WOLL-Magazin – Rund um den Biggesee – Ausgabe 2

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2· Sommer 2013

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Ausgabe 2 / Sommer 2013

Attendorn Drolshagen Olpe Aus der Region Seite 06

Zeichen der Hoffnung

Seite 08

Warum eigentlich nicht?

Seite 12

Drift auf der Schotterpiste

Seite 14

Seite 17

Seite 22

Versuchung des Frühsommers

Seite 24

Der Pater mit dem Koffer in der Hand

Seite 28

Leben in allgegenwärtiger Geschichte

W.O.L.L.-Mountainbiketour

70

Seite 32

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Segeln lernen auf dem Biggesee Natalie Solbach-Schmidt

Umdenken“

“ Kreisbrandmeister Christoph Lüttecke Bäumchensetzen“

“ Attendorner Abitur-Ritual Die besonderen Erdbeeren

Eine Kapelle und die Liebe zur Heimat Ein Rundgang durch die Höhenburg Panoramatour über den Höhenflug

Seite 38

Alle an einem Strang

Seite 40

Von wegen Müller

Seite 42

125 Jahre Kolpingsfamilie Attendorn

Seite 52

Das Gasthaus mit der großen Tradition

Seite 54

Schnitzer, Schreiner und Schützen

Seite 58

Den Schalk im Nacken

Seite 60

Der Garten ist meine Berufung

Seite 62

Dem Himmel so nah

Seite 64

Istanbul Sení Sevíyorum

Seite 68

Hinter den Kulissen

Seite 74

Eine runde Sache

Seite 76

Leben in einer großen Geschichte

Die verbrannte Generation

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Seite 78

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Der Attendorner Bahnhof

78

Windhauser Rentner machen es möglich Auf neuen Wegen was erleben Ein lange Geschichte

Der Klumpen am Markt in Olpe

Vorbereitungen auf das Bundesschützenfest Matthias Heuel ist für jeden Spass zu haben Natur pur und „tierisch stark“ Lifetimesport Golf

Vier aufregende Tage in Istanbul Vorhang auf für Philipp Hammeke Nach 50 Jahren im Ruhestand Die Bewohner der Wendener Hütte

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– W.O.L.L. Sommer 2013


Vorwort Liebe Leserinnen und Leser!

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Magazin für Kirchhundem, Lennestadt, Finnentrop und Umgebung

WOLL Worte, Orte, Land ]VL Leute.

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WOLL

4 Regionen – 4 verschiedene Magazine

4 . Sommer 2013 4 . Sommer 2013

eute halten Sie die Ritual, die Rentner, die Sommerausgabe von fast alles möglich machen, W.O.L.L. – Rund um den und erleben Sie die Biggesse in den Händen. W.O.L.L.-MountainbikeWir haben W.O.L.L. volltour über den Höhenflug. gepackt mit Themen, die Ein echtes Sommer-Event! Lust machen auf Sommer Sie dürfen also gespannt und Sonne rund um den sein auf 84 bunte, sommerBiggesee. liche Seiten W.O.L.L.! Und Besonders freut die wir sind, wie immer, Macher von W.O.L.L., gespannt auf Ihre Meinung, dass wir weitere Woll-Sager auf Ihre Kritik, auf Ihre bei dieser Ausgabe als Re- Markus Frey (Redaktionsleitung) und Martin Pursian (Anzeigenverkauf) Ideen. Viele der Reportagen dakteure mit im Boot haben: Marius Bock und Achim Gandras. entstanden übrigens aus Ihren Anregungen und Empfehlungen. Und nun, liebe W.O.L.L.-Lesergemeinde, zurücklehnen, die Nase Dafür herzlichen Dank und: weiter so! in die Sonne halten, auf der Terasse, im Biergarten oder doch Damit Ihnen die Zeit bis zu unserer Herbstausgabe nicht zu hinter dem Wohnzimmerfenster, und viel Spaß bei der Lektüre. lang wird, halten wir Sie online auf dem Laufenden, per Wir werden Ihnen sagen, was der Sommer rund um den Internetseite und in Facebook, google+ und Twitter. Unter Biggesee zu bieten hat. So können Sie zum Beispiel gesellige www.woll-biggesee.de können Sie auch unseren W.O.L.L.Schützenfeste erleben und mitfeiern: W.O.L.L. gibt Ihnen die Newsletter abonnieren, damit Sie hier immer aktuell sind: Termine und Orte an und hat sich mit Kugelschreiber und Konzerte, Ausstellungen, Märkte und Wanderungen, KulturKamera ins Getümmel gestürzt und die Vorbereitungen auf das und Ausflugstipps und immer mal wieder ein Gewinnspiel. Bundesschützenfest begleitet. Lesen Sie unsere Reportagen über das Zeichen der Hoffnung, Sommerliches Lesevergnügen wünschen über den Drift auf der Schotterpiste, das besondere AbiturIhnen Markus Frey und Martin Pursian

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Sommerträume

Leckeres Eis Seite 62

Sommerkonzerte

Tradition in Wormbach Seite 17

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Titelfoto: Oliver Köhnke. Das Foto ist entstanden unterhalb des Askay (Attendorn-Ennest) mit Blick auf den Campingplatz Biggen. „Die Natur erkunden“ so der Titel der aus sechs Einzelbildern zusammengesetzten Bildmontage.

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Zeichen der Hoffnung D e r A t t e n d o r n e r Ba h n h o f : D e n k mal d e s A u f b r u c h s i n b e s s e r e Z e i t e n Von Ac him Gandras

A

lle besseren Geschichten beginnen am ren Tälern, die jahrhundertelang mit Bahnhof, das wusste einst schon Kurt Hämmern und Schmieden für gutes Tucholsky. Zumindest auf dem Lande hat Auskommen gesorgt hatten, gingen die sich bis in die Gegenwart die Wirkung Lichter aus. dieser charakteristischen Gebäude jedoch Doch dann keimte mit der Eisenbahn gänzlich gewandelt. Was einst ein stolzes wieder die Hoffnung. Mit einem großen Aushängeschild war, der erste Eindruck, Fest in der komplett beflaggten Stadt den eine Stadt dem ankommenden Siegen wurde im August 1861 die RuhrBesucher bieten konnte, verkam spätestens Sieg-Strecke eröffnet, und viele der letzten mit dem brandenden Individualverkehr Walzwerker aus dem Biggetal zogen umge1970er-Jahre zum Überbleibsel der überhend nach Finnentrop, um an diese neue holten Vergangenheit. Dabei ist gerade der Schlagader der Wirtschaft zu gelangen. Bahnhof ein starkes Zeichen der Hoffnung. Für die Attendorner hingegen sollten noch Die Räume der alten Gaststätte mit ihren hohen Doch drehen wir die Uhr einmal zurück Fenstern böten eine wunderbare Kulisse für zuelend lange 13 Jahre vergehen, bis auch sie künftige Zeiten als Bürgerund Kulturzentrum. und betrachten unsere Region vor rund mit dem lebenswichtigen Netz verbunden 150 Jahren. wurden. Endlich pendelten ab dem 1. April 1874 die GüterDas Sauerland war komplett ins Hintertreffen geraten. Die und Personenzüge nach Finnentrop, ab November 1875 sogar Erfindung der Dampfmaschine machte Industriestandorte bis Olpe. Und so weiter, bis später Freudenberg, aber auch unabhängig von der Wasserkraft, die Kohle des Ruhrgebiets Bergneustadt schließlich Anschluss fanden. Schlagartig ging es ersetzte energiereich das Feuerholz des Mittelgebirges: In unsedamals aufwärts, und das ist die wahre Bedeutung eines

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Denn der Bahnhof war wie immer. “ Jetzt wusste ich, dass ich endlich wieder zu Hause war.“ Bahnhofs: Ein Denkmal des Aufbruchs in bessere Zeiten. Der Attendorner Bahnhof ist schlicht gehalten, ein Zweckbau der Kaiserzeit, den sich die „BergischMärkische-Eisenbahn“ errichtet hatte. Die an der Die Architektin Gabriele Tump zieht den Attendorner Bahnhof mit dieser Skizze in die Gegenwart. zweigleisigen Strecke von Siegen ins Ruhrgebiet sind prachtvolVerbleibt Attendorn ... Und man erinnere sich an Toni Teipel, ler geraten, wie die frisch sanierten Bahnhöfe von Grevenbrück dessen plattdeutsche Ansprachen zur Osterzeit unvergessen oder auch Plettenberg, angelehnt an den englischen Tudor-Stil sind. Er kam nach dem Krieg mit dem Zug von der Ostsee mit charakteristisch flachen Spitzbogenfenstern. Aber auch der nach Hause und erblickte zuerst mit Schrecken den ausgeBahnhof in Altenhundem, längst weithin beliebtes Café für bombten Kirchturm – um dann doch erleichtert aus dem den Sonntagsbrunch, hat seinen ganz eigenen Reiz. Und wähAbteil zu steigen, „denn der Bahnhof war wie immer. Jetzt rend in Finnentrop, von einer ebenso zahlreichen wie entwusste ich, dass ich endlich wieder zu Hause war.“ täuschten Bürgerschaft bedauert, der einzige D-Zug-Bahnhof Alles das ist noch da. Die Schalterhalle, die Gaststätte, die Südwestfalens planiert wurde, ist man in der Kreisstadt indesBetriebsräume. Seit 1875 steht er an seinem Platz, seit mittlersen auf dem Weg, den unverwechselbaren Bau zu erhalten und weile 138 Jahren. Was für ein Bürgerzentrum mit Café und vielleicht sogar dereinst das Olper Stadtmuseum darin zu eröffBühne, mit Gastronomie und sonnigen Stunden im Freien nen. könnte er dereinst sein!

Das Foto aus der Kaiserzeit zeigt den schmucken Bahnhof voll verschiefert. In seinen besten Zeiten arbeiteten hier bis zu 120 Bedienstete! Wer genau hinsieht, der kann im Hintergrund auf dem Berg das Kriegerdenkmal erkennen, das heute auf der Insel des Kreisverkehrs am Allee-Center steht.

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Warum eigentlich nicht? S e g e l n ( l e r n e n ) a u f d e m B i gg e s e e – e i n fa n t a s t i s c h e s R e v i e r d i r e k t v o r d e r Ha u s t ü r

S

Von Birgit En gel

egeln, das wollte ich schon immer. Das Zeitalter der Entdeckungen fasziniert mich. Die Reisen von Vasco da Gama, Batolomeu Diaz, Ferdinand Magellan, Henry Hudson, John Franklin, Mungo Park … Die „Meuterei auf der Bounty“ gehört ungeschlagen zu meinen Lieblingsfilmen, „Wassermusik“ von T. C. Boyle zu meinen Lieblingsbüchern. Nun werde ich sicher nie über die Weltmeere segeln. Aber mit dem Wind über das glitzernde Wasser unserer Seen und Küsten ist eine mehr als schöne Vorstellung. Dass ich direkt am Biggesee wohne und man auch hier Segeln lernen kann, darauf bin ich nie gekommen. Warum eigentlich nicht? Seit einigen Jahren schon hat der Yacht-Club Lister am Biggesee (YCL) seine Türen geöffnet und bietet auch Nichtmitgliedern

eine entsprechende Ausbildung an. In diesem Jahr sogar kostenlos. Natürlich fallen Prüfungsgebühren an und auch Bücher, Karten und anderweitige Navigationsutensilien müssen besorgt werden. Die Unterrichtsstunden aber gibt es gratis. Wenn Sie diese Ausgabe des W.O.L.L.-Magazins in der Hand halten, sind über 20 Menschen im Alter von 17 bis über 60 Jahren aus der Region stolze und ganz frische Besitzer des Sportbootführerscheins See, kurz SBF, dem amtlich vorgeschriebenen Schein, um auf See zu fahren. Seit März haben sie sich jeden Mittwochabend im YCL-Clubhaus getroffen und mit jeder Menge Lernstoff rumgeschlagen. Das Pensum ist enorm: Schifffahrtsrecht und Gesetzeskunde, Meteorologie, Umweltschutz und Schiffsführung. Insgesamt 340 Fragen müssen sitzen.

1.000 Boote liegen im Sommer “ auf und am See“ Im Juni war es dann soweit. Eine Stunde Zeit, um trockene Aufgaben zu lösen und sich mit Zirkel, Kursdreieck und Seekarte in der Kunst der Navigation zu beweisen. Dazu die praktische Prüfung auf dem Motorboot im Düsseldorfer Hafen: Manöver fahren und Knotenkunde. Trost während der grauen Theoriestunden gab nicht nur das Wirtsehepaar Jochen und Gaby Sommer mit frischem, in diesem Fall alkoholfreiem Pils, sondern auch der wunderschöne Blick auf den Biggesee sowie Klaus Schulte – oder sagen wir einfach Klaus, denn unter Seglern duzt man sich –, der ausbildete und alles organisierte. Keine leichte Aufgabe, aber als alter Seebär hat er schon ganz andere Stürme überstanden. Und manchmal, und das ist das Schöne, schweift er auch ab. Dann bekommt man was von längst verlorengeglaubter Seefahrerromantik zu hören. Seit 50 Jahren segelt er, angefangen hat er mit 13. Natürlich im YCL und, na klar, auf dem Listerstausee. Sein Vater war ein

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aus der REGION

Amalfiküste, Côte d´Azur, Cornwall? Das Seglerparadies im Sauerland heißt Biggesee.

alter Marinesoldat, der die Liebe zum Wasser an seine Kinder weitergab. Als Mitte der 1960er-Jahre der Biggesee gestaut wurde, zog der 1959 gegründete YCL an den heutigen Standort um. Seitdem trägt der Club auch die Bigge im Namen. Heute gibt es hier fünf Segelclubs, die größten davon – neben dem YCL – der Wassersportverein Biggesee in Olpe an der Sonderner Talbrücke und der Yacht- und Ruderclub Attendorn an der Waldenburger Bucht. Zusammen organisieren sie Regatten und engagieren sich in der Jugendarbeit. 1.000 Boote liegen im Sommer auf und am See, schätzt Klaus. Sie kommen nicht nur aus der unmittelbaren Region, das

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Einzugsgebiet reicht von Hessen über das Siegerland bis ins Rheinland und den Pott. Jeder kennt das Bild von weißen Segeln auf blauem Wasser vor grüner Kulisse. Wenn man Sommertags zwischen den Autokolonnen erholungssuchender Touristen gezwungenermaßen am See entlang schleicht, ist dieser Blick Balsam für die gestresste Seele. Du schönes Sauerland! Kein Zweifel, Segeln auf dem Biggesee ist alles andere als langweilig. Unter den hiesigen Talsperren hat er die größte zusammenhängende besegelbare Wasserfläche und ist bei den sich ständig ändernden Winden, Böen und Drehern eine echte

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zum Beispiel einer Eignergemeinschaft anschließen. Ansonsten gibt es immer jemanden, der sich über eine Begleitung freut. Für die Jugend haben die Clubs vereinseigene Boote, sogenannte Optimisten, am Steg. Dass mit dem alten Seebären ist übrigens ernst gemeint. Klaus hat den Atlantik durchsegelt, die Karibik, die Küsten Brasiliens und Thailands … Bald bricht er zu einer Pazifiküberquerung auf. 3.000 Seemeilen ohne Land in Sicht. Astronomische Navigation hat er auch gelernt. Die Träume ziehen indes in den Norden: die Lofoten und höher. „Das wäre ein WahnMit Seekarte, Navigationsdreieck und Zirkel sind Fabian (29) und Timo (60) auf dem Weg zum SKS. Ausbilsinnstraum.“ Sein eigentliches Revier der Klaus hilft beim Kurs halten (v.l.). aber ist der Biggesee. Herausforderung. „Seit 35 Jahren fahre ich Regatten und versteZurück zu den glücklichen SBFlern. Für acht von ihnen geht he ihn immer noch nicht“, sagt Klaus, der sich hier wie in seiner die Reise weiter. Sie wollen im Herbst den Sportküsteneigenen Westentasche auskennt und jeden Baum hat wachsen schifferschein, kurz SKS, ablegen, um bis zwölf Seemeilen vor sehen. Natur, Sport und Technik – Segeln verbindet. Das völliden Küsten aller Meere segeln zu dürfen. Das heißt, noch einge Abschalten auf dem Wasser. Mit Wind, Wasser und Können mal viel graue Theorie. Und dann geht es zum Ausbildungstörn. sportlichen Erfolg erleben. Ein Hobby für die ganze Familie, für Ziel ist Split und die Adriaküste. Vor der Prüfung – auf dem jedes Alter von acht bis 80, vielseitig von Olympia – siehe YCLMeer – sind 300 Seemeilen abzusegeln. Nun ja, es gibt Eigengewächs Johannes Polgar – bis zum Kaffeesegeln. Schlimmeres. Am 28. September geht´s los. Das W.O.L.L.Segeln kann man sein Leben lang. Und dazu braucht es auf Magazin ist dabei und berichtet in der Dezember-Ausgabe. Ist dem Biggesee noch nicht mal ein eigenes Boot. Man kann sich klar, woll!

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Drift auf der Schotterpiste Na t al i e S o l b a c h - S c h m i d t i s t e r f o lg r e i c h i m Rally e - Sp o r t u n t e r w e g s Von Ac him Gandras

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er wohl bekannteste deutsche mit dem BMW E36 Compact M 3, der Rallye-Pilot und Doppelweltmeister abgespeckt und mit 286 PS an den Walter Röhrl hat einmal gesagt, man Start geht. erkenne jemanden, der richtig schnell Natalie Solbach-Schmidt besitzt inzwimit dem Auto unterwegs ist, an den schen die Internationale C-Lizenz, mit Fliegen, die bei ihm nicht vorn, sonder sie als Beifahrerin bei allen dern an der Seitenscheibe kleben. Das Veranstaltungen starten darf. Und das ist auch ganz nach dem Motto von darf man nicht vergessen: Der Fahrer Natalie Solbach-Schmidt aus Olpe: kann nur so schnell sein, wie es ihm der Quer ist mehr. Beifahrer exakt vorgibt, denn es ist eine Dabei ist der Rallye-Sport im öffentligehörige Portion Blindflug dabei, wenn chen Ansehen etwas ins Hintertreffen man möglichst schnell durch die geraten, weil anscheinend viele Leute Kurven kommen will. Dazu wird der glauben, man könne eine solche genaue Aufschrieb zum Streckenverlauf Hetzjagd in der freien Landschaft nicht gebetet – und dabei sollte man nicht Natalie Solbach-Schmidt beim Anlegen des „Gebetbumehr gut mit der allgemeinen Umweltdurcheinanderkommen. Sagt der Beiches“. Man muss sich penibel auf den Streckenverlauf Diskussion in Einklang bringen. Aber vorbereiten, sonst hat man im Wettbewerb keine Chance. fahrer vor der scharfen Linkskurve nur Kurve mit ihrem Radius, jede Strecke, jeder Belag, mit der Rallye ist es wie mit dem Jede einmal eine schwache an, dann ist die alles ist aufgezeichnet und wird dem Fahrer im Verlauf der Rallye punktgenau „heruntergebetet“. Rennsport: Die Entwicklung sicherer Fahrt vorbei, von möglichen Folgen Fahrzeuge mit vernünftigen Bremsen und Fahrwerken wird außer dem Ausritt ins Gemüse ganz zu schweigen. halt auch im Motorsport vorangetrieben. Bis jetzt hat das immer funktioniert. Und gemeinsam mit So ist das Ansehen der Schotter-Spezialisten in Nordeuropa ihrem Fahrer Stefan Schultes konnte das Team 2011 bei der ungleich größer – bis hin zum echten Volkssport in Rallye Bad Emstal sogar einen Gruppen- und Klassensieg einSkandinavien. Aber auch in Deutschland tummelt sich die fahren, mit Gesamtplatz 15. Wie gesagt: im deutlich unterlegeSzene und der Nachwuchs rekrutiert sich aus Serien wie der nen Golf II GTI unter Allrad-Boliden und Porsche Carrera ... Youngtimer-Trophy, in der auch die 27-jährige Olperin seit Für die aktuelle Saison wurde nun in die Klasse der Euro Rallye 2010 schon sehr schnell unterwegs war. Im letzten Dezember Trophy gewechselt. Mit dem BMW M 3 wollte das Team in durfte sie in Dortmund das Silberne Ehrenzeichen des ADAC diesem Jahr eigentlich erst einmal antesten, wie es sich so mit für hervorragenden Leistungen im Motorsport entgegennehdem Heckantrieb bei fast doppelter Leistung im Vergleich zum men. Golf angehen lässt. Dennoch rauschten die beiden bei der In einer Rallye kann ein Team nur dann erfolgreich sein, wenn Rallye Kempenich direkt auf den 10. Platz unter 63 Startern, alle Mitglieder aufeinander eingeschworen sind. Im wiederum zahlreiche Allrader darunter, womit sie mehr als Drensteinfurter „Head on Wheels“-Team Tenberge, kurz zufrieden sein konnten. „HOW“-Racing-Team, funktioniert das: In der YoungtimerFür die Zukunft kann man also noch einiges erwarten, obwohl Trophy der Vorjahre mit dem Golf II GTI genauso wie nun Natalie Solbach-Schmidt nicht ohne Sorge nach vorne schaut:

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OLPE

eiten kommt In den exakt vorgegebenen Service-Z tz: Ohne Einsa n volle zum steam tung War das erge, Tenb Paul n, man Math Christoph Spanke, Dirk ina wäre an Sebastian Klein und Sebastian Kimm einen Erfolg nicht zu denken.

Natalie Solbach-Schmidt geht mit ihrem Teamkollegen Stefan Schultes seit 2013 in der Euro Rallye Trophy im BMW E 36 Compact M 3 an den Start.

