UN 2017-2

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2017 / 2

Ursulinen NACHRICHTEN

Vernetzt

Ursulinenschulen in Beziehung(en)


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Gruร wort

Das Thema

18 Aus der Fรถderation 19 Aus den Gemeinschaften

22 Lebendige Geschichte 25 Angela zieht Kreise

27 Was Schule macht 38 Aus aller Welt

40 Personalien 41 Termine

42 Adressen

43 In eigener Sache

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Geht es Ihnen nicht auch manchmal so? Sie haben einen Text schon oft gelesen, aber er hat Sie wenig berührt. Doch auf einmal leuchten die Worte. Das Herz geht Ihnen auf beim Lesen. Diese Erfahrung durfte ich mit einem Gebet in meinen letzten Exerzitien machen. Es ist ein Gebet von Romano Guardini:

Immerfort empfange ich mich aus Deiner Hand. Das ist meine Wahrheit und meine Freude. Immerfort blickt mich Dein Auge an und ich lebe aus Deinem Blick, Du mein Schöpfer und mein Heil. Lehre mich, in der Stille Deiner Gegenwart das Geheimnis verstehen, dass ich bin. Und dass ich bin durch Dich und vor Dir und für Dich. Aus diesen Erfahrungen, die Guardini hier beschreibt, hat auch die heilige Angela gelebt. Davon legen ihre Schriften Zeugnis ab.

Ich lade Sie ein, diesen Text einmal in Ruhe zu verkosten und wünsche Ihnen, dass Sie wieder neu erfahren dürfen, wer Sie für IHN sind, wer ER für Sie ist – sein möchte. Ihnen eine frohe Sommerzeit.

Erfurt, im Mai 2017

Föderationsrätin

osu

Bild: Erschaffung der Welt durch die Hand Gottes, Bleiglasfenster im Chor der Pfarrkirche St. Vincentius in Wershofen, Entwurf: Reinhard Heß, Foto: GFreihalter (Wikimedia Commons):

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Editorial

Beziehungen: Früher nannte man es anzüglich „Vitamin B“, wenn jemand es dank nützlicher Kontakte zu etwas gebracht hatte, was der Person allein nicht gelungen wäre. In vielen Bereichen ist das heute normal, solche Beziehungen zu nutzen – das ist Lobbyismus. Dass sich dies vielfach im Verborgenen abspielt, zeigt die Fragwürdigkeit solcher „Kontakte auf Gegenseitigkeit“.

Um Beziehungen geht es auch in unserem Thema, in dem wir diesmal der Vernetzung unter Ursulinenschulen nachgehen: zum einen um die Beziehungen zur eigenen Geschichte und das Selbstverständnis als Ursulinenschule (fast) ohne Ursulinen: Was bedeutet es, in der ursulinischen Tradition zu stehen, und wie kann dieses Erbe transformiert werden? und zum anderen um die Beziehungen untereinander: Wie gelingt Netzwerken an und zwischen ursulinischen Schulen, hier und anderswo? Solche Beziehungen eröffnen Chancen. Wir können voneinander lernen: Gemeinsamkeiten entdecken, Erfahrungen austauschen und versuchen, die große Vergangenheit herunterzubrechen auf heutige Verhältnisse. Die Autorinnen und Autoren unserer Beiträge lassen uns teilhaben an ihren Ideen und Erfahrungen, an den Beziehungen, die die Erziehung im Geiste Angela Mericis schafft und die sie zukunftsfähig machen. Sr. Brigitte Werr osu

Was bedeutet „Ursulinische Tradition” für mich? Ursulinische Tradition hat Gesichter

„Ursulinische Tradition“ duftete manchmal nach frischem Kuchen, mitunter nach Erbseneintopf, und an den winterlichen Regentagen roch sie eigentümlich nach dem Linoleumfußboden auf der steilen Stiege im „Kinderbau“... Und sie war voller Farben! Tiefblau und blutig rot spielte das Licht auf dem Fußboden des Eingangsbereichs zur Kapelle, wenn es durch das Buntglasfenster mit der Darstellung des Martyriums der heiligen Ursula fiel... Und grün war es im ganzen Schulhaus von den zahllosen Pflanzen, die bis hinauf zum „Schwalbennest“ mit Rundumblick auf die Dächer der Düsseldorfer Altstadt und den Rhein alle Fensterbänke füllten... „Ursulinische Tradition“ klang nach dem Gesang der Kanarienvögel, die in einer Voliere in einer Ecke des immer von Kindergelächter erfüllten Hofes lebten, und nach der Glocke, die von Hand geläutet wurde und nicht nur zum Gebet rief...

Vor allem aber hatte „ursulinische Tradition“ unverwechselbare Gesichter - diejenigen der Schwestern, die einen Lebensort schufen, an dem junge Menschen nicht nur lernen, sondern ihren eigenen Weg suchen und sich dennoch angenommen und verwurzelt fühlen konnten.

Viel Zeit ist seither vergangen, und die Umstände haben sich grundlegend verändert. Seit etlichen Jahren leben keine Schwestern mehr auf dem Gelände der

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Schule, deren Träger jetzt das Erzbistum Köln ist. In großen Umbaumaßnahmen wurden die Räume des Klosters einschließlich der Kapelle in Klassenzimmer und Büros verwandelt. Ein repräsentatives Foyer beeindruckt in seiner architektonischen Idee. „Das Ursulinen“ ist gewachsen, ein fünfzügiges Gymnasium mitten in der Stadt, aber mit weitem Einzugsbereich.

Und die „ursulinische Tradition“? Der Gedenktag der heiligen Ursula wird seit einiger Zeit wieder mit einem Gottesdienst der ganzen Schulgemeinde gefeiert. Die fünften Klassen besuchen das Grab der Heiligen in der St.-Ursula-Kirche in Köln und die „Goldene Kammer“ mit den Reliquien ihrer Gefährtinnen, staunend und ein wenig befremdet... Vielleicht wird schon bald das alte „Ursulafenster“ an zentralem Ort im Schulgebäude in neuem Glanz erstrahlen. Sicher arbeiten die KollegInnen in dem Bewusstsein, dass sie an einer katholischen Schule lehren, aber können sie noch aus dem Lebensschatz ursulinischer Tradition schöpfen? Oder ist die „Nabelschnur“ dorthin mit dem Wegzug der Schwestern, mit den veränderten Zeitumständen abgerissen?


Die Gründe, aus denen Eltern ihr Kind am St.-UrsulaGymnasium anmelden, haben sich zum Teil verschoben, dem Zeitgeist entsprechend. Nicht selten stehen die Familien der Kirche fern, und viele Kinder kommen erst als Fünftklässler mit den Formen des Gebets und der Liturgie in Berührung. Die Selbstverständlichkeit einer religiösen Sozialisation im Elternhaus ist aufgehoben, gelebter Glaube wird zu Hause oft nicht mehr erfahren...

Was kann eine Schule mit ursulinischer Tradition in dieser Situation geben und sein? „... wenn es sich gemäß den Zeiten und Bedürfnissen ergeben sollte, etwas neu zu ordnen oder etwas anders zu machen, tut es klug und nach guter Beratung.“

Als Angela Merici ihrer jungen „Compagnia di Sant'Orsola“ diese Worte mit auf den Weg gab, waren die „Zeiten“ der Kirche gleichfalls schwierig und sollten es noch lange bleiben. Doch inmitten dieser Schwierigkeiten schuf die heilige Angela mit ihrer mutigen Gründung einer Reformgemeinschaft von Frauen, die ihren Glauben nach dem Evangelium gemeinsam, aber mitten in der Welt lebten, unerhört Neues auf dem Boden der Kirche. Vielleicht ist es vor allem der Blick auf diese Gestalt, zur Wurzel „ursulinischer Tradition“, der ihren Geist für die heutige Zeit neu erschließen lässt.

Schon seit längerer Zeit ist die Buchstabenfügung „WEG“ zentraler Bestandteil unseres Schulprogramms, zusammengesetzt aus den Anfängen der Begriffe „Wertschätzung“, „Ermutigung“, „Gemeinsinn“, welche aus der angelinischen Pädagogik abgeleitet wurden, die sie in den an ihre „Compagnia“ gerichteten Schriften formulierte.

Und in vielfältiger Hinsicht geschieht wertschätzender und ermutigender Zuspruch, die Ermöglichung von Ge-

meinschaft – ganz konkret erfahrbar in unzähligen Situationen des Alltags und des Unterrichts, in den vielen musikalischen, sprachlichen, sportlichen (...) Arbeitsgemeinschaften, in Beratung und Streitschlichtung, in Fahrten und Wallfahrten, in vielen sozialen Projekten! Auch Mut zu Neuem ganz im Sinne Angelas zeichnet sich ab, wenn es etwa um die Bewältigung einschneidender personeller Veränderungen geht. Angela wäre es, nach allem, was man von ihr weiß, vielleicht recht, dass ihr Name dabei in der Vergangenheit selten fiel, die Verbindung zu ihrer Person nicht häufig hergestellt wurde. Für das Selbstverständnis und das „Gesicht“ unserer Schule in der heutigen Zeit könnte es aber durchaus hilfreich sein, den in ihr gelebten Geist ursulinischer Tradition als „angelinisches Profil“ bewusst werden zu lassen, es für alle verständlich, erfahrbar und sichtbar zu machen.

Cornelia Bülte St.-Ursula-Gymnasium Düsseldorf

Ursulinische Tradition ruht auf zwei Säulen

Die erzbischöfliche Ursulinenschule Köln versteht sich auch heute noch in der Tradition ihres Ursprungs, in der Verpflichtung zum Erbe der Ursulinen und damit der heiligen Angela Merici. Dieses Selbstverständnis ruht auf zwei Säulen: Die eine Säule bildet das pädagogische Konzept, die andere lässt sich mit „Erinnerungskultur“ umschreiben. In ihren Schriften weist die heilige Angela bereits in der eingeprägt sein. Das wird Euch nicht schwer sein, Renaissance die Leiterinnen der Gruppen, man könnte wenn Ihr sie alle mit lebendiger Liebe umfangt“ (2. Verfür unsere Zeit sagen die Lehrerinnen und Lehrer, einmächtnis). Genau dieser Gedanke durchzieht das erdringlich an, ihre Töchter als Individuen ernst zu nehzieherische Handeln an unserer Schule. Wir versuchen men und ihre Einmaligkeit zu achten: „Bedenkt Eure jedes Mädchen in seiner Eigenart zu suchen und seine Verantwortung für jede Eurer Töchter. Nicht nur ihr besonderen, nur diesem Menschen eigenen FähigkeiName, auch Verhältnisse, Stand und die ganze Veranten zu fordern und zu fördern. So nehmen wir uns zum lagung einer jeden einzelnen soll Eurem Herzen tief Beispiel in den Erprobungskonferenzen viel Zeit, um

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überzeugendste Art von Lehre. Aber gelehrt wird nicht von Perfektionisten, von Menschen, denen schon alles gelungen ist und die alles besser können, sondern – tröstlich zu wissen – auch die Lehrenden sind immer noch Lernende, sie bemühen sich mit ihren Schülerinnen zusammen um die rechte Lebensart: „Bemüht Euch mit ihnen gemeinsam um jede gute Sitte und Tugend … Denn die Mütter müssen ihren Töchtern ein Vorbild und ein Spiegel sein“ (8. Gedenkwort).

Die zweite Säule der ursulinischen Tradition ist die Erinnerung an die Vergangenheit, also die Erinnerung an den Ursulinenorden und seine Gründerin. Unsere Schule ist seit 1989 in erzbischöflicher Trägerschaft, und somit gibt es im Alltag für die Schülerinnen keinen sichtbaren Bezug mehr zum Orden.

Diesen Bezug versuchen wir durch die Feier unseres Patroziniums herzustellen, das wir jedes Jahr im Herbst feiern. Wir beginnen am Nachmittag mit Workshops, dann folgen Nachtwachen für die Oberstufenschüler, und am nächsten Tag, nach Arbeitseinheiten für die Jüngeren, beschließen wir das Fest mit einem Gottesdienst im Kölner Dom. Auch wenn das Oberthema jeweils ein aktuelles Thema hat, werden in diesen zwei Tagen die Bezüge zu unserer Vergangenheit deutlich. über jede Schülerin, ihre Familie, ihre Fähigkeiten und Probleme sprechen zu können. Intensive Beratung und Begleitung jeder einzelnen sollen sicherstellen, dass sie als Individuum wahrgenommen wird. Ein breites Förder- und Forderkonzept nimmt die Talente und Schwächen in den Fokus, um jeder Schülerin gerecht zu werden. Junge Lehrer werden in schulinternen Einführungen für dieses System sensibilisiert. Und ansonsten gilt: Vorbild, Spiegel und Beispiel – sind die

Das Erbe als Verpflichtung und Ehre

Auch unser Schuljubiläum 2014 „375 Jahre Ursulinenschule“ hat die Vergangenheit vielfältig beleuchtet. Für dieses Erinnern und Weitergeben müssen jedoch immer wieder neue, zeitgemäße Formen gefunden werden. Diese beiden Säulen der ursulinischen Tradition prägen unsere Schülerinnen dahingehend, dass wir Gemeinschaft leben und den anderen in seinen Eigenund Besonderheiten erkennen und annehmen.

Monika Burbaum, Erzbischöfliches Ursulinengymnasium Köln

Seit nunmehr 165 Jahren gibt es in Hersel, einem munteren Rheindorf nördlich von Bonn, das segensreiche Wirken der Ursulinen, und zwar im Ursulinenkloster und in der USH, in den Ursulinenschulen Hersel. Vor gut 15 Jahren haben die Schwestern des Klosters die Schulträgerschaft an das Erzbistum Köln weitergegeben, sie leben inzwischen im benachbarten Seniorenhaus St. Angela – uns stets wohlwollend verbunden und immer herzlich willkommen. Wir in den beiden Herseler Ursulinenschulen – Gymna- ten, das eine fundierte und breitgefächerte Bildung versium und Realschule – sehen uns dem „ursulinischen“ mittelt und – in der Gemeinschaft mit den Eltern und Erbe besonders verpflichtet, was sich vielfältig im Familien – eine werteorientierte Erziehung zum Ziel Schulleben widerspiegelt. hat. Wir möchten die Frohe Botschaft nahe bringen und auf ein Leben aus dem Glauben vorbereiten, der Da ist zuerst unser Anspruch, als gute Schulen für im Hinblick auf die Verantwortung in Familien, im Mädchen und junge Frauen ein Angebot zu unterbrei-

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Beruf und in der Gemeinschaft Orientierung gibt. In diesem Jahr werden 88 Mädchen zum 100. Mal in Hersel das Abiturzeugnis erhalten, den Realschulabschluss gibt es seit mehr als 50 Jahren. Ein anspruchsvoller Leitgedanke Angela Mericis spornt uns Lehrer in unserem täglichen pädagogischen Handeln an: „Lebt und verhaltet euch so, dass sich die jungen Menschen in euch spiegeln können.“

Wir bleiben den Schwestern des Konvents im Ursulinenkloster eng verbunden, und wir pflegen guten nachbarlichen Austausch mit dem Seniorenhaus, auch durch intergenerative Projekte. Alt und Jung begegnen sich auf Augenhöhe, diese Begegnungen sind Glück und Segen für alle Beteiligten – wir wollen diese Chance intensiv pflegen.

Zwei Patronatstage integrieren wir ins schulischen Leben: Den Ursulatag am 21.10. beginnen wir mit einem großen gemeinschaftlichen Gottesdienst der gesamten Schulgemeinschaft – meist im Bonner Münster –, dem ein pädagogisch besonders gestalteter Akzent jeder Lerngruppe folgt. Zum Angelatag am 27.01. gibt es seit mehr als zwei Jahrzehnten die Verleihung des Angelapreises (Bild) an einzelne Schülerinnen, die sich durch ihre persönliche Entwicklung, ihre Leistungen oder ihr Engagement für die Gemeinschaft ausgezeichnet haben. In den letzten Jahren ist es zudem gelungen, die Erinnerung an die Ordensgründerin mit besonderen Akzenten sinnfällig zu verknüpfen: So konnten wir 2016 den Grundstein für unseren neuen „Angelatrakt“ legen; in ihm werden viele Fachräume eingerichtet. Und am 27.01.2017 fand die festlich umrahmte Enthüllung der Angela-Statue im neugestalteten Erinnerungsgarten des Klosters statt. Übrigens: der im Zuge der Renovierungen fertiggestellte „Ursprungsbau“ erhielt bereits 2011 den Namen „Ursulatrakt“. Im Jahr des 475-jährigen Ordensjubiläums 2010 haben wir in drei Projekttagen das Leben und Wirken der Or-

densgründerin Angela Merici in den Fokus gerückt und dabei mit einigem Erstaunen das weltweite Wirken der Ordensschwestern erforscht. Die darauf folgenden Netzwerkaktivitäten helfen uns sehr, das ursulinische Erbe zu wahren. Mein Kollege Frank Wasser, der Rektor unserer Realschule, engagiert sich besonders im Netzwerk bei den Informationsveranstaltungen für die jungen Lehrerinnen und Lehrer. Eine liebgewonnene Tradition sind inzwischen auch die Gardasee-Fahrten in den Herbstferien, auf denen die Kollegin Elisabeth Schneider zu den Wirkungsstätten der heiligen Angela führt.

Das Leben in der Schule aus der Tradition des Wirkens von Angela Merici und ihren Gefährtinnen heraus zu gestalten, bleibt für uns alle in Hersel Verpflichtung und Ehre.

Dr. Karl Kühling, Erzbischöfliche Ursulinenschule Hersel

Ursulinische Tradition im Wandel

Über Tradition(en) zu schreiben ist schwierig. Das Hochhalten von Vergangenem oder das Erinnern an Bewährtes erfolgt nicht selten in den Momenten, in denen man sich nicht mehr sicher ist, ob das Fundament, auf dem man sich sicher glaubt(e), noch tragfähig ist. Wir sind auf der anderen Seite keine geschichtslosen Wesen, wir leben aus bzw. auf Grundlagen, die Generationen vor uns geschaffen haben. Also lohnt sich ein Nachdenken über die Dinge, die einen Menschen, eine Institution prägen und geprägt haben.

Werde ich nach ursulinischer Tradition gefragt, dann fällt mir als Schlüssel zum Verständnis dieser besonderen Form christlich geprägter Pädagogik ein Bild ein, das mir im Duderstädter Kloster bei einer Tagung von Sr. Ingeborg Wirz näher erläutert wurde: Das Bild zeigt Anna, wie sie Maria lesen lehrt; viele, die in ursulinischen Kontexten unterwegs sind, werden es sicherlich kennen. Es geht Anna in der Bildszene darum, dass

Maria das Lesen lernt, doch zeigt ihr Gestus, dass sie, modern gesprochen, im Lernprozess ihre Schülerin an die erste Stelle setzt. Kein Pauken, kein Zwang, sondern eine zielgerichtete Einladung zum Lernen, eine ruhige, vertrauensvolle Atmosphäre. Kein Zweifel, das Bild stellt auch ein Idyll dar, die Realität eines Schulalltags sieht oft anders aus. Aber das ist noch lange kein Grund, diesen Ansatz zu belächeln. Vertrauen und

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Zutrauen, Nähe und Zugewandtheit sind im Christentum Ausbuchstabierungen des Gebots der Nächstenliebe, wir sind also mit diesem Bild dicht bei den Fundamenten unseres Glaubens.

