WOLL-Magazin – Rund um den Biggesee – Ausgabe 3

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Olpe

Aus der Region


Ausgabe 3 / Herbst 2013

Attendorn Drolshagen Olpe Aus der Region Seite 06

Agnes und Oschi

Seite 08

Kommunikation ist alles

Seite 12

Wenn Kuhschiss Butter wäre

Seite 14

Ein Dreirad will nach Hause

Seite 17

Barbara saß nah am Abhang

Seite 18

Seite 22

Das weiße Gold vom Elberskamp

Seite 26

Voll auf die Rübe

Das wichtigste Spiel des Jahres

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Seite 28

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Bau von Rennstrecken auf der ganzen Welt Bundesschützenfest in Rüblinghausen Auf Reisen wie im Wirtschaftswunder Hellmuth Karasek kommt nach Attendorn

Der Naturschutz hat absoluten Vorrang“

“ Interview mit Fritz Blach

Klettern in eine andere Welt

Tradition des Runkelschnitzens Ehemalige Fußballgrößen des Kreises Olpe

Seite 30

Das Kamener Kreuz des Mittelalters

Seite 32

Tradition verpflichtet

Seite 36

Trenk, der Terzel

Seite 44

Seite 46

Die fliegenden Riesen vom Biggesee

Seite 52

Wir sind Naturpark

Seite 56

Zwischen Tradition und Moderne

Seite 58

Über den

Seite 66

Trara, das klingt wie Jagdgesang

Seite 70

Bushido – der Weg des Kriegers

Seite 72

Kallenboel, den sie den Tod nannten

Seite 76

Frohnatur Maria Schmidt

Muggel. Menschen. Miteinander

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Seite 78

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Märchen mit Sauerländer Lokalkolorit

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Seit Jahrhunderten ein Verkehrsknotenpunkt Verlagshaus FREY öffnet sein Archiv Der einzige Falkner im Kreis Olpe

Und zack landet die Möhre im Topf“

“ Hobbygärtner am „Heiderbaum“ Die

100 aktive Basketballer aus 16 Nationen Kreisdirektor Theo Melcher im Gespräch

SGV-Abteilung Attendorn vor dem Spagat

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Der Herbst ist des heimischen Jägers liebstes Kind Japanische Kampfkunst

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– W.O.L.L. Herbst 2013


Vorwort Liebe Leserinnen und Leser!

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it der letzten Opendie Sie ab sofort für Ihr SmartAir-Veranstaltung von phone kostenlos in den jeweiligen „Donnerstags auf dem Stores herunterladen können. Marktplatz“ in Olpe hat sich Um Ihnen langfristig ein ebenso der wunderbare Sommer nun vergnügliches wie informatives wohl endgültig von uns verabLeseerlebnis rund um unsere schiedet und wir freuen uns auf Region zu liefern, bitten wir Sie einen farbenfrohen Herbst. um Ihre Unterstützung: Das Team des WO.L.L.-MagaAls Inserenten machen Sie zins war in der Sommerzeit fleidurch ihr kontinuierliches oder ßig und hat, inspiriert vom erstmaliges Mitwirken unser herrlichen Wetter, viele neue Magazin erst möglich. Daniel Frey (Leitung Gestaltung) und Markus Frey (Redaktionsleitung) Ideen in die Tat umgesetzt. Als Leser unterstützen Sie uns mit Wir freuen uns, mit Rudolf Heller und Martin Droste zwei weieinem Abo oder Geschenk-Abo für nur 15,- EUR im Jahr. Ihr tere Autoren für die aktuelle Ausgabe im Boot zu haben. In Vorteil: Sie erhalten als Erste und per Post Ihr W.O.L.L.-Magazin unserem neuen Magazin werden Sie erfahren, was auch der direkt ins Haus und verpassen garantiert keine Ausgabe, denn Herbst rund um Bigge- und Listersee zu bieten hat. Oder nutzen bereits das letzte Heft war an vielen Verteilstellen im Nu vergriffen. Sie doch unseren Tipp, den Abschluss der Saison beim Und wir sind, wie immer, gespannt auf Ihre Meinung, auf Ihre Bundesschützenfest in Rüblinghausen zu feiern, und lesen Sie Kritik, auf Ihre Ideen. Viele der Reportagen in diesem Heft unsere Reportagen über die spannenden Klettertouren der entstanden übrigens durch Ihre Anregungen und EmpfehAlpinisten in den Steilwänden der Steinbrüche des Biggetals. lungen. Dafür möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Unser Anspruch ist es, Ihnen mit einem Premium-Magazin in Außerdem haben wir uns über die vielen „Weiter so!“-ErmunWort, Bild und Ausstattung ein kurzweiliges Lesevergnügen zu terungen sehr gefreut und geben diese gern an Sie zurück. bereiten. Auch möchten wir Ihnen die Wartezeit zwischen den Nun wünschen wir Ihnen einen goldenen Herbst und viel Ausgaben verkürzen und Sie mit unseren Internetseiten und Spaß beim Lesen mit der aktuellen Ausgabe des W.O.L.L.Angeboten in den Sozialen Netzwerken wie Facebook, google+ Magazins rund um Bigge- und Listersee. und Twitter auf dem Laufenden halten. Damit Sie zukünftig auch mobil mit der Heimatregion verbunden sind, haben wir Herbstliches Lesevergnügen wünschen für Sie die brandneue „W.O.L.L.-Biggesee“-App entwickelt, Ihnen Daniel Frey und Markus Frey

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Agnes und Oschi A n k e V o g t s t r e i c h t G r i mm ’ s c h e M ä r c h e n m i t Sa u e r l ä n d e r L o k al k o l o r i t a n

A

us Rotkäppchen wird Agnes und Oschi schön? „Es war einmal …“ So, und den heißt der böse Wolf. Die Bremer Wolf (im Schafspelz?) nennt Anke Vogt Stadtmusikanten dreschen als Bremker „Oschi“; mehr will sie auch zu diesem Knüppelmusik die Pauke und der König (neuen) Märchen natürlich noch nicht der Frösche residiert im Dorfteich von verraten. Fretter: Grimm’sche Märchenkunst auf Die dritte Geschichte ist Anke Vogts perSauerländer Art. Dieser Geistesblitz flog sönliche Allzeit-Lieblingsmär: die Bremer Anke Vogt an, Rheinländerin von Geburt Stadtmusikanten. Innig hat sie diese und Wahlsauerländerin aus Überzeugung Geschichte als Kind geliebt. „Es hatte ein – sie lacht herzlich. „Nein, ich habe mir Mann einen Esel, der schon lange Jahre nicht einfach das Märchenbuch der die Säcke unverdrossen zur Mühle getraGebrüder Grimm genommen und überall gen hatte, dessen Kräfte aber nun zu Ende ‚woll‘ eingesetzt.“ Ihre Märchenadaptionen gingen, sodass er zur Arbeit immer Anke Vogt beim Korrekturlesen des nächsten sind originell durchdacht und kreativ Gedichtes. untauglicher ward. Da dachte der Herr umgeschrieben auf Sauerländisch, wofür es mehr braucht als daran, ihn aus dem Futter zu schaffen, aber der Esel merkte, ein „woll“ ab und an. Die Handlung orientiert sich am dass kein guter Wind wehte, lief fort und machte sich auf den Klassiker, die Details und die Charaktere sind hingegen in der Weg nach Bremen. Dort, meinte er, könnte er ja Stadtmusikant neuen Version typisch sauerländisch. werden …“ Auf der Reise sammelt das greise Langohr einen Der Froschkönig zum Beispiel: Bei den Grimms haust er in lahmen Jagdhund ein (den sein Herr totschlagen will, weil er einem Brunnen am Königsschloss, Anke Vogt lässt den für die Jagd nicht mehr taugt), eine zahnlose Katzen-Seniorin schlüpfrigen Gesellen im Dorfteich von Fretter paddeln und (die ersäuft werden soll) sowie einen Hahn, dem der Tod in der verrät natürlich nicht, welche Dorfschönheit ihn dort zärtlich Suppe droht. In Bremen startet das Quartett seine bekannte aufs Händchen nimmt und mit einem Kuss zum Prinzen zu Stadtmusikantenkarriere. In Anke Vogts Sauerlandversion verwandeln versucht. Nur so viel verrät die Autorin: „Ich marschieren die Musikusse natürlich durchs Sauerland: logo! hatte schon beim Schreiben ganz viel Spaß.“ Märchen sollen „Oberhalb Olpe in Richtung Bilstein, von dort aus nach eben auch lustig sein und beim Lesen ein fröhliches Grinsen Cobbenrode“, zählt die Autorin die Stationen auf. „Sie treffen aufs Gesicht zaubern, findet sie. Das gilt auch für ihre übrijemanden aus Attendorn, dann einen aus Hundesossen und gen beiden Adaptionen: Rotkäppchen – „Nun gut, das könnveranstalten zum Schluss ein zünftiges Picknick in Cobbenrode. te überall in der Welt spielen, Wald gibt es praktisch immer“, Und im nächsten Jahr spielen sie auf dem Bremker Schützenfest meint die dreifache Mutter. Nun ist glücklicherweise auch als Bremker Knüppelmusik!“ das Sauerland noch trotz Kyrill mit reichlich Wald gesegnet, Echte Sauerland-Typen begegnen uns in Anke Vogts Märchenund so zieht Anke Vogts Sauerlandrotkäppchen munter welt. Etwa Bruno-Fränzken, der Hund in der „Bremker durch Sauerländer Fichten- und Buchenwälder und trägt den Küppelmusik“. Es sind klare, kernige Sauerland-Charaktere, Namen Agnes, weil früher viele Sauerländer Mädels Agnes ehrlich und geradeheraus, zu ihrer Meinung stehend und dabei hießen. Heute weniger, doch wie heißt es in Märchen so stets ihr Herz am rechten Fleck. Dieser Punkt, sagt Anke Vogt,

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Text: Silvia Rinke | Fotos: Andy Klein

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sei auch ein wichtiger Grund dafür, weshalb sie sich (als Rheinländerin) so rettungslos ins Sauerland verliebt habe. Diese Zuneigung verewigt sie nun in gedruckter Form zwischen zwei Buchdeckeln. Die Märchensammlung liegt in den Buchhandlungen aus, als passendes Geschenk für alle, die Märchen lieben und von ihrer sauerländischen (Wahl-) Heimat nicht genug bekommen können.

Anke Vogt, 1963 im Rheinland geboren, zog nach ihrer Ausbildung zur Floristin ins Sauerland. Ihre drei Söhne sind erwachsen, sie führt gemeinsam mit ihrem Mann ein Einzelhandelsgeschäft in Lennestadt und schreibt emsig neue Stücke: Die Komödien „Zwei Engel für Bimbam“ , „Emmas Laden“, „Operation Abendsonne“ , „www-teamabendsonne.de“, „Neues aus Mosebolle“, „Rudi und die Krautwickel“, „Am heißen Draht von Mosebolle“ und „Erben hilft nicht immer“ sind im Reinehr-Verlag erschienen. Mitte September wird

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ihr nächstes Buch erscheinen. Es trägt den Titel „SaTierisches vom Lande“ und umfasst eine Sammlung von 14 Geaus der REGION

dichten voller Esprit und Humor zu einem Preis von Anke Vogt mit Zeichnungen von Rüdiger Tillmann

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Kommunikation ist alles Johannes Hogrebe baut für die Tilke GmbH Rennstrec ken a u f d e r ga n z e n W e l t

D

ie Luft flimmert über der heißen Der aus Olpe stammende Hermann Start- und Zielgeraden des „COTA“, Tilke hat mit seinem Team von rund 350 des neuen „Circuit of the Americas“. Ingenieuren und Architekten die texaniSteil steigt das schwarze Asphaltband von sche Rennstrecke samt der meisten dort den Hügel aufwärts, um sich auf Bauten im Umfeld realisiert. Johannes dem Scheitelpunkt in einer HaarnadelHogrebe leitet das Büro in Olpe, denn kurve spektakulär wieder hinabzustürzen. dem Sauerland ist Hermann Tilke treu November 2012: In wenigen Tagen wird geblieben, obwohl die Zentrale des 1983 Louis Hamilton hier mit seinem McLaren gegründeten Unternehmens in Aachen vor Sebastian Vettel die Premiere des liegt. Formel-1-Grand-Prix der USA im texaniDie Brüder Heribert (✝) und Ludwig schen Austin gewinnen. Tilke hatten das Architekturbüro einst in Überall beginnen bereits die Vorbeder Kreisstadt gegründet. Heriberts Sohn reitungen für dieses erste gigantische Johannes Hogrebe und sein Kollege Christian Epp Hermann ging an die TH nach Aachen, aus Cancun/Mexiko auf dem brandneuen Kurs in Spektakel, aber im Augenblick gehört die Austin/Texas. Ludwig und dessen Sohn Matthias sind Rennstrecke auch irgendwie noch ihm: als Tiefbauspezialisten in Olpe geblieJohannes Hogrebe aus Attendorn steht mit seinem Kollegen ben. Der vom Motorsport begeisterte Hermann Tilke bekam Christian Epp aus dem mexikanischen Cancun in eben dieser irgendwann den ersten kleinen Auftrag am Nürburgring. Kurve, die von den Fahrern der Königsklassen im Motorsport Schnell ging es dann aufwärts, bis gemeinsam mit Kompagnon bereits seit Monaten mit Respekt und Vorfreude diskutiert wird. Peter Wahl bald ganze Rennstrecken konzipiert wurden. Den Auftakt machte 1996 der A1-Ring in der Steiermark; inzwischen sind es Dutzende Prestigeprojekte geworden, denn eine Formel-1-Rennstrecke ist immer auch ein internationales Aushängeschild für die austragende Nation. „Hier eine architektonische Lösung zu finden, die auf den ersten Blick etwas über die Identität des Ortes aussagt, das mag einer der Schlüssel zu unserem Erfolg sein“ – was Johannes Hogrebe mit einem Blick auf zahlreiche Fotografien erläutert. Das geht so weit, dass man in der Streckenführung des Shanghai International Circuit sogar ein chinesisches Schriftzeichen nachgezeichnet hat, das im Namen der asiatischen MegaMetropole zu finden ist. Aber auch all die anderen Tilke-Motodrome bieten so ihre Das Olper Team von „Tilke Ingenieure und Architekten“: Vorne Kerstin Breidebach und Ming Cheng, dahinter von links: Christopher Schulte, Henning ganz persönlichen Markenzeichen, wie Sepang in Malaysia, Meser und Johannes Hogrebe, Frederik Schmidt, Thomas Welfens und Paul Burghaus. Es fehlen Irene Merklinger und Hubert Ohm. die Kurse von Bahrain, Istanbul und im italienischen Imola,

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Text: Achim Gandras | Fotos: Tilke GmbH und Achim Gandras

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Der imposante Sepang International Circuit in Malaysia ist eines der zahlreichen Tilke-Bauwerke weltweit.

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allem pünktlich zum Ziel zu kommen. In der Formel 1 gibt es kein „dann eben erst morgen“. Tilke betreibt dafür Büros in Manama/Bahrain, Abu Dhabi und Singapur, im mexikanischen Cancun, im kasachischen Almaty, in Neu Delhi, Baku/Aserbaidschan und natürlich in Aachen, Berlin – und Olpe. Johannes Hogrebe ist seit 1993 mit an Bord; und man muss sich nicht wundern, dass er bis heute Spaß an seiner Arbeit hat, denn langweilig kann das wohl nicht werden. Und das nächste Projekt? „Wir entwickeln gerade einen Stadtkurs in New York, direkt an den Ufern des East River.“ Hogrebe lächelt verschmitzt. „Da gibt es dann auch ein schönes neues Tilke-Büro, mit direktem Blick von oben auf die Start- und Zielgerade.“

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Das W.O.L.L.-Magazin „Rund um den Biggesee“ ist nun auch im Tierheim für den Kreis Olpe erhältlich. Wer in OlpeRüblinghausen vor der Firma Gebrüder Kemper den Berg hinauf und unter der Autobahnbrücke hindurch fährt, findet diese wichtige Institution nach wenigen Metern. Aber die meisten Tierfreunde kennen den Weg sowieso. Übrigens werden an jedem 2. und 4. Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr Waffeln mit Herz gebacken für die kleinen und großen Pfoten im Tierheim. Eigene Tiere können gerne mitgebracht werden. Neu sind auch die selbstgebackenen Leckerli für Hunde und Katzen. Tierheim Olpe, Brackenweg 3, Tel. 02761 4600


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in Weihnachtsmarkt der besonderen Art ist der Wintermarkt am Hotel Albus. Über 20 Aussteller präsentieren ihre meist weihnachtlichen Produkte. Rund um das Hotel Albus erstrahlt der Wintermarkt in einem märchenhaften Glanz und der Geruch von Glühwein, Bratwurst und gebrannten Mandeln liegt in der Luft. Das schöne, in märchenhafte Illumination getauchte Gutsgebäude mit den ehemaligen Stallungen bietet das besondere Ambiente, wo die Besucher mit wunderschönen kreativen Geschenkideen inspiriert werden. Am prasselnden Feuer unter alten Bäumen und am ehemaligen Pferdestall kann man sich aufwärmen und die kreativen handgemachten Erzeugnisse der Aussteller bestaunen, die natürlich zum Verkauf stehen. Die weihnachtliche Musik, die sie über den gesamten Markt begleitet, wird die Besucher in die richtige Stimmung für die bevorstehende Weihnachtszeit versetzen.

gemalt und gespielt wird. Die Größeren können am Lagerfeuer Stockbrot und Bratäpfel grillen, natürlich immer unter Aufsicht. Natürlich sind diese Angebote für Kinder auch in diesem Jahr ein Service des Wintermarktes und somit kostenlos! Öffnungszeiten: Der Wintermarkt findet auch in diesem Jahr am ersten Wochenende im November statt. Die Öffnungszeiten sind: • Freitag, 01.11.2013, von 18.00 Uhr bis 22.00 Uhr • Samstag, 02.11.2013, von 11.00 Uhr bis 19.00 Uhr • Sonntag, 03.11.2013, von 11.00 Uhr bis 19.00 Uhr Ansprechpartner: TI PP Katja Bruse-Albus Auf der Griesemert 17, 57462 Olpe E-Mail: info@hotel-albus.de, Tel.: 0171-4 72 51 63

Das be so n de re A m b i e n t e mi t k r eat iv en G e s c h e n k i de e n Sind die Kinder zufrieden, dann sind es die Eltern auch. Getreu diesem Motto wird auch für Kinder wieder viel geboten auf dem 7. Wintermarkt. Die Kleinsten können in der Zeit von 14:00 – 17:00 Uhr im „Winterzauberland“ kostenlos betreut werden, wo unter Anleitung gebastelt, Aussteller

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Wenn Kuhschiss Butter wäre Ein Interview über das bevors tehende Bundessc hützenfes t mit Markus Bröcher

ach 1980 in Olpe und 1998 in Altenhundem ist das Bundesschützenfest wieder im hiesigen Kreis. Die 22. Auflage der Großveranstaltung findet in Rüblinghausen statt. Zwei Jahre Vorbereitungszeit liegen hinter den St.-Matthäus-Schützen des bisher kleinsten Ortes, der ein solches Fest ausrichtet. W.O.L.L. sprach mit Markus Bröcher, Vorsitzender und Major der Rüblinghauser Schützen und zudem stellvertretender Kreisoberst. W.O.L.L.: Das Bundesschützenfest steht direkt vor der Tür. Aufgeregt? Bröcher: Nein, vielleicht ein wenig Major Markus Bröcher. angespannt vor der Prämisse, dass alles so funktioniert, wie man es sich vorstellt. Solche Feste erfordern aber immer auch ein Stück Improvisation am Fest selber. W.O.L.L.: Seit 1998 sind Sie Major und Vorsitzender der Matthäus-Schützen. Wird das Ihr größter Coup? Bröcher: Kein Coup, ich verfolge ja keine persönlichen Ziele. Da wir vor zehn Jahren das Kreisschützenfest ausgerichtet haben, konnten wir vieles hervorholen und es sozusagen in größere Dimensionen umsetzen. W.O.L.L.: Worin liegt überhaupt der Reiz in der Ausrichtung? Bröcher: In den letzten Jahren sind bei uns viele neue Leute dazugekommen. Die Gemeinschaftsarbeit im Vorstand und in den Kommissionen hat den Zusammenhalt gefördert und gefes-

tigt. Das eigentliche Ziel ist ja der Nutzen für den Verein sowie ebenso für unser Dorf und die Stadt Olpe. Schlicht und einfach erkennen, dass man bereit ist, etwas mehr zu tun, um sich positiv darzustellen. W.O.L.L.: Es werden ja auch nicht unerhebliche Einnahmen generiert. Sind die schon verplant? Bröcher: Wir richten zunächst das Fest aus. Dann wird abgerechnet und wenn etwas übrig ist, entschieden, was damit gemacht wird. Ganz nach dem Motto: „Wenn Kuhschiss Butter wäre, hätten wir immer noch keine!“ W.O.L.L.: Welchen Stellenwert hat das Bundesschützenfest? Bröcher: Es ist eine Demonstration des Miteinanders. Um das Schützenwesen, wie wir es hier im Sauerland leben, beneiden uns viele Regionen in Deutschland und selbst in den Nachbarländern. Im Übrigen sind die jährlichen Schützenfeste doch die Gemeinschaftsfeste eines jeden Ortes. Nicht umsonst stellen die Schützen die größten Vereine mit Mitgliedern ab 16 Jahren. W.O.L.L.: Vor einigen Wochen hat Ihr Verein sein 120-jähriges Jubiläum gefeiert. War das Bundesschützenfest beherrschendes Thema? Bröcher: Es ist Thema, seit wir 2010 den Zuschlag bekamen. In diesem Jahr natürlich besonders. Allerdings ohne die Wichtigkeit des eigenen Schützenfestes zu mindern.

Text: Birgit Engel | Fotos: Birgit Engel

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W.O.L.L.: In diesem Jahr hatte Rüblinghausen erstmals seit 60 Jahren keinen Kaiser? Bröcher: Wir hatten in den 60 Jahren sieben Kaiser. Und jetzt haben wir eben keinen. Wenn er so wichtig wäre, hätte einer vom Vorstand den Kaiser geschossen. Einschließlich meiner Person. W.O.L.L.: Dann könnte man den Kaiser ja auch abschaffen? Bröcher: Das muss man innerhalb des Vorstandes und des Vereins besprechen. Abschaffen oder die Aufgaben auf ein Minimum zurückfahren, es gibt verschiedene Möglichkeiten. W.O.L.L.: Wer kommt kommendes Wochenende eigentlich alles? Aus dem Kreis Olpe hat ja Rönkhausen abgesagt. Und Wegeringhausen, die über den Oberbergischen Schützenbund organisiert sind.

Spaß und Unterhaltung Bundesschützenfestes

Bröcher: Aus den 347 Mitgliedsvereinen kommen 171 Vereine plus 61 Musikkapellen. Insgesamt haben wir 11.200 Festzugteilnehmer. Eine probate Größenordnung. Dazu die vier Bruderschaften aus dem Bezirk Wenden. W.O.L.L.: Wie viele Könige treten um die Königswürde an? Bröcher: Anmeldungen sind ja noch am Tag selbst möglich. Erfahrungsgemäß bei den Jungschützen 50 bis 65. Bei dem großen Vogel 100 bis 120 Könige. W.O.L.L.: Auch die Majestäten aus Rüblinghausen? Bröcher: Unser König, Peter Wacker, wird sicherlich dabei sein. Und der amtierende Jungschützenkönig (Bröchers Sohn Robin, Anm. der Red.). Da habe ich nichts dagegen.


