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STEILLAGENWEINBAU IN SACHSEN

Handlungserfordernisse und Zukunftsperspektiven am Beispiel ausgewählter Weinberge

Einleitung

Der Terrassenweinbau

hat in Sachsen eine lange Tradition. Er schuf über die Jahrhunderte eine attraktive, historisch gewachsene Kulturlandschaft, in der heute auf Steillagen und Terrassen einige Spitzenweine Sachsens reifen. Insbesondere der Steillagenweinbau ist prägend für die Kulturlandschaft des Elbtals, Identifikationspunkt für die Bevölkerung und ein wichtiges Potenzial für Tourismus und Naherholung. Und nicht zuletzt besitzen Weinbergmauern als Trockenmauern eine hohe landschaftsökologische Bedeutung. Eine dauerhafte weinbauliche Bewirtschaftung von Steillagen und die Nutzung von Aufrebungspotenzialen sind daher wünschenswert.

Das auf den ersten Blick intakt erscheinende Bild der Weinbaulandschaft verdeckt die anspruchsvollen und aufwändigen Bewirtschaftungs- und Instandhaltungserfordernisse. Einerseits sind die Steillagen eine wichtige Säule der sächsischen Weinbaulandschaft, andererseits steht der Steillagenweinbau im Spannungsfeld von ökonomischen Anforderungen und naturschutzfachlichen sowie kulturlandschaftlichen Ansprüchen.

Die genannten Punkte haben in Kombination mit dem andauernden Strukturwandel im sächsischen Weinbau dazu geführt, dass Steillagenflächen brachgefallen und Trockenmauern eingefallen sind. Die Nichtbewirtschaftung stellt sowohl hinsichtlich des Kulturlandschaftsbildes als auch aus Gründen der Pflanzengesundheit eine Problematik dar, die durch unterschiedliche Handlungsstrategien und Maßnahmen angegangen werden muss.

Im sächsischen Koalitionsvertrag 2019 bis 2024 wurde die Erstellung eines „Konzepts Steillagenweinbau“ festgehalten. Das Sächsische Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft hat dieses in Auftrag gegeben. Erarbeitet wurde es durch die FUTOUR Umwelt-, Tourismusund Regionalberatung GmbH.

Auf den folgenden Seiten finden Sie nun die Ergebnisse dieser Fachplanung. Herzstück der Untersuchung ist die Entwicklungskonzeption mit ihrem Maßnahmen-Baukasten. In diesem sind zahlreiche Handlungsvorschläge vereint, um der gemeinsamen Verantwortung für den

Erhalt der Steillagenbewirtschaftung in Sachsen gerecht zu werden.

Die vorliegende Entwicklungskonzeption zeigt vier Säulen von Handlungsfeldern zum Erhalt des sächsischen Steillagenweinbaus auf. Alle Säulen sind auf vielfältige Weise miteinander vernetzt und nur ihre ganzheitliche Betrachtung verspricht Synergieeffekte.

Steillagenwinzerinnen und -winzer produzieren einen Wert, der weit über das eigentliche Produkt Wein hinausgeht: ein positives Lebensgefühl.

Dies gilt es viel offensiver und zeitgemäßer als es bisher getan wird, zu zeigen, zu kommunizieren und zu honorieren. Die vorliegende Konzeption will auch dafür das Bewusstsein schärfen und zahlreiche Mitmacherinnen und -macher sowie Mutmacherinnen und -macher für den Erhalt der sächsischen Steillagenbewirtschaftung gewinnen.

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