edition text+kritik, Vorschau Herbst 2024

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edition text + kritik

Neuerscheinungen Herbst 2024

edition essay

In der edition essay erscheinen in loser Folge Essays zu Literaturströmungen, Phänomenen des Schreibens sowie zu Persönlichkeiten der nationalen oder internationalen Literaturszene aus allen Zeiten: – Auf kurzer Strecke von einer Stimme erzählt, eröffnen sie Denkräume der Literatur in einem Spannungsbogen.

Heribert Tommek Flecken

2022, 190 Seiten

€ 29,– (D), € 29,90 (A)

ISBN 978-3-96707-743-8

ISBN 978-3-96707-743-8

Simon Sahner Gegen die Fußgängermentalität

2023, 140 Seiten

€ 24,– (D), € 24,70 (A)

ISBN 978-3-96707-823-7

ISBN 978-3-96707-823-7

Wolfgang Martynkewicz Amerika erzählen

Juni 2024, etwa 140 Seiten

ca. € 19,– (D), ca. € 20,– (A)

ISBN 978-3-96707-954-8

ISBN 978-3-96707-954-8

* Poster und Postkarten frei zusammenstellbar.

Kevin Schumacher re:synthesis

Juli 2024, etwa 140 Seiten

ca. € 19,– (D), ca. € 20,– (A)

ISBN 978-3-96707-957-9

ISBN 978-3-96707-957-9

NEUERSCHEINUNGEN
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Werbematerial verfügbar*

edition essay

Robin-M. Aust Literaturcomics

etwa 140 Seiten

ca. € 19,– (D), ca. € 20,– (A)

ISBN 978-3-68930-012-8

\ Erscheint im September 2024

ISBN 978-3-68930-012-8 9

edition essay

Der Comic hybridisiert Text und Bild, der Literaturcomic wiederum hybridisiert Literatur und Comic.

Die Zeiten sind längst vorbei, in denen Adaptionen im Comic – wenn überhaupt – geradezu belächelt, als bloße kindgerechte Einstiegshilfe in die ›echte‹ (Text-)Literatur betrachtet wurden: Zu groß, divers und kreativ ist das Angebot an Comics, die literarische Texte zu ihrer Grundlage machen, ohne sie schlicht zu übernehmen oder zu bebildern.

Dieser Band betrachtet das mediale Spannungsfeld zwischen Textliteratur und der ›neunten Kunst‹ (Scott McCloud) und reflektiert über die ganz unterschiedlichen Erzählverfahren sowie die teils radikal divergenten Poetiken, die ihnen zugrunde liegen. Dabei werden das vielgestaltige Spektrum deutschsprachiger Literaturcomics und die ablesbaren Tendenzen und Präferenzen in den Blick genommen: Die in den letzten knapp zehn Jahren auf den Markt gebrachten Literaturcomics bieten einen reichen Fundus an unterschiedlichsten Adaptions-, Inszenierungs- und Erzählstrategien. Dies gilt für kaum einen deutschsprachigen Autor so sehr wie für Franz Kafka, insbesondere die ›Verwandlungen der Verwandlung‹ bieten der Literaturcomic-Analyse ihrerseits ein höchst lebendiges Biotop. Denn Kafkas vielleicht bekanntester Erzählung sind besonders viele Adaptionen gewidmet.

Robin-M. Aust studierte Germanistik und Philosophie in Düsseldorf, promovierte am dortigen Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturwissenschaft zur Thomas-Bernhard-Rezeption in der Gegenwartsliteratur. Zurzeit arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bielefeld im SFB1288 »Praktiken des Vergleichens« zur Schweizer Literatur. Seine Forschungsgebiete umfassen u. a . Intertextualität und Intermedialität, Metafiktionalität und Praktiken der Inszenierung von Autorschaft sowie Digitale Literatur(-wissenschaft) und (Literatur-) Comics.

2 3 HERBST 2024
AUCH ALS eBook
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edition essay

Björn Hayer

Grenzenlose Passion

Die Liebe bei Marguerite Duras

etwa 140 Seiten

ca. € 19,– (D), ca. € 20,– (A)

ISBN 978-3-68930-004-3

\ Erscheint im Oktober 2024

ISBN 978-3-68930-004-3

edition essay

Nichts ist so überwältigend und verführerisch wie eine Wirklichkeit, die permanent von Traumkulissen und Sehnsuchtsimaginationen, ja Kopfkino überlagert wird.

Kaum eine andere Schriftstellerin des 20. Jahrhunderts hat sowohl ihre Grenzenlosigkeit als auch ihren Abgrund derart intensiv erforscht wie Marguerite Duras, die das Ausschweifende zum Lebensprinzip erhob. Tabletten und Unmengen Alkohol bedingten persönliche Abstürze und trugen dessen ungeachtet immer wieder auch zum Entstehen neuer Texte bei. Flirrende Zeugnisse über Frauen, die sich heillos ins Unglück stürzen, über ewig Suchende, denen die bloße Existenz nicht ausreichen konnte. Viele ihrer Figuren scheitern an ihren amourösen Eskapaden nicht nur, weil gesellschaftliche Konventionen dem haltlosen Begehren im Wege stehen, sondern auch, weil sich die Vergangenheit von Krieg und Vertreibung wie ein Schatten über eine lichterne Gegenwart zu legen scheint. Und Duras selbst? Geschieden und berauscht durch diverse Affären verkörperte sie für Zeitgenossen oft das Ideal eines souverän gelebten Feminismus. Sie brauchte die Männer, die Leidenschaft und den Sex – auch um Bücher zu verfassen. Schreiben glich einem steten Ankämpfen gegen den Tod, wie noch bewegende Notizen aus den letzten Tagen vor ihrem Tod 1996 dokumentieren. Mehr noch: Gemeinsam mit Yann Andréa brachte sie es als Medium der Liebe selbst in Anschlag. Solange sich die Seiten füllen, so die Maxime, wird Nähe möglich, selbst über die Grenzen des Diesseits hinaus.

DER AUTOR

Björn Hayer ist Literatur- und Theaterkritiker (u. a . für FR, der Freitag, taz, DLF Kultur und Cicero) sowie Autor von Essay-, Lyrik- und Prosabänden, darunter beispielsweise »Elegie für dich« (2022), »Verschwörung einer Landschaft« (2022) sowie »Sinn und Unheil. Eine Ästhetik des Schmerzes« (2023). Überdies arbeitet der habilitierte Literaturwissenschaftler als Privatdozent an der RPTU Kaiserslautern-Landau.

NEUERSCHEINUNGEN
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TEXT+KRITIK

Redaktion: Meike Feßmann, Axel Ruckaberle, Michael Scheffel und Peer Trilcke

Leitung: Claudia Stockinger und Steffen Martus

Sonderband

Friederike Mayröcker

Marcel Beyer/Peer Trilcke (Hg.) etwa 160 Seiten

ca. € 32,– (D), ca. € 33,– (A) ISBN 978-3-96707-978-4 \ Erscheint im November 2024

ISBN 978-3-96707-978-4

MIT BEITRÄGEN VON

Frieder von Ammon, Anna Bers, Ann Cotten, Ulla Ekblad-Forsgren, Dagmara Kraus, Ursula Krechel, Olaf Nicolai, Solvejg Nitzke, Doris Plöschberger, Kerstin Preiwuß, Ulrike Almut Sandig, Antje Schmidt, Henny Sluyter-Gäthje, Uljana Wolf, Gabriele Wix.

100. Geburtstag

»Ich bin noch jung in meinen Träumen, in meinen Träumen bin ich high.«

Friederike Mayröcker

Friederike Mayröckers (1924–2021) letzter Band »da ich morgens und moosgrün. Ans Fenster trete«, erschien in ihrem 96. Lebensjahr. Sie war wohl die produktivste und gewiss wirksamste deutschsprachige Dichterin der langen Jahrtausendwende.

Tatsächlich ist das aus den österreichischen Nachkriegsavantgarden erwachsene Werk Mayröckers der glückliche Fall eines Schreibens, das immer jünger zu werden schien: selbst dort, wo es schonungsloses Selbststudium des Alterns betrieb. Mixed Media und Multilingualität, Nature Writing und Autofiktion gehören schon früh zu den Verfahren dieser radikal poetischen Literatur, die zugleich als große Hommage an den Rausch des Schreibens und den Sog des Erinnerns gelesen werden kann.

In Essays und Analysen, Gesprächen und Collagen, poetischen Miniaturen und Prosastücken nähert sich dieses Heft einem Werk von bestürzender Schönheit an. Im Dezember 2024 wäre Friederike Mayröcker 100 Jahre alt geworden.

DIE HERAUSGEBER

Marcel Beyer lebt als freier Schriftsteller in Dresden. 2001 war er neben Klaus Reichert und Klaus Kastberger Mitherausgeber von Friederike Mayröckers »Gesammelter Prosa« in fünf Bänden, 2004 gab er ihre »Gesammelten Gedichte 1939–2003« heraus, und 2024 die »Gesammelten Gedichte 2004–2021«. 2016 wurde er für sein Werk mit dem GeorgBüchner-Preis ausgezeichnet.

Peer Trilcke ist Professor für deutsche Literatur an der Universität Potsdam und Leiter des Theodor-Fontane-Archivs ebendort. Nach Tätigkeiten u. a . als Lyrikkritiker wurde er 2012 mit einer Arbeit über Thomas Kling promoviert. Seit einigen Jahren arbeitet er vermehrt im Schnittfeld von Philologie und Digital Humanities.

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TEXT+KRITIK

Redaktion: Meike Feßmann, Axel Ruckaberle, Michael Scheffel und Peer Trilcke

Leitung: Claudia Stockinger und Steffen Martus

Heft 243

Oskar Panizza

Joela Jacobs/Nike Thurn (Hg.) etwa 100 Seiten, Abb. ca. € 28,– (D), ca. € 29,– (A) ISBN 978-3-96707-972-2 \ Erscheint im Juli 2024

ISBN 978-3-96707-972-2

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MIT BEITRÄGEN VON

:

Manuel Förderer, Gal Hertz, Joela Jacobs, Bastian Lasse, Elena Meilicke, Oskar Panizza, Thomas Röske, Dietmar Schmidt, Nike Thurn, Tamara Klaric ´ , Birgit Ziener.

