Wir feiern Verlagsjubiläum!
Liebe Leserinnen und Leser,
die edition text + kritik feiert 2025 ihr 50-jähriges Bestehen! Erfahren Sie auf den folgenden Seiten, wie alles begann, sich entwickelte und wofür wir als unabhängiger kulturwissenschaftlicher Verlag heute und in Zukunft stehen.
Die Verlagsgründung 1975 startete mit der von Heinz Ludwig Arnold herausgegebenen Literaturzeitschrift TEXT+KRITIK im Programm und schon bald gesellte sich eine weitere Zeitschrift hinzu – der Bargfelder Bote untersucht bis heute das Werk von Arno Schmidt. Zu einem stetig wachsenden Literaturprogramm kamen Literaturlexika (KLG, KLfG, LdI), die Frühen Texte der Moderne sowie die Dialektischen Studien und die Frankfurter Adorno Blätter. Auch Reihen wie schreiben andernorts und treibhaus, NeoAvantgarden oder der Hugo-Ball-Almanach und schliff prägen den Verlag – der zunehmend auch mit Einzeltiteln und in jüngster Zeit mit literarischen Essays das Literaturleben begleitet.
Ab 1977 entwickelte sich rund um die Musik-Konzepte und das Lexikon Komponisten der Gegenwart der Programmbereich Musik. Besonders seit 2008 sind hier zahlreiche Monografien und Sammelbände sowie neue Reihen hinzugekommen. Unsere Musikbücher beschäftigen sich überwiegend mit Komponistinnen und Komponisten sowie weiteren Persönlichkeiten der Musikgeschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts, mit vielfältigen Themen und Fragen der Musikwissenschaft, mit Filmmusik sowie verstärkt mit prägenden Interpretinnen und Interpreten der »klassischen« Musik. Mit dem Lübecker Brahms-Institut sowie dem Arnold Schönberg Center Wien bestehen zudem erfolgreiche Vertriebskooperationen.
Mit dem Erscheinen des filmhistorischen Lexikons CineGraph im Jahr 1984 baute die edition text+kritik ihr Programm weiter aus und entwickelte sich zu einem der wichtigsten Verlage auch im Bereich Film und Kino. Neben CineGraph wurde ab 1994 u. a . die Deutsche Kinemathek zum ständigen Kooperationspartner. Wesentlich war auch die Gründung der Film-Konzepte 2006, zuletzt kamen die populären Reihen Film-Lektüren und Filmgeschichte kompakt hinzu. Sie stehen für den Anspruch des Verlags, sich auch an ein breiteres thematisch interessiertes Publikum zu richten und zwischen Forschung und Öffentlichkeit zu vermitteln.
Für ein halbes Jahrhundert Verlagsgeschichte danken wir unseren Autoren und Herausgeberinnen und nicht zuletzt Ihnen!
Eine interessante und anregende Lektüre wünscht Ihnen
Ihre edition text + kritik
Seite 8
\ W ie kann man ein Leben aufschreiben? Antworten in »Posen, Verwandlungen und Lücken«.
Seite 12-13
\ Highlights der Backlist Literatur zum 50-jährigen Jubiläum.
Seite 15
\ »Künstliche Intelligenz der Töne« untersucht Ethik und Ästhetik digitaler Musikkultur.
Seite 17
\ Der SOLO-Band Friedrich Gulda stellt den Wiener Pianisten, Musiker und Freigeist vor.
Seite 24-27
\ Die Film-Konzepte werden ab 2025 von Ilka Brombach, Chris Wahl, und Michael Wedel herausgegeben.
Seite 28
\ I n der Reihe Film-Lektüren erscheint der 10. Band: MENSCHEN AM SONNTAG.
fünfzig jahre
Wie alles begann …
… im Jahr 1962 saßen in Göttingen mehrere Studenten, meist der Literaturwissenschaft, zusammen und diskutierten über die Literatur ihrer Zeit. Wortführer war der 22-jährige Heinz Ludwig Arnold, damals Student im ersten Semester Germanistik. Nach einer alten Journalistenregel, die da heißt: »Willst du dich über einen Gegenstand informieren, dann schreibe einen Artikel darüber«, gingen sie ans Werk und gründeten auch gleich ein Organ für ihre Beiträge, das sie TEXT+KRITIK nannten. Der Titel war Programm: TEXT stand für den literarischen Teil, KRITIK für den essayistischen, der einen Autor oder ein literarisches Thema behandeln sollte. Das erste Heft war dem damaligen Shooting-Star der deutschsprachigen Literatur Günter Grass gewidmet. Es erschien 1963. Man druckte 1500 Exemplare, die man für 1 DM anbot und gewann mit einem Schlag 450 Abonnenten. Ende des Jahres war die erste Auflage vergriffen, und es mussten 1000 Exemplare nachgedruckt werden. Bereits in dem zweiten Heft, der Doppelnummer 2/3 über Hans Henny Jahnn, findet sich die Konzeption, der die Zeitschrift bis heute treu geblieben ist: Im Zentrum steht ein Autor, dessen Texte unter verschiedenen Aspekten beleuchtet werden, abgerundet durch einen biografischen Abriss und eine meist kommentierte Auswahlbiografie. Auf diese Weise wurde jedes Heft für Schüler, Studenten und Leser zu einer literarischen Fundstelle.
Die Zeitschrift erschien zunächst im Selbstverlag, ab Heft 4 aber in dem Verlag Dr. Rudolf Georgi, einem Fachverlag für Gartenbau. Bis 1969 erschienen Hefte über Trakl, Eich, Bachmann u. a. Und auch der Mitarbeiterkreis der Zeitschrift war eng mit der Person Heinz Ludwig Arnolds verbunden. Zugleich lesen sich die Namen wie ein »Who is Who« der deutschen Nachkriegsliteratur: Helmut Heißenbüttel, Günter Kunert, Christa Wolf, Walter Jens, Wolfgang Koeppen aber auch berühmte Literaturwissenschaftler wie Hans Mayer oder der Großkritiker Marcel Reich-Ranicki.
Mit Heft 23 – über Nelly Sachs – wechselte die Zeitschrift TEXT+KRITIK zum Richard Boorberg Verlag, einem juristischen Fachverlag. 1975 erfolgte dann in München die Gründung eines eigenständigen Verlags als GmbH. Der Name ergab sich aus der Tatsache, dass TEXT+KRITK die Hauptpublikation des neuen Verlags war, und so entstand die »edition text+kritik«.
Wie es weiterging, zeigt die Auswahl einiger besonders bemerkenswerter Stationen des heute breit aufgestellten Verlags mit den Programmbereichen: Literatur, Musik, Film.
Zeitschrift TEXT+KRITIK
steht Pate
Gründung des Verlags edition text+kritik als selbstständige GmbH.
Musik-Konzepte
Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn begründen die Musik-Konzepte. Herausgeber seit 2004 ist Ulrich Tadday.
Literatur im Zugriff
Das Kritische Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur (KLG) erscheint mit der Grundlieferung, 1983 folgt das KLfG zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur.
Deutsche Kinemathek
Begründung der Reihe
FILMtext und Beginn der Zusammenarbeit mit der Deutschen Kinemathek, die 2000 mit der Übernahme der Zeitschrift Filmexil und 2005 mit der Reihe Film & Schrift fortgesetzt wird.
Musikprogramm
Beginn des umfangreichen und nachhaltigen Ausbaus des Musikprogramms. Zunehmend auch Titel zu Filmmusik, Interpretationsforschung und zu Musikern.
2014 1975 1994
1977 2006 1978 2008 1979
Film-Konzepte
Begründung der von Thomas Koebner herausgegebenen Reihe Film-Konzepte
Originaltexte des 20. Jahrhunderts
Start der von Jörg Drews, Hartmut Geerken und Klaus Ramm herausgegebenen Reihe Frühe Texte der Moderne
100. Geburtstag von Arno Schmidt
Seit 1972 erscheint der Bargfelder Bote – Materialien zum Werk Arno Schmidts – bis heute.
CineGraph
Beginn der Zusammenarbeit mit CineGraph – Hamburgisches Centrum für Filmforschung e.V.,
Grundlieferung des von Hans-Michael Bock herausgegebenen Loseblattwerks
CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film
Adorno, Horkheimer und ihre Schüler
Beginn der Zusammenarbeit mit dem Theodor W. Adorno
Archiv, Begründung der Reihen
Dialektische Studien und Frankfurter Adorno Blätter
Weltliteratur im Blick
Begründung der von Renate Oesterhelt herausgegebenen Reihe schreiben andernorts.
Film-Erbe
Begründung der von Chris Wahl herausgegebenen Reihe
Film-Erbe zu filmhistorischen Forschungsarbeiten.