So gesehen ist die pädagogische Arbeit ursulinisch geprägter Schulen ein hoffnungsvoller Spagat: Nächstenliebe in ein System zu tragen, was sich immer noch auch in den Kategorien von Leistung und Selektion definiert. Was viele Jahre den Mädchen als Benachteiligten galt, wird heute in koedukativen Zeiten auch Jungen angeboten. Manche bedauern den Rückzug der Mädchenschule. Ich kann das durchaus verstehen, aber im Kontext meiner Überlegungen wird in dem Wandlungsprozess, den einige Schulen durchlaufen, diese typisch ursulinische Tradition letztlich gestärkt: Ein guter pädagogischer Ansatz, eine gute Tradition sollte möglichst vielen Menschen angeboten werden. Die Zeiten ändern sich ständig, die ursulinische Tradition hat sich darin bewährt: Wir sind nach wie vor auf einem guten Weg.

Karl Neumann Marienschule Hildesheim

Den guten Geist weitertragen

Anfangs war es mein Arbeitsplatz - eine gute Schule in erreichbarerer Nähe meines Wohnortes. Schnell spürte ich die nette Atmosphäre, und so wurde das Ursulinengymnasium bald mehr: Der familiäre und persönliche Umgang gefiel, das Gebet und die Feiern als gemeinsame Basis der Schulgemeinde waren verbindend und identitätsstiftend. Vielleicht (oder sicherlich) gilt dies für andere katholische Schulen auch – also, was ist das Besondere an einer ursulinischen Schule?

Zunächst sind es die Schwestern – bei uns in Werl, wie oft auch an anderen Schulen, schon zwar nicht mehr aktiv im Schuldienst, geben sie der Schule aber noch immer ihren eigenen Charme. Die Schülerinnen und Schüler reagieren erkennbar positiv auf die Schwestern – noch sind sie unter uns und auch Teil der Gemeinschaft. Während bischöfliche Schulen in gewisser Weise autoritär und größer wirken („der Bischof ist weit weg, das Bistum groß“), ist das Ursulinische schon alleine wegen der föderalen Organisationstruktur familiärer.

Dadurch, dass die beiden zentralen Feste des Ordens gefeiert und begangen werden, werden unterschiedliche Aspekte des Lebens Angelas und Ursulas vorgestellt und mit der Gegenwart verknüpft, so dass sich Bezugsmöglichkeiten bieten. So bekommt jeder Schüler, jede Schülerin, jeder Kollege und jede Kollegin Zugang zur Vita der beiden bedeutenden Frauen. Dabei ist die heilige Angela von Anfang an sicher leichter zugänglich. Sie ist uns zeitlich menschlich näher als die Patronin Ursula. Angela, eine Frau in der Kirche,

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engagiert, selbstbewusst, im Dienst der Frauen und Mädchen, die damals noch mehr als heute zu den Unterdrückten und Unbeachteten zählten. Sie entschied sich bewusst gegen den Reichtum und für den Dienst an den Mitmenschen. So erscheinen die ursulinischen Gemeinschaften von Natur aus autonomer, eigensinniger. Wenn man dann noch die Schriften Angelas zur Hand nimmt, ist man schnell gefangen von dieser Frau, die ihrer Zeit um so viele Jahre voraus war. Angelas Vorbild gibt Gelassenheit und Zuversicht im Handeln und lässt die Entscheidung für eine Schule in ursulinischer Tradition schnell zu einer Herzenswahl werden, sofern sie es zu Anfang denn noch nicht uneingeschränkt war. Ursula ist in unserer Schule auf mehreren Gemälden präsent, auf denen die Legende sehr blutig daherkommt. Als Patronin des Ordens wirkt sie so eher verstörend denn als Identifikationsmöglichkeit. Der Legende nach eine Märtyrerin des 4. Jahrhunderts, die mit „Jungfrauen“ den Rhein hinauffährt und sich dem


Tod hingibt, erscheint in heutiger Zeit etwas schwer zugänglich. Ist es auch „nur“ eine Legende, so prägt sie dennoch ein Bild. Bei näherer Betrachtung aber gewinnt man auch zu ihr einen Zugang: Gerade in der heutigen Zeit ist die Nachricht Ursulas, die sich mit Kultur der Barbarei entgegenstellt, ein wirklich heroischer Akt. So ist auch diese Heilige in unseren Tagen aktuell.

Wir haben zwei starke und engagierte Frauen an unserer Seite, die uns helfen, das Erbe unserer Schulen weiterzuentwickeln und weiterzutragen – zum Wohle der uns anvertrauten Schülerinnen und Schüler und deren Familien sowie allen anderen am Schulleben Beteiligten. Dieser Hintergrund führt zu einer größeren Gemeinsamkeit unter den Schülerinnen und Schülern und Kolleginnen und Kollegen. Auch wenn es nicht immer bewusst ist, so ist doch dieser Rahmen zu spüren. Am Ursulinengymnasium ist Schule mehr als nur Unterricht. Hier gibt es Orientierung und Gemeinschaft.

Und ich? Ich fühle mich gut mit dem Geist, der an unseren Schulen herrscht. Es gilt ihn weiter zu bewahren und zu beleben und in die Zukunft zu tragen. Ich kann mir derzeit keine andere Schule für mich vorstellen.

Konrad Beckmann Ursulinengymnasium Werl

Durch Angela verbunden!

Ein Netz von Schulen in ursulinischer Tradition

Kürzlich besuchte mich eine ehemalige Schülerin des St.-Ursula-Gymnasiums Neheim-Hüsten. Sie erinnert sich offensichtlich auch nach dreißig Jahren noch gern an ihre Schulzeit bei den Ursulinen – damals waren wir noch vier Schwestern an der Schule! Sie war erstaunt zu hören, dass es noch andere Ursulinenschulen in Deutschland gibt. Freilich: im Norden, wo sie heute mit ihrer Familie lebt, gibt es keine. Sie hat es wohl bedauert.

Wie ihr geht es manchen unserer Ehemaligen: Sie wissen nicht, dass es in Deutschland fast dreißig Schulen gibt, die sich der ursulinischen Tradition verbunden fühlen, auch wenn zumeist keine Schwestern mehr im aktiven Dienst ist. Ja, es ist so: Die Zahl der Ursulinen in Deutschland (und auch anderswo) ist in den letzten Jahrzehnten drastisch zurückgegangen. Und da kaum junge Frauen eintreten, steigt das Durchschnittsalter der Schwestern in unseren Gemeinschaften stetig an; fast alle Ursulinen-Lehrerinnen sind inzwischen im Ruhestand.

Das hat noch eine andere Folge: Nachdem die Einnahmen aus der Tätigkeit der Schwestern nach und nach wegfielen, war die finanzielle Last der ordenseigenen Schulen trotz erheblicher öffentlicher Zuschüsse nicht mehr zu tragen. Um den Bestand der Schulen zu sichern, haben wir, Konvent für Konvent, andere Träger gesucht – und glücklicherweise auch gefunden; zumeist sind die Bistümer daran beteiligt. Es ging uns um Sicherheit für die Schülerinnen und Schüler, aber auch für die Arbeitsplätze der Lehrerinnen und Lehrer.

Soweit so gut. Aber kann denn eine (erz-)bischöfliche Schule noch eine Ursulinenschule sein? Bischöfliche Schulen gibt es in Deutschland viele, da fast alle Ordensgemeinschaften das gleiche Problem hatten. So wurde aus der ehemaligen Ursulinenschule eine bischöfliche Schule unter vielen. Was ist da noch das Besondere? Es ist die eigene Geschichte oder eben die „ursulinische Tradition“. Aber was bedeutet das?

In der Vergangenheit haben wir Ursulinen wenig reflektiert, was unser Spezifikum ist. Das zeigt ein Zitat aus dem Jahr 19371: „Fragt man die Töchter der hl. Angela: ‚Welches ist das besondere Erziehungsideal eures Ordens?‘ so antwortet meist betroffenes Erstaunen, und der weiteren Frage: ‚Welche erzieherischen Methoden befolgt ihr?‘ folgt ein promptes: ‚Keine.‘ ‚Ja, wie macht ihr es denn?‘ Schnell und freudig: ‚Wie die hl. Mutter Angela.‘ ...“ Uns Ursulinen sagt das etwas, aber wie soll man das weitergeben? Vielleicht helfen uns zwei Ansätze: Erstens die Beschäftigung mit der „hl. Mutter Angela“, Angela

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Merici, die 1535 mit 28 jungen Frauen die „Compagnia di Sant’ Orsola“ gründete, aus der im Laufe der Geschichte die Ursulinen wurden. Und zweitens der Austausch über die konkreten Erfahrungen mit ursulinischer Erziehung. Aber wie bringen wir das eine mit dem anderen zusammen?

Es ist ein Versuch: Vor ziemlich genau vier Jahren hat unsere Arbeitsgruppe Öffentlichkeitsarbeit Vertreter der Schulleitung und der Schulseelsorge von Schulen in ursulinischer Tradition zum Nachdenken darüber eingeladen, wie das Erbe lebendig erhalten werden kann. Unser Gedanke war: Interessierte und engagierte Mitarbeiter/innen gibt es nach unserer Erfahrung genug, bringen wir sie also zusammen. Uns war aber auch klar, dass wir unsererseits einbringen müssen, was uns erhaltenswert erscheint. Das war der Anfang unseres noch kleinen Netzwerkes von Schulen in ursulinischer Tradition.

Wir haben uns zunächst auf den rheinischen Raum beschränkt, weil hier relativ viele Schulen nahe beieinander liegen, was für Nachmittagsbegegnungen ein wichtiger Faktor ist, auch wegen der ohnehin vollen Terminkalender. Zwei Treffen im Jahr dienen dem Austausch über Angela Merici und die ursulinische Pädagogik und der Erstellung von Arbeitsmaterialien und Konzepten, manchmal mit einem Blick hinüber zu Ursulinenschulen anderswo. Ein konkreter Beitrag ist der

Einführungstag für neue Kolleginnen und Kollegen, der im Herbst 2017 zum dritten Mal stattfinden wird. Inzwischen hat sich der Gesprächskreis zeitlich und räumlich erweitert: Erstens konnte ein ganztägiges Seminar angeboten werden (siehe „Ursulinische Schulkultur“, UN 2017/1, S. 26f), und zweitens hat sich nicht zuletzt dadurch der geografische Radius der teilnehmenden Schulen vergrößert. Der Erfolg hat uns ermutigt, für 2017 wiederum ein solches Angebot zu planen, Arbeitstitel: „Angelas Pädagogik“.

Zugegeben: Es sind kleine und manchmal mühsame Schritte. Aber sie machen uns bewusst, welches Potential in der ursulinischen Tradition steckt, zu dessen Belebung wir uns gegenseitig ermutigen können. Dabei hilft auch das monatlich herausgegebene KennenlernBlatt „Durch Angela Merici verbunden“, mit dem sich jeweils eine andere Schule vorstellt.

Sr. Brigitte Werr osu

M. Elisabeth Feldmann osu, Erziehung nach Ursulinenart, aus: Beiträge zur Darstellung und zur Geschichte des Ursulinenordens, X. Jahrbuch des Verbandes Selbständiger Deutscher Ursulinenklöster 1937, herausgegeben vom Ursulinenkloster in Berlin, S. 68-75, Nachdruck in: Angela Merici im Spiegel der Zeit, Achtundzwanzig Vorträge und Aufsätze von 1927 bis 2009, Herausgeber: Föderation deutschsprachiger Ursulinen, 2009 1

Projektarbeit rund um den Erdball

„Ursuline International Education Committee“ der Römischen Union

Wir sagen gern, wenn es um gemeinsame Unternehmungen geht, das sei viel zu weit weg. Ist es das wirklich? Vier Schwestern der Römischen Union bekamen von der Generaloberin den Auftrag, eine neue Schrift über die ursulinische Erziehung im Geiste Angela Mericis zu erarbeiten. Aber wie kann das gehen, wenn die vier in den USA, Frankreich, England und Australien leben? Sr. Lois Castillon osu in Dallas (Texas), Sr. Brigitte Monnier osu in Paris, Mrs Julia Waters in Wimbledon und Sr. Leone Pallisier osu in Sydney haben das Kunststück fertig gebracht. Sr. Lois hat noch einmal in ihre Protokolle geschaut und darüber nachgedacht, wie sie angefangen haben. Am Anfang stand eine Telefonkonferenz über Skype, den weltweiten kostenlosen Telefondienst. Ein Problem waren die unterschiedlichen Zeitzonen, in denen die Vier leben. Aber schließlich fanden sie ein Zeitmuster, das für alle Beteiligten passte : Um 21.30 Uhr in Frankreich ist es in England erst 20.30 Uhr, in Texas 14.30 Uhr am Nachmittag und in Australien 7.30 Uhr des folgenden Tages. Am 9. bzw. 10. Februar 2015

Die Arbeitsgruppe bei der letzten Sitzung: von links: Sr. Brigitte osu, Julia Waters, Sr. Moekti osu (als Koordinatorin vom Generalrat), Sr. Lois osu – kleines Bild: Sr. Leone / Sydney

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war es soweit. Sie starteten mit einer umfangreichen Agenda in ihre erste Fern-Sitzung. Welche Angela-Zitate sprechen mich persönlich an? Bei den Angela-Zitaten gibt es offensichtlich weltweit die gleichen Vorlieben: „Hört nicht auf, diesen Weinstock, der euch anvertraut ist, zu beschneiden. Und dann lasst Gott wirken, der zu seiner Zeit und wann es ihm gefällt, wunderbare Dinge vollbringen wird.“ „Ich versichere euch ... ich werde immer in eurer Mitte sein … habt lebendigen Glauben und feste Hoffnung.“ „Seid wohlwollend und menschlich zu euren Töchtern… Denn ihr erreicht mehr mit Liebenswürdigkeit und Freundlichkeit als mit scharfen Worten und hartem Tadel.“ „Handelt, regt euch, glaubt, strengt euch an, hofft, ruft zu ihm aus eurem Herzen.“ Welche Grundwerte sind in unserem kulturellen Kontext bedeutsam? Hier nimmt das Evangelium breiten Raum ein, auch mit Hinweis auf Angelas eigene Verwurzelung. Hierin finden sich aber auch alle anderen Grundwerte: Respekt, Vergebung, Mut, Freude, Dienen, Gerechtigkeit, Gemeinschaft, Gestaltung der Leitung. Das Gleichnis vom barmherzigen Samariter ist exemplarisch. - Respekt vor dem Individuum, das Gott einzigartig geschaffen hat. - Inklusivität und Diversität als Teil der Willkommenskultur; Gastfreundschaft - Angela vertraute ihre Gemeinschaft Frauen an – eine prophetische Antwort. - Die Leiterinnen sollen Frauen des Gebetes und der Unterscheidung des Geistes sein, die jungen Frauen kennen und gleichermaßen lieben, sie versammeln, aber auch korrigieren, - eine Gemeinschaft, geformt vom Evangelium. - Angela spricht über die Früchte des Geistes: Liebe, Respekt, Wahrhaftigkeit, Vergebung, Mut, Freude (vgl. Galaterbrief). - Die Fokussierung auf bestimmte biblische Werte macht den Dienst der Ursulinen so effektiv. - Angela war Pilgerin, aktiv suchend, wachsend im Zeugnis und in der Unterscheidung. - Seit Angelas Charisma an Laienmitarbeiter übergeben wurde, hat es neue Phantasie bekommen, indem es mit anderen Lebenserfahrungen vermischt wurde. Dieses Charisma ist sehr zeitgemäß. - Wir sollten Jugendlichen und den Mitarbeiter vermitteln, dass sie einen Auftrag haben, wo immer sie nach der Schulzeit hingehen.

Titelseite der französischen Ausgabe

- Es wäre gut, wenn das Charisma auch zu anderen Schulen hinausgetragen würde; zur Zeit findet das Gespräch nur zwischen Ursulinenschulen statt. - „Sei die Veränderung, die du in der Welt sehen möchtest.“ Die Stärke unserer Schulen ist es, die Mädchen zu befähigen, ihre Stimme in einer männlich dominierten Welt (und Kirche) zu erheben. - Serviam – dienen in Gemeinschaft. Die meisten unserer Mädchen identifizieren sich mit diesem Wort „Serviam“. Was sind Zweck, Ziele und erhoffte Wirkung dieser Broschüre? - Die Broschüre sollte regelmäßig aktualisiert werden. In Wimbledon waren wir zum Beispiel vor 30 Jahre monokulturell, das sind wir heute nicht mehr. - Wir sollten praktische Informationen geben, sagen, wo Ursulinen leben und was sie tun. - Wir haben in England eine Broschüre gemacht „Think Globally, Act Locally“ – ein Entwurf auf Zukunft: Woher wird Führung kommen, wenn die Ursulinen alt werden und nicht mehr da sind? Also brauchen wir etwas für die Laienmitarbeiter. - Alle Gemeinschaften brauchen Wachstum und Ernährung – wie den Weinstock kultivieren?

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- Es gibt einen Durst nach Gemeinschaft, in der man den Glauben teilen kann. In unserer Schule haben wir zum Beispiel Gespräche mit Eltern in Verbindung mit einer Mahlzeit. - Wir sollten nachdenken über Formation für Erzieher und Leiter, zum Beispiel Treffen, die den Sinn dafür wecken, zusammenzukommen und Lebenssinn geben. Laien benötigen Strukturen zum Zusammenkommen und Wachsen, ähnlich dem Tertiat der Ursulinen. Wie kann man es regional gestalten? - In der Broschüre stellen wir wichtige Komponenten zusammen – das gibt Raum, kreativ zu sein. Wir könnten arbeitsteilig einzeln oder zu zweit an unterschiedlichen Komponenten arbeiten, sie anschauen und zusammentragen. - Das kann ein guter Weg sein. Mir scheint, dass wir noch keine hinreichend klare Vorstellung haben. Wir brauchen erst einen Rahmen. - Es sollte ein benutzerfreundliches Heft sein mit dem Ziel, zu informieren, zu beteiligen und zu inspirieren.

Ein großes italienisches „gelato“ zur Belohnung!

Wer sind die Adressaten? - Wenn ich mir die Antworten anschaue, dann scheinen die Schulen und deren Kontext der Fokus zu sein. Wollen wir die Provinzen einbeziehen? - Ich hätte gern erst einen Entwurf, wie die Broschüre aussehen könnte, um dann Kontakt aufzunehmen. Abschluss - Julia wird das Booklet von England mailen. - Die Größe hängt vom Layout ab. Sie sollte aber nicht mehr Seiten haben als das englische-Heft. - … ein praktisches Format für die Handtasche. - Wir werden mit E-Mails Kontakt halten. Das nächste Treffen ist am 17. bzw. 18. März um 21 Uhr (Paris und Rom), 20 Uhr (Wimbledon) 14 Uhr (Dallas) und 7 Uhr (Sydney).

Inzwischen hat die Gruppe ihre Arbeit mit einem realen Treffen in Rom Ende 2016 erfolgreich abgeschlossen und das Booklet in einem Video präsentiert: https://www.youtube.com/watch?v=mtWw1mL2jW4

Das Heft gibt es übrigens in englischer und französischer Sprache. Leider funktioniert der Download-Link auf der Website der Römischen Union nicht. Aber wenn es glückt, werden wir im „Schulnetz“ eine deutsche Übersetzung herausbringen. Sr. Brigitte Werr osu

„Tutelle méricienne“

Ein Netzwerk der französischen Ursulinenschulen

Die „Tutelle“, also ein Dachverband, ist nicht original von Ursulinen entwickelt worden, sondern auf dem Boden aller katholischen Schulen in Frankreich entstanden, um ihnen gegenüber den staatlichen Institutionen eine gewisse Unabhängigkeit und Freiheit zu erhalten. Das katholische Bildungswesen in Frankreich...