„2014 sollen die H-Klassen abgeschafft werden. Das sind mit den alten Opel Kadett, Golf und Co. genau jene Läufe, auf die sich viele der echten Rallye-Fans freuen, weil es da noch so wie früher zur Sache geht.“ Wenn das passieren sollte, dann verliert dieser Traditionssport ein wichtiges Profil. Apropos Traditionssport: Die erste Rallye war die Monte Carlo im Jahre 1911. Aus dieser Zuverlässigkeits- und Geschicklichkeitsfahrt, zu der sternförmig aus ganz Europa die Fahrzeuge anreisten, ist dieser Sport, der bis heute so viele Freunde hat, entstanden. Dabei gehen üblicherweise die Fahrzeuge nicht wie im Rennsport gegeneinander, sondern hintereinander an den Start. Auf dem Kurs geht es immer wieder in die Wertungsprüfungen, wo die Punkte gesammelt werden. Außerdem müssen die Zeitvorgaben dazwischen penibel eingehalten werden, denn ein erheblicher Teil der Strecke wird im regulären Straßenverkehr bewegt, weshalb die Fahrzeuge natürlich zugelassen sein müssen. Auch hier verlässt sich der Fahrer ganz auf seinen Copiloten, denn das „Gebetbuch“ auf den Knien muss er alles möglichst exakt voraussagen: Straßenbeläge, Kurven, Kuppen, Tempolimits, Richtungen, einfach alles! Nur, wenn dort praktisch kein Fehler gemacht wird, ist man vorne mit dabei. In den Wertungsprüfungen hingegen, die auf abgesperrten Teilstücken ausgetragen werden, geht es wieder ganz nach dem Motto der Motorsportlerin

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Umdenken“

Kreisbrandmeister Christoph Lütticke wünsc ht sic h eine Kinderfeuerwehr Von Birgit En gel

W

ie geht´s?“ ist eine gute Frage, wenn man Kirchhundem, nach den Einwohnerzahlen Christoph Lütticke aus Drolshagen neben Drolshagen übrigens die kleinste gegenübersitzt. Denn seit letztem Jahr ist er Gemeinde im Kreis, 119, in Finnentrop Kreisbrandmeister und hat ein Auge auf die und Attendorn jeweils 82, in Lennestadt Freiwilligen Feuerwehren unserer Städte und 79, in Wenden 35, in Olpe 33 und in Gemeinden. Ein weites Feld, das er da im Drolshagen 31, wobei der Anteil der Blick haben muss. 1.600 aktive FeuerwehrMädchen mit insgesamt 42 unter zehn angehörige gibt es in den sieben Wehren. Prozent liegt. Auch hier müsse man noch „Allesamt bestens aufgestellt. Von daher veretwas tun, mehr werben und zeigen, dass stehe ich mich eher als Moderator und die Feuerwehrarbeit nicht nur Männersache Ideengeber“, so Lütticke. Vor 31 Jahren trat ist. er der Feuerwehr Drolshagen bei. Damals „Im Moment läuft es. Aber wer weiß, wie gab es dort noch keine Jugendfeuerwehr. Sie lange es noch funktioniert. Wir dürfen die wurde 1990 gegründet. Die erste JugendEntwicklung nicht verschlafen. Die Demofeuerwehr im Kreis gab es übrigens in grafie und das veränderte Freizeitverhalten Gerlingen. Das war 1961. werden auch uns irgendwann zu schaffen Kreisbrandmeister Christoph Lütticke Nachwuchs ist ein Stichwort, das der machen“, pocht Lütticke auf mehr Kreisbrandmeister jetzt mit neuen Inhalten füllen will. „Ein Weitblick bei den Wehrspitzen. Da aber habe er noch jede Anliegen, das ich mir persönlich auf die Fahne geschrieben Menge Überzeugungsarbeit zu leisten. „Und wenn es nur habe“, wie er betont. Eine Kinderfeuerwehr wünscht er sich für gebetsmühlenartig geht.“ Schließlich sei eine funktionsfähige den hiesigen Kreis. Die Einsatzkräfte von übermorgen sozusaFeuerwehr ureigenes Interesse, und das auch in 20 oder 30 gen. Jahren. Das Eintrittsalter für die Jugendfeuerwehr liegt bei mindestens Was Lütticke jetzt in die Hände spielt, ist eine geplante Änderung zehn Jahren. „Das ist zu spät. Wir müssen die Kinder deutlich des nordrhein-westfälischen Feuerschutzgesetzes, das die früher abholen“, sagt Lütticke und sieht die Konkurrenz in den Einrichtung von Kinderfeuerwehren zur Vorbereitung auf die Vereinen und den Schulen mit ihren Betreuungs- und GanzJugendfeuerwehr empfiehlt. Eine sogenannte Kann-Vorschrift tagskonzepten. Dass Kinder mehreren Hobbys nachgingen, sei also, die den entscheidenden Vorteil hat, dass Kinderfeuerwehren in Zukunft unwahrscheinlich. Mit zehn oder zwölf Jahren aber dann offiziell Teil der Feuerwehren sind und damit gleich der hätten sich schon viele für einen Verein oder eine Organisation Versicherungsschutz geklärt ist. Die Kommunen müssen dann entschieden. „Wir müssen umdenken.“ darüber entscheiden, ob sie eine solche einführen wollen. Fast eine Herkulesaufgabe für den Kreisbrandmeister, so scheint Und der Verband der Feuerwehren in NRW (VdF) arbeitet es! Denn entgegen allen Trends im Land ist es mit dem derzeit an einem tragfähigen, langfristigen Handlungskonzept, Feuerwehrnachwuchs rund um den Biggesee gut bestellt. „Ein das zeigen soll, wie Kinderfeuerwehr gehen kann. Umstand, der mich immer wieder einholt“, so Lütticke. Derzeit In Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten sind im Kreis Olpe 461 Jugendliche in der Feuerwehr aktiv: in Bundesland, ist die Kinderfeuerwehr noch ein großer weißer

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DROLSHAGEN Um die Einsatzkräfte von übermorgen möchte sich der Kreisbrandmeister heute schon kümmern. (Bild: VdF NRW)

Feuerwehrleuten fehle. „Feuerwehr ohne Ehrenamt wird es bei uns nicht geben.“

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Fleck. Zurzeit gibt es hier lediglich 25 Gruppen. Die erste in NRW wurde direkt in der Nachbarschaft gegründet: 2006 machte man in Siegen-Geisweid den Schritt. In einigen Bundesländern sieht es ganz anders aus. Da sind sogenannte Mini- oder Bambinifeuerwehren längst an der Tagesordnung. Bundesweit sind über 12.000 Löschknirpse ab sechs Jahren in über 1.000 Gruppen aktiv. „Von dem Handlungskonzept des VdF verspreche ich mir sehr viel.“ Lütticke hofft, damit bei den Wehrleitern im Kreis eine Hürde nehmen zu können. „Letztendlich stirbt oder lebt die Kinderfeuerwehr jedoch mit denjenigen, die hier das Sagen haben.“ Natürlich sei es zusätzliche Arbeit und natürlich müsse sorgfältig abgewogen werden, wer diese leisten könne. Im Grunde gehe es aber nur und ganz einfach um das frühe Heranführen, ganz nach dem Motto „Spiel und Spaß und Feuerwehr“. Kinder im jungen Alter seien leicht zu begeistern und zu beschäftigen. Und Lütticke geht noch einen Schritt weiter. „Mir schwebt vor, dass die Feuerwehr sich für die ganze Familie öffnet. Wir sind zwar kein Verein, sondern eine Institution. Aber auch daneben gibt es ein Leben.“ Vorstellbar sind für den Kreisbrandmeister Kooperationen mit Schulen oder Kindergärten sowie die Zusammenarbeit mit außenstehenden, pädagogisch geschulten Personen und Angehörigen ohne blauen Rock. Die Kosten jedenfalls seien sehr viel geringer als die Folgen, wenn es irgendwann an

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Bäumchensetzen“

A b i t u r - R i t u al d e r b e s o n d e r e n a r t Von Marius Boc k

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ie in jedem Jahr schlängeln sich auch men. Die Gauwagen sind alte, wertlose jetzt, Mitte Mai, bunt bemalte Autos Autos, die kurz vor Ablauf des TÜVs von in schier endlosen Kolonnen am den Schülern nur zu diesem Zweck günsWochenende durch die Straßen der tig erworben werden. Sie werden in Hansestadt. Laute Gesänge ertönen aus wochenlanger Arbeit in eigener Initiative den Gärten des sonst so ruhigen Ortes. mit Themen, Sprüchen und Zeichnungen Doch was steckt eigentlich dahinter? versehen. Die traditionelle Erniedrigung Die Zeit des Bäumchensetzens hat wieder der jeweils anderen Schule steht im begonnen. Vordergrund bei der Themenauswahl und Die Abiturienten der beiden Gymnasien St. ist zurückzuführen auf die Rivalität zwiUrsula und Rivius nutzen die Zeit zwischen schen den Schulen. Immer wieder erscheiAbschlussprüfungen und Zeugnisausgabe nen Sprüche für oder gegen eines der für das alljährliche „Bäumchensetzen“. Der beiden Gymnasien auf den Autos. Tradition folgend werden den Schülern in Seit einigen Jahren ist der Ablauf des ihren Gärten kleine Bäume gepflanzt und Bäumchensetzens ein immer gleiches Tradition in Attendorn – angetrieben durch die das bestandene Abitur gefeiert. Ritual: Gesänge seiner Mitschüler „pflanzt“ ein Setzer ein Das Ritual des „Bäumchensetzens“ gibt es Bäumchen. Die Schüler treffen sich in den Wochen seit den Nachkriegsjahren. Es hat sich seitdem allerdings zwischen den Abschlussprüfungen und der Zeugnisausgabe – grundlegend verändert. Die Tradition wurde durch die Schüler meistens über drei Wochen – jeden Freitag- und des Rivius-Gymnasiums ins Leben gerufen. Früher wurde jeder Stufe, welche die Abiturabschlussprüfungen abgelegt hatte, ein Bäumchen auf dem Schulhof gepflanzt. In den 1970er-Jahren wurde zum ersten Mal in den eigenen Gärten der Schüler gefeiert und die Bäumchen wurden auch dort gepflanzt. Bollerwagen dienten zum Transport der Pflanzen sowie der Verpflegung. Das besonders Skurrile in dieser Zeit war das grundsätzliche Alkoholverbot, das eigens durch den Schuldirektor angeordnet wurde. Im Laufe der Jahre haben immer mehr Schüler der Oberstufe Der Song zum an der Tradition Interesse gefunden und sich diesen Ritualen SET Z EN : angeschlossen. Das „Setzen“ der Bäumchen konnte durch den Einsatz von „Gauwagen“ später auch in entfernter gelegene Gebiete ausgeweitet werden. So hatten immer mehr Schüler die Gelegenheit, teilzunehmen und ein eigenes Bäumchen gesetzt zu bekomW.O.L.L. Sommer 2013 –

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Samstagnachmittag an bestimmten Treffpunkten, um dann gemeinsam zu drei bis fünf verschiedenen „Setzen“ zu fahren. Haben sich erstmal alle Gauwagen und die Schüler der teilnehmenden Jahrgangsstufen 11 – 13 eingefunden, übernehmen die sogenannten Gauleiter das Wort und bestimmen die Route, die an dem jeweiligen Tag abgefahren wird. Sie führen die gesamte Kolonne an und übernehmen die Verantwortung. Sie sorgen weiterhin für einen verkehrsgünstigen Weg durch die Stadt zu den einzelnen Häusern, um Staus und Unfälle zu vermeiden. Am Treffpunkt wird den Schülern jedes Jahr ein Vortrag durch die Polizei gehalten und ein Eingriff während der Wochenenden vorbehalten, um einen sicheren Ablauf gewährleisten zu können. Die Kolonne fährt die vorher geplante Route ab. Sind die Abiturienten an ihren Zielen angekommen, führen die sogenannten Setzer die Gruppe in die Gärten und nehmen das Wort auf. Jedem Schüler, der das Reifezeugnis erhält, werden zwei Bäume gepflanzt, meist ein Laub- und ein Nadelbaum. Die Schüler der beiden Gymnasien stellen sich gegenüber auf und die Setzer beginnen, die Schüler mit lauter Stimme einzuheizen und die Stimmung anzutreiben. „Bewaffnet mit Spitzhacke und Bier“ stimmen die Setzer Gesänge und Sprüche an. Die Gesänge unterscheiden sich dabei. Wird im Garten eines Rivius-Schülers ein Bäumchen gesetzt, so unterstützen die Rivianer natürlich ihre eigene Schule und ihre Setzer lauthals. Wird in den Gärten der jeweils anderen Schule ein Bäumchen gesetzt, so werden – überwiegend niveaulos – mit Spott und Hass gefüllte Parolen schamlos ausgerufen. Die Anhänger beider Schulen versuchen dabei, die jeweils lautere Gruppe zu sein. Die Setzer sind außerdem für die Durchführung des eigentlichen Bäumchensetzens zuständig. Angetrieben von den Rufen der Mitschüler hacken die Setzer ausgelassen Löcher in die Gärten. Durch Ausrufe der Mitschüler, wie zum Beispiel „Wie viele Löcher hat ein Minigolfplatz?“ oder „Diver, Diver, Diver!“, werden sie in ihrer Sache weiter eingeheizt. Durch den „Diver“, einen hohen, weiten Sprung mit viel Anlauf, wird der Boden genauso wie bei dem Springen von Bäumen, Dächern oder Menschenpyramiden eingedrückt. Dort wird dann mit der Spitzhacke nachgeholfen, ein Loch in den Boden gestemmt und anschließend ein Bäumchen gepflanzt. Das Ritual verpflichtet die Setzer, jedes gesetzte Bäumchen mit Bier zu begießen und die Flasche in den Boden neben das Bäumchen zu stecken.

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Alkoholfreies Bier und Radler sind beim Gießen genauso tabu wie ein schief gesetztes Bäumchen. Dies ist Anlass für Häme und dient der Erniedrigung der anderen Schule; oft wird es als „Liegebäumchen“ verunglimpft und durch eine Choreografie, bei der sich alle Schüler auf die Erde legen, verspottet. Sind einmal alle Bäumchen gesetzt, so wird das „Setzen“ gemeinsam beendet. Die Schüler des St.-Ursula-Gymnasiums und des Rivius-Gymnasiums umarmen sich, belassen alle feindlichen Ausrufe und singen gemeinsam „gaudeamus igitur“. Im Anschluss erfreut sich jeder an der „Caritas“. Hier wird durch Eltern, Freunde und Verwandte Bier, Wurst und Kuchen ausgegeben. Abgeschlossen wird jeder „Setzentag“ durch den sogenannten „Joker“. Dazu trifft sich die Menge abends auf einer großen Wiese, möglichst weit weg von Wohngebieten, um ausgelassen weiterfeiern zu können. Die letzten Alkoholvorräte werden aus den Autos geholt und Tanzflächen mit großen Boxen und Lichtanlagen animieren die Schüler, den Tag gemeinsam in ausgelassener Stimmung ausklingen zu lassen. Hier tobt die Menge und „alle rasten aus“, so wie es in dem für das Setzen eigens geschriebenen Song „Setzenzeit“ heißt.


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gen, Natürlich können wir Ihnen auch sa welcher Umsatzsteuer-Satz für die Aufzucht einer Kuh gilt.


Die Trendfarbe ist Grün D e r B i o - Ba u e r n h o f W e b e r m i t direktem Draht zum Kunden Von Birgit En gel

S

aftige Wiesen und Weiden, ausge„Aus Überzeugung, dass die ökologidehnte Wälder – die Trendfarbe im sche Arbeitsweise der richtige Weg ist“, Sauerland ist grün. Nicht nur im Auge sagen sie und erzählen über artgerechte des Betrachters. Immer mehr Menschen und umweltschonende Nutztierhaltung wünschen sich biologisch erzeugte und Nachhaltigkeit – eben all das, was Produkte – gesund und lecker, frisch auch der Verbraucher von einer überund unbelastet auf den Tisch und am zeugenden Produktionskette und einem besten aus der Region. guten Lebensmittel erwartet. W.O.L.L. hat sich auf den Weg zum Dabei geht es Bauer Weber nicht um Bio-Bauernhof von Juliane und Rainer bessere Absatzmöglichkeiten und Weber in Heiligenborn unweit der Vermarktungswege. Sein Engagement Ortschaft Römershagen gemacht. ist an erster Stelle ideeller Natur. „Bio Wenn man auf dem Milchbetrieb zu muss sich immer irgendwie beweisen. Besuch ist, befindet man sich nur weniDie Umwelt und die Tiere sollten es ge Meter hinter der Grenze des Kreises einem doch einfach wert sein“, findet Olpe und Nordrhein-Westfalens. Denn der Landwirt. geografisch gesehen liegt der Hof im Natürlich! So schmeckt´s besser. „Es ist eben eine Frage des Gewissens“, Kreis Altenkirchen und damit in so Juliane Weber. Und genau darum Rheinland-Pfalz. Gefühlsmäßig aber ist man hier Römershagen beziehen die Webers auch ausschließlich Öko-Strom und und damit der Gemeinde Wenden und dem Olper Land verbetreiben eine eigene Photovoltaik-Anlage. „Unsere Unterbunden. „Wenn wir zur Kirche gehen, dann dort“, sagt Juliane stützung der erneuerbaren Energien.“ Weber. „Wie sind eher Sauerländer“, stellt Rainer Weber fest. Nur ein Teil der Milch wird im Übrigen an die Upländer Die Familie, zu der fünf Söhne im Alter zwischen drei und 19 Bauernmolkerei in Willingen-Usseln, einem Zusammenschluss Jahren gehören, bewirtschaftet 60 Hektar Grünland; davon von 170 Öko-Bauern aus dem Sauerland und aus Hessen, liegt ein Großteil im Kreis Olpe. Auf dem Hof sind noch ein geliefert. fest angestellter Landwirt sowie eine junge Kraft im Freiwilligen Das Gros gelangt durch direkte Vermarktung an den Ökologischen Jahr beschäftigt. Verbraucher. Und das nicht nur in der Milchflasche, sonRund 60 Kühe und eine fast ebenso große Nachzucht – schwarzdern auch als hausgemachter Joghurt: in den bunte und rot-bunte Holsteiner – leben hier glücklich, bewegen Geschmacksrichtungen Erdbeere, Heidelbeere, Mocca, sich frei zwischen Stallplatz und der nächsten Grasmahlzeit und Vanille, Pfirsich-Maracuja oder Natur. Die Früchte, natürsorgen für das weiße, leckere Naturprodukt, mit dem die Familie lich Bio, werden aus Österreich bezogen: „Man kann nicht Weber ihre Brötchen verdient. 2008 sind Rainer und Juliane auf jeden Transportweg verzichten. Und für unseren Joghurt Weber erfolgreich von der konventionellen auf biologische brauchen wir Produkte ohne zusätzliche Aromen und Landwirtschaft umgestiegen und seitdem Mitglied bei Bioland, Konservierung.“ Rainer Weber hat bisher keine Alternative dem führenden ökologischen Anbauverband in Deutschland. bei deutschen Anbietern gefunden.

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aus der REGION

of: Denken und leben grün auf ihrem Bioh er Web er Rain und Juliane

Natur im Gleichklang. Dann klappt´s auch mit dem Foto.

„Die Kombination aus Direktvermarktung und Molkerei ist für uns wichtig, um saisonale Schwankungen aufzufangen“, erklärt der Bio-Landwirt, der mit der Direktvermarktung seiner Bio-Milch und seines Bio-Joghurts einmalig in der Region ist und damit den Geschmack der Zeit trifft. Durchschnittlich werden auf dem Hof täglich 1.000 Liter gemolken und rund 60 Liter Joghurt hergestellt. Die Bio-Vollmilch ist das meistverkaufte Produkt von Webers Hof. Die Milch wird beim Pasteurisieren lediglich auf 73 Grad Celsius erhitzt. Das und der Fettanteil von mindestens 3,5 Prozent sorgen dann für den unverfälschten, echten Milchgenuss. Der ist in den Kühlregalen der Supermärkte heute meist nicht mehr zu finden. Die frische Milch ist längst von der sogenannten länger frischen Milch abgelöst, irgendwo zwischen pasteurisierter Milch und H-Milch. Rund 1.000 Kunden bedienen Rainer und Juliane Weber, aus der Region und für die Region direkt auf den Tisch. Dabei führt man keinen Hofladen. Rainer Weber setzt auf Lieferservice – passenderweise im Pfandsystem – und bringt den Menschen in der Region seine gesund erzeugten Milchprodukte direkt bis an die Haustür. Da macht sich Nostalgie breit – der Milchmann ist da!

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Versuchung des Frühsommers D i e b e s o n d e r e n E r d b e e r e n vo m H o f Ko r t e in Niederhelden gibt es nicht beim Discounter Von Martin Pursian

Der römische Dichter Ovid nannte sie bereits eine Speise des Goldenen Zeitalters, und selbst unsere Vorfahren in der Steinzeit haben sie erwiesenermaßen schon sehr geschätzt: die tiefrote, saftige Erdbeere mit ihrem unverwechselbaren Duft, ohne die ein Frühsommer kein echter Frühsommer ist. Auf dem Erdbeerhof Korte im Golddorf Niederhelden beschäftigt man sich seit über 50 Jahren mit dieser erstaunlichen Frucht. Inzwischen bewirtschaften Eva und Markus Korte mit viel Erfahrung rund fünf Hektar auf den weiten Feldern des Repetals. Und mit dem notwendigen Grünen Daumen sorgen sie schon bald wieder für ganze Körbe voller knackfrischer

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Probedruck – W.O.L.L. Sommer 2013

Früchte, die mit einem leichten Schlag Sahne, auf Vanille-Eis, dem knusprigen Tortenboden, in der Marmelade oder einfach so auf die Hand beweisen, dass es eben doch immer auch eine Kunst ist, Besonderes heranzuziehen. Dabei hat es 1961 mit lediglich zwei Reihen der wertvollen Früchte für die Gäste der Pension Korte begonnen. Aber der alte Kulturboden im Repetal ist besonders; die Früchte lieben gemäßigte Temperaturen und werden groß und saftig, wenn sie außerdem genügend Wasser bekommen. Kurz: Sauerland ist Erdbeerland, und wer es noch nicht weiß, der


. . . im Herze n

des Repetals

aus der REGION

sollte sie demnächst einmal probieren. Oder besser: versuchen, denn eine Versuchung sind sie wirklich, wie sie handverlesen auf den Tisch kommen. Erdbeeren reifen nämlich nicht nach. Deshalb ist der richtige Zeitpunkt der Ernte auch wichtig für den richtigen Genuss. Eva und Markus Korte pflanzen daher viele ausgesuchte Sorten, um eine ganze Saison lang eben immer die richtigen Früchte zum richtigen Zeitpunkt reifen zu lassen. Man kann sie dann direkt auf dem Hof kaufen, aber auch auf den Wochenmärkten in Attendorn, Plettenberg und Olpe; man erhält sie bei einigen ausgesuchten Händlern und in den Raiffeisen-Märkten des Umlands. Kurze Wege sorgen dabei für die besondere Frische.

Eva und Markus Korte freuen sich mit Tommes, Peter und John auf die ersten Erbeeren des Jahres. Übrigens gibt es in ihrem Hofladen auch allerlei rund um die edle Frucht sowie feinsten Erdbeerbrand, aber auch frische Eier rund ums Jahr.

Und wem auch das noch nicht ausreicht, der kann sie selbst auf den gepflegten Feldern des Erdbeerhofes Korte in Niederhelden aussuchen und preiswert pflücken. Markus Korte verrät dazu noch ein einleuchtendes Argument: „Der Großhandel bietet die meisten unserer ausgesuchten Sorten nicht an, weil dort die Haltbarkeit viel wichtiger ist als der Geschmack. Die feinsten Erdbeeren jedoch verlieren schon nach kurzer Zeit ihr fragiles Aroma. Man kann sie auch nicht für längere Zeit im Kühlhaus lagern, weil dort das Beste schon bald verfliegt. Diese ganz besonderen Erdbeeren aber, die findet man auf ganz kurzem Wege direkt und taufrisch vom Feld bei uns.“ Den Erdbeerhof Korte findet man in Niederhelden, im Repetal von Helden kommend die erste Straße rechts. Der Feldverkauf ist auf dem Ziegenberg, an der kleinen Verbindungsstraße durch die Felder zwischen Helden und Dünschede.