»Einer, gegen den Heine eine matte Zitronenlimonade genannt werden kann.« Kurt Tucholsky

Oskar Panizza (1853–1921) war einer der kontroversesten Autoren seiner Generation. Zeit seines Lebens eckte er mit seinen kirchen- und gesellschaftskritischen Texten an, wurde international steckbrieflich gesucht, angeklagt und inhaftiert, schließlich eingewiesen und entmündigt, bevor er 1921 in einer Nervenheilanstalt starb. Sein blasphemisches Theaterstück »Das Liebeskonzil« löste einen der größten Theaterskandale der deutschen Geschichte aus und brachte ihm die längste Haftstrafe ein, die für ein literarisches Werk im Wilhelminischen Kaiserreich verhängt wurde, und seine Texte provozierten weit über seinen Tod hinaus. Mit der Darstellung von Sexualität und Wahn in seinen Fallgeschichten nahm er bereits in den 1890er Jahren gesellschaftspolitische und sozialkritische Positionen ein, die nichts an Relevanz und Diskussionsbedarf eingebüßt haben.

Panizzas schillernde Biografie und seine scharfzüngige Kritik an Kirche, Staat und Gesellschaft verstellen dabei vielfach bis heute den Blick auf das ästhetische Potenzial seiner Texte: Die Beiträge des Bandes stellen dem kunst-, kultur-, medien- und literaturwissenschaftliche Lektüren seines Werks entgegen.

DIE HERAUSGEBERINNEN

Joela Jacobs ist Assistant Professor of German Studies an der University of Arizona.

Nike Thurn, Dr. phil., Stabsstelle Wissenschaftliches Programm am Deutschen Historischen Museum Berlin.

NEUERSCHEINUNGEN
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TEXT+KRITIK

Redaktion: Meike Feßmann, Axel Ruckaberle, Michael Scheffel und Peer Trilcke

Leitung: Claudia Stockinger und Steffen Martus

Heft 244

Judith Schalansky

Lilla Balint/Leonhard Herrmann (Hg.) etwa 100 Seiten

ca. € 28,– (D), ca. € 29,– (A) ISBN 978-3-96707-975-3 \ Erscheint im Oktober 2024

ISBN 978-3-96707-975-3

»Die NATURKUNDEN von Judith Schalansky sind wunderschöne Buchobjekte. Hier werden tatsächlich letzte Fragen verhandelt.«

Denis Scheck

Schon mit ihrem »Atlas der abgelegenen Inseln« (2009), spätestens aber mit »Verzeichnis einiger Verluste« (2018) steht die Schriftstellerin, Buchgestalterin und Herausgeberin Judith Schalansky im Zentrum der literarischen Öffentlichkeit. Materialität, Naturerfahrung und Geschichtlichkeit sind wesentliche Ankerpunkte ihres Schaffens, das sich nicht auf das Schreiben von Texten beschränkt, sondern das Buch als visuelles und haptisches Medium begreift. Die Gestaltungsverfahren der 1980 in Greifswald geborenen Buchmacherin interagieren aufs Engste mit Erzählweisen, die kontinuierlich zwischen Gegenwart und Vergangenheit oszillieren und dabei eigene Erfahrungen integrieren, ohne sich auf das rein Biografische zu beschränken.

Das Heft deutet Schalanskys Werk als vielschichtige Vergegenwärtigung von Temporalität, der Mensch und Natur gleichermaßen unterworfen sind. Ausgehend davon entfaltet es sowohl übergreifende als auch exemplarische Perspektiven auf ihre wichtigsten künstlerischen Handlungsfelder: das Schreiben, Gestalten und Herausgeben von Büchern.

MIT BEITRÄGEN VON

Philip Ajouri, Lilla Balint, Carlotta Djajadisastra, Gabriele Dürbeck, Leonhard Herrmann, Carola Hilmes, Alexander Honold, Barbara Kosta, Andreas Platthaus, Judith Schalansky, Caroline Schaumann, Jackie Smith, Ulrike Vedder.

DIE HERAUSGEBER

Lilla Balint ist Assistant Professor of German in the Department of German an der University of California, Berkeley. Leonhard Herrmann ist Privatdozent für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Allgemeine Literaturwissenschaft am Institut für Germanistik der Universität Leipzig.

6 7 HERBST 2024
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KI: ChatGPT, LLaMA oder Gemini: Angesichts der Textproduktionen durch Große Sprachmodelle stellt sich auf einer sehr elementaren Ebene die Frage, wer – oder was –hier eigentlich schreibt.

Die doppelte Standardannahme, die unser Nachdenken über Schreibpraktiken bislang bestimmt hat – dass nämlich alles Geschriebene zuerst als menschengemacht gelesen werde und dass unser sogenanntes Schreibzeug immer nur passive Gerätschaft sei –, steht angesichts der gegenwärtigen Large Language Models (LLMs) zur Disposition.

Der Sonderband untersucht den Status des Subjekts darum auf zweierlei Art: Zum einen geht es darum, den Ort des oder der Menschen in hybriden Konstellationen verteilter Urheberoder gar Autorschaft nüchtern zu reflektieren.

Und zum anderen darum, Maschinen, die bislang lediglich den Status des Instrumentariums genossen, selbst unaufgeregt als Subjekte des Schreibens in Betracht zu ziehen. Das ›Subjekt des Schreibens‹ soll als begriffliche Alternative dienen, die einerseits den bloß kausalen, instrumentellen Charakter von Urheberschaft übersteigt und andererseits den ideellen, romantischen Charakter von Autorschaft unterschreitet: Es ist nicht mehr und nicht weniger als ein variabel besetzbarer Ort in historisch situierten Gefügen des Schreibens. Es geht, mit einem Wort, um ›Schreibszenen Großer Sprachmodelle‹.

Wenn Schreiben nicht mehr exklusiv mit einer menschlichen Subjektivität in Verbindung steht, sondern auch Maschinen Urheber- oder gar Autorschaft an Texten zukommt, berührt das offenkundig elementare Kategorien der Literatur-, Medien- und Kulturwissenschaft. Besteht Anlass, so wäre zu fragen, einige ihrer etablierten Annahmen, Begriffe und Modelle grundständig zu überarbeiten? Geben sich andere –man denke an die Postulate und Programme des sogenannten Poststrukturalismus – erst in dieser historischen Lage als vollumfänglich zutreffend zu erkennen?

Für den Band stellen die Herausgeber daher Positionen zusammen, die sich der Frage nach dem (kommenden) Subjekt des Schreibens aus unterschiedlichen Perspektiven nähern. Das schließt grundsätzliche Überlegungen theoret ischer und begrifflicher Natur – über Schreibprozesse, Textbegriffe und Autorschaftskonzepte – ebenso ein wie Medienarchäologien historischer und gegenwärtiger Sprachmodelle, die Analyse ihrer Produkte, Politiken, Techniken und Ästhetiken sowie Anthropologien ihrer Praktiken oder des rechtlichen Status ihrer Agenten.

AUSSERDEM ERSCHIENEN

Hannes Bajohr/ Annette Gilbert (Hg.) Sonderband

Digitale Literatur II

216 Seiten

€ 36,– (D), € 37,10 (A)

ISBN 978-3-96707-548-9

MIT BEITRÄGEN VON

Hannes Bajohr / Moritz Hiller, Stephanie Catani, Bernhard J. Dotzler, Alexander Galloway, Eva Geulen, Gabriele Gramelsberger, Markus Krajewski, Benedikt Merkle, Luciana Parisi, Rita Raley, Hito Steyerl, Anna Tuschling, Christina Vagt, Leif Weatherby, Tobias Wilke / Sarah Porciau, Sandro Zanetti.

NEUERSCHEINUNGEN

TEXT+KRITIK

Redaktion: Meike Feßmann, Axel Ruckaberle, Michael Scheffel und Peer Trilcke

Leitung: Claudia Stockinger und Steffen Martus

Sonderband

Das Subjekt des Schreibens Über Große Sprachmodelle

Hannes Bajohr/Moritz Hiller (Hg.)

etwa 180 Seiten

ca. € 32,– (D), ca. € 33,– (A)

ISBN 978-3-96707-981-4

\ Erscheint im Oktober 2024

ISBN 978-3-96707-981-4 9 7 8 3 9 6 7 0 7 9 8 1 4

DIE HERAUSGEBER

Hannes Bajohr ist Assistant Professor of German an der University of California, Berkeley. Er forscht zu Theorien des Digitalen und digitaler Literatur. Zuletzt erschienen: »Digitale Literatur II« (2021), »Schreibenlassen. Texte zur Literatur im Digitalen« (2022) sowie »Schreiben in Distanz« (2023); demnächst erscheint »Postartifizielle Literatur. Lesen nach Künstl icher Intelligenz«.

Moritz Hiller arbeitet an der Professur für Geschichte und Theorie der Kulturtechniken der Bauhaus-Universität Weimar. Er ist Mitherausgeber der Werkausgabe Friedrich Kittlers und forscht zur Mediengeschichte des Digitalen. Zuletzt erschienen: »Maschinenphilologie« (2023).

8 9 HERBST 2024
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»Andersch war nicht Trinker, nicht Frauenjäger, nicht süchtig. Dagegen stand sein Verstand. Er wollte die Welt verändern und wußte, das kann ich nicht. Er zeichnete sie.«

Alfred Andersch (1914–1980) besetzte in der Nachkriegszeit und den 1950er Jahren Schlüsselpositionen im westdeutschen Literaturbetrieb, gründete wegweisende Zeitschriften (»Der Ruf«, »Texte und Zeichen«) und Radioreihen, in denen er dem Feature eine ›funkische‹ Form, dem Hörspiel neue originelle Töne, der Streitkultur eine pluralistische Ausrichtung und mit alldem zahlreichen Kolleginnen wie Kollegen, umstrittenen wie unbekannten, gut bezahlte Sendungen verschaffte. Ein Pionier demokratischer Medienarbeit, stand er auch in seiner Autorschaft auf Seiten der littérature engagée. Der Stil seiner Prosa ist knapp und berichtend, seine Vorbilder waren Jean-Paul Sartre und Ernest Hemingway. Sein eigentliches Ziel, die Existenz als freier Schriftsteller, erreichte er endgültig 1957 mit dem Roman »Sansibar oder der letzte Grund«. 1958 wanderte er, angewidert auch von der politischen Entwicklung in Deutschland, mit der Familie in die Schweiz aus.