1988 2021 1991 2022 1992 2023 1984 2015
Filmgeschichte im Taschenformat
Begründung der jüngsten Reihe Filmgeschichte kompakt.
SOLO
Start der erfolgreichen und breit rezipierten MonografieReihe SOLO – Porträts und Profile, die sich ganz den Interpretinnen und Interpreten der »klassischen« Musik widmet.
Die Grundlieferung vom Loseblattwerk Komponisten der Gegenwart (KDG) erscheint, bis heute herausgegeben von Walter-Wolfgang Sparrer und Hanns-Werner Heister.
Beginn der umfangreichen Vertriebskooperation mit dem Arnold Schönberg Center Wien.
Die Zeitschrift TEXT+KRITIK feiert mit über 250 lieferbaren Titeln 60. Jubiläum.
JAHRE
245 Rainer
TEXT+KRITIK
Redaktion: Meike Feßmann, Axel Ruckaberle, Michael Scheffel und Peer Trilcke
Leitung: Claudia Stockinger und Steffen Martus
Heft 245
Rainer Malkowski
Waldemar Fromm/Walter Hettche (Hg.) etwa 100 Seiten
ca. € 28,– (D), ca. € 29,– (A) ISBN 978-3-68930-034-0 \ Erscheint im Januar 2025
ISBN 978-3-68930-034-0
»Das Einfache kann federleicht sein – und hat doch, wenn es glückt, das Gewicht der Welt.« Rainer Malkowski
Rainer Malkowski (1939–2003) gehört zu den wichtigsten Lyrikern seiner Generation.
Er wird oft im Zusammenhang mit der Alltagslyrik der 1970er Jahre erwähnt. Sein Werk reicht jedoch über deren Programmatik hinaus: »Wahrnehmung als Ereignis«, so charakterisiert Malkowski selbst seine Poetik. Und weiter heißt es: »Unsere Lieblingsgedichte sind wahrscheinlich jene, bei denen wir am deutlichsten fühlen, dass sie uns sehend machen.«
Das Heft, das zum 85. Geburtstag des Autors erscheint, enthält unveröffentlichte Texte, eine Selbstdeutung des Autors sowie Analysen zum Werk. Die Beiträgerinnen und Beiträger nähern sich den noch weitgehend unerforschten Texten durch Motivanalysen an, fragen nach der Rolle der Bildenden Kunst und der Bedeutung der Natur und untersuchen die Aphoristik sowie Malkowskis Übersetzung des Armen Heinrich aus dem Mittelhochdeutschen.
MIT BEITRÄGEN VON
Frieder von Ammon, Gabriele von Bassermann-Jordan, Anna Bers, Cornelia Blasberg, Sebastian Fröhlich, Waldemar Fromm, Walter Hettche, Rainer Malkowski, Friedemann Spicker, Jan Wagner.
DIE HERAUSGEBER
Prof. Dr. Waldemar Fromm, lehrt am Institut für Deutsche Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität in München und leitet die Arbeitsstelle für Literatur in Bayern.
Dr. Walter Hettche war Akademischer Oberrat am Institut für Deutsche Philologie Ludwig-Maximilians-Universität in München.
TEXT+KRITIK
Redaktion: Meike Feßmann, Axel Ruckaberle, Michael Scheffel und Peer Trilcke
Leitung: Claudia Stockinger und Steffen Martus
Heft 246
Jenny Erpenbeck
Anke S. Biendarra/Julia Schöll (Hg.) etwa 100 Seiten
ca. € 28,– (D), ca. € 29,– (A) ISBN 978-3-96707-226-6 \ Erscheint im März 2025
ISBN 978-3-96707-226-6
MIT BEITRÄGEN VON
Karin Bauer, Anke S. Biendarra, Friederike Eigler, Carola Hähnel-Mesnard, Sonia E. Klocke, Julia Schöll, Katja Schubert, Friederike von Schwerin-High.
Auch im Abo erhältlich
»Jenny Erpenbeck ist die zurzeit wahrscheinlich international erfolgreichste deutsche Schriftstellerin. Ostdeutsche, könnte man genauer sagen (…).« Der Standard, Wien
Ihre literarischen Texte wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u. a . mit dem Preis der Jury des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs (2001), dem Joseph Breitbach-Preis (2013), dem Thomas-Mann-Preis (2016) und jüngst mit dem International Booker-Prize 2024 für den Roman »Kairos«.
Erpenbecks literarisches und essayistisches Werk schließt an die großen gesellschaftlichen Diskurse des 20. und 21. Jahrhunderts an. Politische Moral und Verantwortlichkeit, Heimat- und Migrationserfahrung, die Shoah und kulturelles Gedächtnis, DDR-Geschichte oder Fragen von Identitäts- und Alteritätskonstruktion sind ihre Themen.
Die Beiträge des Heftes beleuchten ihr Werk aus verschiedenen Perspekt iven: Sie fragen nach den Bedingungen des historischen Erzählens in Erpenbecks Romanen, gehen den Wegen des kollektiven und multidirektionalen Erinnerns und Vergessens in ihren Texten nach, vergleichen erzählerisches und dramatisches Werk, nehmen Erpenbecks ästhetische Verfahren und poetologische Selbstauskünfte in den Blick und diskutieren die Rezeption ihrer Texte in der Literaturkritik.
DIE HERAUSGEBERINNEN
Anke S. Biendarra ist Professorin und Department Chair im Department of European Languages and Studies an der University of California, Irvine.
Julia Schöll ist Inhaberin des Lehrstuhls für Neuere deutsche Literatur an der Technischen Universität Braunschweig.
Margit Dirscherl, Yvonne Hütter-Almerigi, Ṣerife
POSEN, VERWANDLUNGEN UND LÜCKEN
Perspektiven auf biografisches Schreiben
Margit Dirscherl, Yvonne Hütter-Almerigi, Serife Sanlı und Laura Schütz (Hg.)
Posen, Verwandlungen und Lücken
Perspektiven auf biografisches Schreiben etwa 280 Seiten, Hardcover ca. € 34,– (D), ca. € 35,– (A) ISBN 978-3-68930-052-4 \ Erscheint im Mai 2025
ISBN 978-3-68930-052-4
»Biografien haftet stets ein Gutteil Voyeurismus gegenüber ihrem Gegenstand an, der gleichzeitig aber Gegenstand ihrer Verehrung ist.« Sven Hanuschek
Wie kann man ein Leben aufschreiben? Diese Frage stellen sich sowohl autobiografisch Schreibende als auch jene, die das Leben von jemand anderem recherchieren und davon erzählen – und sei es das Leben jener, die selbst geschrieben haben. Gerade in Schriftstellerbiografien gewinnt das gattungstypische Spannungsverhältnis zwischen Fakt und Fiktion an Brisanz; gleichwohl beschreiben sie sozialhistorische Kontexte und erheben einen gewissen Wahrheitsanspruch. In der Literaturwissenschaft wird die Gattung kritisch rezipiert, während sie in der breiten Öffentlichkeit umso populärer ist.
Der Band macht in Fallstudien Theorien, Konzepte und Praktiken biog rafischen und autobiografischen Schreibens vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart sichtbar. Aus verschiedenen Perspektiven werden theoretische Ausdifferenzierungen des Biografiebegriffs vorgenommen, der Grenzbereich zwischen Biografie und fiktiona lem Erzählen erkundet, Typologien autobiografischen Schreibens unter sucht und das Besondere an Schrifts teller- und Künstlerbiografien reflektiert. Hinzu kommt ein Gespräch zwischen Sven Hanuschek und Uwe Timm über biografisches Schreiben.
MIT BEITRÄGEN VON
Frieder von Ammon, Margit Dirscherl, Hans-Edwin Friedrich, Lutz Hagestedt, Walter Hettche, Tobias Heyl, Yvonne Hütter-Almerigi, Annette Keck, Susanne Lüdemann, Markus May, Julian Preece, S erife Sanlı, Friederike Schneider, Laura Schütz, Gideon Stiening, Carmen Ulrich, Kristian Wachinger, Sophia Wege und Marianne Willems.
DIE HERAUSGEBERINNEN
Margit Dirscherl ist Akademische Rätin am Institut für Deutsche Philologie der LMU München. Yvonne Hütter-Almerigi ist Professorin für Neuere deutsche Literatur am Institut für Philosophie der Universität Bologna.
S . erife S . anlı und Laura Schütz sind wissenschaftliche Mitarbeiterinnen am Institut für Deutsche Philologie der LMU München.
