Die ewige Suche nach Verschmelzung der Seelen von Menschen kann im Tanz Erfüllung finden. Anastasia Ferrer und Mihael Pečnik Die Kompanie Ferrer ist national/international ausgerichtet und zeigt äußerst unterschiedliche Kunstproduktionen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Bereich des zeitgenössischen Tanztheaters. Um die jeweiligen Inhalte der Produktionen optimal in Szene setzen zu können, wird unter der künstlerischen Leitung von Anastasia Ferrer und Mihael Pečnik vorwiegend mit einer Auswahl an nationalen und internationalen GasttänzerInnen und GastschauspielerInnen (Sprech- und Bewegungstheater) zusammengearbeitet. Die Kompanie verfügt über ein kleines StammdarstellerInnenpotential von ausgesuchten TänzerInnen. Seit Mai 2011 kooperiert Kompanie Ferrer mit dem Ingenieurbüro DI Wolfgang Platzer, Graz. www.teatro-tanztheater.at
SEHR GEEHRTE DAMEN UND HERREN, LIEBE TANZTHEATER - UND MUSIKFREUNDE,
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herzlich möchten wir, Anastasia Ferrer, Mihael Pečnik und Kooperationspartner DI
Wir haben den Schwerpunkt in unserer Geschichte auf die Rollenverteilung in der
Wolfgang Platzer, Sie zu unserer heutigen Tanztheater-Vorstellung „iFly“ mit u. a.
Gesellschaft gelegt und auf Emotionen, die durch die Schlagzeilen der Presse in
Live Musik begrüßen!
einer Gegenüberstellung von Macht und Machtlosigkeit verursacht werden kön-
Diese besondere Produktion und Kooperation von professionellen DarstellerInnen und Musikern mit jugendlichen LaiendarstellerInnen der FS Grabenstrasse, Fachschule für wirtschaftliche Berufe der Caritas, vereinigt mehrere Aspekte. Die große Herausforderung in dem Zusammentreffen unterschiedlicher Welten und Generationen in der künstlerischen über 3 Monate langen kreativen Zusammenarbeit lag in dem gemeinsamen Ziel ein Bühnenprodukt mit aussagestarken Bildern / Handlungen und Klängen zum Thema Wirtschaftskrise zu kreieren. Die heutige Wirtschaftskrise - ein brisantes Thema und in aller Munde. Wie gehen Jugendliche, die „Zukunft der Gesellschaft“, damit um und wie gehen Erwachsene, die sogenannten „Säulen der Gesellschaft“, damit um? Welchen Stellenwert haben die Jugendlichen, welchen geben sie sich selbst, welcher wird ihnen zugedacht? Die Gestaltung des Integrationsprozesses der Jugendlichen in die professionelle Theaterarbeit spielte dabei eine große Rolle.
nen. Die Macht ist das zentrale Thema von „iFly“! Wer oder was übt Macht in unserer heutigen Gesellschaft aus, wer wird in unserer heutigen Zeit zum König oder zur Königin der Macht auserwählt und gekürt? Wer oder was zählt heute zu den Idolen und Ikonen der Gesellschaft, wer sind die heimlichen und offensichtlichen MachthaberInnen, oder sind sie nur Opfer der Macht und befinden sich selbst in einem Zustand der Machtlosigkeit? Und wer steht Pate, wenn es um Macht geht? In „iFly“- ich fliege - ich fliege weg, ich fliege hin, ich fliege zurück - zeigen wir Ihnen mögliche Szenen einer Wirtschaftskrise - und auch einen möglichen Weg zur Lösung aus der Krise. Die Frage ist nur ... aber die stellen Sie sich dann selbst ... oder auch nicht!? Wir wünschen Ihnen eine gute Unterhaltung – und vielleicht erkennen Sie sich in einer der Rollen oder Szenerien wieder. Ihre Anastasia Ferrer, Ihr Mihael Pečnik und DI Wolfgang Platzer .
ES WAR EINMAL VOR LANGER ZEIT… SO KÖNNTE DIE GESCHICHTE VON „iFLY“ BEGINNEN.