Ein Dreirad will nach Hause A u f R e i s e n w i e i m W i r t s c h af t s w u n d e r Von Ac him Gandras

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– W.O.L.L. Herbst 2013

Text und Fotos: Achim Gandras

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ie Heinkel-Kabine wurde einst in ersten Motorflieger in der Kaiserstadt Speyer gebaut. Noch heute werden gebaut haben. Eine turbulente Gein derselben Halle vom Airbus-Konzern schichte hat der Standort in 100 Jahren Flugzeugkomponenten hergestellt. Im erlebt; heute ist es die PFW Aerospace Sommer feierte man nun 100 Jahre AG im Airbus-Konzern. Motorflugzeugbau vor Ort und ein Im Dreirad hat man gute acht Stunden Kabinenroller machte sich aus dem Zeit, sich bei der Anreise darüber Kreis Olpe über 350 Kilometer auf den Gedanken zu machen. Bei 65 km/h Weg nach Hause. läuft die Kabine am ruhigsten. ManchWenn du mit 9,2 PS im Auto untermal wird man übermütig, zieht bis 60 wegs bist, dann merkst du jeden Berg, im dritten Gang durch und erreicht bei bevor du ihn sehen kannst. Das Dreirad leicht abschüssiger Strecke 85 – wobei des einst sehr bekannten Flugzeugbauers das große Kurbeln an der Zahnstangenkann seinen Viertakt-Einzylinder mit lenkung beginnt, wenn man einfach 175 Kubik wahrlich nicht verleugnen: nur geradeaus fahren will. Die Vernunft Bei 5000 Umdrehungen produziert er Eine Mütze, damit man sich nicht das Plätzchen verbrennt, siegt, 65 tun es ja auch, und der Lohn eine Sonnenbrille, weil das Rollermobil keine Blende hat, im Innern der plexiverglasten Käse- und schließlich die Ohrenstöpsel, damit es doch noch lacht an der Zapfsäule: 2,9 Liter auf irgendwie ein Mercedes wird. glocke eine Geräuschkulisse, bei der 100 Kilometer, in einem Mobil von man sich nicht mehr viel zu sagen hat. Und doch ist es ein 1957, das ist doch mal Kampflinie. Dabei kommt nicht nur bemerkenswertes Erlebnis, denn die Ernst Heinkel AG hatte das Leergewicht von 245 Kilo zum Tragen, sondern auch die den sehr standfesten Motor aus dem erfolgreichen Touristextrem aerodynamische Tropfenform, die von Heinkel so komRoller zur Hand, mit dem man der BMW Isetta von 1956 bis promisslos umgesetzt wurde, dass selbst die vordere Stoßstange 1958 Paroli bieten wollte. Das Ei aus München wucherte auf der einzelnen Türe nur als Sonderzubehör zu haben war, immerhin mit 12 PS aus 250 Kubik, und so kam bis ins Detail weil sie am cw-Wert nagte ... Unter der Loreley hindurch geht die Fahrt weiter an Vater zum Tragen, worauf sich die raffinierten Flugzeugbauer perfekt Rhein entlang nach Süden. Man weiß nie genau, ob einen die verstanden. Konsequenter Leichtbau mit selbsttragender Leute an- oder auslachen, jedenfalls sorgt man für ordentliche Karosserie machte die Kabine schließlich über 100 Kilo leichUnterhaltung und die Anzahl der Kinderfinger, die dir entgeter als die bayerische Konkurrenz. Sozusagen ein ganzer wohlgengestreckt werden, ist rekordverdächtig. Was auch auffällt: genährter Deutscher aus dem Wirtschaftswunder fuhr von Nichts wird brenzlig, alle gehen vorsichtig mit dir um, alle vornherein nicht mit: Heinkel war auf dem heißumkämpften wissen, du fährst auf der letzten Rille. Markt für Rollermobile im Rennen. Verblüffung folgt schließlich in Speyer am neuen Rheinhafen. 56 Jahre später macht sich so ein mittlerweile seltener Mitten im Werksgelände der Flugzeugbauer ist noch die Straßenfloh den Rhein entlang auf den Weg nach Speyer. Das ursprüngliche Fabrikationshalle der Kabine erhalten. Und Heinkel-Werk ist seither durch viele Hände gegangen, inzwiinnen wundert man sich noch einmal besonders: Eine der beischen eingegliedert in die Pfalz Flugzeugwerke, die 1913 den


aus der REGION Ein Dreirad auf dem Weg nach Hause: Verschnaufpause bei Kaub am Rhein. Für die 350 Kilometer benötigte der 9,2 PS-Zwerg bei ganz entspannter Gangart fast acht Stunden.

den originalen Hydraulikpressen von 1956, auf denen schon die Bleche für das Rollermobil geknickt wurden, ist bis heute im täglichen Einsatz. PFW-Sicherheitsingenieur Tomy Sobetzko dazu: „Man braucht nichts anderes in der Einzelteilfertigung, die versieht verlässlich ihren Dienst.“ In derselben Halle wurde übrigens auch von 1963 bis 65 der legendäre Porsche 904 Carrera GTS mit Kunststoffkarosserie

von Heinkel im Auftrag zusammengefügt – die millionenschwere Pretiose aus dem Fundus des Porsche-Museums duckt sich zum Festakt im VIP-Zelt neben der Kabine, um den Airbus-Managern in Feierlaune ein Stück deutscher Automobilgeschichte eindrucksvoll zu illustrieren. Aber Brot und Butter sind dem Kleinstwagen doch näher als Schampus und Kaviar. Und so fühlt sich das Dreirad im

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Schatten seiner wahren „Mum“, der Müller-Weingarten-Presse, am nächsten Tag doch sichtlich wohler. Dort, in der historischen Halle 1, gibt es schließlich ein außergewöhnliches Wiedersehen: Edgar Sefrin und Richard Stein freuen sich besonders über das „Schlaglochsuchgerät“ an ihrer alten Wirkungsstätte. Professor Ernst Heinkel stellte ab November 1955 die ersten Fachleute ein, nachdem er die Halle von Tabakimporteur Brinkmann gekauft hatte. Der langgestreckte Betonbau aus den 1930er-Jahren lag günstig am Flugplatz in direkter Nachbarschaft zu den Pfalz-Werken, die freilich von den Franzosen nach dem verlorenen Krieg besetzt worden waren – heute übrigens Sitz des Technikmuseums Speyer. Der Luftfahrtpionier, der seine großen Rostocker Rüstungsbetriebe an die Sowjets verloren hatte, spekulierte auf die Wiederaufnahme des Flugzeugbaus im Rahmen der Wiederbewaffnung des Kalten Krieges, aber bis dato musste man sich eben anders beschäftigen. „Es standen noch fast 1000 BMWMotorräder aus Wehrmachtsbeständen in der Halle“, wie sich Edgar Sefrin erinnert. Der mittlerweile 83-jährige Ingenieur für Flugzeugbau war Leiter der Heinkel-Qualitätssicherung.

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Die ehemaligen Heinkel-Mitarbeiter Edgar Sefrin (li.) und Richard Stein freuen sich über die Kabine an ihrem Geburtsort in Speyer. Es steht nicht nur bis heute die originale Fabrikationshalle, sondern auch eine der beiden ursprünglichen Karosseriepressen, auf der inzwischen Einzelteile für den Airbus entstehen!

Später ging er nach Manching und baute mit am ersten Senkrechtstarter Heinkel-Messerschmitt VJ 101 für die Bundeswehr. Richard Stein hingegen war der Einfahrer. Er hat in jeder Kabine gesessen, die in Speyer die Fabrikation verließ. Der 79-Jährige blieb bis zur Pensionierung in der Fahrbereitschaft des Flugzeugwerkes, nachdem die Ära Heinkel 1964 in Speyer zu Ende ging. „Wir lieferten die Kabinen auf eigener Achse aus, teilweise bis nach Schweden ging die Reise. Danach lief sie jedenfalls richtig und ordentlich eingefahren war sie auch.“ Die Rückfahrt wurde per Bahn gemeistert, das nächste Mobil wartete schon. Bis zu 30 Stück entstanden am Tag, mehr ging nicht, weil die Lackiererei schon im Zweischichtbetrieb arbeitete und der Einbrennlack seine Zeit brauchte. 1958 wurden die Produktionsanlagen nach Irland und Argentinien verkauft. Bis 1965 produzierte schließlich Trojan das Rollermobil in Croydon, südlich von London.


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Barbara saß nah am Abhang H e llm u t h Ka r a s e k k o mm t n a c h A t t e n d o r n Von Ac him Gandras

Text: Achim Gandras | Foto: Marco Grundt / Hoffmann&Campe

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er sich für Literatur interessiert, der „Wie ich mir Deutschland erlesen habe“. wird ihn kennen: Hellmuth Karasek Nicht wenige Bücher hat er geschrieben, kommt am 16. Oktober nach Attendorn, Gewichtiges zur Literatur von Max Frisch, um im Hanse-Hotel aus seinem neuen Carl Sternheim und Bert Brecht, um sich Buch „Auf Reisen“ zu lesen. Im Vorfeld dann doch auch mit einem genialen wollten wir gerne mehr dazu wissen und Spaßvogel wie dem Regisseur Billy Wilder fragten bei Hoffmann & Campe an, vielauseinanderzusetzen. Biografisches, Autoleicht ein Gespräch mit dem bekannten biografisches, Zeitgeschichte: Immer öfter Literaturkritiker und Autor führen zu dürführt ihm im Laufe der Jahre auch der fen. „Rufen Sie den Professor doch einfach Schalk die Feder; schließlich kann man eine in Hamburg an, er ist soeben frisch erholt Welt wie diese letztendlich nur mit Humor aus dem Urlaub zurück“, so die unkomertragen. Wilhelm Busch ist dann da, plizierte Antwort seines Verlages. Ringelnatz und all die anderen, die fröhlich Hellmuth Karasek liest am 16. Oktober im HanseUnd entspannt ist er dann auch am Hotel. singen, weil sie nicht weinen wollen. Womit Apparat, mit dieser unverkennbaren Stimme, die 13 Jahre lang wir bei der Bahn angekommen sind, im Zugabteil, dem einem aufschäumenden Marcel Reich-Ranicki mit fröhlicher Wohnzimmer auf Zeit mit seinen aufregenden Gästen, den Gelassenheit im „Literarischen Quartett“ unterhaltsam Paroli Pausen, den Pannen, dem ganzen Irrsinn eines großen geboten hat. Karasek wusste dabei ebenfalls, wovon er sprach, Räderwerks, in dessen Ecken und Enden der Sand im Getriebe schließlich leitete er über 20 Jahre das Kulturressort des knarzt. Dann die Hotels, der verflixte Teufel im Detail, genährt Magazins „Der Spiegel“, war zuvor Chefdramaturg am von Zufall, Ignoranz oder auch einer gelegentlich ordentlichen Stuttgarter Staatstheater, Journalist, promovierter Germanist – Portion der eigenen Schusseligkeit – Hellmuth Karasek hält sich und schon sind wir in seinen Tübinger Studienjahren angegenüsslich den Spiegel in seinen Geschichten vor. Ach ja, und kommen, nachdem der kriegsvertriebene Schlesier mit dann die holde Damenwelt, diese irritierenden Momente, wenn Zwischenstation in der DDR 1952 „rübergemacht“ hatte. bei einer Barbara der alte Narr auf einem Augenpaar ins Diese zugegebenermaßen etwas rasante Zeitreise durch das Rutschen kommt. Es wird ein kurzweiliger Abend. Leben des inzwischen 79-Jährigen sei hier deshalb eingefügt, Hellmuth Karasek liest auf Einladung von „KULTURa“ in Kooperation mit der Buchhandlung Hoffmann am Mittwoch, 16. Oktober, um 19.30 da sie in seinem neuen Buch eine gewisse Rolle spielt: Erst nach Uhr im Hanse-Hotel an der Finnentroper Straße 26 in Attendorn. Karten der Wende konnte er in den Osten zurück, und so sind diesen sind erhältlich im Bürgerbüro Attendorn, Tel. 02722 64100, in der Momenten der ersten Lesungen in den neuen Bundesländern Tourist-Info im Rathaus, Tel. 02722 64140, in der Buchhandlung besondere Erinnerungen zugedacht. Generell wird es sich in Hoffmann, Ennester Str. 16, Tel. 02722 2838, oder online über www. Attendorn um das manchmal süße, manchmal saure, aber bei tickets.attendorn.de, per E-Mail: kulturamt@attendorn.org und über die Karasek niemals bittere Wanderleben aus dem Koffer drehen; Tickethotline 0180 5040300 (14 Cent die Minute im Festnetz, maximal in Jahrzehnten gesammelte Anekdoten sind es, von einem 42 Cent aus allen Mobilfunknetzen). Der Eintritt beträgt 15 Euro, wenn Tickets noch an der Abendkasse erhältlich sind, oder aber 12 Euro im Autor, der kreuz und quer im Lande mit seiner jeweils aktuelVorverkauf zzgl. VVK-Gebühr. len Lektüre unterwegs ist. Und so auch der passende Untertitel: W.O.L.L. Herbst 2013 –

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Der Naturschutz hat absoluten Vorrang!“ I n t e r v i e w m i t F r i t z Bla c h : „ M o u n t Ev e r e s t ? Da k l e t t e r e i c h l i e b e r i m Sa u e r la n d ! “ V o n Ka t ja S c h n e i d e r

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Text: Katja Schneider | Fotos: Björn Bernhardt

ritz Blach, Jahrgang 1958, gilt einen VHS-Kurs im Elberskamp heute als einer der renommiertebesucht hatte. Der Klettervirus hatte sten Bergsteiger und Sportkletterer mich allerdings schon sechs Jahre zuvor mit einem Bekanntheitsgrad weit bei einem Klassenausflug nach Südtirol über das Sauerland hinaus. Geboren befallen. und aufgewachsen in Wenden-GirkW.O.L.L.: Ob Jordanien, Alaska, Tanhausen lebte der gelernte Landwirt sania oder Ecuador: Das Klettern hat und studierte Maschinenbauer zwiSie überall hingeführt. Wie viele Gipfel schen 1987 und 2008 in Attendorn, haben Sie erreicht? bevor es ihn wieder nach Girkhausen FB: Das weiß ich ehrlich nicht so zog. Der ausgebildete Fachübungsgenau, die hab ich nie gezählt. Bis auf leiter „Hochtouren“ der Sektion Australien habe ich jedenfalls alle Gummersbach des Deutschen Kontinente durch. Dort war ich mit „Klettern ist einfach ein Abenteuer.“ Fritz Blach in seinem Alpenvereins (DAV) hat unter ande- Element. dem Fahrrad unterwegs. rem sämtliche Haken an den Kletterrouten am Unteren W.O.L.L.: Gab es bei all den Klettertouren einen schönsten Elberskamp angebracht. Im Gespräch mit der und einen bittersten Moment? W.O.L.L.-Redaktion äußerte sich der Kletterexperte über die FB: Im Jahr 1995 war ich auf dem Mount McKinley in Alaska. Faszination Berg und zum wichtigen Thema Naturschutz. Der Gipfel liegt da auf 6.194 Metern. Aufgrund eines W.O.L.L.: Wann haben Sie das Klettern für sich entdeckt? Schneesturms musste ich bei 6.000 Metern umkehren. Das FB: Das war im Jahr 1981, als ich mit 23 Jahren in den war ein sehr bitterer Moment. Und einen schönsten Moment? Dolomiten mit dem Klettern begann, nachdem ich zu Hause Den hab ich eigentlich immer, wenn ich unterwegs bin!


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W.O.L.L.: Gibt es einen Lieblingsberg? FB: Nein, ich nehme alles, was da so rumsteht …(lacht). W.O.L.L.: Was ist mit dem Mount Everest? FB: Der ist nicht mein Ding. In meinen Augen hat der Mount Everest nichts mehr mit Bergsteigen zu tun, da er leider total durchkommerzialisiert ist. Mit dem nötigen Kleingeld wagen sich auch Nicht-Bergsteiger an den Everest und hinterlassen dabei tonnenweise Müll. Und als ich neulich gehört habe, dass die ansonsten so friedlichen einheimischen Sherpas den bekannten Bergsteiger Ueli Steck verprügelt und mit dem Tod bedroht haben, ahnt man, worum es mittlerweile beim Mount Everest geht. W.O.L.L.: Gab es denn nie den Traum vom „Dach der Welt“? FB: In jungen Jahren schon. Ich habe mir mit Beginn meiner Kletterkarriere im Jahr 1981 sogar ein Sparbuch hierfür angelegt. Das gibt es heute noch. Ich vermisse da aber heute nichts, dafür habe ich woanders zu viele tolle 4.000er und 5.000er gemacht. Außerdem würde ich eine Everest-Tour heute nicht mehr schaffen. W.O.L.L.: Warum das nicht? FB: Ich habe Schwierigkeiten mit der Höhenverträglichkeit und schon immer mit Asthma zu kämpfen. W.O.L.L.: Da verdienen Ihre Leistungen ja noch mehr Respekt. War das ein Grund, dass Sie sich neben dem Bergsteigen auch schon lange dem Sportklettern verschrieben haben? FB: Nein, das Sportklettern hat ganz allgemein das Bergsteigen fast schon abgelöst. Viele verfahren da halt nach dem Motto: „In der Kürze liegt die Würze.“ Da ist auch nichts gegen einzuwenden. Ich selbst mache beides wirklich sehr gerne. Kämpfen und Ziehen muss man sowohl beim Bergsteigen als auch beim Sportklettern. W.O.L.L.: Was ist mit dem Indoor-Klettern? FB: Das ist ebenfalls eine schöne Alternative, an der ich selbst Spaß habe. Es gibt wunderbare Kletterhallen in der Nähe wie zum Beispiel in Dortmund oder Köln und demnächst auch in Siegen, die voraussichtlich im Jahr 2014 eröffnet wird. Allerdings warne ich die Hallenkletterer, die zum ersten Mal draußen klettern, immer wieder davor, das Klettern draußen zu unterschätzen. In der Halle wird zwar kraftbetonter geklettert, aber die Wege sind farblich gekennzeichnet vorgegeben. Viele unterschätzen dann draußen den Sicherheitsgedanken. Da liegen halt keine Fallschutzböden auf dem Boden, die einen bei einem Sturz weich landen lassen. Deshalb hat der DAV die Kampagne „Draußen ist anders“ ins Leben gerufen.

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W.O.L.L.: Sollte der Klettersport in den Schulen angeboten werden? FB: Wird er ja bereits. Es gibt Schulen wie das Städtische Gymnasium in Olpe, bei denen steht das im Sportangebot. Ich begrüße das natürlich, denn dadurch kommen immer wieder junge Kletterer in unsere Gebiete. Wichtig ist, dass jeder Kletterer, ganz egal ob routiniert oder Anfänger, mit den Interessen der Tier- und Pflanzenwelt konfrontiert wird. W.O.L.L.: Naturschutz ist bei Ihnen eine Herzensangelegenheit, oder? FB: Absolut, das sollte bei jedem Kletterer so sein. In den 1980er-Jahren wurde der Naturschutz viel zu wenig beachtet. Dies hatte zur Folge, dass zahlreiche Felsen aus Naturschutzgründen gesperrt wurden. Der DAV hat dann irgendwann angefangen, da gegenzusteuern, und Konzepte erstellt, aus denen hervorgeht, in welchem Rahmen wann und wo geklettert werden darf, ohne die Natur zu stören. Gerade auf den Felsköpfen wachsen spezielle Pflanzenarten, die nur dort überleben können. Nehmen wir das Beispiel Unterer Elberskamp, wo Küchenschelle, Seidelbast und verschiedene Orchideenarten zur Vegetation gehören. Diese Felsköpfe dürfen die Kletterer selbstverständlich nicht betreten. An vielen Felsen verbringen auch Wanderfalken und Mauereidechsen ihre Brutund Aufzuchtzeit. In NRW gibt es auch noch etwas über 100 Wanderfalkenpaare und einige Uhus, auf deren Belange wir Kletterer unbedingt eingehen müssen. Der Naturschutz hat absoluten Vorrang. Seit dem Jahr 2003 nehme ich als Sprecher des Arbeitskreises „Klettern und Naturschutz“ für den Kreis Olpe und den Oberbergischen Kreis an vielen Gesprächen mit Behörden, Umweltverbänden und Grundstückseigentümern teil, um hier an den notwendigen Kompromissen mitzuwirken.

Im Geoquest-Verlag ist im Jahr 2012 der „Kletterführer Sauerland“ von Fritz Blach mit den beliebtesten Kletterrouten der Region erschienen.

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Der 5-jährige Ole macht es vor: Klettern ist keine Frage des Alters.

W.O.L.L.: Hat ein Kletterer wie Sie, der eigentlich schon alles erlebt hat, noch Ziele? FB: Ich möchte so lange wie möglich klettern und suche mir immer wieder neue Herausforderungen. Kanada und die USA mit den Canyonlands oder die Sandsteinfelsen in Utah fallen mir da ein. Schön wären auch noch einmal die Bruchhauser Steine, aber die darf man seit den 1990er-Jahren nicht mehr erklettern. W.O.L.L.: Wie lassen sich die Kletterfelsen im Kreis Olpe klassifizieren? FB: Insgesamt gibt es 900 Felsen im Kreis Olpe, davon sind ungefähr 40 zum Klettern geeignet, aber nicht alle freigegeben. Zu den bekanntesten Kletterfelsen gehört der Untere Elberskamp bei Heggen, der trotz eines eher brüchigen Gesteins ein breites Spektrum an Kletterrouten bietet und daher weit über unsere Grenzen hinweg bekannt und beliebt ist. Die Felswand in Borghausen im Repetal ist anspruchsvoll und hat einen schönen festen Fels. Und am Scharpenbeul, der ja schon im Märkischen Kreis liegt, erleben Kletterfreunde an gut abgesicherten Routen fast schon so etwas wie Genussklettern. W.O.L.L.: Was ist das Faszinierende am Klettern? FB: Das Naturerlebnis, die Freude an Bewegung, der Spaß am Sport. Klettern ist einfach ein Abenteuer! Kontakt: Fritz Blach Tel.: 02762.983702 · E-Mail: fritz.blach@gmx.de


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Das weiße Gold vom Elberskamp Sie k lette r n o h ne An g s t a n Fe l s wä n d e n hi n au f u n d lan de n „ i n ei ne r a n d e re n W e lt “ . V o n Ka t ja S c h n e i d e r

Zwischen Attendorn und Finnentrop und unmittelbar nach der Abzweigung in Richtung Dünschede ragt sie zur Linken weit sichtbar hervor, die mächtige Wand aus Fels und Stein. Hier am Frank Burghaus aus Neu-Listernohl entdeckte vor drei Unteren Elberskamp im gleichnami- Jahren das Sportklettern für sich. gen Industriegebiet der Gemeinde Finnentrop in der Nähe von Heggen finden Klettersportler aus ren, schießen kann. dem Kreis Olpe ein wahres Paradies für ihr beeindruckendes „Fantastische Aussicht“, strahlt Björn uns stolz von oben an. Hobby. Das entlockt Frank Burghaus ein Lächeln: „Sag ich doch

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Text: Katja Schneider | Fotos: Björn Bernhardt, katja Schneider

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So wie Frank Burghaus (35), Christian Rüsche (36), Anke Reinitz (40), Simone Krause (38), Jana Willeke (23) und Marco Sonnenberg (24). Mit diesen Kletterfreunden aus Attendorn, Lennestadt und Finnentrop bin ich an einem der lauschigen Abende dieses Sommers zusammen mit unserem Fotografen Björn Bernhardt verabredet. Und der beweist direkt Mut. Trotz seiner Höhenangst findet Björn mit Hilfe der erfahrenen Kletterer den Weg bis fast nach ganz oben. 28 Meter über dem Boden wird unser Foto-Profi mit einer Bandschlinge und einem Karabiner am Fels gesichert, damit er die spektakulären Bilder, die wir unseren Lesern in dieser Ausgabe präsentie-

portklettern und Bergsteigen? Da denkt der Sauerländer vermutlich zunächst an die Zugspitze, die Alpen und beeindruckende Bilder vom Mount Everest. An Reinhold Messner und die HuberBrüder. Doch auch im Kreis Olpe wächst die Zahl derer, die sich mit Begeisterung selbst daranbegeben, steile Felswände zu erklimmen.


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Sichtlich Spaß bei dem spektakulären Fotoshooting mit Björn Bernhardt hatten (v. l.): Marco Sonnenberg, Jana Willeke, Anke Reinitz, Christian Rüsche und Frank Burghaus.

