Magazin / Journal FRAGILE Suisse - 3/2017

Page 1

3 / 2017

«Ich bin nicht alleine» «Je ne suis pas seul» Clément D. C.

FRAGILE Suisse Für Menschen mit Hirnverletzung und Angehörige Pour les personnes cérébro-lésées et leurs proches Per persone cerebrolese e i loro familiari

MAGAZIN JOURNAL


Chère lectrice, cher lecteur,

Sophie Correvon Verantwortliche Kommunikation Westschweiz / Responsable de la communication en Suisse romande

Dans cette édition du journal, nous lisons les témoignages de Clément D. C. et Ruedi Eberhard. Leurs mots nous font réaliser que personne n’est à l’abri d’une lésion cérébrale et que les conséquences sont importantes dans la vie de la personne touchée et de ses proches. Notre association veut aider les personnes touchées à aller mieux et participe ainsi à la recherche scientifique. Jeremia Held, physiothérapeute et collaborateur scientifique à l’Université de Zurich, nous informe des dernières études en cours.

Liebe Leserin, lieber Leser In diesem Magazin lesen Sie die Lebensgeschichten von Clément D. C. und Ruedi Eberhard. Sie machen deutlich, dass niemand vor einer Hirnverletzung gefeit ist und dass die Folgen für die Betroffenen und ihre Angehörigen gravierend sein können.

La prévention est importante. A vélo, le port du casque de vélo reste la meilleure manière de protéger sa tête d’éventuels chocs. Notre association reste reconnue grâce au travail de qualité de nos associations régionales et leurs membres. Lisez les nouvelles des régions afin d’en savoir plus.

Unsere Vereinigung setzt alles daran, die Lebensqualität von Menschen mit Hirnverletzung zu verbessern, und beteiligt sich deshalb auch an wissenschaftlicher Forschung. Jeremia Held, Physiotherapeut und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Zürich, berichtet von laufenden Studien. Prävention ist wichtig. Beim Velofahren ist ein Helm das beste Mittel, den Kopf vor allfälligen Schlägen zu schützen. Die App «Echo112 – First Responder» ermöglicht es in Notfällen, Erste Hilfe zu leisten oder selbst einfach geortet zu werden.

Enfin, FRAGILE Suisse vient de déménager à Zurich. Toutes les informations utiles vous sont données dans cette édition du journal. Je vous souhaite une agréable et intéressante lecture. Cordialement, Sophie Correvon

FRAGILE Suisse ist dank der qualitativ hochstehenden Tätigkeit der Regionalvereinigungen und ihrer Mitglieder breit anerkannt. Lesen Sie Neuigkeiten aus den Regionen. Die Dachorganisation von FRAGILE Suisse, Standort Zürich, ist umgezogen. Wohin und weshalb, erfahren Sie in diesem Heft. Ich wünsche Ihnen eine angenehme und interessante Lektüre. Mit herzlichen Grüssen Sophie Correvon

Inhalt

3 Kurz und bündig 4 Porträt 6 Aktuell 7 Interview 8 Aus den Regionen 9 Kurse 14 Umzug FRAGILE Suisse 15 Engagement 16 Kontakte

Sommaire

3 En bref 10 Portrait 12 Interview 13 Des nouvelles des régions 14 Nouvel emplacement 15 Engagement 16 Contacts


Pixabay

Kurz und bündig / En bref

Schlaganfall-Präventionstag in der Westschweiz Am 5. Juli 2017 führte die Genfer Hochschule für ambulante Pflege (ESAMB) in der Romandie (Genf, Lausanne und Fribourg) einen Schlaganfall-Präventionstag durch. FRAGILE Genf war eingeladen, mit einem Stand an der Baby Baby Plage von Genf präsent zu sein, ein zweiter Stand des Verbands wurde in Fribourg aufgebaut. Die Passanten konnten anhand praktischer Übungen erleben, was die Folgen einer Hirnverletzung bedeuten. Einige Personen, die einen Schlaganfall erlitten haben, erzählten, wie sie ihn erlebten und wie er ihr heutiges Leben beeinflusst. Der Rettungsdienst zeigte sein Einsatzfahrzeug und den Inhalt seiner Notfalltaschen.

Journée de prévention de l’AVC en Romandie Mercredi 5 juillet 2017, l’Ecole supérieure de soins ambulanciers (ESAMB) de Genève a organisé une journée de prévention de l’accident vasculaire cérébral (AVC) en Romandie (Genève, Lausanne et Fribourg). FRAGILE Genève a été invitée à tenir un stand à la Baby Plage de Genève, tandis qu’un autre stand de notre association était tenu à Fribourg. Les passants ont pu expérimenter les conséquences d’une lésion cérébrale via des exercices pratiques. Certaines personnes préalablement victimes d’AVC ont également partagé leur expérience et les conséquences sur leur vie avec les personnes présentes. Les ambulanciers faisaient également visiter leur véhicule d’intervention ainsi que le contenu de leurs sacoches d’urgence. Article complet sur: www.fragile.ch/actualites

Botschafter unterwegs mit dem Bike Die zwei Brüder Kevin und Yannick Zürcher aus Schübelbach (SZ) machten in den Sommerferien eine Bike-Tour durch das Bündnerland. Dabei verbreiteten sie eine wichtige Botschaft: Einen Velohelm zu tragen, ist lebenswichtig. Denn viele Velofahrer ziehen sich bei einem Unfall ein Schädel-HirnTrauma zu. Die Brüder machten auf dieses Risiko aufmerksam und sammelten Spenden. Diese kommen ausnahmslos FRAGILE Suisse zugute und fliessen in den Nothilfefonds für Schädel-Hirn-Trauma-Patienten. Im Rahmen seines PhysiotherapieStudiums kam Yannick Zürcher in Kontakt mit den Problemen von Schädel-HirnTrauma-Patienten. Dies motivierte ihn dazu, zusammen mit seinem Bruder einen freiwilligen Einsatz für Betroffene zu leisten.

Nachruf Rosemarie und Dagmar Wessel Rosemarie Wessel war eine Pionierin für die Unterstützung von Menschen mit Hirnverletzung und deren Angehörigen. Dies, nachdem ihre Tochter Dagmar Wessel in den 80er-Jahren durch einen Unfall eine schwere Hirnverletzung erlitt. Rosemarie Wessel hatte damals die erste Selbsthilfegruppe im Zürcher Oberland gegründet und dann bei der Gründung von FRAGILE Suisse und auch später aktiv mitgearbeitet. Dagmar Wessel war später einige Jahre Vorstandsmitglied (als Betroffene) von FRAGILE Zürich. Beide sind dieses Frühjahr kurz nacheinander verstorben. Wir behalten sie in bester Erinnerung.

