„Weibliche“ Weiterbildungstrends 2017 in Nordhessen Selbständiges Arbeiten, Mobilität, Flexibilität sowie der Einsatz von mobile Endgeräte, arbeiten in virtuellen Team sind die bundesweiten Weiterbildungstrends. Sind die nordhessischen Beschäftigten fit für die digitalisierte Arbeitswelt von heute? Wir haben 100 Personen aus Nordhessen zu ihren Weiterbildungswünschen befragt. Geantwortet haben uns 96% Frauen und 4% Männer. Aus diesem Grund bezieht sich unsere Umfrage fast ausnahmslos auf die Weiterbildungswünsche von nordhessischen Frauen. Haben Sie in der Vergangenheit an einer beruflichen Weiterbildung teilgenommen?
Im Jahr 2016 haben mehr ca. 34 % der Befragten an einer Weiterbildung teilgenommen. Hinzu kommen fast 7% der Befragten, welche bereits eine Weiterbildung geplant haben. Im Jahr 2015 haben nur ca. 13,5% an einer Weiterbildung teilgenommen. Immerhin noch ca. 29% geben an, dass es nicht nötig war bzw. ist, an einer Weiterbildung teilzunehmen. Möglicherweise hängt der Fachkräftemangel in Nordhessen in einem Zusammenhang zur erhöhten Weiterbildungsbeteiligung. Die fortschreitende Digitalisierung bedingt steigende Qualifizierungsbedarfe stellen auch den nordhessischen Arbeitsmarkt vor große Herausforderungen. Allerdings bleiben deutsche Betriebe im internationalen Vergleich bei der Weiterbildung ihrer Beschäftigten hinter den Erwartungen zurück.1 Angesichts des sich abzeichnenden Fachkräftemangels und steigender Tätigkeits- und Qualifikationsanforderungen müsste die betriebliche Weiterbildung aber als wichtiges Instrument zur Absicherung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und zur Deckung des Qualifizierungsbedarfs zunehmend von Betrieben nachgefragt werden – so die Studie.
Sind Sie zurzeit:
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Vgl. : BIBB-Studie: Erhöht der Fachkräftemangel die Weiterbildungsbeteiligung von Betrieben? Analysen auf der Basis des BIBB-Qualifizierungspanels, BWP 1/12 Z:\daten\Daten\Wissenschaftliche Befragungen\2017\Weiterbildungsverhalten in Nordhessen\Auswertung_Weiterbildungswünsche_Nordhessen.docx
Von den Befragten sind ca. 47,5 % unbefristet angestellt, ca. 8 % arbeiten in einem befristeten Beschäftigungsverhältnis.
In welcher Abteilung/Branche arbeiten Sie bzw. haben Sie gearbeitet?
Die höchste Weiterbildungsbeteiligung scheint von Beschäftigten auszugehen, welche im Büro bzw. der Verwaltung tätig sind, denn ca. 34% der Befragten arbeiten in diesen Bereichen, gefolgt von ca. 24% aus den Bereichen Erziehung und Unterricht, ca. 24% aus Dienstleistungsbereichen und ca. 15% aus der Buchhaltung bzw. Finanzbereichen.
Z:\daten\Daten\Wissenschaftliche Befragungen\2017\Weiterbildungsverhalten in Nordhessen\Auswertung_Weiterbildungswünsche_Nordhessen.docx
Ich kann mich durch berufliche Bildung weiterentwickeln
Diese Frage haben mehr als 15% der Befragten nicht beantwortet. 48% stimmen zu, dass sie sich durch berufliche Weiterbildung weiterentwickeln können, aber auch ca. 44% verneinen dies. Fast man die beiden Gruppen: „Nicht-Beantwortet“ und „stimme nicht zu“ zusammen, dann findet mehr als die Hälfte der Befragten Weiterbildung nicht förderlich für ihre berufliche Entwicklung. Schaut man sich die Ergebnisse der TNS Infratest-Befragung: "Weiterbildungstrends in Deutschland2" 2017 an, geben die dort befragten Personalverantwortlichen an, dass sie es wichtig finden, dass die Beschäftigten selbst an einer beruflichen Weiterbildung Interesse zeigen. Ihrer Meinung nach lohnt sich Weiterbildungsengagement dabei auch für Beschäftigte von kleinen und mittleren Betrieben. Dementsprechend ist Weiterbildungsengagement für 84 % der befragten Personalverantwortlichen aller Unternehmensgrößen ein wichtiges bis äußerst wichtiges Kriterium für die Eröffnung von Karrierechancen, für 82 Prozent für den Erhalt des Arbeitsplatzes und für 79 Prozent bereits für die Einstellung eines Mitarbeiters/einer Mitarbeiterin.