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immer.“ Erst vor drei Jahren entdeckte der Neu-Listernohler das Sportklettern für sich, nachdem er schon viele Jahre zuvor beim Alpinklettern und Bergsteigen in den Alpen erste Felskontakte hatte. Der Unterschied zwischen Bergsteigen und Sportklettern? Beim Bergsteigen besteht das Ziel darin, den Gipfel zu erreichen. Die Verfeinerung der Technik am Fels und das Bezwingen des nächsthöheren Schwierigkeitsgrades sind es, die den Sportkletterer motivieren, hoch hinaus zu klettern. Während der Bergsteiger ganz anderen Gefahren ausgesetzt und abhängig von Wetter, Gletscherspalten und Lawinen ist, geht der Sportkletterer seinem Hobby sozusagen in „Ein-Seil-Länge“ an. Kurz gesagt: Der Sportkletterer steht am Boden, klettert an einen bestimmten Punkt und seilt sich dann wieder ab. Beim Sportklettern geht es dabei nur selten um einen Wettkampf unter Gleichgesinnten. Also alleine gegen die Wand? „Nein, mit der Wand, vor der man allezeit Respekt haben sollte“, so Frank Burghaus. Und allein schon mal gar nicht. Zusammen mit dem Attendorner Christian Rüsche bildet er heute eine der drei Seilschaften. Schon hier wird deutlich, worauf jeder Klettersportler vertraut. Auf gutes Material und einen Partner, der ihn sichert.


Blindes Vertrauen also. Auch für Jana ist dies das „A und O“ beim Sportklettern. „Beim Klettern blende ich aus, wie hoch ich eigentlich schon über dem Boden bin, denn ich weiß ja, dass mich mein Partner sichert.“ Bei einem Abrutschen am Fels ist durch das Sichern von unten so gewährleistet, dass es höchstens ein kurzes Stück, aber jederzeit durch das Seil gesichert, abwärts gehen kann. „Das gibt mal ein paar blaue Flecken oder Abschürfungen an den Fingern“; auch Janas Partner Marco hat keine Angst, sich am Fels schwer zu verletzen. Beide lieben es, den höchsten Punkt an der Südwand am Elberskamp, der ungefähr bei 34 Metern liegt, Stück für Stück und Haken für Haken mit ihren eigenen Jeder Klettersportler vertraut auf gutes Material und auf einen Partner, der ihn sichert. Händen und ihrem Seil zu erobern. Dem stimmen Anke Reinitz, die bereits Erfahrungen beim den erfahrenen Kletterern, bei denen man abgucken kann. Indoor-Klettern sammelte, und Simone Krause, die über Dazu ist es sehr empfehlenswert, entsprechende Kurse zu besuFreunde zum Klettern kam, zu: „Die verschiedenen chen, die regelmäßig angeboten werden.“ Sicherungsarten wie Vorstieg oder Nachstieg lernt man von Über die teilweise martialischen oder kurisosen Namen der Routen am Unteren Elberskamp wie „Blutgemetzel“, „Elefantenrücken“ oder „Schmittchen Schleicher“, die im Übrigen von den Erstbezwingern einer Route vergeben werden, können die Kletterfreunde nur lächeln. Was ist das Faszinierende am Sportklettern? Simone Krause und Anke Reinitz sprechen ihren Kletterkollegen aus dem Herzen: „Du wächst beim Klettern über Dich hinaus und gehst oft über physische und psychische Grenzen. Am Felsen sind wir in einer anderen Welt.“ Diese andere Welt scheint für Neueinsteiger auf den ersten Blick nicht ganz günstig. Für eine vernünftige Grundausstattung, zu der Gurte, Express-Sets (Zwischensicherungen), Das gibts doch gar nicht: für nur 5,99 € bekomme ich jeden Seile, spezielle Schuhe, Karabiner, Sicherungsgerät und ein Donnerstag 1 Stück Kuchen nach Wahl Helm gehören, können zwischen 300 und 1.000 Euro anfallen. und so viel Filterkaffee wie ich trinken möchte. Belohnt wird man jedoch schnell mit faszinierenden Erfahrungen. Und das Material hält sehr lange. jeden Donnerstag Nach so viel Theorie geht es für die Kletterfreunde dann zum von 14.00 bis 18.30 Uhr im September und Oktober 2013! Fotoshooting endlich an die Wand. Aber nicht, ohne sich vorher die Hände mit reichlich Chalk (Magnesium) einzureiben, Niederste Straße 5 · 57439 Attendorn Telefon: 02722/2370 · Fax: 02722/3311 um besseren Halt am Felsen zu haben. „Diese Kreide wird kontakt@harnischmacher.com www.harnischmacher.com auch ,das weiße Gold vom Elberskamp‘ genannt“, schmunzelt www.facebook.com/Cafe.Harnischmacher Frank Burghaus.

Kaffeeklatsch bei Harnischmacher

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Felskletteraktivitäten lassen sich zeitlich im Kreis Olpe auf den Beginn der 1980erJahre festlegen. Heimische Kletter-Legenden wie Hubert Fuhge, Tonis Halbe, der kürzlich verstorbene Pepi Nusterer, H. Köster und Fritz Blach gründeten im SGV Olpe eine Klettergruppe, um ihrem Hobby in den Heggener Steinbrüchen, in der Hohen Ley und am Unteren Elberskamp offiziell nachgehen zu können. Waren es Naturschutzgründe, die den Fels an der Hohen Ley in den 1990er-Jahren für Kletterer zur Tabuzone werden ließen, führte die Brüchigkeit der Felswände im Unteren Elberskamp dazu, dass die Anzahl der aktiven Klettersportler in der Region anfangs überschaubar blieb. Darüber hinaus sorgten die Schwierigkeiten der meisten Routen dafür, dass nur wahre Kletterexperten diese angehen konnten. Erst mit der Einführung und breiten Verwendung von Bohrhaken setzte die Wende ein. Durften sich die Klettersportler zuvor ausschließlich mit Seil und Steigklemme sichernd von oben nach unten am Fels bewegen, konnten seit Beginn der 1990er-Jahren die Kletterrouten nun im sportlich sauberen „Vorstiegsstil“ von unten nach oben angegangen werden. Die damit einsetzende Popularität des Klettersports sorgte dafür, dass am Unteren Elberskamp heute über 60 Kletterrouten mit Bohrhaken eingerichtet sind. Verschiedene Schwierigkeitsstufen zwischen „2“ und maximal „10“ und die gerade am Wochenende sehr ruhige Lage über dem Industriegebiet sorgen für eine große Beliebtheit. So reisen mittlerweile Klettersportler aus dem gesamten Bundesgebiet zum Elberskamp. Mit einem Schwierigkeitsgrad von sage und schreibe „10+“ gehört die „Katharsis“-Route zu den anspruchsvollsten Kurzkletterrouten in ganz Deutschland. Darüber hinaus werden am „Elbi“, wie die Felswand am Unteren Elberskamp auch liebevoll genannt wird, immer wieder Kurse für Anfänger und Fortgeschrittene angeboten. Hin und wieder wird auch an einigen weiteren Felsen in der Umgebung – sofern das Klettern dort mit dem Naturschutz in Einklang zu bringen ist – geklettert. So im „Borghauser Holz“ oder am „Scharpenbeul“ in der Nähe der Listertalsperre. Ganz egal, wo geklettert wird: Sichern ist das „A und O“ beim Sportklettern. Anke Reinitz macht es vor. Das Gefühl, an der Wand im Einklang mit der Natur zu sein, die Erleichterung, wenn die Expresse in den nächsten Bohrhaken klickt, der Kick, der sich mit jedem Zentimeter Höhe einstellt, die Aussicht „von oben“ und das gute Gefühl, am Ende wieder festen Boden unter den Füßen zu haben, machen die Faszination des Klettersports aus. Fragen Sie mal unsere drei Seilschaften aus Attendorn, Lennestadt und Finnentrop. Und natürlich unseren mutigen Fotografen.

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Wir freuen uns auf Sie: Sonntag, 22. September 5. Hochzeits- & Festtagsmesse 1. bis 27. Oktober Herbstmenü Special „Westfälisch Genießen“ Mittwoch, 2. Oktober Kochschule Thema: Sauerland-Herbst Küche

Sonntag, 13. Oktober 3. Küchenparty mit Gast-& Sterneköchen, einem Topwinzer & Destillateur

Samstag, 9. November Es geht´s los: Gans schön lecker Gänsebraten und mehr

Samstag, 30. November Wir starten die Weihnachtswunschbaumaktion „Leuchtende Kinderaugen“

2. Weihnachtstag 26. Dezember Festtagsmenüs für die ganze Familie Silvester 2013 Silvester Gala Gala Menü´s, Champagner, Live Musik Höhenfeuerwerk, Mitternachtschmaus

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Voll auf die Rübe Die in Vergessenheit geratene Tradition des R u n k e l s c h n i t z e n s l ä s s t d i e F am i l i e L u k e b e i m R u n k e l - & R ü b e n f e s t a u f d e m L a n d ga s t h o f R o s c h e i d w i e d e r a u fl e b e n .

B

ald ist wieder Halloween. Zahlreiche meine Kindheit und an das RunkelKürbisse werden ausgehöhlt und schnitzen erinnert.“ verziert. Auch im Sauerland gibt es eine Da die Rüben in der heimischen lange Tradition, bei der zum Martinstag Region nicht mehr angebaut werden, Rüben in schaurig schöne Fratzen verließ Norbert Luke seine Kontakte spiewandelt werden, um die bösen Geister len. Über die Landwirtschaftliche in der dunklen Jahreszeit zu vertreiben. Hochschule in Soest machte er einen Diese in Vergessenheit geratene Rübenzüchter in Erkelenz ausfindig. Tradition des Runkelschnitzens lässt Und so wird sich der pfiffige Gastronom die Familie Luke vom Landgasthof aus dem Sauerland Anfang Oktober Roscheid bei Attendorn nun wieder mit einem Anhänger auf den Weg in aufleben. Denn dort steht vom 11. bis den Kreis Heinsberg machen, um 200 13. Oktober 2013 alles im Zeichen Rüben mit einem Einzelgewicht zwides ersten Runkel- & Rübenfestes. schen fünf und sieben Kilo aufzuladen. Bis in die 1980er-Jahre gehörten Beim Runkel- & Rübenfest eine Woche Rübenfelder zum festen Bestandteil der später dürfen sich alle Besucher dann er d ei h sc o R Landwirtschaft rund um den Biggesee. auf drei tolle Tage auf dem Landgasthof Doch die Runkelrübe als Futterrübe Roscheid freuen. Los geht es am für Rinder und Schafe und der Verzehr Freitag, 11. Oktober, wenn sich Groß von Rübengerichten als „Arme-Leuteund Klein, Kinder und Jugendliche, Essen“ haben ausgedient. Zu aufwenEltern, Opa und Oma oder Partner in dig ist die Ernte, für die FutterrübenGruppenarbeit zum Runkelschnitzen vollernter angeschafft werden müssen. einfinden können. Alles, was mitgeFreitag, den 11. bis Zudem kann es wegen des hohen Wassergehaltes leicht zu bracht werden muss, ist gute Laune und Schnitzwerkzeug. Sonntag, den 13. Oktober 2013 einer Entmineralisierung der Tiere kommen. Wer heute eine Geeignet sind Kartoffelmesser, Taschenmesser oder andere Rübe in Natura sehen möchte, muss diese meistens schon Werkzeuge. Die Rüben werden zunächst mit einem Löffel übers Internet bestellen. ausgehöhlt und dann mit Fratzen verziert. Wenn die Runkeln Norbert Luke kann sich noch gut an die Rübenfelder erinfertig geschnitzt sind, werden diese mit Kerzen beleuchtet und nern. „Gerade bei uns im Ebbegebirge gab es weite Felder“, so draußen ausgestellt. Angst vor schlechtem Wetter braucht der Initiator des Runkel- & Rübenfestes auf dem Landgasthof dabei niemand zu haben, denn die Familie Luke wird an allen Roscheid. Und wie entstand die Idee zu diesem außergewöhndrei Tagen auf der geräumigen Terrasse des Landgasthofes ein lichen Event? Nach dem erfolgreichen Kohlenmeilerfest im Zelt aufgebaut haben. Gegen 18.30 Uhr werden die schönsten vergangenen Jahr suchte Norbert Luke nach einer neuen Rübenfratzen prämiert. Veranstaltungsidee. „Zunächst dachten wir an ein Kartoffelfest. Am Samstag, 12. Oktober, kommen Nostalgiker voll auf ihre Aber das gibt es doch schon so oft. Dann habe ich mich an Kosten. Mit Klaus Strunk aus Oberhundem (www.ross-tours.de)

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Text: Katja Schneider | Fotos: Familie Luke

V o n Ka t ja S c h n e i d e r


ATTENDORN Beate und Norbert Luke vom Landgasthof Roscheid freuen sich auf zahlreiche Besucher beim ersten „Runkel- & Rübenfest“.

kommt in der Mittagszeit ein richtiger Experte auf den Hof. Der aus Film und Funk bekannte Fachmann des historischen Holzrückens und anerkannte Züchter von Kaltblutpferden wird dem garantiert staunenden Publikum zeigen, wie früher geerntet wurde. „Holzrücken mit Fahrochsen und mit viel Hü und Hott“, freut sich Familie Luke über diesen Coup. Bei erneut beleuchteten Runkelrüben können Partysuchende bei der Musik von Wolfgang Allebrodt abends dann so richtig abfeiern. Der Sonntag steht im Zeichen des Frühschoppens, zu dem Manfred Klein aus Kirchhundem musikalisch beitragen wird.

Und wer den kennt, der weiß, dass auch am dritten Tag des Runkel- & Rübenfestes garantiert keine Langeweile aufkommen wird. Der Eintritt ist an allen drei Tagen frei. Auch kulinarisch wird sich vieles um die Rübe drehen. Köstlichkeiten aus der Rübe und längst in Vergessenheit geratene Gerichte „von damals“ werden angeboten. Vom Steckrübenauflauf oder -salat bis zum Eintopf mit Blutoder Leberwurst wird das Runkel- & Rübenfest auch kulinarisch zu einem echten Herbsthighlight in unserer Region werden.

Besuchen Sie uns beim Runkel- & Rübenfest vom 11. bis 13. Oktober 2013

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Das wichtigste Spiel des Jahres T r a d i t i o n s ma n n s c h af t v o n Bay e r 0 4 L e v e r k u s e n i m Ha n s a s t a d i o n Von Martin Dros te

A

Beide Mannschaften stellten sich vor dem Anpfiff zum obligatorischen Gruppenfoto.

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Text: Martin Droste | Fotos: Martin Droste

ttendorn. 7:4 hat die Traditionsge Dutzend potenzielle Spender regimannschaft von Bayer 04 Leverstrieren. kusen das Benefizspiel gegen eine Peter Simon und seinen MannAuswahl ehemaliger Fußballgrößen schaftskollegen war es eine Ehre, mit des Kreises Olpe gewonnen. Das den Einnahmen aus dem Benefizspiel Ergebnis im Attendorner Hansastadion den kleinen Christopher und die vielen war aber nur zweitrangig. Auch wenn anderen auf eine Stammzellentherapie Organisator Peter Simon nach dem Angewiesenen zu unterstützen. „Wir Spiel vor rund 300 Zuschauern Gesunde sind in der Pflicht zu helfen“, schmunzelte: „Im letzten Jahr haben erklärte der frühere Libero von FC und wir 5:12 verloren. Wir haben uns also RW Lennestadt. Simon bedankte sich verbessert.“ vor der Partie im Hansastadion noch Viel wichtiger war, dass sich beide einmal bei den Leverkusenern, die Mannschaften in den Dienst einer „zum Selbstkostenpreis“ nach Attenguten Sache gestellt hatten. Gespielt dorn gekommen waren. Das ist nicht wurde für die Deutsche Knochenselbstverständlich für die Traditionself markspenderdatei (DKMS), die sich Schiedsrichter Michael Hahn führte beide Mannschaften eines Bundesligisten. auf den Naturrasenplatz. auch für den siebenjährigen Heimatluft schnupperte an diesem Christopher aus Leverkusen einsetzt. Der an Blutkrebs Nachmittag Olaf Reuber, der bis zur B-Jugend bei seinem (Leukämie) erkrankte kleine Kerl ist dringend auf eine Heimatverein SV 04 spielte und den es danach zu den SportStammzellenspende angewiesen. In Attendorn ließen sich einifreunden Siegen und Rot-Weiß Lüdenscheid gezogen hat. Der


Infokasten: Die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) ist für ihre Typisierungsaktionen auf Spenden angewiesen. Geldspenden sind möglich bei der Kreissparkasse Tübingen: DKMS Spendenkonto 255556, BLZ 64150020, oder Charity-SMS mit dem Kennwort „DKMS Aktion1“ an 81190 und 5 Euro spenden. Denn jede Untersuchung der Genmerkmale potenzieller Spender im Labor kostet 50 Euro.

aus der REGION

Schwiegervater des Pädagogen ist an Leukämie gestorben. Und deshalb ist Reuber „für dieses Thema besonders sensibilisiert“. Auch sportlich legte sich der ehemalige Klasse-Stürmer mächtig ins Zeug. „Der ist ja noch genauso schnell wie früher“, zollte ihm Mannschaftskollege Franz Vetter ein dickes Lob. Auch Michael Thielmann gehörte zu den Aktivposten der Olper Auswahl. Für den Ex-Torjäger aus Elspe ging es aber in erster Linie „um die gute Sache“. Thielmann hat sich im letzten Jahr typisieren lassen. Sein Mitspieler Hubertus Ochel, früher eisenharter Abwehrspieler des VSV Wenden, wollte sich nach dem Benefizspiel in Attendorn als Spender registrieren lassen. Ältester Spieler auf dem Platz war Udo Zimmermann. Die Trainer-Legende aus Hünsborn ist mit 62 Jahren immer noch so ehrgeizig wie früher. „Wir haben den gegnerischen Stürmern viel zu viel Platz gelassen“, analysierte Zimmermann, lachte dann aber sofort und ging fachsimpelnd mit dem Rothemühler Trainer Maik Wolf vom Platz. Zu den Leverkusener Angreifern, die den freien Raum ausnutzten, gehörte Marcus Feinbier. Der ehemalige Bundesligaprofi steuerte zwei Treffer zum 7:4-Erfolg seines Teams bei, war am Wochenende sportlich aber der große Verlierer. „In meiner Brust schlagen drei Fußballherzen: eines für Leverkusen, eines für Düsseldorf und eines für die Hertha“, verriet der gebürtige Berliner vor dem Anpfiff auf dem „schönen Naturrasen bei optimalem Fußballwetter“. Aber alle seine drei Mannschaften patzten in der Meisterschaft. Auch Gerhard „Gerd“ Kentschke, der seit 17 Jahren als Trainer für die Traditionsmannschaft von Bayer 04 Leverkusen verantwortlich ist, lag am Samstag falsch mit seinem Tipp. „Wir haben bei Schalke immer gut ausgesehen“, hatte der frühere Bundesligaspieler und -trainer mindestens auf einen Punkt in Gelsenkirchen gesetzt. Einziger Wermutstropfen: Das Benefizspiel in Attendorn mit der Registrierungsaktion hätte mehr Zuschauer als die rund 300 Fans verdient gehabt. Was auf dem Spiel stand, brachte SV 04-Vorsitzender Abert Hasenau bei der Begrüßung auf den Punkt. „Das ist das wichtigste Spiel im Kreis Olpe in diesem Jahr. Heute geht es um viel mehr als um Sieg oder Niederlage. Wir können mithelfen, Leben zu retten.“ Und da ist es für Daniela Prante von der DKMS egal, ob sich wie in Attendorn einige Dutzend potenzielle Stammzellenspender registrieren lassen oder wie eine Woche zuvor beim Bundesligaspiel in Leverkusen einige Tausend. Denn jeder Spender kann helfen, den kleinen Christopher oder einen anderen Leukämiekranken zu retten.

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Das Kamener Kreuz des Mittelalters D e r K r e i s Olp e i s t s e i t J a h r h u n d e r t e n e i n Verkehrsknotenpunk t

T

iefe Furchen durchschneiden den chen: Auf dem Schlüsenlehrpfad jedoch Wald zwischen Germinghausen werden die Anstrengungen offensichtund Scheda. Eine neben der anderen, lich, die frühere Fuhrleute und Reisende zehn, zwölf Stück an der Zahl. Ein auf sich nehmen mussten. Das heißt stiller Ort, wenn da nicht das gleichnichts anderes, als dass man mit seinem förmige Rauschen der nahen Autobahn Ochsenkarren von vielleicht acht oder A 45 oben am Hang wäre. Dass diese zehn Zentnern nach Siegen einen ganso unterschiedlichen Wege viel gemein zen Tag unterwegs war, vom Morgenhaben, will man erst gar nicht so recht grauen bis in die Dämmerung, wenn es glauben. Und doch: Das heutige überhaupt gelang. Das tückische dabei Bodendenkmal der „Schlüsen“, der war der haarsträubende Zustand der alten Hohlwege, die man seit einigen Wege. Denn trotz der Anordnung von Jahren auf dem gut beschilderten oben, die vollkommen unbefestigten Schlüsenlehrpfad erkunden kann, ist Trassen wenigstens einigermaßen innichts anderes als die mittelalterliche stand zu halten, besaß wohl niemand Ausgabe jenes Handelsweges, der der Anwohner ein besonderes Interesse Tief schneiden die alten Trassen ihre Spuren durch den heute das Ruhrgebiet mit Siegen und Wald. daran. Auf guten Wegen kam man gut Frankfurt verbindet. Ebenso verhält es sich mit dem Verlauf voran und übernachtete schließlich woanders, Räder brachen der A 4 nach Köln, denn auch das sind uralte Verbindungen. nicht, die man sonst hätte reparieren können, und auch der Oben zieht die endlose Karawane der Lkws vorbei, die von Vorspanndienst war nicht gefragt, bei dem sich die Kötter vor Olpe bis Siegen mit 20 Tonnen Ladung eine halbe Stunde brauOrt etwas dazu verdienten, wenn sie ihre frischen Tiere bergauf

Tradition trifft Moderne! Wir begrüßen Sie im Herzen der Stadt in einem Haus mit vielen Facetten. Je nach Anlass oder Stimmung bieten vier Restaurantbereiche das passende Ambiente:

Dichterstube

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Von Ac him Gandras


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Komfort und Behaglichkeit

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vom 07.10. bis 19.10.2013

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Putenschnitzel

BasilikumVinaigrette Tomatensuppe

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RäucherlachsSchnitzel BlutwurstSellerie schnitzel

Seehechtschnitzel

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Ratatouille

mit vor den ächzenden Karren spannten. So wurden die Furchen immer tiefer; und waren sie schließlich unbefahrbar, wurde die nächste direkt daneben angelegt. Dabei war der direkte Weg die Ideallinie. Folgt man heute dem Verlauf der alten Heidenstraße von Köln über den Schnüffel bei Meinerzhagen in Richtung Atten- Ein Fuhrmann, wie er auch bei uns unterwegs dorn und von dort über Grevenbrück, war. Hier im Kupferstich aus dem Ständebuch des Christoph Weigel von 1698. Ödingen und Winterberg bis nach Leipzig, so weicht die Jahrhunderte alte Trasse an keiner Stelle weiter als fünf Kilometer von der Luftlinie ab! Nach Möglichkeit verlief der Weg am Hang unterhalb des Bergscheitels entlang, was vor Überschwemmungen im Morast des Tales ebenso bewahrte wie vor den schlimmsten Schneeverwehungen im schneidenden Wind auf der winterlichen Höhe. Gerade der Kreis Olpe verfügt über eine große Anzahl dieser alten Fernwege. Die Erze und Schmiedeprodukte aus dem Sauer- und Siegerland waren ein bedeutendes Handelsgut, das reißenden Absatz fand und daher transportiert werden musste. So finden wir neben besagter Heidenstraße auch Reste des Kriegerweges, von Siegen kommend in Richtung Paderborn, der Eisenstraße, die ebenfalls von Siegen kommend über Olpe nach Schwelm führte, oder auch den Römerweg, der von Bonn über Olpe und Elspe in Richtung Brilon ging. Und überall liegen noch heute manche alte Wegstücke im Wald verborgen. Sehr eindrucksvoll auch in Attendorn, wenn man zur Burg Schnellenberg herunterfährt und sich rechts von der letzten Kurve vor den Tennisplätzen einmal im hohen Fichtenwald umsieht. Aber ganz besonders ist doch der Schlüsenlehrpfad bei Drolshagen, auf dem man mit seiner interessanten Beschilderung noch sehr viel mehr über dieses spannende Kapitel der Transportgeschichte erfahren kann.

