Heutige Kabelschächte mit ihren Bus-Systemen sind schon beeindruckend. Wie sieht das bei Ihnen aus? Technologie hat bei mir einen sehr hohen Stellenwert, aber nicht zum Selbstzweck oder als Spielerei. Es geht immer um intelligente Komfortlösungen wie eine Licht- oder Musiksteuerung, heute auch mobil steuerbar. Dabei ist bei aller Komplexität eine einfache Bedienung eine wichtige Voraussetzung.
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bauen Purismus mit Anspruch
Kommen wir auf eine heftige Debatte in der Schweiz zu sprechen. Es geht um die drohende Zersiedelung der Schweiz. Erst jüngst hat es ja dazu eine Abstimmung gegeben. Wie beurteilen Sie als Praktiker die Debatte? Hier haben wir es mit einem zweischneidigen Schwert zu tun. Wenn der Kunde auf der grünen Wiese ein Haus baut, will er auch um sein Haus Land haben. Es soll auch bitte niemand vor seinem Garten ein mehrgeschossiges Haus bauen. Das versperrt ja die schöne Aussicht. Da ist Verdichtung kein Thema. Wenn es aber um eine politische Abstimmung geht, stimmt der gleiche Mensch gegen die Zersiedelung der Schweiz.
Herr und Frau Schweizer als gespaltene Persönlichkeit? Ja, das wird uns noch beschäftigen und viele Anwälte werden Geld verdienen. Im innerstädtischen Raum ist das Thema Verdichtung viel leichter zu realisieren. Da werden wir schon in naher Zukunft zu Lösungen kommen, die uns weiterhelfen. In den Agglomerationen sehe ich aber durch dieses widersprüchliche Denken kaum Möglichkeiten. Wir können mitten in Quartieren mit Einfamilienhäusern auch verdichtet bauen, das ist architektonisch und technisch machbar und politisch mit der jüngsten Abstimmung auch gewollt, wird aber in der Realität scheitern.
Kommen wir zu einzelnen Referenzprojekten von Ihnen. Es geht um einen eingeschossigen rundum verglasten Wohn-Pavillon unmittelbar am Zürichsee in Lachen gelegen. Mich erinnert das an ein Projekt von Mies van der Rohe, welches er Anfang der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts in den USA realisiert hat. Das ist richtig. Das ist das Vorbild dieses Projektes. Natürlich mit heutigen technischen Lösungen realisiert. Es gibt noch einige weitere Nebenräume. Aber im Prinzip ist es eine Übertragung aus dem 20. in das 21. Jahrhundert. Es ist ein Wohnhaus für zwei Personen, minimalistisch aufgebaut, aber mit einer bestechenden architektonischen Optik. Hier ist Mies van der Rohe mein Vorbild.
Die «Villa am See» ist für mich Ihr beeindruckendstes Projekt. Das verschachtelte Haus hat weite, luftige ineinanderfliessende Räume mit einer atemberaubenden Aussicht. Da konnten Sie sich richtig austoben?
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Der Bauherr hat mir drei Grundstücke zur Auswahl gestellt. Ich entschied mich für das steilste Grundstück. Es ist ein sehr steiler Hang, aber mit extrem spannenden Aussichten. Jeder Raum hat eine speziell ausgerichtete Aussicht auf einen markanten Punkt in die Umgebung der Landschaft. So fährt eine Schiffsroute direkt auf ein Zimmer zu. Das ist wirklich ein sehr aussergewöhnliches Projekt.
Sie arbeiten in der Vorbereitung bei Ihren Projekten mit einer 3D-Visualisierung. Was für Vorteile kann man hier realisieren? Grundsätzlich ist das Skizzenpapier weiter ein wichtiges Arbeitswerkzeug. Allerdings erstellen wir bei uns alle Entwürfe in 3D-Formaten. Das ist zunächst für uns eine interne Kontrollmöglichkeit, da ich bei den Materialien und Realisierungen an die Grenzen gehe. Die Villa am See, die wir gerade angeschaut haben, hat ja nicht nur eine Fassade. Das ist schon vom Baurecht her nicht ganz einfach, und hier hilft das 3D. Dann ist das aber auch für einen Kunden eine Möglichkeit, an der Planung und Entstehung des Projektes sehr nahe beteiligt zu sein. Mit diesem Vorgehen können alle Beteiligten sehen, ob die Lösung nachhaltig ist oder nicht.