Eloge funèbre de Rosemarie et Dagmar Wessel

Rosemarie Wessel et sa fille Dagmar, pionnières de l’aide et de l’entraide aux personnes cérébro-lésées, viennent Pendant les vacances d’été, les frères de nous quitter. A la suite de l’accident Kevin et Yannick Zürcher, de Schübelbach (SZ), ont sillonné les Grisons à VTT. dont sa fille avait été victime, Rosemarie Wessel avait présidé à la constitution Leur but était de répandre un message du premier groupe d’entraide dans important: le port du casque à vélo est l’Oberland zurichois, puis avait participé vital. En effet, lorsqu’un accident à la fondation de FRAGILE Suisse. se produit, de nombreux cyclistes sont Elle avait ensuite activement contribué victimes d’un traumatisme cranioau développement de l’organisation. cérébral. Pendant leur randonnée, les Sa fille Dagmar a fait partie du comité frères Zürcher ont souligné ce risque de FRAGILE Zurich pendant quelques et récolté des dons. La totalité de ces années, à titre de personne concernée. contributions revient au fonds d’aide d’urgence aux patients traumatisés Toutes deux sont décédées à peu d’intercranio-cérébraux de FRAGILE Suisse. valle ce printemps. Nous garderons Pendant ses études de physiothérapeute, un souvenir vivace de leur engagement. Yannick Zürcher a été confronté à cette problématique, ce qui l’a incité à prendre l‘initiative d’une équipée bénévole à VTT avec son frère. Ambassadeurs de la prévention à VTT

MAGAZIN – JOURNAL 03 / 2017

3


Porträt

«Ich schränke mich selber nicht mehr ein» Mit 18 erleidet Clément D. C. einen schweren Schlaganfall. Als Folge mehrerer Infektionen muss er mit einem offenen Schädel leben und einen Schutzhelm tragen. Fünf Jahre später lebt der junge Künstler ganz im Hier und Jetzt. Text: Sophie Correvon, Fotos: Stéphanie Buret

Die Galerie G & J’s liegt in einer ruhigen Seitenstrasse zweimal reanimiert werden. Danach wird er für zwei nahe des Zentrums von Montreux. Einige der Bilder Tage in ein künstliches Koma versetzt. Später erfährt von Clément D. C. hängen an den weissen, nüchternen er, dass sein Hund Biscotte während dieser Zeit nichts Wänden des Hauptraums, andere in einem Raum mit gefressen hat. Nach dem Aufwachen kann er zuerst schwarzen Wänden, die für viel Kontrast sorgen. In den nicht sprechen. «Meine Gedanken waren klar, aber der detailreichen Zeichnungen verbindet sich die Natur Sprachimpuls fehlte mir», berichtet Clément D. C. mit mechanischen Elementen. «In meinen Werken erinnere ich mich an das, was ich vom Spitalbett aus «Die Menschen müssen wissen, gesehen habe: Schläuche und lärmende Maschinen», dass auch Junge einen Schlaganfall erzählt Clément D. C. Kribbeln als Symptom Als 18-Jähriger verspürt Clément D. C. ein unangenehmes Kribbeln im linken Bein. Am selben Abend erleidet er einen Schlaganfall. «Ich war bei Bewusstsein, konnte mich aber nicht mehr mitteilen», erzählt er. Eine Stunde später bringt ihn die Ambulanz ins Spital Martigny und von da ins Spital Sitten. Danach wird er per Helikopter und wegen eines Gewitters auch per Ambulanz ans Genfer Universitätsspital (HUG) verlegt. In Genf erklärt der behandelnde Arzt den Eltern, dass es aufgrund einer arteriovenösen Malformation (AVM) zum Hirnschlag gekommen ist. «Der Druck im Gehirn wurde so hoch, dass ihm ein Teil der Schädeldecke entfernt werden musste», erzählt Clément D. C.’s Mutter Geneviève D. C. bewegt. In dieser Nacht muss Clément D. C.

haben können.» Clément D. C. 18 Monate lang mit Helm Während der drei Monate im Universitätsspital ist Clément D. C. nicht bewusst, dass seine linke Körperseite Probleme macht. «Ich stiess mich mit der linken Seite oft an Türrahmen und wusste nicht warum.» Lachend erinnert er sich: «Eines Tages hatte mich die Pflegerin in der Kantine nicht gut an meinem Stuhl fixiert. Da ich keine Spannung im Oberkörper hatte, glitt ich langsam zur Seite, bis ich auf Augenhöhe mit dem Teller und meine Hand zu weit weg vom Knopf war, mit dem ich jemanden hätte rufen können …» Aufgrund von zwei Infektionen und einer Blutblase muss das Einsetzen der entnommenen Schädeldecke zweimal verschoben werden. Um das Gehirn zu schützen, trägt Clément D. C. während eineinhalb Jahren einen Helm. Beim dritten Anlauf klappt es mit der Operation. «Danach leuchtete ich innerlich», erinnert er sich. Zur weiteren Rehabilitation geht er zur Physio-, Ergo- und Neuropsychologie in die Clinique romande de réadaptation (CRR) von Sitten, später bringen ihn seine Eltern ins Centre médical der Bains de Lavey und in die Klinik Nestlé. Chronische Müdigkeit «Vor dem Schlaganfall mochte Clément D. C. keine Eier und kein Caramel, aber genau das wollte er nach dem Aufwachen essen», erinnert sich Geneviève D. C. Seit dem Schlaganfall leidet ihr Sohn an Agora- und Klaus-

Nebst seiner Beschäftigung mit Kunst verbringt Clément D. C. gerne Zeit in der Natur.


trophobie sowie chronischer Müdigkeit. Seine linke Körperseite hat sich nicht vollständig erholt. «Während der Rehabilitation machte ich grosse Fortschritte, nun geht es darum, meinen Arm und meinen Fuss zu trainieren, damit sich die Sehnen nicht verkürzen», erklärt Clément D. C. In der Klinik Nestlé konnte er eine Prothese testen, die für seinen Fuss perfekt war, aber die Invalidenversicherung (IV) weigert sich, für die Kosten aufzukommen. «Weshalb liess man ihn die Prothese testen, wenn sie von der IV nicht übernommen wird?», fragt sich seine Mutter. Die Prothese hätte auch die Muskeln der linken Körperseite gestärkt. Nun möchten die Ärzte seinen Fuss und seine Hand erneut operieren und sie in einer weniger schmerzhaften Position fixieren. Vor und nach dem Schlaganfall Sechs Monate vor dem Hirnschlag schenkte Clément D. C. seiner Mutter ein Bild einer Person, welcher eine Schädelhälfte fehlte und bei der eine Körperhälfte deformiert war. «Es war ein vorherseherisches Bild», meint Geneviève D. C. dazu. Clément D. C. erzählt, dass er in dieser Zeit irrationale Ängste davor hatte, sich einer Gehirnoperation unterziehen zu müssen. Heute ist der «Survivor», wie ihn seine Freunde nennen, eine strahlende und fröhliche Persönlichkeit. «Ich zeichne so, wie ich es mir davor erträumt hatte. Ich schränke mich nicht mehr ein», erklärt er. Er schloss seine Ausbildung in Comiczeichnen und Illustration mit Bestnoten ab. «Mein Traum war, die Ecole des Gobelins in Paris zu besuchen, aber das wäre zu intensiv und anstrengend für mich», bedauert er. Seine Mutter und er haben gelernt, echte Freunde von jenen zu unterscheiden, die sich zurückgezogen haben. Sie stiessen auch auf Unverständnis: «Die ­Leute haben Angst, dass ihnen dasselbe passieren könnte», erklären sie. Heute nimmt sich Clément D. C. die Zeit, die er braucht, tut sich Gutes und gewinnt an Selbstvertrauen. Er lebt im Hier und Jetzt. Drei Gegenstände sind ihm wichtig: Sein Skizzenbuch, das er immer bei sich hat, sein Joystick für Videospiele, die alle physischen Grenzen aufheben, und Essstäbchen, denn Clément D. C. interessiert sich für Asien und lernt Chinesisch. Eine weitere Leidenschaft ist die Permakultur. Das ist ein landwirtschaftliches, soziales, politisches und wirtschaftliches Konzept, das auf dem Modell und den Eigenschaften eines natürlichen Ökosystems basiert. «Wir trauen uns kaum, im Gemüsegarten etwas anzufassen, wenn Clément da ist», lacht seine Mutter.