Ich bin zufrieden mit meinen vorhandenen (Aufstiegs-)Möglichkeiten im Beruf
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Vgl.: http://www.sgd.de/no_cache/aktuellespresse/sgd-pressemitteilungen/sgd-pressemitteilung/article//Weiterbildung-ist-2017-derSchluessel-zur-Karriere.php Z:\daten\Daten\Wissenschaftliche Befragungen\2017\Weiterbildungsverhalten in Nordhessen\Auswertung_Weiterbildungswünsche_Nordhessen.docx
Die Mehrheit der Befragten, ca. 37% ist mit den im Beruf vorhandenen (Aufstiegs-)Möglichkeiten zufrieden, ca. 4% sind sogar sehr zufrieden. 33% äußerten sich nicht dazu und über 8% sind unzufrieden bis sehr unzufrieden mit ihren diesbezüglichen (Aufstiegs-)Möglichkeiten.
Mein Betrieb bietet mir berufliche Weiterbildungen an
Eine Gleichverteilung ergibt sich bei der Beantwortung, ob der Betrieb den Befragten Beschäftigten eine Weiterbildung anbietet. Bei ca. 38% werden Angebote vom Arbeitgeber unterbreitet, ebenso wird dies von 38% der Betriebe nicht getan.
Ich kümmere mich selbst um berufliche Weiterbildung Z:\daten\Daten\Wissenschaftliche Befragungen\2017\Weiterbildungsverhalten in Nordhessen\Auswertung_Weiterbildungswünsche_Nordhessen.docx
Auch wenn 38% der Befragten angeben, dass der Betrieb ihnen Weiterbildungen anbietet, kümmern sich 92% der Befragten (zusätzlich) selbst um ihre Weiterbildung, nur 8% geben an, dies nicht zu tun. Somit scheint es, dass die Befragten einen Bedarf an zusätzlichen Weiterbildungen haben, die nicht vom Arbeitgeber angeboten werden. Bei den Managementbereichen geben 44% an, dass sie gern eine Weiterbildung zur Organisation wünschen. Dies korrespondiert mit der 2017 durchgeführten TNS Infratest-Befragung: "Weiterbildungstrends in Deutschland", die im Auftrag der Studiengemeinschaft Darmstadt (SGD) durchgeführt wurden. Dafür wurden 300 Personalverantwortliche befragt. Von großer Bedeutung war auch dort zu erkennen, dass es eine große Bereitschaft gab, sich selbst um Weiterbildung zu kümmern. Und dies galt über alle Unternehmensgrößen hinweg.
Nachfolgend wollten wir wissen, in welchen Bereichen bzw. Lernfeldern sich die Befragten gern weiterbilden würden. Auch hier meinen die gefragten Personalverantwortlichen der TNS-Infratest Befragung 2017, dass Beschäftigte ihre eigenen Wünsche und Vorstellungen zu Weiterbildungswünschen ihren Betrieben nennen sollten, denn viele Betriebe sind bereit, ihre Beschäftigten finanziell oder auch durch flexible Arbeitszeiten bei zusätzlichen Weiterbildungsvorhaben wie einer Qualifizierung zum MeisterIn, TechnikerIn oder FachwirtIn oder beispielsweise auch im Projektmanagement zu unterstützen.
In welchen EDV- Bereichen würden Sie sich beruflich gern weiterbilden?
Z:\daten\Daten\Wissenschaftliche Befragungen\2017\Weiterbildungsverhalten in Nordhessen\Auswertung_Weiterbildungswünsche_Nordhessen.docx
Die Frage gibt Auskunft, in welchen Bereichen sich die Befragten gern weiterbilden würden. Zunächst wurde nach der computerbezogenen Weiterbildung gefragt. Der größte Weiterbildungsbedarf ist im Bereich Tabellenkalkulation, ca. die Hälfte der Befragte geben an, dass sie sich im Programm Excel weiterbilden würden. Im Präsentationsprogramm Power Point sowie im Bereich Grafik und Bildbearbeitung würden sich gern 36% schulen lassen. 32% geben an, dass sie sich in den Bereichen papierloses Büro/E-Büro sowie 30% im Textverarbeitungsprogramm Word weiterbilden würden. Es folgen mit 24% das Programm Outlook sowie der Social Media Bereich.
