Vorschau Frühjahr 2014

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FRANKFURTER VERLAGSANSTALT Frühjahr 2014

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HEIKE KÜHN SCHLANGENTÖCHTER

© Laura J Gerlach

Als Hartmut Alles, Pfleger für Reptilien im Frankfurter Zoo, an jenem schicksalhaften Dezembertag des Jahres 1963 erfährt, dass ihm seine Frau statt des erhofften Sohns eine Tochter geboren hat, hält er gerade eine giftige Grubenotter in den Händen, die seine Unaufmerksamkeit nutzt und ihn durch ihren Biss in Lebensgefahr bringt. Zur gleichen Zeit wird seiner Frau Milla im Krankenhaus eröffnet, dass ihr Neugeborenes Tonie mit einem schwarz-rot-goldenen Schlangenschwanz zur Welt gekommen ist. Wer zunächst nur an eine Laune der Natur denkt, wird von Großmutter Elsbeth, der Hüterin des Familiengeheimnisses, eines Besseren belehrt, denn das Mädchen ist nicht die erste „Schlangentochter“ in der weiblichen Ahnenreihe dieser besonderen Familie ... Ihr hellsichtiges Wesen wird Tonie nützlich sein, nicht nur beim Umgang mit wilden Zootieren, sondern auch während der einsamen Stunden in der dunklen Abstellkammer, in die sie zur Strafe

Roman

gesperrt wird. Mutter Milla kocht und backt derweil und erstickt jeden Konfl ikt unter einer dicken sonntäglichen Sahneschicht; verdrängte Erinnerungen an die Kriegsjahre brechen sich an anderer Stelle Bahn. Tonie muss selbst herausfinden, warum ihr Vater Hartmut weder an Gott noch an die Menschen glaubt, warum ihre Halbschwester Hannah ständig Bauchschmerzen hat und Tante Christine sich hinter einem undurchdringlichen Panzer verschanzt. Heike Kühn entwirft das spannende Panorama eines noch durch den Krieg geprägten Deutschlands der sechziger und siebziger Jahre und erzählt mit großer stilistischer Begabung von den Verlusten der Unschuld und vom Trauma einer ganzen Generation. In die Geschichte einer deutschen Familie webt sie kunstvoll fantastische Elemente und schafft so einen magischen Raum, in dem die Schlange mit ihrer vielschichtigen Symbolik durch die Biografien führt.

Heike Kühn, geboren 1963, studierte Germanistik, Film, Fernseh- und Theaterwissenschaften, Philosophie und Kunstgeschichte in Frankfurt. Seit 1984 arbeitet sie als Theater- und Filmkritikerin, u. a. für Die Zeit und die Frankfurter Rundschau. Sie publizierte zu den Themen israelischer und iranischer Film, Shoah und Kalter Krieg. Seit 1990 war sie beteiligt an der Konzeption der Arnoldsheimer Filmgespräche, 2007 Referentin an der Kunsthochschule von Portland, Oregon. Für ihr Drehbuch zu Water Marks gewann sie mit Annette Ernst 2009 den Hessischen Filmpreis in der Kategorie Dokumentarfi lm und war regelmäßig Jurymitglied internationaler Filmfestivals. Schlangentöchter ist ihr erster Roman.

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EIN DEUTSCHLANDROMAN WIE VON GÜNTER GRASS, EIN FAMILIENROMAN WIE VON ISABEL ALLENDE.

Premierenlesung in der Galerie Bernhard Knaus Fine Art/Frankfurt. Langer Tag der Bücher/Frankfurt, Leipziger Buchmesse. Lesungen mit Heike Kühn können über den Verlag vereinbart werden.

Heike Kühn SCHLANGENTÖCHTER Roman

Etwa 400 Seiten Schön gebunden Farbiges Vorsatzpapier Ca. 24,90 €/25,60 € (A) ISBN 978-3-627-00204-6

Erscheint Anfang März 2014!

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LESEPROBE HEIKE KÜHN SCHLANGENTÖCHTER