Clément D. C. spendet den Erlös aus seinem Bilderverkauf FRAGILE Suisse.

Leute müssen wissen, dass es FRAGILE Suisse gibt und dass auch Junge einen Schlaganfall erleiden können. Die Geschichten anderer Betroffener zu lesen, hat mir gut getan und mir gezeigt, dass ich nicht alleine bin.» Deshalb organisiert Clément D. C. eine Ausstellung in der G & J’s Art Gallery in Montreux, die von seiner Mutter und seiner Schwester geführt wird. Die Vernissage findet am Mittwoch, 15. November statt, die Ausstellung dauert bis zum 15. Dezember 2017. Der Erlös aus dem Bilderverkauf geht an FRAGILE Suisse.

Ausstellung von Clément D. C.

Vernissage: Mittwoch, 15.11. 2017

Ausstellung für FRAGILE Suisse FRAGILE Suisse ist wichtig für Clément D. C. «Ich sah die Flyer im HUG und im CRR von Sitten, und auch die Pflegerinnen machten mich auf FRAGILE Suisse aufmerksam», erzählt er. Jetzt, wo sich seine Situation stabilisiert hat, möchte er dazu beitragen, die Vereinigung in der Bevölkerung bekannter zu machen. «Die

Dauer:

15.11–15.12. 2017

Ort:

G & J’s Art Gallery

rue de l’Eglise Catholique 11

1820 Montreux

Weitere Informationen in unserem Newsletter, auf unserer Website www.fragile.ch und in den sozialen Medien. MAGAZIN – JOURNAL 03 / 2017

5


Aktuell Für unterwegs

Unfallprävention

Nützliche NotfallApp – auch auf Reisen

Stadthelm erobert Deutschschweiz

Die Smartphone-App Echo112 könnte Leben retten: Sie erkennt, in welchem Land Sie sich befinden, und zeigt Ihnen die passenden Notfallnummern an. Zudem übermittelt sie bei einem Anruf auch gleich Ihren genauen Standort. Gratis erhältlich für iPhone und Android in den Sprachen Deutsch, Französisch, Italienisch und Englisch.

«Ich fahre keinen Meter ohne Helm, weil mein Kopf es mir wert ist», sagt Margret Hund-Georgiadis, Chefärztin und medizinische Leiterin der Neurologie am REHAB Basel. Die Ärztin unterstützt mit ihrem Gesicht das Präventionsprojekt Stadthelm. ch, welches das freiwillige Tragen eines Velohelms in den Städten fördert. Der Basler Stadthelm wurde bereits im Frühjahr an der Muba präsentiert. Auch in zahlreichen weiteren Deutschschweizer Städten gibt es den Stadthelm neu ab diesem Jahr. Setzen darum auch Sie ein Zeichen für Ihre Stadt, indem Sie Ihren Kopf schützen. Pro verkauften Helm (109 Franken) erhält FRAGILE Suisse eine Spende von 5 Franken.

Downloaden unter www.echo112.com

Dr. med. Margret Hund-Georgiadis setzt auf den Stadthelm. Der Stadthelm ist erhältlich in Aarau, Baden, Basel, Bern, Chur, Kreuzlingen, Luzern, Rheinfelden, Solothurn, St. Gallen, Winterthur und Zürich. Bezugsquellen unter www.stadthelm.ch

stadthelm.ch unterstützt FRAGILE Suisse – Setz auf den Stadthelm!

Hochstehende Rehabilitation mit Weitblick.

VALENS

WALENSTADTBERG

RHEINBURG-KLINIK

Grosse Fachkompetenz und die einmalige Umgebung der Rehazentren Valens und Walenstadtberg sowie der Rheinburg-Klinik Walzenhausen machen die Kliniken Valens zu den führenden Rehabilitationskliniken der Schweiz.

Dreimal an Top-Lage! REHAZENTRUM VALENS T +41 (0)81 303 11 11 info@kliniken-valens.ch REHAZENTRUM WALENSTADTBERG T +41 (0)81 736 21 11 info.wsb@kliniken-valens.ch RHEINBURG-KLINIK WALZENHAUSEN T +41 (0)71 886 11 11 info@rheinburg.ch www.kliniken-valens.ch

6

MAGAZIN – JOURNAL 03 / 2017


Interview

Studien mit FRAGILE Suisse Jeremia Held, Physiotherapeut, wissenschaftlicher Mitarbeiter und Studienkoordinator im Bereich Schlaganfall Rehabilitation am Universitätsspital Zürich über die Zusammenarbeit mit FRAGILE Suisse. Interview und Foto: Carole Bolliger

Jeremia Held, das Universitätsspital Zürich führt zurzeit zusammen mit FRAGILE Suisse verschiedene Studien durch. Was sind das für Studien? Mit der einen Studie untersuchen wir, welche Unterschiede der Hand- und Armfunktion bei einem Menschen mit eingeschränkter Armfunktion nach einem Schlaganfall und einem gesunden Menschen bestehen. Wer kann bei dieser Studie mitmachen? Es können alle Personen nach einem ischämischen Schlaganfall teilnehmen, der mindestens sechs Monate zurückliegt und Einschränkungen der Arm- und Handbewegungen zur Folge hatte. Sie sollten ihren betroffenen Arm teilweise gegen die Schwerkraft anheben und einfache Beuge- und Streckbewegungen in den Finger ausführen können.

Wie ist der Ablauf? Bei einer ersten Studienuntersuchung werden demografische Daten sowie Details in Bezug auf den Schlaganfall erhoben sowie verschiedene subjektive Einschätzungen mit strukturierten Interviews erfragt und motorische Fähigkeiten mit praktisch-funktionellen Tests objektiv erfasst. Nach sechs Wochen Tragen des Gerätes werden hauptsächlich nochmals dieselben Tests durchgeführt.