In welchen administrativen Bereichen würden Sie sich beruflich gern weiterbilden?
Z:\daten\Daten\Wissenschaftliche Befragungen\2017\Weiterbildungsverhalten in Nordhessen\Auswertung_Weiterbildungswünsche_Nordhessen.docx
Büromanagement, z.B. Din Normen, Ablagesysteme, Protokollführung wird im administrativen Bereich mit 48% am häufigsten als Weiterbildungswunsch genannt, Buchführung nennen 34% und Briefgestaltung 20% der Befragten.
In welchen Management-Bereichen würden Sie sich beruflich gern weiterbilden
Bei den Managementbereichen geben 44% an, dass sie gern eine Weiterbildung zur Organisation wünschen. Dies korrespondiert ebenfalls mit der 2017 durchgeführten TNS Infratest-Befragung. Selbstorganisation galt dort als einer der wichtigsten genannten Aspekte. Es folgt mit 40% bei der nordhessischen Befragung der Bereich Projektmanagement. 28% der Befragten würden gern eine Weiterbildung im Bereich Personalmanagement und 26% im Bereich Kosten- und Leistungsrechnung absolvieren.
Z:\daten\Daten\Wissenschaftliche Befragungen\2017\Weiterbildungsverhalten in Nordhessen\Auswertung_Weiterbildungswünsche_Nordhessen.docx
In welchen fachübergreifenden Bereichen würden Sie sich beruflich gern weiterbilden
Bezüglich der überfachlichen Kompetenzen gibt nahezu die Hälfte, 48% der nordhessischen Befragten an, einen Weiterbildungswunsch im Bereich Verhandlungstechnik zu haben. 42% würden eine Weiterbildung zum Thema Zeit- und Zielmanagement und 40% im Bereich Gesprächstechniken absolvieren. Das Thema Team Building hingegen wurde nur von 20% als wichtig erachtet
Wieviel Zeit würden Sie für eine Weiterbildung investieren?
Z:\daten\Daten\Wissenschaftliche Befragungen\2017\Weiterbildungsverhalten in Nordhessen\Auswertung_Weiterbildungswünsche_Nordhessen.docx
Unsere These, dass eine Weiterbildung von den nordhessischen Befragten eher kurz sein sollte, wurde mit der Befragung nicht verifiziert. 32% würden ca. 1 Woche, d.h. zum Beispiel die Länge eines Bildungsurlaubs investieren. Aber 20% würden mehr als ein halbes Jahr und 10% ca. ein halbes Jahr in einer Weiterbildung verbringen. Nur 16% geben an, eher an 1-2 Tageskursen interessiert zu sein.
Wann würden Sie gern lernen, wenn Sie die Weiterbildung in Ihrer Freizeit besuchen?
Wenn die Befragten nicht vom Betrieb freigestellt werden, sondern in ihrer Freizeit lernen, dann würden mehr als 40% dafür ihre Wochenenden investieren. Nahezu 37% würden gern vormittags lernen und ca. 30 % eher abends.
Welche Lernform bevorzugen Sie?
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Klassischen Unterricht mit einem Trainer bzw. einer Trainerin bevorzugen fast 60% der Befragten. Mischformen, d.h. klassischen Unterricht in Kombination mit online-Lernen wĂźrden 39% besuchen. Nur online-Lernen hingegen bevorzugen nur ca. 8%.
Was ist der hĂśchste Bildungsgrad, den Sie bisher erlangt haben?
Z:\daten\Daten\Wissenschaftliche Befragungen\2017\Weiterbildungsverhalten in Nordhessen\Auswertung_WeiterbildungswĂźnsche_Nordhessen.docx
Ungef채hr 23,5% der Befragten verf체gen 체ber die Fachhochschulreife, Abitur bzw. ein Diplom. Ca. 19% haben einen Realschulabschluss.
Z:\daten\Daten\Wissenschaftliche Befragungen\2017\Weiterbildungsverhalten in Nordhessen\Auswertung_Weiterbildungsw체nsche_Nordhessen.docx