Im Schlaf fährt Milla sich über den Bauch und erschrickt. Da ist nichts, ihre Hände greifen ins Leere. Ihre Lider zucken. Sie liegt in einem hohen Raum, in dem die Stille aufsteigt wie Weihrauch. Zu viert haben sie sich auf der Wöchnerinnenstation ein Zimmer geteilt, das Milla nicht halb so groß wie dieses schien. Und erst das Fenster! Parallel zu ihrem Bett zieht es sich über die Zimmerfront, so hoch über den benachbarten Dächern, dass sie die Wasserwaage des Flusses zwischen den begradigten Ufern zu Gesicht bekommen müsste. Doch da ist nur ein schmutziger Wirbel, durch den die Hexenfinger einer schrumpeligen Sonne tasten. Der Schnee versetzt der Stadt einen Dämpfer. Er vereitelt Millas Aussicht. Nicht aber die Erkenntnis, dass dies kein Panorama zweiter Klasse ist. Sollte Milla etwas gewonnen haben? Ist sie die Glückliche, die an einem Freitag, der auf den dreizehnten Dezember fällt, das Maskottchen künftiger Lottoziehungen zur Welt gebracht hat? Wenn nicht, wer bezahlte dann die Exklusivität dieses Einzelzimmers? Auf einem Nachttisch steht das selbst gebastelte Adventsgesteck, das Hannah ihr vor zwei Tagen mitgebracht hat. Von den Kerzen hat erst eine gebrannt. Vorsichtig setzt sich Milla auf und zündet den roten Stummel an. Hannah. Milla lächelt. Ihre Erstgeborene, immer ernsthaft, immer vernünftig. Sie hat sie nicht davon überzeugen können, dass sie lange vor Weihnachten zurück sein werde, um mit ihr den ersten Weihnachtsbaum in der neuen Wohnung zu schmücken. So aufgetrieben, wie sie war von diesem Kind. Ruhelos hat es sich in ihrem Bauch bewegt. Milla hat gepresst, oh, wie sie gepresst hat! Nichts zu wollen. Das Kind rührte sich nicht. Nicht, bevor die letzte Stunde eines unscheinbaren Donnerstags vergangen war und der Zeiger hinübergesprungen ins Bodenlose des Aberglaubens: Freitag, der Dreizehnte. Eine Minute nach Mitternacht war ihre Tochter auf die Welt gekommen. Sekunden später vergisst Milla das Geraune, mit dem ihre Schwägerin Christine sie vor der Geburt verfolgt hat. Ein Mädchen! Ein federleichtes Dingelchen! An Hartmuts Erwartungen hat sie schwer getragen. Alles heiße Luft, das Gerede von seinem Buben. Milla kicherte in die Falten ihrer Bettdecke. Dieses eine Mal ist es nicht nach seinem Kopf gegangen. Milla fühlt sich schwerelos. Aus der Zeit gefallen, wieso kommt ihr das jetzt in den Sinn?

Ein Türklopfen, kurz wie ein Stoßgebet, ging der Schwester voran, die Milla auf den Boden der Tatsachen zurückholte. Schwester Josephas dunkelgraue Haube verbarg ihr Stirnrunzeln nicht. War das gut katholisch, ein Ungetauftes mit einer Grimasse anzukündigen? Milla fühlte sich zu den Schwestern des HeiligGeist-Hospitals hingezogen, die jeder Falte im Laken begegneten, als werfe sie Fragen nach der Existenz des Bösen auf. Ihr Eifer erinnerte Milla an die Nonnen aus ihrem Heimatdörfchen, an den Wildwuchs des Klostergartens und selig stimmende Kräuterschnäpse. Schwester Josepha sah aus, als könne sie ein Glas davon gebrauchen. „Ist etwas nicht in Ordnung? Es ist doch nichts mit dem Kind?“ Schwester Josepha legte das Kind auf Milla ab und wand sich ihren Rosenkranz um beide Hände. „Der Arzt kommt gleich zu Ihnen“, flüsterte die Nonne, während sie nebst den hölzernen Perlen die eigenen Finger nachzuzählen schien. Mit dem Baby an der Brust sank Milla ins Kissen zurück. Natürlich kam der Arzt, das war vor neun Jahren bei Hannahs Geburt nicht anders gewesen. Nur hatte Hannah die Farbe eines gesottenen Flusskrebses gehabt. Dieses Kind war so hellhäutig, dass die Adern durch die Haut schimmerten. Ein Kind, durch das man hindurchsehen kann, Millas Finger zogen Kreise über dem weiß gewickelten Herzen der Kleinen, ist das gut? Noch bevor sie sich entscheiden konnte, riss Doktor Schwerner die Tür auf, als gelte es, eine widerspenstige Partnerin in die Tiefe eines Tangos zurückfallen zu lassen, vollendete den Wiegeschritt mit dem rechten Fuß und schnellte mit dem linken ins Zimmer. Milla verstand nichts vom Tanzen. Die Bewegungen, die den Arzt an ihr Bett trugen, passten jedoch nicht zu seinem Gesicht: Schwerners Lächeln trat auf der Stelle. „Herr Doktor“, Milla suchte nach einem Wort, das Schwester Josephas Schweigen und Schwerners Gelenkigkeit zur Sorge verdichtete. „Guten Morgen, Frau Alles“, sagte der Arzt, fast glaubte Milla ihn singen zu hören, „wie geht es Ihnen?“ Gut, will Milla erwidern, aber wer weiß, wie lange noch. „Was!“, schrie Milla Alles, geborene Bittenbinder, Camilla, erstaunt über das Brummen, das ihrem Körper entfuhr. „Was wollen Sie mir sagen? Was?“ Selbst ein Eintänzer wie Doktor Schwerner begriff, dass die Ausfallschritte hier endeten. Wortlos wickelte er das schlafende Baby aus und hielt es Milla vors Gesicht. „Ist doch alles dran.“ Milla stöhnte vor Erleichterung. „Und mehr als das.“ Doktor Schwerner gab die nichtssagende Höfl ichkeit seines Standes verloren. Beinah übermütig drehte er das Neugeborene um. Ein schwarzrot-goldener Schwanz, das symmetrische Muster eine Andeutung, eine unentzifferte Schrift, schwang schläfrig aus und betastete Millas Nase. „Aber beunruhigen Sie sich nicht“, stammelte der Arzt, der so was noch nie