Wildwuchs der Worte
Zum Schreiben von Clarice Lispector
Hanna Sohns
Wildwuchs der Worte
Zum Schreiben von Clarice Lispector etwa 140 Seiten
ca. € 19,– (D), ca. € 20,– (A)
ISBN 978-3-68930-048-7 \ Erscheint Juni 2025
ISBN 978-3-68930-048-7
edition essay
Clarice Lispector (1920–1977) wurde in der Ukraine geboren und lebte nach ihrer Flucht vor allem in Rio de Janeiro. Ihr dichterisches Werk wurde wenig erschlossen, gehört aber unbestritten zur Weltliteratur.
Ihr Schreiben folgt dem unbedingten Verlangen nach der Unmittelbarkeit des Lebens. Lispector will »den bebenden, lebendigen Nerv des Jetzt« spüren. Die Figuren ihrer Romane und Erzählungen treten aus einem vorgezeichneten Leben und vollziehen einen vielleicht unmöglichen Prozess der Befreiung.
Lispectors Texte denken das Leben nicht in Form von Grenzen zwischen Natur und Kultur, sondern als ständige Vermischung. Die Natur ist kein getrennter Raum, sie »ist einnehmend: sie umgarnt (…) mit Haut und Haaren und ist sexuell lebendig«. Sie verschlingt und überwuchert das wahrnehmende Ich und auch den Raum der Schrift. Das Schreiben soll zur pflanzlichen Substanz oder zum »lebendigen Wasser« werden. Statt die Natur in einen äußeren Raum zurückzudrängen und aus der Distanz des Denkens heraus zu beschreiben, nähern sich ihre Texte dem organischen Leben an und erzählen von einer anderen Welt.
Lispector sucht nach der »dichten Wildnis der Wörter«. Dies vereint in der Mannigfaltigkeit ihrer Texte und Erzählformen ihr schriftstellerisches Unternehmen, das dieser einführende Essay in einigen grundlegenden Zügen in den Blick nimmt.
Hanna Sohns ist wissenschaftliche Assistentin am Lehrstuhl für Romanische Philologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie studierte in München, Paris und Wien und promovierte an der Universität Erfurt über Fernando Pessoa. Derzeit schreibt sie an einer Studie über die Figur der Weiblichen Schar, deren Spuren sie von der Antike bis in die moderne Literatur verfolgt.
NEUE FOLGE 16 2025
Hugo Ball Almanach
Studien und Texte zu Dada
Neue Folge 16 (2025)
Herausgegeben von der Stadt Pirmasens in Verbindung mit der Hugo-Ball-Gesellschaft
Redaktion: Eckhard Faul etwa 220 Seiten
zahlreiche Farbabbildungen
ca. € 28,– (D), ca. € 29,– (A) ISBN 978-3-68930-032-6 \ Erscheint im Juni 2025
ISBN 978-3-68930-032-6
9 7 8 3 6 8 9 3 0 0 3 2 6
DIE HERAUSGEBER
Die Stadt Pirmasens, in der Hugo Ball 1886 geboren wurde, engagiert sich seit den 1970er Jahren mit einer wissenschaftlichen Sammlung, dem seit 1977 jährlich erscheinenden Almanach und einem Kulturpreis für ihren bedeutenden Sohn.
Die Hugo-Ball-Gesellschaft wurde 1998 in Pirmasens gegründet. Sie gibt u. a . die gesammelten Werke Hugo Balls heraus.
Ein bisher unbekannter Artikel Hugo Balls über den Monte Verità und Balls Verstrickung in die deutsche Politik nach dem Ersten Weltkrieg bilden Schwerpunkte des neuen Hugo-Ball-Almanachs.
Der Namensgeber des Almanachs steht im Mittelpunkt der neuen Ausgabe: Während seiner Zeit im Tessin beobachtete Hugo Ball genau, was in der Künstlerkolonie auf dem benachbarten Monte Verità passierte. Das esoterische Treiben dort sah er mit einiger Skepsis, wie sein jetzt aufgefundener Artikel aus dem Jahr 1917 zeigt. Balls sich daran anschließendes politisches Engagement bis 1919 endete ernüchtert, was eine eingehende Darstellung deutlich macht. In zwei weiteren Beiträgen zu Balls Werk wird sein Drama »Der Henker von Brescia« (1914) in der norditalienischen Stadt verortet sowie dem historischen Vorbild für die Titelfigur seines Varieté-Romans »Flametti oder vom Dandysmus der Armen« (1918) nachgegangen. Darüber hinaus findet sich im neuen Almanach ein umfangreicher Aufsatz über den Avantgarde-Maler und -Zeichner Max Oppenheimer, der 1916 zu den Mitbegründern des Cabaret Voltaire in Zürich gehört hat, und ein Beitrag zu den grotesken Erzählwelten des Dadaisten Walter Mehring. Der aktuelle Band dokumentiert zudem die künstlerische Arbeit des heutigen Cabaret Voltaire in Zürich im vergangenen Jahr. Abschließend werden im Rezensionsteil die jüngsten Publikationen zu Hugo Ball und Dada besprochen.
DER REDAKTEUR
Eckhard Faul studierte Germanistik und Kunstgeschichte in Saarbrücken. Er promovierte über den expressionistischen Schriftsteller Hans Leybold. Editionen von Werken Maler Müllers, Johann Heinrich Mercks, Georg Kulkas, Georg Kaisers und Hugo Balls.
Marie-Luise Bott
»Ich will das problematische Buch«
Christoph Meckels »Suchbild. Über meinen Vater« (1980) und die Tagebücher von Eberhard Meckel
Marie-Luise Bott
»Ich will das problematische Buch«
Christoph Meckels »Suchbild. Über meinen Vater« (1980) und die Kriegstagebücher seines Vaters Eberhard etwa 130 Seiten
ca. € 24,– (D), ca. € 25,– (A)
ISBN 978-3-68930-050-0
\ Erscheint im Mai 2025
ISBN 978-3-68930-050-0
»Er ist der selbstbeglaubigte Zeuge des anderen, und weiß, daß Zeugenschaft nicht selbstlos ist.« Christoph Meckel
Christoph Meckels »Suchbild« über seinen früh verstorbenen Vater Eberhard Meckel (1907–1969) – Lyriker, Erzähler, Kritiker – wurde nach Erscheinen 1980 von der westdeutschen Literaturkritik und Germanistik überwiegend kritisch rezipiert. Und das nicht hinsichtlich seiner literar ischen Qualität, sondern aus ethisch-moralischen Gründen. Wie hier der Sohn über den Vater schrieb, provozierte.
Der Begriff Suchbild ist dabei ambivalent: Er bezeichnet ein Bild, in dem etwas nicht unmittelbar Sichtbares aufzufinden ist; und er meint die Anzeige oder Porträtzeichnung einer vermissten Person oder eines gesuchten Täters. Bericht geben muss Christoph Meckel von der Entw icklung seines Vaters zum typischen Mitläufer, der sein Mitwirken an der Sache des Nationalsozialismus verdrängte.
Dieser Band bietet eine Kontextualisierung und Historisierung sowohl von Christoph Meckels »Suchbild« wie auch des Auslösers: dem Kriegstagebuch des Vaters Eberhard.
DIE AUTORIN
Marie-Luise Bott studierte Germanistik und Slavistik in Tübingen und promovierte in Konstanz über den Epitaph-Stil Marina Zwetajewas. Unter dem Titel »Auf eigenen Wegen« gab sie 1987 Zwetajewas Tagebuchprosa 1917–1920/1934 und 2021 deren Briefwechsel mit Boris Pasternak 1922–1936 heraus.
Unsere Literatur-Highlights
ISBN 978-3-96707-095-8
ISBN 978-3-86916-815-9
ISBN 978-3-96707-409-3
ISBN 978-3-96707-749-0
ISBN 978-3-96707-894-7
ISBN 978-3-96707-701-8
ISBN 978-3-86916-166-2
Wo spielen die Töne?
MUSIKORTE FÜR ALLE
Michaela Fridrich/Michael Schmidt (Hg.)
Wo spielen die Töne?
Musikorte für alle
etwa 120 Seiten, br., 12 x 19 cm ca. € 22,– (D), ca. € 23,– (A) ISBN 978-3-68930-018-0 \ Erscheint im März 2025
ISBN 978-3-68930-0180
Orte haben Einfluss darauf, welche Musik dort von wem gehört wird. Wie der Balcony Club am Berliner Alexanderplatz mit seinem Disco-Charme der 70er Jahre, wo normalerweise DJs auflegen und K-Pop-Events stattfinden. Bei einer Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung wurde er im November 2023 zum Ort für experimentelle Klangaktionen und kulturpolitischen Diskurs. In einer Mischung aus Performance und Gesprächen ging es um die utopische Vision von Musikorten für alle, aus der schließlich die Idee zu diesem Band entstand.