Eingeleitet wird der Band mit ausgewählten Briefen Anderschs an die Malerin und Grafikerin Gisela Groneuer. Sie erzählen von einer großen Liebe und vom Werden und Zusammenwachsen eines unkonventionellen Künstlerpaares. Die Briefe setzen mit Anderschs Rückkehr aus der amerikanischen Kriegsgefangenschaft im Herbst 1945 ein und erstrecken sich über vier

MIT BEITRÄGEN VON

Wolfgang Koeppen

Jahre, bis die Liebenden im Sommer 1949 endlich ein gemeinsames Leben beginnen können.

Seines Könnens war Andersch sich sehr bewusst; das machte ihn angreifbar. Denunziationen wurden lanciert, über seine Haft im KZ Dachau und über seine Desertion, die angeblich Erfindungen seien, über die Scheidung von seiner ersten Frau, die er böswillig im Stich gelassen habe. Quellenfunde entkräften diese Anwürfe und überraschen mit neuen Erkenntnissen. So war es bisher völlig unbekannt, dass Andersch aktiv der Resistenza zuarbeitete, bevor er während seines Kriegseinsatzes in der Toskana 1944 zu den Amerikanern überlief.

Die literaturwissenschaftlichen Beiträge greifen einzelne Aspekte auf, die das Spektrum seines Schaffens wie seines Netzwerkens zeigen. Anderschs Engagement für einen demokratischen Rundfunk erweist sich am Abendgespräch zwischen Carl Schmitt und Werner Warnach. Andersch unterstützt Heinrich Böll, umwirbt Hans Werner Henze oder tritt energisch für Arno Schmidt ein. Von Beginn an ist sein Erzählwerk geprägt vom Umschlag genau beschriebener Faktizität in Utopie, noch verhalten bleibt die Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Nationalsozialisten.

Norman Ächtler, Lorenzo Bonosi, Axel Dunker, Clemens Fuhrbach, Carlo Greppi, Sven Hanuschek, Diego León-Villagrá, Angela Reinthal u. a

NEUERSCHEINUNGEN

DIE BANDHERAUSGEBER

treibhaus

Jahrbuch für die Literatur der fünfziger Jahre

Herausgegeben von Günter Häntzschel, Sven Hanuschek und Ulrike Leuschner

Band 20

Alfred Andersch etwa 260 Seiten, Hardcover ca. € 36,– (D), ca. € 37,– (A) ISBN 978-3-96707-701-8

\ Erscheint im September 2024

ISBN 978-3-96707-701-8

Günter Häntzschel ist em. Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft, LMU München. Bücher u. a . über J. H. Voß, G. A. Bürger, Annette von Droste-Hülshoff, Wolfgang Koeppen, Sozialgeschichte der Lyrik des 19. Jahrhunderts.

Sven Hanuschek ist Germanist, Publizist und lehrt Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der LMU München. Publikationen u. a . über Heinar Kipphardt, Uwe Johnson, Erich Kästner, Elias Canetti, Laurel & Hardy und Arno Schmidt.

Ulrike Leuschner ist germanistische Literaturwissenschaftlerin. Publikationen zur deutschsprachigen Literatur des 18. bis 21. Jahrhunderts, Herausgeberin u. a . des »Briefwechsels« und der »Gesammelten Schriften« von J. H. Merck.

10 11 HERBST 2024
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Norbert Otto Eke

Irrläufe

Herta Müllers

Poetik des Eigen-Sinns

etwa 304 Seiten, Hardcover, farb. Abb. ca. € 32,– (D), ca. € 33,– (A) ISBN 978-3-68930-010-4 \ Erscheint im September 2024

ISBN 978-3-68930-010-4 9 7 8 3 6 8 9 3 0 0 1 0 4

AUSSERDEM ERSCHIENEN

Norbert Otto Eke/ Christof Hamann (Hg.)

Heft 155/Neufassung

Herta Müller

227 Seiten

€ 36,– (D), € 37,10 (A)

ISBN 978-3-96707-417-8

Irrläufe, wie sie Herta Müller vor Augen stehen, sind Wirbel: der Bilder und Begriffe, sind Drehung, sind Strömung im »Teufelskreis der Wörter« (wie sie ihre Nobelpreisrede überschrieben hat).

Sprach-Spiele mehrdeutiger Metaphorisierungen und Metonymisierungen setzen den Ton, mit dem Herta Müller von den frühen Erzählungen der »Niederungen« an bis in das jüngere Collagenwerk hinein ihre Texte ›einstimmt‹ auf das ›innere Orchester‹ der Lesenden. Eigentümlich ›schräge‹, zerbrochene oder seltsam ›verkehrte‹ Bilder stören die Lektüre und bringen dem Realen »Hals über Kopf eine Art verwunschene Logik« (Müller) bei. Sie schaffen einen Raum für Irritationen, für Überhänge und Übergänge, die Herta Müller selbst als poetologisches Prinzip semiotischen Überschießens und zugleich als »Irrlauf im Kopf« der Lesenden ins Spiel gebracht hat.

Der vorliegende Band folgt der Spur dieses Prinzips des Irrlaufs von der Poetik Herta Müllers über die narrativen Ordnungen ihrer Texte bis hin zum ethisch-moralischen Glutkern ihrer buchstäblich ›schönen‹

Allegorien der Trostlosigkeit: der Bergung von Humanität in der unteilbaren Fürsorglichkeit und Zärtlichkeit als utopischem Merkzeichen eines nach wie vor ausstehenden Zustands universaler Mitmenschlichkeit.

DER AUTOR

Norbert Otto Eke ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft und Literaturtheorie in Paderborn, wo er auch das »Zentrum für deutschsprachige Gegenwartsliteratur« leitet. Seine Forschungsschwerpunkte sind angesiedelt an der Schnittstelle von Philologie, Theater-, Kultur- und Medienwissenschaft mit den Schwerpunkten Literatur und Theater vom 18. bis zum 21. Jahrhundert, der deutsch-jüdischen Literatur, dem Vormärz und der Gegenwartsliteratur mit einem besonderen Augenmerk auf den Werken von u. a . Herta Müller. Er ist Herausgeber der »Zeitschrift für deutsche Philologie« und der »Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik«.

NEUERSCHEINUNGEN
AUCH ALS eBook

Achim Küpper

Franz Kafka

Schrift und Medialität

etwa 250 Seiten, Hardcover ca. € 28,– (D), ca. € 29,– (A)

ISBN 978-3-68930-002-9

\ Erscheint im September 2024

ISBN 978-3-68930-002-9

»Aber jeden Tag soll zumindest eine Zeile gegen mich gerichtet werden wie man die Fernrohre jetzt gegen den Kometen richtet.« Franz Kafka

Im Spannungsfeld von Schrift und Medialität gewinnt das Schaffen Franz Kafkas eine gleichermaßen profunde wie paradoxe Dynamik: Zwischen Schreibprozess und Schriftprodukt entsteht eine Bewegung, indem bereits Bestehendes durch Bezugnahmen auf eigene wie fremde Texte und Medien immer wieder von Neuem um- und weitergeschrieben wird. Diesem Zusammenhang ist das vorliegende Buch gewidmet, das 100 Jahre nach Kafkas Tod die unverminderte Aktualität seines Werks betont.

Im Fokus stehen zentrale Schlüsseltexte eines der wichtigsten Werke der Weltliteratur: von den großen Romanen über die vielfältigen Erzählungen und Kurzprosaformen aus sämtlichen Schaffensphasen bis hin zu Kafkas autobiografischem Schreiben in seinen Briefen und Tagebüchern. Unter dem Aspekt von Schrift und Medialität werden dabei sowohl Beziehungen der literarischen Texte zu anderen visuellen bzw. auditiven Medien wie Bild- und Klangelementen oder Filmen als auch die Medialität der Schrift an sich verhandelt, ergänzt etwa um die verwendeten Materialien wie Papier, Bleistift oder Federhalter und ihre Relevanz für ein existenzielles, als Lebensprojekt angelegtes Schreibprogramm.

DER AUTOR

Achim Küpper, Promotion 2008, Habilitation 2020, ist zurzeit Verantwortlicher des Berlin University Alliance -Moduls »Literatur und Medien im Horizont gesellschaftlicher Herausforderungen: Globalisierung, Digitalisierung, Ökologie« sowie Privatdozent für Neuere deutsche Literatur an der Freien Universität Berlin. Publikationen u. a . zur Literatur des 18. bis 21. Jahrhunderts, zur Theorie, Geschichte und Ästhetik der Medienkultur.

12 13 HERBST 2024
AUCH ALS eBook
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Jörg Helbig

Der britische Film

etwa 100 Seiten

ca. € 20,– (D), ca. € 21,– (A) ISBN 978-3-96707-993-7 \ Erscheint im September 2024

ISBN 978-3-96707-993-7

Von Heritage bis Horror: Das Kino des Vereinigten Königreichs ist auch, aber nicht nur »im Geheimdienst Ihrer Majestät« unterwegs.

Mit dem britischen Film verbinden sich unzählige Namen und Phänomene, die seinen Charakter im Lauf von rund 130 Jahren geprägt haben. Dazu gehören einflussreiche Regisseure von Alfred Hitchcock bis Christopher Nolan und ikonische Figuren wie James Bond und Harry Potter, ebenso Shakespeare-Adaptionen, die Horrorfilme der Hammer Studios oder die romantischen Komödien von Richard Curtis. Als ›typisch britisch‹ gelten nicht nur Filme über die Monarchie von Heinrich VIII. bis Prinzessin Diana und das opulente Heritage-Kino der 1980er Jahre, sondern auch die realistischen Sozialdramen von Ken Loach und Andrea Arnold oder die britisch-asiatische Spielart des postkolonialen Films. Zudem haben immer wieder herausragende Einzelfilme aus britischen Studios wichtige Beiträge zum internationalen Kino geleistet. Der Band präsentiert einen Überblick zu dieser reichhaltigen Filmgeschichte.