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hinter sich zuzog. Erst dann griff sie unter die Bettdecke und zog Milla ans Licht. „Es ist nicht so schlimm, wie du denkst. Es könnte schlimmer kommen. Trink eine Tasse Tee mit mir.“ Milla schaute in Elsbeths graugrüne Augen. Der Nixenblick ihrer Schwiegermutter war Katastrophen vorbehalten. Zuletzt hat Milla dieses Augenwogen gesehen, als Elsbeth sie kurz vor der Trauung im Frankfurter Römer Milla grub ihr Gesicht in den Bauch ihrer Schwiegermut- beiseitegenommen hatte. „Ärgere dich nicht über Chriter. In Sekunden ging ihr Schluchzen in einen Schluck- stine“, hatte sie gesagt, „sie kann niemandem Glück auf über. Doktor Schwerner wollte das zu einem huld- wünschen. Sie hat keines gehabt.“ Christines Mädchen, vollen Quietschen erwachte Neugeborene Schwester die neun Monate alte Sibylle, war im Krieg verhungert. Josepha übergeben. Jetzt fegte ihn Elsbeths Blick über So getrübt wie damals sind die Augen nicht, die jetzt die Schwelle. Auch Schwester Josepha schien es plötz- auf Millas Gesicht ruhen. Da ist allerdings ein Flackern lich eilig zu haben, hinauszukommen. Die Hand schon unter dem Grün, das Milla wünschen lässt, weit weg auf der Türklinke, spürte sie einen Zug im Rücken zu sein. Die Tasse in ihren Händen ist leer. Milla weiß und drehte sich um. Der Schleier auf Elsbeth Alles‘ Hut nicht, wann sie sie ausgetrunken hat. Verwirrt setzt sie blähte sich über einer Welle grauer Haare. Am anderen das Geschirr auf der Bettdecke ab. Elsbeth kann sagen, Ende des Raums fühlte Schwester Josepha einen Hauch was sie will, es ist schon schlimmer gekommen. Das von Schicksal. Dann fiel ihr das undichte Fenster ein, Kind allerdings scheint davon nichts zu spüren. Ruhig das die Lernschwester gemeldet hatte. „Es wird weniger liegt es neben Milla im Bett. ziehen“, hörte sie die Besucherin sagen, die kerzenge- Auf der anderen Seite des Flusses, erzählt Elsbeth, liege rade auf dem Krankenbett saß, „wenn Sie die Tür zu- Hartmut nach einem Unfall im Exotarium in der Unimachen. Und stellen Sie uns ein Bettchen ins Zimmer.“ versitätsklinik. Ausgerechnet seine Lieblingsschlange Ein Schniefen unter der Decke gemahnte Elsbeth da- hat ihn bei der Giftabnahme gebissen. Das Gift hat ran, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis ihre sich zu seinem Herzen hin verströmt. Eine Nabelschnur Tochter Christine aufkreuzte. Christine hatte nur zu ist durchtrennt und ein Finger abgenommen worden. gerne die Aufgabe übernommen, in die Uniklinik zu Mehr oder minder sind sie alle aus der Zeit gefallen. fahren und Hartmut zu besuchen. Sicher saß sie jetzt Ein Mädchen mit einem schwarz-rot-goldenen Schlanin der Straßenbahn und überrollte die Mitfahrenden genschwanz war geboren worden. Ihr Sohn hatte zeitmit der Geschichte ihres Bruders, der von einer Gift- gleich einen Finger an eine Schlange verloren. Elsbeth schlange gebissen worden war. „Im Dienst, wissen verstand nicht, was das Baby an Millas Seite damit zu Sie“, würde sie sagen und das Erstaunen über ihren tun hatte. Nachdenklich streichelte sie ein BabyfüßBruder mit diesem aus Nase und Mund hervorgepress- chen, das sich freigestrampelt hatte. „Milla“, sagte ten „Hhmmmzen“ entgegennehmen, mit dem Christi- sie entschlossen, „vertrau mir. Niemand darf das Kind ne Bock, geborene Alles, der Welt mitzuteilen pflegte, nackt zu Gesicht bekommen. Niemand. Verstehst du? dass, was für alle galt, kein Maßstab für ihre Familie Schon gar nicht die Familie. Sag den Phototermin ab!“ sein konnte. Das Stück Weg, das Christine von der Elsbeths Narbe am Steißbein, nahezu der einzige BeStraßenbahnhaltestelle bis zum Heilig-Geist-Hospital weis für den Schlangenschwanz, der dort einst geseshinter sich bringen musste, wurde in Elsbeths Vorstel- sen hatte, zog sich zusammen bei dem Gedanken an lung immer kürzer. Schon meinte sie, auf dem Korridor ein Baby, das auf dem Bärenfell die Flagge der Reptilien den Stechschritt ihrer Tochter zu hören. Es war jedoch hisste. „Ich werde dir zeigen, wie man das Schwänznur Schwester Josepha, die sich mit einem Tablett ins chen zurückbindet. In meiner Familie“, Elsbeth zögerte, Zimmer schleppte, als transportiere sie in den Tassen lauschte auf das Pochen am Ende ihres Rückgrats, „in flüssiges Blei. „Danke“, sagte Elsbeth, „vielen Dank.“ meiner Familie hat es solche Fälle schon gegeben. Schwester Josepha hob die Augen vom Pfefferminztee, Es ist eine Gabe.“ (...) versuchte sich an einem Lächeln und eilte hinaus, um auf dem Gang den Krampf in den Wangen mit einem Psalm zu lockern. Kaum zu glauben, dass sie da noch mal reingegangen ist. Sie wird Ilse mit dem Kinderbett zu diesen Frauen schicken, die Tee trinken, obgleich der Teufel höchstpersönlich seinen Schwanz an das kleine Mädchen getackert hat. Elsbeth sah der Krankenschwester nach, die den Tee gebracht hatte, und achtete darauf, dass sie die Tür gesehen hatte, „das passiert öfter, als Sie denken.“ „So ist es“, murmelte die Frau, die zur Tür hereingekommen war und auf der rechten Seite des Bettes Millas einknickenden Kopf auffing. „Kindchen“, flüsterte Elsbeth Alles in Millas Ohr, „fasse dich. Um es kurz zu machen, es wird ein bisschen dauern, aber der Schlangenschwanz wird abgehen.“