Wir haben von den Fallbeispielen her zwei aussergewöhnliche Projekte angeschaut. Jetzt gibt es aber auch für den Arbeitsalltag des Architekten Projekte, die nicht spektakulär, aber trotzdem eine Herausforderung sind. Können Sie uns auch da noch ein Beispiel präsentieren? In Höngg, einem Quartier in Zürich, habe ich ein Haus aus dem Jahre 1920 saniert. Dort konnte man aussen an der Fassade kaum etwas machen, da musste ich meine Ideen im Innenraum umsetzen. Oder ein Haus in Würenlos aus den achtziger Jahren, da konnte ich nur ein Geschoss verändern. Durch eine völlig neue Küchenlandschaft können Sie aber den Charakter eines ganzen Hauses verändern. Das sind Herausforderungen, die auch Spass machen und viel Veränderungspotenzial im Kleinen haben.
Wie positionieren Sie sich im Architekturmarkt? Ich bin sehr breit aufgestellt. Es geht aber oft um etwas Besonderes. In den letzten Monaten haben wir für die Firma Siemens die Bürolandschaft umgestellt. Da waren architektonisch, technisch und auch logistisch einige Hürden zu überwinden. Aber es gibt einen Leitsatz von mir, an den ich mich in solchen Situationen immer erinnere: Wenn wir eine rote Wand versprechen, dann steht am Schluss auch die rote Wand. Das ist das Ziel.
Purismus mit Anspruch BAUEN
Das Vorbild Mies van der Rohe in das 21. Jahrhundert transformiert: der Wohnpavillon in Lachen.
ÂŤIch arbeite gerne mit Materialien, die Leichtigkeit und Helligkeit betonen.Âť
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Switch! Musik begleitet uns heute auf jedem Schritt, durch Smartphones und mobile MP3-Player sind die neuesten Songs immer mit dabei. Nur wenn man gemeinsam mit Freunden den neuen Lieblingssong mal etwas lauter hören möchte, stossen die spartanischen Lautsprecher der meisten Smartphones deutlich an ihre Grenzen. Dagegen setzt Native Union nun den neuen mobilen Lautsprecher Switch! Der Switch besticht auf den ersten Blick durch ausgefeiltes Design und trendsichere Farben. Doch die wahren Werte stecken im Inneren, der Switch liefert einen Sound, wie man ihn so bei einem mobilen Lautsprecher noch nicht gehört hat! www.nativeunion.com
Tivoli Audio Die Kompaktanlage für Auge und Ohr verfügt neu nicht nur über DAB/DAB+, sondern dank der Bluetooth-Wireless-Technologie kann man nun auch die Lieblingsmusik unkompliziert auf das Gerät streamen. Das Music System+ mit Echtholzgehäuse liefert optimalen Stereosound aus zwei integrierten Lautsprechern und einem nach unten abstrahlenden, magnetisch geschirmten Subwoofer. Zusätzlich zur neusten Digitaltechnologie bietet die Mini-Anlage einen CD-Player mit frontalem Einschub sowie AM/FM-Radio. www.tivoli-audio.ch
BeoVision 11 Mit dem Fernseher BeoVision 11 lancierte Bang & Olufsen im Oktober 2012 sein neuestes Meisterstück. Das TV-Gerät ist das bis dato universellste und ambitionierteste Fernsehgerät der dänischen Edelschmiede und integriert als erstes Gerät die neue Bang & Olufsen Smart-TV-Plattform. Nun kann man bequem zwischen TV-Kanälen und dem Internet hin und her schalten, und auch eine gleichzeitige Darstellung von TV- und Internetfenstern wird mit der Picture-and-Picture-Funktion ermöglicht. www.bang-olufsen.com
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Teac 501 Hohe Klangqualität ohne Kompromisse und bestechendes Retro-Design gepaart mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten zeichnen das neue hochwertige 4-Komponenten-System Reference 501 Serie von TEAC aus. Alle Komponenten sind nach den bekannten hohen Standards unter Einsatz hochwertiger Materialien und neusten Technologien gefertigt. www.teac-audio.eu/de