... hatte viele Stufen der Entwicklung, immer in Abhängigkeit von den jeweiligen Vorgaben des staatlichen Bildungswesens. Ein Gesetz im Jahre 1833 erlaubte die Eröffnung privater Grundschulen durch Ordensgemeinschaften. 1850 gab es neben staatlichen private Grund- und Mittelschulen. 25 Jahre später wurden auch private Universitäten erlaubt. 1919 bekamen die privaten Ausbildungsstätten der beruflichen Bildung und die Technischen Hochschulen die gleichen staatlichen Unterstützungen wie die der Industrie oder des Staates. Ab 1951 durften Schüler der Privatschulen auch staatliche Unterstützung bekommen. Für die privaten Schulen gab es ab1959 vier Möglichkeiten:

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1. Völlige Autonomie ohne Verbindung mit dem Staat 2. Integration in das staatliche Schulwesen 3. Verbindung mit dem Staat bezüglich der Besoldung des Lehrpersonals bei sonstiger Autonomie der Schule 4. Bindung an das staatliche Schulwesen: Die Lehrer werden vom Staat besoldet, die Schule muss alle Schüler aufnehmen und die pädagogischen Prinzipien des Staates respektieren. Dennoch behalten diese privaten Schulen ihren eigenen Charakter.

Um 1970 hat sich das Katholische Schulwesen im Zusammenhang mit dem Gesetz über die Ausbildung des nicht unterrichtenden Personals neu strukturiert. 1977 wurde dieses Gesetz erweitert und garantiert nun den Lehrern der privaten Institutionen die gleichen sozialen Vorteile wie den Unterrichtenden an staatlichen


Lehranstalten (Ausbildung, Promotion, Pension). Sie werden jedoch auf Vorschlag des Schulleiters und nicht vom Staat ernannt. Als um 1970 die Berufungen in die Orden weniger wurden und sich das gesellschaftliche Klima veränderte, gründeten die Vertreter des katholischen Bildungswesens diözesane Strukturen. In den 1980er Jahren begannen die Orden, über diese Situation nachzudenken; sie erarbeiteten 1992 ein Statut, das die Rolle der Laien und die Spiritualität der Gründer in den Fokus nimmt. Es wurde schließlich 2013 verkündet. Es gibt ein Generalsekretariat zur Organisation des katholischen Schulwesens in Frankreich, das mit der Bischofskonferenz zusammenarbeitet und die Arbeit der Institutionen koordiniert. Die Initiativen einzelner Institutionen können durch dieses Sekretariat koordiniert werden. Es hat Abteilungen für alle Bereiche des Erziehungs- und Bildungswesens. In diesem Sekretariat sind die französische Bischofskonferenz, das nationale Komitee des Katholischen Bildungswesens und eine ständige Kommission für das katholische Bildungswesen vertreten. Hiermit sind auch alle Ebenen der Bildungseinrichtungen mit eigenen Konferenzen vernetzt. Selbstverständlich sind auch die Ordensgemeinschaften als Schulträger sowie Organisationen der Eltern vertreten. Von großer Bedeutung ist die Vernetzung mit den staatlichen Ebenen und Bildungseinrichtungen. Die Gemeinschaft „Insième Frankreich Belgien Spanien“ „Das mericianische Erbe zu leben wagen“ lautete das Leitwort einer Tagung in Vannes 2015. Es reicht nicht aus, dass der Schulleiter Literatur über Angela Merici in seinem Büro stehen hat. Sondern die Frage ist: Wie können wir alle aus dem mericianischen Geist leben? Angela hat eine Botschaft von Gott bekommen und hat ihr Gestalt gegeben. Das Werk des Heiligen Geistes hört nie auf, sondern entfaltet sich in der Geschichte. Und dieses Erbe ist Teil einer Gemeinschaft. So sind wir Teil diese Erbes.

Der Auftrag an uns lautet, ihr eine Form zu geben und dem mericianischen Abenteuer neue Seiten hinzuzufügen. Das tun wir, indem wir die Botschaft an die Gemeinschaft weitergeben, in der wir leben. Eine katholische Einrichtung hat zwei wichtige Mittler: zunächst den Schulleiter. An ihm ist es, die Organisation so zu strukturieren, dass der Auftrag deutlich wird. Er steht im Dienst der Schulgemeinschaft. Zusammen entwickeln sie den Erziehungsauftrag der Schule auf drei Ebenen: Glauben, Feiern, Dienen. Die Bedeutung des Netzwerkes liegt darin, dass die Gemeinschaften aus den Quellen der Gründerin leben. Es ist wichtig, dass

die Mitglieder ihre Erfahrungen austauschen, die neu Hinzukommenden einführen, gemeinsam in die Quellen der Archive eintauchen, sich gegenseitig besuchen und nicht vergessen, zusammen zu feiern. So können sie miteinander die Zukunft aus dem Geist der Gründerin gestalten.

Im Statut der Gemeinschaft steht, dass sie der Erforschung und der Ausbildung im Geiste Angela Mericis und der pädagogischen Tradition der Ursulinen dient. Gemeinsam wollen die Mitglieder das Charisma der heiligen Angela leben. Das regelmäßig erscheinende Informationsorgan „Comm’Angèle“ verbreitet die Nachrichten aus den einzelnen Einrichtungen. Jede kann sich mit einem kleinen Artikel mit Foto beteiligen. Das Charisma der heiligen Angela ist den Gemeinschaften als Geschenk gegeben worden, damit sie es als ihre Erben mit Hilfe des Heiligen Geistes heute leben. Zu dem Team, das die Veröffentlichungen sammelt und online stellt, gehören neben Sr. Elisabeth Binet osu (Bild) als Delegierter der Tutelle auch noch Mme Chantal Maze, Sr. Annie Dru osu und Sr. Marie-Pierre Chassaigne osu. Der Dachverband „Tutelle méricienne“

Die einzelnen Institutionen mit mericianischer Tradition sind natürlich auch mit oben genannten Strukturen verbunden, aber auch untereinander vernetzt und arbeiten auf allen Ebenen, sei es regional, kommunal und auf Ordensebene eng zusammen. Die Delegierten der „Tutelle“ sind in einem Rat unter der Provinzoberin Sr. Brigitte Brunet osu verbunden. In Frankreich und Belgien gehören 2 Studentenheime, 160 Studenten, 24 Schulen, 56 pädagogische Einheiten mit 20.000 Schülern und 1.500 Lehrern und Erziehern zum „Tutelle méricienne“.

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lichkeit, Ausbildung, Leitung, Vernetzung, in denen der Geist der heiligen Angela umgesetzt werden soll.

Zur Ausbildung der Lehrer und Einführung hat das Gremium Schriften entwickelt, gibt Kurse und führt Kolloquien durch. Immer sind auch Ursulinen erreichbar, die die Arbeit der Schulen unterstützen oder auch selbst dort eingesetzt sind. Feiern der Liturgie und der Ordensfeste, Professfeiern und Jubiläen werden mit den Schulgemeinschaften begangen. Der Verband ist auch tätig, wenn es um die Weitergabe von Ideen und Erfahrungen aus den Schulen geht, die auch für andere Einrichtungen von Interesse sind. Auch über die finanzielle Situation der Einrichtungen kann mit den Gremien beraten werden.

Dem Verband obliegt die Ernennung des Schulleiters, ferner besucht ein Mitglied der Gruppe alle vier Jahre die Schulen. Ihre Arbeit dient vor allem der Ermutigung, gemeinsam ein neues Leben in den Schulen zu wagen. Dabei geht es um vier Bereiche: Verantwort-

Es ist also ein umfassendes Angebot, das hier den Schulen gemacht wird, um die Arbeit im Sinne der heiligen Angela Merici zu fördern. Diese Aufgabe erfüllt vor allem das Centre Angèle Merici in Tours durch eine Vielzahl von Angeboten, die unter Sr. Elisabeths Leitung gemacht werden. Es gehört seit 2008 zum Ausbildungszentrum der Ordensgemeinschaften. Susanne Heinrigs

30 Jahre Ursuline Education Network UEN Ein gelungenes Projekt der nordamerikanischen Ursulinenschulen

In diesem Jahr feiert das UEN sein 30-jähriges Bestehen. Das ist ein Grund, einen Blick zurück zu werfen in die Geschichte seines Beginns, Wandels und Wachstums: Dies kann man auf der gleichnamigen Internetseite tun, auf der auch die aktuellen Projekte zu finden sind.

Von 2006 bis 2015 war das Netzwerk als Ursuline Educational Services (Dienstleistungen für ursulinische Bildung), UES, bekannt. Ihren Ursprung hat die Organisation jedoch viel früher: Bereits seit 1987 hatten sich Ursulinen zweimal jährlich zur nordamerikanischen Konferenz der ursulinischen Pädagogen getroffen. Die Wurzeln entstammen einem Vorschlag, der 1989 aus einer solchen Sitzung in Cleveland hervorging. Die ursulinischen Pädagogen erkannten, dass die Zukunft des von den Ursulinen begonnenen Bildungssystems von einem starken Bekenntnis zu den Idealen und Werten der Ursulinen und zum Charisma der heiligen Angela sowohl vonseiten der Ursulinen als auch ihrer Mitarbeiter abhing. So schlugen sie eine Vereinigung vor, die folgende Ziel hatte: - ein gemeinsames Verständnis von ursulinischer Bildung zu entwickeln; - nach Möglichkeiten zur Förderung, Unterstützung und Entwicklung von ursulinischer Bildung in Nordamerika zu suchen;

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- die Erhaltung des ursulinischen Charismas und dessen Verbreitung in Ursulinenschulen zu erleichtern, und zwar in allen Schultypen (Grundschulen, Gymnasien und Hochschulen); - gegenseitige Unterstützung zu leisten und kreative Ideen unter den ursulinischen Pädagogen zu teilen.


Im Jahr 1990 nahm die North American Ursuline Leader Conference (NAULC) als Zusammenschluss der Schulleiter aller Ursulinenschulen diesen Vorschlag an und beauftragte eine Gruppe von drei ihrer Mitglieder mit der Gründung eines nordamerikanischen Büros für ursulinische Bildung. Nachträglich wurde die Gruppe auf neun Ursulinen erweitert. Zwischen August 1990 und November 1991 verfasste die Gruppe ein Leitbild und Gesellschaftsdokumente und errichtete den ersten Stiftungsrat, dessen Mitglieder von den verschiedenen Ursulinen-Kongregationen vorgeschlagen wurden. So wurden die Northamerican Ursuline Educational Services (NAUES) gegründet. Drei Personen wurden als erste Treuhänder benannt: Sr. Betty Bourgeois osu von der Zentralprovinz der Römischen Union, Sr. Mary Jerome Buchert osu von den Ursulinen in Cincinnati und Sr. Janet Marie Peterworth osu von den Ursulinen in Louisville. Das Leitbild der neu gegründeten Organisation lautete: North American Ursuline Educational Services (NAUES) sind eine gemeinsame Anstrengung von Ursulinenkongregationen, um ihre pädagogische Tradition in ein neues Jahrtausend zu tragen. Im Geiste der heiligen Angela Merici pflegt sie die Erziehung auf der Grundlage der Werte des Evangeliums. Es fördert die Bewahrung und Weiterentwicklung des ursulinischen Charismas und dessen Verbreitung in Schulen und anderen Bildungseinrichtungen der Ursulinen.

Im Mai 1992 hielt der Stiftungsrat seine erste Jahrestagung ab, entwickelte eine Stellenbeschreibung für einen Exekutivdirektor und legte ein Budget fest. Im September 1993 wurde in Dallas, Texas, das Büro der NAUES mit Sr. Betty Bourgeois osu als Direktorin eröffnet. Der Auftrag wurde in Angriff genommen durch Austausch und Veröffentlichung von Informationen über Geschichte, Auftrag und Traditionen der ursulinischen Bildung sowie durch die Bereitstellung von Ressourcen für In-Services, Seminare und Retreat-Erlebnisse für die an den Ursulinenschulen Beteiligten.

Als 1994 Sr. Barbara Calamari osu Direktorin wurde, verlegte sie das Büro von NAUES in die Bronx, New York. Und mit Sr. Lois Castillon osu wechselte das Büro 1996 nach St. Louis, MO, und das der Co-Direktorin Sr. Patricia Homan osu nach Cincinnati.

Im Jahr 2006 änderte der Stiftungsrat den Namen der Organisation in Ursuline Educational Services (UES) Dienstleistungen für die ursulinische Bildung.

Im Rahmen des Planungsprozesses entschied der Stiftungsrat, dass die Organisation am besten mit einem Vollzeitdirektor versorgt sei. So wurde im Juli 2011 Ms.

Judith Wimberg (Bild) als Direktorin eingestellt.

Viele Jahre lang ernannten die verschiedenen Ursulinengemeinschaften die Mitglieder des Stiftungsrates. Im Jahr 2012 wurde die Satzung mit Zustimmung der North American Ursuline Leader Conference dahingehend geändert, dass der Vorstand selbst neue Mitglieder benennt, wobei darauf zu achten sei, dass Schulen in verschiedenen geografischen Gebieten sowie Grundschulen, Gymnasien und Hochschulen vertreten sind. 2015 wurde der Name schließlich in Ursuline Education Network, UEN, geändert, was den Auftrag genauer widerspiegelt. Der Auftrag

Im auf Christus zentrierten Geist Angela Mericis ist es der Auftrag des UEN, in den Vereinigten Staaten und Kanada die Zusammenarbeit zwischen den Bildungseinrichtungen zu fördern, die mit den Ursulinen-Gemeinschaften verbunden sind oder von ihnen unterstützt werden. Die Organisation pflegt die Erhaltung und Entwicklung des ursulinischen Charismas und fördert pädagogische Exzellenz, Innovation und globale Verbundenheit. UEN heute

Unter der Führung des Stiftungsrats bietet das UEN weiterhin jährliche Konferenzen für Administratoren und Lehrer der Ursulinenschulen an. Im Oktober 2016 unterstützte UEN eine erste Konferenz für Pädagogen in Grundschulen. Präsidenten und Schulleiter werden sich im November 2017 versammeln. Die Direktoren der Gymnasien werden ebenfalls im November ihre zweite Konferenz haben.

Zusätzlich hat das UEN den Einsatz von „Zoom“ oder ähnlichen Technologien in Telefonkonferenzen initiiert, um die Kommunikation zu erleichtern und die Zusammenarbeit zwischen ursulinischen Pädagogen zu verbessern. Aufgrund des Erfolges des ersten Angebots

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dieser Art wird das UEN den Einsatz dieser Methode ausbauen. Ferner hat das UEN einen Prozess ausgearbeitet, den die Schulen nutzen können, um ihre ursulinische Identität zu bewerten. Die Schulen können sie als Teil ihrer Akkreditierungsbewertung oder als eigenständige Bewertung nutzen. Programme für Schülern erfreuen sich weiterhin großer Nachfrage. Die jährliche Student Leadership Conference bringt schulische Führungskräfte aus den zwölf Ursulinen-Mädchen-Gymnasien zusammen zu Vorstellung und Diskussion über verschiedene Aspekte von Leitung. Die Bildung einer "Schwesternschaft" unter den Teilnehmern ist der meist geschätzte Aspekt der Konferenz. Ein weiteres langjährig bestehendes Programm ist die jährliche Verleihung von Auszeichnungen für Studenten, die von ihren Schulen für hervorragende Leistungen nominiert werden. Diese Studenten erhalten ein Zertifikat von der UEN und werden in einer Ausgabe der Zeitschrift „Laurel Links“ vorgestellt. Diese Publikation ist auf der UEN-Website abrufbar.

Vor zwei Jahren begann das UEN, Hochschulen die Möglichkeit anzubieten, Schülerinnen in die jährliche Kommission der Vereinten Nationen über die Stellung von Frauen zu bringen. Sie verbringen fünf oder sechs Tage in New York und nehmen an Sitzungen teil, die sich mit der Situation von Frauen und Mädchen auf der ganzen Welt beschäftigen und damit, was getan werden kann, um deren Situation zu verbessern.

Das neueste Programm des UEN ist das Ursuline Global Scholars Programm, ein Stipendium über zwei oder mehr Jahre, in denen die Schülerinnen bestimmte Leistungsanforderungen absolvieren und in einem Abschluss-Projekt ihre Erfahrungen zusammenfassen. Dreizehn Schülerinnen aus drei Gymnasien haben im Jahr 2017 ihre Bewerbungen eingereicht. Im Rahmen dieses Programms will das UEN die Schülerinnen dazu ermutigen, den Wert der globalen Aspekte ihrer Ausbildung zu erkennen und sich als Weltbürger zu verstehen.

Es ist viel gewachsen in den dreißig Jahren des Bestehens: Wir gratulieren herzlich zum Jubiläum! Sophie Schranck

Serviam

Eine Antwort im Geiste Angelas

Wir fragen uns oft, was von dem ursulinischen Erbe bleibt. Wie können unsere wenigen jetzigen und vielen ehemaligen Schulen Werte, die wir von der heiligen Angela übernommen haben, weitertragen? Ich möchte heute – soweit mir Unterlagen zur Verfügung stehen - von Experimenten berichten, die vor allem in Ursulinenschulen der USA schon lange laufen, und von einem neuen kleinen Buch über Pädagogik in Ursulinenschulen, das von der Römischen Union herausgegeben wurde. Die dritte Generaloberin der Römischen Union, Mère Marie de Saint-Jean Martin, hat als Erkennungszeichen für ihre Ursulinenschulen bereits 1931 ein Abzeichen entworfen.

Die sieben kleinen Sterne im oberen Teil stellen den „kleinen Bär“ dar, eine Sternenkonstellation am nördlichem Himmel, die im Abzeichen auf die heilige Ursula hinweist, deren Name – aus dem Lateinischen übersetzt – „kleine Bärin“ bedeutet. Das Kreuz in einem silbernen Feld will uns zeigen, dass sich die Trägerinnen der Lehre Christi verpflichtet fühlen. Wie ein Spruchband ist darunter das Wort „Serviam“ geschrieben. 1947 veröffentlichte Mère Marie de Saint-Jean Martin „L’ éducation des Ursulines“. An dem Werk hatten vor allem nordamerikanische Ursulinen mitgearbeitet. In

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diesen Texten wurde das Abzeichen erstmals als Zeichen zum Dienen, Helfen und sich Engagieren für andere ausführlich gedeutet. Auf dem Generalkapitel 2013 der Römischen Union wurde der Wunsch geäußert, die Pädagogik für unsere Zeit neu zu überdenken. Die Ergebnisse der Arbeitsgruppe wurden im Juni 2016 in einem kleinen Buch veröffentlicht. In der Zwischenzeit hatte sich – vor allen in den Ursulinenschulen in den USA – der „Serviam“-Gedanke in verschiedenen Formen ausgebreitet und ist zum Teil auch von ursulinischen Gemeinschaften außerhalb der Römischen Union übernommen worden. Das Wort „Serviam“ wurde bewusst als „Ich will dienen/helfen“ in den Mittelpunkt gerückt. Jedes Jahr werden die neuen Schülerinnen mit dem Motto „Serviam“ vertraut gemacht. Sie lernen die Gaben und Talente, die eine jede besitzt, mit anderen zu teilen, um denen zu helfen, die es nötig haben, wie wir es am Leben


und in den Schriften der heiligen Angela sehen können. „Serviam“ wird in den verschiedenen Altersstufen als ein gemeinnütziges Tun eingeübt. Mit der Zeit suchen sich die Schülerinnen auch eigene Wege, der Allgemeinheit zu dienen. Wer eine solche Gewohnheit eingeübt hat, wird sie für den Rest des Lebens behalten. Am Ende der mittleren Jahrgänge (etwa vergleichbar mit unserer Mittleren Reife) findet eine liturgische Feier statt, in der die Schülerinnen das Versprechen ablegen, im Geiste Angelas und der Bibel zu leben. Dann erhalten sie die Anstecknadel als Zeichen der Mitgliedschaft. Eine wird ausgewählt und erhält einen Preis, der auf Grund einer schriftlichen Reflektion und individuellen Erinnerungen von Diensten erteilt wird. Besonders bemerkenswert scheinen mir die als „Girls Academy“ bezeichneten Einrichtungen zu sein, die es seit 2011 gibt. Es handelt sich um unabhängige Mittelschulen, die in der ursulinischen Tradition jungen Mädchen und Frauen aus einkommensschwachen Familien unabhängig von jeder Glaubensrichtung helfen wollen. Die Schülerinnen bestanden zum Beispiel in Delaware 2016 zu 80% aus Afro-Amerikanerinnen. Weitere 15% waren spanische Einwanderinnen. Fast 90% waren finanziell frei oder zahlten nur reduziert.