In interdisziplinären Ansätzen und Perspektiven geht es um Fragen wie: Welche Voraussetzungen müssen Orte erfüllen, damit sie zu Musikorten für alle werden? Wie werden Opernhäuser und Konzertsäle ihre oftmals einschüchternde Anmutung los, damit mehr Menschen sich dort willkommen fühlen? Könnten bestehende Orte besser genutzt werden und wie lassen sich neue erschließen? Ist dabei mehr Nähe zwischen Musiker:innen und Publikum möglich? Und wie kann Architektur dazu beitragen, starre Konzertformate und Aufführungsrituale aufzubrechen?
Mit Beiträgen von Mustafa Akça, Sara Arnsteiner-Simonischek, Carsten Brosda, Jens S. Dangschat, Michaela Fridrich, Dorothea Kolland, Avri Levitan, Gunter Pretzel, Kirsten Reese, Franziska Richter, Michael Schmidt, Markus Stenger, Katinka Strassberger, Manos Tsangaris sowie Hannelore Vogt und Christine Kern.
Dieses Buchprojekt wird mit Unterstützung der Friedrich-Ebert-Stiftung durchgeführt.
DIE HERAUSGEBER
Michaela Fridrich, Musikjournalistin und Autorin, arbeitet für BR-KLASSIK. Schwerpunkte in den Bereichen Neue Musik und Musikvermittlung. Sie konzipiert und moderiert Konzerteinführungen für die Münchner Philharmoniker, das BR-Symphonieorchester sowie für die musica viva-Reihe des BR. Zusammenarbeit mit verschiedenen Bildungseinrichtungen wie der Hochschule für Musik und Theater München, Leiterin von Seminaren an der Georg-vonVollmar-Akademie, Lehrbeauftragte an der Münchner Volkshochschule.
Michael Schmidt lehrt multimediale Musikvermittlung sowie Ethik und Ästhetik digitaler Musikkultur an der Hochschule für Musik und Theater München sowie an der European Graduate School; bis 2023 Koordinator des Klassikportals sowie trimedialer Programmschwerpunkte des Programmbereichs BR-KLASSIK; Vorsitzender des Kuratoriums der Georg-von-Vollmar-Akademie; stellv. Vorsitzender des Auswahlausschuss der Friedrich-EbertStiftung; zahlr. Veröffentlichungen, zuletzt in der et+k »Zwischen Tönen. Musik im Kontext« (2022) und »WagnerVisionen. Bayreuther Regie-Debüts im Gespräch« (2023).
MICHAEL SCHMIDT (H g .) Künstliche Intelligenz der Töne
Ethik und Ästhetik digitaler Musikkultur
Michael Schmidt (Hg.) Künstliche Intelligenz der Töne
Ethik und Ästhetik
digitaler Musikkultur etwa 120 Seiten, br., 12 x 19 cm ca. € 22,– (D), ca. € 23,– (A)
ISBN 978-3-68930-030-2
\ Erscheint im März 2025
ISBN 978-3-68930-030-2
Der Band widmet sich Fragen zur Ethik und Ästhetik digitaler Musikkultur im Horizont künstlicher Intelligenz. Neun Akteurinnen und Akteure des Musiklebens äußern sich dazu aus unterschiedlichen Perspektiven.
Was bedeuten die digitalen und KI-Technologien für die Musik? Können durch musikalische Produktion oder Interaktion mit einer KI neue musikalische Qualitäten und Formen musikalischer Teilhabe entstehen? Welche Auswirkungen haben Digitalisierung und KI auf Fragen der kulturellen Kommunikation, Vermittlung, Partizipation und Verteilungsgerechtigkeit im Musikbereich? Wie kann im Zeitalter der Künstlichen Intelligenz eine gerechte Regulierung der digitalen Klänge sinnvoll umgesetzt werden, ohne die Entfaltung eines neuen künstlerischen Formenreichtums zu behindern? Inwieweit passt die säuberliche Trennung zwischen Werk, Bearbeitung, Interpretation und Aufführung noch zu einer KI-unterstützen Musikpraxis? Welchen ästhetischen und ethischen Status könnten Musikerzeugnisse haben, die von einer nicht bloß als Instrument genutzten, sondern überwiegend autonom agierenden KI generiert wurden?
Mit Beiträgen von Ludger Brümmer, Dorte Lena Eilers, Michaela Fridrich, Thilo Klawonn, Frizz Lauterbach, Ali Nikrang, Matthias Röder, Wolfgang Rüdiger und Michael Schmidt.
DER HERAUSGEBER
Michael Schmidt lehrt multimediale Musikvermittlung sowie Ethik und Ästhetik digitaler Musikkultur an der Hochschule für Musik und Theater München sowie an der European Graduate School; bis 2023 Koordinator des Klassikportals sowie trimedialer Programmschwerpunkte des Programmbereichs BR-KLASSIK; Vorsitzender des Kuratoriums der Georg-von-Vollmar-Akademie; stellv. Vorsitzender des Auswahlausschuss der Friedrich-Ebert-Stiftung; zahlr. Veröffentlichungen, zuletzt in der et+k »Zwischen Tönen. Musik im Kontext« (2022) und »WagnerVisionen. Bayreuther Regie-Debüts im Gespräch« (2023).
TESSA SINGER
DAS LIBRETTO IM ZEITGENÖSSISCHEN
MUSIKTHEATER
Transformationsprozesse von Text, Musik und Aufführung
Tessa Singer
Das Libretto im zeitgenössischen Musiktheater
Transformationsprozesse von Text, Musik und Aufführung etwa 340 Seiten, br., 15 x 23 cm farb. Abb., Notenbeispiele ca. € 38,– (D), ca. € 39,– (A) ISBN 978-3-68930-014-2 \ Erscheint im Februar 2025
ISBN 978-3-68930-014-2
9 7 8 3 6 8 9 3 0
Das zeitgenössische Musiktheater zeichnet sich durch äußerst heterogene Themen, Stile und Arbeitsprozesse aus. Das Libretto und seine musikalisch-theatrale Umsetzung sind ein Merkmal für diesen Formenpluralismus. Das wirft grundsätzliche Fragen hinsichtlich der Begriffsbestimmung auf. Was verstehen wir unter einem zeitgenössischen Libretto?
Auffällig ist, dass der Libretto-Begriff schwer mit einer zeitgenössischen Musiktheaterpraxis zu vereinbaren ist, denn das Libretto wird gewöhnlich mit Werken des 18. und 19. Jahrhunderts assoziiert. Dies bringt auch der Großteil der Forschungsliteratur zum Ausdruck. Das zeitgenössische Libretto jedoch basiert nicht zwingendermaßen auf Kategorien wie Narration und Figurenrede, sondern auf einer vielfältigen, individuellen sowie kollektiven Ästhetik und Produktionsweise.
Anhand von fünf Beispielen aus dem deutschsprachigen Musiktheater werden Begriffe vorgeschlagen, die die nicht-narrativen, experimentellen Strukturen des zeitgenössischen Librettos auf textlicher, musikalischer, szenischer und produktionsbezogener Ebene beschreiben. Das Buch reiht sich dabei in aktuelle Debatten rund um das Verhältnis von Schriftlichkeit und Performanz ein und schließt eine Lücke innerhalb der Librettoforschung, indem es sich dem Libretto aus der Perspektive der Aufführung nähert. Das Buch untersucht »Oceane« von Detlev Glanert/ Hans-Ulrich Treichel, »Violetter Schnee« von Beat Furrer/Händl Klaus, »Benjamin« von Peter Ruzicka/Yona Kim, »Diodati. Unendlich« von Michael Wertmüller/Dea Loher und »Ban ´ uta« von Alfreds Kalnin ´ š/ HAUEN UND STECHEN.
DIE AUTORIN
Tessa Singer studierte Germanistik, Musikwissenschaft und Theaterwissenschaft. 2024 promovierte sie mit einer interdisziplinären Arbeit über »Das Libretto im zeitgenössischen Musiktheater« am Institut für Theaterwissenschaft der Freien Universität Berlin. Von 2019 bis 2023 war sie freischaffende Referentin für Werkeinführungen sowie Übertitelinspizientin an der Komischen Oper Berlin. Seit 2020 arbeitet sie bei der Berliner Verlagsgruppe Edition Gravis und Verlag Neue Musik in den Bereichen Lektorat und Leihmaterialverwaltung.
Rüdiger Albrecht
Friedrich Gulda
Pianist – Musiker – Freigeist
Rüdiger Albrecht
Friedrich Gulda
Pianist – Musiker – Freigeist etwa 120 Seiten, br., 12 x 19 cm s/w-Abbildungen
ca. € 19,– (D), ca. € 20,– (A)
ISBN 978-3-96707-836-7
\ Erscheint im März 2025
ISBN 978-3-96707-836-7
Der Name des in Wien geborenen Pianisten Friedrich Gulda (1930–2000) steht, dank eines klaren, schnörkellosen Klavierspiels und einer charismatischen wie polarisierenden Persönlichkeit, für einen der herausragendsten und wirkmächtigsten Vertreter seiner Zunft in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche Tourneen begründeten seinen internationalen Ruhm; Einspielungen einzelner Werkzyklen von Bach, Beethoven und Debussy besitzen bis heute Referenzstatus.