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Tradition verpflichtet Da s V e r lag s h a u s F r e y ö ff n e t s e i n A r c h i v a u s m e h r al s 1 0 0 J a h r e n

I

n der „Gründerzeit“, jenen ersten Jahren, nach denen Fürst Bismarck 1871 das Deutsche Kaiserreich in Versailles ausgerufen hatte, eröffnete der aus alter Attendorner Familie stammende Theodor Frey eine Buchbinderei in der Kölner Straße. Das war vor 134 Jahren, am 3. September 1879, und stetig ging es mit dem Betrieb aufwärts. Im Mai 1902 wurde daher eine Druckerei eröffnet, die schließlich ab 1912 mit dem „Attendorner Volksblatt“ eine der frühen Zeitungen im Kreis Olpe herausgab, die Dank vieler Abonnenten sogar die große Weltwirtschaftskrise um 1930 überleben sollte. Freilich war den Nazis das dreimal wöchentlich erscheinende christlich- Haus Sattler Schulte konservative Blatt nach 1933 schnell ein Dorn im Auge, was bis zur Vorladung des Verlegers durch die Gestapo in Dortmund führen sollte – 1941 schließlich erschien im Mai die letzte Ausgabe. Theodor Frey, der Sohn des 1931 verstorbenen Gründers, konnte hingegen nicht ganz von seiner Chronistenpflicht lassen. Kurz vor Kriegsende streifte er heimlich durch die Hansestadt und machte unter Lebensgefahr die verbotensten Aufnahmen, die man im untergehenden Dritten Reich machen konnte: „Wehrkraft zersetzende“ Fotos des verheerenden Bombenangriffs vom 28. März 1945 und dessen katastrophalen Folgen. 1977 erschien dazu ein Bildband, „Bomben, Wiederaufbau und Wandel in Attendorn“, in dem diese einmaligen Bilder in möglichst exakter Übereinstimmung zeitgenössischen Aufnahmen gegenübergestellt wurden. Seit dem Frühjahr 2013 nun erscheint bei Frey Print+Media das W.O.L.L.-Magazin „Rund um den Biggesee“.

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Was hätten Theodor senior und seine Söhne Theodor und Franz wohl dazu gesagt, dass man heute mit dieser Zeitschrift eine verlegerische Tradition belebt, die 101 Jahre zurück reicht! So ungewöhnlich das klingt, entstammt das W.O.L.L.-Magazin tatsächlich dem ältesten noch aktiven Verlagshaus im Kreis Olpe. Wenn das mal kein Grund zum Feiern ist! Und feiern wollen wir, nach und nach, gemeinsam mit Ihnen, unserer Leserschaft. Es sind nämlich bis heute nicht nur Exemplare aller Ausgaben des „Attendorner Volksblatt“ erhalten, es existiert auch noch ein einmaliger Schatz: das gesamte Fotoarchiv des Verlagshauses Frey aus weit über 100 Jahren! Gewähren Sie uns das Vergnügen und freuen sich auf eine besondere Serie: Gestern und Heute. War früher alles besser? War früher alles anders? Wir stöbern für Sie durch das Archiv und liefern Nachrichten aus dem Kreis Olpe, über die man manchmal wirklich nur staunen kann ... Drehen wir die Uhr also 100 Jahre zurück: die großen Schlagzeilen aus dem September 1913. Beim Kaisermanöver in Schlesien rasselt Wilhelm II. mal wieder gehörig mit dem Säbel, schließlich „herrsche in Albanien vollständige Anarchie“, und ein Sergeant der Pasewalker Kürassiere gerät mit seiner eisernen Lanze an eine dieser ebenso seltenen wie modernen Starkstromleitungen, was den tapferen Reitersmann nun wirklich schlagartig den Sattel räumen lässt. In mancher Ausgabe stürzt zudem der eine oder andere Flieger zu Tode; rund um die Welt sind das Nachrichten von dieser noch jungen Technologie, die brennend interessieren. In Attendorn freut man

TexT: Achim Gandras | Fotos: Archiv FREY PRINT+MEDIA GmbH

Von Ac him Gandras


ATTENDORN Auf diesem Foto von 1898 ist vor der Attendorner Hospitalkirche noch jener Friedhof zu sehen, auf dem die Verstorbenen der umliegenden Bauernschaften von Langenohl, Albringhausen, Ennest und Heggen über Jahrhunderte hinweg bestattet wurden. So bekamen zum Beispiel die Heggener erst nach vielen Querelen ihren eigenen Friedhof 1877.

Vollkommen verändert zeigt sich die Situation in der Gegenwart. Wo einst das Hospital stand, befindet sich heute die LEWA. Dazu gehört inzwischen auch das alte Verwaltungsgebäude des Stahlwerks. Auch die Hospitalkirche wäre in der Bauwut der Nachkriegszeit fast abgerissen worden!

sich auf den Besuch Seiner Bischöflichen Gnaden Dr. Carl Joseph Schulte aus Paderborn und in Olpe auf die „den modernen Anforderungen entsprechende notwendige Erweiterung“ des St.-Martinus-Hospitals durch den Regierungsbaumeister Achenbach. Im Hotel Biggemann in Finnentrop, damals noch zu Attendorn gehörig, wird der Kreisziegenzuchtverband gegründet und Zuchtinspektor Topp hebt dessen außerordentlich besondere Bedeutung noch einmal deutlich hervor. Dann einige Meldungen, die ganz wie von heute sind: Diebe, von denen noch jede Spur fehlt, brechen bei der Firma Engelbert Isphording ein und lassen „zirka 100 Pfd. Kupfer“ mitgehen, außerdem wird vor Spielzeug aus Fernost gewarnt, weil es „stark mit Arsenik bearbeitet“ wurde. Die ausgestopften Hühner- und Entenküken aus Japan sind also nichts für Kinderhände! Besser sei da schon ein Landaufenthalt in Rieflinghausen, zu dem der Bergische Verein für Gemeinwohl just 47 schwächliche Schuldötze zum Aufpäppeln geschickt hat. In Windhausen verendet einem Lüdenscheider Obsthändler der wertvolle Gaul, wobei man zwangsläufig fragt, weshalb sich diese Tragödie just auf einem der höchsten Pässe des Kreises abspielen musste. Und nun noch eine amtliche Meldung, die man sich wörtlich auf der Zunge zergehen lassen sollte: „Vor der Herstellung oder Veränderung des äußeren

Verputzes von Gebäuden ist nach der Baupolizeiverordnung die baupolizeiliche Erlaubnis einzuholen. Die Amtspolizei-

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Beim Stöbern in den 100 Jahre alten Ausgaben findet man manches Kuriosum.

behörde macht in einer Bekanntmachung auf diese Vorschrift im Interesse der Pflege der heimischen Bauweise aufmerksam.“ Also alles beim Alten, wie beruhigend. Wir könnten noch abschließend erzählen, wie zwei Stummfilm-Statisten in ihrer Rolle als spanische Dragoner „aus nichtiger Ursache“ in

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Streit geraten sind. Mit ihren Säbeln – freilich realistisch wie nie – gehen sie aufeinander los und zerwetzen sich derart, dass die Hauptdarstellerin, immerhin die berühmte Mme. Sylvain von der Comedie Francaise, in Ohnmacht fallend auf eine gezückte Klinge stürzt und ernsthaft blessiert wird ... Nun wollen wir augenzwinkernd mit einer erstaunlichen Meldung enden: 1913 gibt es das günstigste „Normalhemd“ in den Kaufhäusern Lenneberg, Olpe und Attendorn für 95 Reichspfennige. Ein Brief mit dem Schnelldampfer „Kronprinz Wilhelm“ in die USA kostet zehn Reichspfennige pro 20 Gramm Gewicht. Für das Volksblatt sind bei zwölf Ausgaben frei Haus 45 Reichspfennige im Monat fällig. Das W.O.L.L.-Magazin rund um den Biggesee gibt es 100 Jahre später gratis. Das ist doch mal ein Anachronismus!


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Waschen – polieren – Biggolino fahren D i a k o n i s c h e s P r o j e k t e r m ö gl i c h t A u s fl u g f ü r Ha u s M u t t e r A n n a Am 10. September geht es los. Dann starten die Bewohner des Hauses Mutter Anna, der Wohngemeinschaft für Demenzerkrankte des Caritas-Zentrum Attendorn, mit einer eigens für sie geplanten Biggolinotour. Möglich wurde dieser ganz besondere Ausflug durch den Einsatz von Schülern des St.Ursula-Gymnasiums unter der Leitung von Kevin Risch, evangelischer Religionslehrer der Schule. Sie sind das Diakonische Projekt und seit Jahren ein wertvoller Teil der ehrenamtlichen Arbeit im Caritas-Zentrum Attendorn. Beim Diakonischen Projekt verbringen Schüler freie Zeit unter anderem in Haus Mutter Anna. Sie sorgen somit für Abwechslung im Alltag der Bewohner. Gemeinsame Spaziergänge, Ausfahrten mit dem Rollstuhl, einkaufen, spielen von Gesellschaftsspielen, vorlesen oder einfach nur zuhören sind bei Senioren und Schülern gleichermaßen beliebt und gefragt. Doch jetzt hatten die Jugendlichen eine ganz besondere Aktion ins Leben gerufen. In Kooperation mit dem Sozialen Dienst der Einrichtung gab es die Benefizaktion „Autowaschen für die Biggolinotour“. Mit im Boot war die Raiffeisen Warengenossenschaft in Attendorn, die neben der Waschstraße auch das notwendige Equipment zur Verfügung stellte. Und so griffen die Schülerinnen des Projektes zu Bürste, Lappen und Schaumpistole und zeigten sich nicht nur begeistert, sondern auch geschickt im Umgang mit dem ihnen sonst eher fremden Handwerkszeug. Hochdruckvorwäsche, Schaumpolitur, Trocknung und Unterbodenwäsche stand an diesem Morgen in ihrem Mittelpunkt. Zwei Euro pro Autowäsche gingen in den Spendentopf. Die Nachfrage war

riesig. Gleichzeitig hatten neben der Autowaschaktion weitere Schülerinnen mit Unterstützung von Jörg Boenig, Sozialer Dienst im Haus Mutter Anna, einen Stand vor dem Raiffeisenmarkt eröffnet. Hier gab es frische Waffeln, eine Tasse Kaffee und Grillwürstchen. Andere Teilnehmer des Projektes boten die frischen Waffeln den Wartenden vor der Waschstraße an, damit ihnen die Zeit versüßt wurde. Der dritte Unterstützer der Aktion, der Raiffeisenmarkt, der nicht nur auf einen Teil einer Einnahmen bei der Autowäsche verzichtete, unterstützte auch die Verkaufsaktion. Geschäftsführer Josef Hesse rundete den Erlös bei der Autowaschaktion nach 219 blitzeblanken Autos auf 500 Euro auf und versprach, auch bei kommenden Aktionen das Haus zu unterstützen. Insgesamt konnten 620 Euro eingenommen werden. „Das ist ein toller Erfolg und der Ausflug im September wurde so ermöglicht“, so Jörg Boenig.

www.caritas-olpe.de

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Senioren-Betreuung vor Ort in Attendorn  Caritas-Station  Tagestreff für Senioren  Service-Wohnen  Seniorenhaus St. Liborius  Haus Mutter Anna  Camino – der Caritas-Hospizdienst Caritas. Nah. Am Nächsten.

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Trenk, der Terzel W e r n e r Sp r e n g e r i s t d e r e i n z i g e F al k n e r i m K r e i s Olp e Von Ac him Gandras

D

ie Welterbeliste der UNESCO ist der Werner Sprenger stülpt den schweren prominenteste Schutz für die wichtigsLederhandschuh über, um den Terzel an ten Kulturgüter der Menschheit. Einerseits einer Leine darauf zu setzen. Trenk heißt er; ist es ein Verzeichnis besonderer Bau- und und dazu hat der Jäger gleichzeitig einen Kunstdenkmäler, wie der Kölner Dom roten Rauhaardackel aufgezogen, denn die eines ist oder auch die Pyramiden von Tiere werden gemeinsam zur Beizjagd Gizeh. Es existiert aber zudem eine abgerichtet. Der Jagdschein ist dabei Auflistung der „immateriellen KulturPflicht. Werner Sprenger besitzt ihn seit 35 güter“, die besonders zu schützen sind. Jahren, aber eine spezielle Prüfung ist ebenDazu gehören Erbschaften wie die gregofalls zu absolvieren. Nach einem Kurs in rianischen Gesänge oder auch der traditioKöln ist er nun Mitglied im Deutschen nelle Geigenbau in Cremona. Es findet Falkner Orden DFO, und im Kreis Olpe sich dort aber auch die uralte Kunst der ist er wohl zurzeit der einzige, der ohne Falknerei. Flinte zur Jagd auf Federwild geht. Werner Sprenger mit seinem Terzel Trenk, einem jungen Finnischen Habicht. Werner Sprenger aus Frettermühle hat sich Übrigens sind das besondere Qualitäten, dieser Leidenschaft verschrieben. Der selbstständige Ofenbau- und denn Greife werden zum Beispiel an Flughäfen und in Städten Fliesenleger-Meister besitzt seit Juli 2012 einen jungen Finnischen eingesetzt, um der Tauben- oder Krähenplage Herr zu werden, die Habicht, den er aus einer Zucht in der österreichischen Steiermark nicht nur die Luftfahrt gefährden, sondern auch die Bausubstanz erworben hat. Damit hat er sich einen Traum aus Jugendtagen ruinieren: Unverantwortlich, in der belebten Innenstadt eine Flinte erfüllt, als er zum ersten Mal mit dieser großen Tradition in auszupacken – da ist dann der Greifvogel in seinem Element. Berührung kam: „Mein Vater Egon, ein echter Weidmann, hatte Der Ursprung der Beiz, der „Beißjagd“, liegt wohl in den großen, einen Arbeitskollegen, Ernst Stell, der damals die Falknerei betrieb. deckungslosen Steppen Kleinasiens. Wir haben es hier mit einer Diese natürlichste aller Jagden zieht dich schnell in den Bann.“ Kunst zu tun, die rund 3500 Jahre zurückreicht. Homer erwähnt sie

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Text: Achim Gandras | Fotos: Achim Gandras

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De arte venandi cum avibus“: “ Von der Kunst, mit Vögeln zu jagen. So einen Jagdkumpan bildet nun Werner Sprenger aus. Sein Finnischer Habicht fühlt sich im Sauerländer Klima sehr wohl und Wolfgang Reuter aus der Eifel, der sich besonders auf die Beizjagd versteht, hatte ihm auch genau zu einem solchen Tier geraten. Wenn alles gelingt, dann wird Rauhaardackel „Xantos vom Wacholderpöttchen“ bald als Vorstehhund das Federwild aufscheuchen und Trenk, der Terzel, sich vom Arm seines Herrn aufschwingen und die Beute schlagen, wie es die Habichte auch in freier Wildbahn halten. Geübt muss das werden, immer und immer wieder. Dazu wird das Federspiel verwendet, ein geflügeltes Lederkissen, das der Falkner als Wildattrappe am Seil über dem Kopf kreisen lässt. Später, bei der Jagd, steigt der Habicht weit über 100 Meter in die Luft, um das aufgescheuchte Wild im Sturzflug mit bis zu 200 Kilometern pro Stunde anzugehen. Dabei stürzt er mit angelegten Schwingen fast zu Boden, öffnet sie halb und geht direkt in die Flugbahn seiner Beute, um sie noch in der Luft zu schlagen. Werner Sprenger trägt so eine Jagdtradition weiter, die bis in die Vorzeit unserer menschlichen Kultur zurückreicht. Sei froh, dass Du keine Krähe bist...

aus der REGION

vor 2700 Jahren in seiner Odyssee und Marco Polo berichtet von riesigen Falknerscharen am Hof des Mongolenkaisers Kublai Khan. Aber die berühmteste historische Figur ist der Stauferkaiser Friedrich, der gute Kontakte zur arabischen Welt pflegte, in der die Falknerei bis heute eine bedeutende Rolle spielt. Im frühen 13. Jahrhundert schrieb er sogar ein Buch zum Thema, „De arte venandi cum avibus“, von der Kunst, mit Vögeln zu jagen. Hier mag der Grundstock liegen, dass spätere Fürsten es als ihr besonderes Privileg betrachteten, mit Falken, Habichten, Adlern und sogar Uhus auf die Jagd zu ziehen. Wie ernst das genommen wurde, zeigt uns ein Bericht aus Westfalen im 18. Jahrhundert, in dem es heißt, dass unser Kölner Kurfürst und Landesherr Clemens August per Dekret der Einzige im ganzen Lande war, der überhaupt mit dem Greif einen Reiher jagen durfte, die wohl königlichste Disziplin im Ansehen jener Zeit. Ganz abgesehen davon jagen die Kirgisen und Kasachen bis heute mit dem Berkut, dem russischen Steinadler, sogar Wölfe, was man kaum für möglich halten möchte. Dazu nehmen sie die Weibchen, die, wie bei allen Greifvögeln, größer und stärker sind als die Terzel. Und hier findet sich auch die Erklärung für den Namen, denn die Terz, das Drittel, steckt darin: jenes Drittel, um das die Männchen stets kleiner geraten.


Die Erde ist rund M i t d e m W i n d u m d i e W e lt – Ka r l H e i n z u n d A n n e t t e V i r n i c h a u s A t t e n d o r n

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519 startete der portugiesische sich, sind insgesamt 13.000 Seemeilen Seefahrer Ferdinand Magellan im gesegelt, immer wieder verbunden mit Auftrag der spanischen Krone die erste Aufenthalten auf festem Boden. Mal Weltumsegelung. Nach drei Jahren wenige Tage, mal mehrere Wochen kehrte von den anfangs fünf Schiffen oder auch Monate, um Kulturen, nur eins mit einer kleinen, 18-köpfigen Menschen und Länder zu entdecken Mannschaft zurück. Allerdings ohne oder schlichtweg auf den richtigen Magellan. Der hatte sein Leben auf Wind zu warten. „Stecken dahinter den Philippinen verloren. Die Reise Weltenbummler auf der Suche nach aber, die unter dem Spanier Juan Freiheit?“ möchten wir wissen. Sebastián Elcano beendet wurde, „Die Freiheit, die wir haben, wissen wir bewies, dass die Erde rund ist. Nicht zu schätzen. Wir haben keinen Druck nur das: Man erkannte die Notund können uns die Zeit einteilen, wie wendigkeit einer Datumsgrenze. Und wir es wollen“, sagt Annette. „Die Welt Magellan fand vor der Spitze ist so groß und unendlich schön. Bei Südamerikas eine Verbindung zwimir käme noch vieles andere vor. Aber schen Atlantik und Pazifik. Lange Haben viel zu erzählen: Karl Heinz und Annette Virnich. auf Rücksicht auf meine Frau bleiben blieb die nach ihm benannte wir in Gebieten, in denen es nie kälter Magellanstraße die bedeutendste Seeroute in den sogenannten als 25 Grad ist“, ergänzt Karl Heinz. Da könnte man doch Stillen Ozean, bis 1914 der Panamakanal öffnete. blass werden vor Neid. Aber Träume sind da, um wahr zu werEine Weltumsegelung hat für die meisten Menschen bis heute den. Und die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Wir werden nichts an Faszination verloren. Für viele bleibt sie ein Wunsch, also weiter daran arbeiten. für einige wenige wird sie Wirklichkeit. So wie für Karl Heinz Karl Heinz Virnich ist Unternehmer. 1997 gründete er die und Annette Virnich aus Attendorn. Heldener Metall Technik HMT. Steuert er also nicht nur sein 2011 sind sie im holsteinischen Neustadt an der Ostsee gestarSchiff, sondern auch seine Firma von hoher See aus, fragen wir tet. Dort ist der Heimathafen ihrer Yacht „Circe“. Die westeuuns? Bis 2011 war er alleiniger Gesellschafter der HMT, hat ropäische Küste entlang ging es gen Süden bis zu den Kanaren dann 40 Prozent der Anteile an die neuen Nachfolger verkauft und den Kapverden vor der Westküste Afrikas. Von da quer und ist aus der Routinegeschäftsleitung ausgestiegen. „Wir über den Atlantik bis in den Süden von Brasilien und schließstimmen uns bei wichtigen Dingen ab. Und natürlich will ich lich wieder nordwärts in die Karibik. Die „Circe“ liegt zurzeit die Monatsberichte sehen“, erklärt der Chef. in Saint Lucia, eine Insel der Kleinen Antillen. Die Eheleute Die 49 Fuß, sprich 15 Meter lange Yacht ist eine Hallbergsind zu Hause in der Hansestadt. W.O.L.L. hat sie besucht. Rassy. Die schwedische Werft genießt Weltruf und ist bekannt Die Geschichten, die die beiden erzählen können, würden für solide Bauweise und hohen Standard in der Ausrüstung. alleine in Kurzfassung viele Seiten füllen. Ein Drittel ihres noch Und so hat die „Circe“ nicht nur Klimaanlage, Geschirrspüler unbestimmten Weges rund um den Globus haben sie hinter und Waschmaschine, sondern ebenso eine Satellitenanlage,

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Text: Birgit Engel | Fotos: Familie Virnich

Von Birgit En gel


ATTENDORN Herrliche Aus- und Einsichten, wenn man mit dem Segelboot reist.

sprich Telefon und E-Mail-Anschluss, ist online, wo immer sie sich auf der Welt auch befindet. Seit 1967 segelt Karl Heinz Virnich. Zu seinem nautischen Leben kam der gebürtige Kölner, der 1979 in Attendorn sesshaft wurde, eher zufällig. Eine Einladung zum Jollensegeln auf dem Ijsselmeer brachte ihn in jungen Jahren aufgrund widriger Umstände in die Verlegenheit, als echter Neuling alleine ein Boot zu steuern. „Ich hatte so viele Erfolgserlebnisse und merkte, ein Segelboot treibt nicht einfach wie ein Fesselballon vor dem Wind her, sondern man kann es wirklich führen. Das hat mir gefallen“, erzählt er. Da spricht doch ein erfolgreicher

Unternehmer, meinen wir. In jeder Lage den richtigen Kurs wählen und die Segel entsprechend setzen. Als eine Herausforderung empfinden die Virnichs ihre Weltumsegelung indes nicht. „Ich hatte in meinem Leben genügend Herausforderungen. Ich brauche keine mehr“, sagt Karl Heinz. „Rein seglerisch ist eine Tour in der Ostsee, wo alle Kurse vorkommen, fast schon spannender. Wir segeln ja tagelang mit Wind aus der gleichen Richtung.“ Was treibt, sei die Neugier auf die schönsten Länder und Orte der Welt. Und da die beiden gerne segeln, sei das in jedem Fall schöner, als mit dem Flugzeug zu reisen.

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Mick Jagger hat sie besessen und bekannt gemacht: die „Basil´s Bar“ auf der karibischen Nobelinsel Mustique. Im kleinen Bild: die „Circe“.

„Mit dem Segelboot erlebt man alles ganz anders, viel intensiver“, erklärt Annette. Ganz entspannt geht es also über die Ozeane. Lesen, essen, schlafen und genießen. Der Komfort ist hoch. „Anstrengend wird es nur, wenn es eine Panne gibt“, sagen sie. Aber hat man eigentlich auch Angst? „Statistisch gesehen passiert beim Autofahren mehr. Allerdings denkt man häufiger

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über die Risiken, die es ohne Frage gibt, nach“, so Karl Heinz. Zum Beispiel Wale, die man nachts im Schlaf überraschen könnte. Dazu das Risiko technischer Defekte. Die gilt es nach Möglichkeit auf ein Minimum zu reduzieren. Grundlage des Glücks unter Segeln auf hoher See ist ungeachtet dessen technischer Sachverstand und seemännisches Können. Segeln ist eben ein Handwerk, zudem ein sehr altes. Ende des Monats verlassen die Virnichs wieder das Sauerland. Die ABC-Inseln – Aruba, Bonaire und Curaçao – und schließlich Kolumbien sind die nächsten Ziele. Im Januar geht es durch den Panamakanal zu den Galapagosinseln und von da in den Pazifik Richtung Neuseeland. Die längste Nonstop-Strecke misst 3.000 Seemeilen, das heißt bei gutem Wind rund 20 Tage auf hoher See. Für diesen langen Schlag über den größten und tiefsten Ozean der Erde kommt Klaus Schulte, ebenfalls erfahrener Segler und wohnhaft in Rehringhausen, mit an Bord. Leser des W.O.L.L.-Magazins haben ihn in der letzten Ausgabe bereits kennengelernt. Bis Tahiti wird er dabeibleiben. Die Weltumsegelung von Karl Heinz und Annette Virnich soll noch ein paar Jahre dauern. Wenn sie Ende des kommenden Jahres in Australien sind, werden sie ihre Route weiter planen. Bleibt zu fragen, wo es auf der bisherigen Route am schönsten war. Gar nicht so einfach zu beantworten. „Schön ist, dass der Alltag so schön ist“, findet Karl Heinz. „Jeder Ankerplatz hat seine eigene Erhabenheit. Schön ist immer wieder auch das Sauerland“, sagt Annette. „Es ist und bleibt unsere Heimat“. W.O.L.L. jedenfalls dankt für die spannende Stunde, wünscht weiter gute Reise und immer ein Handbreit Wasser unterm Kiel!