„Serviam“ stärkte die Schülerinnen in ihrer persönlichen Entwicklung und motivierte sie, Erfolg zu haben, um eine höhere Ausbildung zu erreichen. Das Programm der Girls Academy lautet:

– Achtung vor jeder Person als ein Geschenk Gottes – Mut zur Entwicklung der eigenen Person in einer Gemeinschaft – Aufruf zu eigener Disziplin und zum Dienst für die anderen.

Die Schülerinnen lernen, kritisch und kreativ Probleme zu lösen. Eine engagierte Schulgemeinschaft, aufgebaut auf Partnerschaft unter Schülern, in den einzelnen Fächern, den Familien und Organisationen ergibt eine umfassende Erziehung. Die Schülerinnen setzen ihre Kraft ein, Vorbild zu sein und ihre Stimme für Gerechtigkeit und Mitverantwortung einzusetzen.

Die Statistik von 2016 zeigte für Delaware, dass die Leistungen dieser Schülerinnen in den schulischen Fächern wesentlich besser waren als der Durchschnitt ihrer Jahrgangsstufe. Von der Abschlussklasse gingen 18 zur Oberstufe und 8 zu Universitäten oder Colleges.

In dem oben erwähnten neuen kleinen Buch kommen die Herausgeberinnen zu dem Ergebnis, dass „Serviam“ ein wichtiger Begriff im Leben der Lehrer und der Schülerinnen sein soll. „Ich will dienen“ hat Jesus zum Vorbild. Im täglichen Alltag war der Herr bereit zu lauschen, zu antworten, zu heilen, Mut zu machen, zu vergeben. In all ihren Schriften hielt Angela ihre Leiterinnen und Gefährtinnen an, auf Treue, Respekt und wirkliches Wissen um den anderen zu bauen. So entsteht eine Vertrauenskultur. So sollen auch die Lehrer zu ihren Schülerinnen sein. Nur dann können beide gedeihen. Wer so erzogen ist, wird später in angesehenen Positionen oder als Vorbild im Geschäftsleben und in der Politik kritisch nachfragen und so Chancen zu neuen Lösungen anbieten und damit eine Aufgabe in der Welt verantwortungsvoll übernehmen. Der Fortschritt in der Technik, die Instabilität der Regierungen in vielen Ländern, globale Ungleichheit, sie alle schreien nach Antworten. So ist die Aufgabe der Schulen, Schüler so zu erziehen, dass sie Strukturen und Situationen hinterfragen und neue Wege suchen, um zu einer besseren Welt beizutragen. So hoffen wir, dass unsere ehemaligen Schülerinnen einmal in den verschiedenen Situationen in ihrem Land oder irgendwo in der Welt für Gerechtigkeit und Mitleid einstehen. „Serviam“ ist eine Antwort, die in langen Jahren durchdacht und langsam entwickelt wurde. Die Schulen – auch bei uns – stehen vor großen neuen Aufgaben. Neben aller Wissenschaft scheint mir die Erziehung und Bildung zu einer eigenständigen verantwortlichen Persönlichkeit die wichtigste zu sein. Wir müssen – ähnlich wie „Serviam“ - unsere Erziehungsideale Lehrern und Schülern im Alltag bewusster machen. Sr. Lucia Schäckel osu

Herzlichen Dank sagen wir Sr. Lois Castillon osu (Dallas, Texas, USA), Sr. Elibath Binet osu (Tours) und Judith Wimberg (Cincinnati), die uns mit Informationen versorgt haben. Das Foto “Angela and Angela” auf der Titelseite hat uns Mrs. Dietrich von der Brescia House School in Johannisburg (Südafrika) zum Abdruck zur Verfügung gestellt.

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Wie machen wir die Föderation zukunftsfähig? Oberinnenkonferenz 2017 auf dem Weg zum Föderationskapitel

In der Vorbereitung auf das Föderationskapitel im November hat Sr. Cäcilia in ihrer Einführung den Weg der Föderation in den vergangenen Jahren nachgezeichnet. Dabei ist die Kernfrage: Wie können wir die Föderation zukunftsfähig machen? Sie stellt sich angesichts der unübersehbar schrumpfenden Konvente. Die Betrachtung der statistischen Entwicklung seit 1961 machte deutlich, dass die Föderation unter anderen Perspektiven gegründet wurde, als sie heute zu erkennen sind. 28 blühende Gemeinschaften mit bis zu 132 Schwestern unterhielten unglaublich viele eigene Werke: allein 28 Gymnasien und 20 Internate, dazu viele andere Schulformen und Heime. 1499 Schwestern vermerkte die Statistik damals, und das Verhältnis der über 65-Jährigen zu den Jüngeren war 1,4 zu 1. Für 2016 sehen die Angaben ganz anders aus: In 26 Gemeinschaften leben insgesamt 198 Schwestern, und das Verhältnis der über 65-Jährigen zu den Jüngeren ist 8,4 zu 1. Längst ist der Großteil der Werke durch die Übergabe an andere Träger in ihrem Bestand gesichert.

Und die Föderation? Sie schrumpft natürlich mit den Konventen. Freilich hat ein Gespräch mit einem Organisationsberater gezeigt, dass der Schrumpfungsprozess, da er in einer Ordensgemeinschaft nicht dem

Herzliche Einladung

Gemeinsames Herbsttreffen

vom 13. bis 15.10.2017 im Ursulinenkloster Königstein/Ts. Anmeldungen ab sofort bei: sr.caecilia.fernholz@ursulinen.de

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Gesetz der Gewinnoptimierung folgt, als geistlicher Weg gegangen werden muss. Das löst aber nicht die Probleme des „Personalmangels“. Mit der Abfassung der Weisungsergänzungen wurde deutlich, dass als gegenseitige Hilfe in der Föderation die temporäre Ausleihe einer Schwester als Schulleiterin nicht genügt. Heute brauchen Konvente zeitweilig oder auch dauerhaft Unterstützung, um ihre Selbstständigkeit aufrechterhalten zu können. Das erfordert in erster Linie Ermutigung und Beratung. Wer kann es machen? Die Antwort auf diese Frage wird immer schwieriger und lenkt den Blick auf die Struktur der Föderationsleitung: Kann sie so umgestaltet werden, dass sie flexibler auf die Bedürfnisse reagieren kann? Der Föderationsrat hat dazu Ideen vorgelegt, über die im Kapitel beraten werden wird. Nachdenklich sind die Oberinnen von der diesjährigen Konferenz nach Hause gefahren, im Gepäck den Auftrag, mit den Mitschwestern daheim zur Vorbereitung des Kapitels gut zu überlegen. Sr. Brigitte Werr osu

Mitmacher gesucht!

Katholikentag 2018

09. bis 13.05.2018 in Münster/Westfalen

Wer im Team dabei sein möchte, melde sich, bitte, bei: s-heinrigs@ursulinen.de


Schwester Hedwig wurde 100... ...und die Osnabrücker Ursulinen haben gefeiert

Mit großer Freude teilen wir ein wichtiges Ereignis aus unserem Kloster mit: Am 1. April 2017 konnte Schwester Hedwig Treutler osu ihren 100. Geburtstag feiern. Das hat es in der langen Geschichte der Ursulinen, die seit 1865 in Osnabrück leben und arbeiten, noch nicht gegeben. Wir sind dankbar, dass Schwester Hedwig noch unter uns ist mit ihrem frohen Lachen, ihrem aufmerksamen und herzlichen Blick und ihren ausgestreckten Händen. Die Begegnung mit ihr - das bestätigen alle im Haus - ist immer überraschend und macht froh. Es ist schön, sie von ihren Kindertagen erzählen zu hören; die häufig wiederkehrenden Geschichten lassen einen manchmal schmunzeln. In ihrem langen Leben scheint sie in der lebendigen Beziehung zu ihrem Gott alles Schwere und alle Not der Kriegszeit mit Flucht und Vertreibung aus ihrer Heimat Schlesien überwunden zu haben. Es ist gut, dass wir Schwester Hedwig so lange in ihrer Originalität, ihrer Weisheit und zärtlichen Zuwendung erleben durften. Möge sie noch eine Weile bei uns sein. Konvent der Ursulinen von St. Angela PS: Der Wunsch des Konventes hat sich leider nicht erfüllt: Sr. Hedwig ist am 21.05.2017 verstorben.

Weiter erreichbar am „Anger 5“ Die Erfurter Ursulinen im neuen Haus

Seit fast 350 Jahren leben Ursulinen im mittelalterlichen Konventsgebäude in der Altstadt von Erfurt. Vor ihnen waren es Augustiner Chorfrauen und Magdalenerinnen, die hier seit 1136 ihr Gott geweihtes Leben führten. 1667 berief dann Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn Ursulinen für die „Erziehung und Bildung der weiblichen Jugend“ nach Mitteldeutschland.

Gemäß den Worten unserer heiligen Mutter Angela im letzten Vermächtnis – „Wenn es sich gemäß den Zeiten und Bedürfnissen ergeben sollte, etwas neu zu ordnen oder anders zu machen, tut es klug und nach guter

Beratung“, – konnten die Schwestern in wechselvoller Geschichte diesen Auftrag erfüllen. Immer wieder waren sie bereit und fähig, sich den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Zeit anzupassen.

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Die Situation änderte sich fast schlagartig nach der Wende 1989/90. Der seit 1945 wieder bestehende Kindergarten und der Hort wurden staatlich anerkannte Einrichtungen. Ebenso wurde das „Diözesanseminar für Seelsorgehilfe und Caritas“ anerkannte sozialpädagogische Fachschule, und die hauswirtschaftlich/berufliche Grundausbildung der sog. „Aspirantur“ bekam den Abschluss der „Sozialassistentin“ zuerkannt. Das alles hatte zur Folge, dass Vorschriften des Bildungswesens im Land Thüringen zum Tragen kamen. Das Kloster war damit faktisch bald nicht mehr der Ort, an dem der Caritasverband seine Berufsausbildung weiterführen konnte.

Das neue Haus

In der Geschichte der letzten 80 Jahre, also im Nationalsozialismus, in der DDR und in den Jahren der Wende 1989/90, war es in kurzen Abständen notwendig, „etwas neu zu ordnen“. Soweit möglich bestand das Bestreben, dem Anliegen der heiligen Angela treu zu bleiben, d. h. Kindern und jungen Menschen und deren Familien Orientierung für ihr Leben zu geben. Geschichtlich bedingt wurde aus den Anfängen der „Gesellschaft der heiligen Ursula“ ein bedeutender Orden für Bildung und Erziehung im weitesten Sinne, vorrangig aber für Mädchen und Frauen. So machten sich die Erfurter Ursulinen nach der Schließung der Schule 1938 auf den Weg nach Peru, um dort eine Schule zu gründen, die von anderen Missionsschwestern übernommen wurde, als die Erfurter Schwestern 1948/49 zurückkommen konnten. Wegen der stark eingeschränkten Bildungsmöglichkeiten in der DDR wurden die Ursulinen im kirchlichen Auftrag tätig. Zunächst war das der Religionsunterricht in den Gemeinden der Stadt, sehr bald aber in schulischer und hauswirtschaftlicher Ausbildung für Mädchen. Aus den Anfängen entwickelte sich im Raum der Kirche die berufliche Ausbildung zur Seelsorgehelferin (Gemeindereferentin) und zu „Erzieherinnen im kirchlichen Dienst“. Das Bistum wählte hierfür gern das Kloster, da die Ursulinen ja Lehrerinnen waren. Immer waren die Ausbildungswege aber auch verbunden mit der gemeinsamen Lebensgestaltung. In den Nachkriegsjahren traten auch junge Frauen, deren Eltern aus Schlesien, Böhmen oder Ostpreußen stammten, in den Konvent ein. Innerhalb der „Föderation deutschsprachiger Ursulinen“ waren wir das einzige autonome Ursulinenkloster in der DDR und wurden in unserer Sondersituation mitgetragen.

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Andererseits konnte die ehemalige Klosterschule, gebaut 1907, der Stadt gekündigt und vom Bistum übernommen werden. Nach dem Erweiterungsbau wird die heutige Edith-Stein-Schule als Gymnasium mit Regelschulzweig von 780-800 Schülerinnen und Schülern besucht. Das sog. „Alte Schulhaus“ von 1925 werden als bischöfliches „Bildungshaus St. Ursula“ genutzt. Alte Bauten wie Waschhaus und Hortgebäude mussten abgerissen werden. Für den Kindergarten wurde neu gebaut. In den letzten drei Jahren gab es für den kleiner werdenden Konvent den bedeutendsten Einschnitt. Das jahrhundertealte Konventsgebäude war zwar aufwändig saniert worden, wurde aber für uns jetzt zehn Schwestern zu groß. Nach Gesprächen mit der Bistumsleitung wurde eine Lösung gefunden: Für uns Schwestern sollte ein altersgerechtes Wohnhaus gebaut und das bisherige Konventsgebäude vom Diözesancaritasverband übernommen und zum Verwaltungsgebäude umgestaltet werden. Wohlwollende Verhandlungen zwischen Bistum und Konvent führten zum guten Ende. Stadtverwaltung und Denkmalamt genehmigten den Abriss des alten Rektorhauses und den Bau eines unterkellerten Wohnhauses an gleicher Stelle. Die Arbeiten begannen im April 2015. Man stieß zwar auf archäologisch interessante Funde, u. a. auf Reste einer ehemaligen Bierbrauerei. Dennoch konnten die Arbeiten für den vorgesehenen Bau im gleichen Jahr begonnen werden. Bautechnisch gab es Schwierigkeiten, da die Baustelle in der eng begrenzten Fläche des Klosterhofes lag. Aber Dombaumeister Gold und dem Architekturbüro Hauschild gelang die Errichtung des Hauses. Über dem Kellergeschoss mit der Hausmeister-Werkstatt, der Waschküche, dem Vorratsraum der Küche, einem Stau-Raum für diverse Materialien und einem Mehrzweckraum gibt es drei Etagen. Im Erdgeschoss liegt die Küche und daneben das Refekto-


rium, das Büro und ein kleiner Gemeinschaftsraum, ein Gäste-Sprechzimmer und ein heller, großer Raum als Bibliothek und Versammlungsraum für verschiedene Anlässe. Außer dem Aufzug führt eine schmale Treppe in die 1. und 2. Etage, wo je fünf wohnliche Zimmer mit Nasszelle den individuellen Wohnraum der Schwestern bilden. Außerdem gibt es einen Wirtschaftsraum in der 1. Etage und darüber in der 2. Etage einen kleinen Gebetsraum. In unserem historischen Konventsgebäude ist die Nutzung der Klosterpforte, des sog. „Alten Sprechzimmers“ und des sog. „Chörchens“ den Schwestern vorbehalten. Die Klosterkirche wird mehr und mehr für die Gottesdienste der Stadt, der Edith-Stein-Schule und für Touristengruppen genutzt. Mit Hilfe von sog. „Kirchenwächtern“ ist sie in den Sommermonaten vor und nach der Eucharistiefeier um 12.00 Uhr für Besucher und Beter geöffnet. Wir sind dankbar, dass wir weiterhin als Ursulinenkloster Anger 5 mitten in der Stadt den Ort behalten, an

Das Refektorium

dem wir unserer Berufung entsprechend leben und wirken können. Sr. Katharina Wenslowski osu

Im Aufbruch nach Mainz Offenbacher Ursulinen sind umgezogen

Schülerinnen und Lehrer, alle wollen sie dabei sein, als die beiden Schwestern zum Umzug ins Bruder-KonradStift nach Mainz aufbrechen. Sr. Magdalena Wrzodek osu und Sr. Rita Mausbach osu sind vor dem Kloster fast schon ins Auto eingestiegen, da kommen sie gelaufen. Die Schülersprecherinnen überreichen ein kleines Abschiedsgeschenk und die Schulleiterin Marie Louise Trocholepczy zwei große Orchideen für die neuen Zimmer. Leicht ist ihnen dieser Schritt nicht gefallen, aber gesundheitliche Gründe haben zu der Entscheidung geführt. Bistum und Schule haben Hilfestellung gegeben, Inzwischen haben sich die Schwestern im Bruder-Konrad-Stift schon ein bisschen eingelebt. Der offizielle Abschied von Offenbach steht noch bevor: Am Freitag, dem 30. Juni 2017, um 9 Uhr, in der Offenbacher Dreifaltigkeitskirche – wir werden berichten.

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Großmutter war Schülerin in Haselünne Briefe aus dem Internat...

Im Oktober 2016 erhielt ich eine E-Mail mit mir unbekanntem Absender. Das kommt ja vor, aber diesmal machte mich der Inhalt neugierig. Sehr geehrte Schwester Brigitte, meine Grossmutter Frau Lisa Bartsch hat in den Jahren 1906-1908 das Pensionat der Ursulinen in Haseluenne besucht. Sie war eine aussergewoehnliche Frau, die immer wieder von Ihrer Zeit dort erzaehlt hat, sowie von den warmherzigen und wunderbaren Lehrerinnen, die sie fuer das Leben gepraegt haben. Mit dem Namen "Haseluenne" sind wir Enkel also aufgewachsen. Nun habe ich die Musse, die Briefe naeher zu studieren, und wuerde so gerne zu den Namen ein Gesicht haben… Besitzen die Ursulinen vielleicht ein Archiv? Oder haetten Sie eine Idee, wohin ich mich wenden kann? Ich haenge als freundlichen Gruss ein Bild meiner Grossmutter in Ihrer gluecklichen Haseluenne-Zeit an. Sie sitzt in der Mitte. Ich verbleibe hochachtungsvoll und mit Dank Susanne Marks

Vierzehn Tage später schickte sie bereits die Abschrift aller Briefe mit einem kleinen Zusatz: Leider hatte die Oberin Theresia eine Handschrift, die schwerer zu entziffern war, daher musste ich einige Fragezeichen einsetzen…

An dieser Stelle können wir nur eine kleine Auswahl aus den Briefen wiedergeben.