Wer eignet sich für die Teilnahme an dieser Studie? Alle volljährigen Personen, die nach einem Schlaganfall an einer einseitigen motorischen Einschränkung des Armes leiden. Dabei sollte es ihnen möglich sein, aus eigener Kraft den Arm gegen die Schwerkraft anzuheben. Zudem müssen sie fähig sein, das einer Uhr ähnelnde Gerät selbständig beidseitig an- und abzuleWas müssen Studienteilnehmer tun? gen. Oder sie sollten eine Unterstützungsperson haben, Es werden anerkannte Tests zur Beurteilung der Arm- die ihnen dabei täglich hilft. und Handbewegungen und der visuell-räumlichen Aufmerksamkeit durchgeführt. Weiter werden die Be- Und welchen Nutzen haben die Teilnehmenden von troffenen von Therapeuten mit einer Blickbewegungs- dieser Studie? messer-Brille ausgestattet. Die zwei mal drei Zentimeter Eine Teilnahme an dieser Studie kann möglichergrossen Sensoren werden mit Funktionsbändern an Ar- weise einen positiven Effekt auf die Verwendung des men, Beinen und Rumpf befestigt. Mit beiden Systemen betroffenen Armes im Alltag haben. Ausserdem könwerden verschiedene in der Schlaganfall-Rehabilitation nen die gewonnenen Daten und Resultate wichtige etablierte motorische Tests durchgeführt. Erkenntnisse für andere Patienten liefern, die ebenfalls an den motorischen Folgen eines Schlaganfalls leiden. Welchen Nutzen haben die Betroffenen, die bei der Für beide Studien werden noch Patienten gesucht. Studie mitmachen? Betroffene, die sich für eine der Studien zur Verfügung stellen Persönlich werden sie keinen direkten Nutzen von möchten, wenden sich an Jeremia Held, Studienkoordinator: der Teilnahme am Projekt haben. Die Resultate können neuroreha@usz.ch, Telefon 044 255 56 45. jedoch wichtig sein, um weitere Erkenntnisse über Bewegungsmuster des Armes und der Hand zu gewinnen, die als Grundlage für neue Therapieansätze in der Armrehabilitation nach einem Schlaganfall dienen sollen.

Worum geht es in der zweiten Studie? In dieser Studie untersuchen wir Patienten, die nach einem Schlaganfall an einer einseitigen motorischen Einschränkung des Armes leiden. Wir wollen herausfinden, wie sich ein am Handgelenk getragenes Gerät auf den alltäglichen Armgebrauch und eine Reihe von Tests auswirkt. Das Gerät wird von den Studienteilnehmenden während sechs Wochen kontinuierlich ihre Armbewegungen aufzeichnen.

Jeremia Held erklärt den Virtual Peg Insertion Test (VPIT), mit dem die Arm- und Handbewegungen beurteilt werden. MAGAZIN – JOURNAL 03 / 2017

7


Aus den Regionen FRAGILE Basel

Ein Grund zum Feiern Das REHAB Basel feiert dieses Jahr sein 50. Jubiläum. Um diesen besonderen Tag zu zelebrieren, fand am Wochenende des 10. und 11. Juni ein Tag der offenen Tür statt. FRAGILE Suisse wurde eingeladen, sich am 8. Juni vorzustellen. Die Leiterin der Kommunikations- und Marketingabteilung Juliana ­Campos war vor Ort und wurde vom neuen Präsidenten Gerd Schwittay und der Geschäftsleiterin Ursula Carrer der Regionalvereinigung Basel unterstützt. Am Samstag und Sonntag wechselten sich die restlichen Basler Vorstandsmitglieder am Stand ab. Es bestand grosses Interesse und viele der insgesamt schätzungsweise 10 000 Besucher stellten vielseitige Fragen. Meist waren es ehemalige Patienten der Klinik, FRAGILE Suisse war ihnen also schon bekannt. Diejenigen, die noch nie von uns gehört hatten, zeigten sich aufgeschlossen gegenüber unserem Einsatz. Die Veranstaltung war somit ein voller Erfolg und wird bestimmt auch dank der vielfältigen Gastronomie und der mitreissenden Live-Musik allen Teilnehmern in positiver Erinnerung bleiben. FRAGILE Suisse war am Jubiläum von REHAB Basel mit einem Stand vertreten.

Für den Einkauf zu Hause. Lassen Sie uns den Einkauf für Sie erledigen und schenken Sie sich Zeit – für die wirklich wichtigen Dinge im Leben. Ihre Vorteile: • Umfangreiches Sortiment – zu gleichen Preisen wie in der Coop Filiale • Einzigartige Auswahl von mehr als 1’200 Jahrgangsweinen und 200 auserlesenen Spirituosen • Bequeme Lieferung bis an die Wohnungstüre – vielerorts sogar stundengenau CHF 20.– Reduktion für Ihren online Einkauf ab CHF 200.– bei coop@home. Code «FRAG17C-Q» im Checkout einfügen. Bon ist bis am 31.12.2017 gültig und pro Kunde einmal einlösbar.

www.coopathome.ch

8

MAGAZIN – JOURNAL 03 / 2017


Kurse Académie FRAGILE Suisse

Bessere Koordination dank Kletterkurs Jede Woche seit März gehen die Betroffenen Andy und Dani ins Kletterzentrum Milandia in Greifensee (ZH). Dort können sie an der Kletterwand ihre Koordination verbessern sowie Kraft und Ausdauer trainieren. Ein Besuch im Kletterzentrum: Nach einem kurzen Gespräch über den Ablauf ziehen die Teilnehmenden Klettergurt und Schuhe an und fangen bei einer kleinen Kletterwand an. Sie hängen sich an die Wand, um die Durchblutung zu fördern und sich aufzuwärmen. Wenn Andy und Dani sich sicher fühlen, geht es weiter zur «Académie FRAGILE Suisse-Wand», die extra auf das Niveau unserer Teilnehmer zusammengestellt wurde. Andy und Dani sind mit einem Seil am Gurt befestigt und sehen sich als Erstes die Griffe an der Kletterwand an. Regula und Anna, die abwechselnd den Kurs leiten, sichern die Kletterer und zeigen ihnen mittels Laserpointer, welchen Griff sie als Nächstes nehmen könnten. «Ich hatte grossen Respekt, als ich zum ersten Mal vor der Kletterwand stand. In der Koordination habe ich extreme Fortschritte gemacht. Heute kann ich dank dem Kletterkurs meine Hand besser öffnen», meint Andy aus Zürich. Mittlerweile steigt er wie ein routinierter Profi die Wand

bis zur obersten Spitze hoch. Dies auch, weil er durch das regelmässige Klettern mehr Kraft und Ausdauer aufbauen konnte. Geduldige und einfühlsame Betreuerinnen Dani hatte vor 23 Jahren einen Hirnschlag und ist seitdem halbseitig gelähmt. Er sitzt teilweise im Rollstuhl und kann ohne Hilfe nicht gehen. «Die ersten paar Male kletterte ich nur mit einer Leiterin nebenan, die mir zeigte, wie ich nicht kippe. Ich kam schnell ausser Atem», erinnert er sich. «Aber jetzt kann ich Bewegungen ausführen, die ich vorher nie machen konnte. Die Betreuerinnen sind wirklich geduldig und einfühlsam.» Morgens unter der Woche, dann, wann die Kurse stattfinden, sind auch nicht viele Leute in der Kletterhalle. Dadurch werden die Teilnehmenden nicht von vielen anderen Geräuschen abgelenkt und können sich aufs Klettern konzentrieren. Die einzige Anforderung für den Besuch dieses Kurses ist: Betroffene müssen ein paar Schritte gehen können, auch nur mit Gehstock. Interessierte können unverbindlich mal reinschnuppern. Kletterkurs Greifensee (ZH): 25.10.–29.11. 2017, jeden Mittwoch, 10.15–11.55 Uhr Kletterkurs Niederwangen (BE): 23.10.–18.12. 2017, jeden Montag, 10.00–12.00 Uhr Alle Infos zu den Kletterkursen unter: www.fragile.ch/Kletterkurs_Greifensee_ZH www.fragile.ch/Kletterkurs_Niederwangen_BE