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remiere geglückt, Fortmentare Bedeutung der setzung folgt: Volksbankguten Zusammenarbeit zwiVorstandssprecher Peter Kaufschen heimischer Wirtschaft mann konnte Ende August und den Sportvereinen hin. gemeinsam mit Gereon Bei der anschließenden SieLiese, Volker Habbel und gerehrung konnte Peter Ralf Gipperich bei „KaiserKaufmann den Wanderpokal wetter“ fast 100 Teilnehmer der Volksbank Bigge-Lenne zum Golf-Turnier auf der in der höchsten Gewinnvom Greenkeeper-Team des klasse für die besten BruttoGolfclubs hervorragend präergebnisse an Agnes Geisel gratulation durch Vorstandssprecher peter kaufmann im romantikhotel platte: parierten Anlage des Golfbei den Damen und Philipp die erfolgreichsten golfer der ersten „Volksbank bigge-lenne open“ . clubs Repetal in NiederhelMarke bei den Herren, beide den begrüßen. Es waren die ersten Volksbank Bigge-Lenne vom GC Repetal, überreichen. Agnes Geisel verbesserte ihr Open, die in den nächsten Jahren abwechselnd in Winterberg Handicap durch diese tolle Leistung auf -17,3. (2014), Schmallenberg (2015) und im Repetal (2016) – passend Nettosieger der Klasse bis Handicap -18,4 wurde Heinz-Josef zum Geschäftsgebiet der Bank im Kreis Olpe und im HochsauerEickhoff mit 42 Punkten vor Rainer Hammerschmidt (37 landkreis – ausgetragen werden. Punkte) und Dr. Sebastian Binner (36 Punkte) vom GC „Der Golfsport erfreut sich steigender Beliebtheit. Wir führen Schmallenberg. Die Klasse bis Handicap -26,4 entschied Daniel mit diesem Turnier unser breit aufgestelltes Engagement im Römer vom GC Siegen-Olpe mit 43 Punkten für sich, gefolgt von sportlichen Bereich fort und möchten Golfsportbegeisterte der Barbara Schmidt und Andreas Heuel vom GC Repetal mit 41 drei Golfclubs an Bigge und Lenne enger zusammenbringen“, bzw. 38 Punkten. Die Handicapklasse bis -54 gewann Peter Sieler betonte Peter Kaufmann bei der Begrüßung. Getreu dem vom GC Guttenburg mit 49 Punkten, den 2. Platz teilten sich Volksbank-Motto „Verbunden mit Land und Leuten“. „Und Christian Hüttenhein und Peter Moskob mit jeweils 47 Punkten. wenn neben dem sportlichen Wettkampf auch noch das Und auch vier Sonderpreise Drumherum so perfekt stimmt wie hier im Golfclub Repetal, wurden vergeben: Den Lonkann bei einem Turnier eigentlich nichts mehr schief gehen“, gest Drive gewann bei den zog der Vorstandssprecher ein positives Fazit. Das OrganiDamen Barbara Schmidt sationsteam der Bank hatte gemeinsam mit der Spielleitung (Repetal), bei den Herren war den gesamten Tag perfekt vorbereitet, und alle Spielerinnen Johannes Nowicki (Schmallenund Spieler erfreuten sich an der Rundum-Betreuung. berger GC) vorn. Die Preise Nearest-to-the-Pin holten sich mit Gewertet wurden die Ergebnisse in fünf Spielklassen und – wie 4,40 m Abstand zur Fahne Daniela Schulz und mit 1,25 m Dr. schon seit Wochen – wurden auch bei diesem Turnier ausgesproManfred Effler bei den Herren (beide GC Repetal). Mit großer chen beachtliche Scores erzielt. Während der Abendveranstaltung Freude blicken die Teilnehmer auf das kommende Jahr. Dann im Haus Platte wies der Präsident des Golfclubs, Dr. Alfons Naber, wir die zweite Auflage der Volksbank Bigge-Lenne Open in im Rahmen einer kurzen Dankadresse an den Sponsor auf die eleWinterberg ausgetragen. Na dann, „gutes Spiel“, woll! W.O.L.L. Herbst 2013 –

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Kein Stress im Stall E i n D o r f g a n z B i o – I n B ebb i n g e n i s t L a n d w i r t s c h a f t e i n e L ebe n s e i n s t ell u n g

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1 Einwohner, fünf Häuser, drei Ställe, Vor zehn Jahren hat man in Bebbingen zwei Hunde, eine Katze und ein auf Bio umgestellt. „Jeder Hof arbeitet Insektenhotel – das ist Bebbingen. Der kleifür sich. In Arbeits- und Erntespitzen ne Weiler im Wendener Land, nur wenige tun wir uns zusammen“, erzählt Meter entfernt von der Kreisgrenze zwiWolfgang Engel. Der Stammbaum seiner schen Gummersbach und Olpe und der Familie lässt sich bis ins 17. Jahrhundert Landesgrenze zwischen dem Rheinland und nach Trömbach zu einem gewissen HansWestfalen, ist ein wahrhaft beschauliches Wilhelm Engel, geboren 1680, zurückÖrtchen. Keine Durchgangsstraße stört die verfolgen. Der Hof in Bebbingen wurde Ruhe inmitten von Wiesen und Wäldern, von Anton Engel im Jahr 1782 gebaut. soweit das Auge reicht. Eigentlich nichts Viele Generationen ernährte die Besonderes hier im Sauerland, möchte man Landwirtschaft die ganze Familie. In den meinen. Besonders in Bebbingen und ein1970er-Jahren stellte der Vater von zigartig im Kreis ist allerdings, dass die drei Wolfgang Engel, wiederum ein Anton, Bauernhofidylle in Bebbingen: Landlust in seiner ansässigen landwirtschaftlichen Nebener- schönsten Form. den Betrieb um und wirtschaftete fortan werbsbetriebe ausnahmslos reine Biohöfe sind. 60 Mutterkühe im Nebenerwerb. Ebenso die anderen Höfe. Die alten mit Nachzucht, insgesamt rund 150 Tiere – Blonde d' Aquitaine Mauern von damals gibt es längst nicht mehr. Geblieben ist und Limousin – grasen jetzt im Spätsommer in Gruppen aufgeein beeindruckender Ahornbaum, „der älteste seiner Art im teilt friedlich auf den Weiden. Die insgesamt 120 ha Grünfläche weiten Umkreis“, schätzt Wolfgang Engel. werden im Jahresrhythmus abwechselnd gemäht und beweidet. „Vor 15 Jahren haben wir weiter extensiviert und aufgehört zu Im Winter futtern die Tiere, die dann in Offenstallhaltung mit melken. Von da war der Schritt zu Bio nicht mehr weit. Mit Einstreu leben, Heu-Silage vom eigenen Land. einem Grünland- und Fleischzuchtbetrieb lässt sich das gut bewältigen“, weiß Wolfgang Engel. Da die Verbraucher vermehrt zu Bioprodukten greifen, ist man gerade als Direktvermarkter mit solchen besser aufgestellt als mit konventionellen Produkten. Mit seinem Nachbarn Rainer Engel gründete er eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR). Die Bebbinger Landwirte schlossen sich dem Anbauverband Biokreis an, der Erzeuger bei der Produktion und dem Vertrieb von ökologischen Lebensmitteln berät und unterstützt. „Dadurch haben wir neue Vermarktungsmöglichkeiten und -strategien und erzielen auch bessere Preise“, erklärt Rainer Engel. „Wir haben feste langjährige Kunden, die wissen, dass sie hier bestes Fleisch bekommen.“ Die Biobauern stehen voll hinter ihrem Produkt: Aufstellen zum Familienfoto. Ergebnis: Bestens gelungen! „Die Qualität kann man sehen. Spätestens im Topf. Es bleibt

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Text: Birgit Engel | Fotos: Birgit Engel

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mehr übrig.“ Ob man sie in jedem Fall auch schmeckt, möchten sie nicht beurteilen. Es fehlt schlichtweg der Vergleich. In Bebbingen hat man nie etwas anderes gegessen. Die Kälber bleiben acht bis zehn Monate bei der Mutter, sind nicht gedopt und haben Zeit zum Wachsen. „Die Tiere haben ein wunderschönes Leben und keinen Stress bis zu ihrer letzten Minute“, so Wolfgang Engel. Wenn möglich, setzt man in Bebbingen auch gerne auf Tierheilpraktik und bevorzugt sanfte und ursachenbezogene Behandlungsmethoden – mit nachhaltigem Erfolg. Das Fleisch wird in einer nahen Schlachterei portionsgerecht zerlegt: „Kurze Wege spielen natürlich auch eine Rolle.“ Damit schließt sich der Kreis. Die Abnehmer indes kommen aus der weiteren Region und darüber hinaus. Bebbinger Rindfleisch ist nicht nur im Umland beliebt, sondern ebenso in Köln und Frankfurt. Aber egal, ob bessere Preise oder nicht, und ganz abgesehen davon, dass die Auflagen für Bio-Landwirte hoch sind und auch die Zuschüsse fallen: An Bio würde man in Bebbingen in jedem Fall festhalten. Ungeachtet aller Siegel ist hier diese Art der Landwirtschaft eine Lebenseinstellung: viel mehr als das Abschöpfen der Ressourcen und ein Unternehmen, das rein kalkulatorisch seine Ziele verfolgt. Über Jahrhunderte hat man mit und von der Natur gelebt und fühlt sich dem Kreislauf von Ursache und Wirkung und damit den Tieren und dem Land, auf dem man lebt, verpflichtet. Der Hof ist wie ein weiteres Familienmitglied. In Bebbingen ist die Welt also noch in Ordnung und Stress im Stall ein Fremdwort. Halt! Im Sommer eines jeden Jahres füllt sich das Winterquartier der 60 Mutterkühe der Engel GbR mit

menschlichem Leben und verbreitet seinen ursprünglichen, elementaren Charme für ein generationsübergreifendes Fest. Der DJ sitzt in der Futterraufe, die Strohballen dienen als Theke, landwirtschaftliche Geräte werden zu Mobiliar und Dekoration. Es ist Stallalarm! Mehrere Hundert Gäste kommen zu dem ländlichen Vergnügen – bis die Morgendämmerung über das Land zieht und in Bebbingen wieder die Ruhe einkehrt.

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Wenden

Gelebte Landwirtschaft. Die Höfe in Bebbingen sind reine Biobetriebe. So wie der von Rainer Engel und Wolfgang Engel.


Und zack landet die Möhre im Topf!“

Die Hobbygärtner am „Heiderbaum“ in Attendorn freuen sich über jeden Besucher: „Wir sind ja schlieSSlich Gartenfreunde!“

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m Stadtrand von Attendorn und dort auch mal einen Ausgleich im noch dazu in unmittelbarer Nähe Grünen finden konnten“, erinnert sich eines Industriegebietes hat der Verein Georg Tyla an die Anfangsjahre. Der der Gartenfreunde „Heiderbaum“ eine heutige 1. Vorsitzende des Vereins ist „grüne Lunge“ geschaffen. fast vom ersten Tag an dabei. „Heute Wenn man als Autofahrer zwischen haben wir auch Mitglieder aus Attendorn und Finnentrop den steilen Finnentrop und Olpe unter uns.“ Das Weg hoch zum Industriegebiet Askay darf nicht verwundern, schließlich ist nimmt und „oben“ nicht vom Gaspedal die Gartenanlage die einzige ihrer Art geht, dann ist die Wahrscheinkeit, an im gesamten Kreisgebiet und seit dem der Anlage der Gartenfreunde „HeiderJahr 1999 dem Bezirksverband der baum“ vorbeizurauschen, schon so gut Gartenfreunde Siegerland angeschloswie sicher. Folgt man jedoch dem kleisen. Klingt nach strenger Organisation. nen Parkplatz-Hinweisschild auf der „Nein, das ist so nicht“, wehrt Georg rechten Seite, wird man als Besucher Tyla lächelnd ab. „Natürlich müssen alle Willi Siekiera (l.) und Georg Tyla sind nicht nur stolze mit einer Gartenoase belohnt. Hobbygärtner, sondern auch im Vorstand des Vereins tätig. Parzellenbesitzer unsere Satzung und Hier an der Zeppelinstraße zwischen Attendorn und Ennest, die Ordnung auf der Anlage einhalten, aber wir stehen nicht oberhalb eines alten Steinbruchs, erstreckt sich ein Kleingartenmit dem Maßband da und messen ständig die Zaun- und areal von knapp 20.000 m². Dabei wird immerhin eine NutzRasenhöhen nach.“ fläche von 14.500 m² bewirtschaftet. Und zwar von den Ein Drittel Nutzgarten, ein Drittel Rasenfläche und ein Drittel Pächtern, die derzeit eine der 37 Parzellen mit einer Größe Erholungsfläche in Form einer Gartenlaube – so lautet die zwischen 300 und 480 m² mit grünem Leben füllen. Pächter, Richtschnur für jeden Gartenfreund am „Heiderbaum“. die mit viel Herzblut und Liebe ihrem Gartenhobby nachgeGurken, Erdbeeren, Kartoffeln oder Karotten: Hier wird so hen. So wie Georg Tyla, Willi Siekiera oder Gudrun Schröderziemlich alles angebaut, was der sauerländische Garten so herKlein, die mit der W.O.L.L.-Redaktion an einem sonnigen gibt. Na ja, fast alles. Das Anpflanzen von Wald- oder Samstagnachmittag im August zu einem Gespräch auf der Parkbäumen sowie Koniferen ist verboten. Daneben gelten wunderschön gepflegten Anlage verabredet sind. Alle drei sind Birnen- und Kirschbäume als sehr speziell. „Die gehen aufnicht nur bekennende Gartenfreunde und selbst Parzellenbesitzer, grund unseres Klimas und der Bodenbeschaffenheit nicht so sondern auch im Vorstand des Vereins aktiv. gut“, weiß Willi Siekiera zu berichten. Seit seinem Ruhestand Im nächsten Jahr feiert der Verein der Gartenfreunde vor einigen Jahren verbringt der 2. Vorsitzendes des Vereins so „Heiderbaum“, der als Kleingärtnerverein „Heiderbaum“ im gut wie jede freie Minute mit seiner Ehefrau Irene auf der Jahr 1984 gegründet wurde, seinen 30. Geburtstag. Bereits fünf Anlage. „Er ist einer unserer absoluten Fachleute hier“, lobt Jahre nach der Gründung waren alle Parzellen vergeben. Georg Tyla seinen Gartenfreund weit über den grünen Klee „Ursprünglich war die Kleingartenanlage den Bewohnern aus hinaus. Das in Gärtnerkreisen auch gefrotzelt wird, beweist sein dem Stadtteil Schwalbenohl vorbehalten, damit die Menschen Nachsatz: „Manchmal glaube ich, der Willi malt seine Äpfel

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Text: Katja Schneider | Fotos: Katja Schneider

V o n K a t j a S c h n e i de r


nachts rot an, so gut sehen die aus.“ Natürlich freuen sich die Gartenexperten über erlebte Highlights wie die 820 Gramm schwere Tomate oder den 70 Kilogramm schweren Kürbis, die im vergangenen Jahr geerntet werden konnten. Neid kommt dabei nicht auf. Vielmehr helfen sich die Gartenfreunde untereinander aus. Georg Tyla: „Wenn Du mal nach einer Möhre rufst, dauert es nicht lange und zack landet das Teil kurze Zeit später von einem Deiner Nachbarn in Deinem Topf.“ Alljährlicher Saisonabschluss der Gartenfreunde ist das Kartoffelfeuerfest, welches neben dem Osterfest für Kinder und dem Sommerfest sowie dem Vereinsausflug im Jahreskalender des rührigen Vereins steht. Neben der Arbeit und dem Vergnügen kommt auch der Lerneffekt für den Nachwuchs nicht zu kurz. Überall auf der Anlage informieren schmucke Holztafeln über heimische Pflanzen und Bäume. „Gerade für den Nachwuchs unserer Familien ist es wichtig, dass sie einmal vom heimischen PC wegkommen, um hier bei uns auf der Anlage etwas über die Natur zu lernen und dabei mitanzupacken“, so Gudrun Schröder-Klein. Etwas ganz Besonderes haben sich drei Lehrkräfte der St.-Laurentius-Schule aus Attendorn ausgedacht. Die Pädagogen haben selbst eine Parzelle angepachtet. Mehrmals in der Woche finden Schülerinnen und Schüler der Förderschule für geistige Entwicklung den Weg hoch zum „Heiderbaum“, um hier mit den eigenen Händen einen Nutzgarten anzulegen. Direkt am Parkplatz und zentral auf der Anlage gelegen befindet sich das schmucke Vereinsheim mit anliegendem Spielplatz. Das Vereinshaus steht nicht nur den Vereinsmitgliedern zur Verfügung. Überhaupt sind Besucher am „Heiderbaum“ jederzeit willkommen. Das Areal befindet sich im Besitz der Hansestadt Attendorn und ist damit eine öffentliche Parkfläche, die betreten werden darf. Ausgenommen natürlich die einzelnen Parzellen. Doch gegen einen Plausch unter Gartenexperten am Zaun haben die Vereinsmitglieder überhaupt nichts einzuwenden. Willi Siekiera: „Wir freuen uns über jeden Besucher, der den Weg auf unsere Anlage findet und sich informiert. Wir sind ja schließlich Gartenfreunde und keine Gartenfeinde!“ Infos zum Verein der Gartenfreunde „Heiderbaum“ e. V. gibt es auf der Homepage www.heiderbaum.attendorn.de oder beim 1. Vorsitzenden Georg Tyla, Telefon: 02722/52633, E-Mail: georg.tyla@t-online.de.

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Die fliegenden Riesen vom Biggesee Übe r 1 0 0 a k t i ve B a s ke t b a lle r a u s 16 N a t i o n e n w e r f e n , s p r i n g e n u n d d u n ke n i m Ze i c h e n de r „ S c h w a r z e n Fl i e g e “ . U n d le i s t e n d a be i m e h r a l s n u r S p o r t .

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V o n T o m K le i n e

Daniel wird bei der BG nur „Dan“ genannt. Er ist der „dreifache M“ der BG Biggesee: Macher, Manager und Mädchen für alles. Und seit dieser Saison zusammen mit dem ehemaligen Bundesliga-Spieler Peer Wente sogar Trainer der 1. Mannschaft. Und die ist das sportliche Aushängeschild der heimischen Basketballer, die im Jahr „Hallo, ich bin Kouyate.“ Mit diesen 2012 in die 2. Regionalliga West aufsteiWorten bekommt der W.O.L.L.-Reporter gen und dort souverän die Klasse halten die Hand gereicht. Was heißt Hand? konnte. Ständig steigende ZuschauerEher den fleischgewordenen Umfang zahlen bei den Heimspielen der heieiner Bratpfanne. Kein Wunder, denn mischen Korbjäger, die überwiegend in Kouyate Mamadou ist über zwei Meter der Turnhalle der Realschule Olpe ausgegroß und Center der Ersten Mannschaft Bei den Heimspielen der BG Biggesee ist immer tragen werden, sind der Beweis, dass sich Action angesagt. der BG Biggesee. Die spielt in der immer mehr Menschen in unserer Region 2. Regionalliga und damit in der zweithöchsten Amateurmit dem Basketball-Virus infizieren. klasse. Die „Riesen vom Biggesee“ sind das sportliche Natürlich stehen auf diesem Leistungsniveau auch zahlreiche Basketball-Aushängeschild der gesamten Region. Kein Verein Spieler im Kader, die nicht in den Krankenhäusern Olpe und aus dem Sauerland oder dem Siegerland spielt in dieser oder Attendorn das Licht der Welt erblickt haben. Doch bei aller einer höheren Liga. Professionalität im Kader verlieren die BG-Verantwortlichen Vor einigen Jahren schlossen sich die Basketball-Abteilungen selbstverständlich den eigenen Nachwuchs nicht aus den des TV Olpe und des LC Attendorn zur Basketballgemeinschaft Augen: „Natürlich werden wir auch weiterhin daran arbeiten, Biggesee zusammen. Heute vertreten über 100 Spielerinnen gerade unsere Jugendmannschaften immer besser zu betreuen und Spieler in neun Mannschaften die Basketball-Region rund und diese wichtige Abteilung noch weiter auszubauen. Denn um den Biggesee. Mit den Minis, der U 14, der U 16 und der wir wissen: Gute Jugendspieler ermöglichen es dem Verein, U 18 nehmen gleich vier Jugendmannschaften am Spielbetrieb langfristig zu planen und nachhaltig erfolgreich zu sein“, so teil. Daneben gibt es drei Herrenteams, die Mädchenmannschaft Dan Baethcke. sowie die „Alte Herren“-Hobbytruppe. Wenn die einzelnen Mannschaften der BG trainieren und spielen, geht es dabei fast schon global zu. „Wir haben neulich mal durchgezählt und kommen auf 16 verschiedene Nationen innerhalb unserer Basketball-Familie. Das ist doch toll, Die BG Biggesee ist mehr als „nur“ Basketball. Neben dem oder?“, strahlt Daniel Baethcke über so viel Internationalität Ausbau der Basketballgemeinschaft setzt die BG deutliche am Biggesee. Schwerpunkte im sozialen Bereich. Hierzu gehören zum

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Mehr als nur Basketball“

Text: Tom Kleine | Fotos: Björn Bernhardt

ie sind sportlich, sie sind erfolgreich und sie sind … groß. Jedenfalls die meisten Spieler der Basketballgemeinschaft Biggesee, die die W.O.L.L.-Redaktion vor einigen Tagen bei einem besonderen Fotoshooting am Ufer des Biggesees antraf.


OLPE Die Basketballgemeinschaft Biggesee ist eine große Familie. Über 100 Aktive aus 16 Nationen spielen in den neun Teams der BG.

Beispiel die Durchführung von Jugend-Camps und Workshops, die Mitarbeit im schulischen Ganztag, die Vermittlung von sozialen Fähigkeiten und Kompetenzen durch geschulte Übungsleiter und Pädagogen, die Unterstützung sozialer Projekte wie „Einer für Kids e. V.“ aus Rhode oder „Basketball AID“ zugunsten krebskranker Kinder oder die Integration und Unterstützung sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher. Im Rahmen der diesjährigen Saisonvorbereitung organisierten Dan Baethcke und seine Mitstreiter ein Spiel gegen die Basketballer des FC Schalke 04. Der Erlös dieses Spiels kam den Opfern der diesjährigen Flutkatastrophe zugute.

Im Zeichen der schwarzen Fliege“ “ Die Basketballer vom Biggesee werden auch die „Black Flyz“, also die „schwarzen Fliegen“, genannt. Grund ist das ebenso markante wie coole Logo der Truppe: Eine Fliege jongliert lässig einen Ball – und das stilgerecht in Basketballtretern. Aber warum die Fliege und nicht die – Achtung: Klischee – Kuh aus dem Sauerland? Dan Baethcke lacht und erinnert sich: „Vor einigen Jahren hatte der NBA-Club aus Charlotte eine Hornisse als Logo. Das haben wir etwas abgeguckt.“

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Dass die BG Biggesee in der Region rund um den Biggesee keine sportliche Eintagsfliege ist, hat die Truppe schon bewiesen. Bleibt zu hoffen, dass der Höhenflug der fliegenden Riesen vom Biggesee noch nicht zu Ende ist. Infos: BG Biggesee Daniel Baethcke Friedrichstraße 26 · 57462 Olpe Tel.: 02761/826710 · E-Mail: basketballolpe@googlemail.de Mit viel guter Laune stechen die Basketballer in die neue Saison.