Haselünne, 11. Okt. [19]05 Sehr geehrter Herr! In anliegendem Prospekt erfahren Sie, dass unsere Anstalt allen von Ihren im Interesse Ihrer Tochter gestellten Anforderungen und Wünschen gerecht werden kann. Die kleinen 6-jährigen Mädchen, etwa 10 an der Zahl, die die unterste Klasse unserer höheren Mädchenschule besuchen, kommen teils aus der Stadt. Ihr kleines Mädchen wird an Lotti Korte im Pensionat eine Alters- und Spielgenossin haben. Die 10-klassige Töchterschule arbeitet nach den ersten und neuesten Plänen, die ihr angegliederten 3-jährigen Fortbildungskurse ermöglichen eine sehr weitgehende Ausbildung der jungen Mädchen. Was an Berufen und schönen Künsten gelernt werden kann, sehen Sie im Prospekt. Schulgeld erheben wir unserer Regel gemäß nicht. Der Pensionspreis ist für alle gleich, da ja gerade für die jüngeren Kinder ein verdoppeltes Mass von Sorgfalt und Mühe seitens der Schwestern angebracht wird. Jedoch sind wir bereit Ihnen, falls sehr erwünscht, darin in etwa entgegen zu kommen. Der Anfangs-Termin ist für dieses Winterhalbjahr auf den 23. Oktober festgesetzt. Es wäre mir lieb, wenn ich bald Ihre Entscheidung erfahren könnte, woraufhin ich Ihnen die Pensionsnummer einsenden werde. Zu jeder ferneren Auskunft bin ich gern bereit und zeichne in aller Hochachtung M. Theresia, Oberin --------------------Haselünne, den 29. April 1906 Sehr geehrter Herr! Es freut mich sehr, Ihnen über Ihr liebes Töchterchen so gute Auskunft geben zu können. Es geht Lisa vorzüglich,

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sie ist stets munter und vergnügt, so oft ruft sie aus: Hier ist es doch wunderschön! Sie ist in die 7te Klasse gekommen, nur im Rechnen ist sie für diese Klasse etwas zurück, sie wird aber durch etwas Nachhilfe bald so weit sein… Gern bin ich bereit, Ihnen von Zeit zu Zeit Nachricht zu geben, wie es Ihrem Töchterchen geht. Sollte sie auch vielleicht schon Klavierstunde nehmen, sie würde es dann sicher weit bringen. Lisa lässt sie und alle Lieben herzlich grüßen. Freundlichen Gruß auch von der Frau Oberin und Ihrer M. Anna --------------------Haselünne, den 19. Mai 06 Sehr geehrte Frau Bartsch. Gestern erhielt ich Ihre Karte, wofür ich Ihnen danke. Das Körbchen will ich nicht abgeben lassen ohne einige Zeilen beizufügen. Die beiden Kleinen schlafen noch, Lisa braucht erst 9 Uhr zur Schule heute. Es geht Lisa sehr gut. Es ist schade, dass das weiße Kleidchen schon so schmutzig ist. Wo trifft man das Kind aber auch zuweilen. Sogar im Kuhstall um das Kälbchen zu sehen, auch oben auf dem Heuboden. Bei solchen Unternehmungen kann Lotti ihr nicht folgen, sie kann sich dann nicht denken, wo Lisa steckt. Zum Arbeiten muss sie immer noch getrieben werden. Sie gibt sich aber viel Mühe ruhig zu sitzen. In der ersten Stunde gelingt es


ihr, in der zweiten aber schon nicht mehr. Ich habe ihr eine kleine Handarbeit gegeben, woran sie mit großem Fleiß arbeitet. Dabei ruft sie oft aus: Wie werden Vater und Mutter sich darüber freuen! Das Schürzchen hat unser kleiner Terry ihr ganz zerrissen, mit dem sie immer spielt. Ich habe ihr schon gesagt, sie bekäme nächstens eine Lederschürze… Mit den besten Empfehlungen von unserer liebe Frau Oberin, verbleibe ich mit freundlichem Gruß, auch von meiner Schwester [M. Ambrosia, Anm. Susi] an Sie, verehrte Frau und Ihre Familie. Ihre ergebene M. Anna. --------------------Haselünne, den 28. Juni 1906 Sehr geehrte Frau Bartsch. Nun soll es auch wohl hohe Zeit werden, dass ich Lisa’s Wäsche schicke. Ich hatte so lange gewartet, damit das weiße Kleidchen noch mitgeschickt werden könnte. Vorgestern musste sie es noch haben zum Abholen des Hochw. Bischofs und gestern zur Begrüßung der hohen Herrn in unserem Pensionat. Es ist noch nicht so sehr schmutzig, jedoch möchte ich gern, dass es bei der nächsten festlichen Gelegenheit wieder ganz rein ist. Gestern morgen hatte Lisa ihr neues rotes Kleidchen an, es sieht sehr hübsch aus… Lisa’s Brief ist wieder nicht so gut geworden, wie sie es wohl wollte. Mit freundlichen Grüßen für Sie, geehrte Frau, verbleibe ich Ihre Mater Anna. --------------------Haselünne, den 1. August 1906 Sehr geehrte Frau Bartsch! Das Körbchen mit der Wäsche werden Sie erhalten haben. Es ist nicht nötig alles zurückzuschicken, da die großen Ferien am 25. Aug. beginnen, also in 3½ Wochen. Gewiss werden Sie ungehalten sein über Lisas Wäsche bes. Hosen. Ich habe sie auch dafür bestraft, weil sie sich in Ihrer Flüchtigkeit nicht die gehörige Zeit nimmt und sie rechte Zeit verstreichen lässt. Kürzlich hat sie sich aber in acht genommen… Mit dem Lernen geht’s Lisa ganz gut, auch im Rechnen wird es schon besser, nur mit den schriftlichen Arbeiten ist Schw. Ambrosia gar nicht zufrieden, d.h. die schlechte Schrift und die Flecken besonders… --------------------Haselünne, 3.10.(19)06 Sehr geehrte Frau Bartsch! Ihre Bitte, Ihnen fürs nächste Vierteljahr 50 M vom Pensionsgeld abzulassen, erfülle ich gern und freue mich, Ihnen damit eine kleine Erleichterung zu verschaffen. Ihrem werten Herrn Gemahle meine Empfehlung u. für unsere Lisa einen herzl. Gruß. Mit vorzüglicher Hochachtung Ihre M. Theresia ---------------------

Haselünne den 29.3.1907 [Fehler wie im Brief] Liebe Eltern! Herzlichen Glückwunsch zum Osterfest! Schade ist es, das ich nicht mit euch feiern kann, aber im Kloster ist es auch schön. In der Religionsstunde haben wir das ganze heilige Leiden Jesu durchgenommen. Gründonnerstag war das hl. Skarament ausgestellt in der Kirche, ein besonderer Altar war dafür bereitet. Alle Kinder hatten Betstunde, auch ich. Da habe ich auch für euch gebetet. Schw. Stanisla gab mir ein Gebetbuch, worin sehr schöne Gebete standen. Heute nachmittags gehen wir zum

Kreuzgang. Der Garten hier wird ganz umgelegt (?). Wir haben hier jetzt Gaslampen. In unser Klassenzimmer haben wir auch Gas bekommen. Wie geht es meinem Garten? Mutter, bitte lege doch eine Badepuppe hinein, wenn du Wäsche schickst... Möge doch der Osterhase Eva und Mummi viel bringen. Hoffentlich geht es allen gut. Ich bin immer noch recht munter. Mater Anna und Schw. Ambrosia senden Euch, liebe Eltern, die besten Grüße und wünschen Euch mit mir ein fröhliches Osterfest. Euer dankbares Kind Lisa. Sehr geehrter Herr! Lisa’s Zeilen möchte ich doch einige Worte beifügen, zumal ich Ihnen mitteilen kann, dass Ihre Lisa sich nach den Ferien wirklich sehr nett gemacht hat. Ich habe wirklich Freude an ihr. Sie beteiligt sich viel mehr am Unterricht und hat infolgedessen auch mehr Freude am Lernen. Auch ihr Schreiben ist viel besser. Sie lernt jetzt auch lateinische Buchstaben, weil sie im nächsten Jahr in der ersten Klasse mit Französisch anfängt. Das wird ihr aber Freude machen! Hoffentlich wächst ihr Eifer nun mit jedem Tage… Mit freundlichem Gruß ergebenst Schw. Ambrosia --------------------Haselünne, den 2.10.07 Sehr geehrter Herr Bartsch, … Montag, den 14. Okt. kommen die Kinder zurück, dann wird Lisa schon Reisegesellschaft genug finden. Hoffentlich hat sie sich zu Hause recht gut aufgeführt.

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Schularbeiten hat Schw. Benedikta den Kindern nicht viel aufgegeben, da verschiedene Mütter sie darum gebeten hatten. Ihre Gedichte, die sie gelernt, müsste sie aber doch sagen können. Schw. Benedikta sagte, darin hätte sie fleißiger sein können im vorigen Seemester... Was nun Lisa’s Sachen betrifft, so habe ich Grimm’s Märchen in Besitz, ebenfalls ihr Gebetbuch, Zeichenvorlagen-Heft etc. Wenn die die Sachen selbst in Händen hat, sind sie bald beschmutzt und zerrissen. Lisa’s Unordnung ist ja gross, mit Lotti hatten wir damit wenig zu tun... Ich werde aber im nächsten Semester selbst, so viel mir möglich ist, ihre Sachen nachsehen… Mit bestem Gruß für Sie, sehr verehrter Herr Bartsch, bin ich Ihre ergebene M. Anna. --------------------Haselünne, den 13. Okt. 07 Sehr geehrter Herr Bartsch! … Es ist ja furchtbar, dass sie den letzten Teil der schönen Ferien im Bett verbringen muss. Haben die beiden Kleinen auch zu gleicher Zeit die Masern oder sind sie schon damit fertig? Es hat mich sehr gefreut, dass Lisa ihre Lieder und Gedichtchen geübt hat… Wenn Lisa zurückkommt, wird sie sich wundern über das schöne Zimmer, das sie zum Spielen bekommen, die vier Kleinen. Beim Ausräumen des Spielschrankes hat sich auch Lisas weißes Haarband wiedergefunden. Schön ist es allerdings nicht mehr. Ich finde es für die Kleinen so praktisch, wenn sie für täglich schmale Haarbänder haben, die man einmal mit einflechten kann, somit können sie sie nicht verlieren. Schwester Benedikta sagte mir eben, das, was Lisa jetzt versäumte, wolle sie nachher mit ihr nachholen. Morgen kommt nun die ganze Schar zurück, das wird Leben und Arbeit bringen, der liebe Gott möge uns seinen Segen geben im neuen Semester. Ihre ergebene M. Anna. --------------------Haselünne, den 21. Februar 08 Sehr geehrte Frau Bartsch! Für Ihr liebes Briefchen sage ich Ihnen herzlichen Dank. Heute Morgen habe ich Lisa’s Wäsche zur Bahn abgeschickt und die weißen Schuhe beigelegt. Sie sind wirklich schön, jedoch genügen die braunen Stiefel wohl, ich

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will versuchen die schwarzen Flecken mit braunem... etwas zu verwischen… Das Festchen wird sehr nett werden, wir sind alle ganz gespannt. Die Schwestern haben reizende Kästchen und (?)..orden gemacht, die Contratänze werden die Kleinen aber noch nicht mitmachen. Aus Lisas Briefchen ersehen Sie ihre Zeugnisse. Wie Sie wissen, nimmt Schwester Benedikta es in allem sehr streng mit Lisa... Im Rechnen macht sie gute Fortschritte. Im Betragen hätte sie ein besseres Prädikat, wenn sie nicht auf dem Schlafzimmer geschwätzt hätte u. sonstige Dummheiten gemacht hätte mit den Kleinen, aber nichts Schlimmes, was eben alle Kinder mal tun. - … Von ganzem Herzen wünsche ich Ihnen alles Gute für die kommende Zeit. Um Lisa müssen Sie sich aber keine Sorge machen, sie ist doch allerliebst. Nun empfehle ich mich Ihrem werten Gemahl und seien Sie herzlich gegrüßt von Ihrer ergebenen M. Anna. --------------------Hasel., 28.3.08 Sehr geehrter Herr Bartsch. Die Nachricht von Ihrer Versetzung u. deren Folgen für Lisa hat uns überrascht - u. a betrübt. Wir haben die Lisa so gern u. es wird uns allen in Haus sehr fehlen, wenn sie fortbleibt. Insofern die Versetzung eine Verbesserung und in Vertrauens Ihrer vorgesetzten Behörde ist, gratuliere ich herzlichst. Ob Herne gesundheitlich u. in ästhetischer Hinsicht Hanekenfähr ersetzen kann, ist wohl eine große Frage. Ihren Wunsch, Ihr ältestens Töchterchen bei sich zu behalten, verstehen wir so gut. Im Stillen allerdings hoffen wir, dass irgendetwas in Herne nicht stimmt und wir noch die Freude haben, Lisa’s Entwicklung weiterhin verfolgen und beeinflussen zu können. Hoffentlich ist die Töchterschule in Herne keine ...(lutherische?); ein Zwiespalt in der religiösen Erziehung des so geweckten Kindes wäre lebhaft zu bedauern… Ihnen das Beste für die Zukunft wünschend, bin ich mit aller Hochachtung Ihre ergebene M. Theresia --------------------Haselünne, 29. August 08 Sehr geehrter Herr Bartsch, ... Heute war nun der letzte Schultag. Ich freue mich, dass sie nun frei von aller Arbeit sind. Lisa’s Zeugnis war ja recht schön, ich habe es ihren Lehrerinnen auch gesagt. M. Ursula gab mir die beiliegende Rechnung, die Lisa damals, bei ihrer Abreise, nicht mitbekommen hat. Lisa hat auch 2.35 M zur Reise. Wenn Sie noch etwas Geld schicken wollten, sonst könnten wir ihr auch etwa 6 M. vorstrecken, das wird wohl genügen, nicht wahr? Sie hat Begleitung bis Recke… Freundlichen Gruß für Ihre l. Familie von W. Mutter v. Ihrer ergebenen M. Anna.


Angelas Spuren finden

Exerzitien des Angelakreises am Gardasee Spät war’s als die letzte Gruppe am Ostermontag im Mericianum ankam. Trotzdem war die Begrüßung herzlich, und es gab viel zu erzählen. Schließlich fanden sich alle im Gebetsraum, der „Tenda“, ein. In einer kurzen Einstimmung in die Exerzitien „In der Nachfolge Angelas“ lud uns Sr. Brigitte ein, in diesen Tagen in Angelas Spuren zu gehen, jede mit „ihrer eigenen Schuhgröße“. Zum Abschluss des langen Tages hat uns der meditative Tanz von Sr. Martina noch einmal bewegt. Der Dienstag stand unter dem Motto Wert schätzen. Angela sagt: „So habt ihr auch zu bedenken, in welcher Weise ihr sie schätzen müsst.“ Dabei sind wir auf den Wortstamm „Schatz“ aufmerksam geworden. Als Symbol erhielt jede einen Halbedelstein. Am Nachmittag suchten wir in Desenzano zunächst mit den Augen nach Angela Mericis Spuren. Wir wurden Zeugen der Verehrung, die die Menschen in Desenzano für ihre Stadtpatronin haben. Im österlich geschmückten Dom sahen wir Calcinardis Bilder aus dem Leben Angelas. Zwischen den vielen alten Häusern fanden wir ihr Geburtshaus. Wir haben ein Stück weit erspürt, wie Angela Merici in ihrer Umwelt gelebt hat. Dabei hat uns fasziniert, wie es ihr gelang, so offen auf die Menschen zuzugehen. Wie ist sie die geworden, die wir verehren? Sie lebte aus der Gewissheit, Gott an ihrer Seite zu haben, ein Glaube, der ihr ganzes Leben trug. Am Mittwoch ging es um Ermutigen und mutig sein. Angela sagt: „Die Kraft und die Ermutigung des Heiligen Geistes sei in euch allen.“ Sie hat der Kraft des Heiligen Geistes vertraut. Sie ermutigt auch uns im ursprünglichen Sinne von „Muot“, dem hohen Mut, sich für das Gute einzusetzen, selbst mutig zu sein und anderen Mut zu machen. Angela Merici hat den Heiligen Geist wie einen starken Partner erlebt, der bewegt, stärkt, leuchtet, wärmt, belebt - eben ermutigt. Mit einem Gottesdienst in der Kapelle der Grezze haben wir unsere Spurensuche konkretisiert. Wir stehen (noch heute) betroffen vor der Einfachheit und ahnen, welche Quelle hier lebendig geworden ist.

kleinen Begegnungen mit Fremden und Freunden, Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern, die in das Große passen: Kirche, Kloster, Gemeinschaft. Es war für alle ein besonderer Tag, an dem unsere äußeren Aktivitäten und unsere innere Einkehr eng miteinander verwoben waren: Wir waren mit Angela gemeinsam unterwegs. In der Angela-Kirche feierten wir am Sarkophag Angelas Gottesdienst, in dem Margret in der Gemeinschaft der Ursulinen und des Angelakreises ihr Versprechen ablegte. Das war sehr bewe-

Der Donnerstag war überschrieben mit im Kleinen groß sein. Wir setzten uns damit auseinander, wo uns das Große im Kleinen in Angelas Leben begegnet und wo wir unseren kleinen Anteil am Großen haben und wie unser Umgang damit in unserer Gemeinschaft ist. So erlebten wir in Brescia am Sarkophag der heiligen Angela: Sie war eine kleine Person, die nichts Großes wollte, nur Gottes Willen erspüren und ihn in sich wachsen lassen. Im einfachen Leben hat sie Erfahrung gesammelt. Für uns heißt das heute: Jeder trägt nach seinen Möglichkeiten dazu bei, den Alltag, das Gebet, die Festtage und die Begegnungen zu gestalten, die

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gend. In der Casa Sant Angela bei den Figlie di Sant' Orsola haben wir diese Feier im Mittagsmahl fortgesetzt. Anschließend haben wir dank Sr. Genovevas kundiger Führung alle wichtigen Angela-Orte in der Stadt aufgesucht: den alten Dom, das Haus von Agostino Gallo, von Moretto, von Katharina Patengola, und dabei wieder in kleinen Schritten Spuren ihres Werdens und Wirkens entdeckt, Zeichen ihrer Zuwendung zu den Menschen, die sich ihr anvertrauten. Zum Thema Gott wirken lassen lasen wir am Freitag im 8. Gedenkwort: „Hört also nicht auf, diesen Weinstock, der euch anvertraut ist, zu beschneiden. Und dann lasst Gott wirken, der zu seiner Zeit und wann es ihm gefällt, wunderbare Dinge vollbringen wird.“ Mit dem Beschneiden in der Natur ist es oft so, dass zwar Schnittwunden entstehen, die Pflanzen aber stärker werden. Das Vertrauen, Gott wirken zu lassen - auch die Geduld im Aushalten von Missverständnissen -, wächst aus der lebendigen Beziehung zu Gott. Täglich gehen wir kleine Schritte im Vertrauen darauf, dass es gelingt. Denn mit Gottes Segen ist alles möglich. „Gott wird wunderbare Dinge vollbringen“, sagt Angela: manche Zeiten, manche Begegnungen werden zum Geschenk des Himmels. Und es ist uns verheißen, dass wir am Ende unseres irdischen Lebens in der wunderbaren

Welt Gottes ihn schauen werden - ihn, der uns kennt, liebt und versteht – zusammen mit der heiligen Angela und der großen Schar ihrer Töchter. So war es passend, dass wir am Nachmittag dieses Tages nach Saló fuhren, wohin Angela nach dem Tod ihrer Eltern kam, fremdbestimmt! Doch gerade dort findet sie ihren eigenen menschlichen und geistlichen Weg und wird Franziskanertertiarin. Der letzte Tag ermutigte uns, durch das Band der Liebe verbunden zu sein. Durch ausgewählte Angela-Zitate sind wir - jede auf eigene Weise - unserem Alltag wieder näher gekommen. Wir haben in diesem Tag den Geist Angelas gespürt, unsere ganz persönlichen Beziehungen ins eigene Leben geknüpft und diese später zum Teil der Gruppe vorgestellt. Noch einmal sind wir durch Desenzano gegangen und konnten diesmal in der Sakristei des Domes das Moretto-Bild Angelas als „lebendige Tote“ sehen. Wie alle Tage, so haben wir uns auch hier als lebendige, frohe und sich beschenkende Gemeinschaft erlebt, zu deren Gelingen alle beigetragen haben. Das tägliche Gebet für das bevorstehende Kapitel hat uns zugleich mit der ganzen Föderation der Ursulinen verbunden. Am Anfang der Woche wurden wir eingeladen, uns zu öffnen, um von Angela zu lernen und immer besser zu verstehen, was sie meint, wenn sie uns sagt: „Seid wachsam mit weitem und sehnsüchtigem Herzen." Dies ist uns von Stunde zu Stunde immer besser geglückt. Sr. Lucia rundete die Woche mit einem Satz von Hildegard von Bingen ab: „Gedenke, dass du grünst“, damit wir das Lebendige in unserem Alltag entdecken. Der Heimweg unterschiedlich turbulent, für die Bahnfahrerinnen mit unvorhergesehenen Verzögerungen und knapp erreichten Zügen. Aber schließlich sind alle heil und bereichert nach Hause zurückgekehrt.