«Mit RehaClinic zurück in den Alltag.» Nach einem Unfall oder einer Krankheit steht für Sie Ihre Gesundheit an erster Stelle. Während Ihrer Genesung begleitet Sie RehaClinic vollumfänglich bis zur Rückkehr in Ihren Alltag: Alles aus einer Hand! Informationen unter: rehaclinic.ch

Fragile_Alltag_185x134_170404.indd 1

04.04.17 03 10:45 MAGAZIN – JOURNAL / 2017

9


Portrait

«Je ne me mets plus de barrières» A 18 ans, Clément D. C. est victime d’un grave accident vasculaire cérébral (AVC). Suite à plusieurs infections, il porte un casque de protection durant 18 mois. Cinq ans plus tard, le jeune artiste vit l’instant présent. Texte: Sophie Correvon, photos: Stéphanie Buret

La galerie d’art G & J’s se situe dans une rue paisible proche du centre de Montreux. Les tableaux de Clément D. C. se laissent découvrir sur les murs blancs et sobres de la pièce principale. D’autres se trouvent dans une pièce aux murs noirs faisant ressortir les contrastes. Riches de détails, ils allient la nature et des éléments mécaniques. «Dans certains tableaux, j’évoque ce que je voyais depuis mon lit d’hôpital: des tuyaux et des machines bruyantes», explique Clément D. C. Des fourmillements comme symptôme Agé de 18 ans, Clément D. C. ressent des fourmillements désagréables dans la jambe gauche. Le soir même, il est victime d’un AVC. «J’étais conscient, mais n’arrivais plus à interagir», décrit Clément. Une heure plus tard, l’ambulance l’emmène à l’hôpital de Martigny puis à l’hôpital de Sion. Il est ensuite transporté vers les

Hôpitaux Universitaires de Genève (HUG) en hélicoptère et en ambulance, en raison de la météo orageuse. A Genève, le médecin explique à ses parents que l’AVC est dû à une malformation artério-veineuse cérébrale (MAV). «La pression intracrânienne était si forte qu’ils ont dû enlever le volet droit du crâne de Clément», raconte, émue, Geneviève, la mère de Clément D. C. Durant cette nuit, Clément est réanimé deux fois. Il est ensuite plongé dans un coma artificiel durant deux jours. Il apprend plus tard que son chien «Biscotte» a refusé de se nourrir jusqu’à son réveil. Il ne reparle pas tout de suite. «Ma pensée était claire, mais je n’avais pas l’impulsion de la parole», explique Clément. Un casque durant 18 mois Alité durant trois mois aux HUG, il n’est pas conscient que son côté gauche pose problème. «Je me cognais souvent du côté gauche dans les battants des portes

Clément D. C. souhaite reverser les revenus de sa prochaine exposition à FRAGILE Suisse.

XXX


sans savoir pourquoi.» Il se souvient en riant: «Un jour, l’infirmière ne m’avait pas bien attaché à ma chaise dans la cantine. Mon tronc n’étant pas tonique, j’ai commencé à glisser pour me trouver les yeux au niveau de mon assiette et mon bras trop loin du bouton d’appel des infirmières!» Suite à deux infections et la présence d’une poche de sang, la pose du volet droit de son crâne est reportée deux fois. Il porte durant 18 mois un casque pour protéger son cerveau. La troisième opération est la bonne. «Cette fois, je brillais de l’intérieur!» s’exclame Clément. Il fait de la physiothérapie, de l’ergothérapie et de la neuropsychologie à la Clinique romande de réadaptation (CRR) de Sion. Ses parents l’envoient ensuite au service médical des Bains de Lavey et à la Clinique Nestlé. Conséquences physiques «Avant, Clément n’aimait ni les œufs ni le caramel, et c’est ce qu’il a mangé à son réveil», s’étonne Geneviève D. C. Depuis son AVC, Clément D. C. est devenu agoraphobe et claustrophobe. Son côté gauche a gardé des séquelles. Il a testé un prototype de prothèse parfait pour son pied à la Clinique Nestlé, mais l’assurance-­ invalidité (AI) a ensuite refusé de prendre en charge cet achat. «Pourquoi lui faire essayer une prothèse qui n’est pas remboursée?», regrette sa maman. La prothèse aurait également permis de muscler son pied. «Lors de la rééducation, j’ai beaucoup progressé, maintenant il s’agit d’entretenir mon bras et mon pied afin que les tendons ne se rétractent pas», explique Clément. Ses médecins souhaitent le réopérer et bloquer son pied et sa main dans une position moins douloureuse.

Clément D. C. aime se ressourcer dans la nature.

sa passion. C’est un système de conception agricole et sociale, politique et économique basé sur les modèles et les caractéristiques de l’écosystème naturel. «On ose à peine toucher notre potager lorsque Clément est là», rit sa maman.

Exposition pour FRAGILE Suisse FRAGILE Suisse est une association importante pour Clément. «J’ai vu des flyers aux HUG et à la CRR de Sion Avant son AVC et après Six mois avant son AVC, Clément avait offert à sa et les infirmières nous ont parlé de FRAGILE Suisse», mère un tableau où était représentée une personne explique-t-il. Maintenant que les choses se calment, dont la moitié du crâne manquait et dont un côté du il souhaite sensibiliser le public à l’existence de l’assocorps était déformé. «C’était un tableau prémonitoire», ciation: «Les gens doivent savoir que FRAGILE Suisse confie la maman de Clément. Le jeune homme ajoute existe et que l’AVC concerne aussi les jeunes. Lire les avoir eu, à la même période, des peurs irraisonnées témoignages d’autres personnes concernées m’a fait du de se faire opérer du cerveau. Aujourd’hui, le «Sur- bien et montré que je n’étais pas seul». Il va ainsi orgavivor», comme l’appellent ses amis, est devenu une niser une exposition à la G & J’s Art Gallery de Montreux, personne lumineuse et souriante. «Je dessine comme tenue par sa mère et sa sœur. Le vernissage aura lieu je rêvais de le faire avant. Je ne me mets plus de bar- le mercredi 15 novembre et l’exposition se déroulera rières», explique-t-il. Il a terminé avec brio ses études jusqu’au 15 décembre 2017. Le fruit de la vente de ses en bande dessinée et illustration. «Mon rêve était de œuvres sera reversé à FRAGILE Suisse. faire l’Ecole des Gobelins à Paris, mais je ne peux plus suivre un rythme aussi intensif», avoue Clément. Lui et sa maman ont appris à distinguer les vrais amis de Exposition de Clément D. C. ceux qui se sont envolés. Ils se sont aussi heurtés à de l’incompréhension: «Les gens ont peur que cela Vernissage: mercredi 15.11. 2017 Durée: 15.11.–15.12. 2017 leur arrive aussi», expliquent-ils. Aujourd’hui, Clément Lieu: G & J’s Art Gallery prend le temps, se fait plaisir et reprend confiance. Il rue de l’Eglise Catholique 11 vit l’instant présent. Trois objets sont importants pour 1820 Montreux lui: son carnet de croquis toujours sur lui, sa manette de jeux vidéo qui lui permet de n’avoir aucune limite Toutes les informations seront transmises physique, et des baguettes, car Clément est attiré par dans notre newsletter, sur notre site Internet l’Asie et apprend le chinois. Enfin, la permaculture est www.fragile.ch et via les réseaux sociaux. MAGAZIN – JOURNAL 03 / 2017