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Der Pater mit dem Koffer in der Hand D u m i c k e – E i n e Kap e ll e u n d d i e L i e b e z u r H e i ma t Von Birgit En gel

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lar, dass die Pallottiner in der ersten zeit lebten 13 Familien dort – wünschte Ausgabe von W.O.L.L. – „Rund sich schon lange eine eigene Kirche. um den Biggesee“ ihren Platz hatten. Man war Schulgemeinde – und dazu In diesem Jahr feiern sie das 50-jährige gehörte eben auch ein Gotteshaus. Aber Jubiläum der Heiligsprechung ihres woher sollte man das Geld nehmen? Gründers Vinzenz Pallotti. Die enge „Jeder Dumicker Landwirt schafft sich Beziehung der Olper zu den Pallottinern einfach ein zusätzliches Ferkelchen an wurde besonders im Zweiten Weltkrieg und verkauft es im Herbst“, so die Idee deutlich, in jenen Tagen des Jahres des Priesters. Von einigen Bauern direkt 1941, als die Gestapo das Haus im in die Tat umgesetzt, sorgten dann die Osterseifen in den frühen MorgenKirchenschweine im Herbst für die stunden des 19. Juni überfallartig Grundsteinlegung der Kapelle St. beschlagnahmte, die Pallottiner ausElisabeth. Rudolf Lütticke hat die wies und dabei auf einen beispiellosen Einzelheiten in seiner Chronik zum Widerstand der Bevölkerung stieß. goldenen Jubiläum 1985 aufgeschriePater Rektor Wilhelm Wenzel, Pater ben. Vizerektor Friedrich Franzen und Pater Rudolf Lütticke und Clementine Langenohl erzählen aus Jedenfalls hielt mit der Einweihung der ihren Erinnerungen. Prokurator Ernst Linden kamen ins Kapelle im Oktober 1935 fortan ein Dortmunder Polizeigefängnis Steinwache, auch einige Bürger Pallottiner-Pater aus dem Osterseifen die Sonntagsmesse. entgingen der sogenannten „Knochenmühle“ nicht. Die Sache „Zunächst Pater Keßler, er kam immer mit dem Motorrad“, ging bis in die höchste Ebene zum Reichsführer der SS, weiß Rudolf Lütticke. „1939 wurde er von der Gestapo verHeinrich Himmler. haftet und war bis 1945 im KZ. Warum, haben wir nie erfahIn seinem Buch „Menschen im Widerstand“ hat Pater Norbert ren; und es wurde nie darüber gesprochen. Nach Pater Keßler Hannappel Berichte von Zeitzeugen und Briefe zusammengetrakam meistens Pater Hein.“ gen. Pater Franzen schreibt darin: „An diesen Tagen zeigte sich Es nahte der Juni 1941. Die Pallottiner hatten längst Wind der Glaube der Olper und ihre Anhänglichkeit an die Pallottiner von einer geplanten Enteignung des Hauses bekommen, bauvon der schönsten Seite. Die Tage sind ein Ruhmesblatt in der ten aber auf ihre Anstrengungen, dieser zu entgehen. Über Geschichte der Stadt. Es war ein machtvolles Bekenntnis (…).“ 100 Novizen und Brüder standen inzwischen an der Front. 14 In den Geschehnissen spielt auch das Dörfchen Dumicke eine lebten noch im Osterseifen, neben den Schwestern und Rolle. W.O.L.L. hat sich auf Spurensuche begeben, die Lehrmädchen. Die Jüngeren rechneten mit ihrer Einberufung 86-jährige Clementine Langenohl und den 83-jährigen Rudolf und bemühten sich um die Ernennung zu selbstständigen Lütticke getroffen und eine Geschichte um eine Kapelle und Seelsorgern. Pater Alois Hein hatte im Juni eine Pfarrstelle im ganz viel Liebe zur Heimat gefunden. Sudetenland bekommen, Pater August Arendt wurde am Tag Eigentlicher Ausgangspunkt ist die Primiz des sogenannten der Beschlagnahmung die Seelsorge von Dumicke übertragen. „Kückelen Pastors“ im Jahr 1935. Das kleine Dumicke – der„Ich sehe Pater Arendt noch heute mit seinem Koffer in der

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DROLSHAGEN Blick auf Dumicke mit der Kapelle St. Elisabeth vom Dorffriedhof aus

Hand den Berg runterkommen. Es war halb zwei am Nachmittag“, holt Clementine Langenohl die Ereignisse aus ihrer Erinnerung. „Er hat erst einmal einen Kaffee bekommen und ein Zimmer zum Schlafen.“ Die zierliche Dame mit dem schneeweißen Haar und den wachen blauen Augen erinnert sich genau an den Tag. „Für uns war es in dem Sinne auch ein Glück. Wir hatten endlich einen ständigen Geistlichen hier“, ergänzt Rudolf Lütticke. Für den Osterseifen auch. Pater Arendt konnte von Dumicke aus die Vorgänge im Haus beobachten. Clementine Langenohl erzählt: „Die Sekretärin der Pallottiner, Frau Theisges aus Duisburg, musste in der Kapelle immer beten, während Pater Arendt im Osterseifen stöberte. Eines Tages kam er nicht wieder. Das war der Tag, an dem die Gestapo mal wieder das Haus durchsuchte. Pater Arendt versteckte sich hinter einer Zimmertür, entkam schließlich durch den Hintereingang.“ Pater Arendt jedenfalls, so ist es in der Sammlung von Pater Hannappel zu lesen, hat neben kirchlichen Gegenständen wichtige Unterlagen in Sicherheit gebracht. „Sie haben wirklich gut gebetet. Ich habe alle versiegelten Zimmer durchsucht

und alle Papiere sind gerettet. Und da wäre mancher eingelocht worden“, sagte er zu der betenden Sekretärin. Susanne Theisges übrigens hat unter anderem auch dafür gesorgt, dass alle Briefe für die Pallottiner abgefangen und direkt zum Mutterhaus gebracht wurden. Sie war es auch, die das Priesterhilfswerk und die Hilfspakete für das KZ Dachau organisierte. Und allerorten kam stets Hilfe aus der Bevölkerung. Von Dumicke über Lütringhausen und Olpe bis ins Wendsche, von vielen Bürgern, vom Bauern über den Postboten bis zum Finanzbeamten. Pater Arendt wurde 1942 nach Vallendar versetzt und Pater Hein kam aus dem Sudetenland zurück nach Dumicke. Er verfolgte die weitere Entwicklung, sicherte das noch vorhandene Mobiliar, aber auch Bücher und vor allem weitere wertvolle Akten, die im Keller des Finanzamtes – die Vermögensbeschlagnahmung hatte man hierhin übertragen – lagerten, ließ sie von einem Bauern nach Dumicke bringen, wo er alles gut versteckte. Ebenso brachte er rund 3.000 Bücher mit dem Pferdewagen nach Dumicke und schloss sie in einer leerstehenden Milchkammer im heutigen Haus W.O.L.L. Sommer 2013 –

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Geistlicher und Gärtner: Pater Arendt 1942

Dumicketal ein. Rudolf Lütticke erinnert sich auch daran. „Es war kein Karl May dabei. Danach habe ich geguckt.“ Er war damals elf Jahre alt ... Aber zurück zu Pater Arendt. Er war auch ein richtiger Hobbygärtner. „Er hat den Kapellengarten gestaltet. Und wir haben ihm alle geholfen. Er hat Leseabende veranstaltet und

war immer für uns da “, erzählt Clementine Langenohl. Und Pater Hein – er blieb bis Juli 1945 und leitete die Wiederinbesitznahme ein – wurde zu einem richtigen Dumicker. Im Juni 1945 kam der Provinzial der Pallottiner, Pater Schulte, nach Dumicke, würdigte den Beistand der kleinen Gemeinde und versprach die weitere enge Verbundenheit. Eine Verbundenheit, die bis heute anhält. Noch immer sind die Pallottiner in Dumicke seelsorgerisch tätig. „Es war eine schlimme Zeit. Und es ist einem so nah gegangen. Das Pallottihaus war für uns ein Stück Heimat und die Pallottiner in dem ganzen Unglück ein Segen. Und es war einem so wichtig: der Aufbau der Gemeinde, das Dorf. Es sind so wertvolle Dinge, die in einem sind und an die man sich erinnern muss. Und noch immer gilt das Versprechen. Heute kann man das vielleicht nicht richtig nachfühlen. Es ist nicht mehr so wie es war. Kann es auch nicht. Es ist wohl der Weg des Lebens“, so Clementine Langenohl. Und mit ihrer zierlichen Figur, ihrem schönen Lächeln und den hellblauen, wachen Augen kann man sie sich gut als 14-jähriges Mädchen vorstellen.

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odenständig, kreativ und raffiniert. nach St. Moritz in die Schweiz. Nach einer Also typisch „sauerländisch“. So präweiteren Zeit im bekannten „Sonnensentiert sich der Gasthof „Zum Hobel“ in alp“-Hotel in Bayern war die „MS Europa“ Frenkhausen. Carola Burghaus und Daniel die nächste Station auf der beruflichen Seubig haben den schwierigen Spagat „Weltreise“ der Sauerländerin. Auf diesem geschafft, Tradition und Moderne in ihrem berühmten Kreuzfahrtschiff lernte sie den Haus zu vereinen. gebürtigen Berliner Daniel Seubig kenNicht nur die Menschen im schönen nen, der dort als Koch tätig war. Im Jahr Drolshagener Ort Frenkhausen, sondern 2007 ging es gemeinsam ins schöne auch die zahlreichen Gäste weit darüber Sauerland. Neben der bekannten deuthinaus kennen den Gasthof, die Pension schen Küche mit Steak-Kreationen, die für und das Restaurant mit dem markanten echte Gaumenfreuden sorgen, sind es Hobel im Logo. gerade die Besonderheiten der internatioDer Hobel, das uralte Symbol des Mit Freude bei der Arbeit: Carola Burghaus und nalen Küche, die die beiden sympathiSchreinerhandwerks, im Logo eines Res- Daniel Seubig schen Inhaber aus ihrer Zeit in aller Herren taurants? In Frenkhausen kennt jeder die Geschichte. Schließlich Länder mit in Carolas Heimat genommen haben. war es der Schreinermeister Josef Burghaus, der im Jahr 1955 den “ „ Gasthof eröffnete. Tagsüber der Schreinereibetrieb, abends die Beide legen größten Wert auf frische Küche mit hoher Qualität Wirtschaft, die er zunächst mit seiner ersten Ehefrau Emilie, der verwendeten Produkte bei gutem Service. „Jeder einzelne später dann mit seiner zweiten Frau Veronika führte. Im Mai Gast bekommt von uns die Aufmerksamkeit, die er verdient.“ 1974 übernahm mit Friedrich Burghaus eines der zehn Kinder Kein Wunder, dass sich nicht nur die Frenkhauser Vereine im den Gasthof. Zusammen mit Ehefrau Christel verschaffte sich Gasthof „Zum Hobel“ so wohlfühlen. Längst ist das Haus zu Friedrich Burghaus bereits Ende der 1970er-Jahre mit innovatieinem echten Tipp für Gesellschaftsfeiern für bis zu 80 Personen ven Ideen wie dem ersten Party-Service in der Region einen geworden. Und nach einer ordentlichen Runde auf der frisch hohen Stellenwert. Nicht umsonst steuerte der „Hobel“ jahrerenovierten Kegelbahn lässt sich anschließend die kulinarische lang den weltberühmten „Beff“ für das Schützenfest in Olpe bei. Vielfalt auf der Außen-Terrasse im „Hobel“ genießen. Selbstverständlich sind auch Biker, Motorradfahrer und Wanderer „ gerne gesehen. Eigens für diese Gruppen wurden spezielle “ Wochenend-Arrangements ausgearbeitet. Die Gastfreundschaft Im Jahr 2007 übernahm Nichte Carola Burghaus das Travon Carola Burghaus und Daniel Seubig ist dabei im Preis entditionshaus in Frenkhausen. Zusammen mit ihrem zukünftihalten. Ebenso das Lächeln der beiden, für die ihr Beruf längst gen Ehemann Daniel Seubig bietet Carola Burghaus ihren schon zur Berufung geworden ist. Gästen Entspannung und Erholung pur. Die gelernte Gasthof Zum Hobel · Biggeseestr. 4 · 57489 Drolshagen-Frenkhausen Tel. 02761-2582 · Fax 02761-2291 · www.gasthof-zum-hobel.de Hotelfachfrau ging nach ihrer Lehrzeit in Bayern zunächst

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DROLSHAGEN

Der Gasthof Zum Hobel“ vereint Tradition und Moderne. “


Burg Schnellenberg Leben in allgegenwärtiger Geschichte H ot e l u n d R e stau r a nt

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Höhenburg aus dem 13. Jahrhundert 42 komfortable Zimmer 81 Betten Stilvolles Restaurant Hausbar im Wappenkeller Burgkapelle & Museum kirchl. & standes. Hochzeiten Familienfeiern Calendarium Culinarium Tagungen Spezialarrangements Massage & Beautyprogramm Wellnessbereich

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13. September

Kulinarische Burgführung

Ein Rundgang durch die Gemäuer der Burg, Geschichte, Genuss und Feinsinn. § geführte, kulinarische Burgführung § 3-gängiges Menu inkl. Getränke § Beginn jeweils 19.00 Uhr € 58,50 pro Person

16. Juni

18 . Au gust

Oldtimertreff auf Burg Schnellenberg Auf dem Gelände der Burg präsentieren sich von 11.00 Uhr bis 14.00 Uhr Oldund Youngtimer, getreu der Einladung: „Alles was gepflegt wird und rollt!“ ist herzlich Willkommen.

2 8. J u n i

2. Okto be r

Krimi-Dinner – Ein Leichenschmaus

E i n R u n d ga n g m i t H o t e l i e r T h o ma s B i l s i n g d u r c h S ü d w e s t fal e n s e i n z i g e H ö h e n b u r g In einem Gemäuer zu leben, das teilweise gute 800 Jahre alt ist, wie will man das beschreiben? Der Schnellenberg, Südwestfalens einzige noch erhaltene Höhenburg, heute weithin bekannt als erstklassiges Hotel, wird 1225 bereits genannt. Eine Sicherung der Heidenstraße, der großen Fernroute von Köln über Kassel und Leipzig bis Nowgorod, und im Tale das von Erzbischof Engelbert frisch gegründete Städtchen Attendorn, um das sie gerade ein trutzige Mauer gezogen haben.

Hotelier Thomas Bilsing nahm sich etwas Zeit und führte auch durch jene Bereiche der Burg Schnellenberg, die nicht jedermann zugänglich sind.

Nach einer wechselvollen Geschichte kaufte Ende des 16. Jahrhunderts mit Kaspar von Fürstenberg einer der einflussreichsten Adeligen des Sauerlandes die Ruine und ließ sie zu einem repräsentativen Reichsritter-Sitz ausbauen. Der Familie von Fürstenberg gehört die Burg Schnellenberg bis heute, aber seit 1928 ist sie auch untrennbar mit der Hoteliersfamilie Bilsing verbunden. 1889 hatte eine verheerender Brand die Vorburg ruiniert, die von Norbert und Therese Bilsing wieder aufgerichtet wurde mit dem Ziel, den Schnellenberg

Ein aufregender Ausflug in die Krimizeit der 60er Jahre bei einem kulinarischen Kerzenlichtdinner. § 4-Gang-Menu § Beginn jeweils 19.00 Uhr € 79,00 pro Person

29. September

6. Schnellenberger Hochzeitsmesse Gemäß der Devise „von A wie Antrag bis Z wie Zeremonie“ bieten im passenden Ambiente mehrere regionale Aussteller aus unterschiedlichen Branchen ein einzigartiges Forum für den schönsten Tag im Leben.

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Das Trauzimmer im alten Marstall der Vorburg bietet mit der dahinterliegenden Kapelle einen stilvollen Raum für den schönsten Tag im Leben.


Unterstrichen wird der Charakter des Die Renaissance-Kapelle im Bergfried ist ein kunsthistorisches Kleinod und besonderen Ambientes noch mit zahl- normalerweise nicht zugänglich. reichen Aktionen des Schnellenberger Calendariums, wozu neben allerlei vorzüglichen Gaumenfreuden auch die Hochzeitsmesse zählt, die am Sonntag, den 29. September 2013, bereits in die sechste Runde geht. Und wo sollte man sie auch besser veranstalten? Schließlich werden bereits seit 1958 auf dem Schnellenberg kirchliche Hochzeiten begangen, denn die Unterburg birgt neben dem festlichen Trauzimmer im alten Marstall auch eine katholische Kapelle mit historischer Ausstattung. Thomas Bilsing hat sich aber auch Zeit genommen, für das W.O.L.L.-Magazin jene Räume zu betreten, die nicht für jedermann allzeit zugänglich sind. Er ist auf dem Schnellenberg aufgewachsen und kennt wohl jede Eigenart, wenn im Herbst das uralte Gebälk des ältesten Traktes, des „Alten Weibes“, in den Fugen rumort oder einen die Adels-Portraits aus Jahrhunderten im stillen Dunkel fixieren ... Im Bergfried verbirgt sich außerdem mit der originalen Renaissance-Kapelle des Kaspar von Fürstenberg ein Juwel der westfälischen Kunstgeschichte, das aus konservatorischen Gründen leider nicht für Gesellschaften zugänglich sein kann. Die Ausstattung ist komplett erhalten und das zugehörige Kapellensilber, heute in Herdringen verwahrt, ist ein anerkanntes Hauptwerk der Goldschmiedekunst des späten 16. Jahrhunderts in Deutschland. Trotz alledem: Es gibt auch so genug auf dem Schnellenberg zu entdecken, und wer nicht eines der 42 außergewöhnlichen Zimmer beziehen möchte oder einen der stilvollen Tagungssäle in konstruktiver Runde nutzen will, der kann sich auch von der exquisiten Gastronomie der Familie Bilsing verwöhnen lassen in einem Rahmen, wie ihn nur eine Höhenburg zu bieten vermag.

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zu einer Sommerfrische, einem Luftkurort zu entwickeln. 1966 folgte mit Ulrich und Norbert die zweite Generation, seit 2001 wird das Vier-SterneHotel von Thomas und Sonja sowie Stephan und Melanie Bilsing geleitet, die mit insgesamt 32 Mitarbeitern samt Auszubildender dafür sorgen, dass die Gäste eine unvergleichliche Zeit in einem unvergleichlichen Haus erleben können, fernab vom hektischen Treiben in der Zeitlosigkeit eines einmaligen Baudenkmals.

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11. Juli 1987 – Einweihung des Rathausbrunnens An diesem Tag wurde um 18.00 Uhr der Brunnen vor dem Rathaus eingeweiht und im Rahmen einer Feierstunde der Öffentlichkeit übergeben. Gefertigt wurde das vom Unternehmen Gebr. Beul & Co. gestiftete Schmuckstück mit dem Titel „Geben und nehmen, strömen und ruh’n“ von der Künstlerin Anneliese Schmidt-Schöttler. Quelle: Stadtarchiv Attendorn, Zeitungssammlung.

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ie Landbäckerei Zufriedenheit ist uns sehr Sangermann aus Oberwichtig. Unsere Sortimentsveischede ist von NRWgestaltung wird maßgeblich Umwelt- und Verbrauchervon den Wünschen und schutzminister Johannes Anforderungen unserer Remmel in Düsseldorf mit Kunden bestimmt. Wir lieeinem ganz besonderen ben unser Handwerk: In Preis für das Lebensunserer Backstube in mittelhandwerk ausgeOberveischede arbeiten wir zeichnet worden. Im mit bewährten Rezepturen Wettbewerb „Meister. und Herstellungsverfahren NRW-Umweltund Verbraucherschutzminister Johannes Remmel (li.) zeichnete in DüsWerk.NRW“ ging es nicht ,nach alter Väter Sitte'. seldorf die Familie Sangermann aus Oberveischede für das hervorragende Gesamtbild nur um die hervorragende eines Meisterbetriebs im Lebensmittelhandwerk aus. Dabei verwenden wir klasQualität der Erzeugnisse, sondern den Meisterbetrieb in seiner sische Zutaten und quicklebendige Sauerteige, die wir selbst Gänze: Minister Remmel äußert sich selbst dazu: „Das herstellen und einfühlsam bei Laune halten. Jeden Tag sind Lebensmittelhandwerk ist maßgeblich an einer nachhaltigen unsere Bäcker und Konditoren aufs neue begeistert, wenn sich Entwicklung von wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen die Backofentür öffnet und der Duft frisch gebackener Brote, Mehrwerten in den vielen unterschiedlichen Regionen unseres Brötchen und Kuchen den Raum erfüllt. Für die AromaLandes beteiligt“, wie er es im Düsseldörfer RegierungsEntwicklung gönnen wir unseren Teigen viel Ruhe. Das schlösschen bei der Preisverleihung am 22. Mai formulierte. schmeckt man zum Beispiel beim Veischeder Landbierbrot, „Was traditionell und nachhaltig aus Produkten der Region einer unserer zahlreichen Haus-Spezialitäten. Auch die entsteht, hat nicht nur eine große wirtschaftliche Bedeutung. Menschen vor und hinter der Theke sind uns wichtig.“ Es steht auch für ein Lebensgefühl: etwa seine Brötchen morgens um die Ecke zu kaufen und zu wissen, dass sie dort noch täglich selbst und mit frischen Zutaten gebacken werden. Oder seine Grillwurst beim Fleischer seines Vertrauens zu kaufen und zu wissen, dass hier noch traditionelles Handwerk zu Hause ist.“ Minister Johannes Remmel legte bei den Preisträgern außerInsgesamt wurden 49 von 5.000 Betrieben in NRW ausgezeichdem großen Wert auf tarifliche Bezahlung und eine ordentliche net, davon drei aus dem Kreis Olpe. Neben der Landbäckerei Ausbildungsquote. Georg Sangermann weiß, dass man nur mit Sangermann aus Oberveischede die Bäckerei Vosshagen in zufriedenen Mitarbeitern langfristig mit Spitzenprodukten am Drolshagen und die Fleischerei Weber in Gerlingen. Markt bestehen kann. Daher gehört er nun zu den 49 ausgeBäckermeister Georg Sangermann hatte sich mit seinen über zeichneten Betrieben im Wettbewerb „Meister.Werk.NRW“. 60 Mitarbeitern und acht Auszubildenden in Haupthaus und Landbäckerei Sangermann sechs Filialen um den Preis beworben, da er sich fest in der fast Oberveischeder Straße 11 57462 Olpe/Biggesee 120-jährigen Tradition des meisterhaften Handwerks seiner www.baeckerei-sangermann.de Familie sieht: „Unsere Kunden sind unsere Partner. Ihre

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Mountainbike-Tour rund um den Biggesee T IP P

P a n o r ama t o u r ü b e r d e n H ö h e n fl u g – B i gg e – A t t e n d o r n Von Marius Boc k

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as Sauerland bietet durch seine „Regenhaut“ gepackt sind, starten wir. landschaftliche Vielfalt, die ausgeAusgangs- und Endpunkt der Tour ist baute Infrastruktur für Radfahrer und der Parkplatz „Feuerteich“ in Attendorn. ein gut ausgeschildertes Wegenetz als Zunächst fahren wir in Richtung „Land der tausend Berge“ eine Vielzahl Plettenberg, passieren die Sonnenschule, von Radtouren. Hier können sich die alte Grundschule an der Ecke Rennradfahrer, aber auch MountainFeuerteich – Westwall, und folgen der biker sowohl auf flacheren Strecken als Windhauser Straße. Nach rund 650 auch auf knackigen Anstiegen behaupMetern geht es am alten Friedhof vorten. bei, dann folgen wir der Beschilderung Ambitionierten Mountainbikern wird in Richtung Rauterkusen und biegen die Panoramatour rund um den nach rechts in den Bremger Weg ab. Biggesee, dem Höhenflug folgend, Diese Straße führt uns nach ca. 1,3 gefallen. Die Route führt über enge Kilometern einen kleinen Ententeich Singletrails und breite Waldwege durch entlang und später unter der Brücke der Windhausen in das Ebbegebirge – mit Nordumgehung von Attendorn hintollen Ausblicken auf den Biggesee – Die Panoramatour erleben und genießen – am besten mit durch. Wir folgen dem Bremgebach bis auf den Biggedamm und an der Burg Karte und GPS- Gerät zur Ortschaft Rauterkusen. Durch die Schnellenberg vorbei. vielen mit Löwenzahn übersäten Felder und Wiesen führt der Vor Beginn einer solchen Tour steht die Vorbereitung: Die Weg geradeaus durch Rauterkusen bis an den Ortsausgang. eigene Fitness sowie der Zustand des Mountainbikes sollten in Hier verlassen wir die Teerstraße und setzen den Weg auf Ordnung sein, die Kleidung ist auf das Wetter abzustimmen einem geschotterten Fahrweg fort. Der erste kleine Anstieg – und die Strecke sollte per Tourenplaner oder GPS-Gerät liegt vor uns. Nach ein paar Minuten erreichen wir das geplant werden. Waterland. Dort legen wir eine kleine Pause ein, um die Bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel nehmen Aussicht Richtung Heggen zu genießen. wir die Panoramatour in Angriff. Nachdem die Rucksäcke mit Die zweite Etappe beginnt mit einem langen Anstieg durch Verpflegung, Karte und GPS-Gerät, Ersatzschlauch und den Wald nach Vierkreuze. Der breite Weg ist teilweise sehr steil und verlangt dem Biker eine Menge Kraft ab. Nach 1.000 Tourdaten/Eigenschaften Metern verlassen wir den Wald wieder und erreichen die Schwierigkeit: 4 von 5 Sternen Schutzhütte auf Vierkreuze auf einer Höhe von 490 Metern. Länge: 37,6 km Hier hat sich die Aussicht seit dem Sturm Kyrill 2007 grundFahrzeit: rund 3 h legend verändert. Bei gutem Wetter kann man weit ins Tiefste/Höchste Stelle 259/633 m Ebbegebirge, Richtung Plettenberg und über Attendorn hinAnstieg/Abstieg: 806 m/863 m weg zur Biggetalsperre schauen. Nach einem Blick in die Karte folgen wir der Beschilderung

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aus der REGION

Richtung Windhausen. Hier müssen wir ordentlich in die Pedale treten, damit wir die Steigung bezwingen und nach ca. 10 Minuten auf dem Höhenweg ankommen. Ab jetzt können wir dem gelben Schild mit der Bezeichnung „Höhenflug“ folgen. Dieser verbindet auf über 250 Kilometern die Ortschaften Altena, Meinerzhagen und Korbach und verläuft ohne große Steigungen auf einer Höhe von 400 bis 800 Metern. Der Höhenweg eröffnet uns über die Weiden auf der linken Seite einen grandiosen, sehr lohnenswerten Ausblick auf die Wälder rund um Attendorn und auf den Biggesee. Etwas später

erreichen wir Windhausen und folgen der Dorfstraße bis zur Dorfmitte, indem wir uns am Kirchturm orientieren. Hier überqueren wir die Hauptstraße und fahren auf der Höhenstraße weiter geradeaus in Richtung Weltringhausen. Am Ortsausgang verlassen wir die Teerstraße und wechseln auf einen kleinen Singletrail auf der rechten Straßenseite. Wir können erstmal entspannen, unsere Bikes locker laufen lassen und dabei wieder einen wunderschönen Ausblick auf die Bigge und das Panorama genießen. Nach 700 Metern folgen wir der „Höhenflug“-Beschilderung

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und zweigen nach rechts in einen dicht bewachsenen Wald ab. Dieses sehr enge Stück des Trails setzt bei nassem Wetter ein wenig Fahrkönnen voraus, damit nasse Wurzeln und tiefe Spurrillen bezwungen werden können. Immer weiter der Beschilderung folgend erreichen wir nach ein paar Minuten den Sportplatz in Weltringhausen. Dort kann man eine kleine Pause einlegen, um sich zu stärken und dann den nächsten Teil der Tour in Angriff zu nehmen. Zunächst führt der schmale Pfad am Ende des Sportplatzes durch einen lichten Wald über sehr viele Bodenwellen, Wurzeln und Pfützen; für manchen Mountainbiker lohnt sich hier ein kräftiger Tritt in die Pedale, um mit genügend Tempo über die Bodenwellen springen zu können. Der Pfad mündet auf eine geschotterte Fahrstraße, der wir geradewegs bis zu einer Hauptstraße folgen. Nach dem vorsichtigen Überqueren geht es mit vollem Tempo im Wald weiter. Es folgt eine kurze Tretpassage auf einem kleinen, dicht bewachsenen Pfad, bevor wir wieder auf eine etwas breitere Fahrstraße gelangen. Diese führt uns zu einem landschaftlich wunderschönen Teilstück. Nach 1.500 Metern auf einem lockeren Tretstück biegen wir, immer den „Höhenflug“Beschilderungen folgend, rechts in den Wald auf einen eigentlich unscheinbaren Weg ab. Von hier aus machen wir in Kürze einige Höhenmeter auf dem „alten Flussbett“. Gespickt mit Geröll und groben Steinen ist der Aufstieg nicht leicht und bereitet ungeübten Fahrradfahrern ein wenig Schwierigkeiten. Große Pfützen und ein kleiner Bach im oberen Teil müssen umfahren werden. Um trotzdem sicher ans Ziel zu kommen,

steigen wir zwischendurch vom Rad ab und schieben es ein Stückchen durch den idyllischen Wald. Oben angekommen haben wir den anspruchsvollsten Teil der Tour geschafft.