Der Erwartungshaltung des Publikums suchte Gulda indes bald zu entfliehen: Der Jazz, anfangs strikt getrennt von seiner »offiziellen« Karriere, später die Hinwendung zur Freien Musik, verhalfen ihm in den 1970er Jahren – begleitet von wirkungsvoll lancierten Provokationen des Publikums und der Presse – zu einem Ausstieg aus der zunehmend als Einengung empfundenen Routine der Klassikwelt. Der Non-Konformist entwarf nun musikalische Projekte mit Gleichgesinnten, hob Festivals aus der Taufe und führte vermehrt eigene Kompositionen auf. In seiner Spätphase widmete sich Gulda intensiv der Klaviermusik seines Abgottes Mozart, um schließlich mit den Paradise Girls den Tanz ins Paradies zu feiern.
AUSSERDEM ERSCHIENEN
Birger Petersen
Glenn Gould
Auf der Suche nach Perfektion
2024, 145 Seiten
€ 19,– (D), € 19,60 (A)
ISBN 978-3-96707-825-1
DER AUTOR
Rüdiger Albrecht , geb. 1957 in Stuttgart, Musikwissenschaftler. Arbeitete beim Rundfunk. Buch-Veröffentlichungen, Herausgebertätigkeit und Mitarbeit an CD-Veröffentlichungen mit historischen Aufnahmen, Rezensionen. Lebt in Berlin.
MUSIK-KONZEPTE
MUSIK-KONZEPTE
Herausgegeben von Ulrich Tadday
Heft 207
Walter Zimmermann etwa 100 Seiten, Abb. und Notenbeispiele ca. € 28,– (D), ca. € 29,– (A)
ISBN 978-3-68930-022-7
\ Erscheint im Januar 2025
ISBN 978-3-68930-022-7
9 7 8 3 6 8 9 3 0 0 2 2 7
Wer die Welt des Komponisten Walter Zimmermann (*1949) bereist, überquert nicht nur musikalische, sondern auch literarische und philosophische Kontinente.
Man begegnet Novalis, Hölderlin, Nietzsche und Wittgenstein, reist über die Seidenstraße und ist mit Zimmermann bei amerikanischen Komponisten zu Hause. Allein ein flüchtiger Blick in das Findbuch des WalterZimmermann-Archivs der Akademie der Künste, Berlin genügt, um einen Eindruck von der intellektuell tiefen Dimension des Komponisten zu erhalten. Die Beiträge des Bandes gehen der Frage nach, wie sich dieser Gedankenkosmos in der Musik von Walter Zimmermann Ausdruck verschafft.
MIT BEITRÄGEN VON
Stefan Drees, Thomas Groetz, Susanne Heiter, Martin Kaltenecker, Walter-Wolfgang Sparrer, Werner Strinz und Dirk Wieschollek.
MUSIK-KONZEPTE
MUSIK-KONZEPTE
Herausgegeben von Ulrich Tadday
Heft 208/209
Detlev Glanert
etwa 180 Seiten, Abb. und Notenbeispiele
ca. € 42,– (D), ca. € 43,– (A)
ISBN 978-3-68930-025-8
\ Erscheint im April 2025
ISBN 978-3-68930-025-8
Der Name von Detlev Glanert (*1960) ist in aller Munde: anerkannt als bedeutender Opernkomponist und ebenso bewundert für seine zahlreichen Instrumentalwerke.
Als überaus erfolgreicher Opernkomponist ist Glanert beseelt von einer »absolut altmodischen Liebe zum Theater« und berühmt für seine Werke, in denen er auf der Bühne eine »Raumverkrümmung zwischen Vergangenheit und Gegenwart« stattfinden lässt. Ebenso wird er für seine Instrumentalkompositionen geschätzt, vor allem für seine Sinfonien und Konzerte. Es ist sowohl die Aktualität seiner Werke, die Detlev Glanert (auch) in Auseinandersetzung mit der Tradition schafft, als auch und nicht zuletzt deren hohe kompositorische Qualität, die Theater- und Konzertbesucher gleichermaßen in den Bann zieht.
MIT BEITRÄGEN VON
Norbert Abels, Gabriele Groll, Frank Harders-Wuthenow, Gordon Kampe, Janina Müller, Rainer Nonnenmann, Kerstin Schüssler-Bach, Michael Schwalb und Habakuk Traber.
»Eine Kleinigkeit aus meiner Feder erlaube ich mir …«
Veröffentlichungen des Brahms-Instituts an der Musikhochschule Lübeck
Band XIV
Christoph Jannis Arta, Teresa Cäcilia Ramming, Nicole Werner, Stefan Weymar (Hg.) »Eine Kleinigkeit aus meiner Feder erlaube ich mir …«
Lieblingsstücke aus der Sammlung des Brahms-Instituts
74 Seiten, br., 22,3 x 24,5 cm zahlreiche farbige Abbildungen
€ 19,90 (D), € 20,50 (A)
ISBN 978-3-68930-040-1
Im Vertrieb der edition text+kritik \ Erschienen im November 2024
ISBN 978-3-68930-040-1
7 8 3 6 8 9 3 0 0 4 0 1
Nach nunmehr 25 Jahren als Leiter des BrahmsInstituts an der Musikhochschule Lübeck widmet sich Wolfgang Sandberger einer neuen Aufgabe. Aus diesem Anlass entstand eine Abschiedsschrift mit dem Titel »Eine Kleinigkeit aus meiner Feder erlaube ich mir …«, die Beiträge von elf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern vereint.
Im Zentrum stehen die persönlichen »Lieblingsstücke« der Autorinnen und Autoren aus der Sammlung des Brahms-Instituts, mit denen sie ganz eigene Erinnerungen an den Widmungsträger und seine Zeit als Leiter des Instituts verbinden. Gleichzeitig bilden die musik- und kulturwissenschaftlichen Beiträge die weite Spannbreite der Sammlung des BrahmsInstituts ab: So werden neben Autografen (Oliver Korte) auch Briefe (Otto Biba) und deren Abschriften (Friederike Wißmann), Fotografien (Christiane Wiesenfeldt), Reliefs (Christoph Jannis Arta), Adressbücher (Cornelius Borck), Notendrucke (Siegfried Oechsle, Laurenz Lütteken) und deren Dedikationen (Andrea Hammes), Gedichtbände mit handschriftlichen Widmungen (Lea Kollath) sowie Memorabilien in Form von Haarlocken untersucht (Teresa Cäcilia Ramming). Alle »Lieblingsstücke« werden in hochwertigen Farbabbildungen dokumentiert.
Der Band wurde durch die Musikhochschule Lübeck, die JohannesBrahms-Gesellschaft Hamburg und den Verein zur Förderung des Brahms-Instituts Lübeck e. V. finanziell unterstützt.
DAS BRAHMS-INSTITUT AN DER MUSIKHOCHSCHULE LÜBECK
Das Brahms-Institut wendet sich an alle, die sich für diesen bedeutenden Komponisten interessieren. Als Kompetenzzentrum widmet es sich dem Leben, Werk und der Wirkungsgeschichte von Johannes Brahms. Herzstück der Villa Brahms auf dem Jerusalemsberg in Lübeck ist die einziga rtige Sammlung mit wertvollen Musikhandschriften, Briefen, Fotos und anderen Quellen zu Johannes Brahms und seinem Umfeld. Diese Materialien stehen allen Interessierten digital zur Verfügung. Als »kultureller Leuchtturm« mit internationaler Ausstrahlung engagiert sich das Institut auch für die Vermittlung von Brahms und seiner Musik.
PHILOSOPHIE
DER MUSIK
Musikästhetik im Ausgang von Adorno
Daniel Martin Feige
Philosophie der Musik
Musikästhetik im Ausgang von Adorno 216 Seiten, geb., 14,8 x 21 cm
€ 24,– (D), € 24,70 (A)
ISBN 978-3-68930-028-9
\ Erschienen im Oktober 2024
ISBN 978-3-68930-028-9
AUSSERDEM ERSCHIENEN
Wolfgang Fuhrmann/ Gabriele Geml/Han-Gyeol Lie/ Nikolaus Urbanek (Hg.)
Worte ohne Lieder Sprachästhetik und musikalisches Schreiben bei Adorno 2024, 376 Seiten, farb. und s/w-Abb.