... Lesen Sie weiter in: SCHLANGENTÖCHTER

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DIE LEBENSGESCHICHTE EINES DIAMANTENDIEBS

SABINE KRAY DIAMANTEN EDDIE

© Rebecca Sampson

Sie nennen ihn „Diamanten Eddie“, Juwelen und Pelze sind sein Spezialgebiet. Stets elegant gekleidet, charmant und intelligent, ist Edward Kray gern gesehen an den Spieltischen und Theken der Stadt, wo er großzügig jeden gelungenen Coup feiert. Er reist quer durch Europa, nach Frankreich, Belgien, Holland und Griechenland, macht keine Pläne, spart nichts – ein Leben im Jetzt. Doch in seinen Träumen türmen sich die Bilder der Vergangenheit bedrohlich auf. Beim ersten Fliegerangriff der Deutschen auf das südostpolnische Zamość verliert er mit fünfzehn Jahren seine Familie und wird als Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt. Sechs Jahre lang muss er in Straf- und Arbeitslagern die Grenzen des Erträglichen erfahren. Edward

ROMAN

überlebt und bleibt auch nach 1945 in Deutschland, lernt im zerstörten Düsseldorf die lebenshungrige Marianne kennen. Mit ihr presst er der Nachkriegszeit alle Chancen ab, wird zwischen Verheißung, Chaos und Neuordnung zum erfolgreichen Hehler und Dieb. Sabine Kray setzt mit der Lebensgeschichte eines Juwelendiebs ihrem Großvater Edward Kray ein beeindruckendes literarisches Denkmal. Das bewegte Leben von „Diamanten Eddie“ in der Zeit des Wirtschaftswunders verschränkt sich dabei eindrücklich mit dem Elend und der Verzweiflung der Jahre als Zwangsarbeiter. Der Roman entblättert Schicht um Schicht das Wesen eines Mannes, der im Land seiner Peiniger blieb, um ihnen immer wieder zu entkommen.

Sabine Kray wurde 1984 in Göttingen geboren. Nach dem Studium der Amerikanistik stand sie vor der Entscheidung, entweder eine Promotion zu verfolgen oder endlich die Wahrheit über ihren Großvater zu erfahren. Nach Monaten, zwischen den Besuchen auf Ämtern, in Archiven und den Gesprächen mit Zeitzeugen, darunter Günter Netzer, entstand die Geschichte eines außergewöhnlichen Menschen und zugleich ein Bericht über das dramatische Schicksal eines Zwangsarbeiters im Zweiten Weltkrieg. Sabine Kray lebt in Berlin, wo sie als Autorin und Übersetzerin arbeitet und sich als Mentorin für junge Mädchen mit Migrationshintergrund bei der Bürgerstiftung Neukölln engagiert. Diamanten Eddie ist ihr Debüt.

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ZUM VIDEOINTERVIEW MIT SABINE KRAY „ICH DANKE IHNEN FÜR DIE NETTE ERINNERUNG AN DEN EDDIE UND ICH WÜNSCHE IHNEN GANZ VIEL ERFOLG MIT IHREM BUCH!“ GÜNTER NETZER, EHEMALS BESITZER DER DISKOTHEK „LOVERS LANE“, AN SABINE KRAY

Premierenlesung in der Lettrétage Berlin. Wortspiele München, Wortspiele Wien, Lange Leipziger Lesenacht, Buchhandlung Prolibri/Mönchengladbach, King Georg/Köln. Lesungen mit Sabine Kray können über den Verlag vereinbart werden.

Sabine Kray DIAMANTEN EDDIE Roman

Etwa 450 Seiten Schön gebunden Farbiges Vorsatzpapier Ca. 24,90 €/25,60 € (A) Erscheint Anfang März 2014 ISBN 978-3-627-00203-9

Erscheint Anfang März 2014!

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LESEPROBE SABINE KRAY DIAMANTEN EDDIE