Im Netz: www.blackflyz.de · www.facebook.com/BgBiggesee Heimspiele: Die nächsten Heimspieltermine der BG Biggesee: Samstag, 05. Oktober 2013: TSV Hagen Samstag, 09. November 2013: SV Hagen-Haspe Samstag, 30. November 2013: TV Ibbenbüren Samstag, 14. Dezember 2013: SVD 49 Dortmund (In der Regel erfolgt der Anwurf in der Turnhalle Olpe jeweils um 18 Uhr).

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Wir sind Naturpark! T h e o Mel c h e r , d i r ek t o r de s K r e i s e s Ol p e u n d s t ellve r t r e t e n de r V e r b a n d s vo r s t e h e r de s N at u r pa r k s E bbe g eb i r g e , i m Ge s p r äc h

D

ie Naturparks Ebbegebirge, worden. Die Tür ist aber nicht definitiv Homert und Rothaargebirge solzu. Und zwei Naturparks sind immer len zusammengelegt werden. Der noch besser als vier. Vor allem, wenn „Naturpark Sauerland-Rothaargedrei davon relativ unbekannt sind. birge“, so der angedachte Name, wäre W.O.L.L.: Hat man hier geschlafen? mit rund 3.800 Quadratkilometern Melcher: Wir haben Nachholbedarf. nicht nur der größte in NordrheinDeswegen wollen wir uns anders aufWestfalen, sondern der größte der stellen, heißt: nicht als Zweckverband, über 100 Naturparks in Deutschland sondern als ein Naturparkverein, der überhaupt, die insgesamt ein Viertel alle Bürger einlädt, mitzumachen und der Landesfläche einnehmen. Weg teilzuhaben. Im Prinzip eine Bürgerbevom Zweckverband will man einen für wegung: Bitte, liebe Leute, identifiziert alle offenen Naturparkverein gründen. euch mit der Landschaft und macht W.O.L.L. sprach mit Theo Melcher mit an dieser neuen Form von Naturüber die Ziele und den Stand der parkarbeit! Dinge. W.O.L.L.: Die Prozesssteuerung zur Theo Melcher: Mit den Bürgern zu einer neuen Form der W.O.L.L.: Aus drei mach eins. Heißt Naturparkarbeit. Naturparkweiterentwicklung liegt groß gleich besser? bei Frau Prof. Dr. Ulrike PröbstlMelcher: Es geht nicht um die Größe, sondern darum, die besteHaider aus Wien. Ist der Weg nicht etwas weit? henden Parks in ein neues Gewand zu kleiden und sie inhaltlich Melcher: Sie hat einen ähnlichen Prozess im Schwarzwald aufzupeppen, um sie so wahrnehmbar zu machen. Die Bekanntheit erfolgreich durchgeführt. Die Idee, eine Bewegung von unten ist unterdurchschnittlich und das müssen wir ändern. nach oben zu erzeugen, hat dort gegriffen. Die Erfahrungen W.O.L.L.: Die Idee der Naturparks kommt aus den 1960erwollten wir nutzen. Jahren. Im Fokus standen Naturschutz und Erholung. W.O.L.L.: Wie sieht die neue Naturparkarbeit konkret aus? Kommt jetzt etwas Neues? Melcher: Zunächst geht es darum, wie bisher für eine intakte Melcher: In den vergangenen Jahren ist vieles geleistet worden. Erholungsinfrastruktur zu sorgen. Dazu gehören zum Beispiel Jetzt müssen wir die Naturparkarbeit anders ausrichten. Wir sichere und gut markierte Wanderwege. Neben Schutz und brauchen eine Organisation, die entsprechende Produkte Erholung geht es um Umweltbildung und -kommunikation schafft und neue Formen der ideellen wie monetären und damit letztendlich um Identität und nachhaltige Inwertsetzung zelebriert. Regionalentwicklung für den Tourismus und die eigenen W.O.L.L.: Der Nachbar Arnsberger Wald möchte dabei Bürger, die hier leben und arbeiten. Aufbauend auf einer guten nicht mitmachen und eigenständig bleiben. Tradition wollen wir bestehende Infrastrukturen zukunftsfähig Melcher: Wir respektieren das Argument, dass man als machen, Dinge qualitativ stärker in den Fokus rücken und Arnsberger Wald bekannt ist. Dort sind tatsächlich die Prozesse, auch Neues kreieren. Dazu brauchen wir auch eine enge die wir jetzt hier anstrengen, schon vor Jahren durchgeführt Verzahnung mit der Organisation, die für die Vermarktung

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Text: Birgit Engel | Fotos: Kreis Olpe / Antonius Klein und Birgit Engel

V o n B i r g i t e n g el


OLPE Naturpark, soweit das Auge reicht. Aufgenommen von der Hohen Bracht mit Blick nach Osten ins Lennetal in Richtung Kahler Asten.

zuständig ist, sprich hier im Sauerland mit dem SauerlandTourismus. W.O.L.L.: Die Gebietsplanung beinhaltet eine Erweiterung um mehr als ein Drittel der bisherigen Fläche. Melcher: Wir entwerfen einen Naturpark innerhalb des Naturraums Sauerland und Siegerland-Wittgenstein und bieten im Rahmen des Vereinsmodells den Städten und Gemeinden an, sich zu beteiligen. Für den Kreis Olpe spielt das keine Rolle, denn der Kreis hat bei einer Größe von 711 Quadratkilometern schon jetzt eine Naturparkfläche von 696 Quadratkilometern.

W.O.L.L.: Wie kann ich mich als Bürger beteiligen? Melcher: Jeder kann über die Homepage des Naturparks Ebbegebirge Ideen einbringen oder Kritik äußern. Ich hoffe, dass es entsprechende Mitwirkungen geben wird, wenn es den Naturparkverein tatsächlich gibt. Gegründet werden muss er von den beteiligten vier Kreisen, sprich Olpe, Märkischer

tärke“ !“ S e r e s n ist u en Sie gerne e c i v r e „S Wir berat „

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W.O.L.L.: Am Biggesee gibt es einiges zu tun. Hier steckt man in den 1970er-Jahren. Melcher: Genau da wird was getan. Mit dem RegionaleProjekt Biggesee-Listersee gibt es deutliche Ansatzpunkte zur Verbesserung. Auch über den Naturpark werden und können wir daran arbeiten.

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Kreis, Siegen-Wittgenstein und Hochsauerlandkreis, die in der Anfangsphase und vermutlich darüber hinaus die Hauptlast der finanziellen Verantwortung tragen. W.O.L.L.: Passt das bei allenthalben knappen Kassen? Melcher: Ein klares Ja. Im Wettbewerb der Regionen müssen wir uns als Sauerland/Südwestfalen nach außen authentisch und attraktiv darstellen. Womit können wir besser punkten als mit unserer Landschaft und mit dem, was in ihr möglich ist? W.O.L.L.: Wie ist der aktuelle Planungsstand? Melcher: Die Arbeit ist soweit erledigt, dass sich die politischen Gremien im letzten Quartal des Jahres mit dem Thema befassen können. Ich hoffe, dass wir den neuen Naturpark und damit den Verein Anfang 2014 gründen können. W.O.L.L.: „Naturpark Sauerland-Rothaargebirge“ ist als neuer Name angedacht. Entspricht er dem modernen Anspruch? Melcher: Er ist die Zusammenfassung zweier positiver Begriffe mit räumlichem Bezug und erfüllt damit die wichtigsten Kriterien. Jeder weiß bei dem Namen sofort, wo sich der Park geografisch befindet.

W.O.L.L.: So schön der Name Sauerland für uns Sauerländer selbst auch klingt: Hat er nach außen nicht immer noch ein etwas angestaubtes Image? Melcher: Das Sauerland ist mit sieben Millionen Übernachtungen die Tourismusdestination Nummer eins in NRW. Sollte noch etwas Staub an uns hängen, werden wir ihn abwischen. Dazu kann ein moderner Naturpark beitragen. Bad Wünnenberg

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Brilon Wetter (Ruhr)

Legende Gemeindegrenzen

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ATTENDORN

140 Jahre MGV Cäcilia S i n d a u c h e i n G r u n d z u m Fe i e r n . V o n Ge r h a r d S i e g l

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n geselliger Runde kamen Vikar Haustadt und Professor Harrer vor nunmehr 140 Jahren auf die Idee, mit den sangesfreudigen Attendornern einen Männerchor zu gründen. Am 24. August 1873 traf man sich im Restaurant „Zum Rauch“ zur Gründungsversammlung. Mit Fritz Fehr, Ferdinand Prentler, Eberhard Thurwitt und Caspar Howald leiteten von nun an bekannte Attendorner die Geschicke des Chores. Bald war der MGV „Cäcilia“ Attendorn ein sehr geschätzter Gast bei Wettbewerben und Auftritten in der gesamten Region. Neben dem weltlichen wurde auch der kirchliche Gesang gepflegt.

In der letzten Zeit waren es unter anderem der A-cappellaChor „6 Zylinder“ oder die „Salonlöwen“ aus Hagen. Ein großes Konzert wird am 6. Oktober 2013 mit vielen Gästen in der Stadthalle stattfinden. Der Jugendkonzertchor der Chor-Akademie Dortmund wird das Konzert bereichern. Weiterhin werden „Trombe e Tromboni“, der Frauenchor „Cäcilia Donne Cantanti“ und der MGV „Cäcilia“ für ein abwechslungsreiches Programm sorgen. Organist Josef Weber wird außerdem einige Stücke am Klavier begleiten. Die bekannte „Hedwig vom Himmelsberg“ führt durch das Programm. Die „Cäcilia“ freut sich über jeden neuen Sänger! Der Chor probt jeden Mittwoch um 19 Uhr in der Stadthalle.

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Namhafte Dirigenten konnten in den vergangenen Jahren gewonnen werden. Mit Franz Hanemann, Prof. Peter Hammers, Generalmusikdirektor Prof. Siegfried Köhler, Generalmusikdirektor Justus von Websky, Musikdirektor Lorenz Koch und Regionalkantor Georg Hellebrand konnte der Chor auf Wettbewerben zahlreiche Preise erringen. Mit Chordirektorin FDB Tatiana Hundt hat der heutige Chor eine ausgezeichnete Musikpädagogin, die die Tradition ihrer Vorgänger in besonderer Weise fortsetzt. Vorsitzender des Chores ist aktuell Herbert Geisen. Viele namhafte Gäste traten in den Konzerten der „Cäcilia“ auf, z. B. der Tallin-Chor aus Estland, der Prager Smetana-Chor sowie die Schwarzmeerkosaken. Dazu konnten Weltstars wie Heinz Hoppe, Günter Wewel und René Kollo mithilfe von namhaften Sponsoren für Auftritte bei Konzerten der „Cäcilia“ gewonnen werden.

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Zwischen Tradition und Moderne D i e SG V - Ab t e i l u n g A t t e n d o r n v o r de m S p a g a t Von Martin Dros te

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Text: Martin Droste | Fotos: Martin Droste

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it der SGV-Hütte und dem Panoversammlung der von Wolfgang Hilleke ramablick über den Biggesee ist es vorgetragenen „Kompromisslösung“ mit wie mit der Attahöhle. Viele Attendorner einer seitlichen Versetzung der Aussichtsschwärmen ihren Bekannten und Verplattform um einige Meter zugestimmt; wandten davon vor, die wenigsten sind in was erhebliche Mehrkosten zur Folge den letzten Jahren aber selbst vor Ort hatte. gewesen. Das hat sich in puncto SGVAnfang Juli wurde der „Biggeblick“ offiziHütte seit einigen Wochen verändert. ell eingeweiht. Bei Dämmerung und in Täglich nehmen neben vielen Touristen der Nacht wirkt die Plattform hoch über auch zahlreiche Einheimische den steilen dem Biggesee – in weißes und blaues Licht Anstieg vom Parkplatz oberhalb der gehüllt – wie ein UFO. Wenige Meter Waldenburger Bucht in Kauf, um sich daneben steht die1940 gebaute ehemalige selbst ein Bild vom neuen touristischen Schutzhütte. Der Kontrast zwischen Anziehungspunkt zu machen: der futurisModerne und Tradition könnte größer Die SGV-Hütte, die Claudia Schmitz hier auftischen Stahlkonstruktion „Biggeblick“ schließt, soll auch in den nächsten Jahren der Mit- nicht sein. Und diesen Spagat muss auch telpunkt der Attendorner Wanderfreunde bleiben. hoch über dem Stausee. die neue SGV-Vorsitzende Claudia Die meisten Besucher wie Gerd Meinhard und Boguscha Keler Schmitz schaffen. Die 42-Jährige weiß, dass ihrem Verein geraaus Attendorn sind begeistert: „Es gefällt uns sehr. Das ist eine de bei Jüngeren immer noch das altbackene Image eines echte Bereicherung.“ Es gibt aber auch kritische Stimmen. „Altherrenvereins“ bzw. „alter Herren mit Knickerbockern“ „Man sieht auch nicht mehr als vorher. Die Aussichtsplattform anhaftet, die beim gemütlichen Teil Lieder aus der „Mundorgel“ verdirbt den Charakter der SGV-Hütte“, schüttelt Winfried singen. Wobei auch Kinder Spaß an den alten Wanderliedern Mücher den Kopf. Bürgermeister Wolfgang Hilleke ist da ganz haben, weiß Claudia Schmitz und lacht. anderer Meinung. Für ihn stellt der „Biggeblick“ einen „interTrotz des Wanderbooms ist es auch für die SGV-Abteilung essanten Kontrast zur bestehenden SGV-Hütte“ dar. Attendorn schwer, junge Mitglieder und vor allem junge Claudia Schmitz kennt die Argumente pro und contra Familien mit Kindern an sich zu binden. An Ideen mangelt es „Biggeblick“, hat die kontroverse Diskussion um die von nicht. Die jüngste Aktion war Geocoaching für Kinder. „Wenn Bürgermeister Hilleke forcierte Plattform mit einem „atembewir nichts tun, werden wir als Verein das nächste Jubiläum raubenden Ausblick auf die Talsperre, die Gilberginsel, die nicht mehr erleben“, redet die Vereinschefin Klartext. Die Burgruine Waldenburg und die umliegenden Wälder“ als 42-Jährige setzt auf die neuen sozialen Medien wie Facebook Vorstandsmitglied der SGV-Abteilung Attendorn viele Monate und eine Ideenwerkstatt im Netz. verfolgt. Seit Februar steht die 42-Jährige an der Spitze des 460 Ob ihr und dem Attendorner SGV die neue touristische Mitglieder starken Vereins. Da war die politische Entscheidung Attraktion „Biggeblick“ dabei in die Karten spielt, kann längst gefallen, trotz einer Aktion mit 1.400 Unterschriften Claudia Schmitz noch gar nicht abschätzen: „Wir müssen die gegen den Bau der Plattform. Auch die SGVer selbst hatten Entscheidung akzeptieren.“ Für die Vorsitzende gibt es keinen am 17. September 2012 in einer außerordentlichen MitgliederWeg zurück mehr. Immerhin gehören Grund und Boden, auf


ATTENDORN Claudia Schmitz (rechts) stellt sich auf dem „Biggeblick“ zusammen mit Gerd Meinhard und Boguscha Keler für ein Foto.

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dem die nach wie vor ehrenamtlich geführte SGV-Hütte steht, der Stadt Attendorn. An der Ehrenamtlichkeit wird sich aus SGV-Sicht auch in den nächsten Jahren nichts ändern. Auch wenn der Besucherstrom zum „Biggeblick“ noch zunehmen sollte. „Noch ist es etwas Neues und Außergewöhnliches. Ob mehr Touristen kommen, wird sich im Laufe des nächsten Jahres zeigen.“ Schmitz, SGV-Mitglied seit 2007, setzt auf Abwarten. Dabei vertrauen die Wanderfreunde der Zusage von Bürgermeister Wolfgang Hilleke. Im Protokoll der außerordentlichen Mitgliederversammlung vom 17. September 2012 wird Attendorns erster Bürger so wiedergegeben: „Bürgermeister Hilleke stellte … heraus, dass ein Ausbau der Straße zur SGV-Hütte und das Anlegen von Parkplätzen an der Hütte ebenso wenig geplant sind wie Fahrten des Biggolino zur SGV-Hütte. Weiterhin ist keine professionelle Erlebnisgastronomie Die neue SGV-Vorsitzende Claudia Schmitz an der SGV-Hütte (hier auf einer Bank vor der SGV-Hütte) will vorgesehen.“ das altbackene Image ihres Vereins verändern, am Bewährten aber festhalten. Die SGV-Hütte mit der auch vor dem Bau des Skywalks traumhaften Aussicht auf den Biggesee soll für Claudia Schmitz und ihre Vereinskollegen das bleiben, was sie seit vielen Jahren ist: „Der Mittelpunkt des Vereins.“ Und hier sollen auch in Zukunft immer sonntags von den ehrenamtlichen Helfern Kaffee und Kuchen, Würstchen, Kartoffelsalat sowie kalte Getränke angeboten werden. In diesem Punkt darf auch für die neue SGV-Vorsitzende Claudia Schmitz ihr Verein so liebenswert altmodisch bleiben.

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30.08.13 09:43


Über den Mount Hofkühl“ durchs Repetal “ T IP P

D i e S c h ö n h e i t de s Re p e t a l s le r n e n Ped a l r i t t e r a m be s t e n ke n n e n , w e n n s i e d i e „ R a d r o u t e Re p e t a l “ be f a h r e n .

V

or gut einem Jahr eröffnete die Hansestadt Attendorn mit der „Radroute Repetal“ den ersten Radrundweg im Stadtgebiet. Diese Route ist gut 20 Kilometer lang und hat zusätzlich etwa 13 Kilometer Verbindungswege. Auf der gesamten Tour werden zwar einige Meter Höhenunterschied überwunden, belohnt wird der Radler jedoch mit der Schönheit des Repetals. Denn diese Region reizt nicht nur mit ihren hübschen Fachwerkhäusern und der hügeligen Landschaft. Das Bundesgolddorf Niederhelden, das im Herzen des Repetals liegt und 2009 prämiert wurde, ist immer einen Besuch wert. Auch die größeren Orte Helden und Dünschede sowie alle anderen kleinen Dörfer und Bauernschaften im Repetal haben ihren Charme. Hinweistafeln, die die Stadt Attendorn an zahlreichen Stellen der Radroute aufgestellt hat, informieren unterwegs über Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Da die „Radroute Repetal“ ein Rundweg ist, kann man an jeder beliebigen Stelle einsteigen und die Route in beide Richtungen befahren. Ich entscheide mich für den Wanderparkplatz auf der linken Seite der Heldener Straße, ungefähr einen Kilometer bergauf hinter der Burg Schnellenberg. Von dort folgt man sowohl der offiziellen RadwegbeTourdaten/Eigenschaften Schwierigkeit: 3 von 5 Sternen Länge: 19 km Fahrzeit: ca. 1,5 h Höhenmeter 260 hm Belag: Asphalt/Schotter

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schilderung (rote Schrift auf weißem Grund) als auch dem markanten grünblauen Logo der Radroute. Zunächst geht es ein paar Kilometer durch den Wald in Richtung Ziegenberg bei Dünschede. Wald? Ja genau. Die „Radroute Repetal“ ist in erster Linie für Familienräder und Mountainbikes geeignet. In Zusammenarbeit mit einigen heimischen Rennradsportlern gibt es jedoch eine Alternativstrecke für die Radsportler auf den ganz dünnen Reifen, die die Hansestadt neben zahlreichen Infos auf ihrer Internetseite www.attendorn.de/radrouterepetal als Karte und mit GPS-Daten veröffentlicht hat. Heute bin ich jedoch mit dem Mountainbike unterwegs und erreiche nach dem schönen Auftakt im Wald die Ortschaft Dünschede. Wer etwas Zeit hat, kann kurz von der Route abweichen und sich ein wenig Zeit für die St.-Martinus-Kirche neben der Radroute nehmen. Mit großem Aufwand wurde die Dünscheder Kirche in den 1990er-Jahren umfassend renoviert. Seitdem verbindet sich Romanik mit Moderne. Im Altarraum zu sehen sind die Pfingstszene, St. Martin und die Dorfpatronin St. Agatha. Von Dünschede aus geht es unterhalb von Silberg hinunter nach Röllecken. An der Repetalstraße angekommen wird es etwas kniffelig, was die Orientierung angeht. Die Radschilder zeigen entweder nach links in Richtung Finnentrop oder nach rechts in Richtung Niederhelden. Doch um auf der „Radroute Repetal“ zu bleiben, muss ich die Hauptstraße überqueren und über eine kleine

Text: Tom Kleine | Fotos: Hansestadt Attendorn

V o n T o m K le i n e


Holzbrücke fahren. So komme über Röllecken nach St. Claas. Dort mache ich einen kleinen Umweg in Richtung Kreisverkehr und nehme mir kurz Zeit für die Nikolausgrotte, die von der emsigen Dorfgemeinschaft von St. Claas liebevoll gepflegt wird. Dann fahre ich über den neuausgebauten Radweg neben der Repetalstraße in Richtung Niederhelden, das wunderbare Bundesgolddorf. Zeit für eine erste kleine Pause, denn die

zahlreichen Restaurants hier laden einfach zu einer Tasse Kaffee und einem Eisbecher ein. Weiter geht’s nach Helden. Auch dort ist die denkmalgeschützte St.-Hippolytus-Kirche immer einen Foto-Stopp und einen Kurzbesuch wert. In der dortigen Krypta wurden 1935 romanische Malereien freigelegt, so auch eine Gewölbemalerei, die zu den ältesten Malereien dieses Stils in Westfalen gehören. Und außerdem ist diese Kirche einer der

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offizielle Eröffnung der „Radroute Repetal“ mit einem schönen Familienfest stattfand. Dann wird es sportlich. Die mäßige Steigung nach Rieflinghausen lässt einem noch Zeit zum Chillen auf dem Rad. Doch dann kommt er, der Berg: hoch in Richtung Hofkühl. Er gewährt einem zwar einen traumhaften Ausblick hinunter ins Tal, verlangt dafür aber den einen und anderen festen Pedaltritt. Spätestens hier werden Eltern ihre Kinder mit einem Eisversprechen locken müssen … Doch bevor dieses eingelöst werden kann, geht es zunächst einmal weiter. Zum Glück bergab. Noch vor der Biggeseestraße, die in Richtung Olpe führt, geht es rechts in den Wald. Am Wildgehege „Hubertusgatter“ habe ich leider keine Zeit für einen Plausch mit den Rehen, denn der letzte respektable Anstieg steht auf dem Programm. Die Hauptstraße überquerend folge ich der Radwegbeschilderung und lande nach gut zwei Kilometern bergauf wieder am Ausgangspunkt der Tour. Von dort lasse ich mir bei der Abfahrt über die leider vielbefahrene L 697 den Fahrtwind ins Gesicht wehen und lande mit vielen schönen Impressionen im Gepäck wieder in Attendorn. Und dem festen Vorsatz, diese wunderbare Route durchs Repetal schon bald wieder in Angriff zu nehmen.


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Die Hexe von Steupingen E i n e L e g e n de a u s de m D r o l s h a g e n e r L a n d – V i el m e h r a l s n u r e i n M ä r c h e n ?