Das Schild am oberen Ende zeigt, dass der Höhenflug weiter nach links führt und wir so in drei Kilometern die „Spinne“ erreichen werden. Wir fahren also weiter, an der Schutzhütte vorbei geradeaus über die Weggabelung. Der nächste Teil der Tour mit seinen breiten, geschotterten Fahrstraßen und kleinen An- und Abstiegen ist erstmal sehr gemütlich. Nach einigen 100 Metern biegen wir dann auf einen kleinen „Trampelpfad“ auf der linken Seite ab, lösen die Bremsen und rollen mit ordentlichem Schwung in Richtung Bärlappweg. So erreichen wir einen kleinen Teich mitten im Wald, der durch seine ruhige Lage zum Verweilen einlädt. Bei dieser kleinen Pause sehen wir beim Blick auf das GPS-Gerät, dass wir schon 13 km zurückgelegt haben und uns auf einer Höhe von 612

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03.06.13 21:30


Der frühe Vogel

In Echternhagen angekommen bleiben wir auf dem Weg, fahren durch das Dorf und biegen dann rechts auf die Hauptstraße in Richtung Valbert ab. Die vielen Autos fahren schnell und so sind wir froh, dass wir die Hauptstraße schon nach 200 Metern auf der linken Seite verlassen können. Vor uns liegt ein Auf und Ab: zunächst in Richtung Friesemicke, dann hinab zur Hauptverkehrsstraße zwischen Echternhagen und Mühlhofe. Auch auf dieser bleiben wir nicht lange: Nach rund 400 Metern folgen wir dem Fahrradweg-Schild in Richtung Eckertsmühle und Sellenrade. Wenige 100 Meter weiter erreichen wir schon Weschede im Ihnetal. In Papiermühle geht es nach links Richtung

schnappt

die Wurst,

Woll!

aus der REGION

Metern befinden. Doch auch der nächste Aussichtspunkt liegt kurz vor uns: Wir fahren rechts den Bärlappweg weiter und haben wenige Minuten später von einer höher gelegenen Bank durch eine Sichtschneise einen wundervollen Ausblick auf den Biggesee. Weiter geht es zur „Spinne“, deren Name auf die vielen Wege zurückgeht, die sich hier kreuzen; ausgeschildert sind zum Beispiel die Östertalsperre in Plettenberg, die Nordhelle in der Nähe von Valbert und Attendorn. Neben der Schutzhütte an dieser Wegkreuzung findet man viele Informationstafeln über das Ebbegebirge. Wir entscheiden uns jedoch für die direkte Weiterfahrt, da dunkle Wolken aufziehen, und setzen unseren Weg in Richtung Echternhagen fort. Nach einer sehr langen Abfahrt über den schmalen Fahrweg folgen wir dem Weg immer geradeaus und gelangen auf einen Waldweg mit viel losem Geröll und ein paar großen Wurzeln. Unsere Bikerherzen schlagen höher und wir „lassen es ordentlich krachen“. Von einer Lichtung aus sehen wir schon den Wegweiser zur Jausenstation. Diesem folgen wir, um nach einem weiteren Teil Abfahrt in Echternhagen anzukommen. Auf diesem Weg ist der Wald ebenso traumhaft wie bei der Fahrt durch das Flussbett: Wieder stehen überall Waldbeersträucher und hellgrünes Moos schmückt die Laubbäume. Eigentlich ist dieses Waldstück viel zu schön, um einfach nur hindurchzufahren. Trotzdem behalten wir unser Tempo bei, da noch eine lange Strecke vor uns liegt.

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Attendorn, bis wir nach rund einen Kilometer an der Gabelung Ihnestraße – Alte Handelsstraße nach rechts abbiegen und so wieder auf ein ruhigeres Teilstück gelangen.

Nach einem kleinen Stich bergauf erreichen wir den Biggesee, überqueren die Straße und sehen sofort einen der beiden „Dampfer“ der Personenschifffahrt. Auf der gegenüberliegenden Seite erstreckt sich die Naturschutzinsel Gilberg, auch „Vogelinsel“ genannt. An deren Ufer ist eine aus Kunstsandstein gestaltete Meerjungfrau zu erkennen. Die Nixe ist über acht Meter lang und hat ein Gesamtgewicht von fast zehn Tonnen. Zurzeit liegt sie noch sehr „nackt“ dort, soll sich jedoch später dank natürlicher Begrünung perfekt in die Landschaft einfügen. Den Biggesee entlang geht es weiter in Richtung Attendorn. Dabei orientieren wir uns an dem Schild, das Radfahrern und Fußgängern den Weg zum Leuchtturm auf dem Biggedamm zeigt. Wir fahren auf diesem Weg über den Biggerandweg langsam, nehmen auf Spaziergänger und andere Radfahrer Rücksicht, steigen bei der Überquerung des Damms ordnungsgemäß von den Rädern ab und schieben – was uns sehr entgegenkommt, da wir so gefahrlos die Aussicht genießen können.

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Am gegenüberliegenden Ufer erkennen wir die Ruine, die Waldenburger Bucht mir ihrem Sandstrand und einen der vielen Segelboothäfen. Wir werfen einem Blick zur erhaben gelegenen SGV-Hütte: Weht bei schönem Wetter dort die Fahne der SGV-Abteilung, so warten Kaffee und Kuchen auf hungrige Wanderer und Radfahrer bei einem einzigartigen Blick über den Biggesee. Bei diesem Anblick fallen uns die Bauarbeiten des Skywalks ins Auge: Der Aussichtssteg soll Touristenattraktion werden und einen Blick weit über den Biggesee hinweg möglich machen. Wir jedoch machen einen Halt am Leuchtturm, stellen unsere Räder ab und genießen ein kühles Weizenbier, das wir uns deutlich verdient haben. Nun wird es Zeit, uns langsam auf den Weg zurück nach Attendorn zu machen. Wir nehmen aber nicht den direkten Weg, sondern folgen zunächst dem Biggerandweg am nördlichen Ufer in Richtung Waldenburger Bucht und fahren dann ein kleines Stück bergauf zum Familiencampingplatz Biggesee-Waldenburg. Am Ende der Anlage geht der Weg rechts entlang der Minigolfanlage weiter, bevor wir direkt hinter dem Platz nach links abbiegen und uns an den Schildern „Burg Schnellenberg“, markiert mit einem Dreieck, orientieren. Bis zur Burg folgen wir diesem Dreieck, das an jeder Weggabelung zu finden ist. Ein letzter langer Anstieg liegt vor uns, bevor wir nach rund 60 Höhenmetern einen Wendeplatz und nach weiteren sieben bis acht Minuten über einen kleinen Trampelpfad die Heldener Straße erreichen. Diese überqueren wir geradeaus und suchen den verwachsenen und zugleich engen Einstieg in den Schnellenberger Wald. Auch hier orientieren wir uns noch immer an den Dreiecken auf den Bäumen. Die Abfahrt durch


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den Schnellenberger Wald führt uns durch große Moosflächen. Das letzte Stück in Richtung Burg verläuft die Tennisplätze entlang über eine Teerstraße. Wer einen kleinen Moment pausieren und einen grandiosen Ausblick über die Stadt Attendorn mit dem Sauerländer Dom, dem neuen Blickfang „HanseHotel“ sowie dem Höhlenrestaurant Himmelreich erleben möchte, der fährt die Teerstraße weitere ca. 100 Meter bergauf. Dort gibt eine große Informationstafel Auskunft über die Stadt und das umliegende „Land der tausend Berge“. An der Burg Schnellenberg angekommen bewundern wir erstmal die Größe und die Schönheit der Burg. Sie wurde um 1222 errichtet und ist als Höhenburg über dem Biggetal sehr gut erhalten. Heute beherbergt sie ein beeindruckendes 4-SterneHotel mit Restaurant und Biergarten. Außerdem finden hier Tagungen, Hochzeiten und andere Feierlichkeiten statt. Im weiteren Verlauf der Tour folgen wir der Beschilderung zur Schafsbrücke und überqueren dort die Bigge. Hinter dem Parkplatz am Ende der Brücke folgen wir der Straße nach links in Richtung Attendorn. Nach wenigen 100 Metern können wir schon die Beschilderung der Atta-Höhle, der meistbesuchten Schauhöhle Deutschlands, erkennen. Die Tropfsteinhöhle wurde 1907 entdeckt und zieht heute jährlich rund 150.000 bis 200.000 Besucher an. Die Tour geht weiter am 2013 eröffneten Hanse-Hotel mit einem großen Angebot für Business und Tagungen, Gruppenoder einfache Kurzurlaube vorbei. Wir orientieren uns auf dem Weg an dem Wahrzeichen der Stadt Attendorn, dem Sauerländer Dom, und folgen der Finnentroper Straße immer geradeaus über den nächsten Kreisverkehr am Allee-Center, einem kleinen Einkaufs- und Wohnblock, hinweg auf die Niederste Straße und treffen nach rund einem Kilometer auf dem Marktplatz in Attendorn ein. Dort befindet sich das

Südsauerlandmuseum, das Museum für Kunst und Kulturgeschichte des Kreises Olpe – Biggesee – Sauerland. Das alte Rathaus und die alte Markthalle im Erdgeschoss des Gebäudes wurden 1898 durch den damaligen Heimatverein als Museum eingerichtet und entsprechend umgebaut. Die typischen spitzbogigen Arkaden bestimmen noch heute die Giebelseiten des Museums. Wir genießen noch ein wenig das nun wieder sonnige Wetter und machen Halt bei einer der vielen Lokalitäten am Marktplatz, um uns zu stärken. Danach geht es über das Kopfsteinpflaster am Dom in Richtung Rathaus über die Kölner Straße, an der evangelischen Kirche vorbei und weiter über den Seewerngraben zurück zu unserem Startpunkt, dem Feuerteich. Die Panoramatour rund um den Biggesee ist eine wunderschöne Tagestour, die viele reizvolle Einblicke in und Ausblicke auf die Umgebung der Stadt Attendorn samt Biggesee bietet. Die vielen Höhenmeter über die Bergrücken werden durch schöne Abfahrten belohnt. Wir waren auf jeden Fall von der Tour begeistert und machen uns jetzt, nachdem wir ausführlich darüber berichtet haben, an die Vorbereitung der nächsten Tour, um unsere wunderschöne Region weiter kennenzulernen.


Alle an einem Strang D i e W i n d h a u s e r R e n t n e r ma c h e n a u c h U n m ö gl i c h e s m ö gl i c h Von Ac him Gandras

W

enn die Soziologen erklären, dass das Setzen von Bäumen, der Bau von der Mensch bereits seit 400.000 Nistkästen, die Pflege der Grünanlagen Jahren bevorzugt in Dörfern lebt, dann und selbst die Anlage eines Brunnens in kann man wohl getrost von einem der Dorfmitte gehören dazu. Erfolgsmodell sprechen. Hier kennt Ihr Husarenstück indes ist die jeder jeden, und das hat eine besondere Dorfschänke, ein Haus aus dem späten Qualität. Hoch über Attendorn, auch 18. Jahrhundert, seit 1922 Gaststätte, mit lässigem Blick hinunter ins wie Dorfchronist Wolfgang Zacker Märkische, ist Windhausen mit seinen zu berichten weiss. Nach dem viel zu etwas mehr als 600 Einwohnern für frühen Tode des Wirtes drohte der dieses Modell der lebenswerten Traditionsgaststätte vor einigen Jahren Gemeinschaft wohl ein ganz besondedas endgültige Aus. res Beispiel. Und dafür sorgt auch eine Ein lebendiges Dorf ohne Wirtshaus? ziemlich ungewöhnliche Truppe mit Nicht mit uns, so das deutliche Credo zahlreichen Beteiligten: die Windhauser der Windhauser Ruheständler. Der Wanderweg „Höhenflug“ kann es bei Windhausen Rentnergemeinschaft. Gemeinsam und mit Hilfe des ortsanlocker mit jedem Englischen Landschaftspark aufnehmen. Ellenlang die Liste, was von dieser sil- Das atemberaubende Panorama mit dem funkelnden sässigen Malerbetriebs von Rainer Biggesee in der Ferne ist sogar gratis zu haben! bernen Generation in den letzten Jahren Zacker wurde der dörfliche Mittelpunkt bereits auf die Beine gestellt wurde. So der Bau einer Schutzhütte wieder in Schuss gebracht. Die annähernde Totalsanierung am Wanderweg „Höhenflug“ und von Heiligenhäuschen, war kein Zuckerschlecken, wie sich Helmut Damm mit seinen

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ATTENDORN Mit einem Bronzemodell erinnern die Windhauser an ihre alte Kirche, die einst der Straße weichen musste. Die Rentnergemeinschaft lässt sich gern mal auf den Bänken des neuen Dorfmittelpunktes nieder. Aber nicht für lange, denn dafür gibt es noch zu viel zu tun!

Freunden erinnert. Der Lohn: Heute steht die gastliche Tür wieder offen und ist ein willkommener Anlaufpunkt nicht nur für die Windhauser selbst. Mit dem Wanderweg „Höhenflug“ liegt das schmucke Dorf inzwischen nämlich wie eine Perle an der Schnur. Ein für das südliche Sauerland einmaliges Panorama mit atemberaubender Fernsicht erwartet den Wanderfreund, der von Hülschotten kommend über Vierkreuze und Windhausen über die Höh nach Roscheid marschiert oder mit dem Fahrrad fährt. Auf ein erfrischendes Getränk in der zentralen Dorfschänke, die an Sonn- und Feiertagen ab 10 Uhr, alltags ab 16 Uhr geöffnet ist, folgt die

ganz entspannte Pause auf dem Hof Roscheid mitten im Grünen, um einen besonderen Tag genussvoll zu krönen. Die Windhauser Rentner indes suchen nach neuen Herausforderungen. Gemeinsam, auch mit denen, die nicht mehr ganz so gut auf den Beinen sind, gehen sie jedes Jahr auf Tour. Für den September steht das schöne Ahrtal auf dem Plan, ebenso, wie sie schon Firmen besichtigt oder auch mal 1.700 Euro an eine humanitäre Initiative in Mosambik gespendet haben. Und dann ist da noch die große Weihnachtsfeier, zu der alljährlich alle zusammenfinden. Wohl dem, der sich unter Freunden weiß – woll?

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Von wegen Müller S G V D r o l s h ag e n r e l o a d e d – a u f n e u e n W e g e n wa s e r l e b e n Von Birgit En gel

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ein, Hape Kerkeling habe ihn nicht Heute, über 20 Jahre später, befindet neugierig gemacht, sagt Reinhard man sich längst auf neuen Wegen Heer. Im Mai war er auf dem Jakobsweg, abseits von eingetretenen Pfaden. SGV genauer gesagt: auf dem bekanntesten reloaded! Weg vom muffigen KnickerTeil davon, dem Camino Francese. Und bocker-Image mit Butterbrot und Therim Juli ist er wieder in Spanien, allermoskanne, spießigem Wanderstab und dings auf einer anderen Route. „Überall, Filzhut. Mit neuen Impulsen hin zu wo Pilger aufbrachen, sind Wege enteinem positiven und modern aufgestanden. Wer im Sauerland sagt, hier weckten Aussehen, lautet die Marschgeht der Jakobsweg her, gut und schön. richtung. Er geht im Grunde überall her.“ In der Tat, Wandern hat sein kleinbürAuf seinen vielen Reisen in die Toskana, gerliches Image schon lange verloren, oder vielmehr mit der Via Francigena – das Bild sich gründlich gewandelt. „Im eine der bedeutendsten Pilgerstraßen Frühtau zu Berge“ und „Das Wandern überhaupt, die ganz ursprünglich von ist des Müllers Lust“ singt kein Mensch Trier nach Rom führte –, entdeckte er mehr! Doch die Art der Fortbewegung sein Interesse für diese Wege. „Auch ist heute wieder ganz im Trend. Auch Seit über 20 Jahren SGVer: Reinhard Heer Karl der Große ging diese Straße, um bei jungen Leuten. Zurück zur Natur! sich in Rom zum Kaiser krönen zu lassen. Das hat mich neuHeißt aber nicht, dass sich die Vereine mit Heerscharen jungen gierig gemacht.“ Blutes rühmen können. Binden will sich heute kaum noch Der 69-jährige Drolshagener hat viel zu erzählen; man kommt jemand. schnell vom weltweiten Pilgern zu Napoleon vor den Toren des Muss auch nicht. „Wir sind bewusst offen. Jeder kann mitkurkölnischen Sauerlandes bis zu den Hexen in Drolshagen. kommen und sich uns anschließen“, betont Reinhard Heer. Und er macht sich oft auf die Socken – denn das ist sein Metier. Indes freut sich der SGV Drolshagen über 250 Mitglieder bei Früher war er bei den Pfadfindern, als solcher viel in der Natur, einem Altersdurchschnitt von 48 Jahren – immerhin. „Sehr gut im Übrigen immer schon interessiert an Geschichte und ein für den SGV. Ich bin einer der Ältesten“, rechnet er. Die Mensch, der aktiv ist und stets etwas um die Hand haben muss. Jugend mitzunehmen sei allerdings schwierig, muss er einräuSeit 1992 ist er Vorsitzender des SGV Drolshagen, ließ mit men. Auch da suche man neue Wege. einigen wenigen anderen diese traditionsreiche Abteilung des An Ideen fehlt es ansonsten nicht. „Das Wandern ist nach wie Sauerländer Gebirgsvereins wieder aufleben, die 1892 gegrünvor unser Kerngeschäft“, erklärt der Vereinsvorsitzende, „aber det wurde und dann 1957 in einen Dornröschenschlaf fiel. nicht stur von A nach B.“ Nein, das ist doch viel zu langweilig. „Wir haben versucht, von Anfang an deutlich zu machen, dass Vielmehr wolle man den Horizont erweitern, etwas erleben, dieser Verein einen anderen Geruch bekommen muss“, sagt er seine Nase irgendwo reinstecken, Lukullisches genießen und und stellt fest: „Da war ich dann SGVer.“ Und dabei ist er sich auf den Spuren der Geschichte bewegen. „Das Sauerland geblieben. ist voll davon. Es gibt etliche Ecken, die weithin unbekannt

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DROLSHAGEN Für jeden Geschmack, für jedes Alter und immer lebendig unterwegs: SGV ist viel mehr als wandern von A nach B.

sind, und viele interessante Menschen, mit denen man ins Gespräch kommen kann.“ Wandern mit dem SGV Drolshagen hat viele Gesichter: Speedhiking für sportliche Geher, Genusswandern für Senioren, historische Wanderungen, kulinarische Wanderungen, Wandern für Frühaufsteher „wenn der Hahn kräht“ oder als Städtetour. „Auch in Großstädten kann man wandern, abseits typischer Touristenwege.“ Neu ist „After-Work-Wandern“, nach Amtsstube und Office und für all jene, die den Tag auf dem Schreibtischstuhl verbringen. „So mancher möchte sich gerne bewegen, hat aber keine Motivation. Mit uns kann man den Büromief ausdunsten lassen.“ Und dann gibt es schon lange die Nordic Walker sowie daneben seit vier Jahren die Mountainbiker: den sportlich orientierten „Trupp Harmonie“ und die gemütliche „Cappuccino-

Truppe“. Einfälle haben die Drolshagener … Dabei bleibt man nicht nur in der Region, sondern ist auch anderweitig unterwegs, angefangen vom Ahrtalradweg bis zur Alpenüberquerung – Mountainbiken vom Feinsten. Wir gesagt, bald macht sich Reinhard Heer wieder auf die Socken. Dann leitet er die Jakobs-Tour von Madrid nach Santiago de Compostella. „Aber nicht als klassische Pilgerfahrt, sondern auf ausgewählten Strecken mit ausgesuchten Eigentümlichkeiten.“ Die Auslands-Exkursionen veranstaltet der SGV Drolshagen im Übrigen für die SGV-Wanderakademie. Auch hier ist jeder willkommen. Auf Heers letzter Tour waren alleine 14 Wandervögel aus Drolshagen dabei. Welche Stadt ihm in Deutschland, Europa oder weltweit am besten gefällt? Da muss der SGVer überlegen. Es gibt ja so viele … Und welche Region? Auch da muss er passen. Und nach etwas Zögern: „Ach wissen Sie, ich bin Sauerländer“.

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125 Jahre Kolpingsfamilie Attendorn e i n e la n g e G e s c h i c h t e

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eit nunmehr 125 Jahren gibt es die Kolpingsfamilie in Attendorn. Eine lange Zeit, in der der Gesellenverein in vielerlei Hinsicht das Leben in Attendorn durch die vielfältigsten Aktivitäten und Zusammentreffen mitgeprägt und bereichert hat. Das Jubiläumsjahr wird feierlich begangen. Zunächst stand eine Fahrt nach Köln zur Grabeskirche von Adolph Kolping am 26. Mai auf dem Programm. In der Minoritenkirche, am Grab von Adolph Kolping, wurde eine heilige Messe mitgefeiert, an der auch Präses Pastor Johannes Epkenhans als Konzelebrant teilnahm. Zuvor besichtigten die Attendorner im Geburtshaus von Adolph Kolping in Kerpen das KolpingMuseum. Am Sonntag, 22. September, beginnt um 10 Uhr die offizielle Feier mit einem Pontifikalamt im Sauerländer Dom, an dem der Hauptzelebrant Weihbischof Manfred Grothe aus

Paderborn sein wird. Als Konzelebranten sind neben dem derzeitigen Präses Pastor Johannes Epkenhans auch alle Präsides eingeladen, die in den letzten Jahrzehnten der Attendorner Kolpinggemeinschaft mit Rat und Tat zur Seite standen. Vorsitzende Anja Goebel hat deshalb die Geistlichen Jörg Cordes, Guido Potthoff, Andreas Sofka, Raimund Kinold, Hans-Gerd Westermann, Heinz Volmer, Anton Köster, Reinhold Theune, Josef Vorderwülbeke, Ludger Vornholz und Franz Rinschen angeschrieben und, soweit es ihre Gesundheit und Zeit zulassen, um Teilnahme gebeten. Nach dem Festhochamt findet im Attendorner Kolpinghaus ein Festakt mit Grußworten, Ansprachen sowie einem Vortrag statt. Am 8. Dezember, genau am 200. Geburtstag von Adolph Kolping, wird außerdem der Kolpinggedenktag begangen. 97 Mitglieder hat die Attendorner Kolpingsfamilie derzeit. Vorsitzende ist seit dem Jahr 2010 Anja Goebel. Sie sagt: „Die

Unser Bild entstand auf der Mitgliederversammlung im Februar dieses Jahres und zeigt einen Teil der Vorstandsmitglieder der Kolpingsfamilie Attendorn und das Neumitglied Rosemarie Münch (dritte von links).