November 1945, Düsseldorf Es fühlte sich merkwürdig an, aus der eiskalten Schuttwüste in einen so warmen, strahlenden Raum zu treten. „Wer hat sie eingeladen?“ Der kahlköpfige alte Mann, der die Gäste an einer Art Stehpult empfing, begutachtete sie von oben bis unten. Er schien zufrieden. „Officer McLoyd“, antwortete Edward mit fester Stimme und legte einen Geldschein auf das Pult. „Sie beide?“, fragte der Alte mit einem geschäftstüchtigen Zwinkern. „Aber ja“, antwortete Edward und legte einen weiteren Schein auf das golden schimmernde Holz, „mein Name ist Kray, Edward Kray, Eddie, wenn Sie möchten.“ „Vincent“, antwortete der Alte und lächelte, während er die Scheine in die Brusttasche seines weißen Hemdes steckte, an dessen Kragen er eine übergroße schwarze Fliege befestigt hatte. Galant trat er hinter dem Pult hervor und führte sie durch einen langen Flur in den Clubraum, dessen Glanz unter Schwaden von Zigarrenrauch verschwamm. Der Geruch erinnerte Edward an den Duft der Pilze, die seine Mutter jedes Jahr im Herbst an einer Schnur über dem Ofen getrocknet hatte, und er zündete sich eine Zigarette an, um ihm etwas entgegenzusetzen. Auf den rot gepolsterten Bänken saßen Männer in Uniformen und edlen Anzügen, Frauen in leuchtenden Kleidern. Kellner in weißen Hemden und schwarzen Schürzen brachten bauchige Sektflaschen an die Tische. „More champagne!“, rief einer der Engländer über die Musik hinweg. Am Ende des Raumes fanden sie einen Tisch und wählten zwei Stühle, die ihnen den Blick über den ganzen Raum gewährten. „McLoyd scheint noch nicht da zu sein.“ Marianne winkte dem Kellner. „Ksss!“ Eilig fischte Edward ihre Hand aus der Luft und legte sie auf den Tisch. „Was hast du denn?“, beleidigt kräuselte sie die Nase. Sanft neigte er sich zu ihr: „Siehst du hier irgendwen nach einem Kellner winken, außer den besonders schlecht erzogenen Sergeanten?“ Marianne verschränkte die Arme vor der Brust: „Willst du sagen, dass ich schlecht erzogen bin?“ Edward grinste: „Willst du mir etwa sagen, dass du gut erzogen bist?“ Marianne verzog die Oberlippe und sah ihn von der Seite an, und er setzte nach: „Nein, gute Erziehung hast du nicht, sonst hättest du mich heute Morgen mit einer Tasse Tee geweckt, statt ...“ Sie errötete

und er wischte ihr eine Wimper von der Wange, als der Kellner an ihrem Tisch erschien: „Was darf ich Ihnen bringen, zwei Gläser Sekt?“ Edward lächelte: „Bringen Sie bitte eine Flasche, drei Gläser, wir erwarten noch jemanden.“ Der Kellner wandte sich zur Bar, Edward nahm die Schachtel aus der Innentasche seines Jacketts und öffnete sie. Auf dem schmalen goldenen Ring saß ein weißer Diamant in einem goldenen Krönchen. Er hielt ihn neben die Kerze, sodass der kirschkerngroße Stein das Licht reflektierte. „Wirklich unglaublich!“, sagte er und strich mit der Fingerkuppe darüber. „Was ist unglaublich?“ Neugierig beugte sich Marianne nach vorn und betrachtete das Schmuckstück. „Das ist die feinste Qualität, die man nur finden kann. Der Juwelier, dem ich die Sachen gezeigt habe, konnte es kaum glauben“, entgegnete Edward. „Was heißt das, feinste Qualität?“, erkundigte sich Marianne und nahm den Ring in die Hand. „Ich meine, er ist sehr schön, aber das sind Diamanten doch immer.“ Edward zog eine kleine Lupe aus der Brusttasche seines Hemdes: „Man braucht ein Vergrößerungsglas, um es zu erkennen. Der Juwelier hat mir das eine oder andere über das Geschäft mit Diamanten beigebracht.“ Er sah sich um, dann reichte er ihr die Lupe: „Mach es nicht zu auffällig.“ Marianne nahm sie entgegen, dann beugte sie sich über den Stein in ihrer Hand. „Kannst du etwas erkennen?“, fragte er und sah sie gespannt an. Marianne neigte den Kopf ein wenig zur Seite: „Nun ja, er ist weiß und er funkelt ganz wunderbar.“ Edward nickte: „Ja, natürlich, das tut er auch ohne eine Lupe, aber jetzt sieh mal, ob du so etwas wie kleine Bläschen oder dunkle Stellen darin erkennen kannst.“ Sie kniff das linke Auge zusammen und drückte das Instrument fest gegen die Augenbraue, bevor sie sich vorbeugte: „Nein, ich sehe nichts.“ Edward lachte: „Siehst du! Das ist gut! Dieses Glas hat eine zehnfache Vergrößerung, wenn man damit nichts erkennen kann, dann gilt ein Stein als lupenrein.“ Marianne nickte. Edward sah auf ihre Hand: „Nimm mal deinen Ring ab. Auch das ist ein Diamant, aber eine ganz andere Qualität.“ Sie löste den Ring von ihrem Finger und betrachtete ihn. Dann sah sie durch die Lupe „Du hast recht!“, rief sie aus. „Da sind Flecken drin!“ „Schsch! Nicht so laut“, sagte Edward, dann senkte er weiter die Stimme: „Das nennt man Einschlüsse. Bei diesem Stein kannst du sie sogar mit bloßem Auge sehen. Nach dem, was mir der Kästner erklärt hat, wäre das ein Piqué zwei, denn durch die Einschlüsse funkelt er nicht so stark wie andere Diamanten. Es handelt sich um einfache Qualität. Wenn du jetzt genau hinsiehst, kannst du auch erkennen, dass er nicht so weiß ist wie unserer hier. Kästner sagt, es gibt elf Varianten von Weiß. Die schönste und klarste ist hochfeines Weiß oder River, wie die Amerikaner sagen.“