Sr. Martina Drutschmann osu und Sophie Schrank u

Netzwerken…

„Angelas Spuren“ nun auch auf Englisch In einer Kooperation mit den Ursulinen der Römischen Union und der Company of St Ursula / USA entstand eine englische Version unseres Film „Spurensuche“: Sr. Mary Virginia Orna osu (New Rochelle / New York) hat den Text übersetzt, Mary Cabrini Durkin (Cincinnati / Ohio) den englischen Text gesprochen und Michaela Padberg (Arnsberg / Deutschland) alles ineinandergefügt. Nun kann man die DVD käuflich erwerben (Bestellung an: sr.brigitte.werr@ursulinen.de). Rund 80 Exemplare wurden bereits bestellt. Und noch eine gute Nachricht: Eine französische Version ist in Arbeit!

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Neues aus dem Schulnetz Rückblick und neue Pläne

Am 21.03.2017 traf sich die Schulnetz-Gruppe in der Ursulinenschule Hersel zu ihrer nunmehr zehnten Gesprächsrunde, der ersten nach dem ganztägigen Seminar im November. Die relativ große Zahl von Absagen zu diesem Termin gab Anlass zur grundsätzlichen Frage nach Frequenz und Dauer der Treffen. Es wurde beschlossen, weiterhin zwei Termine im Jahr anzubieten, diese jedoch mehr dem Angela- und dem Ursulafest zuzuordnen, wobei der Radius der Tagungsorte größer sein kann. Für Januar 2018 wird das St.-Ursula-Gymnasium Düsseldorf einladen.

Großen Raum nahm der Rückblick auf das Seminar vom November 2016 ein. An allen vertretenen Schulen hat es etwas bewegt, wenn auch in sehr unterschiedlicher Weise, ob als Fortbildungstag unter dem Leitmotiv der „Angela-Pädagogik“, in einer neuen Schulentwicklungsgruppe, im Überdenken der Traditionen am Angela- und Ursulafest, in Ideen zur Vernetzung mit anderen Ursulinenschulen im europäischen Raum oder in Plänen für eine Kollegiumsfahrt zu den Angelastätten. Konkret wurde die Weiterarbeit am Thema der ursulinischen Tradition in der Planung eines weiteren ganztägigen Seminars, für das Prof. Dr. Anne Conrad als Referentin bereits zugesagt hat. Dafür steht der Termin bereits fest: Dienstag, 14.11 2017 in der Ursulinenschule Werl, Angela-Pädagogik (Arbeitstitel). Die Einladung kommt nach einem Vorbereitungstreffen, das am 07.07. in Werl stattfinden wird.

Ebenfalls festgelegt wurde ein weiterer Durchgang des Einführungstages für neue Lehrer für den 11.09.2017 im St.-Ursula-Gymnasium Düsseldorf. Auch hierfür wird es noch eine Einladung geben. Sr. Brigitte Werr osu

Zum Vormerken! Ganztägiges Schulnetz-Seminar

„Die Pädagogik Angela Mericis” Dienstag, den 14.11.2017 im Ursulinengymnasium Werl Einladung folgt!

Einführungstag für neue Lehrer an Schulen in ursulinischer Tradition Montag, den 11.09.2017, im St.-Ursula-Gymnasium Düsseldorf Einladung folgt!

Die Blickrichtung ändern

Gute Nachricht – Buone notizie – Good News

„Was gibt es Neues?“ mit dieser Frage wird oft ein Gespräch unter Freunden begonnen, oder es ist die gedachte Frage, bevor man eine Zeitung aufblättert oder im Internet nach aktuellen Meldungen surft. Interesse, Neugier, aber auch Angst und Sensationslust bewegen dazu, sich für Neuigkeiten zu interessieren und sie wie ein Schwamm einzusaugen und dann weiter zu erzählen. Besonders aufregend sind schlechte Nachrichten, Skandale, Katastrophen. Dabei merken wir gar nicht, wie wir abgestumpft sind. Wir bekommen täglich eine Überdosis an schlechten Nachrichten und werden so mit vielen negativen Ge-

danken belastet. Aber für die Medien gilt nach wie vor: Bad news are good news! Die Menschen sind darauf trainiert, schlechte Nachrichten zu lesen oder zu hören. Unsere Schule möchte diesem Negativtrend etwas entgegensetzen, indem wir an einer Wand im 6. Stock gute Nachrichten sammeln. Alle sind eingeladen, gute Nachrichten dort anzubringen oder noch besser: gute Nachrichten weiter zu erzählen. Lenken wir doch unsere Sichtweise auf die positiven Ereignisse und Erlebnisse in der Welt!

Auch wir vom U-Boot werden uns an der Aktion beteiligen und gute Nachrichten veröffentlichen.

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Also hier eine gute Nachricht aus Kalifornien: Ein Blütenmeer in der Wüste Im März kommt es in der kalifornischen Wüste immer wieder zu einer überwältigenden Blütenpracht. Dieses Jahr blüht es besonders schön. Durch die vielen Niederschläge im Winter können sich die Menschen über

viele blühende Wildblumen freuen. Manche Samen waren Jahrzehnte unter der Erde. Fotos: Das Death Valley, eine der trockensten Gegenden der Welt, in voller Blüte! Wenn das keine gute Nachricht ist!!!

Aus: U-boot, Schülerzeitung der Mittelschule der Ursulinen Bruneck, 6. Ausgabe, April 2017, S. 5

„Die beste Klasse Deutschlands“

Hersel Klasse R6b nimmt an der Quizsendung des KIKA teil!

Wir, die Klasse R6b, wurden mit unserem Bewerbungsvideo bei der Quizsendung „Die beste Klasse Deutschlands“ als eine von 32 Klassen unter 1400 Bewerbern angenommen. Wir wollen die beste Klasse Deutschlands werden. Um uns mit einem Wort zu beschreiben, benötigt man die vierte Steigerungsform von verrückt. Außerdem sind wir sehr hilfsbereit, nett zueinander, und wir sind

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ein starkes Team. Unsere Klassenlehrerin Frau Krause hat uns zuerst veräppelt, dass es mit der Bewerbung leider nicht geklappt habe, doch dann sagte sie: „Und deshalb seid ihr bei der besten Klasse Deutschlands 2017 dabei.“ Wir konnten es zuerst kaum fassen. Und dann schrieen wir so laut, dass es sicherlich auch noch die Grundschüler nebenan hören konnten. Selbst unsere Klassenlehrerin hat sich gefreut und war sehr überrascht. Jetzt heißt es: Bücher lesen, Wissenschaftssendungen gucken und gut im Unterricht aufpassen, denn die Fragen sind vielseitig. In unserem Bewerbungsvideo, das wir für die Teilnahme einsenden mussten, ging es um eine Oma, die ihrer Enkelin ein Märchen von unserer Klasse und der Reise nach Madrid erzählt. Wir freuen uns schon sehr auf die Aufzeichnung, die übrigens im Mai im KIKA ausgestrahlt wird. Außerdem hoffen wir natürlich zu gewinnen und nach Madrid zu fliegen, denn das ist der Hauptgewinn. Aber selbst wenn es nicht klappt, ist es eine tolle Erfahrung und eine große Stärkung der Klassengemeinschaft. Naja, manchmal werden Märchen ja wahr.... Letizia Brill u.Celina Noppel, Ursulinenschule Hersel


„Kreuzweise“

Fastenaktion der Dorstener Realschule St. Ursula

Die Fastenzeit ist auch für die Schülerinnen und Schüler der Realschule St. Ursula Dorsten eine gute Möglichkeit, einmal ganz bewusst über das eigene Leben nachzudenken: Unter dem Motto „Kreuzweise“ machten sie sich auf den Weg. Zunächst einmal kamen sie im Klassenverband miteinander ins Gespräch und tauschten sich aus. Dabei standen schnell wichtige Fragen im Raum: Was liegt mir am Herzen? Was ist mir eigentlich wirklich wichtig? Was sollte mehr Platz haben in meinem Leben? Worauf könnte ich also stärker achten? Wie kann ein besseres Miteinander gelingen? Im Anschluss war dann viel Kreativität und Einfallsreichtum gefragt: Zusammen überlegten die Schülerinnen und Schüler, wie sich das, was sie bewegt, am besten darstellen lässt. So entstanden viele ideenreiche Kunstwerke mit zum Teil ganz unterschiedlichen Schwerpunkten. Ob als Fotocollage oder Bild, aus Holz oder Pappe: Allen Arbeiten gemeinsam ist das Kreuz als verbindendes, zentrales Symbol des Christentums. Dieses wurde aus vielfältigen Zusammenhängen mit

unterschiedlichen Perspektiven verbunden, um die eigene Lebenswirklichkeit einzufangen. „Dieser Bezug zum Alltag mit all seinen Facetten ist uns ganz wichtig“, sagt Schulseelsorgerin Magdalena Starke. Bis zu den Osterferien schmücken die kreativen Arbeiten das Schulgebäude und luden immer wieder Schülerinnen, Schüler, Lehrerinnen und Lehrer ein, der Frage nachzugehen: Was trägt mich eigentlich durch mein Leben? Inga Gregoritsch

Menschen am Rande wahrnehmen Kreuzweg der Ursulaschule 2017

Am letzten Schultag vor den Osterferien trafen sich rund 150 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer zum diesjährigen Kreuzweg. Der Kreuzweg ist eine schon viele Jahre bestehende Tradition an der Ursulaschule. Bereits seit einigen Wochen trafen sich 30 Schülerinnen mit einigen Lehrern, um den Kreuzweg gemeinsam zu planen. In diesem Jahr wurden dafür (unter Anleitung des Praktikanten Simon Erichsen und der Referendarin Lisa Appeldorn) eigens Pla-

kate gesprayt. Eine Idee des ökumenischen Jugendkreuzweges wurde damit aufgegriffen. Der Kreuzweg führte vom Schulhof, über die Hasebrücke zum Ameos-Klinikum, zum Bürgerpark und von dort zum SKM. Der Abschluss fand am Kreuz vor der Herz-Jesu-Kirche statt. Nachdenklich gestimmt wurden die Teilnehmer besonders durch die Ausführungen über das Leben in der Klinik für psychisch kranke Menschen und über die Situation der vielen Obdachlosen, denen der SKM hilft. Hier erzählte der langjährige Geschäftsführer Bernhard Lienesch den Schülern von der Arbeit des SKM und dem Leben der wohnungslosen Menschen. So wurde an jeder Station durch aktuelle Texte, die die Schüler selbst verfasst hatten, durch Gebete und Lieder der Kreuzweg Jesu auf unsere heutige Zeit übertragen. Es war schön, diesen Weg in der Frühe gemeinsam mit so vielen Menschen unserer Schulgemeinschaft gehen zu können. Im Anschluss daran wartete auf alle Teilnehmer ein Frühstück in der Cafeteria. C. Prior, Ursulaschule Osnabrück

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Ein Ort der Geborgenheit

Warum die Marienschule Offenbach ihre Kapelle neu gestaltet Einen Schatz gaben die Offenbacher Ursulinen der Marienschule mit auf den Weg. Die heutige Schulkapelle wurde 1959 als Kapelle für die Ordensschwestern geweiht. Jetzt wurde sie neu gestaltet.

Blaue, rote, gelbe Steinchen umrahmen den Korpus am Kreuz. Gold blinkt auf, wenn die Sonnenstrahlen durch die Fenster auf das Metall fallen. Das Kreuz ist Blickfang und zugleich Würdigung der Tradition der Ursulinen, die die katholische Mädchenschule in Offenbach aufgebaut haben. Zwei Schwestern wohnen noch auf dem Gelände der Marienschule…

„Früher war die Kapelle grau und dunkel. Sie war dringend renovierungsbedürftig“, erklärt die Schulleiterin und blättert in einem Fotobuch, das Schülerinnen gestaltet haben. Die Bilder zeigen die Kirche vor und während der Umbauarbeiten… Zwei Jahre haben Planung und Umbauzeit gedauert. Das künstlerische Konzept arbeitete Maria Fernández aus. Die Künstlerin mit chilenischen Wurzeln lebt in der Nähe von Jülich und hat schon einige Kunstwerke mit christlichen Motiven geschaffen. Im Freskostil gestaltete sie die Altarwand der Schulkapelle. Die Farben der Mosaiksteinchen im Kreuz inspirierten sie zum Lachsrot, Weizengelb und Wasserblau im Hintergrund. Der wuchtige Bronzealtar ist einem quadratischen Altar aus Stein gewichen, in dem an der Vorderseite ein Stück des alten Altars zu sehen ist… Details der Gestaltung knüpfen immer wieder an Motive des Glaubens an, wie etwa eine in Gold gravierte Taube am Ambo, ein Bauplan des himmlischen Jerusalems am Tabernakel oder eine in den Stein des Altars geritzte Himmelsleiter…

Die Geschichte der Marienschule und ein Video zum Umbau finden Sie auf: www. marienschule-offenbach.de Text und Foto: Anja Weiffen

„Ist das Kunst?“

„Gebetomat“ macht Station im St.-Ursula-Gymnasium Düsseldorf

Auf Initiative des Fachbereichs Schulpastoral des Erzbistums Köln tourte der „Gebetomat“, eine Medieninstallation des Berliner Künstlers Dr. Oliver Sturm, im letzten Herbst durch viele Schulen des Erzbistums. Unter dem Titel „Die ‚Leihgabe‘ ‒ oder: über den Umgang mit einem etwas anderen ‚Lern-ort‘“ band die Kunstlehrerin Birgit Brinkmann dieses Kunstobjekt in ihren Kunstunterricht ein. Als Schnittstelle zwischen Kunst und Religion schien es im Kontext einer Unter-

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richtsreihe im Fach Kunst zum Thema Figur und Raum für die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9D zwar zunächst ungewöhnlich, sich mit diesem speziellen Raum auseinanderzusetzen, aber gleichzeitig auch spannend. Möglichst unvoreingenommen sollte dabei die erste Begegnung mit der Installation stattfinden. Neugierige Fragen nach dem WARUM? WAS soll das? IST das Kunst? führten anschließend zu einer lebhaften und kritischen Reflexion der interaktiven Installa-


tion, in der in einem ständig erweiterten Audioarchiv Gebete aus den fünf Weltreligionen sowie zahlreichen anderen Glaubensrichtungen in ungefähr 65 Sprachen per Touchscreen abrufbar sind.

Die Enge des kabinenartigen Raumes verbunden mit den akustischen Angeboten in Form von beispielsweise tibetanischen Mönchsgesängen, Korangebeten, gregorianischen Chorälen bis hin zu Indianer-Gesängen vermittelten unmittelbare, körperliche und geistige Erfahrungen. Diese Eindrücke wurden von den Schülerinnen und Schülern künstlerisch zunächst in Ideenskizzen und anschließend auf einer modifizierten Vorlage grafisch individuell ausgearbeitet.

Das Spektrum der abwechslungsreichen Auseinandersetzung reichte von Umgestaltungen der Kabine als Duschraum im Sinne von Freiwaschung von Sünden, Verortungen in ein Bergwerk, Raketenstation und vieles mehr. Beispielbilder von den Schülern können unter http://www.st-ursula-gymnasium.de/index.php?id=98 angeschaut werden. Hermann-Josef Bonsels

Französisch ist mehr!

Erfahrungen der Realschule Schloss Hohenburg Unter diesem Motto wurde auf Schloss Hohenburg anlässlich des Jahrestages der Unterzeichnung des Elysée-Vertrags wieder der deutsch-französische Tag gefeiert. Zugleich informierten die Französisch-Schülerinnen diejenigen, die jetzt kurz vor der Wahl stehen, über die vielfältigen Vorzüge des Erlernens der Partnersprache. Zunächst wurde die Historie kurz beleuchtet: Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und der

deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer besiegelten am 22.01.1963 den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag. Er sollte insbesondere den kulturellen Austausch zwischen Jugendlichen ermöglichen, denn Frankreich und Deutschland verbindet eine bewegte Geschichte. Damit legte dieses denkwürdige Datum den Grundstein für die historische Aussöhnung beider Länder. Inzwischen ist Frankreich einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands und bietet jungen Leuten eine Vielzahl von Begegnungsmöglichkeiten und attraktive Arbeitsplätze in einem internationalen Umfeld.

Zum anderen wurden einige wesentliche Vorteile des Erwerbs der französischen Sprache für Schullaufbahn und Studium dargestellt.

Zu guter Letzt präsentierten die Schülerinnen der Klassen 7b, 8c und 9c in den drei 6. Klassen ihr Können durch Dialoge, Ratespiele und die Darbietung von Chansons. Inspiriert durch Filme wie „Die fabelhafte Welt der Amelie“ oder „Ziemlich beste Freunde“ sowie Hits, die auch in Deutschland immer wieder die Charts stürmen, boten die „élèves franҫaises“ der MRS

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spannende Anreize für die sich in der Entscheidungsphase befindenden Sechstklässler.

Schülerinnen des Gymnasiums und der Realschule sorgten an unterschiedlichen „Locations“ für kulinarische Genüsse. Die Abschlussklasse 10c der Realschule organisierte in altbewährter Tradition den Pausenverkauf „à la franҫaise“ mit allerlei Leckereien. Ein großes Lob an die hervorragende Organisation!

Unsere Mädchen haben wieder einmal gezeigt, wie wichtig Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen ist, denn Sprachkenntnisse erweitern den Horizont und fördern Toleranz und Offenheit. Ebenso möchte ich mich bei meinen Fachkollegen bedanken, die durch ihr Engagement bei der Durchführung des „journée franco-allemande“ einen wesentlichen Beitrag geleistet haben. B. Peuker

„Sprungschanzen“

Königsteiner St. Angela-Schülerinnen auf dem Podest

Pauline Meisel (G9c) ist mit ihrer Skisprungschanze „Jump“ Siegerin des Schülerwettbewerbs „IDEENsprINGen“ der Hessischen Ingenieurkammer. Unter 443 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern erreichte sie den 1. Platz und wird im Juni nach Berlin zum Bundesentscheid reisen.

Lara Kohlenbach (E2) wurde für ihr Modell „Skyfly“ mit dem 3. Platz geehrt, außerdem erhielt sie den Sonderpreis des SC-Willingen: ein Wochenendticket für das Weltcupspringen im kommenden Jahr auf der Mühlenkopfschanze. Auch Anna Ring (Q4) bekam eine Auszeichnung, ihr Modell „AufZuG_roßen Sprüngen“ gehört zu den besten zwölf von insgesamt 174 teilnehmenden Schülerarbeiten.