DER AUTOR

Jörg Helbig ist seit 2004 Professor für Englische Literatur- und Kulturwissenschaft an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt.

NEUERSCHEINUNGEN
AUCH ALS eBook
9 7 8 3 9 6 7 0 7 9 9 3 7

Niels Penke

Der dänische Film

etwa 100 Seiten

ca. € 20,– (D), ca. € 21,– (A)

ISBN 978-3-68930-006-7

\ Erscheint im Oktober 2024

ISBN 978-3-68930-006-7

In der Geschichte des dänischen Films lassen sich von der Stummfilmzeit bis heute immer wieder innovative Pionierarbeiten finden, aber auch erfolgreiche Serien, skurrile Komödien und skandalträchtige Psychodramen.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte Dänemark zu den größten und international bedeutendsten Filmnationen. Experimentelle Stummfilme, in denen Jagd auf echte Tiere gemacht wird, prägten die ersten Jahrzehnte ebenso wie abendfüllende Romanzen, Science-Fiction- und Katastrophen-Filme. Doch Qualität und Erfolg führten dazu, dass Regisseure und Schauspielerinnen nach Deutschland, Frankreich oder in die USA gingen, um Weltstars zu werden – wie die legendäre Asta Nielsen in den 1910er Jahren. Die Geschichte des dänischen Films muss daher inter- oder transnational nachvollzogen werden. Der Band erläutert diese Geschichte in ihren Grundzügen von 1896 bis in die Gegenwart und stellt bedeutende Filme und Serien, ihre Entstehungskontexte wie auch ihre Regisseurinnen und Regisseure vor, u. a . Benjamin Christensen, Carl Theodor Dreyer, Lars von Trier und Susanne Bier.

DER AUTOR

Niels Penke ist Germanist und Skandinavist, er lehrt und forscht an der Universität Siegen. Zahlreiche Bücher und Aufsätze zu Literatur, Film und populärer Kultur.

14 15 HERBST 2024
AUCH ALS eBook
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Film|Lektüren

Herausgegeben von Jörn Glasenapp

Kevin Vennemann

Helke Sander:

DIE ALLSEITIG REDUZIERTE PERSÖNLICHKEIT –REDUPERS

etwa 100 Seiten

ca. € 20,– (D), ca. € 21,– (A)

ISBN 978-3-96707-995-1

\ Erscheint im Juli 2024

ISBN 978-3-96707-995-1

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Mit Die allseitig reduzierte Persönlichkeit –Redupers (1977) ist dieser Band einem Klassiker des feministischen deutschen Kinos gewidmet.

In ihrem ersten abendfüllenden Film dokumentiert Helke Sander, wie sich eine alleinerziehende, freiberuflich arbeitende Fotografin ein graues Berliner Märzwochenende lang an den Widerständen einer westdeutschen Gesellschaft abarbeitet, in der es für sie und ihr Leben keinen Platz zu geben scheint. Gespielt wird diese Frau von der Regisseurin und Aktivistin Helke Sander selbst, deren legendäre »TomatenRede« 1967 die deutsche Frauenbewegung angestoßen hatte. Mit langen Fahrtaufnahmen, Anleihen aus dem Essay- und Dokumentarfilm und bissigem Humor folgt Redupers der Hauptfigur durch ein feindlich gesinntes Berlin auf der Suche nach einer Sprache für ihre Situation. Unterwegs muss sich diese in politischer, sozialer und ökonomischer Hinsicht so reduzierte Frau immer wieder selbst entwerfen – und sich unablässig dagegen wehren, von anderen entworfen zu werden.

DER AUTOR

Kevin Vennemann lehrt am Scripps College in Claremont in Kalifornien und lebt in Los Angeles. Zuletzt erschienen »Die Welt vom Rücken des Kranichs« (2020) und »Sunset Boulevard. Vom Bauen, Filmen und Sterben in Los Angeles« (2012).

NEUERSCHEINUNGEN
AUCH ALS eBook

Film|Lektüren

Herausgegeben von Jörn Glasenapp

Eva Kuhn

Chantal Akerman:

JEANNE DIELMAN

etwa 100 Seiten

ca. € 20,– (D), ca. € 21,– (A)

ISBN 978-3-96707-997-5

\ Erscheint im November 2024

ISBN 978-3-96707-997-5

Sight and Sound »Greatest Film of All Time«

»For the first time in 70 years the Sight and Sound poll has been topped by a film directed by a woman – and one that takes a consciously, radically feminist approach to cinema. Things will never be the same.« Laura Mulvey

Im Dezember 2022 wurde in der alle zehn Jahre stattfindenden Umfrage von Sight and Sound überraschend Chantal Akermans Jeanne Dielman (1975) zum »besten Film aller Zeiten« gewählt. Mit ihren rituell ausgeführten, repetitiven Gesten produzieren die Figur Jeanne Dielman und ihre Darstellerin Delphine Seyrig nicht nur ein Bild von sich selbst – ein Bild, das jedem unterstellenden Blick standhält –, sondern machen auch ein in den Privatbereich abgeschobenes Arbeitsfeld öffentlich: die unbez ahlte, weil unzahlbare Haus- und Sorgearbeit. Durch eine einzigartige Verklammerung von Film(-arbeit) und Hausarbeit bildet Jeanne Dielman ein Bollwerk gegen die Kapitalisierung von Lebenszeit und ermöglicht im geteilten Kinoerlebnis den Fokus auf jene Dinge zu lenken, die den feinen und schließlich entscheidenden Unterschied machen. Insofern hat der Film nichts von seiner damaligen Schlagkraft eingebüßt: »It felt as though there was a before and after Jeanne Dielman just as there had once been a before and an after Citizen Kane« (Laura Mulvey). Im Gegenteil: Die stille Revolution, die der Film anstößt, scheint ihr volles Potenzial erst in der Zwischenzeit entwickelt zu haben.

DIE AUTORIN

Eva Kuhn ist Kunst- und Filmwissenschaftlerin und lehrt und forscht im Schnittbereich Kunst/Kino. Seit 2024 vertritt sie die Professur für Kunstgeschichte der Moderne und Gegenwart am Institut für Kunstund Bildgeschichte an der Humboldt Universität zu Berlin.

16 17 HERBST 2024
AUCH ALS eBook
9 7 8 3 9 6 7 0 7 9 9 7 5

Film|Lektüren

Herausgegeben von Jörn Glasenapp

Christian Krug

Sam Mendes:

SKYFALL

etwa 100 Seiten

ca. € 20,– (D), ca. € 21,– (A)

ISBN 978-3-96707-999-9

\ Erscheint im Juli 2024

ISBN 978-3-96707-999-9

Daniel Craig hatte in No Time To Die (2021) unlängst seinen letzten Auftritt als James Bond, bevor die Figur laut Produzentin Barbara Broccoli »neu erfunden« werden soll. Zeit für einen Blick zurück zu Skyfall (2012), der als bester Film der gesamten bisherigen Bond-Serie gilt.

Von Kameramann Roger Deakins’ virtuosen Bildern befeuert, schlägt Skyfall ästhetische Brücken vom Action-Film zum Expressionismus und Film Noir. Sein multidimensionales Drehbuch überlagert die Vergangenheit seines Helden, Großbritanniens und auch der Bond-Serie insgesamt – die nostalgischen Erinnerungen, in denen Skyfall schwelgt, erfindet er mitunter selbst. Dieser Band legt ein besonderes Augenmerk auf das Zusammenspiel von Ästhetik und den impliziten und expliziten Themen, die der Film verhandelt, von psychobiografischen und nationalmythologischen Traumata bis hin zu Bedrohungen durch Cyberterrorismus im Kontext der Neuen Kriege. Skyfall serviert diese nicht (nur) mit einem Bond’schen Augenzwinkern, sondern mit einer selbstreflexiven Tiefenschärfe.

DER AUTOR

Christian Krug ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Anglistische Literatur- und Kulturwissenschaft der Friedrich-AlexanderUniversität Erlangen-Nürnberg. Publikationen insbesondere zu Bühnenund Filmmelodramen (hierzu 2001 auch Promotion), zur Populärkultur des 19. und 20. Jahrhunderts und zur Politik des Sentimentalen in Literatur und Film.

NEUERSCHEINUNGEN
AUCH ALS eBook
9 7 8 3 9 6 7 0 7 9 9 9 9

herausgegeben von Jörn Glasenapp

Jörn Glasenapp

Band 1

Wim Wenders: PARIS, TEXAS

2019, 115 Seiten

€ 19,– (D), € 19,60 (A)

ISBN 978-3-86916-788-6

ISBN 978-3-86916-788-6

Brad Prager

Band 2

Christian Petzold: YELLA

2021, 94 Seiten

€ 20,– (D), € 20,60 (A)

ISBN 978-3-96707-415-4

ISBN 978-3-96707-415-4

Felix Lenz

Band 3

Terrence Malick: THE NEW WORLD

2021, 129 Seiten

€ 20,– (D), € 20,60 (A)

ISBN 978-3-96707-571-7

ISBN 978-3-96707-571-7

Jörn Glasenapp

Band 4

Nicolas Roeg: WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN

2022, 100 Seiten

€ 20,– (D), € 20,60 (A)

ISBN 978-3-96707-526-7

ISBN 978-3-96707-526-7

Julian Hanich

Band 5

Friedrich Wilhelm Murnau: CITY GIRL

2022, 101 Seiten

€ 20,– (D), € 20,60 (A)

ISBN 978-3-96707-735-3

ISBN 978-3-96707-735-3

9

Elisabeth K. Paefgen

Band 6

Robert Altman: GOSFORD PARK

2024, 91 Seiten

€ 20,– (D), € 20,60 (A)

ISBN 978-3-96707-946-3

ISBN 978-3-96707-946-3

18 19 HERBST 2024
Unsere Backlist
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Die Reihe über Filmschaffende FILM-KONZEPTE Unsere Highlights

9

Linda Waack (Hg.)