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Edward hatte mit einem großen Mann gerechnet, breitschultrig und imposant, doch der Mann, der sich als McLoyd vorstellte, war nicht größer als er selbst, wenn auch von ähnlich athletischer Statur. Allerdings schien er weitsichtig zu sein, denn er trug eine schwere Brille mit einem dicken Horngestell, deren dicke, runde Gläser seine Augen groß wie die eines Fisches erscheinen ließen. Erst als er zu sprechen begann, fügte sich das Bild des wohlhabenden Offiziers aus gutem Hause, als der er ihnen von Steven beschrieben worden war. Sein Deutsch war begrenzt, doch was er sagte, war geschliffen und sauber intoniert. „Ihr Deutsch ist hervorragend!“, sagte Edward anerkennend. McLoyd nickte höfl ich: „Das ist auch Ihres. Wo kommen Sie her?“ „Aus Polen“, antwortete Edward und fixierte die Kerze, bevor er McLoyd ansah. Die Flamme hinterließ einen kleinen blinden Fleck, der einen Teil von McLoyds Gesicht verschwimmen ließ. „Keinen Wunsch zurückzukehren?“ Edward schüttelte den Kopf: „Oh nein. Meine Familie lebt nicht mehr, und ein Sowjet-Polen ist keine Heimat für mich.“ McLoyd nickte, „Verstehe!“ Dann sah er auf das kleine Schmuckschächtelchen, das glatt wie ein vom Wasser geschliffener Stein zwischen ihnen auf dem Tisch lag: „Darf ich?“ Mit einer Hand schob Edward es zu ihm herüber. „Wo haben Sie es her?“, fragte McLoyd, während er es öffnete. „Geerbt!“, antwortete Marianne schnell und straffte die Schultern unter dem grünen Samtkleid, das sich zu ihren Waden hin verjüngte und ihre übergeschlagenen Beine viel schmaler und eleganter erscheinen ließ, als sie es in Wirklichkeit waren. Abwesend betrachtete er den Stein auf dem samtenen Kissen, bevor er ihn herausnahm, um ihn genauer zu prüfen. „Schön. Wirklich schön“, sagte er. „Warum verkaufen Sie so ein schönes Stück? Sie scheinen keine Not zu leiden“, fragte er dann wie nebenbei und streifte das junge Paar mit einem aufmerksamen Blick. „Nun,“, sagte Marianne, „die Familie ist groß, es gilt, nicht allein uns zu versorgen.“ Edward nahm die Lupe aus seiner Tasche und reichte sie McLoyd: „Wenn Sie möchten!“ „Oh ja, gern!“, antwortete McLoyd und besah sich den Stein durch die Lupe. „Wie Sie sehen“, sagte Edward, „drei Karat, einwandfreie River-Qualität, lupenrein und perfekt gefasst.“ Den Kopf noch immer über den Stein gebeugt, nickte McLoyd und Edward beobachtete, wie er sich ganz leicht auf die Lippe biss: „Sie beide gefallen mir, aber geerbt haben Sie diesen Ring ganz sicher nicht,

er scheint mir vielmehr aus dubioser Quelle zu stammen.“ Marianne hatte offenbar Mühe, ihre Empörung zu verbergen, doch Edward legte die Hand auf ihr Knie und blieb vollkommen ruhig, als er ihm antwortete: „Kaum jemand scheint in diesen Tagen das zu sein, was er ist.“ McLoyd deutete ein Lächeln an: „Und wer gibt mir die Garantie? Das ist ein außergewöhnliches Stück, was, wenn jemand kommt und es reklamiert?“ Edward sah Marianne, die etwas sagen wollte, durchdringend an, dann lehnte er sich über den Tisch zu McLoyd und schob die Kerze beiseite. Er war kaum zehn Zentimeter von seinem Gesicht entfernt: „In dieser Hinsicht werden Sie mir vertrauen müssen, Garantien werden nicht in Nachtlokalen wie diesem gegeben – ein Ort, den Sie vorgeschlagen haben! Sie wollen einen guten Preis? Den werden Sie bekommen. Eine Garantie nein, aber mein Wort – und glauben Sie mir, ich verstehe etwas von Moral. Eine ausführliche Begegnung mit der Unmoral, der Gier, der Verzweiflung und ihren Stellvertretern hat mich viel darüber gelehrt, und wenn Sie mir Ihr Vertrauen nicht schenken möchten, dann werde ich Ihnen auch nichts verkaufen.“ McLoyd blinzelte hinter seinen Brillengläsern, dann nickte er: „Ich will Ihnen vertrauen.“ (...)

... Lesen Sie weiter in: DIAMANTEN EDDIE

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STEPHAN KALUZA 30 KELLER ROMAN

„ERSTENS: SIE SIND DAS OPFER EINER ENTFÜHRUNG. ZWEITENS: SIE WERDEN GUT BIS SEHR GUT BEHANDELT. DRITTENS: FÜR IHRE FREILASSUNG VERLANGEN WIR GELD. VIERTENS: IHR TOD IST DAMIT NICHT ZWANGSLÄUFIG NÖTIG.“

© Privat

An diesem Weihnachtsmorgen scheint die Welt des Multimilliardärs Meisner noch in Ordnung: Im Fond seines schwarzen Maybachs, den Blick abwechselnd auf den Chauffeur und den glitzernden Genfer See gerichtet, gelten seine Gedanken einer verflossenen Liebe, einer Reparatur in seiner Villa und – der einzige Eingriff in die Routine – einer anstehenden OP. Doch zu Hause angekommen, wird ihm plötzlich schwindelig, zwei Hände packen ihn, der Geruch von Chloroform ... Als Meisner in einem fremden Keller erwacht, wird ihm klar: Er ist entführt worden. Sein Kidnapper, der sich selbst Betreuer nennt, stellt sich als Ronaldo vor. Und Ronaldo weiß mehr über Meisner, als diesem lieb sein kann – er kennt sogar das milliardenschwere „Black Budget“, das Meisners Konzern als Schmiermittel für Korruption im großen Maßstab dient.