€ 49,– (D), € 50,40 (A) ISBN 978-3-96707-773-5
Die Musikphilosophie von Theodor W. Adorno hat die musikästhetische Diskussion in Deutschland über viele Jahrzehnte bestimmt. Das Buch lotet dieses Erbe aus, indem es die Grundgedanken von Adornos am Paradigma der Musik entwickelten Ästhetischen Theorie für Formen der Musik ausbuchstabiert, die Adorno selbst nicht im Blick hatte.
Die Texte des Buches knüpfen hierbei einerseits an Adornos Erbe an, befragen aber zugleich kritisch die normative Einengung auf bestimmte Arten von Musik.
Bekanntermaßen waren Adornos Urteile über den Jazz und auch die Popmusik vernichtend. Mit und gegen Adorno versucht das Buch, auf die ästhetischen Potenziale des Jazz wie der Popmusik zu pochen. Dies geschieht, indem anhand von acht Grundbegriffen (von »Begriff« über »Dialektik« und »Kritik« bis »Gattung«) Überlegungen zur Musik im Spannungsfeld der Künste entwickelt und entfaltet werden. Die Kapitel des Buches können dabei im Zusammenhang oder für sich gelesen werden.
DER AUTOR
Daniel Martin Feige ist Professor für Philosophie und Ästhetik an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Vor seinem Philosophie-Studium studierte er Jazz-Klavier. Er forscht und publiziert zu Themen der philosophischen Ästhetik und Anthropologie in ihren Bezügen zu Fragen der praktischen wie theoretischen Philosophie. Zur Musikästhetik hat er zwei Monografien veröffentlicht: »Philosophie des Jazz« (2014) und »Musik für Designer« (2021).
Unsere Musik-Highlights
ISBN 978-3-86916-501-1
7 8 3 8 6 9 1 6 5 0 1 1
ISBN 978-3-86916-501-1
ISBN 978-3-86916-827-2
ISBN 978-3-86916-827-2
ISBN 978-3-96707-184-9
ISBN 978-3-86916-359-8
978-3-96707-757-5
ISBN 978-3-86916-392-5
ISBN
ISBN 978-3-86916-662-9
978-3-86916-775-6
ISBN 978-3-86916-274-4
Die Reihe über Filmschaffende FILM-KONZEPTE
Die FILM-KONZEPTE widmen sich seit fast zwei Jahrzehnten bedeutenden Filmschaffenden: Regisseurinnen und Regisseuren, aber auch anderen Beteiligten der Filmproduktion etwa aus den Bereichen Drehbuch, Kamera oder Kostümbild.
Die Reihe wurde 2006 von Thomas Koebner begründet und zusammen mit Fabienne Liptay etabliert, es folgten die »Münchner Jahre« (2013–2018) mit Michaela Krützen, Fabienne Liptay und Johannes Wende, zuletzt die »Zürcher Jahre« (2019–2024), in denen die Reihe von Kristina Köhler, Fabienne Liptay und Jörg Schweinitz herausgegeben wurde. Ab 2025 übernehmen Ilka Brombach, Chris Wahl und Michael Wedel von der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF die Herausgeberschaft, deren Standort sich damit in die traditionsreiche Filmstadt Babelsberg verlagert.
Seit 2006 hat sich auch das Erscheinungsbild der Reihe gewandelt. 2025 gibt es anlässlich des Redaktionswechsels wieder einen kleinen Relaunch, und zugleich eine »Rückkehr«: Wie zu Beginn werden die Umschläge in der Sonderfarbe Silber glänzen, das die Filmpublikationen der edition text+kritik lange auszeichnete und das sich nun auch im Digitaldruck reproduzieren lässt.
Die lange und wechselhafte Geschichte der Filmstadt Babelsberg kann auf Themensetzungen für zukünftige Hefte ebenso inspirierend wirken wie die Vielfalt der Genres, Stile und Gewerke, die man mit ihr – im nationalen wie im internationalen Kontext – in Verbindung bringt. Zugleich soll sie Ansporn sein, den Blick über kanonisierte Namen und Nationen hinaus auch auf vernachlässigte Gebiete und Gegenstände zu richten.
Der bewährte Kern der Marke FILM-KONZEPTE, die ästhetisch sensible werkmonografische Würdigung bedeutender Filmschaffender, bleibt dabei erhalten. Im Sinne einer stärkeren Fokus s ierung historischer Transformationen und aktueller Phänomene der Filmproduktion und -ästhetik wird er punktuell von (Sonder-)Heften flankiert, die ausgehend von einzelnen Personen (medien-)übergreifende Zusammenhänge, unterschiedliche Arbeitsweisen und Werkkonstellationen beleuchten. Mit dieser Ausrichtung wendet sich die Reihe weiterhin an ein filmwissenschaftliches sowie an ein breites filminteressiertes Publikum.
Michael Wedel
»Ein ums andere Mal bringt die Reihe FILM-KONZEPTE das Kunststück fertig, eine breite Leserschaft wissenschaftlich fundiert und analytisch präzise, dabei frei von unnötigem Fachjargon, mit dem Werk einzelner Filmschaffender bündig und doch prägnant vertraut zu machen. Ich freue mich, an der Fortsetzung dieser Tradition der Neugier auf die Geschichte und Gegenwart des Kinos mitzuwirken.«
Ilka Brombach
»Wir starten mit einem gemeinsamen Heft zu Wolfgang Kohlhaase, der hier in Babelsberg, dem neuen Redaktionsstandort der Reihe, über sieben Jahrzehnte gewirkt und als Drehbuchautor (deutsch-)deutsche Filmgeschichte maßgeblich mitgeprägt hat.«
Chris Wahl
»In Vorbereitung sind Hefte zu Jeanine Meerapfel und Agnès Varda, mit denen wir zwei herausragende weibliche Filmschaffende vorstellen möchten, sowie zu Carl Theodor Dreyer und Giorgos Lanthimos. Wir danken schon jetzt allen beteiligten Herausgeber:innen und wünschen den Heften eine gewogene Leserschaft.«
FILM-KONZEPTE
Ilka Brombach / Chris Wahl / Michael Wedel (Hg.)
WOLFGANG KOHLHAASE
75 1 / 2025
FILM-KONZEPTE
Herausgegeben von Ilka Brombach, Chris Wahl und Michael Wedel
Ilka Brombach/Chris Wahl/ Michael Wedel (Hg.)
Heft 75
Wolfgang Kohlhaase etwa 100 Seiten
€ 24,– (D), € 24,70 (A)
ISBN 978-3-68930-020-3
\ Erscheint im Januar 2025
ISBN 978-3-68930-020-3
Wolfgang Kohlhaase (1931–2022), dessen Schaffen über 30 Filme umfasst und sich weit über ein halbes Jahrhundert erstreckt, gehört zu den bedeutendsten Drehbuchautoren der (deutsch-)deutschen Filmgeschichte.
Seine Zusammenarbeit mit den Regisseuren Gerhard Klein und Konrad Wolf bei Filmen wie Berlin – Ecke Schönhauser (1957), Ich war Neunzehn (1968) oder Solo Sunny (1980) hat Meilen-, zugleich immer auch Stolpersteine in die Geschichte der DEFA gesetzt. Seine Drehbücher für Andreas Dresen (u. a Sommer vorm Balkon, 2005, Als wir träumten, 2015), aber auch Volker Schlöndorff (Die Stille nach dem Schuss, 2000) oder Matti Geschonneck (In Zeiten des abnehmenden Lichts, 2017) haben verlässlich für künstlerische Höhepunkte des Nachwendek inos gesorgt.
Die Beiträge zu diesem Band schlagen thematische und motivische Schneisen durch das umfangreiche Gesamtwerk Kohlhaases. Sie widmen sich der Darstellung von Nationalsozialismus und Zweitem Weltkrieg in seinen Filmen, gehen dem wiederkehrenden Thema eines geteilten Deutschlands nach, diskutieren seinen Umgang mit Frauenfiguren und jugendlichen Helden und betrachten das Wechselspiel von Humor und Lebensnähe. Ein persönliches Porträt Kohlhaases und unveröffentlichte Texte aus dem Nachlass runden den Band ab.
DIE HERAUSGEBER
Ilka Brombach ist Vertretungsprofessorin für Filmforschung und Filmbildung im Museum an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und Leiterin des Filmfestivals »moving history«.
Chris Wahl ist Professor für Audiovisuelles Kulturerbe an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und Leiter des DFG-Langfristvorhabens »Bilder, die Folgen haben – Eine Archäologie ikonischen Filmmaterials aus der NS-Zeit«.
Michael Wedel ist Professor für Mediengeschichte an der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF und war 2015 bis 2024 Co-Sprecher der DFG-Kollegforschungsgruppe »Cinepoetics – Poetologien audiovisueller Bilder«.