Heft 70

Mia Hansen-Løve

2023, 78 Seiten

€ 28,– (D), € 28,80 (A)

ISBN 978-3-96707-807-7

ISBN 978-3-96707-807-7

Henry Keazor/ Alexandra Vinzenz (Hg.)

Heft 68

Orson Welles

2023, 83 Seiten

€ 20,– (D), € 20,60 (A)

ISBN 978-3-96707-731-5

ISBN 978-3-96707-731-5

Kristina Köhler (Hg.)

Heft 66

Andrea Arnold 2023, 96 Seiten

€ 20,– (D), € 20,60 (A)

ISBN 978-3-96707-690-5

ISBN 978-3-96707-690-5

Andreas Becker (Hg.)

Heft 65

Christian Petzold 2022, 95 Seiten

€ 20,– (D), € 20,60 (A)

ISBN 978-3-96707-641-7

ISBN 978-3-96707-641-7

Margarete Wach (Hg.)

Heft 58

VeˇraChytilová

2020, 114 Seiten

€ 20,– (D), € 20,60 (A)

ISBN 978-3-96707-087-3

ISBN 978-3-96707-087-3

9

Fabienne Liptay/ Margrit Tröhler (Hg.)

Heft 47

Chantal Akerman 2017, 103 Seiten

€ 20,– (D), € 20,60 (A)

ISBN 978-3-86916-589-9

ISBN 978-3-86916-589-9

NEUERSCHEINUNGEN
9 7 8 3 9 6 7 0 7 0 8 7 3
7 8 3 9 6 7 0 7 6 9 0 5
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Jörg Helbig (Hg.)

Heft 67

Ridley Scott 2023, 111 Seiten

€ 20,– (D), € 20,60 (A)

ISBN 978-3-96707-737-7

ISBN 978-3-96707-737-7

Ridley Scott, zuletzt mit Napoleon (2023) im Kino präsent, gehört seit fast 50 Jahren zu den intern ational bedeutendsten Regisseuren, hat in einer Vielzahl von Genres gearbeitet und eine ganze Reihe von veritablen Kultfilme produziert. Das im letzten Jahr erschienene und nach kurzer Zeit vergriffene Heft der FILM-KONZEPTE ist jetzt als Nachdruck wieder erhältlich.

Jetzt wieder erhältlich OscarPreisträger

Jörg Helbig (Hg.)

Heft 62

Christopher Nolan 2021, 117 Seiten

€ 20,– (D), € 20,60 (A)

ISBN 978-3-96707-468-0

ISBN 978-3-96707-468-0

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Christopher Nolan begeistert seit seinem experimentellen Independentfilm Memento (2000) und globalen Blockbustern wie The Dark Night (2008) und Inception (2010) Kritik und Publikum gleichermaßen. Für Oppenheimer (2023) hat er nun zum ersten Mal den Oscar als bester Regisseur sowie für den besten Film gewonnen.

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Film-Erbe

Herausgegeben von Chris Wahl

Fabian Schmidt

Der Westerborkfilm

Bilderwanderung und Holocausterinnerung

etwa 540 Seiten

ca. € 49,– (D), ca. € 50,– (A)

ISBN 978-3-68930-008-1

ISBN 978-3-68930-008-1 \ Erscheint im Oktober 2024 AUCH ALS eBook

Die Aufnahmen aus dem sogenannten »Westerborkfilm« zählen heute zu den am häufigsten verwendeten Archivaufnahmen im Rahmen der Holocausterinnerung – darunter das Gesicht der Sintizza Settela Steinbach im Deportationszug nach Auschwitz.

Im Frühjahr 1944 wird im Auftrag der SS im Judendurchgangslager Westerbork in den besetzten Niederlanden, wo auch Anne Frank inhaftiert war, ein Film gedreht. Auch die Abfertigung eines Zuges, der fast 1000 Personen nach Bergen-Belsen und Auschwitz deportiert, wird aufgezeichnet. 1956 verwendet Alain Resnais Einstellungen dieser Szenen in seinem Film Nuit et Brouillard. Damit beginnt die Bilderreise des Westerborkfilms, der bald zum festen Bestandteil einer neu entstehenden, empathischen Holocaust-Erinnerung wird und heute zu ihren Bildikonen gehört. Fabian Schmidts Buch erzählt seine Rezeptionsgeschichte auf der Basis empirisch gewonnener Filmdaten, beginnend mit den Kriegsverbrecherprozessen über die Verwendung in den Kompilationsfilmen der 1960er Jahre und die Wiederentdeckung des Materials als Dokument in den 1990er Jahren bis zu seiner Aufnahme ins UNESCO Weltdokumentenerbe 2017. Im Dialog mit dieser Migration und Transformation wird, anhand von Zeitungsrezensionen sowie Bezugnahmen in Geschichtsbüchern und Dokumentarfilmen, die Bedeutung des Westerborkfilms für die Formierung der Erinnerungskultur rekonstruiert.

DER AUTOR

Fabian Schmidt ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im DFG Projekt »Bilder, die Folgen haben – Eine Archäologie ikonischen Film m aterials aus der NS-Zeit« (https://filmikonen.projekte-filmuni.de/das-projekt/) an der Filmuniversität Babelsberg und hat einen Lehrauftrag im Studiengang »Filmkulturerbe«.

NEUERSCHEINUNGEN
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CineGraph Buch Herausgegeben von Hans-Michael Bock, Jan Distelmeyer und Jörg Schöning

Die Musik macht den Ton Zwischen Filmkomödie und Musical Redaktion: Hans-Michael Bock, Erika Wottrich etwa 200 Seiten

ca. € 39,– (D), ca. € 40,– (A) ISBN 978-3-68930-016-6 \ Erscheint im November 2024

ISBN 978-3-68930-016-6

HERAUSGEBER UND REDAKTION

Hans-Michael Bock ist Mitglied im Vorstand von CineGraph – Hamburgisches Centrum für Filmforschung e. V. Publikationen zur deutschen und internationalen Filmgeschichte.

Der Band dokumentiert die Beiträge des CineGraphKongresses 2023 zum populären Genre der Tonfilmoperette bzw. musikalischen Komödie, das in Deutschland nach Einführung des Tonfilms ab 1929 entstand.

Die Autorinnen und Autoren dieses CineGraph-Buches gehen den Einflüssen nach, die sich aus den Kooperationen von Künstlerinnen und Künstlern mit unterschiedlichen Traditionen für die Weiterentwicklung des Musicals bzw. der musikalischen Komödie ergeben haben. Nach dem Machtantritt der Nazis 1933 wurde ein großer Teil der an diesem Genre beteiligten Regisseure, Autoren, Komponisten und Stars ins Exil vertrieben. Über Wien, Budapest, London kamen die meisten schließlich nach Hollywood. Die Beiträge beleuchten die Karrieren von Regisseuren wie Wilhelm Thiele, Hanns Schwarz und Max Reichmann, Komponisten wie Werner Richard Heymann, Hans May und Michael Eisemann, singenden Schauspielern und Schauspielerinnen wie Paul Hörbiger, Joseph Schmidt, Max Hansen, Imperio Argentina und Lilian Harvey. Dabei stehen die jeweilige Bedeutung und der Einfluss auf das Musikfilmgenre im Mittelpunkt. Ein Übersichtstext über frühe Tonfilmoperetten und eine Betracht ung der transatlantischen Erfahrungen sowohl im Film als auch bei exilierten Filmschaffenden runden das Buch ab.

Jan Distelmeyer ist Professor für Mediengeschichte und -theorie im Kooperationsstudiengang Europäische Medienwissenschaft der Fachhochschule Potsdam und Universität Potsdam.

Jörg Schöning ist Mitarbeiter der Internationalen Filmfestspiele Berlin und der Nordischen Filmtage Lübeck.

Erika Wottrich ist Medienw issenschaftlerin und Film h istorikerin. Seit 1997 Mitarbeiterin bei CineGraph –Hamburgisches Centrum für Filmforschung e. V., seit 2004 als Geschäftsführerin.

22 23 HERBST 2024
AUCH ALS eBook
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WEBERN-STUDIEN

Beihefte der Anton Webern Gesamtausgabe

Neu im Programm

Die Webern-Studien sind die Schriftenreihe der Anton Webern Gesamtausgabe am Musik w issenschaftlichen Seminar der Universität Basel. Die Reihe steht den Notenbänden und Kritischen Berichten als wissenschaftliches Forum zur Seite und dient sowohl der weiterführenden Reflexion über Person und Werk Weberns als auch zur Publikation begleitender Materialien wie Tagebücher oder Briefe.

Die Webern-Studien wurden 2012 gegründet und erschienen bisher im Verlag Lafite, Wien. Die edition text + kritik übernimmt ab 2024 die bisher erschienenen Bände und betreut die Reihe in Zukunft.

Bisher sind erschienen:

Bd. 1: Wechselnde Erscheinung. Sechs Perspektiven auf Anton Weberns sechste Bagatelle , hg. von Simon Obert, 2012

Bd. 2a: D er junge Webern. Künstlerische Orientierungen in Wien nach 1900, hg. von Monika Kröpfl und Simon Obert, 2015

Bd. 2b: D er junge Webern. Texte und Kontexte , hg. von Thomas Ahrend und Matthias Schmidt, 2015

Bd. 3: Webern-Philologien , hg. von Thomas Ahrend und Matthias Schmidt, 2016

Bd. 4: Neue Perspektiven. Anton Webern und das Komponieren im 20. Jahrhundert , hg. von Pietro Cavallotti, Simon Obert und Rainer Schmusch, 2019

Bd. 5: Anton Webern , Briefwechsel mit der Universal-Edition , hg. von Julia Bungardt, 2020

DIE HERAUSGEBER

Thomas Ahrend, Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Mitglied der Editionsleitung der Anton Webern Gesamtausgabe an der Universität Basel. Promotion 2005 an der Technischen Universität Berlin.