Die Lösegeldforderung ist absurd hoch, doch noch absurder scheint ihm, was mit dem Geld geschehen soll. Und Meisner ist nicht der Einzige: Noch 29 andere Milliardäre werden in Kellern festgehalten. Der ungewöhnliche Plan soll ein System ins Wanken bringen, das immer mehr außer Kontrolle zu geraten droht und dem die Gesellschaft zunehmend schutzlos gegenübersteht. „Sie denken, das sei Wahnsinn? Im Wahn sind wir häufig anständiger als bei vollem Verstand, Herr Meisner.“ 30 Keller ist ein spannender Finanz-Thriller und eine hochaktuelle Parabel auf unsere aus den Fugen geratene Gegenwart, die wir zunehmend von den schwer durchschaubaren Mechanismen der Finanzmärkte fremdbestimmt sehen.

Stephan Kaluza, 1964 geboren, ist Foto- und Performancekünstler, Theaterautor sowie Dozent für Regie am Mozarteum in Salzburg. Seine Stücke wurden u. a. am Staatstheater Stuttgart und im Düsseldorfer Schauspielhaus inszeniert; seine Arbeiten sind in Museen und Sammlungen in Berlin, Düsseldorf, Amsterdam, Jerusalem, Shanghai, Seoul, Paris und Istanbul vertreten. Stephan Kaluza lebt in Düsseldorf und Berlin, 2013 erschien in der FVA sein Roman Geh auf Magenta.

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„MENSCHEN WIE SIE ÜBERSPANNEN DEN BOGEN WEITER UND WEITER, BIS ZUM BERSTEN. ES KNACKT UND REISST AN ALLEN ENDEN, ABER SIE DEHNEN IHN WEITER, EINFACH, WEIL ES ALLES IST, WAS SIE JEMALS GELERNT HABEN. IHR GELD IST ABSTRAKTION, HERR MEISNER, IHR GELD HAT SCHULD DARAN, DASS WIR MENSCHEN UNS VERLIEREN, WEIL IHR GELD EINFACH ALLES IST.“

Premierenlesung auf der Leipziger Buchmesse. Lesungen mit Stephan Kaluza können über den Verlag vereinbart werden.

Stephan Kaluza 30 KELLER

Roman

Etwa 150 Seiten Schön gebunden Farbiges Vorsatzpapier Ca. 17,90 €/18,50 € (A) ISBN 978-3-627-00206-0

Erscheint Anfang März 2014!

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HANS CHRISTOPH BUCH BOAT PEOPLE LITERATUR ALS GEISTERSCHIFF Der Berliner Schriftsteller Hans Christoph Buch hat sich einen Essay zum 70. Geburtstag am 13. April 2014 geschenkt: Eine virtuelle Poetikvorlesung und zugleich ein wenig bekanntes Kapitel der Literaturgeschichte. Von Sindbad und Wilhelm Hauff über Heinrich Heine und Richard Wagner bis zu Franz Kafka und Thomas Mann reicht das Seemannsgarn, das der Autor spinnt. Und weiter von B. Traven über H. M. Enzensberger

und Peter Weiss zu Günter Grass: Der Beweis dafür, dass Boat People nicht nur im englischen Sprachraum vorkommen – wie bei Poe, Melville und Joseph Conrad –, sondern dass es auch in der deutschen Literatur eine Flotte steuerlos herumirrender Geister- und Totenschiffe gibt: Eine Tradition, die H.C. Buch, selbst ein großer Reisender vor dem Herrn, aus nachvollziehbaren Gründen fasziniert.

© Joachim Unseld

70. Geburtstag am 13. April 2014

Hans Christoph Buch, Erzähler, Essayist und Reporter, geboren 1944 in Wetzlar, war 1963 mit nur neunzehn Jahren der jüngste Teilnehmer der Gruppe 47. Er hat Romane, Reportagen und Essays veröffentlicht. 2004 erhielt er den renommierten Preis der Frankfurter Anthologie, 2011 den Schubart-Preis der Stadt Aalen. In der FVA erschienen seine Novelle Tod in Habana (2007) und die Romane Reise um die Welt in acht Nächten (2009) und Baron Samstag (2013). www.hans-christoph-buch.de

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ISBN 978-3-627-00144-5

„HANS CHRISTOPH BUCH VERSTEHT ES WIE KEIN ANDERER, ATMOSPHÄRE ZU ERZEUGEN, STIMMUNGEN ZU EVOZIEREN, BILDER ZU ENTWERFEN, SO DASS SICH DER LESER, AUF DEM SOFA LIEGEND, WIE UNTER ZWANG MITGEZOGEN FÜHLT UND DAS FREMDE HAUTNAH ERLEBT.“ FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

Lesungen mit H.C. Buch können über den Verlag vereinbart werden.