Die Hessische Ingenieurkammer hatte zum 10. Mal einen Schülerwettbewerb ausgeschrieben. Aufgabe war es, aus einfachen Materialien wie Holz und Papier Skisprungschanzen zu entwerfen und zu konstruieren. Bei der Landespreisverleihung am 20. Juni 2017 in der Kongresshalle Gießen konnte die St. Angela-Schule besonders glänzen.

Staatssekretär Dr. Manuel Lösel lobte den siegreichen Ingenieurnachwuchs: „Unter dem Motto ‚IDEENsprINGen‘ haben die Schülerinnen und Schüler in diesem Jahr im wahrsten Sinne des Wortes großartige Sprünge hingelegt und eindrucksvoll unter Beweis gestellt, was man mit dem in der Schule erworbenen Wissen alles ‚anstellen‘ kann. Der Dank gilt auch der Ingenieurkammer Hessen für ihr wertvolles Engagement bei der Nachwuchsförderung. Cornelia Born

„UrselUni“: Workshops für Grundschüler Ein besonderes Angebot des St.-Ursula-Gymnasiums Attendorn

Im Rahmen des 100-jährigen Jubiläums der St.-Ursula-Schulen in Attendorn bot das Gymnasium das Projekt „UrselUni“ an, eine Reihe von Workshops aus verschiedenen Fachbereichen für Grundschüler der 3. und 4. Klassen. Durchgeführt wurden sie von den so-

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genannten "UrselProfessoren", Schülern der Oberstufe.

Den Auftakt machte das Fach Biologie mit der spannenden Thematik „Tatort Heiliger Berg - Verbrechen aufklären mit kriminalbiologischen Methoden“. Da- u


Nach einigem Kopfzerbrechen stand die Täterin dann eindeutig fest und konnte überführt werden. Otto ist nun nicht mehr kopflos und steht dem Biologieunterricht ab sofort wieder zur Verfügung.

Der zweite Workshop "Meeting Minions, singing songs" kam aus dem Fach Englisch. Dabei erlebten 15 Schülerinnen und Schüler der Grundschulen viel Spaß mit kleinen Filmen, Gedichten, Spielen und einer Schatzsuche durch die Schule. hinter verbarg sich die Aufgabe, das Rätsel um den verschwunden Schädel von Otto, dem Schulskelett, zu lösen. Dieses lag nämlich eines Tages kopflos im Forum des St.-Ursula-Gymnasiums. 22 neugierige Mädchen und Jungen aus den umliegenden Grundschulen standen zusammen mit Schülerinnen aus der Jgst. EF des Gymnasiums um den durch Flatterband abgesperrten Tatort und berieten, wie man den Übeltäter, der Ottos Kopf gestohlen hatte, dingfest machen kann. Gut, dass am Tatort diverse Spuren, wie z.B. Schuhabdrücke, Haare und Textilfasern sowie ein paar kleine Blattfragmente gefunden wurden. Mit Hilfe naturwissenschaftlicher Untersuchungsmethoden, in denen unsere Ursel-Professorinnen besonders geschult waren, sollte es ein Leichtes sein, den Täter oder die Täterin zu überführen.

Bewaffnet mit einer Liste von Tatverdächtigen, von denen Haarproben, Textilfasern, Schuh- und Fingerabdrücke genommen wurden, verglichen die 22 biologischen Detektive unter den wachsamen Augen der Ursel-Professorinnen diese Proben mit den Tatortspuren, um so dem Kopfdieb auf die Schliche zu kommen. Dazu wurden eifrig Haar- und Textilproben mikroskopiert, Blätter mit einem Bestimmungsschlüssel verglichen und Schuh- und Fingerabdrücke auf charakteristische Merkmale untersucht.

Nach der Begrüßung im Foyer entführten vier UrselProfessorinnen aus der Jgst. Q1 die jungen Gäste in die Welt der Minions. Doch plötzlich hieß es: Wo ist Kevin? Wo hat er sich versteckt? Die Suche führte am

Ende ins Selbstlernzentrum – kein Problem für die Schülerinnen und Schüler aus den dritten und vierten Schuljahren, die den Hinweisen im Gebäude aufmerksam gefolgt waren und natürlich für ihren Spürsinn am Ende auch mit essbaren Minions belohnt wurden.

Die Veranstaltungen erfreuten sich großer Beliebtheit; daher wird die Reihe demnächst mit weiteren Workshops fortgesetzt. Sandra Schulte, Mathias Rath, Markus Aufderlandwehr

„Ich und meine Umwelt“

Lotterie bringt der Ursulinenschule Fritzlar den Zusatzgewinn

Potentielle Naturräume gibt es an der Ursulinenschule in Fritzlar viele. Sie aber wieder herzustellen, dafür gab es zwar bislang ein Konzept, doch fehlte das Geld. Deshalb bewarb sich die Schule unter Federführung ihres Lehrers Horst Blum 2016 für den Zusatzgewinn der neuen Umweltlotterie GENAU. Rund ein Jahr später hat es geklappt und 5.000,- Euro können in die Planungen der Schule fließen.

So sollen die Beete des alten Klostergartens durch Hochbeete ersetzt werden. Außerdem kann das alte Gewächshaus wieder in Stand gesetzt und für Hühner, Tauben und Enten, Kaninchen und sogar Ziegen endlich ein neues, artgerechtes Gehege gebaut werden. Und das geplante grüne Klassenzimmer im Spiel- und Klettergarten erhält einen Sonnenschutz.

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Durch all diese Maßnahmen möchte Horst Blum seinen Schülerinnen und Schülern die Bedeutung eines Nutzgartens in einem naturbelassenen Landstrich vermitteln und zeigen, wie Haustiere artgerecht leben können. Wöchentlich trifft sich die „Garten AG“ bereits zum Arbeitseinsatz im Schulgarten. Bis einschließlich der Ferien wurden nun Arbeitspläne erstellt, um alles abschließen zu können. Die Wintermonate wurden mit theoretischen Fragen rund um die Themen Dünger,

Gartengeräte, Kompostierung, Veredelung und Pflanzenfolge verbracht. „Nun können wir uns unseren Wunsch nach Gewächshaus, Hochbeeten und Tiergarten erfüllen“, freut sich Blum, „denn hier gibt es immer wieder etwas zu entdecken. Wir lernen Blütenpflanzen, Sträucher und Bäume kennen und werden uns bald die leckeren Früchte und Kräuter aus unserem Garten schmecken lassen“. Ursulinenschule Fritzlar u

Valentinstag einmal anders

SV-Aktion des St.-Ursula-Gymnasiums Attendorn

rern Evelyn Kampf und Kevin Risch gerade für dieses Jubiläumsjahr etwas Besonderes ausgedacht.

Die Schülerinnen und Schüler hatten nicht nur wie in jedem Jahr die Gelegenheit, sich gegenseitig mit einer Rose zu beschenken, sondern berieten auch im Klassenverband darüber, wem sie mit einer Rose außerhalb der Schule eine Freude bereiten können. Die Rosen wurden bestellt, gekauft und mit einer kurzen Grußbotschaft versehen, um dann durch das SV-Team an die Empfänger verteilt zu werden.

Die Schwestern vom Konvent der Ursulinen freuten sich über die gelungene Valentinsaktion der Schülervertretung des St.-Ursula-Gymnasiums

„Wir wollen die traditionelle Valentinsaktion unserer Schule einmal neu gestalten“, lautete die Idee von Michelle Plassmann, der Schülersprecherin des St.-Ursula-Gymnasiums. Daher hatte sie sich gemeinsam mit der gesamten Schülervertretung und den SV-Leh-

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Zu diesen gehörten auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Franziskaner-Hofes in Attendorn, wo sich vor allem die Ordensschwestern vom Konvent der Ursulinen im Jubiläumsjahr der St.-Ursula-Schulen über die Rosen freuten. „Es ist schön zu sehen, dass wir so aufgeschlossene, freundliche und formvollendete Schüler an unserer Schule haben", kommentierte Schwester Angela die gelungene Aktion der Schülervertretung und bedankte sich im Namen aller Empfänger. Doris Kennemann


Vom Skinhead zum Pastor

Johannes Kneifel liest am Wipperfürther St.-Angela-Gymnasium „Vom Saulus zum Paulus“ – eine Formulierung, die man aus der Bibel kennt und die man in religiösen Kontexten verankert. Johannes Kneifel hat sie als Titel für sein Buch gewählt. Der Untertitel ist da schon weniger bekannt und lässt aufhorchen: „Skinhead, Gewalttäter, Pastor.“ Genau diese drei Begriffe stehen für den Werdegang des Autors, der in seiner Autobiografie darüber schreibt, wie er sich, nachdem er einen Menschen getötet hatte, von der rechten Szene abwendete und Pastor wurde. Mit seiner ungewöhnlichen Lebensgeschichte fesselt der 34-Jährige das Publikum am St.-Angela-Gymnasium in Wipperfürth. Die Aula ist gut besucht am 15. März 2017: Schüler, Eltern, Lehrer und Gäste interessieren sich dafür, was Kneifel, der mit Baseballkappe und Jeans so gar nicht wie ein Pastor aussieht, zu erzählen hat und was ihn dazu bewegte, seinem Leben eine völlig neue Wendung zu geben.

Nach einer eher schwierigen Kindheit, die ihm wenig Halt in der Gesellschaft gab, fand er diesen mit gerademal 13 Jahren in der rechten Szene. Hier traf er Menschen, die ihm Sicherheit gaben, die er selbst unterstützen konnte und wollte und die ihn schnell zum Skinhead werden ließen. „Man hielt zusammen, verprügelte auch für einen Freund Leute, ohne dass man einen Grund dafür hatte“. Kneifel machte mit, hinterfragte nichts. Der Wendepunkt kam, als aus einer Schlägerei Totschlag wurde. Da wachte Kneifel auf und ihm wurde klar: „Was ist der Preis für das, was ich tue?“

Gebannt folgt das Publikum seinen Schilderungen, wie er seine Schuldgefühle beschreibt und wie sich damals moralische Bedenken entwickelten. Das Besondere an diesem Abend: Kneifel hält keinen Monolog, er berichtet nicht mit erhobenem Zeigerfinger; stattdessen findet ein Austausch statt zwischen ihm und seinem Publikum. Jeder kann fragen, jeder hat die Möglichkeit, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Sicherlich war das, was das Publikum an diesem Abend in der Schulaula des Wipperfürther St. Angelaschule hörte, keine leichte Kost; man sah es den nachdenklichen Gesichtern an, die die Aula nach diesem Austausch verließen. Und gleichzeitig wird sicher jeder der Anwesenden bestätigen können, dass ein Blick über den Tellerrand den Horizont erweitert, zum Nachdenken anregt und nicht zuletzt Bewunderung auslöst für einen jungen Menschen, der nach einer tiefen Krise den richtigen Weg gefunden hat. Annika Hartmann

Projekt „Hilfe für Sandiara“ Ursulinenschule im Senegal braucht Unterstützung

Vor kurzem kam ein Hilferuf aus dem Senegal. Es wäre wunderbar, wenn eine unserer Schulen in ursulinischer Tradition sich für die Ursulinenschule in Sandiara engagiert!1

Ich schicke euch dieses Projekt „Soutien Sandiara“ für unsere neuen Schulen. DANKE an die Schulen und Gruppen, die sich schon dafür eingesetzt haben!!! Das Gebäude ist fertig, schön geworden. Es gibt aber noch ziemlich viele Schulden. Wir sind zuversichtlich, dankbar für all die Großzügigkeit, die wir bisher schon erfahren haben! Nun geht es

uns darum, die Schule gut zu starten, das heißt wir brauchen eure Hilfe für: 1. Einrichtung - Tische und Stühle in den Klassen 2. Unterstützung der Eltern bei Schulgeld und Transportkosten 3. Anschaffung von Schulbüchern für den Unterricht In diesem ersten Jahr merken wir schon, dass die Bevölkerung an unserer Schule interessiert ist. Die Eltern sehen den guten Erfolg der Kinder. Doch die Mittel fehlen!

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Verwaltungssprachen sind Französisch und Wolof. 85% sind Muslime, 5 % Katholiken, 0,2 % andere Christen und 9 % gehören traditionellen Religionen an.

Es ist zu hoffen, dass Sandiara sich in einigen Jahren mit dem Programm PSE der Regierung: „Plan Sénégal émergent - Plan Sandiara Emergent“ gut entwickelt. Neben uns gibt es schon ein großes Lycée (Gymnasium), und ein technisches Gymnasium ist im Bau: Es soll das größte technische Lycée Senegals werden! Dazu gibt es viele andere Projekte des Bürgermeisters Dr Seringe Guèye Diop, der der Regierung nahesteht (siehe: http://www.seneweb.com/news/Developpement/le-plan-sandiara-emergent-une-vision-pour-accompagner-le-pse_n_123399.html).

Die Ursulinen der Römischen Union kamen 1963 aus Frankreich in den Senegal. Sie gründeten in Thiès eine Mittelschule für Mädchen, das Collège Sainte Ursule. 1988 erhielt die Gruppe den Status einer Provinz. Heute leben dort an verschiedenen Orten mehr als zwanzig Ursulinen unterschiedlicher Nationalität mit einem Durchschnittsalter unter 50 Jahren.

Inzwischen versuchen wir, mit den einfachen Mitteln zu arbeiten, der Bevölkerung hier angepasst. Ganz lieben Gruss, Herzlich! Sr Mariangela Mayer osu

Ostern 2011 fuhren Sr. Kristofora Bhoko und Sr. Angélique Odette Mbaye erstmals nach Sandiara, um die christliche Gemeinde kennen zu lernen. „Dort gab es in der Osternacht 185 Taufen von Erwachsenen und Jugendlichen. Der Empfang unserer Schwestern durch die Priester und Leute der Gemeinde war herzlich und brüderlich: Wir haben einen gewebten Gürtel erhalten als Zeichen der Verbindung zwischen der christlichen Gemeinde und den Ursulinen, das erste Band der Freundschaft…“

Die Pfarrei St. Michel ist in Gründung begriffen. Die Christen engagieren sich immer mehr. Der Priester ist sehr aktiv. Da er aus einem Ort dieser Region kommt, kennt er Sprache und Kultur der Menschen und geht auf sie zu, um ihnen nahe zu sein und ihnen in menschlicher, sozialer und religiöser Hinsicht zu helfen.

Ein paar Fakten: Der Senegal umfasst 196.190 km² (Deutschland: 356 km²), er grenzt mit 531 km an den Atlantischen Ozean. 12 % des Landes ist Savanne, 30% der Landfläche werden landwirtschaftlich genutzt, auf ihr arbeiten 80% der Erwerbstätigen. Es werden hauptsächlich Hirse und Mais angebaut. Exportiert werden Fischprodukte (27%), Erdnuss (12%), Phosphate (11%), auch Baumwolle. Etwa 10,5 Mio. Einwohner leben hier, davon 2,6 Mio. in der Hauptstadt Dakar. Die Abwanderung junger Menschen ist groß.

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Mehr als 20 Jahren bewegte die Ursulinen im Senegal die Idee neuer Gründungen. Die Botschaft des Generalkapitels von 2007 „Sei ohne Furcht, hab Vertrauen; wohin immer du gehst, ist der Herr bei dir!“ setzte die Gemeinschaft in Bewegung. Nach einer Reihe von Besuchen beim Pfarrer und dem Sprecher der kommunalen Behörde fiel die Entscheidung für eine Neugründung in Sandiara. Im Dezember 2010 wurde ihnen ein Grundstück angeboten. Am 12. Januar 2011 unterschrieb die Generaloberin Mutter Cecilia die Gründungsakte der Gemeinschaft von Sandiara. Und am 21. Oktober 2013, dem Fest der heiligen Ursula, öffnete die Gemeinschaft in Sandiara ihre Pforten.


Schon im November 2013 eröffneten die Schwestern eine provisorische Vorschule auf dem Gelände der Pfarrei. Ein Neubau entstand 2014, sodass die Vorschule St. Angela im Oktober 2014 mit drei Klassen beginnen konnte. Zurzeit werden dort 84 Schüler unterrichtet. Im Mai 2016 begann dann der Bau für eine neue Grundschule Saint Charbel Makhlouf mit sechs Klas-

sen. Die erste Klasse begann am 10. Oktober 2016 mit 45 Schülern (26 Mädchen und 19 Jungen).

Unsere katholische Schule ist für alle geöffnet: Die beiden Schulen besuchen ungefähr 20 % christliche Schüler, die große Mehrheit sind Muslime.

1)

Übersetzung: Susanne Heinrigs u

Kontakt über sr.brigitte.werr@ursulinen.de oder direkt an mariangelaosu@gmail.com

Guter Erfolg beim ersten Forum der Solidarität Ein Beispiel des mericianischen Netzwerks in Frankreich „Die Solidarität ist in Bewegung, und Sie/Ihr?“ So lautete die Frage an die 500 Teilnehmer/innen des ersten Forums der Solidaritätsinitiativen, das am 28. März 2017 in der Grande Crypte in Paris (16. Arrond.), organisiert wurde.

Die Akteure des Netzwerks, die in einer Solidaritätsaktion tätig sind oder daran interessiert sind, eine zu beginnen, ebenso wie die zahleichen Vereinigungen und Unternehmen, die auf diesem Gebiet investieren, haben bei diesem Forum einen Tag der Reflexion und des anregenden gegenseitigen Austauschs erlebt.

Die Aktionen und Projekte der Solidarität in den katholischen Einrichtungen nehmen immer mehr zu. Aber die Entfernung macht die Begegnung der Projektträger untereinander schwierig. Wie kann man also diese Initiativen ermutigen? Das war die Hauptfrage dieses Forums des Sgec mit den Akteuren und regionalen Organisationen. Die Menschen brauchen, „dass man mit ihnen darüber spricht, was gut läuft, über Männer und Frauen, die die Welt weiterbringen“, sagte Christian de Boisredon, Gründer von Sparknews, bei der Eröffnung des Tages. Diese Sicht wurde von den 80 Einrichtungen geteilt, die gekommen waren, um ihr Projekt zu präsentieren. Die Teams aus dem Bildungsbereich, oft begleitet von Schülern, bezeugten ihre Weise, Solidarität in ihrer Einrichtung zu leben: schulische Unterstützung für Migranten, interkulturelle Treffen von französischen und palästinensischen Schülern, Solidaritätsfahrt auf die Insel Lampedusa…

Oberstufe haben den Besuchern mit Begeisterung von ihren Projekten erzählt. Vertreter von zwanzig Solidaritätsvereinigungen waren anwesend, um über Möglichkeiten der Sensibilisierung zu informieren. So konnten Schüler den „Twisterre“ des CCFD-Terre Solidaire ausprobieren, der am Beispiel des Basalt, der vor allem in Handybatterien verarbeitet ist, zeigt, wie man den Weg der Nutzung eines Rohstoffs bis zum fertigen Produkt effektiver gehen kann. Die Vereinigung Enfants du Mékong zeigt ihrerseits, wie man im Unterricht mit den Schülern über Kinderrechte in Asien spricht. An einem anderen Stand konnten Jugendlichen an einem Quiz der Agence française für nachhaltige Entwicklung teilnehmen. Im Laufe des ganzen Tages wurden Workshops angeboten. Die Gelegenheit, z. B. die großen Etappen eines Projekts im Rahmen einer Einrichtung zu sehen… Parallel dazu gab es Projekte für Erwachsene, in denen Schüler sich einführen lassen konnten in Erste Hilfe oder wo sie mit Hilfe eines Improvisationstheaters mit ihrer Vision von Solidarität konfrontiert wurden. Die Unterschiedlichkeit der Profile erlaubte es jedem, neue fruchtbare Kontakte zu knüpfen.