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Schauen wir uns zunächst unsere Weltgeschichte einmal genau an:
Forscherin, 2 Bankiers, ein Zimmermann, ein Straßenkünstler und ein Kleinun-
Am Anfang war das Chaos, und mit einer starken Hand und Führung kam dann
ternehmer von der Trafik. Dazu kamen dann noch zwei Bettler, drei Zeitungsver-
die Ordnung.
käufer, zwei Straßen- und ein Bodyguardmusiker. Der zweite Teil ihrer Spielfigu-
Diesem Grundprinzip vom Chaos zur Ordnung und umgekehrt, begegnet die
ren war eine Gang, die sie „die Zukunft der Gesellschaft“ nannte.
Menschheit bis heute immer wieder auf das Neue und den unterschiedlichsten
Sie alle zusammen waren wie Schachfiguren, ja, wie Marionetten, und die kleine
Ebenen. Krisendurchschüttelt, nach „Rettung“ rufend, schreitet die Evolution voran. Aber in welche Richtung? Wer gibt die Richtung vor? Ein Machtkampf, in dem eine gewisse uns sehr bekannte Gestalt, immer wieder ihre Hände im Spiel hat; Krisen hervorruft, teilt und Unruhen verursacht. Und so auch in unserer heutigen Geschichte: Es war einmal eine kleine Teufelin. Ihr war langweilig, und sie dachte sich ein Spiel aus, das sie „Wirtschaftskrise“ nannte. Für dieses raffinierte Spiel ersann sie das Lied „Hänschen klein, ging allein, in die weite Welt hinein, Stock und Hut steht ihm gut, ist gar wohlgemut“. Ihr Spiel würde erst dann zu Ende sein, wenn dieses Lied von allen ihren auserwählten SpielerInnen gleichzeitig gesungen werden wird. Und während sie das Lied fröhlich sang, streute sie Zeitungsschnipsel und Blätter wie eine Teufelssaat auf die Straßen einer großen europäischen Stadt und eröffnete damit das Spiel. Zufrieden kicherte sie vor sich hin und kreierte nun den ersten Teil ihrer Spielfiguren und gab ihnen die Bezeichnung „die Säulen der Gesellschaft“: Da waren dann ein Sandler, eine Prostituierte, eine verwirrte
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Teufelin begann mit ihnen wie eine Marionettenspielerin zu spielen, die nur an
ten, Verwirrung stiften, sogenannte Krisenstimmungen inszenieren, Menschen
den richtigen Fäden ziehen musste, so dass ihre Spielfiguren ganz nach ihrem
in Emotionen ausbrechen lassen, wie Wut, Angst, Verzweifelung, und natürlich
Willen funktionieren konnten. Und sie funktionierten.
nur die, die Menschen teilten – nicht zuviel Freude aufkommen lassen und
Das Spiel entwickelte sich voll und ganz nach ihrer Erwartung:
wenn, sofort wieder zerstören und dann in einem bestimmten Moment, in dem
Es musste nur gut gespielt werden, gezielte Einsätze in den richtigen Momen-
die Not am größten war, sie nach Rettung betteln lassen. Dann würde die große Stunde von ihr, der Teufelin, kommen, in der sie ihnen versprechen würde, ja, Rettung würde kommen! - und die Rettung kam - sogar mit einem RettungsSlogan: „Brot und Spiele“, ein guter Slogan, war schon seit jeher, beginnend in der römischen Geschichte, der Renner. Die Teufelin liebte „Spiele“, und „Brot“ war gut, denn die Menschen bekamen etwas zu Essen und wurden so gefügig gemacht. Was noch fehlte, war nun die personifizierte Rettung: ein Idol, die dazugehörende Dienerschaft, ein Stuhl, ein Florett - das Symbol der Macht - und die rechte Hand des Teufels, mit deren Hilfe das Idol sicher an die Macht geführt werden konnte...und das war in unserer heutigen Zeit so leicht gefunden, wie noch nie zuvor. Aber, dachte die kleine Teufelin, es mußte unbedingt spannend bleiben, und kicherte. Keine Ordnung ohne erst einmal einen gewaltigen Machtkampf mit verschiedenen Slogans, Schuldbekenntnissen, hihi, die niemand versteht, wie damals in Babylon, als alle plötzlich verschiedene Sprachen gesprochen hatten und keiner mehr den anderen hatte verstehen können, hihi... Ja, und danach… “Hänschen klein, ging allein, in die weite Welt hinein...“