tolino shine tolino shine wiegt weniger als ein Taschenbuch und mit seiner Akkulaufzeit von bis zu sieben Wochen ist der neue eReader der ideale Begleiter für längere Reisen. Das E-Ink-Display und die integrierte Beleuchtung sorgen für entspanntes Lesen bei Sonnenlicht genauso wie im Dunkeln. Auf dem Gerätespeicher mit 2 GB haben bis zu 2’000 eBooks Platz. Und dank Cloud-Lösung können alle eBooks neu auch über Tablet, Smartphone und Computer gelesen werden. www.thalia.ch
sonic chair Haben Sie schon mal in einem Kopfhörer gesessen? Der sonic chair bietet ein besonderes auditives Erlebnis, denn Sie sitzen immer mitten im Klangzentrum. Im Vergleich zu frei stehenden Lautsprechern oder einem Kopfhörer stellt der sonic chair einen MikroKlangraum in einem bequemen Sessel dar. Hier sind alle akustischen Quellen optimal auf den Hörer abgestimmt – unabhängig von den räumlichen Gegebenheiten. www.sonic-chair.com
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Der perfekte Dreiklang Steuerungstechnik, Emotion und Bedienkomfort Georg Lutz |
design und ton
Meist haben wir in den Wohnzimmern tolle Flachbildschirme, teure Hi-Fi-Anlagen und schĂśne Lichtdimmer. Alle mĂźssen aber einzeln bedient werden.
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Der perfekte Dreiklang MEDIA
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ie geht das heute vernetzter, ohne komplizierter zu werden? sweet home war in den Showrooms von design und ton in Dietikon und hat sich mit Philipp Mösli, dem Gründer von design und ton, einen Überblick verschafft.
sweet home: Ein Smartphone besitzt heute jeder, mit dem Stichwort Smarthome verbinden Herr und Frau Schweizer aber sicher sehr unterschiedliche Bilder. Der vorherrschende Eindruck: Das ist mir zu kompliziert, zu technisch und zu teuer. Welche Argumente setzen Sie gegen solche Bilder? Philipp Mösli: Smart ist es, wenn Intelligenz eine echte Hilfe ist und zusätzlich der Bedienprozess systemübergreifend massiv erleichtert wird. Wenn die neue Haussteuerung kompliziert ist, ist etwas schiefgelaufen. Die Sicht der Bedienbedürfnisse ändert sich auch mit der Aufgabenstellung. Ein ganzes Haus ist mit all seinen Funktionen schwieriger visuell zu erfassen als ein einzelner Raum, und ein Home-Entertainment-System hat andere Anforderungen. Die Sichtweise der Situation muss bereits smart sein. Was hat Albert Einstein schon gesagt: «Mach es so einfach wie möglich, nicht einfacher.» Sobald Sie mehr wie drei Multimediageräte im Hause haben, wird Bedienung zu einem Thema. Licht, das man dimmen kann, elektrische Storenbedienung und Musik, die man in unterschiedlichen Räumen hören will, sind Herausforderungen, die Sie lösen müssen. Sie wollen aber nicht die ganze Wand mit Schaltern zukleistern. Das geht intelligenter und vernetzter.
Es ist also nicht mehr Science-Fiction wie bei Bill Gates in seinem Zukunftshaus, sondern Alltag im Neubau? Das ist viel mehr wie Alltag. Viele Anforderungen sind heute gar nicht mehr konventionell lösbar. Mehr Technik darf dabei die Komplexität nicht erhöhen, im Gegenteil, es wird einfacher. Das ist eine wichtige Voraussetzung. Sind elektrische Jalousien smart? Bei einer Jalousie kann ich noch kurbeln. Bei drei Jalousien fällt die Beantwortung dieser Frage schon schwieriger aus. Es geht zudem dabei auch um ein zeitliches Bewusstsein, was smart ist oder nicht.