11


Interview

FRAGILE Suisse participe à la recherche scientifique Interview de Jeremia Held, physiothérapeute, collaborateur scientifique et coordinateur des études menées sur les AVC à l’Hôpital universitaire de Zurich. Interview et photo: Carole Bolliger

Jeremia Held, l’Hôpital universitaire de Zurich mène actuellement différentes études avec la collaboration de FRAGILE Suisse. De quoi s’agit-il? L’une des études porte sur les différences constatées au niveau des fonctions de la main et du bras, entre une personne valide et une personne victime d’un accident vasculaire cérébral (AVC) qui présente un déficit moteur touchant le membre supérieur.

Quelle est l’utilité de cette étude pour les participants? Les participants ne profitent pas directement de leur collaboration au projet. Cependant, l‘étude permettrait d’améliorer la connaissance des mouvements du bras et de la main. Ces résultats pourraient servir à mettre au point de nouvelles approches thérapeutiques qui seraient appliquées dans la rééducation du bras après un AVC.

Qui peut participer à cette étude? Toutes les personnes qui ont été victimes d’un AVC ischémique peuvent participer, à condition que l’AVC ait eu lieu au moins six mois auparavant et entraîne des déficits de la motricité du bras et de la main. Ces personnes doivent pouvoir lever le bras contre la pesanteur et effectuer des mouvements simples de flexion et d’extension des doigts.

Quel est le but de la seconde étude? Déterminer de quelle manière un appareil porté au poignet influe sur l’utilisation de ce membre dans la vie quotidienne. Nous effectuerons toute une série de tests avec cet appareil. Il enregistrera les mouvements des participants pendant six semaines.

Comment se déroule l’étude? Tout d’abord, nous réunissons des données démographiques, des informations détaillées sur l’AVC ainsi Que doivent faire les participants? Ils sont soumis à des tests évaluant les mouvements que différentes appréciations subjectives. Pour ce faire, du bras et de la main ainsi que l’attention visuo-spa- nous procédons à des interviews structurées et nous tiale. Pour ce faire, ils portent des capteurs de 2 cm évaluons les capacités motrices de manière objective à sur trois, fixés aux bras, aux jambes et au buste ainsi l’aide de tests pratiques. Le contrôle effectué après six que des lunettes équipées d’oculomètres (appareils qui semaines consiste principalement à répéter ces tests. mesurent les mouvements des yeux). Ces deux systèmes permettent d’effectuer différents tests moteurs, Qui peut participer à cette étude? utilisés dans le domaine de la réadaptation des perToutes les personnes majeures qui souffrent d’un déficit moteur unilatéral du bras après un AVC. Elles sonnes victimes d’AVC. devraient être capables de lever le bras contre la pesanteur. En outre, il faudrait qu’elles puissent mettre et retirer elles-mêmes aux deux bras un appareil qui ressemble à une montre, ou disposer d’une aide journalière pour effectuer ces opérations. Quelle est l’utilité de cette étude pour les participants? Elle peut avoir un effet positif sur l’utilisation du bras touché dans la vie quotidienne. En outre, nous espérons que les données et résultats obtenus apportent des connaissances utiles pour l’ensemble des patients qui souffrent de déficits moteurs après un AVC. Jeremia Held explique comment les mouvements du bras et de la main seront étudiés.

12

MAGAZIN – JOURNAL 03 / 2017

L’Hôpital universitaire de Zurich recherche des patients pour les deux études. Les personnes prêtes à y participer peuvent s’adresser au coordinateur, Jeremia Held: neuroreha@usz.ch, téléphone 044 255 56 45.


Des nouvelles des régions

FRAGILE Genève en bateau vers le musée du Léman

Le stand de FRAGILE Jura

FRAGILE Jura a fait le plein d’activités

Dix-sept membres de FRAGILE Genève ont participé à la sortie proposée par le comité de l’association. Le bateau a emmené les participants à Nyon pour le repas de midi. Ils ont ensuite visité le musée du Léman présentant les bateaux et les poissons du lac Léman, les inventions de la famille Piccard et d’autres perles lacustres. Chacun est rentré enrichi d’une nouvelle expérience et de moments de partages précieux. En savoir plus sur FRAGILE Genève: www.fragile.ch/geneve

Malgré les fortes chaleurs, l’enthousiasme du comité et des membres de l’association n’a pas faibli. Après le pique-nique annuel, l’association a participé à l’événement «Handi Cap sur la Fête», aux côtés d’une trentaine d’associations. Le stand richement fourni proposait divers jeux aux passants. Ils s’y sont prêtés avec intérêt et ont pu ressentir les conséquences diverses d’une lésion cérébrale. En août, FRAGILE Jura a pris ses quartiers à Vaumarcus pour ses vacances annuelles, temps de rencontres très apprécié. La soirée «Rencontres» de septembre a permis aux membres de se retrouver et de remercier les bénévoles des vacances pour leur travail et leur investissement. Les activités de FRAGILE Jura en détail: www.fragile.ch/jura/agenda

FRAGILE Vaud, les yeux rivés vers le ciel Cet été, les membres de l’association vaudoise ont été conviés à une sortie sur le bateau de la Confrérie des pirates de Rive. Puis, Pierre Corajoud a emmené plusieurs membres en balade, des hauts de la ville de Pully jusqu’au lac Léman. Enfin, l’association a permis à ses membres d’observer l’organisation complexe de l’espace aérien en visitant la tour de contrôle de Skyguide à Genève-Cointrin. Environ 500 aiguilleurs du ciel dirigent le ballet des avions tels des chefs d’orchestre dans les zones aériennes contrôlées suisses. Les activités de FRAGILE Vaud en détail: www.fragile.ch/vaud/agenda

Paola Valli di FRAGILE Ticino

Settimana montana a Olivone e pensione di Paola FRAGILE Ticino termina la stagione 2016/2017 dando spazio a due importanti eventi. Il primo è la settimana montana a Olivone molto ambita dagli Utenti, con visite al caseificio d Pian Segn, al museo della scatola di latta ad Aquila e al più piccolo museo d’Europa dedicato alla radio e alla fotografia di Campo Blenio. Con Adele ci siamo divertiti in cucina a preparare dei gustosi biscotti. Il festeggiamento del compleanno di Paola era in conco­ mitanza con il raggiungimento della sua meritata pensione. Attiva dal 1998, è grazie a lei che FRAGILE Ticino si è potuto occupare delle persone che hanno subito un trauma cranico. Ora il testimone passa nelle mani della figlia Adele che ben conosce gli Utenti avendo seguito già dalla tenera età l’operato della madre. Grazie Paola e buon lavoro Adele. Scoprite le attività di FRAGILE Ticino: www.fragile.ch/ticino/cerebrolesi-e-familiari/agenda

MAGAZIN – JOURNAL 03 / 2017

13


Neuer Standort / Nouvel emplacement Einweihungsfest am 2. November

Inauguration le 2 novembre

FRAGILE Suisse ist umgezogen

FRAGILE Suisse a déménagé

Die Mitarbeitenden der Dachorganisation FRAGILE Suisse in Zürich sind endlich vereint: Seit Mitte September ist unser neuer Standort in Altstetten.