ISBN 978-3-627-00164-3

„Klare, geradezu klassische Prosasprache und dazu ein Inhalt, der fluoreszierend hin und her schwappt wie kubanischer Rum, gegen’s Sonnenlicht gehalten.“ DIE WELT

„Ebenso einzigartig unverschämt wie poetisch.“ TIP BERLIN ISBN 978-3-627-00189-6

Hans Christoph Buch BOAT PEOPLE. LITERATUR ALS GEISTERSCHIFF

Etwa 150 Seiten Mit Abbildungen Schön gebunden Farbiges Vorsatzpapier Ca. 17,90 €/ 18,50 € (A) ISBN: 978-3-627-00207-7

Erscheint Ende März 2014!

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„Ich ist ein Anderer und die Welt ein gefährlicher Ort: Dass sie aber dennoch in ihren räumlichen und zeitlichen Schichtungen darstellbar ist, kann als Sieg der Literatur gelten, als Beweis eines überaus gelungenen Romans.“ NEUE ZÜRCHER ZEITUNG


KAI HENSEL SONNENTAU

Ein Fall für Brecht und Velasco

Sie war Maria Brechts engste Freundin, nun bleibt von Juliane nichts zurück außer dem Bericht über einen Wagen, der auf Haiti in einen tödlichen Abgrund stürzte. Der Körper der jungen Frau ist spurlos verschwunden. Julianes Vater findet Maria in einer Bar, wo sie seit Abbruch ihres Studiums kellnert, und bittet sie, den mysteriösen Unfall seiner Tochter aufzuklären. Maria fliegt in die Karibik und stößt dort auf Rafael Velasco, einen Fotografen, der eine deutsche Politikerin begleitet. Mit ihm durchkämmt Maria die Insel, bis sie auf den Salzfeldern im Norden eine schreckliche Entdeckung machen ...

© Julio Rodriguez

Auch vier Jahre nach der großen Erdbebenkatastrophe leben die Einwohner Haitis unter desaströsen Umständen. Unzählige Hilfsorganisationen arbeiten vor Ort, darunter Einzelkämpfer, die Gutes tun wollen, obwohl die Millionen

an Spendengeldern in dunklen Kanälen versickern. Mit großen Idealen ist auch Juliane damals von zu Hause weg, doch Maria ahnt es bald: Ihre Freundin, die Weltverbesserin, hat sich in ein aus der Not geborenes Gefüge aus Weißen und Schwarzen, Armen und Reichen, Wohltätern und Opfern verstrickt. Nach und nach entlarven Maria und Rafael eine machtpolitische Verschwörung. Dabei begeben sie sich in immer größere Gefahr – wem können sie vertrauen? Sonnentau ist ein atemloser Polit-Thriller, in dem die kompromisslose Heldin Maria Brecht in das undurchschaubare Milieu der Entwicklungshelfer gerät und entscheiden muss, ob die Wahrheit es wert ist, das eigene Leben für ein korrumpiertes System aufs Spiel zu setzen, das wie der Sonnentau mit Schönheit lockt und zersetzt, was an ihm haften bleibt.

Kai Hensel, geboren 1965 in Hamburg, lebt heute in Berlin. Er schrieb für zahlreiche TV-Produktionen (u. a. RTL Samstag Nacht, Alarm für Cobra 11, Die Männer vom K3) und Drehbücher für mehrere Kinofi lme. Seine Theaterstücke Klamms Krieg und Welche Droge passt zu mir? wurden an über 200 Theatern im In- und Ausland inszeniert und in zahlreiche Sprachen übersetzt. Er verfasste Reisereportagen für Tagesspiegel, Tip, Frankfurter Rundschau. Veröffentlichungen in Krimi-Anthologien. Für seine Erzählung Das Huhn erhielt er 2003 den Deutschen Kurzkrimi-Preis. Nach Das Perseus-Protokoll (FVA 2012) erscheint mit Sonnentau. Ein Fall für Brecht und Velasco sein zweiter Maria-Brecht-Kriminalroman in der Frankfurter Verlagsanstalt.

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„Von dieser Art Thriller könnte es ruhig mehr aus deutscher Produktion geben.“ STUTTGARTER ZEITUNG ÜBER DAS PERSEUS-PROTOKOLL

Kai Hensel liest bei der Kriminacht in der Weinhandlung Lindner/Leipzig. Leipziger Buchmesse. Lesungen mit Kai Hensel können über den Verlag vereinbart werden.

Kai Hensel SONNENTAU. EIN FALL FÜR BRECHT UND VELASCO

Etwa 384 Seiten Geprägte Klappenbroschur Ca. 17,90 €/18,50 € (A) ISBN 978-3-627-00205-3

Erscheint Anfang März 2014!

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BADEN-WÜRTTEMBERG Tilmann Eberhardt Ludwigstr. 93 70197 Stuttgart Tel. +49 711 6152820 Fax +49 711 6153101 tilmanneberhardt@aol.com

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ISBN 978-3-627-00197-1

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ZOË JENNY SPÄTESTENS MORGEN ERZÄHLUNGEN „Die triumphale Rückkehr der Zoë Jenny. So ist das mit Kurzgeschichten, wenn sie gelungen sind. Sie sind wie Wolken, die vorüberziehen, manchmal Stimmungen, bisweilen Erinnerungs- und Geistesblitze, oder ein stürzender Mond.“ DER SPIEGEL „Diese kleinen Erzählungen geben eine eigene Stimme zu erkennen: Sie ist leise, melancholisch und weltklug. Zoë Jennys Erzählungen haben, in ihrer Knappheit und Dichte, etwas Berührendes.“ SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

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