DIE MITWIRKENDEN
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Idee: Anastasia Ferrer / Cornelia Hasler
(Gast-) TänzerInnen & SchauspielerInnen der Kompanie Ferrer:
Choreographie / Inszenierung: Anastasia Ferrer
Märchenoma / Idol: Anastasia Ferrer
Künstlerische Assistenz: Mihael Pečnik
1. Bankier: Lisa Feischl
Sprecher: Christoph Steiner Projektion: Volker Hoffmann Lichttechnik / Design: Stephan Weinberger
2. Bankier: Dominik Förtsch Zimmermann: Stephan Hirschpointner Kleinunternehmer (Trafik): Christoph Radakovits Forscherin: Laura Raso Obdachlose: Marianne Resch Prostituierte: Caterina Zurzolo Straßenkünstler: Henry A. J. Morales
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LaientänzerInnen der FS Grabenstrasse:
Musiker:
Teufelin: Tanja Forjan
Bodyguard: Bernd Kohlhofer / Akkordeon
Gang-Mitglieder: Romeo Anane, Lule Bytyqi, Marco Henögl,
Straßenmusikant: Matej Bunderla / Saxophon
Dilan Korkyusuz, Arbenita Mernica, Rashida Tiamiyu, Ange Mizero,
Straßenmusikant: Toti Denaro / Schlagzeug
Laura Hanzi Lakaien: Romeo Anane, Ülger Dölek, Alexandra Hiebler Presse: Ludwig Koch Bettlerinnen: Melanie Treboutz, Sabine Ludwigkeit
DIE DARSTELLER/INNEN UND TÄNZER/INNEN
Anastasia Ferrer
Lisa Feisch
Dominik Förtsch
Stephan Hirschpointner
Christoph Radakovits
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Laura Raso
Marianne Resch
Caterina Zurzolo
Henry A. J. Morales
Die Choreographin und Tänzerin Anastasia Ferrer, geboren in Bremen (D) erhielt bereits mit sechs Jahren ihren ersten intensiven Musik- und Tanzunterricht und nahm damals schon an vielen Musik- und Tanz-Wettbewerben teil. Es folgten ein sechsjähriger professioneller Cellounterricht und die 3-jährige russische akademische klassische Ballettausbildung im Ballettinternat Gsovsky zur klassischen Berufstänzerin. An der niederländischen königlichen Tanzakademie in Tilburg absolvierte sie in fünf Jahren ihr Examen u. a. im Bühnentanz, in Choreographie und als Dozentin im modernen Ausdruckstanz. In ihren Studienjahren konnte sie schon an mittelgroßen und großen Theatern vor allem als Pas-de-deux-Tänzerin im modernen/klassischen Tanz unter diversen Choreographen internationale Bühnenerfahrung sammeln. Mit Luigi Zola, der in Buenos Aires die verschiedenen Stile des tango argentino studierte, begann sie direkt nach ihrem Tanzstudium in den Niederlanden eine über 10-Jahre lange sehr erfolgreiche Tanzkarriere an internationalen Theatern und im Fernsehen. Zahlreiche Tangoshows und Tanztheaterproduktionen mit Schwerpunkt „tango argentino“, zuletzt in Graz seit 2003 an der Grazer Oper, im Grazer Schauspielhaus und seit 2008 im Grazer Orpheum. 2008 trennte sie sich von Luigi Zola und arbeitet seitdem künstlerisch mit Mihael Pečnik (Slowenien) zusammen. Sie gründeten gemeinsam im September 2008 das „teatro tanztheater“ (www.teatro-tanztheater.at).