Der historische Kontext ist wichtig? Ja, Sie haben vorher Bill Gates erwähnt. Es gibt ohne Frage technologische Spielereien, die will ich nicht, andere aber schon. Diese Freiheit der Entscheidungen ist wichtig. Basisfunktionen wie die Lichtregulierung und das Öffnen und Schliessen von Storen gehören heute aber sicher zum Basispaket von intelligentem Wohnen. Das will ein Bauherr auch einsetzen.
Kann man unterschiedliche Komponenten benennen, die zum intelligenten Wohnen dazugehören? Aus einer klassischen Perspektive war die Funktion mit der Bedienung verbunden. Wenn ich einen Schalter umkippe, fliesst auch Strom, oder der Fluss ist unterbrochen. Ein analoger Prozess wie Autotüren mit dem Schlüssel einzeln schliessen, funktioniert auch heute noch. Ist jedoch eine Bedienung einmal so ausgereift und günstig wie die Zentralverriegelung, möchte sie niemand mehr missen. Bei den heute technisch eingeführten Bussystemen sind Funktion und Bedienung getrennt und ermöglichen dadurch viel mehr Anpassungsmöglichkeiten. Die Bedienbedürfnisse werden sich schneller ändern als die Funktionen. Die Storen und die Esszimmerleuchte wird es in zehn Jahren noch geben, Ihr iPad wird mit Sicherheit nicht mehr «modern» sein.
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MEDIA Der perfekte Dreiklang
Halten wir fest, es kommt auf die Perspektiven an? Da bin ich bei Ihnen: Wo ist mein Standort, von dem ich eine Lösung suche. Das Angebot ist heute riesig. Ich muss, wie auch sonst im Informationszeitalter, meine Bedürfnisse herausfiltern.
Neben der Steuerungstechnik für Licht-, Storen- und Sicherungstechnologien gibt es noch weitere Punkte bei der Haussteuerung. Wie gehen Sie hier vor? In erster Linie ist es wichtig, dass Objekte wie die Alarmanlage oder die Lichtsteuerung zusammen gedacht werden und dann vielleicht eine visuelle Steuerungsgrundlage bekommen. Dort kann ich alles auf einen Blick erfassen, ohne mich im Haus zu bewegen. Das kann ein Vorteil sein. Grundsätzlich ist aber jede Technologie verpflichtet, mir einen Mehrwert zu bieten. Die Möglichkeit, Strom zu sparen, gehört heute sicher dazu.
Trotzdem ist der Bedienkomfort nicht immer sofort erkennbar. Auf meinem Smartphone kann ich mich jeden Tag für ein neues App entscheiden. Aber die Bedienung ist nicht automatisch immer ganz einfach. Ich kann das einfach beantworten: Es wird auch in Zukunft kein App von Ihrem Haus geben, ausser Sie wohnen in einem Quartier mit standardisierten Plattenbauten mit x-gleichen Grundrissen und gleichem Equipment. Dabei steht und fällt die Lösung nicht nur mit der Technik, sondern mit der Intelligenz des Integrators.
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Die Technik ist nur ein wichtiges Werkzeug. Wenn Sie Office von Microsoft kaufen, sind Sie noch kein guter Journalist.