Übrigens spürte man den Willen, „sich im Umfeld dieser Fragen zu begegnen“, wie Eric Renard, Präsident der Vereinigung der solidarischen Auszubildenden, sagte. „Für uns als Projektträger ist es wirklich wichtig, uns mit den anderen auszutauschen, um zu spüren, dass wir nicht allein sind“, stellte er fest.

Mehr als hundert Lehrer, Ausbilder, Verantwortliche für Missionsaufgaben der Bistümern und Schüler der

https://enseignement-catholique.fr/un-premier-forumdes-initiatives-solidaires/

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„Uns gibt es auch!“

Die Ursulinen in Bruno, Saskatchewan

In vorigen Heft haben wir an verschiedene deutsche Gründungen in Übersee erinnert. Kurz danach kam eine E-Mail aus Kanada. Sr. Maureen schrieb: „Wissen Sie, dass es auch in Bruno eine deutsche Gründung gibt?“ Wir haben die Schwestern gebeten, etwas über ihr Leben zu berichten.

Die Ursulinen von Bruno in Kanada wurden von Schwestern aus Haselünne in Norddeutschland gegründet. Es war im August 1912, als sich fünf Ursulinen aus dem Mutterhaus in Haselünne zwei Schwestern aus Dorsten und eine aus Köln für eine Reise über den Atlantik anschlossen. Diese acht Pionierinnen wollten gemeinsam eine Gründung in Winnipeg in der kanadischen Provinz Manitoba vornehmen. Auf Grund einer Vielzahl von Schwierigkeiten – der Sprache, Missverständnissen mit den Geistlichen, zwischenmenschliche Beziehungen – hatte diese Unternehmung keinen Bestand, und als ein Ergebnis siedelten die Haselünner Schwestern im September 1913 nach Muenster in Saskatchewan um. Hier begannen sie sofort mit dem Unterricht in der Schule der Pfarrei, entsprechend dem amerikanischen katholischen Schulsystem. 1919 hatten sie bereits ein Mutterhaus in der Nähe von Bruno errichtet, was auch als Höhere Mädchenschule mit Internat diente. Aus dieser kamen die meisten der kanadischen Berufungen in die Gemeinschaft. Steigende Zahlen von Schwestern – bis zu einem Maxinum von 105 im Jahr 1962 – ermöglchte ihnen, auch in anderen kleinen Städten der Gegend zu unterrichten wie auch in der Küstenprovinz British Columbia und schließlich Schwestern in die Mission nach Brasilien schicken zu können. Damals konnten sie in den Schulen auch andere Aufgaben außer dem Unterricht übernehmen.

Nach dem Abschluss des Zweiten Vatikanischen Konzils führten viele Veränderungen im religiösen Leben dazu, dass sich die Zahl verringerte. Alter und Tod forderten ebenfalls ihren Zoll bezüglich der Verfügbarkeit für Aufgaben, und kleine Häuser mussten geschlossen werden. Die letzte Feier einer Ewigen Profess hatten wir 1975. Heute beträgt die Gesamtzahl der Mitglieder 17. Von denen leben alle bis auf zwei in Saskatoon, die meisten im Ruhestand, obwohl noch einige in aktiven Diensten stehen. Diese kleine Ursulinen-Gemeinschaft in der kanadischen Prärie hält fest zusammen, mit lebendigem Interesse aneinander und freundschaftlichen Kontakten zu anderen, und versucht ihre Kraft auf den Fokus der Sorge für die Schöpfung zu richten. Sr. Maureen Maier osu Übersetzung SBr

Der Traum ist Wirklichkeit geworden Ein Jahr UISG-Migrantenprojekt

Das Migrantenprojekt der UISG auf Sizilien, das auf Wunsch des Vorstandskomitees als symbolische Geste der Antwort auf den Aufruf von Papst Franziskus entstanden ist und im vergangenen Dezember in Gang gesetzt wurde, ist jetzt Realität: eine Gemeinschaft von zehn Schwestern, die in drei verschiedene Diözesen – Agrigent, Caltagirone und Caltanisetta – eingegliedert sind. Ihre Aufgabe besteht darin, eine Präsenz zu sein, die den Migranten nahe ist; in der

Ortskirche zu bezeugen, dass das Zusammenleben auch dann möglich ist, auch wenn man aus unterschiedlichen Kulturen, Ländern, Kongregationen und Charismen kommt; und eine Brücke zwischen der Ortsgemeinde und den Migranten zu sein.

Die Schwestern haben sich neun Monate lang Zeit genommen, um die Gemeinschaft aufzubauen und sich diskret, sozusagen auf Zehenspitzen, in die örtlichen Gegebenheiten einzufügen, den Menschen zuzu-


hören und sich Zeit zu nehmen, um zu beobachten, sich mit der Immigrationsproblematik zu befassen und das Umfeld kennenzulernen. Es war eine schöne, aber entbehrungsreiche und anstrengende Zeit. Sie erforderte Geduld, Ausdauer und ständige Aufmerksamkeit gegenüber den kleinen Zeichen des Dialogs und der Öffnung von Seiten der Einheimischen und der Institutionen, sowie erste Kontakte auf der Straße mit den Migranten. Die Schwestern selbst sind Migrantinnen in einem fremden Land… Aber gerade diese persönliche Erfahrung war der erste Schritt zu einer echten Integration und dazu, die gelebte Realität unzähliger Brüder und Schwestern auf der Suche nach einem menschenwürdigen Leben wirklich kennenzulernen. Sie sind einfühlsamer und achtsamer gegenüber dem Leiden und der Mühsal jener, die in der Fremde gestrandet sind, da sie persönlich – gewissermaßen am eigenen Leib – erfahren haben, was es bedeutet, sich fremd und nicht immer erwünscht zu fühlen oder nur geduldet zu sein von Einrichtungen, in die sie sich gern eingegliedert hätten. Nach und nach haben sich die Schwestern, die heute liebevoll „die Schwestern der Welt“ genannt werden, diskret in die Wirklichkeit eingegliedert, indem sie Beziehungen geknüpft und Netzwerke geschaffen haben und auf den Straßen unterwegs waren, um den Migranten entgegenzugehen, die kein Recht auf Aufnahme in den staatlichen Strukturen haben. Die Tatsache, dass sie verschiedene Sprachen sprechen, erleichtert den Kontakt. So können sie oft Beziehungen herstellen, indem sie sich die schrecklichen Geschichten der Migranten anhören, die an den Küs-

ten Siziliens stranden. Der Same, der in der stillen und verborgenen Phase des Kennenlernens gesät wurde, trägt langsam Frucht. Heute öffnen sich verschiedene Türen, auch innerhalb der Institutionen. In den drei Diözesen sind Schwestern im Krankenhaus, im Gefängnis und in den Einrichtungen der Caritas beschäftigt. Sie servieren das Essen in den Suppenküchen, wo an der Integration zwischen einheimischen und fremden Armen gearbeitet wird: Diese Menschen müssen mit Respekt und Achtung behandelt werden. Häufig werden die Schwestern gebeten, in Aufnahmeeinrichtungen Gebets- und Reflexionsstunden zu begleiten. In Agrigent wurde den Schwestern die Tür des vorübergehenden Aufnahmelagers geöffnet, wo sie sich um die Frauen und Minderjährigen kümmern, die darauf warten, einen Platz zugewiesen zu bekommen. „Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter“… sagte Jesus zu seinen Jüngern… bitten wir den Herrn, Arbeiter in seine Ernte zu senden. Zwei Schwestern haben uns im Sommer verlassen, zwei neue sind angekommen: eine Italienerin und eine US-Amerikanerin. Allen gemeinsam ist ihre Leidenschaft für Gott und für die Menschheit. Alle haben jahrelange missionarische Erfahrungen hinter sich, aber es sind nur zehn… Es wäre schön, wenn es 12 würden, wie die 12 Apostel… Wir hoffen, dass dieses Projekt nicht isoliert bleibt, sondern als Ansporn dient für weitere interkongregationale Erfahrungen, damit wir gemeinsam auf die Herausforderungen antworten können, die die globalisierte Welt heute der Mission stellt. Sr. Elisabetta Flick, sa progetto.migranti@uisg.org und www.uisg.org

Eine bereichernde Quelle Erfahrungen mit alten Mitschwestern

Mit alten Schwestern zu leben ist eine schöne Schule des Lebens. Ich finde mich in der einen oder anderen Weise im Kindergarten. Ich entdecke, dass mein Leben mit dem Schwächsten und Kleinsten kunstvoll ist in Gemeinschaft. Sie sind einfach fabelhaft, perfekte Erzieherinnen. Sie lehren mich mehr durch ihr Tun als durch ihr Reden, mehr durch das Sein als durch Haben und Auftreten. Ich könnte die Liste verlängern, aber ich denke, jeden Tag lerne ich mit dem Herzen zu schau-en. Das formt mich, um liebend gegenwärtig zu sein. Unsere älteren Schwestern sind

eine bereichernde Quelle, eine lebendige Bibliothek und ein Modell des dem guten und barmherzigen Gott zugewandten Lebens. Jede der Schwestern gibt ihr Bestes, um ein vertrauensvolles und erfülltes Gemeinschaftsleben zu gestalten. Sr. Thérèse-Emile Zobo osu, Südafrika https://www.ursulines-ur.org/index.php/news-from-the-provinces/1069-an-enriching-source-from-south-africa

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Wir gratulieren zum Geburtstag ... Sr. Ursula Lazar Sr. Genoveva Klein Sr. Agnes Ramsch Sr. Josefa Strickmann Sr. Gabriele Gattmann Sr. Annette Borgmann Sr. Andrea Eberhart Sr. Sophia Vossel Sr. Lioba Steinkircher Sr. Scholastika Calmer Sr. Agnes Hinternesche Sr. Lucia Scharfenberger Sr. Hildegard Wolf Sr. Beate Fritze Sr. Elisabeth Beine Sr. Ursula Kaslatter Sr. Maria Tooten Sr. Agnes Winkler Sr. Antonia Fuß Sr Paula Peters Sr. Clara Grüne Sr. Lioba Pöttgen Sr. Cäcilia Fernholz

Königstein Düren Erfurt Osnabrück Osnabrück Dorsten Graz Düsseldorf Straubing Osnabrück Osnabrück Geisenheim Innsbruck Düsseldorf Werl Innsbruck Osnabrück Innsbruck Landshut Hersel Wipperfürth Werl Leinefelde

Sr. Rut Baumann Sr. Placida Gamringer Sr. Theresita Schreff Sr. Rita Mausbach Sr. Tarzisia Karger Sr. Aloysia Schwaiger Sr. Martina Lex Sr. Dorothea Wiesinger Sr. Lioba Michler Sr. Benedicta Kimmeyer Sr. Johanna Eichmann Sr. Veronika Engl Sr. Angela Eickeler

Würzburg Landshut Landshut Offenbach Würzburg Würzburg Graz Straubing Hersel Dorsten Dorsten Straubing Hersel

04.07.1937 04.07.1942 05.07.1937 08.07.1927 08.07.1932 11.07.1942 08.07.1942 04.08.1937 06.08.1942 10.08.1937 13.08.1927 16.08.1921 21.08.1937 23.08.1947 25.08.1937 03.09.1920 06.09.1918 07.09.1932 25.09.1926 15.10.1937 27.10.1921 27.10.1927 17.11.1947

... und zum Ordensjubiläum

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08.06.2017 07.07.2017 07.07.2017 29.08.2017 31.08.2017 31.08.2017 10.09.2017 18.09.2017 13.10.2017 15.10.2017 01.11.2017 17.11.2017 26-12-2017

80 75 80 90 85 75 75 80 75 80 90 96 80 70 80 97 99 85 91 80 96 90 70

25 Jahre Profess 60 Jahre Einkleidung 60 Jahre Einkleidung 50 Jahre Einkleidung 60 Jahre Profess 60 Jahre Profess 50 Jahre Profess 50 Jahre Profess 60 Jahre Einkleidung 50 Jahre Einkleidung 65 Jahre Einkleidung 60 Jahre Profess 50 Jahre Einkleidung


Wir gedenken unserer Verstorbenen Sr. Odilia Ochsenkühn osu

Sr. Gabriele Natrop osu

aus dem Ursulinenkonvent Geisenheim * 21.01.1927 + 26.02.2017

aus dem Ursulinenkonvent Attendorn * 15.06.1921 + 28.02.2017

Sr. Lioba Mehler osu

Sr. Hedwig Treutler osu

aus dem Ursulinenkonvent Würzburg * 23.12.1919 + 30.03.2017

aus dem Ursulinenkonvent Osnabrück * 01.04.2017 + 21.05.2017

Termine Wann?

Wo?

Wer oder Was?

18.-21.06.2017

Vallendar

DOK-Jahrestagung

06.-09.09.2017

Erlöserschwerstern Würzburg

Föderationsratssitzung

11.09.2017

St.-Ursula-Gymnasium Düsseldorf

Workshop im Schulnetzwerk „Einführungstag für neue Lehrer”

22.-24.09.2017

Haus Maria Frieden Mainz

Treffen des Angelakreises

24.-25.09.2017

Seniorenhaus Hersel

AK Öffentlichkeitsarbeit

13.-15.10.2017

Ursulinenkloster Königstein

Gemeinsame Herbsttagung

06.-07.11.2017

Kloster Mallersdorf

Föderationsratssitzung

07.-11.11.2017

Kloster Mallersdorf

Föderationskapitel

14.11.2017

Ursulinenschulen Werl

Ganztägiges Seminar im Schulnetz „Die Pädagogik Angela Mericis”!

Januar 2018

St.-Ursula-Gymnasium Düsseldorf

Gespräch des „Schulnetzwerks“

21.04.2018

deutschlandweit

„Tag der offenen Klöster“ in Verbindung mit der DOK

09.-13.05.2018

Münster/Westfalen

101. Katholikentag

Adressenänderungen Die Ursulinen Offenbach haben eine neue Anschrift: Bruder-Konrad-Stift,Weintorstraße 12, 55116 Mainz, Tel. 0 61 31 - 5 76 26 0

Sr. Ursula Tapia bittet, ihre E-Mailadresse zu korrigieren: ursula.chile@gmail.com

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D-57439 Attendorn

D-49740 Haselünne

D-50668 Köln

D-55116 Mainz

Franziskanerhof Hansastraße 8 Tel.: 02722-6357-1011 E-Mail: kontakt@franziskaner-hof.de

Paulusweg 43 Tel.: 05961-5080 Fax: 05961-508-412 E -Mail: sr.magdalene@t-online.de

Am Alten Ufer 57 Tel./Fax: 0221-91 39 432 E-Mail: nc-ursuliur@netcologne.de

Ursulinen Offenbach Bruder-Konrad-Stift Weintorstraße 12 Tel.: 06131-57626-0 E-Mail: smagdalena.of@gmx.de

D-31134 Hildesheim

D-61462 Königstein / Ts

D-68159 Mannheim

Brühl 1 Tel.: 05121-38681 Fax: 05121-917415 E-Mail: ursulinen-hildesheim @t-online.de

Gerichtstraße 19 Tel.: 06174-9381-0 Fax: 06174-9381-55 E-Mail: s.m.regina@ ursulinenkloster-koenigstein.de

A 4/5 Ursulinenkonvent Tel.: 0621-23200 Fax: 0621-4397813 E-Mail: convent@ ursulinen-mannheim.de

D-61462 Königstein / Ts

D-16845 Neustadt / Dosse

D-33611 Bielefeld Sieboldstraße 4 a Tel.: 0521-81 039 Fax: 0521-87 52 273 E-Mail: ursulinen.bielefeld @t-online.de

D-53332 Bornheim-Hersel Bierbaumstraße 3 Tel.: 02222-9647-18 Fax: 02222-9647-49 E -Mail: lioba@ursulinen-hersel.de

I-39031 Bruneck / Bz Tschurtschenthaler Park 1 Tel.: 0039-0474-544500 Fax: 0039-0474-544501 E-Mail: sr.margareth@ursulinen.it

A-6020 Innsbruck Reimmichlgasse 2 Tel.: 0043-512-272867-18 Fax: 0043-512-272867-15 E-Mail: ursulinen@tsn.at

Konvent der Ursulinen Hofheim Gerichtstraße 19 Tel.: 06174-2562613 Fax: 06174-9381-155 E-Mail: ursulinen-hofheim@ ursulinenkloster-koenigstein.de

Konvent der Ursulinen Geilenkirchen St.-Josefs-Haus Josefshausstraße 8 Tel.: 02602-67 16 18

D-56428 Dernbach

Prinz-von-Homburg-Straße 2 Tel.: 033970-13269 Fax: 033970-13435 E-Mail: srth-neustadt@t-online.de

Ursulinen Niederalteich Caritas-Altenheim St. Gotthard Lindachweg 1 D-94491 Hengersberg Tel.: 09901-201215 E-Mail: bernadette.angela@gmx.de D-49090 Osnabrück Bramstraße 41 Tel.: 0541-50583-0 Fax: 0541-50583-150 E-Mail: ursulinen@st-angela-os.de

D-46282 Dorsten Kappusstiege 10 Tel.: 02362-78526-70 Fax: 02362-45321 E-Mail:ursulinenkloster.dorsten @gmx.de

Las Condes / Santiago 676 1899 / Chile

D-37115 Duderstadt Neutorstraße 9 Tel.: 05527-9145-0 Fax: 05527-9145-23 E-Mail: sr.barb@ursulinen-duderstadt.de

Sr. Ursula Tapia Guerrero Av. A. Vespucio Norte 970 # 62 Tel.: 0056-2-2289995 E-Mail: ursula.chile@gmail.com

D-52349 Düren

Burggasse 40 Tel.: 09421-9923-0 Fax: 09421-9923-99 E-Mail: kloster@ ursulinen-straubing.de

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Wilhelm-Raabe-Straße 5 Tel.: 02131-95711-0 Fax: 02131-95711-15 E-Mail: ursulinen@ursulinen-kaarst.de

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Ursulinen Landshut Lorenz-Hagen-Weg 10 Tel.: 089-21580040 Fax: 089-21964388 E-Mail: sr.andrea@ ursulinenkloster-landshut.de

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Das Thema 2017/3: „Fahre hinaus!” Ursula - Schutzpatronin der Ursulinen Legende, Historie, Ikonographie, Angelas Bezug zu Ursula

außerdem viele aktuelle Berichte Redaktionsschluss: 02.10.2017

Wir danken allen, die unsere Arbeit finanziell unterstützen. Auf Wunsch stellen wir Ihnen gern zum Jahresende eine Spendenquittung aus. Unser Konto: Föderation deutschsprachiger Ursulinen Konto 100 203 29 BLZ 426 501 50 Sparkasse Vest IBAN DE98 4265 0150 0010 0203 29 BIC Weladed1REK Stichwort: Ursulinennachrichten

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Bildnachweis

soweit nicht direkt vermerkt, haben die verwendeten Bilder folgende Quellen: Titelseite: „Angela and Angela”, Brescia House School, Johannesburg, Südafrika, im Hintergrund die Schulgemeinschaft der Ursulinenrealschule Köln Rückseite: Karte der Schulen in ursulinischer Tradition in Deutschland - die Numerierung entspricht der alphabetischen Reihenfolge der Ortsnamen Im Hintergrund eine Deutschlandkarte (A1GhY2UGn4L._SL1500)

Der Umwelt zuliebe: Wir drucken auf Recyclingpapier! 43



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