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Vizepräsidium

Peter Zeller, Vizepräsident SVPS

Das Pferd kommt in der Gesellschaft zunehmend unter Druck. Zum einen ist sein Platz in der Landwirtschaft in Gefahr, und zum anderen konkurriert das Pferd immer mehr mit anderen Anspruchsberechtigten der Naherholungsräume. Das Pferd ist also in der Gesellschaft nicht mehr bedingungslos gern gesehen. Folgen können sein, dass das Pferd nicht mehr im ländlichen Raum gehalten werden kann, und damit nur noch schwer Zugang zu Weiden und Ausreitgebieten hat. Auf der anderen Seite kann das Konfliktpotential mit Anwohnern, anderen Nutzern von Naherholungsgebieten oder dem Naturschutz dazu führen, dass für das Pferd die Natur nicht mehr erreichbar ist. Die Aufgabe der Pferdebranche ist es, diesen Trend zu brechen und die artgerechte Nutzung des Pferdes auch in Zukunft zu garantieren.

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Bis anhin fehlt in der Schweiz eine nationale Branchenorganisation, die sich gezielt dem Thema «Pferd» in all seinen Facetten widmet. Ausserdem sind schätzungsweise 60 bis 80 Prozent der Schweizer Pferdebesitzerinnen und -besitzer nicht organisiert, also keinem Verein angeschlossen. Vor diesem Hintergrund sind der SVPS und seine Mitgliederverbände bestrebt, diese Lücke zu schliessen, damit alle, die Pferde besitzen oder nutzen, erreicht werden können.

Der Zentralschweizerische Kavallerie- und Pferdesportverband (ZKV) und das Nationale Pferdezentrum (NPZ) Bern haben in den Vorjahren bereits damit begonnen, die verschiedenen Themen auf eine nationale Ebene und in die Öffentlichkeit zu führen. Diese Voraussetzung haben wir nun genutzt, um die Thematik auf eine nationale Ebene zu überführen. Es geht keinesfalls darum, bestehende Strukturen, wie sie zum Beispiel der Verband Ostschweizerischer Kavallerie- und Reitvereine (OKV) seit vielen Jahren mit seinem Ressort «Pferd und Umwelt» pflegt, zu verdrängen. Vielmehr sollen übergeordnete nationale Themen unter der Schirmherrschaft des SVPS und in enger Zusammenarbeit mit den verschiedenen Mitgliederverbänden bearbeitet, vorangetrieben und vermarktet werden. Am 22. Oktober 2022 wurde unter der Schirmherrschaft des

SVPS zusammen mit dem ZKV und dem NPZ Bern zur dritten nationalen Netzwerk-Tagung rund um das Thema «Das Pferd im Verkehr» ins NPZ Bern eingeladen. Rund dreissig Teilnehmende folgten der Einladung zur Veranstaltung mit interessanten Ausführungen von Herr Christian Stäger vom Schweizerischen Fahrlehrer Verband zum Thema «Begegnung Pferd und Auto aus Sicht der Autofahrer» sowie von Herrn Lukas Stadtherr von Schweiz Mobil mit dem Referat: «Die Begegnung Pferd und Velo/Bike aus Sicht der Velofahrer». Im anschliessenden Workshop wurden in vier Gruppen interessante Themen erarbeitet, welche nun als Grundlage zur Weiterbearbeitung in der Action-Gruppe «Pferd und Gesellschaft» dienen. Die von der Action-Gruppe bestimmten Projekte mit nationalem Charakter werde ich im SVPS-Vorstand einbringen und genehmigen lassen. Nach der Genehmigung werde ich die Umsetzung vorantreiben. Auch im Jahr 2023 ist wieder eine nationale Netzwerk-Tagung «Pferd und Gesellschaft» geplant.

Zukünftig wünschte ich mir noch etwas mehr interessierte Teilnehmende an der nationalen Netzwerk-Tagung, ist doch die Thematik «Pferd und Gesellschaft» brandaktuell und betrifft alle Rösseler.

Zusammenarbeit mit den Mitgliederverbänden Nachdem wir die pandemiebedingte Belastungsprobe der letzten zwei Jahre überstanden haben, ist dieses Jahr die Zusammenarbeit mit den Mitgliederverbänden wieder in wesentlich ruhigeren Bahnen verlaufen. An dieser Stelle bedanke ich mich und freue mich auf die neuen Herausforderungen und Aufgaben, die es zusammen zu lösen gilt.

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