Les collaboratrices et collaborateurs de l’organisation faîtière FRAGILE Suisse à Zurich sont enfin réunis sous le même toit: depuis la mi-septembre, le siège se trouve à Zurich-Altstetten.

22 Jahre lang war ein Teil des Teams an der Becken­­­hof­strasse 70 zuhause und ein anderer an der Stam­pfen­bach­stras­se 151. Auch wenn man nur die Strasse überqueren musste, war die Trennung sehr ungünstig. Nun befinden wir uns alle im gleichen Gebäude. Der Austausch zwischen den Bereichen Beratung, Begleitetes Wohnen, Aca­dé­mie, Kommunikation und Marketing sowie Finanzen und Administration ist somit besser möglich. Bei etwas weniger Gesamtfläche ist der Mietzins erheblich günstiger als am bisherigen Standort. Auch der Geschäftsleiter ist zufrieden: «Wir freuen uns über unsere neuen Räumlichkeiten. Jetzt sind wir an einem Standort vereint und sparen dank günstigerem Mietzins erst noch Geld», so Martin D. Rosenfeld. Zu diesem Anlass laden wir gerne alle Neugierigen in unsere neuen Büroräumlichkeiten ein. Wir möchten bei dieser Gelegenheit unsere Dienstleistungen näherbringen und die Möglichkeit bieten, sich mit allen Mitarbeitenden von FRAGILE Suisse auszutauschen.

Pendant 22 ans, une partie de l’équipe travaillait au 70 de la Beckenhofstrasse, tandis que le reste avait ses bureaux au 151 de la Stampfenbachstrasse. Même s’il suffisait de traverser la rue pour se rejoindre, la séparation était inopportune. Désormais, l’ensemble du personnel se trouve dans le même bâtiment. L’échange entre les départements Conseil, Accompagnement à domicile, Académie, Communication et Marketing, ainsi que Finances et Administration est plus aisé. La Invitation à la fête d’inauguration superficie totale est légèrement inférieure à celle des anciens bureaux, en revanche, le loyer est sensiblement moindre. Le directeur est satisfait: «Nous sommes heureux d’emménager dans nos nouveaux locaux. Désormais, nous sommes réunis au même endroit et, en plus, nous faisons des économies en payant moins de loyer», constate Martin D. Rosenfeld. Toutes les personnes désireuses de visiter nos nouveaux locaux sont cordialement invitées à notre inauguration. Nous voudrions profiter de l’occasion pour mieux faire connaître nos prestations et donner aux visiteuses et visiteurs la possibilité d’échanger avec l’ensemble du personnel de FRAGILE Suisse.

Einweihungsfest Datum: Zeit: Ort:

Inauguration Donnerstag, 2. November 2017 ab 16 bis 19.30 Uhr Badenerstrasse 696 8048 Zürich

Programm: Begrüssung Rundgang Büroräumlichkeiten Unterhaltungsprogramm Quiz mit Verlosung Verpflegung inkl. Getränken Wir bitten um eine verbindliche Anmeldung bis zum 6. Oktober unter www.fragile.ch/einweihungsfest

Date: Heure: Lieu:

Jeudi 2 novembre 2017 De 16 h à 19 h 30 Badenerstrasse 696 8048 Zurich

Programme: Mot de bienvenue Visite des bureaux Programme récréatif Concours Mets et boissons Il est impératif de s’annoncer jusqu’au 6 octobre sous www.fragile.ch/fr/inauguration


Engagement

«Je peux faire bouger les choses»

C’est ma propre histoire qui m’a fait entrer en contact avec FRAGILE Suisse. En août 1997, j’ai eu un grave accident de moto et j’ai subi un traumatisme cranio-cérébral. Je suis resté trois mois dans le coma et j’ai ensuite fait une longue réadaptation. J’ai encore des problèmes moteurs du côté gauche. Après l’accident, ma femme m’a emmené dans un groupe d’entraide. Le groupe avait été fondé par des personnes cérébro-lésées et se trouvait à St-Gall. A l’époque, il n’y avait pas encore d’organisation pour soutenir cette initiative. Ça m’a fait du bien d’échanger avec des personnes qui savaient de quoi je parlais et qui comprenaient mes problèmes. Je me suis rendu compte que je n’étais pas seul et que se soutenir réciproquement peut faire FRAGILE Suisse bouger les choses. J’ai donc tout de suite donne une voix été partant quand FRAGILE St-Gall aux personnes a été créé. Plus tard, je me suis chargé concernées. d’animer le groupe d’entraide de St-Gall et j’ai été élu au comité de l’association. Dans celui-ci, j’étais responsable du groupe d’entraide pour personnes concernées. Lorsque FRAGILE Suisse orientale a créé de nouveaux groupes d’entraide, j’ai soutenu cet essor en assurant l’animation des groupes d’entraide pour personnes cérébro-lésées de Schaffhouse, Glaris, Buchs et Weinfelden. Par la suite et pendant un certain temps, j’ai fait une pause et me suis retiré du comité. Depuis peu, je participe à nouveau aux activités de FRAGILE Suisse orientale en qualité de responsable des relations publiques. Grâce à FRAGILE, les personnes cérébro-lésées reçoivent un soutien et ont un porte-parole. Il est en effet nécessaire que le public accorde davantage d’importance à la thématique des lésions cérébrales et éprouve davantage de compréhension à l’égard de ceux et celles qui en sont victimes. C’est le but de mon engagement. Cordialement, Ruedi Eberhard

Ruedi Eberhard FRAGILE Ostschweiz / Suisse orientale

«Ich kann etwas bewirken»