Da rennen Sie bei mir offene Türen ein. Von Hause aus hat Ihr Unternehmen mit hochwertigen Audiolösungen begonnen. Dabei kommt jetzt neben der Steuerung und der Technologie auch noch die Optik dazu. Innenarchitektur scheint, wenn ich mich hier in Ihren Showrooms umschaue, eine wichtige Rolle zu spielen. Manchmal verstecken Sie hier Technik, manchmal wird sie aber auch selbstbewusst präsentiert. Steckt eine bestimmte Philosophie dahinter? Integrationstechnik ist eine der anspruchsvollsten Disziplinen. Perfekt ist etwas, wenn es wie selbstverständlich integriert ist, über alles einfach bedienbar bleibt und konzeptionell aus- und anpassbar ist. Es ist bei jedem Kunden wichtig, seinen Weg zu analysieren und erst dann zu realisieren. Der eine will seinen Gästen ein Kinoerlebnis bieten und ordnet dem alles unter. Der andere will unterschiedliche Hörerlebnisse in unterschiedlichen Zimmern realisieren. Da bewegen wir uns auf sehr unterschiedlichen Lösungswegen. Der gemeinsame Nenner ist aber die einfache Bedienung. Eine einzelne Kaffeemaschine zu bedienen, ist ein einfacher Vorgang. Wenn ich aber sechs Kaffeemaschinen unterschiedlicher Marken im Hause habe, macht es Sinn, darüber nachzudenken, ob es andere Lösungen gibt. Die Konzeption, die Durchgängigkeit der unterschiedlichen Apparate, macht Sinn, wenn es nicht nur darum geht, einen einzelnen Fernseher einzuschalten.
UNTERRUBRIK wohnen
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MEDIA Der perfekte Dreiklang
Es geht bei Ihnen auch um ein Fest der Sinne. Ich durfte gerade bei Ihnen Adele in der Royal Albert Hall bewundern. Können wir den Unterschied zu einer gehobenen Wohnzimmerlösung auch in einem Printmedium transportieren? Jeder Regisseur weiss, dass sein Publikum im Dunkeln sitzt. Und er spielt damit. Sie sind zwei Stunden in einer anderen Welt, können sich von allen anderen Welten lösen. Das ist Bild und Ton in einer Intensität, wie wenn Sie aus dem Fenster schauen und einen anderen Kontinent entdecken. Dazu brauchen Sie heute keinen grossen Kinosaal mehr. Die Grösse des Raumes ist unerheblich. Das kann in den eignen vier Wänden realisiert werden. Der Raum wird imaginär. Wir fahren Berg und Tal im eignen Haus. Idealerweise braucht es einen seperaten Raum dazu. Kino ist keine Sache, die man wie TV auch nebenbei konsumieren kann.
Wie bewältigen Sie die Gratwanderung Genuss und Energiesparen? Grundsätzlich verstehen wir nicht, weshalb ein Gerät im Stand-by mehr als 0,01 W braucht. Gerätehersteller werden freiwillig garantiert nicht grüner, als sie müssen! Im Betrieb ist vieles anders. Gewisse Dinge brauchen wie beim Auto etwas mehr Dampf. Ein Auto mit 250 PS wird auch heute noch nicht mit drei Liter Benzin auskommen. Von dieser Perspektive her ist das die falsche Frage.
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Welche Perspektive ist dann die richtige? Es gibt genügend Beispiele, um Energie zu sparen, ohne auf Genuss und Komfort verzichten zu müssen. Nehmen wir nur das Thema Licht und Dimmen. Je nach Leuchtmittel können Sie das Licht 30 Prozent runterdimmen und Sie erkennen noch keinen sichtbaren Unterschied. Zusätzlich erhöhen Sie die Lebensdauer des Leuchtmittels um Jahre. Hier können intelligentes Verhalten und die technischen Lösungen, die dazu passen, energetisch sehr viel bewegen. Zudem fühlen wir uns besser.
Wo geht die Entwicklung in den nächsten Jahren hin? Vernetzung wird ein grosses Trendthema in den nächsten Jahren sein. Wir haben ja nicht nur einige Fernbedienungen, sondern auch mehrere Handys mit Hunderten von Apps, die wie ein Tamagotchi alle gefüttert werden wollen. Hier wird es zu einer Reduktion, unter der Fragestellung, was brauche ich eigentlich wirklich, kommen. Qualität wird gegenüber Quantität an Bedeutung gewinnen. Millionen von Songs in der Cloud als datenreduziertes Format mp3 ermöglicht gewaltige Musiksammlungen, die ich überall abrufen kann. Der Tag ist aber absehbar, an dem wieder mehr Menschen sich fragen, ob Sie sich diesen Soundbrei weiter zumuten lassen wollen. Die Fragestellung, was wird mir in Zukunft wichtig sein und was ist Qualität, wird entscheidender als die puren technischen Möglichkeiten.
