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INTERVIEW

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JOURNALISTENCHECK

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Jakub Piotrowski

INTERVIEW

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Im Sommer 2020 wechselte Jakub Piotrowski aus Genk zur Fortuna.

Jakub Piotrowski

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»Das erste Tor wird irgendwann fallen«

Jakub Piotrowski spielt mittlerweile seine zweite Saison bei der Fortuna – und zeigt immer mehr, wie wertvoll er für die Mannschaft ist. In seinem allerersten Interview der Woche spricht der Mittelfeldspieler – größtenteils auf Deutsch – über Düsseldorf als Heimat, seine aktuelle Form und die Situation in der Ukraine.

Herzlich willkommen, »Kuba«! Es ist Dein erstes Interview der Woche bei uns. Eigentlich hatten wir die Fragen auf Englisch vorbereitet, aber Du sagst, Du machst es auch gerne auf Deutsch. Wie klappt es mit dem Deutsch lernen denn so?

Ich denke, das Interview wird auch gut auf Deutsch klappen, ja. Zwei Mal die Woche haben wir Deutsch-Unterricht. Also muss ich es versuchen!

Du bist seit fast zwei Jahren hier in Düsseldorf und bei der Fortuna. Ist Düsseldorf so etwas wie eine zweite Heimat für Dich geworden?

Ich fühle mich wohl in Düsseldorf und freue mich darüber, bei der Fortuna zu sein. Und ja, das mit der zweiten Heimat stimmt schon – die erste bleibt natürlich Polen.

In dieser Saison hast Du schon beinahe doppelt so viele Minuten gespielt wie in der letzten Saison. Ist es aktuell Deine stärkste Phase, seitdem Du hier bist? Woran liegt es, dass es gerade so gut läuft?

Für mich persönlich läuft diese Saison deutlich besser als die letzte, das ist richtig. Allerdings ist die Situation für uns als Mannschaft oder Club natürlich schwieriger. Vielleicht bin ich aktuell so gut in Form, weil ich in meinem zweiten Jahr hier bin. Ich kenne die Stadt und den Club mittlerweile gut – auch, wenn es zwischendurch Trainerwechsel gab.

Unter Daniel Thioune standest Du bislang in allen Spielen in der Startelf. Was bedeutet es Dir, dass der Trainer Dir direkt so viel Vertrauen schenkt?

Vertrauen ist im Fußball sehr wichtig und gibt einem ein gutes Gefühl. Ich habe das Vertrauen gebraucht, darf jetzt regelmäßig spielen und kann auf dem Platz zeigen, was ich kann. Aktuell haben wir aber auch insgesamt als Mannschaft eine gute Phase, weil wir sieben Punkte aus den letzten drei Spielen geholt haben. →

Vor seiner Station in Genk lief er unter anderem für Waasland-Beveren (Belgin) und Pogon Stettin (Polen) auf.

Schaut man sich die Zahlen der letzten Wochen und Monate an, bist Du häufig der Spieler auf dem Platz, der die meisten Kilometer zurücklegt. Was ist Dein Geheimnis, wie Du so ausdauernd geworden bist?

Ich war schon immer zu einhundert Prozent auf meinen Körper und den Fußball konzentriert. Ich versuche, gut zu essen und physisch an mir zu arbeiten. Viel zu laufen war nie ein Problem für mich.

Fußballerisch lässt sich Piotrowski als Box-toBox-Spieler bezeichnen.

12,1

So viele Kilometer läuft Jakub Piotrowski im Schnitt pro Spiel – ein super Wert!

Aber: Wir warten immer noch auf Dein erstes Tor! Wann fällt es denn endlich?

Ich warte auch sehnsüchtig auf mein erstes Fortuna-Tor. Ein Tor zu erzielen, gibt einem natürlich ein gutes Gefühl. Ich hatte die Chancen dazu – beispielsweise zwei Mal im letzten Spiel in Regensburg. Ich muss meine Effektivität verbessern, aber ich weiß, dass das Tor irgendwann fallen wird!

Du hast mehrere Jahre für Pogon Stettin gespielt, die sich aktuell mit Lech Posen – und Dawid Kownacki – ein enges Rennen um die Meisterschaft in Polen liefern. Verfolgst du den Fußball in deinem Heimatland noch intensiv?

Ja, ich verfolge den Fußball in Polen noch sehr intensiv – es ist ja schließlich meine Heimat. Auch das letzte Spiel zwischen Stettin und Posen habe ich gesehen. Für Dawid lief es gut, für »meinen« Verein aber eher nicht (lacht). Ich habe mit ihm auch nach dem Spiel geschrieben. Er versteht natürlich, dass ich Pogon Stettin die Daumen gedrückt habe. Ich versuche, so viele Spiele wie möglich von ihnen zu schauen. Der Liga tut die Situation natürlich gut, weil es spannend bleibt.

Lass uns mal kurz weggehen vom Sport. In der aktuellen Zeit ist er eigentlich auch nur eine Nebensache. In der Ukraine, direkt neben Deiner Heimat in Polen, herrscht Krieg. Wenn Du auf die Situation dort blickst: Was sind Deine Gedanken und Gefühle?

Natürlich ist die Situation vor allem für die Menschen in der Ukraine sehr schlimm. In Polen wird versucht, den Leuten so gut es geht zu helfen. Es fühlt sich nicht schön an, solche Bilder zu sehen – und es war auch nicht erwartbar, dass so etwas passiert. Das ist ergreifend und traurig.

38

In gut eineinhalb Jahren lief »Kuba« 38 Mal für die Fortuna auf.

Wie geht man als Spieler auf dem Platz damit um? Schafft man es, dies zumindest für 90 Minuten auszublenden?

Es ist nicht einfach, aber in den 90 Minuten müssen wir versuchen, unserer Arbeit nachzugehen und uns voll zu konzentrieren.

Für die letzte Frage versuchen wir nochmal, ins Sportliche zurückzukommen: Am Sonntag spielt die Fortuna gegen den FC Ingolstadt, den Tabellenletzten. Auf was für ein Spiel stellt Ihr Euch ein?

Ich erwarte, dass wir ein gutes Spiel machen. Wir wollen es offensiv angehen und uns viele Chancen erarbeiten – das ist uns vor unseren eigenen Fans sehr wichtig. Ich will unserer Mannschaft dabei helfen, weiterhin guten Fußball zu spielen.

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