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ZUR MUSIKWAHL
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Die Wahl der Musikart und ob Live oder von CD ergab sich aus der Gesamtge-
Für den irrationalen Einfluss der Teufelsmacht habe ich verschiedene Interpreta-
schichte von „iFly“.
tionen je nach Aussagekraft, neben der Originalfassung von den Rolling Stones, „Sympathy for the devil“ gewählt. In diesem faszinierenden Song wird die Stär-
Das irdische Treiben wird von Matej Bunderla, Bernd Kohlhofer und Toti Denaro
ke, die historische Figur des Teufels auf eine für uns nicht sichtbare und rationell
komentiert bzw. begleitet. Alle drei Musiker werden direkt in das Geschehen in
erfassbare Ebene gehoben. Die Unwirklichkeit - und doch Wirklichkeit, das nicht
den Rollen von Straßen- bzw. Bodyguardmusikanten – frei- und/oder unfreiwillig
Begreifende, Unfassbare und transparent Bedrohliche können ungesehen nach
mit eigenen Kompositionen, Improvisationen und auch bestehenden Stücken wie
uns greifen und dadurch in uns Zugang finden: Ein krasses Gegenstück zur Live-
z.B. „Summertime“ integriert.
Musik - Repräsentanz des Irdischen!
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WIE KAM ES ZU DER KOOPERATION MIT DER FS GRABENSTRASSE, FACHSCHULE FÜR WIRTSCHAFTLICHE BERUFE DER CARITAS?
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Ende September / Anfang Oktober 2011 gab ich einen Kurz-Workshop „Tanzthe-
Und damit war auch der Kreis geschlossen: es geht in „iFly“ um menschliche Exis-
aterarbeit“ an die Jugendlichen der FS Grabenstrasse, Fachschule für wirtschaft-
tenzen in der Wirtschaftskrise.
liche Berufe der Caritas, in Graz. Dieser wurde mit Begeisterung aufgenommen. Etwa zur gleichen Zeit war ich mit meiner Kompanie mit dem Thema „Impulse“ in unserer eigenen Tanztheaterarbeit beschäftigt. Aus der Impulsarbeit entstand die Idee, eine neue Tanztheaterproduktion herauszubringen mit der Basis der Impulsbewegungen. Zunächst handelte es sich um ein abstraktes Tanzstück. Wir vertieften das Thema philosophisch: Woher kommen die Impulse, wo beginnen sie? Sie beginnen bei uns, bei unserem Herzschlag. Sie beherrschen unsere menschliche Existenz! Ich probierte dieses Thema auch bei den Jugendlichen aus und war erstaunt, wie gut sie dieses Thema umsetzen konnten. Bei der Nachbesprechung mit der Organisatorin des Tanztheaterworkshops Frau Mag. Cornelia Hasler, Lehrerin für Sport und Psychologie an der FS Grabenstraße, dem Tanz sehr verbunden, entstand die Idee, eine gemeinsame Produktion herauszubringen: Das Thema „Impulse“ inhaltlich und theatralisch mit einem aktuellen Thema zu verbinden. Gerade für die Jugendlichen, die berufsorientiert an der FS Grabenstraße lernen, war dieses Anliegen sehr wichtig, und es entstand „iFly“, Szenen einer Wirtschaftskrise. Damit war das „philosophische“ und „tanztechnische“ Thema „Impulse“ mit dem Thema aus der Wirtschaft verbunden.
FACHSCHULE GRABENSTRASSE
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Die Fachschule für wirtschaftliche Berufe der Caritas, kurz FS Grabenstraße ge-
schen in den Mittelpunkt zu stellen. Die Förderung der sozialen Kompetenz und
nannt, führt eine ein- und eine zweijährige Wirtschaftsfachschule. Diese berufsbil-
die Stärkung der Persönlichkeit stehen im Mittelpunkt. Das Schulmotto wird somit
dende mittlere Schule ist offen für alle Schülerinnen und Schüler, die eine optima-
zur Realität, nämlich: Stärken stärken und Schwächen schwächen!