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Kolpingsfamilie Attendorn ist eine moderne Bildungs- und Lebensgemeinschaft, die auf christlich-sozialer Basis alle Alters- und Lebensbereiche umfasst. Wir verstehen uns als soziales Netzwerk, das gekennzeichnet ist von der Fürsorge und der Verantwortung der Mitglieder füreinander.“ Im Vorstand aktiv sind im Jubiläumsjahr desweiteren Pastor Johannes Epkenhans (Präses), Marcus Maiworm (u. a. stellv. Vorsitzender und Schriftführer), Georg Kleine (Kassierer), Jochen Springob (Gesellschaft und Gemeinde), Otti Remmel (Musik, Theater und Brauchtumspflege), Sigrid Trilling (Seniorenarbeit), Hans-Joachim Stumpf (Beisitzer) und Gertrud Schulte (Beisitzer). Die Geschichte der Kolpingsfamilie Attendorn ist lang. Sie begann am 9. Dezember 1888, als sich 32 junge Männer zur Gründung des Gesellenvereins trafen. Im Jahr 1913 hatten die Kolpingbrüder großes Glück: Pfarrer a. D. Klein schenkte dem Gesellenverein Grundstück und Haus an der Promenade (heute Ostwall 95). Nach dem Tod von Pfarrer Klein konnte man Pfingsten 1925 in das eigene Heim einziehen. 1938 wurde der Gesellenverein von den Nazis verboten und das Grundstück mit Gebäude an die Kirchengemeinde Attendorn überschrieben. Durch den Luftangriff am 28.3.1945 wurde das Kolpinghaus völlig zerstört und im März 1946 abgebrochen. Die Rückgabe des Trümmergrundstücks von der Kirchengemeinde an die Kolpingsfamilie erfolgte im Jahre 1948. Mit der Absicht, das zerbombte Gesellenhaus wieder aufzubauen, traf sich der Träger, der Kolpinghaus e. V., am 5. Januar 1956 mit Vikar Grosche, Josef Brake, August Schulte, Theodor Frey, Alois Albus und Hugo Schmidt. Es wurde eine ordentliche Generalversammlung einberufen und bereits am 23. Januar 1956 der Kolpinghaus e. V. neu gebildet. In einer außerordentlichen Generalversammlung am 12. Juni 1955 wurde der Wiederaufbau des Kolpinghauses formell beschlossen. Wie immer gab es auch hier treibende Kräfte. Sie waren in Präses Vikar Grosche, Alfons Köhler als Finenzchef sowie Herbert Burghaus und Walter Viegener, die dem Arbeitsausschuss angehörten, zu sehen. Am 15. November 1957 stand ein schmuckes neues Kolpinghaus am Ostwall 95 und wurde durch die feierliche Segnung durch Dechant Köster der Bestimmung übergeben. Der Träger des Kolpinghauses, der Kolpinghaus e. V. besteht im Jahr 2013 aus folgenden Mitgliedern: Georg Kleine (Vorsitzender), Karl-Josef Rutz (Kassierer), Bernd Goebel (Schrift-

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führer), Josef Schulte, Georg Ortmann, Karl-Georg Hoffmann, Clemens Burghaus, Jochen Springob, Sigrid Trilling, Hans-Joachim Stumpf, Walter Viegener, Herbert Stinn, Karl Brocksieper und Rudolf Greitemann. Geborene Mitglieder sind Pastor Josef Vorderwülbeke, Anja Goebel und Präses Pastor Johannes Epkenhans. Lange Jahre organisierte Herbert Burghaus ein Fahrtenprogramm, das die Kolpingschwestern und -brüder von der Ostsee bis zum Bodensee, von Israel über Rom, Frankreich, Jugoslawien, Prag, Schottland, Norwegen, Finnland bis hin nach Moskau und Leningrad führte. In Rom fand man in Franziskanerpater Friedhelm Scheiwe einen ausgezeichneten Fremdenführer. Pater Friedhelm verbrachte später einige Jahre seines Lebensabends im damaligen Franziskanerkloster Attendorn. Den Zusammenhalt der Kolpingsfamilien zeigt folgende Begebenheit: Nach dem Krieg halfen auch Attendorner Kolpingsöhne bei der Entschuttung der Minoritenkirche in Köln, der Grabeskirche von Adolph Kolping. Aus diesem Kreis lebt noch der Gärtner Herbert Peters (84), der sich

noch gut daran erinnert, dass man im Jahr 1946 mit einem Lkw mit Holzvergaser der Firma Imbert nach Köln fuhr. Mitgenommen hatte man Kartoffeln, die im Kölner Kolpinghaus für die Verpflegung dringend gebraucht wurden. Die Kartoffeln waren auf der Hinfahrt auch die Sitzgelegenheit für die 16 Attendorner Kolpingsöhne. „Wenn wir durch ein Schlagloch fuhren, flogen wir erst einmal entsprechend hoch“, berichtete Zeitzeuge Herbert Peters. Im Kolpinghaus, das durch die Bomben teilweise zerstört war, wurde übernachtet. Zwei Tage arbeiteten die Hansestädter mit Hacke und Schüppe; am zweiten Tag wurden sie verstärkt durch eine zweite Gruppe Attendorner Kolpingsöhne, die mit einem offenen Lkw von Hugo Kost, ebenfalls mit Holzvergaser ausgerüstet, für einen Tag zur Entschuttung nach Köln gefahren waren und nun mithalfen, den Schutt in Eisenbahnloren zu kippen. Zum Abschluss gab es eine eindrucksvolle Gebetsstunde und die Kolpingsöhne sangen anschließend gemeinsam mit kräftiger Stimme „Vater Kolping lebe hoch“.

Eine Abordnung von 16 jungen Männern der Kolpingsfamilie Attendorn nahm an der Entschuttung der Minoritenkirche – der Grabeskirche Adolph Kolpings – in Köln teil. Das war am 4. und 5. September 1946. Nach rund drei Stunden Lkw-Fahrt erblickte man erstmals den Rhein.

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Als einer der ersten Metallbaubetriebe in Südwestfalen mit dem EH-Zertifikat „DIN EN 1090“ ausgezeichnet! Unser Unternehmen ist für die Zukunft gerüstet Die Qualifikation wird ab 2014 benötigt, um tragende Bauteile wie Treppen, Balkone, Überdachungen und ähnliches produzieren zu können. Unser seit vielen Jahren bekannter, hoher Qualitätsanspruch wird durch diese Maßnahme konsequent weitergeführt und ausgebaut. Unsere Bauprodukte werden einer werkseigenen Produktionskontrolle (WPK) unterzogen. Betriebsstrukturen und Büroabläufe wurden überarbeitet, um hochwertige und regelkonforme Produkte zu konstruieren und zu montieren.

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Ein echter Elch und ein hölzerner Vogel Z e h n B i e r , P r o s t , k n i s t e r k al t u n d e i n e G ´ ma a u f d e m Olp e r Ümm e r i c h Von Birgit En gel

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ran Pilon ist eine Frau von echtem scher Inbegriff davon. G´ma hat zwei Schrot und Korn. Allein, dass sie eine Töchter, fünf Söhne, 15 Enkel und vier waschechte Kanadierin ist, aus diesem Urenkel, die zusammenhalten wie Pech großen, weiten, wilden und zugleich sehr und Schwefel. liberalen Land kommt, in dem man lebt „Als wir uns 2006 kennenlernten, ich war und leben lässt, mag eine erste Vorstellung schon mit einem Bein wieder in von ihrem Typ erlauben: robust und gelasDeutschland, hat mich meine zukünftige sen, gradlinig und unbeirrt, humorvoll Frau ihrer Familie direkt und gnadenlos und extrem agil. Im Juli wird die 73-jährizum Fraß vorgeworfen. Das war die ge Dame zum ersten Mal nach Deutschland Bewährungsprobe, die ich dann auch kommen. Ihr Ziel ist Olpe, um genauer zu glücklich bestanden habe“, erzählt Dirk sein: das Schützenfest der St. Sebastianus Thöne. Anlass genug für ihn, für weitere Schützen, die Liebesaffäre der Kreisstädter zwei Jahre in Kanada zu bleiben. Aber mit ihrem „Ümmerich“. erst, nachdem klar war, dass Tracy das Woher W.O.L.L. das weiß? Von dem Schützenfest in Olpe besteht. „Wenn Du amtierenden Schützenkönig Dirk Thöne Das amtierende Königspaar der Olper St. Sebastia- das packst, dann behalte ich Dich auch!“, nus Schützen Dirk und Tracy Thöne und seiner Frau Tracy, Kanadierin und war seine Bedingung. Noch im gleichen Enkelin von Fran Pilon, oder besser, wie man sie liebevoll Jahr ging es auf den Ümmerich. „Sie hat das Schützenfest nennt, „G´ma“. gerockt. Dabei kannte sie nur drei deutsche Ausdrücke: Zehn Kein Zweifel, G´ma wird am Sauerland mit seinen klaren Bier, Prost und knisterkalt.“ Gewässern und reizvollen Gegenden Gefallen finden. Ein kleiDass ihre Enkelin „The Queen of Circletown“ ist, findet Fran ner Gruß an ihre Heimat, bekannt für riesige Seen und herrliPilon „natürlich klasse“, weiß Dirk Thöne. „Aber anfangen che Landschaften. Völlig neu für sie aber, dass man auf einen kann sie damit eigentlich nichts – noch nicht. Sie wird jetzt die hölzernen Vogel, festgezurrt im Kugelfang, schießt. So etwas volle Breitseite erleben und einen Heidenspaß haben.“ kennt man in Kanada nicht! Und Fran Pilon ist eine passioG´ma lebt in Noélville, rund 80 Kilometer nördlich der nierte und ausgemachte Jägerin, streift mit der Flinte im AnGeorgian Bay in der Provinz Ontario im Südosten des zweitschlag durch die endlosen kanadischen Wälder, erlegt Elche, größten Landes der Erde, wo neben Elchen auch Schwarzbären, Hirsche und Rehe, mitunter sogar zwei auf einen Streich – kein Weißwedelhirsche, Wölfe und Kojoten bejagbar sind. Auch Jägerlatein, sondern eine wahre Geschichte, die, wie man hört, wenn Ontario die bevölkerungsreichste Provinz Kanadas ist, ist beim Barbecue an lauen Sommerabenden schon für viele sie mit 13 Einwohnern pro Quadratkilometer alleine im unterhaltsame Stunden hergehalten hat. Wobei dann zwischen Vergleich zum ländlichen Kreis Olpe sozusagen menschenleer. den Hamburgerbrötchen kein Rind-, sondern, eben ganz stilGanz zu schweigen vom Ümmerich, auf dem am dritten echt, Elchfleisch für die deftige Komponente sorgt. Wochenende im Juli Tausende von Menschen gleichzeitig Sie sind ein fröhliches und gastfreundliches Volk, diese zusammen feiern und tanzen – man könnte auch sagen, zusamKanadier. Und die Großfamilie von Fran Pilon ein idealtypimen leben.

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OLPE Bier, Beff, Spüene und ein hölzerner Vogel. Die kanadische Jägerin Fran Pilon macht sich auf die Spuren der Olper Schützen.

Die Geschichte Ontarios ist vor allem die Geschichte der Irokesen, Huronen und Algonkins. Der Name bedeutet „schönes Wasser“. Die Provinz wartet mit ihren 250.000 Seen und einem über 100.000 Kilometer langen Flusssystem mit einem enormen Wasserreichtum auf. „Wenn man im Winter bei G´ma zu Besuch ist, nimmt man nicht die Straße zum nächsten Kiosk, man nimmt den kurzen Weg und fährt mal eben mit ihrem Schneemobil über den vereisten See“, liefert Dirk Thöne einen weiteren Mosaikstein von G´mas Lebensstil. Die „zwei auf einen Streich“ erlegte Fran Pilon übrigens im Nordwesten Ontarios, an der Grenze zu Manitoba, dem Tor zur Prärie, wo nicht so Hartgesottene in der endlosen Wildnis aus Wald und Wasserläufen, Sümpfen und Mooren schnell an ihre Grenzen kommen. Natürlich nicht G´ma. Selbst dann nicht, als ihr eine Knieoperation das Laufen verbat. Sie erledigte ihren Job eben aus dem Pick-up-Truck heraus. „Manchmal ist sie tagelang einfach nicht erreichbar, irgendwo unterwegs“. Die Olper Majestäten freuen sich, ihre G´ma bald unter ihren Fittichen zu haben. Dann wird sie das Olper Beff und Spüene, fein aufgeschnittenes Kuheuter, kennenlernen – und natürlich das Schießen auf den hölzernen Vogel. Bier mag sie sowieso. „Auch da ist sie standfest“, lacht Dirk Thöne. Er und seine Frau Tracy wissen, dass Fran Pilon zwar als Fremde

auf den Ümmerich kommt, aber als Freundin geht. Und ein Glückwunsch von einer kanadischen Elchjägerin ist dem neuen König der Olper St. Sebastianus Schützen sicher. Das hat es bisher noch nicht gegeben, woll!

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S c h ü t z e n f e s t t e r m i n e 2 0 13 (in der Region „Rund um den Biggesee“) St. Josef-Schützenverein Altenkleusheim e.V. – Vom 14. – 16.6. Schützenkönig: Thiemo Burghaus mit Elisabeth Burghaus Schützenkaiser: Michael Hunold mit Silke Hunold J.-Schützenkönig: Michael Baumann mit Amelie Klein Schützenverein St.Clemens 1976 e.V. Drolshagen Vom 14. – 16.6. Schützenkönig: Martin Wrede Schützenkaiser: Josef Kühr J.-Schützenkönig: Peter Lütticke Schützenbruderschaft St. Antonius Windhausen 1908 e.V. Vom 14. – 16.6. Schützenkönig: Michael Heinze Schützenkaiser: Stefan Rauterkus St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Ottfingen 1919 e.V. Vom 21.6. – 23.6. Königspaar: Ludger Schneider mit Danny Schneider Kaiserpaar: Karl Josef Ochel mit Ursula Ochel St. Rochus Schützenverein Lütringhausen 1904 e.V. Vom 28.6. – 1.7. Schützenkönig: Bernd Stepmann Schützenkaiser: Bruno Stock

Schützenverein St. Elisabeth 1919 Schönau-Altenwenden Vom 28. – 30.6. Schützenkönig: Thomas Lazar mit Maike Lazar Schützenkaiser: Michael Arenz mit Sigrid Arenz J.-Schützenkönig: Fabian Tump mit Karina Schneider J.-Schützenkaiser: Jens Stursberg mit Nadine Wolf St. Josef Schützenbruderschaft Bleche e.V. 1924 Vom 29.6. – 1.7. Schützenkönig: Sebastian Dickhaus mit Valerie Grütz Schützenkaiser: Karsten Koopmann mit Anja Koopmann J.-Schützenkönig: Nicolas Bieker mit Jelena Feldmann Schützengesellschaft 1222 e.V. Attendorn Vom 5.7. – 8.7. Scheibenkönig: Sebastian Klimpel mit Julia Klimpel Vogelkönig: Thomas Wacker mit Helga Wacker Heimatschutzverein St. Hubertus Rhode e.V. Vom 5.7. – 8.7. Schützenkönig: Friedhelm Middel mit Marion Middel Schützenkaiser: Peter Teipel mit Helga Teipel

St. Antonius Schützenbruderschaft Gerlingen e.V. 1898 Vom 12.7. – 14.7. Schützenkönig: Stefan Weber mit Regina Weber Schützenkaiser: Holger Grebe mit Christine Stahl J.-Schützenkönig: Kai Lang mit Ira Hendricks St. Laurentius Schützenverein Schreibershof e.V. Vom 12.7. – 14.7. Schützenkönig: Andreas Trapp mit Silke Trapp Schützenkaiser: Jochen Bieker mit Heike Bieker Schützenverein 1867 e.V. Heggen Vom 13.7. – 15.7. Schützenkönig: Ralf Spelten mit Annette Spelten Schützenkaiser: Udo Hanisch mit Edith Hanisch J.-Schützenkönig: Frederik Graetz mit Anna Schöttler Schützenverein St. Sebastianus Olpe 1311 e.V. Vom 20.7. – 22.7. Schützenkönig: Dirk Thöne mit Tracy Thöne Schützenverein St. Margareta e.V., Ennest Vom 20.7. – 22.7. Schützenkönig: Ralf Reuber mit Carola Reuber


Schützenkaiser: Ferdinand Jung mit Christa Jung J.-Schützenkönig: Raphael Stumpf mit Laura Keseberg St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Helden e.V. – Vom 20.7. – 22.7. Schützenkönig: Jürgen Eckel mit Lena Arens Schützenkaiser: Walter Aßmann mit Luzia Aßmann J.-Schützenkönig: Florian Vogt mit Linda Gabriel Schützenverein Valbert gegr. vor 1582 e.V. – Vom 20.7. – 21.7. Schützenkönig: Jörg Eilrich mit Birgit Nowak-Struth Schützenkaiser: Klaus Busch mit Gertraude Busch Prinz: André Schneider mit Carolin Böcker Schützenverein St. Hubertus 1938 e.V. Biekhofen – Vom 26.7. – 29.7. Schützenkönig: Dennis Keseberg mit Lena Stamm Schützenkaiser: Horst Mertens mit Gerda Mertens J.-Schützenkönig: Benjamin Böcher mit Evelyn Knaus Schützenverein Zur Listertalsperre e.V. Hunswinkel – Vom 26.7. – 28.7. Schützenkönig: Harald Lüsebrink Schützenkaiser: Wolfgang Kittner J.Schützenkönig: Christian Ackermann St. Siegfried Schützenverein Sondern e.V. Vom 26.7. – 28.7. Schützenkönig: Oliver Klein Schützenkaiser: Berthold Struck J.-Schützenkönig: Marius Kramer

St. Sebastianus Schützenbruderschaft Dünschede 1884 e.V. – Vom 27.7. – 29.7. Schützenkönig: Dirk Schürmann mit Sandra Schürmann Schützenkaiser: Leo Schürmann mit Gaby Schürmann J.-Schützenkönig: Fabian Arens mit Nadja Schröder Schützenbruderschaft St. Antonius Iseringhausen 1898 e.V. Vom 28.7. – 29.7. Schützenkönig: Sebastian Stracke mit Isabell Stahl Schützenkaiser: Andreas Stracke mit Petra Stracke Schützenbruderschaft St. Antonius Hillmicke 1907 e.V. Vom 2.8. – 4.8. Schützenkönig: Stephan Kaufmann mit Judith Kaufmann Schützenkaiser: Christoph Clemens mit Dorothee Clemens J.-Schützenkönig: Dominik Halbe mit Maren Nebeling St. Matthäus Schützenverein Rüblinghausen Vom 2.8. – 5.8. Schützenkönig: Mario Bala mit Sabine Bala Schützenkaiser: Winfried Halbe mit Manuela Halbe J.-Schützenkönig: Maximilian Dierig mit Sarah Alfes Listerscheider Schützenverein 1868 e.V. Vom 3.8. – 5.8. Schützenkönig: Uwe Kollmann Schützenkaiser: Franz-Josef Henze J.-Schützenkönig: Sven Stump

Schützenverein St. Josef 1900 e.V. Rehringhausen – Vom 9.8. – 11.8. Schützenkönig: Dieter Ohm mit Michaela Ohm Schützenkaiser: Dietmar Vitt mit Christina Vitt Schützenverein St. Augustinus Neu-Listernohl 1893 e.V. Vom 10.8. – 12.8. Schützenkönig: Christoph Heuel Schützenkaiser: Michael Rinscheid Schützenverein St. Johannes 1903 Saßmicke Vom 23.8. – 25.8. Schützenkönig: Stefan Gummersbach mit Melanie Asaro Schützenkaiser: Günter Bauer mit Sieglinde Bauer J.-Schützenkönig: Tim Hardenbicker mit Jessica Böhme Schützenverein St. Michael Oberveischede e.V. Vom 24.8. – 25.8. Schützenkönig: Markus Kruse Schützenkaiser: Rafael Remberg J.-Schützenkönig: Jan Weiskirch St. Antonius Schützenverein e.V. Heid – Vom 30.8. – 1.9. Schützenkönig: Thomas Goertzen mit Konny Daßler Schützenkaiser: Martin Solbach mit Christel Solbach J.-Schützenkönig: Martin Engel mit Viktoria Weber RÜBLINGHAUSEN – BUNDESSCHÜTZENFEST Vom 20.9. – 22.9.


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Der freundliche Service ist im Klumpen natürlich eine Selbstverständlichkeit: Hier fühlt man sich gleich zu Hause.

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Der Klumpen, was für ein eigenartiger Name. Die Olper hinterfragen ihn natürlich nicht mehr. Viele kennen die Geschichte, anderen ist es Selbstverständlichkeit. Was seit über 200 Jahren so heißt, das heißt eben so, woll. Dabei ist das genaue Datum der Errichtung nicht mehr nachzuweisen. Die alten Keller jedenfalls, die sich rund um den Markt befinden, sprechen die knorrige Sprache des Mittelalters. Ganz klar, hier, im Umfeld der Kirche, standen schon die Häuser zu


Zeiten der Stadtgründung vor 700 Jahren. Doch nach dem großen Brand von 1795 wurde der Grundriss der Innenstadt neu angelegt und der uralte, gewachsene Verlauf der Gassen wich der rechtwinklig-preußischen Ordnung, die nach der napoleonischen Zeit ihren Einzug im kurkölnischen Sauerland gehalten hatte. An der unteren Ecke des Marktes, etwa dort, wo sich wohl auch der Pranger befand, an dem mancher Sünder mit aufgesetzten Eselsohren öffentlich seine Missetaten bereute, dort taucht in der Chronik als Wirtin eine Witwe Maria Hardenack auf, geborene Klumpe. So einfach kann das sein. Um 1900 verkauften die Nachfahren das Haus an die Familie Müller; und die Olper erinnern sich nicht nur an den legendären Gastwirt Franz Müller, sondern auch an Ulrich und Astrid Müller, die vor einigen Jahren erst in den wohlverdienten Ruhestand gegangen sind. Dabei beherbergte der Klumpen auch noch andere Geschäfte: so einen Feinkostladen oder auch die BP-Olex-Tankstelle mit Zapfsäule vor der Tür, an der man in den 1920er-Jahren sein Schnauferl auftanken konnte. Heute ist das kaum noch vorstellbar, aber der Marktplatz war bis vor wenigen Jahren noch komplett für den Verkehr freigegeben! Es ist ja doch schöner, nun an gleicher Stelle unter den Linden ein schattiges Plätzchen am Tisch zu finden, woll? Übrigens hat der Klumpen barrierefreie sanitäre Anlagen, womit auch bei den praktischen Details klar wird, dass Helena und Mario ihr Gasthaus für alle führen, über alle Generationen. Das bezieht sich zum Beispiel auch auf die Musik, bei deren Auswahl sehr genau auf das gerade anwesende Publikum geachtet wird, denn „Hauptsache Wohlfühlen“ ist angesagt!

Der Klumpen am Markt in Olpe ist genauso wenig wegzudenken wie der gute alte Pannenklöpper.