Simon Obert , Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Kurator der Paul Sacher Stiftung in Basel, dort u. a . verantwortlich für die Sammlung Anton Webern. 2006 Promotion an der Universität Basel. Mitglied der Editionsleitung der Anton Webern Gesamtausgabe.

Matthias Schmidt , Professor für Musikwissenschaft an der Universität Basel. Promotion 1996 an der Freien Universität Berlin, Habilitation 2001 an der Universität Salzburg. Projektleiter und Mitglied der Editionsleitung der Anton Webern Gesamtausgabe.

NEUERSCHEINUNGEN
Anton Webern Briefwechsel mit der Universal-Edition Webern Briefwechsel mit der Universal-Edition herausgegeben von Julia Bungardt Julia Bungardt (Hg.) anhand der erhaltenen Dokumente zum ersten Mal vollständig vorgelegt. Er dokumentiert eine mehr als drei Jahrzehnte andauernde Verlags beziehung und bietet eine Fülle neuer Informationen zur Entstehung, Drucklegung und zeitgenössischen Rezeption von Weberns Werken. Weberns bisher wenig bekannte Tätigkeit als Lektor und UE-Mitarbeiter während des Zweiten Weltkrieges eingegangen wird. Darüber hinaus enthält der Band auch den Briefwechsel mit dem Londoner Verlag Boosey & Hawkes, bei dem das Streichquartett op. 28 erschien, Mehrere Anhänge Weberns Gutachten als UE-Lektor, Kurzbiographien von Verlagsmitarbeiterinnen und -mitarbeitern und eine Aufstellung sämtlicher Musikaliendrucke, die unter Weberns Beteiligung in der UE erschienen sind – sowie eine ausführliche Einleitung erschließen dokumentierte Bild der Beziehung Weberns mit seinem Verlag. 5 W-S www.musikzeit.at MUSIKZEIT Verlag Lafite
Bd. 1 Bd. 2a Bd. 2b Bd. 3 Bd. 4 Bd. 5
€ 199,–
Paketpreis

WEBERN-STUDIEN

Bd. 6

Barbara Schingnitz (Hg.) »Alles Nähere mündlich!«

Briefwechsel Anton Webern und Minna Webern – Hildegard Jone und Josef Humplik (1926–1949) etwa 750 Seiten, br., 16,7 x 24 cm farb. Abb., Notenbeispiele ca. € 79,– (D), ca. € 81,– (A) ISBN 978-3-96707-992-0 \ Erscheint im Dezember 2024

ISBN 978-3-96707-992-0

Anton Webern (1883–1945), als Komponist bedeutender Vertreter der Zweiten Wiener Schule, griff ab 1933 bis zu seinem Tod für Vokalvertonungen ausschließlich auf Texte der Dichterin und Malerin Hildegard Jone (1891–1963) zurück. »In Ihren Gedichten finde ich alles das wieder, was mir Ihre Bilder so wert gemacht hat« – so umschreibt er bereits 1926, im Jahr ihres Kennenlernens, seine Faszination für Jones Kunstschaffen.

Der nun erstmals in seiner gesamten Überlieferung veröffentlichte und umfassend kommentierte Briefwechsel zwischen Webern und Jone dokumentiert Kunstverständnis und künstlerische Tätigkeit, berührt aber auch als Familienchronik. Die erhaltenen Korrespondenzanteile von Weberns Ehefrau Minna (Wilhelmine) und Jones Ehemann, dem Bildhauer Josef Humplik, sind ebenso einbezogen. Damit thematisieren rund 400 Einzeldokumente aus einem Zeitraum von über 20 Jahren Entwicklung, Erfolge und Rückschläge der Kunstschaffenden Webern, Jone und Humplik, widmen sich gleichrangig aber auch dem jeweiligen Familienleben vor dem Hintergrund wachsender Restriktionen im Vorfeld der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Österreich und zunehmender Instabilität der privaten Lebenssituation nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs.

DIE HERAUSGEBERIN

Barbara Schingnitz ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Anton Webern Gesamtausgabe (Basel), wo sie sich v. a . der Quellen- und Materialrecherche widmet. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist die Transkription, Kommentierung und Verknüpfung von für Biografie und Werkgenese wichtigen Dokumenten wie Briefen, Notiz- und Tagebüchern.

24 25 HERBST 2024
AUCH ALS eBook
9 7 8 3 9 6 7 0 7 9 9 2 0

Unsere SOLO-Reihe

ISBN 978-3-96707-708-7

* Poster und Postkarten frei zusammenstellbar.

ISBN

NEUERSCHEINUNGEN
9 7 8 3 9 6 7 0 7 7 0 8 7
9 7 8 3 9 6 7 0 7 8 2 5 1
ISBN 978-3-96707-825-1
978-3-96707-777-3 9 7 8 3 9 6 7 0 7 7 7 7 3
978-3-96707-815-2 9 7 8 3 9 6 7 0 7 8 1 5 2 ISBN 978-3-96707-622-6 9 7 8 3 9 6 7 0 7 6 2 2 6 ISBN 978-3-96707-612-7 9 7 8 3 9 6 7 0 7 6 1 2 7
978-3-96707-614-1 9 7 8 3 9 6 7 0 7 6 1 4 1 ISBN 978-3-96707-606-6 9 7 8 3 9 6 7 0 7 6 0 6 6 ISBN 978-3-96707-598-4 9 7 8 3 9 6 7 0 7 5 9 8 4 Werbematerial verfügbar* ISBN 978-3-96707-614-1 ISBN 978-3-96707-606-6 ISBN 978-3-96707-598-4 ISBN 978-3-96707-815-2 ISBN 978-3-96707-622-6 ISBN 978-3-96707-612-7 ISBN 978-3-96707-708-7 ISBN 978-3-96707-825-1 ISBN 978-3-96707-777-3
ISBN
ISBN

Wolfgang Rathert

Herbert von Karajan

Macht – Ohnmacht – Vermächtnis

etwa 120 Seiten, br., 12 x 19 cm s/w-Abbildungen

ca. € 19,– (D), ca. € 20,– (A)

ISBN 978-3-96707-618-9

\ Erscheint im Dezember 2024

ISBN 978-3-96707-618-9

Unter allen großen Dirigenten des 20. Jahrhunderts stellt Herbert von Karajan (1908–1989) wohl die weltweit berühmteste, zugleich aber am schwersten fassbare Erscheinung dar. Auch wenn eine solche Feststellung paradox erscheint, ist sie angesichts der tiefen Widersprüche in der persönlichen und künstlerischen Biografie der Ausnahmebegabung Karajans berechtigt.

Unter Berücksichtigung alter und neuer Dokumente entwirft das Buch ein differenziertes und zeitgemäßes Bild der komplexen Persönlichkeit Karajans und fasst diese Widersprüche unter der Dialektik von Macht und Ohnmacht.

Im Nationalsozialismus begann Karajans Aufstieg; als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, Nachfolger Furtwänglers und in strategischer Allianz mit der prosperierenden Tonträger-Industrie konnte der »Generalmusikdirektor Europas« seine Karriere ab der Mitte der 1950er Jahre in beispielloser Weise entfalten. Auf der anderen Seite führte sein Anspruch, eine objektivierende, in jedem Detail von ihm kontrollierte Interpretation zu realisieren, zu unausweichlichen Konflikten – mit Personen und Institutionen (am Ende als Bruch mit den Berliner Philharmonikern), als hybride, übermenschlich anmutende Personalunion von Dirigent, Regisseur, Intendant und Unternehmer und schließlich als resignatives Abarbeiten an der technologischen Utopie der perfekten Aufführung. Ob Karajans Vermächtnis das eines Interpreten, eines Technik-Visionärs oder vielleicht sogar das eines Musikpolitikers ist, bleibt daher diskussionswürdig.

DER AUTOR

Wolfgang Rathert , geb. 1960, ist seit 2002 Professor für Historische Musikwissenschaft an der LMU München mit Schwerpunkt 20. Jahrhundert und Musik der Gegenwart. Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte gelten v. a. der Musikgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts, der nordamerikanischen Musik, der Klassizistischen Moderne, den europäisch-amerikanischen Musikbeziehungen und den Themen Verdrängung, Exil und Aufarbeitung.

26 27 HERBST 2024
AUCH ALS eBook
9 7 8 3 9 6 7 0 7 6 1 8 9

100. Todestag 27. Juli

Der charismatische Künstler Ferruccio Busoni (1866–1924) war als Pianist und Pädagoge in der Welt unterwegs. Er galt als einer der glänzendsten Klaviervirtuosen seiner Zeit, doch war er auch Komponist, Bearbeiter und Librettist und verfasste zudem zahlreiche musiktheoretische Schriften. Diese hinterließen ihre Spuren nicht nur bei seinen Schülern, sondern gaben darüber hinaus Impulse für die elektronische Klangerzeugung im frühen 20. Jahrhundert.

Marina Schieke-Gordienko

Ferruccio Busoni

Pianist und Kosmopolit

etwa 150 Seiten, br., 12 x 19 cm s/w-Abbildungen

ca. € 19,– (D), ca. € 20,– (A)

ISBN 978-3-96707-909-8

\ Erscheint im Dezember 2024

ISBN 978-3-96707-909-8

9 7 8 3 9 6 7 0 7 9 0

Heftige Diskussionen lösten Busonis utopisch anmutende Vorstellungen über die von Regeln »befreite« Tonkunst sowie seine Vorstellungen von der »absoluten Musik« aus, die er in seinem »Ästhetik«-Entwurf (1907/1916) manifestierte. Busoni wurde wie auch Schönberg, Barto ´ k und Strawinsky als »Wegebahner« der Neuen Musik wahrgenommen. Das breite Spektrum dieses universalen Künstlers lässt sich in den vielfältigen Materialien des umfangreichen Nachlasses entdecken, der in der Staatsbibliothek zu Berlin verwahrt wird.