le Vorbereitung für den Einstieg in das Berufsleben suchen. Als Besonderheit muss erwähnt werden, dass auch junge Menschen mit Teilleistungsschwächen aufgenommen werden. Die Ausbildung erfolgt im Klassenverband mit Schülerinnen und Schülern mit und ohne Migrationshintergrund. Das Schulleben ist geprägt durch ein gemeinsames Miteinander mit dem Ziel, eine bestmögliche Ausbildung entsprechend der eigenen Fähigkeiten zu erlangen. Erreicht wird dies durch Vermittlung und Festigung von Allgemeinwissen, vor allem aber durch praktischen Unterricht. Mittels moderner Lehr- und Lernmethoden vermitteln Lehrerinnen und Lehrer in Form von Teamteaching alle notwendigen Inhalte. Großes Augenmerk wird dabei auf Kontakte mit außerschulischen Institutionen gelegt, sodass die Schülerinnen und Schüler eine reale Vorstellung von der Arbeitswelt bekommen aber sich auch gänzlich neuen Herausforderungen stellen können. Einige Schülerinnen und Schüler haben in diesem Schuljahr die wohl einzigartige Möglichkeit, mit (Gast-)ProfitänzerInnen und - schauspielern der Kompanie Ferrer auf der Bühne des Orpheums zu stehen und aktiv mitzumachen. Hier wird ein besonderes Anliegen der Schule verwirklicht, nämlich den Men-
DIE BÜHNENARBEIT ZU „iFLY“ MIT DEN JUGENDLICHEN DER FS GRABENSTRASSE
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Im November 2011 wurden alle interessierte Jugendliche der FS Grabenstrasse von
Gleich zu Beginn der Proben waren die Jugendlichen begeistert. Die eigenen Ideen
mir zu einem Informationsgespräch eingeladen. Bei diesem Gespräch stellten sich
einbringen zu können, war für die einen eine große Herausforderung, für andere das
2 meiner Musiker, Toti Denaro (Schlagzeug) und Bernd Kohlhofer (Akkordeon), so-
„non plus ultra“. Eine weitere Hürde musste genommen werden: die Schüchternheit
wie 2 meiner Tänzerinnen, Laura Raso und Caterina Zurzolo, den Jugendlichen vor.
und Verlegenheit zu überwinden und sich vor anderen mit eigenen authentischen
Um an der Tanztheater -Produktion „iFly“ teilnehmen zu können, mussten sich alle
Bewegungen zu präsentieren, die ich dann mit ihnen perfektionierte. Viele glaubten
Jugendliche einer Audition stellen. Jeder durfte daran teilnehmen, Jugendliche, die
zunächst nicht, dass in ihnen so viel eigenes Können und Kreativität steckt und ba-
über Tanzerfahrung verfügten, aber auch die, die keine oder wenig Tanzerfahrung hatten, selbst IntegrationsschülerInnen. Nach dieser ersten Hürde blieben letzten Endes von ca. 30 BewerberInnen 18 übrig, davon 3 Integrationsschüler. Lisa Feischl, eine meiner Tänzerinnen, die in Wien bei einem Radiosender arbeitet, interviewte die Kids vor und nach der Audition. Viele sahen sich schon am Broadway. Aber wie mühsam und lang der Weg zu einer/einem professionellen TänzerIn ist, das wusste niemand zu dieser Zeit, aber sie werden eine Ahnung während der 3-4 Monate langen Probenzeit bekommen, dass vieles mit sich etwas „Erarbeiten“ zu tun hat. Sie haben nun die Chance, in ein Berufsbild einzutauchen und Erfahrungen zu sammeln, die sie oder die meisten davon vielleicht nie mehr in ihrem Leben erhalten werden. Es war gut, dass sie so unbefangen, voller Energie und Selbstbewusstsein die Tanztheater-Produktionsarbeit begannen. Die Probenpläne wurden nun bis zur Premiere festgelegt, und alle hatten sich daran zu halten. Nun wurde es auch spannend für mich, inwieweit die Schüler über
ten mich inständig, ihnen die Choreographien vorzugeben. Aber genau das wollte
Durchhaltevermögen, Disziplin, Begeisterung, Kreativität, Integrität und Aufnahme-
ich nicht! Sie selbst sollten sich mit ihrem eigenen Zeitgeist auf der Bühne als ihre
vermögen verfügten.