UNTERRUBRIK wohnen
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Es geht auch zusammen Sicherheit trifft Design Simon M. Troxler
Pininfarina ist nicht nur in Italien in der Kombination mit Ferrari ein Mythos. Dabei können die Verantwortlichen nicht nur Rennautos designen, sondern Überzeugen auch im Alltag mit Gebrauchsgegenständen.
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Es geht auch zusammen media
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er an Sicherheit denkt, in unserem Fall an Alarmanlagen, der denkt zuerst an Technik und an Qualität, aber bestimmt nicht an Design. Doch was macht ein Hersteller von Alarmanlagen, wenn er in punkto Technik, Innovation und Qualität alle Register gezogen hat, sich weltweit einen ausgezeichneten Ruf gesichert hat und noch immer den Drang verspürt, seine Produkte zu verbessern? Die Firma Tecnoalarm entwickelt und baut seit 1977 Alarmanlagen in der Industriestadt Turin. Seit rund 20 Jahren gehört man nicht nur in Italien, sondern in ganz Europa zur Elite der Alarmanlagenbauer. Die Forschung und die Entwicklung innovativer Produkte war schon immer eine der ganz grossen Stärken des Turiner Unternehmens. So vertrauen denn auch viele Prominente und wichtige Persönlichkeiten auf die Tecnoalarm-Produkte, wenn es darum geht, das Haus, die Familie oder auch das Geschäft zu schützen. Doch bei Tecnoalarm gibt man sich trotz eigener Patente und Auszeichnungen noch nicht zufrieden und hat die Messlatte für die Konkurrenz noch einmal höher gelegt, indem man sich die Ferrari-Hausdesigner Pininfarina mit an Bord holte und die komplette Produktepalette neu designen liess.
Bewegungsmelder, Türkontakte und Alarmsirenen designed by Pininfarina? Wer sich die Frage nach dem Sinn des Ganzen stellt, der wird spätestens beim Anblick des von Pininfarina designten LCD Bedienteils für die Alarmanlage verstehen, worin der Sinn liegt. Technik so schön zu verpacken, das können nur Italiener und wenn es sich noch um dieselbe Firma handelt, welche die atemberaubenden Linien von Ferrari-Ikonen wie dem «Testarossa» oder dem «Enzo Ferrari» gezeichnet haben, dann vermittelt dieses LCD-Bedienteil mit seinem elegant geschwungenen PininfarinaSchriftzug einen Hauch der faszinierenden Geschichte, welche das ebenfalls aus Turin stammende Unternehmen Pininfarina seit mehr als 80 Jahren schreibt. Wie ernst es dem italienischen Alarmanlagenbauer mit dem Design ist, zeigte Tecnoalarm mit dem Bau des neuen Firmenkomplexes. Modernstes Design und ausgeklügelte Funktionalität vereinen sich auf harmonische Weise und auf einem Niveau, das Tecnoalarm zur Benchmark der europäischen Alarmanlagenbauer macht. Tecnoalarm, das ist genau dort, wo Sicherheit auf Design trifft. Tecnoalarm-Anlagen sind ausschliesslich über konzessionierte Facherrichter erhältlich. www.prestigesecurity.ch www.bmtechnic.com www.tecnoalarm.com
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Vorschau
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2. 3. Stahl
Moderne Architektur ist häufig geprägt von klaren Linien und deren kompromisslos perfekter Verarbeitung. Stahl ist der Werkstoff, wenn es darum geht, die gestalterischen und funktionalen Vorstellungen von Architekten überzeugend in die Realität umzusetzen. Durch das architektonische Zusammenspiel tragender Stahlstrukturen und innovativer Fassadenelemente mit ihren vielfältigen Möglichkeiten der Form- und Farbgebung sind der Kreativität von Architekten schier keine Grenzen gesetzt.