FRAGILE Suisse habe ich durch mein eigenes Schicksal kennen­ gelernt. Ich hatte im August 1997 einen Motorradunfall, bei dem ich ein schweres Schädel-Hirn-Trauma erlitt. Drei Monate lang lag ich im Koma, gefolgt von einer langen Reha. Ich hatte und habe heute noch motorische Einschränkungen meiner linken Körper­hälfte. Meine Frau hat mich nach dem Unfall in eine Selbsthilfegruppe mitgenommen. Diese war in St. Gallen und wurde von ein paar Betroffenen gegründet. Dahinter stand noch keine Organisation. Es tat mir gut, mich mit anderen auszutauschen, die verstanden, wovon ich sprach, und über meine Probleme mit ihnen zu reden. Durch Ich habe gemerkt, dass es etwas bewirken FRAGILE Suisse kann, wenn man sich gegenseitig bekommen die Betroffenen unter­­­stützt, und ich habe gemerkt, dass eine Stimme. ich nicht alleine bin. Deshalb war ich auch bei der Gründung der damaligen FRAGILE St. Gallen mit dabei. Etwas später übernahm ich die Moderation der Selbst­hilfe­gruppe St. Gallen und wurde schliesslich in den Vorstand gewählt. Dort war ich für die Selbsthilfegruppe für Betroffene verantwortlich. Als FRAGILE Ostschweiz das Selbsthilfegruppenangebot ausbaute, übernahm ich die An­ fangs­moderationen der Selbsthilfegruppen für Betroffene in Schaffhausen, Glarus, Buchs und Weinfelden. Eine Zeit lang habe ich mich zurückgezogen und war nicht mehr im Vorstand, seit kurzem bin ich aber wieder bei FRAGILE Ostschweiz dabei und verantwortlich für die Öffentlichkeitsarbeit. Durch FRAGILE Suisse bekommen die Betroffenen und Ange­ hörigen Unterstützung und eine Stimme, denn das Thema ­­Hirnverletzung braucht mehr Gewicht, Beachtung und Verständnis in der Öffentlichkeit. Dafür setze ich mich ein. Herzlich Ruedi Eberhard

MAGAZIN – JOURNAL 03 / 2017

15


Kontakte  /  Contacts  /  Contatti

Regionale Vereinigungen / Associations régionales FRAGILE Aargau  /  Solothurn Ost Fröhlichstrasse 7 5200 Brugg Tel. 056 442 02 60 Web www.fragile-aargau.ch E-Mail aargau@fragile.ch Selbsthilfegruppen: Aarau, Baden, Olten, Lenzburg, Brugg, Rheinfelden

FRAGILE Basel Bachlettenstrasse 12 4054 Basel Tel. 061 271 15 70 Web www.fragile-basel.ch E-Mail basel@fragile.ch Selbsthilfegruppe: Basel

FRAGILE Bern Espace Mittelland Villa Stucki Seftigenstrasse 11 3007 Bern Tel. 031 376 21 02 Fax 031 376 21 01 Web www.fragile-bern.ch E-Mail bern@fragile.ch Selbsthilfegruppen: Bern, Biel, Grenchen, Langenthal, Solothurn, Thun

FRAGILE Genève c/o Mme Marta Fernandez Rue de Montbrillant 80 1202 Genève Web www.fragile-geneve.ch E-Mail geneve@fragile.ch Groupe de parole: Genève

FRAGILE Jura Route de Soulce 36 2853 Courfaivre Tél. 032 427 37 00 Web www.fragile-jura.ch E-Mail fragile.jura@bluewin.ch Groupe de parole: Delémont

FRAGILE Ostschweiz Kirchstrasse 34 Postfach 233 9430 St. Margrethen Tel. 071 740 13 00 Fax 071 740 13 01 Web www.fragile-ostschweiz.ch E-Mail ostschweiz@fragile.ch Selbsthilfegruppen: St. Gallen, Chur, Weinfelden, Buchs SG, Schaffhausen, Glarus, Ilanz, Zernez Aphasiegruppe Chur, Aphasie-Singgruppe Chur

FRAGILE Ticino Via Prada 6 6710 Biasca Tel. 091 880 00 00 Fax 091 880 00 01 Web www.fragile-ticino.ch E-Mail ticino@fragile.ch Gruppo di auto-aiuto: Biasca, Giubiasco

Dachorganisation / Organisation faîtière FRAGILE Suisse E-Mail info@fragile.ch Web www.fragile.ch Helpline 0800

256 256

Büro Zürich: Badenerstrasse 696 8048 Zürich Tel. 044 360 30 60 Bureau de Lausanne: Rue du Bugnon 18 1005 Lausanne Tél. 021 329 02 74 Impressum Titelbild  /  Couverture: Stéphanie Buret Verlag  /  Edition: FRAGILE Suisse, CH-8048 Zürich Redaktion  /  Rédaction: Carole Bolliger (Leitung), bolliger@fragile.ch Sophie Correvon (responsable Romandie)

Pour le Valais: Web www.fragile.ch/fr E-Mail helpline.romandie@fragile.ch

Übersetzungen  /  Traductions: Dominique Nägeli, Annette Jaccard

Groupe de parole: Sion

Gestaltung  /  Graphisme: Frau Schmid, Visuelle Gestaltung, Zürich

FRAGILE Vaud Rue du Bugnon 18 1005 Lausanne Tél. 021 329 02 08 Fax 021 329 02 13 Web www.fragile-vaud.ch E-Mail vaud@fragile.ch Groupe de parole: Lausanne

FRAGILE Zentralschweiz Pilatusstrasse 30 6003 Luzern Tel. 041 260 78 61 Web www.fragile-zentralschweiz.ch E-Mail zentralschweiz@fragile.ch Selbsthilfegruppen: Luzern, Schwyz, Zug

FRAGILE Zürich Alderstrasse 40 8008 Zürich Tel. 044 262 61 13 Fax 044 262 61 17 Web www.fragile-zuerich.ch E-Mail zuerich@fragile.ch Selbsthilfegruppen: Zürich, Uster, Winterthur

FRAGILE Suisse Badenerstrasse 696 | 8048 Zürich Tel.  /  Tél. 044 360 30 60 | www.fragile.ch | info@fragile.ch PC  /  CCP 80-10132-0

Korrektorat  /  Correction: Helen Gysin (deutsch), Anne Fournier, Le Pied de la Lettre (français)

Auflage  /  Tirage: 40 500 Druck  /  Impression: Prowema GmbH, 8330 Pfäffikon, John Büsser, prowema@bluewin.ch Abonnement: CHF 10.– pro Jahr, im Spenden- bzw. Mitgliederbeitrag inbegriffen. CHF 10.– par an, inclus dans le don ou dans la cotisation de membre. Inserate  /  Annonces: Ringier Axel Springer Schweiz AG, Fachmedien, Förrlibuckstrasse 70, Postfach, 8021 Zürich, Tel. 043 444 51 05, Fax 043 444 51 01, info@fachmedien.ch © 2017, FRAGILE Suisse Schweizerische Vereinigung für hirnverletzte Menschen Association suisse pour les personnes cérébro-lésées Badenerstrasse 696, 8048 Zürich, Tel. 044 360 30 60, Fax 044 360 30 66, www.fragile.ch, mail@fragile.ch Spenden  /  Dons: PC / CCP 80-10132-0 ISSN: 1660-7813 Das Magazin von FRAGILE Suisse erscheint viermal jährlich. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: Oktober 2017 Le journal de FRAGILE Suisse paraît quatre fois par an. Délai pour la remise des prochaines contributions rédactionnelles: octobre 2017


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.