FILM-KONZEPTE
JEANINE MEERAPFEL
FILM-KONZEPTE
Herausgegeben von Ilka Brombach, Chris Wahl und Michael Wedel
Lea Wohl von Haselberg (Hg.)
Heft 76
Jeanine Meerapfel etwa 100 Seiten
€ 24,– (D), € 24,70 (A)
ISBN 978-3-68930-041-8
\ Erscheint im Mai 2025
ISBN 978-3-68930-041-8
9 7 8 3 6 8 9 3 0 0 4 1 8
Jeanine Meerapfel ist eine der wichtigsten AutorRegisseurinnen der Bundesrepublik. Migration und Mehrsprachigkeit, Heimatverlust und -suche sowie weibliche und jüdische Perspektiven prägen ihre Filme.
Das Schaffen der 1943 in Buenos Aires geborenen Filmemacherin umfasst Spiel- und Dokumentarfilme wie Im Land meiner Eltern (1981), Malou (1980), La Amiga (1987/88) oder Eine Frau (2022). Als Professorin unterrichtete sie Filmstudierende und prägte als Präsidentin zehn Jahre lang die Akademie der Künste in Berlin. Ihr Werk trägt deutsch-jüdische Geschichte(n) von Flucht, Exil und (Un)Zugehörigkeit ebenso ins deutsche Kino wie einen Blick auf sogenannte Gastarbeiter:innen, den andauernden Rassismus der Bundesrepublik oder die fortwirkende NS-Vergangenheit, die ihre Schatten auf die Gegenwart wirft und das Leben von nachgeborenen Generationen prägt. Doch Meerapfels Werk entzieht sich einer allzu einfachen Kategorisierung und erzählt in poetischen Bildern immer auch von der Schönheit des Lebens.
Der Band widmet sich den Bezügen zu Lateinamerika, den Auseinandersetzungen mit bundesrepublikanischer Gegenwart, Generationenverhältnissen und dem Umgang mit Erinnerung in den Filmen Jeanine Meerapfels, begleitet von einem biografischen Porträt und einem Gespräch mit der Filmemacherin über ihre filmische Arbeit.
DIE HERAUSGEBERIN
Lea Wohl von Haselberg lehrt an der Filmuniversität Babelsberg und forscht zu deutsch-jüdischen Themen und Erinnerungskultur. Sie leitet das DFG-Projekt »Jewish Film Heritage« und ist Programmdirektorin des Jüdischen Filmfestivals Berlin Brandenburg.
FILM | LEKTÜREN
Heike Klapdor
Robert Siodmak, Edgar G. Ulmer: MENSCHEN AM SONNTAG
FILM | LEKTÜREN
Herausgegeben von Jörn Glasenapp
Heike Klapdor
Robert Siodmak, Edgar G. Ulmer: MENSCHEN AM SONNTAG
etwa 100 Seiten
ca. € 20,– (D), ca. € 21,– (A)
ISBN 978-3-68930-043-2
\ Erscheint im Juli 2025
ISBN 978-3-68930-043-2
9 7 8 3 6 8 9 3 0
10. Band
Menschen am Sonntag ist ein zentraler Film der deutschen und internationalen Filmgeschichte. Nahezu jede zeit- und kulturgeschichtliche Publikation über die Weimarer Republik würdigt seine Bedeutung, erstmals im deutschsprachigen Raum wird er hier in einer monografischen Studie untersucht.
Menschen am Sonntag ist ein Schlüsselfilm der Weimarer Republik. 1929, im Jahr der filmtechnischen und stilistischen Wende vom Stummzum Tonfilm produziert, vollendet sich in ihm thematisch und ästhetisch der Aufbruch in die Moderne des 20. Jahrhunderts, die kurz darauf mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933 abbricht und an die Gesellschaft und Film erst wieder nach 1945 anknüpfen.
»Was ist das Besondere?« fragte der Kritiker Herbert Ihering schon anlässlich der Uraufführung im Februar 1930 angesichts eines kleinen, amateurhaften Films, in dem eigentlich nichts geschieht. Iherings Frage leitet die Lektüre des Films Menschen am Sonntag. Sie arbeitet mit einer Metapher als Denkform: Menschen am Sonntag ist ein Kristallisationspunkt, an dem sich in einem phänomenalen Augenblick alle disparaten Tendenzen, Konstellationen, Lebenssphären, Wahrnehmungsmodi und medialen Formen des Projektes ›Moderne‹ unter dem Druck der – politischen, ökonomischen, sozialen, kulturellen – Krise verdichten. Die kristallinen Facetten haften am filmischen Ereignis –dem Moment eines sommerlichen Weekends im Leben von fünf jungen Menschen in der Großstadt Berlin.
DIE AUTORIN
Heike Klapdor, Dr. phil., forscht und schreibt seit 1983 über die Themen Frauen, Exil und Film. Sie hat im Auftrag der Deutschen Kinemathek und der DFG filmhistorisch wichtige Nachlässe recherchiert und wurde für ihre Verdienste um das deutsche Filmerbe 2016 mit dem Reinhold Schünzel-Preis ausgezeichnet. 2021 erschien in der edition text + kritik ihre Studie »Mit anderen Augen. Exil und Film«.
herausgegeben von Jörn Glasenapp
Jörn Glasenapp
Band 1
Wim Wenders: PARIS, TEXAS
2019, 115 Seiten
€ 19,– (D), € 19,60 (A)
ISBN 978-3-86916-788-6
ISBN 978-3-86916-788-6
Kevin Vennemann
Band 7
Helke Sander: DIE ALLSEITIG REDUZIERTE PERSÖNLICHKEIT –REDUPERS
2024, 98 Seiten
€ 20,– (D), € 20,60 (A)
ISBN 978-3-96707-995-1
ISBN 978-3-96707-995-1
Christian Krug
Band 8
Sam Mendes: SKYFALL
2024, 112 Seiten
€ 20,00 (D), € 20,60 (A)
ISBN 978-3-96707-999-9
ISBN 978-3-96707-999-9
Jörn Glasenapp
Band 4
Nicolas Roeg: WENN DIE GONDELN TRAUER TRAGEN
2022, 100 Seiten
€ 20,– (D), € 20,60 (A)
ISBN 978-3-96707-526-7
ISBN 978-3-96707-526-7
Julian Hanich
Band 5
Friedrich
Wilhelm Murnau: CITY GIRL
2022, 101 Seiten
€ 20,– (D), € 20,60 (A)
ISBN 978-3-96707-735-3
ISBN 978-3-96707-735-3
9
Brad Prager
Band 2
Christian Petzold: YELLA
2021, 94 Seiten
€ 20,– (D), € 20,60 (A)
ISBN 978-3-96707-415-4
ISBN 978-3-96707-415-4
Black Screen
Erkundungen eines filmischen Phänomens
David Kleinekottmann
Black Screen. Erkundungen eines filmischen Phänomens vom Stummfilm bis heute etwa 250 Seiten
ca. € 24,– (D), ca. € 25,– (A)
ISBN 978-3-68930-045-6
\ Erscheint im Mai 2025
ISBN 978-3-68930-045-6
Die filmischen Phänomene Schwarzbild, Schwarzkader oder Schwarzfilmstreifen und die durch sie erzeugte schwarze Leinwand, die Black Screen, begleiten das Medium von Anfang an und eröffnen überraschende Einsichten.
Ob als konventionalisiertes Zeichen, als Interpunktion oder als abstrakte Auslassung im Bildgefüge: Das Spektrum von Black Screens ist so umfassend wie die Filmgeschichte selbst. Anhand eines breit angelegten Korpus aus Experimental-, Spiel- und Dokumentarfilmen untersucht und diskutiert der Band verschiedene Strategien im Umgang mit der Black Screen.
Neben einer Typologisierung diverser Formen der Black Screen umkreist die Arbeit Diskurse zu Abstraktion (in Film und Kunst) und zu textuellen Leerstellen, um so einen theoretischen Zugriff auf das Phänomen und die diversen gestalterischen Aneignungen zu erhalten. Denn, so stellt sich in der die Filmgeschichte durchstreifenden Betrachtung heraus: Eine schwarze Leinwand ist eben mehr als nur eine schwarze Leinwand.
DER AUTOR
David Kleinekottmann studierte an der Kunsthochschule für Medien Köln und promoviert an der Hochschule für Bildende Künste in Braunschweig. Er ist außerdem freiberuflicher Cutter und Mitarbeiter im Hartware MedienKunstVerein (HMKV) Dortmund.