Generation präsentieren. Wer kann das besser als sie selbst? Im Laufe der Probenzeit
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fassten sie mehr Vertrauen zu sich selber und wurden mutiger und neugieriger. Als
puppten sich als „Führungspersönlichkeiten“ und halfen denjenigen, wie z.B. den
dann die Proben zusammen mit den Profis seit Anfang des Jahres 2012 stattfanden,
IntegrationsschülerInnen, die in bestimmten Momenten Unterstützung brauchten.
registrierten ich und meine Profis, dass dieses Zusammentreffen und Arbeiten ein
Es entstanden neue Freundschaften. Es entstand Teamgeist. Dass mit den Gesamt-
ganz besonderer Moment für jeden von uns war. Die Profis wurden zu Autoritäten
proben und späterem Fotoshooting für Presse und Programmheft auch viel Aufre-
und erhielten eine Vorbildfunktion, an denen sich die Jugendlichen orientieren
gung verbunden war, konnte niemanden in Erstaunen versetzen. Trotz der anstren-
konnten. So wie bei Toti Denarro konnten sich einige einen Traum erfüllen. Er er-
genden Session und der hohen Konzentrationsanforderung an die Jugendlichen, blieben sie standfest und konstruktiv dabei. Sie erweiterten ihre persönlichen Grenzen vor allem in zwei Bereichen: motorisch-kreativ und sozial. Ich bedaure, dass ich an dieser Stelle diesen Bericht für das Programmheft, daß in Kürze in den Druck gehen wird, abbrechen muss. Jedoch Sie selbst können heute, am Premierentag, sehen und erleben, was und wie die Jugendlichen sich innerhalb des Bühnentanztheaterstückes „iFly“ in ihren Tanz- bzw. Schauspielrollen präsentieren. Für mich stellen sich zum heutigen Zeitpunkt – 5 Wochen vor der Premiere – zwei Fragen: Wie werden die Jugendlichen sich bis zur Premiere weiterentwickeln, und wie stark werden sie dann am Premierentag mit dem Lampenfieber zu kämpfen haben...? Würden Sie mich heute fragen: „ Wären Sie bereit eine Kooperation mit Ihrer Kompanie und jugendlichen LaientänzerInnen noch einmal in Erwägung zu ziehen?“ Dann kann ich Ihnen heute mit einem „Ja“ antworten. Die Erfahrung, wie Jugend-
laubte ihnen, auf seinem Schlagzeug zu spielen.
liche Vertrauen zu sich selber finden und bestimmte Strukturen im Arbeitsprozess
Alle Jugendlichen - ohne Ausnahme – erkannten, wie wichtig es war, während der
begreifen lernen, ist wohl eine der meist berührenden Erfahrungen, die ich als The-
Probenarbeit gut zuzuhören und ermahnten sich gegenseitig dazu. Einige ent-
atermacherin in der Produktionsarbeit „iFly“ erleben durfte.
TEATRO TANZTHEATER BIETET TANZ- UND BÜHNENARBEIT, KURSE / SPEZIAL WORKSHOPS FÜR AMATEURE UND PROFESSIONELLE TÄNZER DAS GANZE JAHR ÜBER AN: ::: Tango argentino (Anfänger / Fortgeschrittene / Spezial / Choreographie Kurse) ::: Moderner & zeitgenössischer Tanzstil (Basis: Nederlands Dansakademie Brabant) ::: Tanztheaterarbeit (Basis: Nederlands Danzakademie Babant) ::: Wirbelsäulenarbeit (aus Yogatechniken, Bioenergetischer Arbeit, Feldenkrais) Weitere Infos und Anmeldung unter: office@teatro-tanztheater.at oder Mobil: +43-(0)680-1196087
www.teatro-tanztheater.at
TANGO-THEATERWORKSHOPS FÜR PAARE UND SINGELS IN TENERIFFA 28.7.-4.8.2012 und 4.8.-11.8.2012
Diese Tango-Theaterworkshops können auch für 14 Tage gebucht werdenDa sie für Anfän-
Das Hotel Playa Sur Tenerife, am Rande des idyllischen Fischerortes El Medano, besitzt die
ger und Fortgeschrittene geeignet sind haben Sie die Möglichkeit, sich Grundkenntnisse
gehobene 3-Sterne-Kategorie und verfügt über 70 Zimmer, die fast alle einen herrlichen
im Tango Argentino anzueignen oder schon vorhandene Kenntnisse zu erweitern und zu
Blick auf das Meer haben. Das Restaurant serviert Ihnen landestypische Spezialitäten. Eine
verfeinern.