Der Klumpen am Olper Marktplatz hat täglich geöffnet ab 10 Uhr bei offenem Ende, lediglich Heiligabend und Neujahr bleibt er geschlossen. Mittagstisch mit traditioneller Küche, von leicht über deftig bis vegetarisch, dazu immer wieder leckere Überraschungen. Aber natürlich auch Menüs von der Karte. Telefon 02761 827195 W.O.L.L. Sommer 2013 –

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Schnitzer, Schreiner, Schützen und Meisterstücke Tierisc he Vorbereitun gen auf das Bundessc hützenfes t in Rüblinghausen Von Birgit En gel

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raditionsbewusst und heigrößer“, findet er. Keine Frage, matverbunden, gesellig und dass man von der unmittelbaren gemeinschaftlich, professionell Nachbarschaft zur Kreisstadt pround die Zukunft im Blick: Das fitiert. „Ein Pfund, das wir gerne sind unsere Schützen. Alle drei nutzen.“ Mit dem Zuschlag auf Jahre trifft sich die große Familie der Bundesdelegiertenversammdes Sauerländer Schützenbundes lung im April 2010 stieg man mit seinen 346 Vereinen und gleich in die Planungen ein. Und 167.720 Mitgliedern zum heute ist, so wird vermeldet, alles Bundesschützenfest. In diesem in trockenen Tüchern. Jahr bei den St. Matthäus Der eine war, der andere ist: Vogelbauer Klaus Heuel und Tim Maiworm. Alle Hände voll zu tun hat noch Schützen in Rüblinghausen. Tim Maiworm. Der 21-Jährige baut die Vögel und ist nicht nur „Das Bundesschützenfest ist für unsere Größenordnung schon mit fünf Exemplaren der traditionsreichen Trophäe für die artgeeine Hausnummer“, weiß Vorsitzender Markus Bröcher: rechte Füllung der Kugelfänge verantwortlich, er hat das Amt Der vergleichsweise kleine Verein hat sich mit der Großverdes Vogelbauers erst in diesem Jahr von Klaus Heuel übernomanstaltung unter grün-weißen Fahnen einiges vor die Brust gemen und gibt also sein Debüt. nommen. Gut, einen Jungschützenvogel hat er schon einmal gebaut, sozuVom umfassenden Sicherheitskonzept über die staufreie An- und sagen sein Bewährungsstück. Wenn aber im September die Abreise der geschätzten 12.000 Schützen und Musiker alleine amtierenden Könige der Vereine aller sieben Kreisschützenbünde am Sonntag, der gebührenden Unterbringung und Verpflegung Jagd auf den Titel des Bundeskönigs machen, sind die bis zum perfekten Festzug und Festablauf steht er mit Anforderungen höher. Robust und zäh soll das Federvieh sein, Unterstützung der gesamten Dorfgemeinschaft Gewehr bei Fuß. das ist Pflicht. Das Aussehen die Kür. „Wenn in den Vorrunden In der Tat: Rüblinghausen ist der kleinste Ort, in dem das „Fest, rund 50 Schützen auf einen Vogel schießen, muss er schon etwas das seinesgleichen sucht“, um es mit den Worten von aushalten“, sagt Bröcher. „Das ist der Anspruch.“ Bundesoberst Karl Jansen zu sagen, je ausgerichtet wurde. Selbst Tim Maiworm sieht dem Ereignis unbeschwert entgegen. Die Velmede im Hochsauerland, Ausrichter 1977, ist mit rund Tugend der Jugend? Nicht nur, schließlich ist er gelernter 3.300 Einwohnern dreimal so groß. Schreiner mit gut ausgestatteter Hobbywerkstatt. Der Aussicht In der Zusammenschau, so Bröcher, sei die Ausrichtung des auf hochwertige Stangentiere steht also nichts im Wege. „Das Bundesschützenfestes die logische Konsequenz einer Kette von wird“, verspricht der junge Vogelbauer. großartigen Ereignissen: Angefangen bei Jürgen Stahl, König „Ich habe immer gesagt, mit 70 höre ich auf“, erzählt Vorgänger von Rüblinghausen und Bundesschützenkönig von 2001, der Klaus Heuel. Ein Schütze, ein Mann, ein Wort! Im vergangenen daraus folgenden Teilnahme am Europaschützenfest 2003 in Jahr lieferte er zum letzten Mal. „Wenn man einen Schützenvogel Österreich bis letztendlich zur Ausrichtung des Kreisschützenfestes baut, muss man die Natur beobachten.“ Und so legte er bei seiim gleichen Jahr. „Mit viel positiver Resonanz im Nachgang und nen meisterhaften Kreationen neben der richtigen Kondition hilfreichen Erfahrungen. Das Bundesschützenfest ist eben nur stets großen Wert auf realistisches Aussehen. Sie glichen den

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Die St. Matthäus Schützen haben sich mit dem Bundesschützenfest einiges vorgenommen und vermelden: Es ist alles in trockenen Tüchern. (V.l.n.r.:) Hauptmann Jürgen Nitschke, der 2. Vorsitzende Olaf Dierig, Vorsitzender Markus Bröcher, Geschäftsführer Dietmar Moess und Kassierer Christian Spitzer.

edlen Greifvögeln aufs Beste. Für Königsadler mit kleinen Taubenfüßchen oder dürftigen Schwingen hat er wenig übrig. Was den Blick auf seinen Vater lenkt, der ihm die Passion für Natur und Gewerk in die Wiege legte: Karl Heuel († 2003), ein Original durch und durch. Mit 19 Jahren schnitzte er den ersten vereinseigenen Vogel von Rüblinghausen überhaupt. Das war 1928. Unerschütterlich und sage und schreibe 70 Jahre blieb er dabei. Von Beruf ebenfalls Schreiner gehörte er zu der Sorte, die ihren Meisterstücken eine Seele schenken. Und davon gab und gibt es neben besagten Vögeln einige: das große Altarkreuz der Rehringhauser Pfarrkirche oder die Kreuzweg-Stationen in der Olper Heilig-Geist-Kirche. In den 1930er-Jahren war er Mitglied im Segelfliegerclub der Kreisstadt, baute bemannte Segelflieger. Und er fertigte geniale Beinprothesen für Rehe, die unter

Mähmaschinen geraten waren. „Die umwickelte er dann mit Wildleder, damit es schön aussah. Die Tiere haben bei uns noch ein langes Leben geführt. Und keines kam in den Topf“, erzählt sein Sohn diese fabelhafte Geschichte. Geschichte schreiben wollen auch die Rüblinghauser Schützen – und am dritten Septemberwochenende ein Meisterstück abliefern. Zentrum des Geschehens ist das Olper Ausstellungsgelände „In der Trift“ mit einer 12.000 Quadratmeter großen Zeltinstallation sowie der Dreifachschießanlage. Hier warten die Erstlingswerke von Tim Maiworm darauf, von geschätzten 150 Titelanwärtern erlegt zu werden. Wie gesagt, der junge Vogelbauer sieht es gelassen. „Ich mache eine grobe Skizze und fange einfach an. Rein intuitiv.“ Und an dieser Stelle ist Markus Bröcher an der Reihe zu sagen: „Das wird “ – und damit meint er viel mehr als die Vögel.

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arauf kann die Volksbank Entscheidungsprozesse so Bigge-Lenne zu Recht schlank wie möglich sind. stolz sein. Zum zweiten Mal „Das ist bei uns der Fall“, in Folge wurde die Bank freut sich Michael Griese. jetzt vom TÜV Saarland für Und weiter: „Es ist unser exzellente Beratungsqualität Ziel, Kunden ganzheitlich im Bereich Baufinanzierung zu beraten, bei der Baumit dem offiziellen TÜVfinanzierung, aber auch in Siegel „Geprüfte Kundenanderen Bereichen. Daran beratung“ ausgezeichnet. arbeiten wir seit Jahren „Überrascht hat uns das intensiv und investieren Ergebnis nicht, aber es tut viel in Schulungen und gut zu sehen, dass es richtig Weiterbildungen“, sieht er war, in den vergangenen (v.l.) Die Finanzierungsspezialisten der Volksbank Bigge-Lenne, Jochen Küthe und die Arbeit der Volksbank Christian Heuel präsentierten das neue TÜV-Siegel jetzt in Attendorn. Jahren viel Zeit und Geld in durch das gute TÜV-Testat den Bereich Beratungsqualität zu investieren“, freut sich bestätigt. „Das zahlt sich nun aus. Für uns als GenossenVorstandsmitglied Michael Griese über die TÜV-Plakette. Er schaftsbank, aber vor allem auch für unsere Mitglieder und und die Finanzierungsspezialisten Jochen Küthe und Christian Kunden“, so Griese abschließend. Heuel nahmen das TÜV-Zertifikat für die Volksbank BiggeLenne jetzt in Attendorn mit Freude entgegen.

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A

ls 1957 mit dem Bau der Biggetalsperre Schmiede verstaute. Eines Tages kam ein begonnen wurde, gab es für viele Kontrolleur der Berufsgenossenschaft, der Bauleute und Handwerker schnell eine unseren jungen Betrieb inspizieren wollte. Menge zu tun. Auch Schmiedemeister Wie gesagt, unsere Bretterbude durfte Matthias Heuel aus Listerscheid erinnert nicht massiv sein, weil im Biggetal keine sich an eine Zeit, in der er mit seinem festen Bauten mehr gestattet waren. Und Bruder Meinolf, seines Zeichens Kfzwenn man einmal zur Toilette musste, Meister, einen Betrieb am Bahnhof von dann lief man eben das Stück hinüber bis Listernohl eröffnete, heute längst in den zum Bahnhof von Listernohl.“ Der Fluten des Sees versunken. „Dreieinhalb Kontrolleur machte ein wichtiges Gesicht, mal sieben Meter, eine Holzbaracke, weil als er bedeutungsschwer nach eben jener feste Bauten durch den gesetzlichen Toilette fragte, die für den ordnungsgemäBaustopp im gesamten Sperrenbereich verßen Betrieb einer gesetzlich gestatteten boten waren.“ Der 79-Jährige lacht: „Das Schmiede wohl zum Pflichtprogramm Werkzeug war drinnen, die Esse auch, und gehörte. Meister Heuel: „Dort hinten, am das war´s auch schon mit dem Platz. Klar, Matthias Heuel hat seinen Hammer noch immer Bahnhof sei sie, das sagte ich ihm.“ Diese parat. gearbeitet wurde draußen, vor dem Tor, Antwort war nicht eben zufriedenstellend, auf dem Kopfsteinpflaster, wo denn sonst?“ Bald schon wie man sich denken kann. Der Kontrolleur entgegnete, wie herrschte Vollbeschäftigung, denn es geht jede Menge man denn verfahre, wenn es mal wirklich dringend sei? Der Schwermetall zu Bruch, wenn man 6,5 Millionen Tonnen junge Schmiedemeister blieb cool: „Für diesen besonderen Fall Erdreich bewegen will. haben wir extra ein nagelneues Rennrad angeschafft, und das „Das größte Ding war ein Dampfbagger, der mit ein, zwei sogar mit Kettenschaltung, falls es richtig pressiert!“ Das wollte Schaufeln einen ganzen Lkw beladen konnte.“ Dazu kamen der Beamte nicht glauben, bis Meister Heuel den Lehrling losganze Flotten von ausrangierten Kippern, die ohne Zulassung schickte und dieser sogleich besagtes neues Rennrad voller Stolz innerhalb der Baustelle im Zeitraffer zuschanden geritten wurpräsentierte. Die Genehmigung erfolgte postwendend: „Für den. Auch gab es im Umfeld des Sperrenbaus sehr viele dringenden Besuch der sanitären Anlagen am abseitigen Bahnhof Kleinunternehmer, die sich einen Lkw oder auch eine Raupe steht ein Rennrad mit Kettenschaltung zur Verfügung.“ Darüber kauften und vom großen Kuchen ein Stück abhaben wollten. lacht man in Listerscheid ein reichlich halbes Jahrhundert später Viele haben sich dabei verrechnet und gingen pleite. Andere noch immer. begründeten Unternehmen, die bis heute erfolgreich am Markt Bundesweit bekannt wurde Matthias Heuel 1981 als „Schmied sind. von Attendorn“ durch „Wetten, dass ..?“ mit Frank Elstner im Matthias Heuel erinnert sich gern an manche schöne Geschichte ZDF. Damals schlug er nur mit dem Hammer ein kaltes aus dieser Aufbruchszeit im Wirtschaftswunder. „Einen Lehrling Stabeisen glühend. Die Szene, in der sich „Mister Pumpernickel“ hatten wir eingestellt, der sich von seinem hart ersparten Geld Chris Howland daran eine Zigarette entzündet, findet sich bis ein neues Rennrad gekauft hatte, das er täglich sicher hinter der heute im Familienalbum.

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ATTENDORN 1981 wurde der Listerscheider bei „Wetten, dass ..?“ bekannt, als er mit zügigen Schlägen einen Vierkantstahl zum Glühen brachte. Chris Howland nutzte die Gelegenheit zur Zigarettenpause. (Foto: ZDF)

Dabei war das nur eines der zahlreichen Kabinettstückchen, für die der findige Schmied bekannt war und ist. „Besonders häufig musste ich keine Bierkästen kaufen, die habe ich lieber gewonnen“, wie er sich heute mit einem Augenzwinkern am Küchentisch erinnert. So konnte er mit der bloßen Faust eine Nähnadel durch ein Zweimarkstück schlagen. „Du musst die Nadel nur bündig durch einen Stapel Bierdeckel spießen, dass sie ordentlich geführt ist. Da legst Du ein Geldstück drunter und eines drauf. So kannst Du die harte Stahlnadel locker durch die viel weichere Kupfer-Nickel-Legierung treiben.“ Patsch. Macht einen Kasten Krombacher, Danke schön. Bei diesen Geschichten erinnert er sich auch an seinen Vater Emil, der gern mal zum Listernohler Schützenfest ins Festzelt

kam und im Vorbeigehen mit der bloßen Hand einen Nagel in den Balken schlug, um seinen Mantel daran aufzuhängen: Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm.

Vom EinfachEn das BEstE!

Feierabend in der Werkstatt vor gut 50 Jahren. Matthias Heuel (h. Reihe links) mit seiner Truppe in der Schmiede hinterm Alt-Listernohler Bahnhof.

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Der Garten ist meine Berufung!“

Im Ör tc h e n R e p e i s t ei n wa hre s Ga rt e n pa ra d i e s e n t s ta n d en . Natu r pu r u nd „t i er i s c h s ta rk “ . Z u B e s u c h be i S u sa n n e S t umpf. V o n Ka t ja S c h n e i d e r

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on Marcus Tullius Cicero stammt es Schöneres als ein Bad mit der berühmte Satz: „Wenn Du Rosenblüten aus dem eigenen einen Garten und dazu eine BibGarten?“ Da leuchten die Augen von liothek hast, wird es dir an nichts Susanne Stumpf nicht zum ersten fehlen.“ Der römische Philosoph Mal während unseres Gespräches. wird dabei ganz besondere Menschen Zu den Kräutern, Blumen, im Kopf gehabt haben. Menschen Sträuchern, Bäumen und anderen wie Susanne Stumpf aus Repe. Pflanzen kommen unzählige GegenDenn die gebürtige Heldenerin stände wie alte Flaschen oder nennt einen Garten ihr eigen, der Holzkisten, die von ihren Mitmehr als nur eine Aneinanderreihung menschen als Sperrmüll oder unbevon Pflanzen und Bäumen ist. dacht weggeworfen wurden und nun Susanne Stumpf hat mitten im aufgearbeitet im Garten der Familie Sauerland ein wahres Gartenparadies Stumpf einen Platz gefunden haben. erschaffen. „Ich finde manche Sachen im Wald Und das innerhalb von nur neun und mache mir Gedanken, wie ich Jahren. Denn erst seit Februar 2004 Susanne Stumpf genießt die Zeit im Garten mit ihrem Ehemann diese gestalten kann. Meistens klappt wohnt Susanne Stumpf mit ihrem Werner. das dann auch.“ Mann Werner (Susanne Stumpf: „Mein bester Rasenmäher“) in Susanne Stumpf hat mehr als nur den berühmten Grünen dem kleinen Dörfchen Repe vor den Toren Attendorns. Mit der Daumen. Eine auch für Nicht-Experten wie die Verfasserin Pflanzung von Apfel- und Kirschbäumen begann das „Abenteuer dieses Berichtes, die sich gerade einmal über die Farbenpracht Garten“ für Susanne Stumpf, die, wie könnte es auch anders eines Blumenstraußes freut, geradezu ansteckende Begeisterung sein, an mehreren Tagen in der Woche im Gartencenter des für den Garten und die damit verbundene immense Arbeit fast Raiffeisenmarktes in Drolshagen tätig ist. Nach den Bäumen das ganze Jahr über lässt erahnen, dass bei Susanne Stumpf kamen die Blumen, die Beerensträucher und viele heimische vieles aus dem Inneren heraus kommt. „Der Garten ist nicht Pflanzen und Wildkräuter. Und die führten zu einem Dialog nur Freude, sondern sogar eine Berufung für mich!“ mit ihrer Mutter, an den sich Susanne Stumpf gerne schmunDoch woher hat Susanne Stumpf, die im Jahr 2010 von der Jury zelnd erinnert. „Meine Mutter meinte: ,Das Unkraut geht Dir des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“ mit einem in die Pflanzen‘ – ,Das soll es ja auch‘ war meine Antwort.“ Sonderpreis für ihre Gartengestaltung ausgezeichnet wurde, all Dieses Spiegelbild ihrer inneren Einstellung, der Natur einfach das Wissen und die Kenntnisse? „Learning by doing“, lächelt 2 ihren Lauf zu lassen, ließ das 700-m -Grundstück der Familie einen Susanne Stumpf an. „Das kommt bei mir einfach aus dem Stumpf in Laufe der Jahre zu einer prächtigen Mixtur aus NaturKopf heraus. Manchmal inspiriert mich ein Blick in fremde und Nutzgarten mit einem ganz eigenen, starken Charakter Gärten, wenn ich mit meiner Freundin Ingrid Wandern gehe.“ wachsen. Die Schönheit der Rose trifft auf den Geschmack von Nicht nur Pflanzen und Bäume sind bei Susanne Stumpf in Bärlauch und Löwenzahn in Suppe oder Butter. „Und was gibt besten Händen. Der Besuch in ihrem Garten ist einfach nur

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„tierisch gut“. Neben ihren drei eigenen Hauskatzen nistet auch gerne Mal eine Drossel im Garten, überwintert der Igel in Repe und geben sich Bienen und Wildhummeln ein Stelldichein im angelegten Insektenhotel. Und was ist mit eher unbeliebten Gästen wie der Nacktschnecke? Auch dabei setzt Susanne Stumpf auf den Lauf der Natur und „engagiert“ ein paar Gehäuseschnecken, die die Eier der Nacktschnecken fressen. Und im Garten der Familie Stumpf hat sich dabei sogar eine echte Love-Story abgespielt. „Einmal hatten wir ein SpechtMännchen zu Gast. Ein Jahr später war er wieder bei uns, diesmal mit seiner Gattin. Es schien ihnen hier sehr zu gefallen“, lächelt einen Susanne Stumpf wieder einmal an, da es um die Natur und das damit verbundene Schauspiel geht. Gefallen haben auch ihre beiden Enkel – das dritte Enkelkind ist unterwegs – und natürlich Ehemann Werner, der oft anpackt, an diesem natürlichsten aller Spielplätze. Und ihre Mutter hat sich auch längst an den Garten der etwas anderen Art gewöhnt. Sind Gartenfreunde glücklichere Menschen? Auch auf diese Frage weiß Susanne Stumpf eine bemerkenswerte Antwort: „Viele Menschen wollen in der Natur leben, aber nicht mit ihr. Mein Garten ist meine Erholung und mein Urlaub.“ Ja, Marcus Tullius Cicero hatte Recht.

Susanne Stumpf bietet den W.O.L.L.-Lesern an, ihren Garten nach vorheriger telefonischer Absprache unter Tel. 02722/8542 zu besuchen.

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Dem Himmel so nah L i f e t i m e s p o r t G o lf – A k t i v d i e Na t u r g e n i e SS e n i m h e r r l i c h e n R e p e t al Von Ac him Gandras

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er die Tage mit dem schönsten Wetter gerne im Freien genießt, am liebsten mit einem herrlichen Spaziergang unter netten Bekannten, wer sich vielleicht körperlich richtig aktiv betätigt oder gar sportliche Höchstleistungen vollbringen möchte, aber doch merkt, wie sehr es den Körper negativ beansprucht, für den gibt es im Golfclub Repetal genau die richtige goldene Mitte. Golf ist der kommunikative Sport für alle, die in ausgeglichener und angenehmer Atmosphäre ihre Freizeit ebenso sinnvoll wie sportlich gestalten möchten. Dabei gibt es kein Einstiegsalter: Golf ist in der Tat ein Sport, in dem Frau und Mann in jedem Lebensalter einsteigen kann – gerade die Vielfalt der Spieler ist ein besonderer Aspekt dieses attraktiven Sports im Freien. Und auch das oft gehörte Vorurteil „Golf ist kompliziert, da gibt es so viele Regeln zu beachten“ entkräftet sich im Selbstversuch fast augenblicklich. Denn jedem wird klar, dass in einem Sport In einer gemeinsamen Aktion mit dem ohne Schiedsrichter einige Romantik-Hotel Platte wurde der Golfclub Repetal in den Kreis der Vier-Sterne-Golf- grundsätzliche Regeln und anlagen aufgenommen. Der Präsident des Clubs, Dr. Alfons Naber, und Hotelchef die sogenannte Etikette Christof Platte präsentieren vor dem Club- schon zum Schutz der haus die Plakette des Bundesverbandes eigenen Person sinnvoll Golfanlagen.

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und leicht verständlich sind – erreichen doch die geschlagenen Bälle schon bei Anfängern erstaunliche Geschwindigkeiten. Der besondere Reiz des Golfsports liegt aber immer auch in der Selbstbestimmung der Spieler: Suche ich die sportliche Herausforderung mit Gleichgesinnten im spannenden Turnier? Gehe ich alleine in den Sonnenaufgang und teile mir den herrlichen Platz nur mit den Bewohnern des Waldes? Oder ist die entspannte Runde mit Familie und Freunden genau das Richtige nach einer stressigen Alltags-Woche? Die Optionen sind zahlreich, hier ist jeder seines Glückes Schmied.


Gehen sie doch einfach mal an einem schönen Sonnentag über die zahlreichen Wanderwege, die den Golfplatz im Repetal durchziehen, und verschaffen sie sich einen ersten Eindruck über die 92 Hektar kultivierter Hügellandschaft, die den 18-Loch-Golfplatz im wunderschönen Südsauerland auszeichnen. Oft wirkt der Platz wie in die Landschaft gezeichnet und die gepflegten Fairways und Grüns wetteifern mit dem Wolkenspiel am Himmel – so nah kann man ihm in der Freizeit nur selten kommen. Der Golfclub Repetal mit seinen derzeit rund 550 Mitgliedern freut sich immer über neue Gleichgesinnte. Und der Weg dorthin ist einfacher als man denkt: Neben dem extra für Schnupperwillige angelegten Kurzplatz, für den man kein Handicap, also keine Platzreife benötigt, kann man sogar einen kostenlosen Schnupperkurs mit dem Trainer der Clubs, mit „Pro“ Phil Sierocinski, immer sonntags zwischen 14.00 Uhr und 15.30 Uhr absolvieren. Anmeldung dazu ganz einfach unter Tel. 02721.718032 oder info@gc-repetal.de. Nähere Information auch unter www.golfclub-repetal.de

Die Sponsorenturniere des Golfclubs Repetal im Sommer 2013 Audi Cup

am Samstag, 29. Juni

Steinhoff Cup

am Samstag, 06. Juli

achtzehn78

Golffriends.com, Aldiana Trophy am Sonntag, 14. Juli Golftime Cup

am Sonntag, 21. Juli

KO-Schmidt Cup

am Samstag, 03. August

Preis des SPA

am Sonntag, 11. August

Volksbank Cup

am Samstag, 17. August

Golffriends.com, Aldiana Trophy am Samstag, 21. September

© Fotos: www.golfclub-repetal.de

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Istanbul Seni Seviyorum S e c h s A t t e n d o r n e r e r l e b t e n v i e r a u f r e g e n d e Tag e i n I s t a n b u l U n d s c h aff t e n e s d a b e i u n f r e i w i ll i g i n d i e t ü r k i s c h e n Na c h r i c h t e n .