Cinegraph e.V./Bundesarchiv (Hg.) Mehr als Tell und Heidi Deutsch-Schweizerische Filmbeziehungen (cinefest Katalogbuch zum XXI. Internat. Festival des deutschen Film-Erbes 2024) Redaktion: Jörg Schöning ca. 168 Seiten
€ 28,– (D), € 28,70 (A) ISBN 978-3-68930-047-0 \ Bereits erschienen ISBN 978-3-68930-047-0
Idyllische Bergkulissen, die Sage von Wilhelm Tell und die vielfachen medialen Reproduktionen von Johanna Spyris »Heidi« prägen das filmische Bild der Schweiz aus deutscher Sicht. Darüber hinaus gibt es aber noch einiges mehr zu entdecken, was die Filmproduktion der beiden Länder miteinander verbindet.
Viele Filmschaffende waren in beiden Ländern tätig. So durfte der deutsche Regisseur Anton Kutter den ersten Tonfilm der Schweiz realisieren (Die Herrgottsgrenardiere, 1932). Der Wiener Leopold Lindtberg wurde nach erfolgreicher Theaterarbeit (erst in Berlin, später Zürich) mit seinen Filmen bei der Praesens-Film AG in Zürich »der erste international bedeutende Filmregisseur der Schweiz« (Martin Girod). Nach dem Zweiten Weltkrieg sind populäre Schweizer Stars wie Paul Hubschmid und Liselotte Pulver vorwiegend in der Bundesrepublik tätig (z. B. Die Zürcher Verlobung, 1956/57, Helmut Käutner). Ab den 1960er Jahren setzen sich junge Filmschaffende kritisch mit der gemeinsamen Vergangenheit – vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus – auseinander, so Rolf Lyssy in Konfrontation – Das Attentat von Davos (1974) oder Markus Imhoof in Das Boot ist voll (1981). Immer wieder werden auch Episoden aus der schweizerischen Historie herangezogen, um u. a. auf die Bedrohung durch die »Mächte hinter den Bergen« aufmerksam zu machen – so in Füsilier Wipf (1938, Lindtberg) –oder soziale Verwerfungen zu zeigen – so in der DDR-Coproduktion Ursula (1977/78, Egon Günther). Der Katalog zum cinefest dokumentiert mit Kritiken, Materialien und Hintergrundtexten Beispiele der Deutsch-Schweizerischen Filmbeziehungen und bildet damit ein mannigfaltiges Beziehungsgeflecht zwischen den Nachbarländern ab.
DER HERAUSGEBER
CineGraph – Hamburgisches Centrum für Filmforschung e. V. ist ein deutsches Filminstitut und vermittelt Ergebnisse filmhistori s cher Forschung durch Kongresse und Retrospektiven, Seminare, Ausstellungen, Publikationen und Multimedia. Es berät und unterstützt Forschungsvorhaben zur Film- und Mediengeschichte.
Unsere Film-Highlights
ISBN 978-3-96707-725-4
Das Periodikum zu Arno Schmidt erscheint auch nach seinem 110. Geburtstag weiterhin im Print – zudem nun aber auch einzeln abrufbar als E-Book.
Thomas Körber (Hg.)
Bargfelder Bote
Materialien zum Werk Arno Schmidts
Sechs Nummern im Abonnement
€ 49,– (D), € 50,37 (A)
ISBN 978-3-921402-50-4
Einzelbezug € 9,– (D), € 9,25 (A)
ISBN 978-3-921402-50-4
auch als eBook
Dem »literarischen Ausnahmefall« Arno Schmidt ist seit 1972 die Zeitschrift »Bargfelder Bote« gewidmet, vom Begründer Jörg Drews selbstironisch als ein »Dechiffriersyndikat« bezeichnet. Sie wurde von Friedhelm Rathjen weitergeführt, dessen »Kismet (…) als Unikum und Kuriosum angesehen zu werden« ab Heft 501 nun an den neuen Herausgeber Thomas Körber weitergegeben wurde. Der promovierte Germanist und Studiendirektor aus Osnabrück, der zudem Herausgeber der »Schriften« von Hans Wollschläger ist, wird von einem redaktionellen Beirat weiterhin unterstützt: Friedhelm Rathjen und Giesbert Damaschke, Axel Dunker, Sven Hanuschek, Kurt Jauslin, Sabine Kyora.
Auch online unter:
Unsere Lexika online
Die Online-Fassungen unserer Lexika finden Sie exklusiv in einer Hand unter online.munzinger.de. Sie ermöglichen Ihnen die Recherche und Volltextsuche im gesamten Spektrum der in ihnen verzeichneten Essays und Bibliografien.
klg-lexikon.de »Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur« k lfg-lexikon.de »Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur« kdg-lexikon.de »Komponisten der Gegenwart«
Unsere Lexika im Print
Axel Ruckaberle (Hg.)
Begründet von Heinz Ludwig Arnold Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur (KLG)
Loseblattwerk, etwa 19 0 00 Seiten in 16 Ordnern
€ 295,– (D), € 305,– (A) zzgl. 3 Nachlieferungen pro Jahr
Grundwerk einschließlich der 138. Nachlieferung:
ISBN 978-3-68930-062-3
Grundwerk einschließlich der 139. Nachlieferung:
ISBN 978-3-68940-063-0
Das KLG bietet ausführliche Informationen zu derzeit etwa 900 Schriftstellerinnen und Schriftstellern der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. In ausführlichen Essays werden die einzelnen Werke der jeweiligen Autorinnen und Autoren sowie Werkzusammenhänge und poetologische Grundlagen eingehend analysiert und bewertet.
Sebastian Domsch/Irmela Hijiya-Kirschnereit/ Thomas Klinkert/Yvonne Pörzgen/ Joachim Schiedermair/Barbara Winckler (Hg.) Kritisches Lexikon zur fremdsprachigen Gegenwartsliteratur (KLfG)
Redaktion: Stefanie Fricke
Loseblattwerk, etwa 17 500 Seiten in 15 Ordnern
€ 295,– (D), € 305,– (A) zzgl. 3 Nachlieferungen pro Jahr Grundwerk einschließlich der 124. Nachlieferung:
ISBN 978-3-68930-060-9
Grundwerk einschließlich der 125. Nachlieferung:
ISBN 978-3-68930-061-6
Das KLfG stellt Leben und Werk von etwa 850 zeitgenössischen Schriftstellerinnen und Schriftstellern der Weltliteratur vor, die die Literatur ihres Sprach- und Kulturraums prägen und deren Werke zu wesentlichen Teilen in deutscher Übersetzung vorliegen.
Hanns-Werner Heister/Walter-Wolfgang Sparrer (Hg.)
Komponisten der Gegenwart (KDG)
Loseblattwerk, etwa 13 0 00 Seiten in 11 Ordnern
€ 249,– (D), € 256,– (A) zzgl. 3 Nachlieferungen pro Jahr
Grundwerk einschließlich der 74. Nachlieferung:
ISBN 978-3-96707-929-6
Grundwerk einschließlich der 75. Nachlieferung:
ISBN 978-3-96707-930-2
Das KDG versammelt mehr als 1000 Komponistinnen und Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts. Hierzu zählen neben den »Klassikern« auch viele zu Unrecht Vergessene. Das Lexikon stellt sie alle mit Biografien und Werküberblicken in ihrem Werden und Wirken detailliert dar. Zusätzlich finden sich zu etwa 350 Komponisten neben Werkverzeichnissen, Auswahld iskografien und -bibliografien ausführliche Darstellungen der Werke mit Notentafeln sowie Erläuterungen zu Ästhetik und Kompositionstechniken.
Inhaltsverzeichnis
50 Jahre edition text + k ritik 2 Verlagschronik 4
TEXT+KRITIK 245 Rainer Malkowski 6
TEXT+KRITIK 246 Jenny Erpenbeck 7
Dirscherl/Hütter-Almerigi/S . anlı/Schütz Posen, Verwandlung und Lücken 8 edition essay Wildwuchs der Worte 9
Hugo Ball Almanach
Kontakt
edition text + kritik
im Richard Boorberg Verlag GmbH & Co KG
Postfach 80 03 40, 81603 München
Levelingstraße 6 a, 81673 München
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Kundenservice Innendienst
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Lizenzen
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Marketing, PR, Veranstaltungen
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Rezensionswesen
Johannes Fenner -18 j.fenner@etk-muenchen.de
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Christian Geschke buchkoop konterbande, Büro Leipzig
Luppenstraße 24 b 04177 Leipzig
Telefon +49 (341) 26 30 80 33
Telefax +49 (341) 26 30 80 33 geschke@buchkoop.de
Vertretung Buchhandel Österreich
Anna Güll
Hernalser Hauptstraße 230/10/9
A-1170 Wien
Telefon +43 (699) 19 47 12 37
Telefax +49 (89) 436 000-19 anna.guell@pimk.at
Vertretung und Auslieferung Schweiz
Anna Rusterholz
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