rustikale Swimmingpoolbar und eine gemütliche Abendbar laden zum Verweilen bis in die
Nähere Informationen erhalten sie von Anastasia Ferrer: office@teatro-tanztheater.at oder Mobil: +43-(0)680-1196087
Nacht ein. Ein Geheimtipp für Urlauber, die mehr suchen als Sonne und Strand: verschiedene Sportaktivitäten, u.a.Wassersport wie Windsurfen und ganzjähriges Wandern; Kulturprogramme für Archäologie, Vulkansmus und Musik. Ausführliche Informationen beim hotelseitigen Reiseveranstalter Teneriffa-Touristik-
www.teatro-tanztheater.at
Service (TTS) in Hamburg, Tel: +49-(0)40-220 14 77, Fax:+49-(0)40-220 14 80, Email: info@tts-touristik.de
Brot und Spiele (panem et circenses) Der Ausdruck stammt von dem römischen Dichter Juvenal. Er bedeutet „Brot und Zirkusspiele“. In seiner Satire kritisiert er, daß das römische Volk in der Zeit einer noch funktionierenden Republik, die Macht selbst an Feldherren und Beamte verliehen hat, jetzt aber ängstlich und entpolitisiert, sich nur noch diese beiden Dinge wünsche: Brot und Spiele! Auch heute noch bezeichnet dieser Ausdruck, die Versuche einer Regierung, industrieller oder administrativer Strukturen, das Volk bzw. die Bevölkerung oder Teile davon, von Problemen, z.B. Rezessionen, innenpolitischer Problemen etc., abzulenken. Durch Steuersenkungen und Wahlgeschenke und inszenierten Großereignisse versucht man die „Stimmung“ zu heben. Eine weitere Aussage betrifft das Volk selbst: die niederen Gelüste (Sex, Gier, Gewalt etc.) oder auch Ignoranz und Dekadenz! Aktuell ist der Ausdruck in der Populärkultur durch die amerikanische Jugendbuchreihe „Hunger games“ (dt. „die Tribute von panem“) von Suzanne Collins präsent. Die Dekadenz und Ablenkung wird demonstriert, in der nämlich Kinder zur Unterhaltung und zur Kontrolle in die Arenen geschickt werden, um einander zu töten.
DANKSAGUNG Im Namen von allen Mitwirkenden möchte sich Teatro Tanztheater / Kompanie Ferrer in Kooperation mit Ingenieurbüro DI Wolfgang Platzer herzlich bei allen, die die aufwendigen Vorbereitungen der Tanztheaterproduktion „iFly“ mit Live-Musik unterstützt haben, bedanken: Die Direktion, LehrerInnen und SchülerInnen der Fachschule Grabenstraße, 8010 Graz (Diözese der Caritas), Land Steiermark, Stadt Graz Kulturamt, Kultur Kontakt Austria, Conto Musicale, Steiermärkische Sparkasse, Friseur Sven ( 8010 Graz), Hotel Playa Sur Tenerife ( Teneriffa/Spanien), MBE (Inh. Bruno Schmitt, 8010 Graz), Luigi Zola für die tanztechnische Beratung, Markus Mareich für die fachliche Beratung im Bühnenfechten und auch an die vielen ungenannten HelferInnen einen herzlichen Dank!
Impressum: Texte: Anastasia Ferrer; Design, Layout & Fotografien: FotoGrafik Hoffmann; Fotografien S. 11, 13&14: Cornelia Hasler; Copyrights: Kompanie Ferrer w w w.teatro -tanztheater.at