K

ennen Sie die Hexe von Steupingen? ten, und ist viel mehr als eine Geschichte, Sie treibt in den Wäldern am Berg die Märchen aufgreift.“ Heer meint in Steupingen am südlichen Fuß der kleiihr Teile eines Puzzles zu finden, das von nen Ortschaft Wormberg unweit von der hiesigen Siedlungsgeschichte vor Drolshagen ihr Unwesen. Dort lebt sie dem Kapitel der Christianisierung ein mit einem hässlichen Männchen mit Bild zeichnet und auf eine Reise zu heidPferdefuß, einem Pferdefleisch fressennischen Vorgängern einlädt. In den den Hund, einem Ziegenbock, fünf „Sagen des Sauerlandes“ von dem Krähen sowie fünf schwarzen Katzen, Priester und Heimatforscher Friedrich bei Tage alles schmucke Mädchen aus Albert Groeteken (1878–1961), erstDrolshagen und eins auch aus Olpe. mals erschienen 1921, ist die Legende Letzteres trägt den Namen Lisi. „Wenn nachzulesen. dort die trinkfesten Männer hinter dem Heers Meinung nach zieht sie ihre Fäden Wirtshaustische sitzen, saust die Lisi bis nach Wormbach: bei den Sachsen auf einem Besenstiel um das Haus und Ort zur Verehrung von Wotan, dann sogleich regnet und hagelt und stürmt Urpfarrei des Süderlandes und damit Der Hexenwald am Berg Steupingen: Glaubt man dem es um die Mauern und Fenster, dass die Echo vergangener Zeiten, kann man eine mystische StimAusgangspunkt der Christianisierung mung vernehmen. Männer bis tief in die Nacht sitzen und des Sauerlandes ab dem 10. bis 11. trinken. So gefällt es mir“, wispert die höckerige Hexe. Jahrhundert. Bereits zur Zeit der Germanen war Wormbach also Wenn also die Drolshagener und Olper Frauen des Nachts auf eine Kultstätte von großer Bedeutung. Zeichen dafür sind unter ihre Männer warten, wissen sie spätestens jetzt: Schuld daran ist anderem die über 1000 Jahre alten sogenannten Totenwege, die alleine die Hexe von Steupingen. Aber Spaß beiseite: Geschichten sternförmig nach Wormbach führten, auch von Olpe und sind da, um erzählt zu werden. Oft kommt es dabei weniger auf Drolshagen aus. das Was als vielmehr auf das Wie an. Geschichten vermitteln Mit der Christianisierung jedenfalls setzte der Ausbau der aber auch Wissen. Gerade wenn sie die uralte Vergangenheit der Kirchenorganisation ein. Dabei sollten Pfarreien und eigenen Heimat in die Gegenwart transportieren, entzündet sich Klostergründungen helfen, den neuen Glauben bei den an ihnen ein besonderer Reiz. Menschen zu festigen. Manche der ersten Kirchen wurden an Zurück zu der Hexe von Steupingen. „Wurde damit von den bestehenden heidnisch-sakralen Stätten errichtet. christlichen Missionaren ein Druide benannt, der hier im westSteht man bei Wormberg auf dem höchsten Punkt der lichen Grenzgebiet des germanischen Süderlandes – aus dem Rheinlandstraße, so stellt man fest, dass der Turm der später Sauerland wurde – lebte? Einige Fakten sowie die topograDrolshagener St.-Clemens-Pfarrkirche, gelegen wie das Korn in fische Lage lassen diesen Schluss durchaus realistisch erscheider Kimme zwischen den Bergen Papenberg und Buscheid, den nen“, so der Drolshagener Reinhard Heer. „Die Sage entstand Blick Richtung Wormbach lenkt. um das 12. Jahrhundert, als das Sauerland christianisiert war und „Trafen sich hier zu den Festen der Sonnenwende vielleicht die Menschen von ihrem alten Glauben etwas mitnehmen wolldie Sachsen, um – wie es geboten war – Richtung größtes

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Text: Birgit Engel | Fotos: Birgit Engel

V o n B i r g i t E n g el


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lebenden Germanen gegenüber den westlich wohnenden Franken. Das Namenselement -hagen, abgeleitet von dem germanischen Hag, bezeichnet ein eingefriedetes Gelände oder Waldgebiet. Die gleiche etymologische Wurzel hat das Wort Hexe, das ursprünglich „ein sich auf Zäunen oder in Hecken aufhaltendes Wesen“ beschreibt. In der christlichen Vorstellungswelt gemeinhin mit dem Bösen in Verbindung gebracht, werden ihr im Volksglauben heilbringende Kräfte nachgesagt, so wie dem Druiden, dem Heilkundler der Germanen. „Die Legende der Hexe von Steupingen zeigt, dass wir nicht in einer Region leben, die nur ein toter Wald und geschichtsloses Land war. Im Gegenteil.“ Reinhard Heer möchte Licht in das Dunkel der Geschichte des Kreises Olpe und um die Anfänge von Drolshagen bringen. Wie gesagt, Legenden und Sagen sind da, um erzählt und gehört zu werden. Interpretationen sind erlaubt. Und vielleicht reichen sie zu Korrekturen. Geschichte verpflichtet.

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DROLSHAGEN

Heiligtum zu schauen? Könnte davon auch der Name Wormberg stammen?“, fragt sich Reinhard Heer. „Alles Zufall? Nein, man wollte den damaligen Heiden deutlich machen, dass der christliche Gott größer ist als alle germanischen Gottheiten, und hat bewusst etwas davor gesetztt.“ Er sieht einen Hinweis darauf, dass in Drolshagen die Kirche vor einer bereits bestehenden Kultstätte errichtet wurde. Urkundlich nicht erwähnt, aber angenommen wird, dass der Grundstein für die St.-Clemens-Kirche auf Erzbischof Anno von Köln (1050–1075) zurückgeht. Weiter ist in den Sammlungen des Kirchspiels Drolshagen nachzulesen, dass sie „schon in heidnischer Zeit entstanden ist, was die Bauart und die kunstlos übereinander geschichteten Steine verraten.“ „Die Legende der Hexe von Steupingen und die in ihr beschriebenen Figuren haben starke Ähnlichkeiten mit der Edda“, zieht Heer Parallelen zu dieser bedeutendsten überlieferten Quelle der germanischen Mythologie. Dabei wird auch die Dämonisierung der Sagengestalten seitens der Missionare deutlich. So das Männchen, vergleichbar mit den Drollen bzw. Trollen, Waldwesen der germanischen Götter- und Heldendichtung. Sein Name Asmodi wird in der Bibel als böser Geist beschrieben. Wotans Tier war das Pferd, der Pferdefuß wandelte sich zum Symbol des Teufels und des Bösen, ebenso der Ziegenbock. Pferdefleisch, bei den Germanen Teil der Riten zu Ehren ihres Hauptgottes, verbot man als unreines Essen. Der Rabe bzw. die Krähe, dem Wotan als treuer Begleiter heilig, wurde zum Vorboten des Todes. Mit den Drollen findet Reinhard Heer eine mögliche Deutung des Namens Drolshagen, gelegen im Grenzbereich der damals hier


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Trara, das klingt wie Jagdgesang D e r He r b s t m i t Re g e n , Nebel u n d W i n d i s t de r h e i m i s c h e n J ä g e r l i eb s t e s K i n d .

A

m 1. Oktober beginnt für drei Monate die schönste Jahreszeit für etwa 200 Attendorner Jäger, die in den Jagden des Stadtgebietes ihrer Passion nachgehen. Es ist Erntezeit in den Revieren. Was kann es Schöneres für ein Jägerherz und alle Freunde der Natur geben, als wenn durch unsere Wälder und Täler das Geläut jagender Hunde und die Signale Aufbruch zur Jagd der Jagdhornbläser ertönen? Die gesamte bejagbare Fläche des Stadtgebietes beträgt 8.796 ha. Diese ist aufgeteilt in 14 Eigenjagden (incl. kommunalen und staatlichen) und 13 genossenschaftliche Jagdbezirke. Vorkommende Wildarten sind Rehwild, Hasen, Wildkaninchen, Wildschweine, Füchse, Dachse, Stockenten, Schnepfen, Ringeltauben und Kanadagänse. Hin und wieder kommt aus Gattern entwichenes Damwild vor. In Revieren, die an das Ebbegebirge angrenzen, sind Rothirsche Wechselwild. In einem Jagdjahr kommen zur Strecke ca. 350 Rehe, 150 Wildschweine, 250 Hasen und Kaninchen, 200 Füchse, 700 Ringeltauben, wenige Dachse, Waschbären, Steinmarder, Iltisse, Enten und Kanadagänse. Die Jagd selbst unterliegt Bundes- und Landesgesetzen und den Unfallverhütungsvorschriften der landwirtschaftlichen Berufsgenossenschaft. Das Ehrenschild der Jägerschaft ist jedoch das, was unter den Begriff der Weidgerechtigkeit fällt und dem jagdlichen Brauchtum entspricht. Die Organisation des Ablaufs einer Treibjagd, an der bis zu 50 Personen teilnehmen, ist schon allein aus Sicherheitsgründen Generalstabsarbeit.

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Von dem Beständer werden zur Jagd schriftlich die Anstellschützen, Durchgehschützen, Treiber, Hundeführer, Feuermacher und Jagdhornbläser eingeladen. Letztere garantieren auch in Zeiten von Handy und Funkgeräten mit ihren Jagdleitsignalen den reibungslosen Ablauf der Treiben. Am vereinbarten Treffpunkt blasen die Jagdhornbläser zum Sammeln der Jäger und begrüßen sie mit dem Begrüßungssignal. Es folgt die Begrüßung durch den Beständer. Dieser gibt bekannt, welche Wildarten geschossen werden dürfen, wie viele Treiben in welchen Revierteilen stattfinden, er lädt zum abendlichen Schüsseltreiben ein und benennt den verantwortlichen Jagdleiter des Tages, dessen Anordnungen streng Folge geleistet werden muss. Der Jagdleiter weist zwingend auf die gesetzlichen Unfallverhütungsvorschriften hin, er achtet darauf, dass Durchgehschützen, Treiber und Hundeführer rote Signalwesten und die Standschützen zumindest ein rotes Signalband am Hut tragen. Danach teilt er die Anstellschützen verschiedenen Gruppen zu, die sich zu ihren durch Flatterband oder Signalfarbe markierten Ständen begeben. Treiber, Hundeführer und Durchgehschützen erhalten Anweisung, wie und wo sie zu treiben haben.

Es ertönt das Signal Aufbruch zur Jagd“. “ Der Beginn eines Treibens wird ebenfalls durch Jagdhornbläser signalisiert.

Text: Rudolf Heller | Fotos: Lukas Menke, Mecklinghausen

V o n R u d o l f Helle r


Schüsseltreiben am Feuer

Hundeführer schnallen ihre Hunde ab, die sofort beginnen, Wild aufzuspüren und mit hellem Geläut zu verfolgen, um den Jägern zu signalisieren, wohin der Hase läuft. Treiber, Durchgehschützen und Hundeführer begeben sich in das Treiben, um ebenfalls Wild aufzuscheuchen. Mit dem Signal „Hahn in Ruh“ (Aufhören zu schießen) werden die Waffen entladen und die Jäger begeben sich zu einem vereinbarten Sammelpunkt. Es folgt ein zweites Treiben nach den gleichen Ritualen. Danach ist Mittagszeit. Am Sammelpunkt lodert ein Feuer. Es erschallt das Signal „Zum Essen“. Getränke stehen bereit. Eine kräftige Suppe oder ein Sauerländer Knacker mit Brötchen werden gereicht. Nach einer geziemenden Pause erfolgt ein drittes Treiben. Am Ende der Jagd wird die Strecke gelegt. Die Jagdbeute wird zunächst versorgt (aufgebrochen, Innereien entfernt) und nach einem strengen Ritual auf Fichtenreiser gelegt. Dem Wild wird die letzte Ehre erwiesen, dergestalt, dass für jede erlegte Wildart ein eigenes Totsignal geblasen wird. Die Erleger von Schalenwild und Fuchs werden namentlich erwähnt, sie erhalten vom Jagdbeständer einen Bruch, das ist ein Zweig Fichten- oder Eichenholz, den sie sich an den Hut stecken und der sie so als erfolgreiche Schützen erkennen lässt. Zum Abschluss des Jagdtages ertönt „Jagd vorbei“ mit dem großen „Halali“ (aus dem Französischen: hal a luy = Hetz auf ihn (den Hirsch)). Nach gutem altem Brauch bleiben die Jäger nach einem Jagdtag zum letzten Treiben, dem Schüsseltreiben, noch einige Stunden zusammen. In einer Gaststätte, oder auch im Wald bei einem Feuer, wird zünftig gegessen und getrunken. Runden werden mit einem kräftig gesungenem „Ein Horrido, ein Horrido, ein Weidmannsheil“ aufgelassen. Jagdlieder erklin-

gen, die Bläser demonstrieren, neben den Leit- und Totsignalen weiteres musikalisches Können. Die Vorkommnisse des Tages werden kritisiert. Jägerlatein macht die Runde. Bei besonderen Vorkommnissen tagt ein Jagdgericht. Angeklagt wird, wer im Laufe des Tages gegen Brauchtum und Weidgerechtigkeit verstoßen hat. Vom Beständer wird der Schütze, der mit dem geringstem Patronenverbrauch die höchste Strecke erzielt hat. zum Jagdkönig ernannt. Zur späten Stunde geht es heimwärts und alle freuen sich schon auf die nächste Treibjagd. Woll.

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aus der REGION

Attendorner Urgesteine bei der Jagd: U. Ewers, U. Bilsing, M. Köster und R. Heller.


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eine Brände und edle Weine sind Fritz Kost ergriff die Gelegenheit und Genüsse für schöne Stunden. Dazu kaufte das nun leerstehende Gebäude, das entsprechende Ambiente und man wobei er als Spirituosenhändler auf einen findet fast wie von selbst in das Ausschank verzichten musste; zuviel Traditionsgeschäft von Nicole Kost am Geistvolles war der Geistlichkeit im Kirchplatz 3 in Attendorn. Schatten des Doms dann doch nicht Es ist ein besonderes Haus, in dem die ganz so recht. Das freilich sollte sich im Familie vor über 100 Jahren die ersten Laufe der Jahrzehnte ändern; und die Liköre hergestellt hat. Fritz Kost, der Probierstube beim „Schnaps-Kost“ wurde Urgroßvater, hatte als Schreiner nach schnell ein beliebter Treffpunkt rund um einem Unfall in Aschaffenburg eine die besonderen Angebote einer weithin Ausbildung zum Destillateur gemacht bekannt großen Auswahl. Das Geschäft und eröffnete seinen Spirituosenladen im übernahm schließlich Enkel Dieter, der November 1909. Zuvor war es das erste von 1956 bis 1959 bei Haarmann in Gymnasialkonvikt gewesen, eine Lütgendortmund sein Handwerk gründNicole Kost sorgt persönlich für ein außergewöhnGründung des Dechanten Bernard lich erlernt hatte. Er führte den Betrieb liches Ambiente. Pielsticker, der die Fertigstellung des mit Ehefrau Gertrud, stellte jedoch Gebäudes 1887 jedoch nicht mehr erleben sollte. Doch bald marktbedingt Anfang der 1980er-Jahre die Herstellung eigeschon platzte das „Collegium Bernardinum“ aus allen Nähten ner Marken ein, denn der Trend ging zu Massenprodukten und am Nordwall entstand von 1906 bis 1907 durch aus den neu aufkommenden Supermärkten. Als im September Johannes Franziskus Klomp das bis heute bestehende Konvikt. 2006 aber schließlich Schwiegertochter Nicole das FachgeDieser Architekt des späten Historismus hat übrigens auch schäft übernahm, hatten sich diese Zeiten glücklicherweise die Olper Martinuskirche erbaut. wieder geändert, denn die besondere Qualität findet man nicht auf der Palette und das Haus am Kirchplatz

Die Tradition des Bewahrens wird mit geschmackvollen Ideen ständig erweitert.

Die Werkbank vom Uropa steht heute als Tisch im Weinkeller mit seiner großen Auswahl.

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besitzt zudem eine besondere Seele. Der große Keller ist das reinste Museum, denn viele, viele Werkzeuge und Instrumente aus über 100 Jahren des gehaltvollen Handwerks haben nicht nur überlebt, sondern werden liebevoll gepflegt. Zentral dabei der Weinkeller, in dem Uropa Fritzens SchreinerWerkbank aus Kaisers Zeiten als Tisch wie für die Ewigkeit geschaffen scheint.


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Text: Achim Gandras | Fotos: Achim Gandras

s ist eine Kunst vom anderen Ende stürzten, hatte man mit westlichem der Welt. Und doch meinen wir Gedankengut nichts entgegenzusetzen. schnell, zumindest in den Grundzügen Freilich waren in dieser Zeit die echten etwas davon zu verstehen. Zu viele Samurai längst Geschichte, denn mit der Filme und Fernsehserien haben sich Industrialisierung Japans zur Mitte des mit den martialischen Traditionen der 19. Jahrhunderts waren sie gründlich alten Samurai beschäftigt, und nur zu entmachtet worden. Aber ihre raffinierte oft ist eine schrill-bunte Mischung aus Kampfkunst blieb erhalten; und auch Theater und Effekthascherei dabei im Kreis Olpe gibt es einige Anhänger herausgekommen. dieser höchst komplexen Form der Doch diese Kaste des alten japanischen Körperbeherrschung. Schwertadels beruft sich tatsächlich auf Volker Paternoga und Kai Kinkel, eine reichlich 1200-jährige Tradition, beide aus Hünsborn stammend, wobei die mythischen Wurzeln noch beschäftigen sich seit vielen Jahren mit ungleich länger zurück reichen. Bujinkan, einer Zusammenfassung der Unbestritten ist dabei die große Furcht, Die Kata sind komplexe Bewegungsabläufe, die solange Lehren aus neun traditionellen Kampfgeprobt werden, bis sie minutiös gelingen. die man diesen exzellent ausgebildeten schulen der Ninja und Samurai. Beide Fechtern im Fernen Osten entgegenbrachte. Und bis in den tragen sie den Schwarzen Gürtel des Meisters, Kinkel im Zweiten Weltkrieg hinein war das Ethos der vollkommenen fünften Dan, Paternoga im 15. und somit höchsten MeisterSelbstaufgabe eine ureigen japanische Bedrohung: Den Kamigrad, den man erlangen kann. Seit 13 Jahren reist er alljährkaze-Fliegern, die sich samt Flugzeug auf feindliche Schiffe lich nach Noda im Südwesten von Tokyo, um von seinem


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Wenden

Großmeister, dem Soke, Dr. Masaaki Hatsumi noch etwas dazuzulernen. Dieser mittlerweile 82-Jährige ist Nachfolger des in Japan sehr populären Takamatsu, der bereits 1972 hochbetagt gestorben ist. Grundlagen sind die Kata, mehrere Hundert Bewegungsabläufe, die so minutiös geprobt werden, dass man schließlich eine Körperbeherrschung erlangen kann, die zum Beispiel einen Schwertstreich mit verbundenen Augen ermöglicht, der einen Apfel auf dem Kopf eines Gegenübers präzise halbiert. Für Paternoga hatte alles in den 1970er-Jahren begonVolker Paternoga (li.) und Kai Kinkel im Dress, dem Keiko-Gi, mit Schwert Katana und nen, als die Fernsehserie „Kung Fu“ mit David Carradine Lanzenklinge Naginata. Dazu ein traditioneller Kampfpanzer der japanischen Samurai. einen Boom für asiatische Kampfkunst auslöste. In Siegen eröffgenau so, wie es überliefert ist. Beim Schmiedevorgang wird der nete damals eine Schule für diese chinesische Tradition. Ab 1984 harte Stahl der Schneide um einen weicheren Kern gelegt, was erlernte er dort die sehr flüssigen Bewegungsabläufe. 1988 dann nach aufwendigem Schliff eine besonders zähe und scharfe Waffe besuchte er ein erstes Bujinkan-Seminar in Köln – und dieses ergibt. Die in Japan hochverehrten Künstler, die solche Relikte japanische Pendant sollte ihn nicht mehr loslassen. der alten Kaiserzeit erschaffen, punzen zum Schluss jede Klinge „Wenn in Deutschland von Karate gesprochen wird, dann ist mit ihrem Zeichen. Später korrodiert das Schwert in diesem meist Shotokan gemeint, das im Prinzip jedoch eine Form des Bereich sogar, denn selbst ein Wisch mit Politur würde die Taekwondo ist“, wie Volker Paternoga erläutert. ursprüngliche Handschrift des Meisters verändern, was dem Da ist sie also schon erreicht, die Grenze meines Halbwissens. Es Traditionalisten vollkommen undenkbar ist. muss aber wohl so sein, dass die Schule des Takamatsu, der die Volker Paternoga und Kai Kinkel haben sich dieser Welt verbeiden Sauerländer folgen, nicht so „eckige“ Bewegungsabläufe schrieben und es bleibt die Frage, wohin dieser Weg sie führen lehrt, wie es im Karate der Fall ist. Grundlage jedenfalls ist der soll. „Mit dem fünfzehnten Dan ist alles erreicht, was du sichtbar Schwertkampf. Und die beiden wendschen Sauerländer haben erreichen kannst. Danach machst Du einfach weiter. Unserem die entsprechenden Werkzeuge parat, wie das Katana, eine höchst Soke Masaaki Hatsumi sind Titel vollkommen gleich, er hat sich bedrohliche Waffe mit gekrümmter Klinge, auf deren Flanke eine aus diesem System der Rangordnungen in der Gesellschaft schon leichte Spur, die Härtelinie, zu sehen ist. Diese Schwerter werden lange verabschiedet. Womöglich ist es genau das, was uns bis heute in einem sehr aufwendigen Prozess hergestellt, und zwar schließlich befreit: der Gleichmut.“


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Text: Achim Gandras | Foto: Ralf Breer

Höhenburg aus dem 13. Jahrhundert

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ass der Montag nicht jedermann zur Achim Gandras Freude gereicht, das musste auch der Attendorner Tonies Kallenboel am eigenen starren Leibe erfahren. Demnächst, am 7. Oktober, jährt sich seine wunderliche Geschichte zum 400. Male, und eigentlich ist alles gesagt zum „Pestwunder von Attendorn“. Spätestens mit dem Artikel von Gabriele Schmidt im aktuellen Mitteilungsblatt des Attendorner Heimatvereins wurde wohl alles zum Thema zusammengetragen, was Ein man vielleicht finden kann, wenn nicht südwestfälisches Abenteuer im Dreißigjährigen Krieg noch ein weiteres Wunder geschieht. Und doch: Was mag das für ein seltsamer Vogel gewesen sein, dieser Kallenboel, der 1620 als raubeiniger Soldat am Weißen Berg bei Prag dabei gewesen sein soll, in jener denkwürdigen Schlacht, in welcher der Habsburger Kaiser Ferdinand II. den protestantischen „Winterkönig“ Friedrich aus dem Land jagte. Sieben Jahre zuvor war er populär geworden, der Kallenboel, den sie alle nur den „Tod“ nannten. 1613 war die Pest über das Sauerland gekommen und auch der vielleicht 20-jährige Tonies machte sich ans schnelle Sterben. Kalt und steif wollen sie ihn in die Lade gelegt und beerdigt haben, wobei das vermutlich nicht ganz richtig ist. Die großen Gruben während der Epidemien wurden nach und nach mit den armen Teufeln befüllt, um mit Kalk in Lagen bestreut zu werden, und so mag es nicht verwundern, dass jemand am nächsten Tag das Klagen des lediglich Scheintoten vernehmen konnte, als dieser nach einer schauerlichen Nacht im eigenen Grabe wieder erwacht war. Schnell dürfte das Wunder herum gewesen sein, aber Kallenboel beschränkte sich wohl nicht auf die Bußfertigkeit in der Kirche, um seinem damals allgegenwärtigen Gott für die Rettung fromm zu danken. Nein, eine Tafel ließ er sich anfertigen, bestätigte seine Wiedererweckung von den Toten per kurfürstlicher Quittung und zog fortan über die Märkte, um sich selbst als Wunder anzupreisen: Kallenboel, der Tod, der doch noch am Leben ist. Spätere Chronisten haben in liederlich genannt, mag alles sein, aber überlebt hat er als Figur die meisten anderen dann doch.


ATTENDORN

Jedenfalls hat er ein Sauerland gesehen, das wir uns kaum noch vorstellen können. Finsterer Aberglauben, der Hunger, die Pest, der furchtbare Dreißigjährige Krieg ... Mehrfach war Attendorn von Hessen und Schweden angegriffen worden, Olpe brannte 1634 nieder und war 20 Jahre später noch nicht zur Hälfte wieder aufgebaut. Ein protestantischer Offizier unternahm Schießübungen auf das Dräulzer Kirchensilber und der ehrwürdige Stadtkämmerer Peter Butz wurde in Belmicke von den wilden Kriegsknechten über den Haufen geschossen, wie so viele andere auch. Bei Weringhausen wurde um 1935 am Wegesrand das schnelle Grab eines Reitersmannes wohl jener Zeit gefunden, dessen Ausrüstung leider in der Schmiede des Kalksteinbruchs verschwand, als 1945 die Amerikaner einrückten – nun ja. Der große Streit von damals jedenfalls ist lange her. Ein kleiner geht aber doch bis heute weiter: Wie wird er denn nun ausgesprochen, der alte Galgenschwengel? Der Wiener Hofprediger Abraham a Sancta Clara nannte ihn rund 90 Jahre später „Calebron“, aber das können wir wohl getrost vergessen. Bleibt der „Böl“, denn der „Kallen“ ist wohl klar. Kallenböl also, wie ihn viele Attendorner nennen? Der Buchstabe „E“ diente in den Schreibstuben als Dehnungshinweis, so wie das „H“ bis heute. Und sagen wir nun Söst statt Soest oder Cösfeld statt Coesfeld? Was ist recht? Gerne diskutieren wir das mal aus. Ob nun Kallenböl oder Kallenbohl, der alte Schelm hat jedenfalls vor nunmehr 400 Jahren dem Tod ein Schnippchen geschlagen. Das mache ihm erst einmal jemand nach. Begegnen kann man ihm übrigens auch auch im gleichnamigen Roman „Der Kallenboel – ein sauerländisches Abenteuer im Dreißigjährigen Krieg“, den ein anderer Erzschelm just geschrieben hat.