Das Buch widmet sich dem Pianisten Busoni, der durch seine ausgeweitete Konzerttätigkeit mit zahlreichen künstlerisch tätigen Persönlichkeiten seiner Epoche in regem Austausch stand. Busonis Klavierspiel galt als vergeistigt und rational. Seine Spielweise war von einer hohen technischen Präzision geprägt und machte zugleich Strukturen transparent und hörbar, die der Musik einen großen Atem gaben. Grund legende technische Anweisungen und Ideen für das Studium der moder nen Klavierspieltechnik legte Busoni in seiner Neuausgabe von Bachs »Wohltemperiertem Klavier« (1894, 1916) und in seinen »Klavier übungen« (1917–22) vor. Sie sind Zeugnisse seiner schöpferischen Auseinandersetzung mit der Komposition und liefern anhand von klavier technischen Übungen essenzielle Beispiele für eine moderne Klavier technik.

Marina Schieke-Gordienko, Studium der Musikwissenschaft in Berlin; RISM Arbeitsstelle an der SLUB Dresden; Projekte (u. a . Comedian Harmonists, Sing-Akademie zu Berlin); Referatsleiterin Staatsbibliothek zu Berlin; ab 2003 Nachlass Ferruccio Busoni (Briefsammlung, Musikhandschriften, Texte); zahlreiche Veröffentlichungen, Rundfunksendungen, Konferenzbeiträge; Mitkuratorin der Busoni-Ausstellung 2016/17 in Kooperation mit dem SIM und der Kunstbibliothek der SPK.

NEUERSCHEINUNGEN
AUCH ALS eBook
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Sabine Meine/Rainer Nonnenmann (Hg.) Doppelporträt Eduard Erdmann und Maria Herz

Kontinuitäten, Auf- und Abbrüche im Kölner Musikleben zwischen Weimarer Republik und Nationalsozialismus (1925–1935) etwa 300 Seiten, br., 15 x 23 cm farb. Abb., Notenbeispiele ca. € 38,– (D), ca. € 39,– (A) ISBN 978-3-96707-838-1 \ Erscheint im August 2024

ISBN 978-3-96707-838-1

AUSSERDEM ERSCHIENEN

Oliver Fraenzke

Eduard Erdmann

Philosoph des Klaviers 2022, 128 Seiten, s/w-Abb.

€ 19,– (D), € 19,60 (A) ISBN 978-3-96707-604-2

Der Band stellt mit Eduard Erdmann und Maria Herz zwei Persönlichkeiten des Kölner Musiklebens in den Fokus. Ihre unterschiedlichen Lebensschicksale und Tätigkeiten stehen beispielhaft für die von tiefgreifenden ästhetischen, gesellschaftlichen und politischen Umbrüchen geprägten Jahre 1925 bis 1935. Erdmann (1896–1958) galt als führender Exponent der neuen Musik und wurde 1925 als Professor für Klavier an die soeben neu gegründete Staatliche Hochschule für Musik Köln berufen, wo er das städtische Konzertleben durch viele Auftritte bereicherte. Maria Herz (1878–1950) trat seit Anfang der 1920er Jahre mit eigenen Werken in Köln und anderen Städten in Erscheinung.

Der Band untersucht »Kontinuitäten, Auf- und Abbrüche«, welche die künstlerische und private Entwicklung von Erdmann und Herz während der Weimarer Republik beeinflusst haben. »Aufbrüche« stehen für die damalige dynamische Modernisierung in allen Bereichen der Gesellschaft; »Abbrüche« meinen die avantgardistische Überwindung von Traditionslinien des langen 19. Jahrhunderts wie auch die systemat ischen Verfolgungen, Verluste und Zerstörungen durch das NS-Regime. Erdmann konnte ab 1933 keine neue Musik mehr aufführen, seine Werke verschwanden aus dem Konzertleben, 1935 legte er seine Professur nieder und verließ Köln. Im gleichen Jahr floh die Jüdin Maria Herz ins Exil nach England, später in die USA. Auch ihre Werke durften ab 1933 in Deutschland nicht mehr aufgeführt werden. »Kontinuitäten« zeigen sich schließlich in Rückbindungen an vormals bestehende Institutionen und Trad itionen sowie – mit Ausblick auf die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg –in ideologischen Altlasten an der Kölner Hochschule, in Erdmanns nachhaltigem Einfluss als Pianist und Lehrer auf eine große Schülerschaft sowie im aktuell wiedererwachten Interesse an Maria Herz. Mit Beiträgen von Heinrich Aerni, Yuval Dvoran, Oliver Fraenzke, Sabine Meine, Rainer Nonnenmann, Klaus Oldemeyer, Ives Schwarze und Stefan Weiß.

DIE HERAUSGEBER

Sabine Meine lehrt seit 2017 Historische Musikwissenschaft an der HfMT Köln. Ihre Forschungen fragen nach der Bedeutung von Musik in modernen und frühneuzeitlichen Gesellschaften, v. a . Frankreichs und Italiens –Länder, in denen sie zehn Jahre ihrer Karriere verbracht hat.

Rainer Nonnenmann lehrt an der HfMT Köln und IEMA Frankfurt, war lange Herausgeber und Redakteur der Zeitschrift »MusikTexte« und ist seit 2023 Redakteur der »neuen musikzeitung«. Er veröffentlichte zahlreiche Aufsätze und Bücher zur Musik, Ästhetik und Kulturgeschichte des 19., 20. und 21. Jahrhunderts.

28 29 HERBST 2024
AUCH ALS eBook
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MUSIK-KONZEPTE

Herausgegeben von Ulrich Tadday

Heft 206 Luigi Nono

Zur Frage der Wende etwa 100 Seiten, Abb. und Notenbeispiele

ca. € 28,– (D), ca. € 29,– (A)

ISBN 978-3-96707-966-1

\ Erscheint im Juli 2024

ISBN 978-3-96707-966-1

100. Geburtstag

Der Kompositionsstil von Luigi Nono (1924–1990) veränderte sich ab Mitte der 1970er Jahre. Weniger die politische Botschaft als vielmehr die klangliche Erkundung, um mit Paulo de Assis zu sprechen, schien von nun an im Interesse des Komponisten zu liegen.

Doch wird diese Veränderung, die Nonos Spätwerk kennzeichnet, mit der Bezeichnung »Wende«, die sich eingebürgert hat, tatsächlich auf den richtigen Begriff gebracht, um das Verhältnis des Politischen zum Ästhetisch-Musikalischen beim späten Nono differenziert zu bezeichnen? Anlässlich des 100. Geburtstags Luigi Nonos spüren die Autoren des Bandes dieser hoch komplexen Frage anhand unterschiedlicher Werke – von »… sofferte onde serene …« für Klavier und Tonband (1975/76) bis »Prometeo. Tragedia dell’ascolto« (1984) und weit darüber hinaus – nach.

MIT BEITRÄGEN VON

Paulo de Assis, Pauline Driesen, Laurent Feneyrou, Jörn Peter Hiekel, Julia Kursell und Matteo Nanni.

NEUERSCHEINUNGEN
AUCH ALS eBook
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MUSIK-KONZEPTE

Herausgegeben von Ulrich Tadday

Sonderband

Michael Wertmüller

etwa 180 Seiten, Abb. und Notenbeispiele ca. € 42,– (D), ca. € 43,– (A)

ISBN 978-3-96707-969-2

\ Erscheint im November 2024

ISBN 978-3-96707-969-2

Michael Wertmüller (*1966 in Thun) passt in keine Schublade. Sein musikalisches Denken ist frei von ästhetischen Vorurteilen. Seine Musik zeigt sich offen für Fremdes und überschreitet Grenzen. Ihr Eigenes ist eine im emphatischen Sinne »neue Musik«, die immer wieder aufhorchen und staunen lässt.

Wertmüllers kompositorische Arbeit mit unterschiedlichen Musikstilen, seine Beziehung zum Jazz, seine Virtuosität als Schlagzeuger, sein Mitw irken in der experimentellen Band »Alboth!«, seine vielfältige Zusammenarbeit mit »Steamboat Switzerland« oder dem Musiktheaterkollektiv »Novoflot« sowie nicht zuletzt seine Opern beschäftigen die Autoren und Autorinnen des diesjährigen Sonderbandes.

MIT BEITRÄGEN VON

Sara Beimdieke, Johannes Blum, Diedrich Diederichsen, Barbara Eckle, Burkhard Egdorf, Marco Frei, Ulrike Hartung, Reinhard Kager, Philippe Kocher, Peter Kraut, Michael Kunkel, Thomas Meyer, Markus Müller, Tessa Singer und Gabrielle Weber.

30 31 HERBST 2024
AUCH ALS eBook
9 7 8 3 9 6 7 0 7 9 6 9 2

Michaela Fridrich

Musik unvermittelt

Eine Utopie

etwa 120 Seiten, br., 12 x 19 cm ca. € 22,– (D), ca. € 23,– (A)

ISBN 978-3-96707-738-4

\ Erscheint im Dezember 2024

ISBN 978-3-96707-738-4

AUCH ALS

AUSSERDEM ERSCHIENEN

MICH AE LA FRIDRICH

MUSIK NEU VERMITTELN

EIN PLÄDOYER

Michaela Fridrich Musik neu vermitteln

Ein Plädoyer 2022, 135 Seiten

€ 24,– (D), € 24,70 (A)

ISBN 978-3-96707-706-3

Die Pandemie ist überwunden. Ein Seufzer der Erleichterung geht durch die Kulturlandschaft. Theater, Konzertsäle und Opernhäuser füllen sich wieder, das Publikum kehrt langsam zurück. Für viele im Kultur- und Musikbetrieb bedeutet das Aufatmen die Rückkehr zum »business as usual«. Sieht man jedoch genauer hin, zeigt sich: Das Niveau, wie es vor Corona einmal war, ist (noch) nicht wieder erreicht worden.