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V o n T o m Kl e i n e

nzählige historische Bauwerke, das Leben zwischen den beiden Welten Europa und Asien, die Kunst des Straßenhandels, die Leidenschaft für den Fußball, Religion und Politik, die faszinierende Küche der Türkei und die Aufregung eines Bootsunfalls. Und das in gerade einmal vier Tagen. Diese Bilanz zogen sechs Attendorner, die sich zu einer Studien- und Kulturreise in die Metropole Istanbul aufmachten. Sven Bonacker, Gerrit Schiffer, Besnik Mamaj, Aydo Gündogan, Aziz Dogru und Tom Kleine, die sich bereits seit einiger Zeit durch ihre gemeinsame Tätigkeit für den Türkischen Elternverein Attendorn (T-EV-A) oder auf andere Weise kennen, fassten den Entschluss, die Europäische Kulturhauptstadt des Jahres 2010 mit eigenen Augen kennenzulernen. Natürlich standen die für jeden Touristen fast schon verpflichtenden Besuche eines Basars, der spätantiken Zisterne Yerebatan Sarnici, der Hagia Sophia, des Topkapi-Palasts, des leider wegen Renovierungsarbeiten gesperrten Deutschen Brunnens, einer griechisch-orthodoxen Kirche und der Sultan-AhmetMoschee (in Europa auch als „Blaue Moschee“ bekannt) auf dem Programm. Doch es waren die vielen kleinen Begebenheiten und Ereignisse am Rande, die diese Reise für die sechs Freunde so unvergesslich werden ließ. Begebenheiten wie die Besichtigung der Privatschule „Fatih Koleji“, die Einladung zum Abendessen bei einer türkischen Familie oder der Abend in einem Fan-Café von Fenerbahce Istanbul, wo die Gruppe aus Attendorn gemeinsam mit vielen Fener-Fans das Europapokalspiel bei Benfica Lissabon erlebte.

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„Dank der Ortskenntnisse von Aziz Dogru und Aydo Gündogan durften wir Istanbul abseits der TouristenHochburgen kennenlernen.“ Die vier „Kartoffeln“, also die vier Deutschen, waren begeistert vom Alltag in der Metropole am Bosporus. Natürlich durfte dabei ein Besuch in einem originalen Dampfbad („Hamam“) ebenso wenig fehlen wie das Kennenlernen der berühmten Fingerfertigkeit eines türkischen Barbiers oder die weltberühmte „Eismannshow“ der heimischen Eisverkäufer. Überhaupt liefen die Geschmacksnerven der sechs Attendorner in diesen Tagen auf Hochtouren. „Schon Tage vor der Reise hatte uns Aziz Dogru darauf vorbereitet, dass wir in den vier Tagen Istanbul wohl alle sechs Kilo zunehmen würden. Ich konnte ja nicht ahnen, dass er damit schon den ersten Tag meinte“, blickt Tom Kleine schmunzelnd auf die hervorragende türkische Küche zurück. Da ließ es sich auch verschmerzen, dass sich die bierverwöhnten Sauerländer zurückhalten mussten, was den Konsum des Gerstensaftes anging. Tom Kleine: „Am Ende des ersten langen Tages wollten sich Sven und ich ein kühles Efes-Pils gönnen. Natürlich wussten wir um die Bedeutung des Alkoholtrinkens in der türkischen Öffentlichkeit, zumal wir im Eyüp-Viertel wohnten, einem der religiösesten Viertel der Stadt. Vorsichtig versteckten wir uns hinter der Mauer vor unserem Hotelzimmer. Nach nur einem Schluck stand plötzlich die Hotel-Security vor uns beiden. Freundlich, aber bestimmt, wiesen sie uns zurecht. Den zweiten Schluck nahmen wir dann im Hotelzimmer zu uns. Sehr zur Freude von Aydo, der sich türklopfend als SecurityMann ausgab und uns einen zweiten Schrecken einjagte.“


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Sechs Attendorner erlebten aufregende Tage in der Metropole Istanbul.

Die „Kartoffeln“ haben es überlebt. Ebenso wie einen Bootsunfall auf dem Bosporus am letzten Tag. Gut gelaunt bestiegen die sechs Neu-Istanbuler das Boot, das die Gruppe zwei Stunden über den Bosporus schippern sollte. Zum ersten Mal seit vielen Jahren war der Bosporus zwischen Asien und Europa aber nach gut einer Stunde wegen Nebel nicht länger passierbar. Eine Rückkehr in den europäischen Hafen war damit nicht mehr

möglich. Alle Schiffe mussten den Stadtteil Üsküdar im asiatischen Teil der Stadt ansteuern. Bei dieser Aktion rammte ein anderes Schiff das Boot mit den Attendornern an Bord. Tom Kleine: „Erst als wir abends auf dem Weg zum Flughafen an einer Raststätte die türkische Nachrichtensendung im Fernsehen verfolgten, wurde uns das Ausmaß dieses für uns so empfundenen ,Remplers‘ bewusst: Auf dem Nachbarboot gab es drei Verletzte und die Passagiere dort mussten die Rettungswesten anziehen.“ Dies tat der unvergleichlichen Atmosphäre in Istanbul jedoch keinen Abbruch. Und von den jüngsten Ausschreitungen in Istanbul hat die Gruppe ebenfalls nichts mitbekommen. Nach vier wunderbaren Tagen stand für die sechs Attendorner fest: „Istanbul Seni Seviyorum – Istanbul, ich liebe Dich!“ Den kompletten Reisebericht gibt es unter „Short Stories“ auf der Homepage www.tomkleine.de.

Fussball gegen Leukämie Bay e r 0 4 z u G a s t i n A t t e n d o r n Am Samstag, den 31. August, spielen die Altstars T IP P des Fußball-Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen. Die ehemaligen Fußballprofis spielen ab 16.30 Uhr für einen guten Zweck gegen eine Auswahl ehemaliger Sportgrößen aus dem Kreis Olpe. Ausgetragen wird das Benefizspiel im Hansastadion an der Wiesbadener Straße in Attendorn. Der Reinerlös beim Bayer-04-Gastspiel am 31. August in Attendorn kommt der Deutschen Knochenmark-Spenderdatei (DKMS) zugute. Mit diesem Geld werden dann weitere Typisierungen durchgeführt, die am Ende ein Menschenleben retten können. Dana Schnabel, die Schwester des an Blutkrebs (Leukämie) erkrankten jungen Neuenrader Sportlers Mika Schnabel, findet es toll, dass auch im Kreis Olpe Mikas Schicksal berührt und solche Aktionen auf die Beine gestellt werden. Wenn es die Gesundheit und der Behandlungsplan ihres Bruders zulässt, will sie am 31. August vor Ort sein.

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Sauerländer auf Nordeuropatour Sa n d r a , D i r k u n d d i e B e agl e b a n d e Wie in unserem letzten Heft angekündigt, haben mittlerweile unsere Sauerländer Sandra Brechmann und Dirk Schnellbögl mit ihren Beagles Heidi und Henry ihre Nordeuropatour angetreten. Stand Ende Mai waren sie bereits seit 44 Tagen auf Reisen und haben sich von Dover entlang der englischen Südküste bis nach Cornwall und weiter über Wales bis in die schottischen Highlands „vorgearbeitet“. Sandra und Dirk haben uns eine Auswahl ihrer schönsten „GreatBritain“-Schnappschüsse zur Verfügung gestellt, die wir Ihnen hier präsentieren möchten.

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Feste feiern wie Sie WOLL(en)! Besuch am westlichsten Punkt der britischen Insel. Ein Erinnerungsfoto und ein Gruß an die W.O.L.L.Leser lassen wir uns natürlich nicht entgehen. (Lands End/Cornwall)

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Hinter den Kulissen V o r h a n g a u f f ü r B ü h n e n m e i s t e r P h i l i pp Hamm e k e Von Birgit En gel

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ine gute Stube will gepflegt sein. Tat, ein Sauerländer durch und durch: Schließlich ist sie repräsentatives Zimmer gradlinig, unverfälscht, zupackend. Und und Aushängeschild und man betritt sie genauso ist er immer unterwegs, auf den nur zu besonderen und feierlichen Anlässen. Beinen oder in Gedanken, muss hier was Um die gute Stube der Kreisstadt sorgt sich klären, dort was regeln. „Wir haben jedenPhilipp Hammeke. Seit 1995 hält er in der falls viel gelacht“, resümiert er kurz und Olper Stadthalle als guter Geist hinter den bündig seine Jahre als Bühnenmeister in Kulissen die Fäden in der Hand. Olpes guter Stube. Und dann hat er schon Angefangen hat er als Hausmeister, da war wieder das Handy am Ohr und ist auf dem er 45 Jahre alt. Fünf Jahre später musste er Sprung. „Ja! Ist gut. Das machen wir so. sich – das Gesetz wollte es so – zum Tschüss!“ Bühnenmeister qualifizieren. „Das ist nur 1956 begann man in Olpe mit dem Bau auf dem Rasenmäher das Gleiche. Größer der Stadthalle auf dem Wiesengelände geht der Unterschied nicht“, sagt er. Mit 50 „Auf der Horle“. Im Juni 1958 wurde sie Jahren noch so eine Ausbildung nachzule- Guter Geist von Olpes guter Stube: Bühnenmeister eingeweiht. „Ein Schmuckstück und die gen, war eine harte Nuss. Anfang des kom- Phillip Hammecke Beste im Kreis“, sagt Michael Ohm, menden Jahres ist Schluss, dann geht er in den Ruhestand. Kulturabteilungsleiter der Stadt, der dafür sorgt, dass ein attrakEin Freund großer Worte ist Philipp Hammeke nicht. Überhaupt tiver Spielplan Gäste aus nah und fern anzieht. An rund 200 ist ihm die Aufmerksamkeit um seine Person nicht so ganz Tagen im Jahr wird die Halle genutzt. Für Veranstaltungen aller geheuer: Er macht doch nur seine Arbeit. Er ist ein Mann der Art, vom großen Theater bis zu den Festlichkeiten der heimi-

KULTURPROGRAMM STADT OLPE

Sonntag, 14. Juli 2013, 12.00 Uhr, Restaurant Stadthalle Olpe

Donnerstag, 8. August 2013, 19.30 Uhr, Marktplatz Olpe

Donnerstag, 22. August 2013, 19.00 Uhr, Marktplatz Olpe

PILSPICKER

THE QUEEN KINGS

BROTHERS IN ARMS

Jazzfrühschoppen mit der erfolgreichen Dixieland- Band aus Dortmund Karten im Rathaus Olpe, Tel. 02761 830, Online-Ticketshop: www.olpe.de Eintritt 5,00 €, Schüler/Stud. 2,50 €

Donnerstag, 25. Juli 2013, 20.00 Uhr, Marktplatz Olpe

CLASSIC OPEN AIR

Die jungen Blechbläser NRW, Leitung: Tobias Füller; Werke von Händel, Gabrieli, Grieg, Parker und Mussorgsky. Eintritt frei

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JULI 2013 BIS AUGUST 2013

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Die Queen-Tributeband Eintritt frei

A Tribute To Dire Straits. Eintritt frei

Donnerstag, 29. August 2013, 19.00 Uhr, Marktplatz Olpe

SEVEN AB! Donnerstag, 15. August 2013, 19.30 Uhr, Marktplatz Olpe

KRÜGER ROCKT

Rock´n Roll aus den Fünfzigern! Eintritt frei

Die beliebte Coverband aus dem Raum Olpe Eintritt frei


OLPE

schen Vereine. Die Dauerbrenner bei den Olpern: Schützenball, Karneval, sinfonische Blasmusik. Kernstück ist der Große Saal, zweistöckig mit Parkett und Rängen. Bis zu 1.000 Besucher finden hier Platz. Die acht mal zehn Meter große Bühne verfügt zusätzlich über einen Orchestergraben, der bei Bedarf aufgedeckt wird. Das nächste Mal im Dezember: Dann macht das Große Ensemble der Kammeroper Köln mit „My Fair Lady“ der Kreisstadt seine Aufwartung. Für Philipp Hammeke gibt es immer viel zu tun. Er trägt die Verantwortung für die Bühne und alle Menschen in der Halle. Er ist der Erste, der da ist, und der Letzte, der geht. Dann ist es oftmals schon früher Morgen. „Ich habe mich dazu entschlossen, das zu machen, dann setze ich mich auch voll dafür ein“, sagt er. Und man glaubt es ihm aufs Wort. Wie viele Stunden er hier verbringt? „Man darf es gar nicht laut sagen“, meint er. „Ich freue mich, wenn alles reibungslos läuft.“ Planen, organisieren, koordinieren, reparieren. Von der Instandhaltung und der Einhaltung der Sicherheitsbestimmungen über die Bestuhlung, die Dekoration und die Kulisse bis zur Lichtund Tontechnik und die Abstimmung mit den Ensembles. Der Meister hat alles im Blick. Und im Griff! Selbst dann, wenn er einige Meter über der Bühne die Scheinwerfer in der Traverse richtet. Schwindelfrei muss er auch noch sein. „Immer die richtige Stimmung schaffen, das ist auch im Leben so“, findet er. Die Arbeit mit den Menschen und mit den Vereinen – und er kennt sie alle –, die mache schon großen Spaß. Schließlich sei er selber ein Vereinsmensch. In seinem Heimatort Rehringhausen ist er im Dorfarbeitskreis, im Kirchenvorstand, im Musikverein, in der Wald- und Jagdgenossenschaft und im Schützenverein. Nach 40 Jahren im Vorstand hat er als dienst-

ältester Schützenoberst im Olper Stadtgebiet 2011 den grünen Rock abgelegt. „Tausendsassa und Allzweckwaffe“ hat ihn Kreisschützenoberst Marin Tillmann einmal genannt. „Einen Besseren finden wir nicht“, sagt Michael Ohm. Vor Philipp Hammeke gab es in der über 50-jährigen Geschichte der Stadthalle nur noch zwei Hausmeister: Josef Kramer von 1958 bis 1982, dann Ewald Brucker. Als Olpes gute Stube 1994 umfassend saniert und modernisiert wurde, hat man die vielen Autogrammkarten der Künstler, die hier ihr Gastspiel gegeben haben, aus dem kleinen Regieraum oberhalb der Bühne in sechs Alben gepackt und im Stadtarchiv untergebracht: Millowitsch, Kuhlenkampf, O. W. Fischer, Frankenfeld. Die Größen aus der ersten Reihe der bunten Unterhaltung, sie waren alle da. Damals hat Philipp Hammeke dafür gesorgt, dass das Schaltpult für die Licht- und Tontechnik während der Veranstaltungen auf den Rängen platziert wird. Wegen des besseren auditiven und visuellen Überblicks. Dort sitzt er also, mittendrin, und setzt alles ins richtige Licht. Auch zum Schützenball der Olper St. Sebastianus Schützen, einem absoluten Highlight im Kalender. „Von Major Imhäuser habe ich immer mein Fett weggekriegt“, lacht er. Bevor der Meister nun endgültig die Bühne der Stadthalle verlässt, hat er noch einiges vor der Brust. Die komplette Bestuhlung im Großen Saal soll überholt werden. „Und dann hat man mir noch die Brandsanierung auf´s Auge gedrückt. Sozusagen als letzte Amtshandlung“, erzählt er, was ihm aber nicht viel auszumachen scheint. Er macht seine Arbeit gerne. Was dazu verleitet, zu fragen, wie er sich seinen Ruhestand vorstellt. „Mal sehen, man kann ja immer irgendetwas tun. Ich habe auch noch einen eigenen Wald und etwas Landwirtschaft zu Hause“. Darin, also in der Landwirtschaft, ist er auch Meister. Die hat er in jungen Jahren gelernt. W.O.L.L. Sommer 2013 –

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Wenn die Komödianten kommen Da s A t t e n d o r n e r G a u k l e r f e s t f e i e r t s e i n 2 5 . J u b i l ä u m m i t e i n e m ga n z b e s o n d e r e n P r o g r amm Von Ac him Gandras

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o schnell geht ein Vierteljahrhundert sind: So etwas muss man doch wiederhoins Land: Das Attendorner Gauklerfest len! Und schon hat die Chronik begonwird am 20. und 21. Juli bereits zum 25. nen. Das Spielmobil der AWO gesellt sich Mal veranstaltet. Aber so, wie heute die dazu, immer mehr Attraktionen und Hansestadt aus allen Nähten platzt, wenn Artisten, auch das erste Bierrondell und über 300 ehrenamtliche Helfer und schließlich die Sparkasse, die bis heute die unzählige Unterstützer dafür sorgen, dass Aktivitäten der Initiatoren ebenso konein Programm mit vielen bekannten stant wie großzügig unterstützt, folgen. Musikern, Clowns und Artisten für Bald schon wird der Alte Markt zu klein, Begeisterung sorgt, so war es bis dahin eine zweite, eine dritte Bühne kommt doch ein ganz schön weiter Weg. hinzu, dann, 1993, ein zweiter Tag, denn Rückblende: Sommer 1988. Mitten auf das Programm ist mittlerweile so sehr dem Alten Markt dürfen die Kinder spieangewachsen, dass ein Samstag allein len. Mit den Artisten von „Wirr & Irr“ nicht mehr ausreicht. Und so geht es bis haben sie im Jugendzentrum über Wochen heute weiter: Abends gibt es internationaein Programm einstudiert, das sie nun Die Luftblasen-Artistin Iryna Bilenka gewann le Comedy auf höchstem Niveau auf der 2007 den begehrten Talentino. einem staunenden Publikum präsentieren Marktplatzbühne, dazu spielt parallel die wollen. Kaffee und Kuchen gibt es dazu. Und das erste handMusik auf dem Feuerteich. Der Sonntag aber, der gehört den gemalte Plakat bewirbt das „Gauklerfest für kleine, große und Kindern, die inzwischen auch von weit her nach Attendorn erwachsene Kinder“, die von dieser Idee natürlich begeistert kommen. Denn dieses besondere Fest, bei dem nun die ganze

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Beim Gauklerfest steht die ganze Hansestadt Kopf. Dabei wird am Samstagabend der Marktplatz zum Treffpunkt für Jung und Alt.

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Innenstadt Kopf steht, hat sich natürlich längst auch landesweit herumgesprochen. Außerdem gibt es den Publikumspreis „Talentino“ für die besten Newcomer unter den Komödianten, Artisten und Jongleuren, sowie den „KleinKunstPreis“, der sich längst zu einer begehrten Trophäe gemausert hat. Die vielen Helfer und Sponsoren sowie das freiwillige Eintrittsgeld sorgen für ein ganz ordentliches Fundament, und alles wäre gut, wenn nur das Sauerländer Wetter nicht wäre, das schon den einen oder anderen bösen Streich gespielt hat ... Aber nach dem Fest ist vor dem Fest und deshalb wird es in diesem Jahr gefälligst perfekten Sonnenschein samt leichter Brise bei 25 Grad geben! Denn das Programm wird es verdient haben: Schließlich konnte man in den letzten Jahren schon viele, viele besondere Künstler nach Attendorn holen und will zum Jubiläum noch eine ordentliche Schüppe nachlegen. Die bekannte neunköpfige „Jazzkantine“ wird ihre vielen Fans begeistern und das „Duo Oropax“ sorgt mit echtem Wortwitz samt Körpereinsatz für Begeisterung, soviel sei schon einmal verraten. Mehr zum Programm des 25. Attendorner Kinderund Gauklerfestes 2013, dem Festival mit Charme, unter www.gauklerfest.com


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Eine runde Sache P e t e r W u r m , Olp e s zw e i t e r M a n n , n ac h 5 0 Ja h r e n i m Ru h e s ta n d Von Ac him Gandras

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eter Wurm hat sich nach 50 Jahren aus Aber zurück zum 1. April 1963. Am dem Dienst bei der Stadtverwaltung Abend ging das ZDF, das Zweite Deutsche Olpe in den Ruhestand verabschiedet. Am Fernsehen, erstmals auf Sendung, am 30. April endete mit der Feier im RathausMorgen stand der Dreizehnjährige zum Foyer eine Geschichte, die am 1. April 1963 ersten Mal im Rathaus. „Unvergesslich“, ebenfalls im Olper Rathaus begonnen hatte, und Peter Wurm muss lachen, „Mutter freilich noch im Altbau an der Westfälischen stellte mich weg, wie man sagte, hatte Straße. Nun ist das aktuelle Rathaus vielmich ordentlich herausgeputzt, und ich leicht auch schon bald wieder Geschichte, stand nun also im Schulamt, um den und Peter Wurm sagt dazu: „Nehmt es ersten Tag vernünftig rumzukriegen.“ ruhig weg, für die weitere Stadtentwicklung Und was hatten sie ihm eingeimpft: Lass ist es im Wege.“ Damals jedoch war die dich nicht gleich in den April schicken, Aufbruchstimmung groß, und er kann es pass auf, wenn sie dich Steuerschrauben gar nicht so recht beschreiben, wie groß die holen schicken oder dergleichen ... Freude war, als im März 1978 das neue „Frau Reiz sagte dann prompt, ich solle Gebäude mit seinen großzügigen Büros mir mein Geld abholen. Klarer Fall: Peter Wurm hat sich als Erster Beigeordneter bezogen wurde. „Fragen Sie mich nach den der Kreisstadt Olpe in den wohlverdienten RuheAprilscherz, nicht mit mir! Dreimal wurde stand verabschiedet. schönsten Tagen im Dienst, dann ist der nachgefordert, dann gab´s Karacho durch Bezug des damals neuen Rathauses ganz vorne mit dabei.“ Richard Gummersbach von der Stadtkasse. Geld gab´s damals

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auf dem Schreibtisch, aber es waren noch dumme Bildschirme, wie man sagte, denn man konnte nur Daten abrufen, aber keine eingeben.“ Später dann das Faxgerät, das zuerst vollkommen unterschätzt wurde. „Ich hätte damals keinen Pfifferling darauf gewettet, aber so kann man sich täuschen.“ 1990 wurde er zuständig für Schule, Kultur, Sport, Freizeitbad und Musikschule – welche Mischung! –, Hauptamtsleiter und ab 1. Juli 1993 Allgemeiner Vertreter. Ab 2000 schließlich Erster Beigeordneter mit Wiederwahl 2008; und aus diesem Posten heraus wurde „PeWu“ nun aus dem Dienst verabschiedet. Langweilig indessen wird es ihm nicht werden, obwohl er immer gern ins Rathaus gegangen ist. Ein bisschen mit seiner Frau Brigitte auf Reisen gehen, lesen, gerne Krimis und historische Romane, als Schlachtenbummler mit der Olper Wehr zur Feuerwehrolympiade fahren, und natürlich seinen Königsblauen auf Schalke die Daumen drücken – was Wunder, wo die Mutter doch aus Herne stammte. Dazu ein Fazit aus 50 Jahren Dienst an der Kreisstadt Olpe: „Wenn´s wie 1963 geblieben wäre, dann wäre kaum jemand mehr da.“ Peter Wurm wird seiner wunderbaren Heimatstadt auch weiterhin die Treue halten.

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im Voraus, und er drückte mir 30 Mark in die Hand! 30 Mark! Ich bekam bis dato fünf Mark Taschengeld im Monat ... Da wusste ich: Peter, Du hast alles richtig gemacht!“ Das alte Rathaus, rund 70 Mitarbeiter, familiärer ging es zu. Morgens los zur Arbeit, lange Mittagspause, weil man zu Fuß zum Essen ging, und dann bis 18.20 Uhr, dazu samstags bis Mittag. „Tippen lernte ich im Schreibmaschinenkurs, Abheften nach Ordnungsnummern, was furchtbar war, und dann waren da in den Büros die Ölöfen, die von uns Stiften noch mit der Kanne von Hand befüllt werden mussten.“ Ging dabei was daneben, dann stank die ganze Bude. „Und manchmal stank sie auch, weil extra was daneben ging, denn schließlich ließ man sich auch nicht alles gefallen.“ Einmal die Woche ging es mit dem Bus für den ganzen Tag auf große Reise zur Berufsschule in Siegen, die Prüfung wurde schließlich in Hagen abgelegt. „Bürgermeister war damals Ignaz Müller, der Fabrikant. Wenn man dort schon mal hin musste, auf den Imberg, dann öffnete einem das Dienstmädchen, noch in der weißen Schürze, das war eine andere Welt.“ Eine andere Welt kam dann auch mit der Bundeswehr. Zu den Heeresfliegern eingezogen gefiel es dem Rekruten in Münster sehr gut, die Musik der Kinks und Rolling Stones der jungen Jahre gefällt ihm bis heute. Fast hätte er damals Olpe die Treue gebrochen, aber nach der achtzehnmonatigen Dienstzeit wurde er durch den neuen Stadtdirektor Dr. Elbers gefördert. Und „PeWu“, wie ihn jeder kennt, meisterte die Aufstiegsprüfung für den Gehobenen Dienst an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in Hagen.