The Vipp-Maker Wir kennen alle die Treteimer von Vipp! Jedoch auch wenn Bäder und Küchen von Vipp entwickelt werden, ist der kreative Kopf dahinter Morten Bo Jensen. Dem Chefdesigner des Kult-Labels Vipp wurde im Alter von nur 27 Jahren anvertraut, das Vipp-Familien-Design in die Zukunft zu tragen. Als ausgebildeter Industriedesigner und mit Erfahrung von der Fahrradmarke Biomega nahm Morten Bo die Herausforderung an, die 70-jährige Geschichte von Vipps Design-DNA weiterzuführen. Vom Firmensitz in Kopenhagen leitet Morten Bo das Vipp Design Lab, wo ständig daran gearbeitet wird, Ästhetik und Funktionalität in neuen Produkten zu vereinen.
Japan Style Neben Sushi, Origami und Mangas kommt auch der japanische Wohnstil zu uns. Er beschränkt sich auf das Wesentliche – klare Formen, geradliniges Design und zeitlose Eleganz. Der ganze Raum ist reduziert auf die ruhige Fläche, und wenig Platz geht mit einer schlichten Ästhetik Hand in Hand. Japanisches Wohnen – das ist vor allem das Leben in der harmonischen Ordnung der Dinge.
Publisher Francesco J. Ciringione | Owner Prestige Media AG, prestigemedia.ch | Publishing Director Boris Jaeggi / b.jaeggi@prestigemedia.ch | Editor in Chief Lone K. Halvorsen / l.halvorsen@prestigemedia.ch | Art Director & Head of Production Nicole Senn / n.senn@prestigemedia.ch | Graphic Design Stephanie Rosenblatt / Tobias Merz | Sales & Marketing Director Cumi Karagülle / ck@prestigemedia.ch | Sales Virginie Vincent / v.vincent@prestigemedia.ch / Lorenza Balzarini / l.balzarini@ prestigemedia.ch | Editors Lone K. Halvorsen / Georg Lutz / Yvonne Beck / Gerald Brandstätter / Fabiana Grilli / Stella Orsini / Roger Wiesendanger / Christian Fink / Jerome Bally / Jan Schlüter / Cyrill Hauser / Michel Duff / Brigitte Ritzi / Simon M. Troxler | Web Matthias Zeitz | Support Dejan Djokic | News Lone Halvorsen | Cover Picture Sky-Frame | Photographs B&B Italia / SimmenGroup / Leonardo, Hélène Binet Ltd., London / Air-Lux AG / Essenza / ArchivBILDRAUM 2004 / Kellerei Tramin / Kellerei Kaltern / Marburger Tapetenfabrik / Zaha Hadid Architects / Florentine-Amelie Rost / Meike Hansen, Archimage / Jens Kroell / imm cologne 2013 / 4B / Vitra / Bilddatenbank. Alle Fotos, soweit nicht anders vermerkt, mit Genehmigung der Urheber. | Administration & Abo Service Serpil Dursun / s.dursun@prestigemedia.ch | Corrector Andreas Probst, Sven Wilms | Coordination Laura Giarratana | Main Office Prestige Media AG, Bösch 73, CH-6331 Hünenberg Publisher / Production Prestige Media AG, Leimgrubenweg 4, CH-4053 Basel | Telefon +41 (0)61 335 60 80, Telefax +41 (0)61 335 60 88, info@prestigemedia.ch, www.prestigemedia.ch | Internet sweethomemag.ch | E-Mail info@prestigemedia.ch | Price / Issue CHF 10.– | Price / Year CHF 39.– | Frequency vierteljährlich Wiedergabe von Artikeln und Bildern, auszugsweise oder in Ausschnitten, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion. Für unverlangte Zusendungen wird von Redaktion und Verlag jede Haftung abgelehnt.
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UNTERRUBRIK wohnen
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