Zudem ist das Publikum weniger berechenbar als vorher und stellt Veranstalter vor neue Herausforderungen. Manch einer ahnt, dass die Pandemie nicht die Wurzel des Problems ist, doch nur wenige setzen sich mit den tieferen Gründen für das schwindende Interesse der Öffentlichkeit an der klassischen Musik und Kultur auseinander. Die Prognosen für die Zukunft sind düster, warnende Stimmen werden zahlreicher und lauter, doch in der Musikwelt dominiert Verdrängung. Bestenfalls wird versucht, mit vermeintlich bewährten Mitteln gegenzusteuern, wobei diese häufig zu kurz greifen und oft veraltet sind. Die Welt ist nicht stehen geblieben in den letzten 50 Jahren, die Gesellschaft hat sich radikal verändert – während der Musikbetrieb in seinen Grundzügen gleich geblieben ist. Wo liegen die Gründe dafür, dass die dringend nötige Umkehr so schwerfällt? Warum wird der absehbare Schaden für die klassische Musikkultur so beharrlich ausgeblendet? Und was braucht es, um sie zum Wohle der Menschen wieder aufleben zu lassen? Das Buch nimmt den Musikbetrieb hierzulande unter die Lupe und verdeutlicht, welche Gefahren ihm drohen, wenn er sich zu keiner grundlegenden Transformation durchringt. Es zeigt auf, was notwendig ist, diesen Wandel anzustoßen. Für eine Zukunft, in der die klassische Musik wieder mehr werden könnte als nur eine gesellschaftliche Randerscheinung.

DIE AUTORIN

Michaela Fridrich, Musikjournalistin und Autorin, arbeitet für BR-Klassik. Schwerpunkte in den Bereichen Neue Musik und Musikvermittlung. Sie konzipiert und moderiert Konzerteinführungen für die Münchner Philh armoniker, das BR-Symphonieorchester sowie für die musica viva-Reihe des BR. Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungseinrichtungen wie der Hochschule für Musik und Theater München, Leiterin von Seminaren an der Georg-von-Vollmar-Akademie, Lehrbeauftragte an der Münchner Volkshochschule.

NEUERSCHEINUNGEN
eBook
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Francesco Finocchiaro

Durch einen Gazeschleier

Ästhetik der Filmmusik in der Stummfilm-Ära etwa 450 Seiten, geb., 15 x 23 cm ca. € 49,– (D), ca. € 50,– (A)

ISBN 978-3-96707-770-4 \ Erscheint im September 2024

ISBN 978-3-96707-770-4

Seit der Stummfilm-Ära beschäftigte sich der Filmjournalismus mit der Begegnung von Film und Musik. Kinomusiker, Komponisten, Musikwissenschaftler, Literaten, Philosophen und Filmtheoretiker beteiligten sich an einer intensiven Diskussion mit einem breiten Spektrum an Argumenten und Sichtweisen. In Artikeln, Essays und Filmrezensionen widmeten sie sich ästhetischen, theoretischen und kompositorischen Fragen der Filmmusik.

Was unterscheidet Filmmusik von Kunstmusik? Muss Filmmusik notwendigerweise eine Originalkomposition sein oder kann sie auch aus existierenden Musikstücken zusammengesetzt sein? Wie sollte ein Filmmusikstück morphologisch aufgebaut sein? Welche Formen sind zu bevorzugen? Welche Probleme können sich aus der Verwendung von Musik ergeben, die dem Zuhörer bereits bekannt ist? Es fehlte nicht an Reflexionen über die ästhetische Beziehung zwischen Kunstmusik und dem Medium Film als solchem, über ihre Konvergenz oder ihre Trennung, sogar über ihre »Wahlverwandtschaft«.

Das Buch untersucht das ästhetische Problem der Filmmusik in der Stummfilmzeit anhand zeitgenössischer journalistischer Quellen. Journalistische Schriften besitzen sowohl als historische als auch als ästhetische Quellen ein enormes Potenzial. Die journalistische Kritik erweist sich als theoretisch-ästhetisches Medium für die filmmusikal ische Praxis der Stummfilmzeit: als der Ort, an dem erste theoretische Überlegungen zur Filmkomposition zusammenlaufen, drängende dramaturgische Fragen diskutiert werden und eine inhärent ästhetische musikalische Erfahrung ihre intellektuelle Verarbeitung findet.

DER AUTOR

Francesco Finocchiaro ist Senior Scientist an der Universität Mailand und habilitierter Privatdozent an der Universität Innsbruck. 2013–15 »Lise Meitner«-Stipendiat, 2016–20 FWF-Projektleiter. Seine Forschungsschwerpunkte sind Musikgeschichte, Musikanalyse und Musikästhetik des 20. Jahrhunderts sowie italienische Instrumentalmusik des 18. Jahrhunderts.

32 33 HERBST 2024
AUCH ALS eBook
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Das Periodikum zu Arno Schmidt erscheint auch nach seinem 110. Geburtstag weiterhin im Print – zudem nun aber auch einzeln abrufbar als E-Book.

Thomas Körber (Hg.)

Bargfelder Bote

Materialien zum Werk Arno Schmidts

Sechs Nummern im Abonnement

€ 49,– (D), € 50,37 (A)

ISBN 978-3-921402-50-4

Einzelbezug € 9,– (D), € 9,25 (A)

ISBN 978-3-921402-50-4

auch als eBook

Dem »literarischen Ausnahmefall« Arno Schmidt ist seit 1972 die Zeitschrift »Bargfelder Bote« gewidmet, vom Begründer Jörg Drews selbstironisch als ein »Dechiffriersyndikat« bezeichnet. Sie wurde von Friedhelm Rathjen weitergeführt, dessen »Kismet (…) als Unikum und Kuriosum angesehen zu werden« ab Heft 501 nun an den neuen Herausgeber Thomas Körber weitergegeben wurde. Der promovierte Germanist und Studiendirektor aus Osnabrück, der zudem Herausgeber der »Schriften« von Hans Wollschläger ist, wird von einem redaktionellen Beirat weiterhin unterstützt: Friedhelm Rathjen und Giesbert Damaschke, Axel Dunker, Sven Hanuschek, Kurt Jauslin, Sabine Kyora.

Auch online unter:

Unsere Lexika online

Die Online-Fassungen unserer Lexika finden Sie exklusiv in einer Hand unter online.munzinger.de. Sie ermöglichen Ihnen die Recherche und Volltextsuche im gesamten Spektrum der in ihnen verzeichneten Essays und Bibliografien.

klg-lexikon.de »Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur« k lfg-lexikon.de »Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur« kdg-lexikon.de »Komponisten der Gegenwart«

NEUERSCHEINUNGEN
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Unsere Lexika im Print

Axel Ruckaberle (Hg.)

Begründet von Heinz Ludwig Arnold Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur (KLG)

Loseblattwerk, etwa 18 800 Seiten in 15 Ordnern

€ 295,– (D), € 305,– (A) zzgl. 3 Nachlieferungen pro Jahr

Grundwerk einschließlich der 136. Nachlieferung:

ISBN 978-3-96707-961-6

Grundwerk einschließlich der 137. Nachlieferung:

ISBN 978-3-96707-011-8

Das KLG bietet ausführliche Informationen zu derzeit etwa 890 Schriftstellerinnen und Schriftstellern der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. In ausführlichen Essays werden die einzelnen Werke der jeweiligen Autorinnen und Autoren sowie Werkzusammenhänge und poetologische Grundlagen eingehend analysiert und bewertet.

Sebastian Domsch/Annegret Heitmann/ Irmela Hijiya-Kirschnereit/Thomas Klinkert/ Yvonne Pörzgen/Barbara Winckler (Hg.) Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur (KLfG)

Redaktion: Stefanie Fricke

Loseblattwerk, etwa 17 20 0 Seiten in 15 Ordnern

€ 295,– (D), € 305,– (A) zzgl. 3 Nachlieferungen pro Jahr Grundwerk einschließlich der 122. Nachlieferung:

ISBN 978-3-96707-962-3

Grundwerk einschließlich der 123. Nachlieferung:

ISBN 978-3-96707-108-5

Das KLfG stellt Leben und Werk von etwa 830 zeitgenössischen Schriftstellerinnen und Schriftstellern der Weltliteratur vor, die die Literatur ihres Sprach- und Kulturraums prägen und deren Werke zu wesentlichen Teilen in deutscher Übersetzung vorliegen.

Hanns-Werner Heister/Walter-Wolfgang Sparrer (Hg.) Komponisten der Gegenwart (KDG)

Loseblattwerk, etwa 13 0 00 Seiten in 11 Ordnern € 249,– (D), € 256,– (A) zzgl. 3 Nachlieferungen pro Jahr

Grundwerk einschließlich der 73. Nachlieferung: ISBN 978-3-96707-761-2 Grundwerk einschließlich der 74. Nachlieferung:

ISBN 978-3-96707-929-6

Das KDG versammelt mehr als 1000 Komponistinnen und Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts. Hierzu zählen neben den »Klassikern« auch viele zu Unrecht Vergessene. Das Lexikon stellt sie alle mit Biografien und Werküberblicken in ihrem Werden und Wirken detailliert dar. Zusätzlich finden sich zu etwa 350 Komponisten neben Werkverzeichnissen, Auswahld iskografien und -bibliografien ausführliche Darstellungen der Werke mit Notentafeln sowie Erläuterungen zu Ästhetik und Kompositionstechniken.

34 35 HERBST 2024

Inhaltsverzeichnis

Die edition text + kritik im Richard Boorberg Verlag Der Verlag verdankt seinen Namen der Zeitschrift TEXT + KRITIK, die der Richard Boorberg Verlag 1969 vom Georgi Verlag, Aachen übernommen hatte. Neben der Zeitschrift entwickelte sich bald ein breites geisteswissenschaftliches Programm mit heute mehr als 1000 lieferbaren Titeln aus den Bereichen Literatur, Musik, Film und Kulturwissenschaften, das auch viele Reihen und Nachschlagewerke in Loseblattform sowie als Online-Produkte enthält. Jährlich erscheinen etwa 60 neue Titel. Zum 1. Januar 1975 wurde die edition text + k ritik selbstständiger Verlag in der Rechtsform einer GmbH und Anfang 2009 in den Richard Boorberg Verlag rückintegriert. Sitz der edition text + k ritik war und ist München.

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Zentrales Auslieferungslager / Remittenden edition text + kritik im Richard Boorberg Verlag GmbH & Co KG Im Maurer 2 71144 Steinenbronn

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