Altes soll man bewahren, “ aber Neues nicht verhindern“ „Ich weiß noch: Wir fuhren immer zu viert in einem alten Opel, und der Fahrer hatte eines Tages eine Prüfung voll versemmelt ... Der arme Kerl war so von der Rolle, dass er auf der neuen A 45 auf dem Rückweg durchrauschte bis Freudenberg, so sehr hatte ihn das mitgenommen.“ Bestanden haben sie dann doch alle vier, und der Dienst führte Peter Wurm als Stadtinspektor in die Kämmerei. Er wurde zuständig für den Jahresabschluss und erlebte bald die Einführung der ersten Computer: „Die waren sehr begehrt, diese großen Flimmerkisten

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Leben in einer großen Geschichte L i d w i n a u n d H e r ma n n C o r d e s bewohnen die Wendener Hütte Von Ac him Gandras

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er Ort ist einmalig im südliEs mag sein, dass die Remys später chen Sauerland. Die Wendener ahnten, wie sehr die Wendener Hütte zwischen Gerlingen und Hütte vom Fortschritt abgeschnitRothemühle war bereits seit 1728 ten sein würde, wenn ab 1861 die Industriestandort. Mozart war neue Eisenbahn von Hagen nach noch lange nicht geboren und der Siegen fahren sollte; außerdem Alte Fritz von Preußen gerade mal starb 1855 Louis Remy, der jenes 16 Jahre alt. Und auch vorher Haus bewohnte, das heute noch schon hatte ein Hammer am Ort Heimat der Familie Cordes ist. gestanden, bevor der Kölner So erwarben Michael Born und Kurfürst Clemens August dem Eduard Niclas ein Jahr später die Johannes Ermert aus dem Hütte samt 15 Hektar Land. Mit Lidwina und Hermann Cordes besitzen noch immer persönliche Saynschen das Privileg einräumte, dem Chausseebau war Born aus historische Stücke. Der Großteil zur Geschichte des Industriedenkmals einen Schmelzofen an der oberen Wendener Hütte liegt jedoch im Landesarchiv in Dortmund. dem Raum Koblenz nach Olpe Bigge zu errichten. Natürlich, solche Orte gibt es auch woangekommen, als die erste befestigte Straße der Preußen im ders, aber hier ist es schlicht ein Wunder: Denn die alte Hütte Kreisgebiet entstand. Dennoch: Die Eisenbahn war bald ist noch da! Und mit ihr sind es viele Geschichten, die es zu Wirklichkeit geworden und die Wendener Hütte musste am 1. erzählen lohnt. März 1866 ihren schnell unrentabel gewordenen Betrieb für Längst ist das Industriedenkmal ein vielbesuchtes Museum, immer einstellen. Michael Borns Sohn Louis schnürte sein aber im stattlichen Verwalterhaus wohnen mit der Familie Bündel und baute Seilbahnen auf der ganzen Welt, Agnes Niclas Cordes noch immer drei Generationen aus dem direkten schließlich, als letzter Spross der Eigentümer, heiratete den Stamm der letzten Fabrikanten, obwohl der Hüttenbetrieb Lehrer Robert Cordes, der das besondere Erbe retten sollte: bereits 1866 eingestellt wurde. „Neben den alten Gebäuden überdauerte eine eiserne Kiste auf Lidwina und Hermann Cordes wissen so auch das Geflecht der dem Dachboden die Zeit des großen Wegwerfens der 50er- und verschiedenen Beteiligten durch die Jahrhunderte zu entwirren. 60er-Jahre“, wie Hermann Cordes, der Sohn, sich heute erin„Kurz nach der Gründung beteiligte sich die Familie Remy an nert. der Wendener Hütte“, wie sich Hermann Cordes erinnert. In Mitte der 1960er-Jahre entdeckte Dr.-Ing. Eberhard Neumann, der Geschichte des frühen deutschen Stahls neben Harkort der der Beauftragte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe für vielleicht klangvollste Name. Sie holten nicht nur die Technik Kulturdenkmäler, die seit gut 100 Jahren schlafende Wendener des Walzens um 1770 aus England zu uns, sondern auch das Hütte. Gemeinsam mit Prof. Dr. Fritz-Helmut Sonnenschein Puddeln, das leistungsstarke Flammofenfrischen mit Steinkohle wurde ihm schnell bewusst, dass man dieses außergewöhnliche statt mit Holz. Bald schon wurden neben zwei Hämmern auf der Industriedenkmal nicht abbauen durfte, um es in das damals Wendener Hütte auch der Lütringhauser sowie sechs weitere noch geplante Freilichtmuseum nach Hagen zu überführen. Als Hämmer in Plettenberg mit dem begehrten Halbzeug aus dem dann Robert Cordes noch den einmaligen Schatz an Wendschen beliefert. Geschäftskorrespondenz aus Jahrhunderten vom Dachboden

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Louis Born auf einer Aufnahme aus rGenua, etwa 1900. Das abenteue er reich zahl uers Erba des liche Leben Seilbahnen führte den Mann aus der . Wendener Hütte um die ganze Welt

Das Verwaltungshaus, hie r auf einem Bild von 1961, ist so alt wie die Wendener Hütte und wir d bis heute von der Familie Cordes bewohnt.

Das erstaunliche Ensemble des Industriedenkmals überdauerte wie durch ein Wunder seit der Stilllegung 1866. Heute ist die Wendener Hütte ein vielbesuchtes Museum.

präsentierte, gewann der Plan eines eigenen Museums am Ort bald Gestalt. Der Bürgermeister von Wenden, der Kreis Olpe und der Arbeitgeberverband wurden aktiv; es gründeten sich Interessengemeinschaft und Museumsverein, schließlich wurde das 250. Jubiläum der Wendener Hütte 1978 groß gefeiert. Heute, nach der Restaurierung, ist die Wendener Hütte ein

Industriedenkmal von besonderem Rang, mit zahlreichen Besuchern, die jedes Jahr an die obere Bigge finden. Im Verwaltungsgebäude wohnt aber noch immer die Familie Cordes, die sich zu besonderen Anlässen an jener Tafel im Salon zusammenfindet, an der schon um 1840 Louis Remy saß, um über den Fortschritt der Stahlproduktion in Preußen zu grübeln.

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Die verbrannte Generation D e r K u n s t s amml e r G e r h a r d S c h n e i d e r a u s Olp e s t e ll t i n B e r l i n a u s Von Ac him Gandras

A

ls 1933 die Nationalsozialisten ihr Künstlern gilt die Sammelleidenschaft verbrecherisches Regiment übervon Dr. Gerhard Schneider aus Olpe. nahmen, hatten sie es besonders eilig, Der 1938 in Marsberg geborene in intellektuellen Kreisen jeden Philosoph und Historiker war als Widerstand zu brechen. Erkenntnis Antiquar Anfang der 1980er-Jahre auf war gefährlich; und sie hatten Sorge, den Nachlass des 1942 verstorbenen vielleicht so frühzeitig entlarvt zu werMalers Valentin Nagel gestoßen, der den, dass es möglicherweise ihre von der Kunstgeschichte bis dato vollHerrschaft noch gefährdet hätte. Daher kommen unbeachtet geblieben war. Bei wurde unbarmherzig jede kritische der Spurensuche kristallisierte sich eine Stimme zum Schweigen gebracht. Und bestürzende Erkenntnis heraus: Es war wer damals die Schrecken des Krieges nicht nur Valentin Nagel, es war eine thematisierte, der stand auf ihrer ganze Künstlergeneration, die von den schwarzen Liste ganz oben. Nicht nur Nationalsozialisten so intensiv bealle jüdischen, sondern auch die kritikämpft wurde, dass sie fast vollständig schen Künstler und Literaten wurden in Vergessenheit geraten war. schon bald mit einem Berufsverbot Der Olper Dr. Gerhard Schneider stellt Teile seiner Samm- Natürlich gab es auch prominente mundtot gemacht. 1937 schließlich lung zurzeit in Berlin aus. Vertreter dieser deutschen Expressiowurden die beschlagnahmten Arbeiten von fast 1.600 Malern nisten, Surrealisten und der Neuen Sachlichkeit, die im und Bildhauern reichsweit in einer Wanderausstellung unter Gedächtnis geblieben sind, wie Emil Nolde, Otto Dix, George dem Titel „Entartete Kunst“ ausgestellt und verhöhnt. Diesen Grosz oder die Mitglieder der Dresdner „Brücke“ sowie des

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Sauerländer Landpartie Püttmanns Herbstspaziergang am Samstag dem 12. Oktober 2013 Schnüren Sie mit uns die Wanderschuhe und erleben Sie eine malerische Herbstlandschaft rund ums Golddorf. Los geht es um 14.00 Uhr mit unserem Wanderführer. Sie erreichen das erste Ziel nach ca. 45 Minuten, hier gibt es die erste Stärkung. Auch an der zweiten Station ist für das leibliche Wohl gesorgt. Freuen Sie sich danach auf das wohlverdiente Buffet in der Scheune. Es erwarten Sie kleine herbstliche Köstlichkeiten: „Deftiges und Süßes“, wir wünschen „Guten Appetit “ Treffen am Dorfhotel: ab 13.45 Uhr | Abmarsch: 14.00 Uhr | Eintreffen im Dorfhotel gegen 18.00 Uhr | Ende: offen...

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OLPE Atempause auf einem weiten Weg. Der Idealfall wäre, dass die einmalige Sammlung für spätere Zeiten in einer Dauerausstellung vereint bliebe. Anfragen aus verschiedenen Ministerien gibt es.

„Blauen Reiters“. Aber manche Namen musste Schneider überhaupt erst wieder herausfinden, um sein großes Thema, die „Verfemte Kunst“, zu vervollständigen. Zwei umfangreiche Kataloge entstanden, um einen Querschnitt durch die inzwischen über 3.000 zusammengetragenen Arbeiten zu bieten. Eine dauerhafte Ausstellung im Solinger Museum Baden ist inzwischen zu sehen, aber auch temporär war die Sammlung Gerhard Schneider in Salzburg, Altenburg, Bayreuth und Aschaffenburg ausgestellt, bis sie nun als große Retrospektive den Weg in die Bundeshauptstadt gefunden hat. Seit dem 16. März kann man sie im Berliner Ephraim-Palais, inmitten des Nikolai-Viertels, also direkt im historischen Stadtzentrum, erleben. Dieser Rokoko-Stadtpalast an der Spree wird so zu einem besonderen Mahnmal. Er erinnert an das finsterste Kapitel der Deutschen Kulturgeschichte; er zeigt aber ebenso deutlich, wie sehr die Nazis ihren Krieg verloren haben. Die verfemten Maler sind zurück; und nun ist die Gefahr eines langfristigen Vergessens auch dank der Leidenschaft Schneiders gebannt. Viele der damals verunglimpften Künstler trugen den Begriff der „Entartung“ schließlich wie einen heimlichen Ehrentitel, darunter auch der Berliner Maler Georg Netzband, der als Visionär bereits im Vorfeld die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs bildgewaltig thematisierte. Dr. Gerhard Schneider hat auch von ihm einige Arbeiten zusammengetragen, die

heute in Berlin natürlich auf ein besonderes Interesse stoßen. Im Rahmen des Themenjahres 2013 „Zerstörte Vielfalt“, in deren Kontext unter anderem auch die Musik und das Theater der Weimarer Republik im Mittelpunkt stehen, läuft die Ausstellung des Olper Sammlers nun parallel zu einer großen Aktion im Deutschen Historischen Museum, das sich zum 80. Jahrestag der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten mit der Zeit von 1933 bis 1938 intensiv auseinandersetzt. In Verbindung mit dieser Ausstellung im Alten Zeughaus, direkt Unter den Linden, wird die Sammlung Gerhard Schneider noch bis zum 28. Juli 2013 im Ephraim-Palais, Poststraße 16, zu sehen sein. Mehr unter: www.museumsportal-berlin.de

Das Ephraim-Palais von 1762 im Berliner Nikolai-Viertel stammt aus dem Friderizianischen Rokoko und ist heute eines der zahlreichen Berliner Museen.

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TERMINE

Rund um den Biggesee Freitag, 29. Juni – Sonntag, 1. September 2013 Ausstellung Attendorn Ideen von der zukunft – Science.Fiction.Future Die neue große Sommer-Sonderausstellung im Südsauerlandmuseum.

Donnerstag, 8. August 2013

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Südsauerlandmuseum Attendorn Infos unter Tel. 02722/3711 www.suedsauerlandmuseum.de

Samstag, 20. Juli – Sonntag, 21. Juli 2013 EVENTS Attendorn Kinder- und gauklerfest Was vor 25 Jahren von offizieller Seite als „spinnerte Idee“ abgetan wurde und auf Widerstände traf, hat sich zu einem internationalen Künstlerfest mit überregionaler Bedeutung und jährlich rund 20.000 Besuchern entwickelt. Mit dem einstigen Straßenfest, das die seinerzeit langhaarigen Kleinkunst-Revoluzzer in Attendorn initiierten, hat das Gauklerfest heute zwar herzlich wenig zu tun, aber seinen unverwechselbaren Charme hat es behalten. Infos: www.gauklerfestival.de

Freitag, 26. Juli – Samstag, 27. Juli 2013 Feste Wenden Wernerfest Dieses Jahr wieder 2 Tage Vollgas! Veranstaltungsort: Sportplatzgelände Hünsborn Veranstalter/in: Wernerschaft Hünsborn

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Die Reihe „donnerstags auf dem Marktplatz“ wird am 8. August von der Tribute Band „The Queen Kings“ eröffnet, die mit ihrer Show an die großen Erfolge von Queen erinnert.

SCIENCE . FICTION . FUTURE

Wir schlagen den Bogen von den frühen Zukunftsvisionen à la Jules Verne bis hin zu Visionen, wie sie in den Film Avatar gezeigt werden. Raumpatrouille Orion, Perry Rhodan, Metropolis oder Star Wars – die Zukunft der Menschheit und der Erde fasziniert. Mit futuristischen Gesellschaftsmodellen, der Erforschung „unendlicher Weiten” oder Endzeit- und Katastrophenszenarien spricht Science Fiction ein breites Publikum an, greift Träume und Ängste der Menschen auf. Die Ausstellung soll die Verknüpfung von Science Fiction und Zeitgeschichte sowie den Einfluss des Genres auf Bereiche des Alltagslebens wie Design, Mode oder Spielzeug zeigen.

Infos: www.wernerschaft85.de

Konzerte Olpe The Queen Kings

Das Motto der seit Jahren erfolgreichen Queen-Tributeband „The Queen Kings“ lautet: „More than just a tribute“. Die Band mit Leadsänger Mirko Bäumer und Musikern, die auch beim Musical „We Will Rock You“ und sogar mit Queen selbst auftraten, überzeugt jedes Mal aufs Neue ganz authentisch mit ihrer mitreißenden Show. Diese wird von der sechsköpfigen Band zu 100 % live gespielt und bedeutet Musik und Entertainment auf höchstem Niveau. Viele Zuschauer berichten begeistert über The Queen Kings: „Wenn man die Augen zumacht, hat man das Gefühl, ein Konzert mit Queen und Freddie Mercury zu besuchen.“ Infos: www.pannekloepper.de

Samstag, 17. August – Dienstag, 20. August 2013 Feste Wenden Wendsche kärmetze Es ist wieder so weit: Am 17. August öffnet die Wendsche Kärmetze erneut ihre Pforten für einige Hunderttausend Besucher. Dabei freuen sich mehr als 400 Schausteller darauf, auch in diesem Jahr das Wendener Publikum mit ihren Attraktionen zu unterhalten. Ein Spaß für die ganze Familie mit vollem Programm wartet auf Sie: der Fassbieranstich zur offiziellen Eröffnung am Samstag, das Frühkonzert am Sonntag und am Dienstag natürlich der Viehauftrieb zur Tierschau mit Vieh- und Krammarkt. Montag ist traditionsgemäß Ruhetag. Infos: www.wenden.de


Attendorn

Drolshagen

Olpe

Aus der Region

Kannse ma sehen, was hier los is! Samstag, 17. August 2013

Samstag, 14. September – Sonntag, 15 September 2013

EventS Drolshagen, Camping Gut Kalberschnacke MOVERA sucht den Grillmeister 2013

EventS Attendorn 9. Internationales Drachenfest 2013

Der Freizeit-Zubehörspezialist sucht auf Deutschlands größten und schönsten Campingplätzen den MOVERA Grillmeister 2013. Die Zuschauer erwarten spannende Wettkämpfe, reichlich Grillware und zahlreiche tolle Gewinnspielmöglichkeiten im Gesamtwert von über 15.000 Euro.

Es ist wieder soweit – am 14. und 15. September veranstaltet der Luftsportclub Attendorn-Finnentrop in Zusammenarbeit mit Arthur Skipp sein 8. Internationales Drachenfestival. Akteure u. a. aus China, Belgien, Holland, Frankreich und natürlich aus Deutschland werden sich an dem Festival beteiligen. Wie bisher findet das beliebte Familienfest auf dem Flugplatz des Luftsportclubs Attendorn-Finnentrop (Flugplatz Heggen) statt.

www.movera-grillcontest.de

Sonntag, 15. September 2013 FESTE Olpe Muggelkirmes in Olpe

www.edku.de

Freitag, 20. September – Sonntag, 22. September 2013

Mit vielen Ständen, Buden und Karussells ist die Muggelkirmes in Olpe seit vielen Jahren ein Publikumsmagnet für jedes Alter. Auf der großen Bühne auf dem Olper Marktplatz wird den Besuchern ein tolles Programm geboten.

FESTE Olpe Bundesschützenfest in Rüblinghausen

www.pannekloepper.de

Alle 3 Jahre bekunden unzählige Vereine aus derzeit 7 angeschlossenen Kreisen Lippstadt, Soest, Iserlohn, Arnsberg, Brilon, Meschede und Olpe durch diese 3-tägige traditionelle Großveranstaltung eindrucksvoll Ihre Verbundenheit zum Schützenwesen.

Samstag, 14. September – Sonntag, 15. September 2013

IMPRESSUM

FESTE Drolshagen Ernte- und Tierschaufest, Veranstalter: Land- wirtschaftlicher Lokalverein Drolshagen e.V., Festplatz Lohmühle

Herausgeber:

W.O.L.L.-Verlag Kückelheim 11 57392 Schmallenberg

Redaktionsanschrift: W.O.L.L.-Magazin c/o FREY PRINT + MEDIA GmbH Bieketurmstr. 2, 57439 Attendorn Telefon: 02722/9265-0 redaktion@woll-biggesee.de www.woll-biggesee.de Redaktion:

Marius Bock Markus Frey Birgit Engel Achim Gandras Tom Kleine Martin Pursian Katja Schneider

Korrektorat:

Dr. Bernd Knappmann

Gestaltung: Titelfoto:

FOLGEN SIE UNS!

Bildoptimierung:

Björn Bernhardt

Fotos:

Björn Bernhardt, Marius Bock, Gerrit Cramer, Birgit Engel, David Frey, Tim Friesenhagen, Achim Gandras, Golfclub Repetal, Katja Schneider, Bastian Schuster, Oliver Köhnke

Druck:

Groll-Druck, Meinerzhagen

Verlag: W.O.L.L.-Verlag Kückelheim 11, 57392 Schmallenberg woll-verlag.de Anzeigenverkauf: Martin Pursian Telefon: 02722/656648, Telefax: 02722/656748 m.pursian@woll-biggesee.de Bankverbindung:

Volksbank Bigge-Lenne eG BLZ: 460 628 17, Konto: 2 721 668 800

Sparkasse A-L-K BLZ: 462 516 30, Konto: 349

Daniel Frey FREY PRINT + MEDIA GmbH

Preis Jahresabo:

für 4 Ausgaben 15,00 EUR inkl. MwSt. und Versandkosten

Oliver Köhnke

Die nächste Ausgabe erscheint im September 2013.

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Worte, Orte, Land und Leute.

WOLL ist nur ein kleines Wort. Von manchen gerne, von anderen vielleicht weniger gerne in den Mund genommen. Für viele aber das unverkennbare Zeichen für eine Region, eine Landschaft, die zu den schönsten und reizvollsten in ganz Deutschland gehört. WOLL ist ein Gefühl: WOLLgefühl eben. Mit WOLL hat dieses Lebensgefühl und diese Lebensart ein Sprachrohr gefunden.

Aus dem Dialog mit den Lesern und Fans von WOLL sind schnell Ideen und Produkte entstanden, die das Sauerländer WOLLgefühl auf liebenswürdige Art ausdrücken, immer mit einem Bezug zur Region und dem herzlichen, bodenständigen und weltoffenen Lebensgefühl der Sauerländer. Lassen Sie sich inspirieren von WOLL – Worte, Orte, Land und Leute – und von der Sauerländer Lebensart.

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Hoch über dem Lennetal gelegen und weithin sichtbar liegen die SAUERLAND-PYRAMIDEN, mittlerweile ein heimliches Wahrzeichen des Sauerlandes. Darin befindet sich der GALILEO-PARK, ein Wissens- und Rätselpark in dem auf unterhaltsame und doch anspruchsvolle Art und Weise Wissen vermittelt und Interesse an neuen Themen geweckt wird. Dabei präsentiert der GALILEO-PARK sowohl wissenschaftliche als auch „rätselhafte“ Themen - sachlich, objektiv, offen und wertungsfrei.

Aktuelle Ausstellungen

06. Februar - 06. Oktober 2013

Medizin Kurios - Von der Ameise zur Schlüssellochchirurgie In der Vergangenheit war das Thema Medizin eng mit Glauben und Religion verbunden. Diese Konstellation hat über Jahrtausende hinweg auch die Fortschritte in der Neuerung der Medizin erheblich gebremst. Techniken und Verfahren der Chirurgie blieben bis zum 19. Jahrhundert relativ überschaubar. Diese Ausstellung zeigt eindrucksvoll die Entwicklung medizinischer Geräte und lässt auch den Gruseleffekt nicht zu kurz kommen.

30. März - 06. Oktober 2013

Kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät?

08. März - 10. November 2013

War bereits der Frühmensch Homo erectus ein Seefahrer? Hat Pharao Ramses ii. schon Havanna geraucht?

HAie - Gejagte Jäger Die Hai-Ausstellung informiert über die faszinierende Welt der Haie - vom Lebensraum „Wasser“ hin zur Entwicklung der ersten Hai-Formen vor über 400 Millionen Jahren. Was macht Haie zu so erfolgreichen Räubern? Erfahren Sie, wie sich die Haie in ihrer langen Geschichte zu den hochspezialisierten, formenreichen TopJägern der Meere entwickelten. Doch auch das oft problematische Verhältnis zwischen Mensch und Hai wird thematisiert.

Mit diesen und weiteren spannenden Fragen setzt sich die Sonderausstellung „Kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät?“ auseinander. Der Archäologe, Seefahrer und Autor Dr. Dominique Görlitz, bekannt durch seine Experimentalreisen im Mittelmeer und Nordatlantik mit den vorzeitlichen Schilfbooten ABORA I bis III, ist einem der ungelösten Rätsel der Archäologie auf der Spur: Standen die Hochkulturen der Alten Welt mit den Ländern der Neuen Welt jenseits des Atlantiks in einem Kulturaustausch? Weitere Infos:

www.galileo-park.de

GALiLeO-PARK | Sauerland-Pyramiden 4 - 7 | 57368 Lennestadt | Tel.: 02721 600 77-10 info@galileo-park.de | Öffnungszeiten: Di - So 10 - 17 Uhr


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Sparkasse Attendorn Lennestadt Kirchhundem Ganz gleich woher der Wind weht: Unsere Kunden kommen immer ganz groß raus. Und wenn mal Flaute herrscht, beflügeln wir Ihre Wünsche. Denn wir achten darauf, dass für Sie die Windrichtung stimmt. www.sparkasse-alk.de


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