HANSE KOGGE F I S C H R E S T A U R A N T

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Langsam wird es Herbst. Die beste Jahreszeit für Fische. Sie hatten im Sommer Zeit sich dick und rund zu fressen. Jetzt ist ihr Fleisch am Schönsten.

Es gibt auch wieder Frische Muscheln, dazu ein Gläschen Federweißer rot oder weiß.

Der Herbst ist schön!

Am Kirchplatz 2 · 57439 Attendorn Tel. 0 27 22 - 23 96 · Fax 0 27 22 - 49 46 www.jakob-feinkost.de · post@jakob-feinkost.de Tafel des scheintot begrabenen Tonies Kallenboel. Im Original zu sehen im Südsauerlandmuseum Attendorn.

Feinkost Meer. Feinkost && Meer. W.O.L.L. Herbst 2013 –

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Der kleine Natur-Wasserfall liegt auf dem Radweg zwischen Attendorn und Heggen, genauer: zwischen dem alten Hospital und der Schafsbrücke. Unterhalb der Burg Schnellenberg läuft hier das überschüssige Regenwasser vom Berg hinab. Man findet ihn daher die meiste Zeit trocken vor. Wegen dem guten Wetter hier, woll!

Foto: Oliver Köhnke


ATTENDORN

MGV Sauerlandia – Die mit der Fliege Sauerl andia Attendorn feiert ihr Jubil äumsjahr u n d i s t „ He i SS a u f T a k t e ! “

Text: Klaus Hoffmann | Foto: Andrea Vollmert

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Von Kl aus Hoffmann

913 – Was für ein Jahr! Charles Fabry entdeckt die Ozonschicht, die Handelsgruppe ALDI wird in Essen gegründet, in Kopenhagen wird die Kleine Meerjungfrau, das Wahrzeichen der Stadt, enthüllt und in New York erscheint das erste Kreuzworträtsel der Welt. Geboren werden so berühmte Persönlichkeiten wie Richard Nixon, Albert Camus oder Marika Rökk. Und in Attendorn? Neben der Freiwilligen Feuerwehr Ennest werden die Karnevalsgesellschaft Attendorn und die Prinzengarde gegründet. Und natürlich – der MGV Sauerlandia Attendorn! Die Sauerlandia geht mit 61 aktiven Sängern und insgesamt 183 Mitgliedern in das 100. Jahr ihres Bestehens. 13 aktive Sänger im Alter bis 30 Jahren zeigen, dass auch junge Männer Spaß am Singen haben können. Die blaue Fliege kennzeichnet mittlerweile nicht nur die Sänger der Sauerlandia. Auch die „blue capella“ trägt bei ihren umjubelten Auftritten dieses modische Accessoire. blue capella, das sind 10 U30-Sänger der Sauerlandia, die sich zusätzlich treffen, um noch modernere englischsprachige Stücke einzustudieren. Christoph Ohm leitet den Chor seit 2008. Mit viel Engagement motiviert er die Sänger immer wieder zu Höchstleistungen. Er legt großen Wert auf moderne Chorliteratur. Der große Galaabend mit Musik und Unterhaltung findet am 12. Oktober 2013 gemeinsam mit dem Sinfonischen Blasorchester des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Ennest, der Attendorner Künstlerin Lioba Albus und dem Moderator Gisbert Baltes in der Stadthalle Attendorn statt. So wurden bewusst Stücke in das Programm aufgenommen, die den Wandel des Chores unterstreichen sollen. Stellvertretend hierfür steht am Anfang der „Sängergruß“ von Richard Wagner. Von dort wird der Bogen gespannt bis zum Musical „Les Miserables“. Leckerbissen sind das moderne und anspruchsvolle Kyrie, das humorvolle „Vive l’amour“ oder das emotional geprägte „Der Weg“ von Herbert Grönemeyer. Chorleiter Christoph Ohm hat eigens zwei Uraufführungen

vorbereitet. Einige jüngere Sänger werden drei stimmungsgeladene Rock- und Popsongs eindrucksvoll präsentieren. Das Sinfonische Blasorchester des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Ennest wiederholt mit „A Grand Ouverture“ ein Werk mit vier Staubsaugern, das schon beim Neujahrskonzert in diesem Jahr für Furore sorgte. Lioba Albus wird in ihrer typischen Art den Männerchor an sich beleuchten, was sicherlich manche Lachsalve garantiert. Dass der Chor zu diesem Auftritt mit „Der Junggeselle“ die Steilvorlage liefert, steht fest. Gisbert Baltes wird die Chorgeschichte per Beamer als Zeitreise Revue passieren lassen und in seiner launigen Art durch das Programm führen. Ein abwechslungsreiches Programm, das man nicht verpassen sollte. Den Schlusspunkt des Jahres setzt der Meisterchor dann am Sonntag, dem 29. Dezember 2013, mit einem großen Weihnachtskonzert in der Pfarrkirche. Mitwirkende sind u. a. der Kirchenchor St. Josef, der Domchor und der Musikzug der Feuerwehr Attendorn.

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Frohnatur Maria Schmidt D i e T o c h t e r de s A t t e n d o r n e r He i m a t d i c h t e r s J o h a n n e s S c h u l t e e r z ä h l t a u s i h r e m e r f ü ll t e n L ebe n

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as macht eigentlich Maria sie ein schwerer Schicksalsschlag, und in Schmidt? Der Frage sind wir ihrer Not hat sie zum lieben Gott gebenachgegangen, denn sie ist das einzige tet und ihm versprochen: „Wenn du noch lebende Kind des Attendorner mir jetzt hilfst, dann werde ich mich Heimatdichters Johannes Schulte. Ihre ehrenamtlich engagieren.“ Der liebe zehn Geschwister sind leider verstorben. Gott hat geholfen und sie setzte dieses Heute wohnt sie hochbetagt in einem Versprechen natürlich in die Tat um. gemütlich eingerichteten Zimmer im Anni Hoffmann, die damalige Seniorenzentrum St. Liborius. Wenn Vorsitzende des Elisabeth-Vereins, später sie aus ihrem Fenster schaut, sieht Caritaskonferenz, hatte die Idee, einen Maria Schmidt den Sauerländer Dom, Seniorentreff zu gründen. Da hat Maria in dessen Nähe sie auch aufgewachsen Schmidt spontan zugesagt und mit Ida ist. Ihr Elternhaus ist das heutige Epe diesen gemeinsam geleitet. Ihre „Schultenhaus“ an der Ennester Straße, krativen Ideen kamen ihr dabei zugute. in dem eine Gaststätte untergebracht Gut erinnern kann sie sich an große ist und das zu Ehren ihres Vaters diesen Vorführungen in der Attendorner StadtNamen trägt. halle. Couragiert führte Maria Schmidt Maria Schmidt auf dem Balkon ihres Zimmers im Einen runden Geburtstag konnte Seniorenzentrum St. Liborius Regie und besetzte auch oftmals die Maria Schmidt am 25. März begehen; da vollendete sie ihr 95 Hauptrolle. So zum Beispiel bei dem Stück aus der Feder ihres Lebensjahr. Wenn es um „früher in der Hansestadt“ geht, Vaters „Schnider ase Makelsmann“, in Hochdeutsch „Der dann ist die kleine quirlige alte Dame in ihrem Element und Schneider ist der Verbindungsmann“. Als sie einmal Max und kommt, wie man so schön sagt, von Hölzchen auf Stöckchen. Moritz am Fernsehen sah, da kam ihr der Einfall, ein In der Kindheit musste sie sich gegen ihre vielen Brüder Theaterstück daraus zu machen. Aber auch „Fred der durchsetzen. Und so hat sie das auch im weiteren Leben getan. Wirbelwind“ oder das Stück „Ist zu der Kindtaufe eingeladen“ Sie konnte organisieren, packte kräftig mit an und wenn es und „Die Wäscherin“ waren Aufführungen, die ein voller ums Theaterspielen ging, dann war sie in ihrem Element. Das Erfolg wurden. Theaterspielen war ihr großes Hobby. Ihr Mann Franz sah das Das W.O.L.L.-Magazin möchte wissen, ob sie denn auch zwar nicht gerne, aber da hat sie ihm gesagt, so verrät sie dem Lampenfieber hatte. Da klagt sie erstmals: „Vor großen W.O.L.L.-Magazin: „Du hast deinen Stammtisch und ich Auftritten konnte ich nicht schlafen und nicht essen. Ich hatte habe die verrückten Ideen, wie mein Vater.“ Sie denkt an großes Lampenfieber und habe zum Heiligen Geist und zu große Auftritte, wie die „Schweigermütterparade“, die in meinem Papa gebetet und Hilfe von oben erbeten. Die meiFinnentrop aufgeführt wurde, oder auch die „Prinzeneinsten aus unserer Theatergruppe haben vor der Aufführung führung“ in der mit Frauen vollbesetzten alten Attendorner gebetet. Aber wenn ich das erste Wort beim Auftritt gesproSchützenhalle. chen habe, war das Lampenfieber verflogen.“ Mit 50 Jahren wurde Maria Schmidt bereits Witwe. Das war für Als „Klein Holländerin“ ging die Powerfrau auch in die Bütt.

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ATTENDORN

Sie verstand es, gute Laune zu versprühen. Das war ihr großes Heute fährt die Frohnatur mit ihrem Rollator durch das Talent. Rückblickend sagte sie, dass die gute Zusammenarbeit Seniorenzentrum St. Liborius. Sie ist zufrieden; und wenn sie mit der Kapelle Beul und der Karnevalsgesellschaft ihrer von alten Zeiten erzählt, wie bei dem Gespräch mit dem Heimatstadt ihr sehr geholfen haben. W.O.L.L.-Magazin, dann fallen ihr Texte aus den TheaterIm Jahre 1994 zieht sie in eine Wohnung ins Liborihaus. Vor stücken ein, die sie dann zum Besten gibt, oder sie singt einem Jahr tauscht sie die Wohnung mit einem Zimmer in der Passagen aus früher vorgetragenen Liedern. Das W.O.L.L.Wohngruppe Linde. Jetzt selbst Seniorin, erfreut sie die Magazin wünscht Maria Schmidt weiterhin alles Gute und Bewohner auf Altweiber mit alten Karnevalsschlagern von der dass sie die 100 Jahre voll macht. CD. „Ich bin ein Karnevalsjeck“, gesteht sie. Auf den Stationen geht eine kleine Gruppe um Maria Schmidt in bunten Kostümen mit Rasseln von Zimmer zu Zimmer. „Die alten Karnevalsschlager kommen gut an. Und wie sich die Mitbewohner auf der Pflegestation gefreut haben, als wir hier reinkamen, kann man nicht beschreiben“, erzählt Maria Schmidt. „Ich habe ihnen dann ein kleines Täfelchen Schokolade oder Weingummis gegeben.“ Nachmittags kam eine große Anzahl Bewohner zusammen und es gab Programm. Hier stieg Maria Schmidt dann in die Bütt; und als das altersbedingt nicht mehr klappte, hielt sie ihre Büttenrede einfach vor der Bütt. Dabei sein musste auch ihr Paraplü. Auftritt mit dem Paraplü. Unser Bild zeigt Maria Schmidt und Doris Fehling.


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Text: Birgit Engel | Fotos: Birgit Engel

en Fototermin hat er verpasst. Da Torten, 2.000 Grillwürstchen, 4.000 war nichts zu machen. Trotz sorgLospreise, Tausende von Trödelfältiger Terminplanung im Vorfeld. schnäppchen aus Olper Kellern und „Damit kann ich gut leben“, sagt von Dachböden, ebenso viele Bücher Martin Immekus ganz gelassen am für das Antiquariat, massenhafte PlakatTelefon. Der 35-Jährige ist sozusagen bögen, Flugblätter, Wimpelketten und der Chef der Muggelkirmes und macht Bauhölzer, unzählige Liter bunter damit einmal mehr deutlich: Er fühlt Farben und tonnenweise Süßigkeiten. sich der Sache an sich verpflichtet. So Ganz zu schweigen von dem Muggel, wie die vielen anderen Helfer, Freunde, Namensgeber und Zahlungsmittel, von Gönner, Spender und Besucher, die dem es 60.000 Stück gibt. Sein Einzeldiese wahrlich einzigartige Veranwert: 20 Cent. Herr und Gebieter über staltung Jahr für Jahr auf die Beine die bunten Plastikknöpfe mit dem stellen und ihr ein unverwechselbares Loch in der Mitte ist seit drei Jahren Gesicht geben. Wolfgang Cürten. Und für ihn gilt Am dritten Sonntag im September mehr als für alle anderen: Nach der „Liebling, für alle Zeiten …“: „Sugar Baby Love“ aus dem und verbunden mit der Kirchweih Jahr 1974 von den Rubettes wurde im selben Jahr zur Kirmes ist vor der Kirmes. Jeden einzelErkennungsund Startmelodie der Muggelkirmes. wird auf dem Marktplatz der Kreisstadt nen Muggel hat Cürten schon in der die Muggelkirmes gefeiert. In Zahlen bedeutet das: 700 kleine Hand gehabt, zieht sie Stück für Stück zu je zehn auf kurze und große engagierte Menschen, 100 Spielbuden und Aktionen Ketten und knotet sie zu Ringen, Sommer wie Winter, im mit Tänzern, Akrobaten, Clowns und Musik, 150 Kuchen und Garten oder in der Stube.


OLPE

Wir haben nachgerechnet, Herr Cürten. Bei einer Minute pro Kette macht das 100 Stunden. Da muss eine alte Frau lange stricken! Damit es in der Muggelbank keine Währungskrise gibt, hat man bei der Firma Brill + Adloff in Kirchveischede ein spezielles Werkzeug entwickelt. Denn jedes Jahr geht eine stattliche Anzahl verloren: Die Muggel fristen ihr Dasein in Olper Fuckelschubladen, alten Hosentaschen, Nähkästchen und Schreibtischen. Jeder Olper kennt den Muggel und jeder Olper hat den Muggel, irgendwo. Geerbt hat Wolfgang Cürten sein buntes Hobby von Schwiegervater Friedhelm Junker, der seit der ersten Kirmes bis 2010 der Muggelvater war. Friedhelm Junker jedenfalls wusch die von Zucker, Limonade und Kinderspucke verklebten Dinger noch in der Badewanne. Wolfgang Cürten nimmt die Waschmaschine. Genauso wie sich die Haushaltsführung der Muggelväter geändert hat, entwickelte sich das Management der Muggelkirmes, die in diesem Jahr in ihre 40. Auflage ging. Als 1974 rund ein Dutzend Jugendliche und junge Erwachsene die Kirmes ins Leben riefen, bestand der Fuhrpark aus einem einzigen alten Mofa. Später kamen auch ausgediente Krankenhausbetten als Transportmittel dazu. Kommandostelle war die alte Vikarie „Auf der Mauer 3“. Heute steckt eine riesige Logistik in dem Unternehmen, das nicht nur Kinder anspricht, sondern Bürgerinnen und Bürger jeden Alters. Drei Wochen vor dem eigentlichen Termin öffnet das Muggelbüro im Lorenz-Jaeger-Haus, in dem sich Kinder, Jugendliche und Erwachsene für verschiedene Aufgaben melden können. Im Hintergrund ist man das ganze Jahr über mit der Organisation beschäftigt. Und naturgemäß sind die Jugendlichen von damals älter geworden. „Die Muggelkirmes musste sich weiterentwickeln, um weiterzuleben. Die Grundidee aber ist immer im Mittelpunkt geblieben. Ein Fest für Kinder und von Kindern mit selbstentwickelten Spielen und Ideen. Darin liegen die Kreativität und die Begeisterung der Kirmes, die interessante große und kleine Leute bindet und zusammenbringt“, sagt Raphaele Voß vom Leitungsteam, die ebenfalls seit Kindesbeinen dabei ist. Und noch eines ist geblieben: Seit jeher blickte man mit dem Motto „Eine Welt rückt zusammen“ weit über die eigene Kirchturmspitze hinaus, mit dem Ziel, das Bewusstsein „in einer Welt zu leben“ zu stärken. Die Erlöse kommen Hilfsprojekten in Südamerika, Afrika und Indien zugute, helfen Brücken, Straßen, Krankenhäuser, Schulen, AusbildungsW.O.L.L. Herbst 2013 –

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Burg Schnellenberg

Herausgeber: W.O.L.L.-Verlag Kückelheim 11 · 57392 Schmallenberg Layout: Rainer Zepernick Redaktionsanschrift: W.O.L.L.-Magazin c/o FREY PRINT+MEDIA GmbH Bieketurmstr. 2, 57439 Attendorn Telefon: 02722/9265-0 · redaktion@woll-biggesee.de

H ot e l u n d R e stau r a nt PRÄSENTIERT

6. Schnellenberger Hochzeitsmesse

Verkauf von

Braut- und

preisen

de zu Messe

Bräutigammo

Sonntag, 29. September 2013 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr

„Von A wie Antrag bis Z wie Zeremonie“ bieten im märchenhaften Ambiente der Burg mehrere regionale Aussteller ein einzigartiges Forum für den schönsten Tag im Leben. 13.00 Uhr & 15.00 Uhr: „kurtzweylige Hochzeitsshow“ 14.00 Uhr: Tagesfeuerwerk 17.00 Uhr: Der Burgherr „Caspar von Fürstenberg“ gibt sich die Ehre wertvolle Preise zu verlosen

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IMPRESSUM

Der Muggelchef fehlte zum Fototermin. Dafür ist Muggelvater Wolfgang Cürten in Gesellschaft der Leitungsteammitglieder Raphaele Voß und Britta Enders dabei.

und Betreuungseinrichtungen zu bauen. Bis heute rund 600.000 Euro. Jedes Jahr engagiert sich also die ganze Kreisstadt, von der Einzelperson über verschiedenste Gruppierungen bis zu Geschäftsleuten, Verbänden und Vereinen, für das bunte Treiben, absoluter Liebling im Terminkalender. Manche sind für einige Jahre dabei, andere fast von Beginn an. Ein Verein hat sich vor 35 Jahren übrigens ausschließlich der Kirmes wegen gegründet: die Zylinderköpfe mit ihren unschlagbaren Schätzaufgaben, ins Leben gerufen von dem Urölper Bruno Müller (✝). Seine Idee und die vieler anderer Menschen, die Jahr für Jahr Herz und Hand anlegen, prägen die Muggelkirmes. Miteinander. Füreinander.

Redaktion:

Martin Droste, Birgit Engel, Markus Frey, Achim Gandras, Rudolf Heller, Klaus Hoffmann, Tom Kleine, Silvia Rinke, Katja Schneider, Gerhard Siegl

Korrektorat:

Dr. Bernd Knappmann

Gestaltung:

Daniel Frey

Titelfoto:

Björn Bernhardt

Bildoptimierung:

Björn Bernhardt

Fotos:

Björn Bernhardt, Ralf Breer, Drolshagen Marketing, Martin Droste, Birgit Engel, fotolia.de, David Frey, Achim Gandras, Marco Grundt, Hansestadt Attendorn, Andy Klein, Antonius Klein, Oliver Köhnke, Lukas Menke, Katja Schneider, Andrea Vollmert

Druck:

Groll-Druck, Meinerzhagen

Verlag: W.O.L.L.-Verlag Kückelheim 11, 57392 Schmallenberg woll-verlag.de Anzeigenverkauf: Martin Pursian Telefon: 02722/656648, Telefax: 02722/656748 m.pursian@woll-biggesee.de Bankverbindung:

Volksbank Bigge-Lenne eG BLZ: 460 628 17, Konto: 2 721 668 800

Sparkasse A-L-K · BLZ: 462 516 30, Konto: 349

Preis Jahresabo:

für 4 Ausgaben 15,00 E inkl. MwSt. und Versandk.

Die nächste Ausgabe erscheint im November 2013.


Wunderbar unterhaltsam auch für Außer-Sauerländische.

Das Hörbuch. 6 CD's, LVP 17,90 EUR

ISBN 978-3-943681-12-3

Und das Buch. 346 Seiten, LVP 14,90 EUR

ISBN 978-3-943681-04-8

WOLLVerlag www.woll-verlag.de

Hörbuch und Buch gibt’s in vielen Sauerländer Buchhandlungen und hier www.woll-onlineshop.de W.O.L.L. Herbst 2013 –

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TERMINE

Rund um Biggesee und Listersee Freitag, 4. Oktober 2013

Mittwoch, 16. Oktober 2013

Kabarett Drolshagen Fatih-TAG

Events Attendorn HellmutH Karasek "Auf Reisen"

Am 4. Oktober ist in Drolshagen nicht Vatertag sondern FatihTAG. Dann ist Schauspieler und Kabarettist Fatih Çevikkollu zu Gast auf rische's Kleinkunstbühne.

Hellmuth Karasek erzählt von phantastischen und skurrilen Erlebnissen – und nimmt uns mit auf seine Reisen quer durch die Republik.

Infos: www.risches.de/kleinkunst

Infos: www.kultura-attendorn.de

Freitag, 4. Oktober 2013 Comedy Olpe Herbert Knebel "Ich glaub, ich geh kaputt...!"

Donnerstag, 17. Oktober 2013 Konzert Attendorn Höhner - Die Karawane zieht weiter

Die Songs der Höhner stehen für das, was jeden angeht. Die Liebe zum Leben, zum Feiern und den Mitmenschen gegenüber ist dabei ebenso wichtig wie die Wahrung einer gewissen selbstironischen Distanz.

Sex im Alter, Knatsch im Treppenhaus, Rambazamba beim Seniorentanz. Herbert Knebel steppt auf jedem Parkett – nun auch mit seinem dritten, komplett neuen Solo-Programm “Ich glaub, ich geh kaputt…!”. Infos: www.pannekloepper.de

Infos: www.attendorn.de

Samstag, 12. Oktober 2013

Freitag, 25. Oktober 2013

Konzert Attendorn 100 Jahre MGV Sauerlandia Attendorn

Events Attendorn Eventstadtführungen

Gala-Abend aus Anlass des Jubiläums unter Mitwirkung des Feuerwehrmusikzuges Ennest und Lioba Albus. Moderation: Gisbert Baltes

Die Attendorner Stadtgeschichte wird bei diesen außergewöhnlichen Veranstaltungen lebendig dargestellt. Der Stadtführer tritt nicht als "Erzähler", sondern als Moderator auf. Aftershowparty am Ende der letzten Führung.

Infos: www.mgv-sauerlandia.de

Infos: www.attendorn.de

Unser Engagement. Gut für die Menschen. Gut für die Region. Sparkasse Attendorn Lennestadt Kirchhundem 82

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Sparkasse Olpe Drolshagen Wenden


Attendorn

Drolshagen

Olpe

Aus der Region

Kannse ma sehen, was hier los is! Samstag, 26. Oktober - Sonntag, 27. Oktober 2013

Freitag, 22. November 2013

FESTE Olpe Olper Herbst

Theater Attendorn Springmaus "Merry Christmaus"

Der Einzelhandel beteiligt sich mit vielen interessanten Angeboten und einem verkaufsoffenem Sonntag.

Erleben Sie mit den „Springmäusen“ nostalgische Weihnachtsmomente, mit Geschenken, die liebevoll ausgesucht, selbstverständlich selbst verpackt und größtenteils selbst gebastelt sind.

Infos: www.pannekloepper.de

Donnerstag, 7. November 2013 Theater Olpe Mr. und Mrs. Nobel Das Stück mit Michael Roll und Christine Hammacher in den Hauptrollen erzählt von der Begründung des Nobelpreises und ist ein eindringliches Plädoyer für den Weltfrieden.

Infos: www.attendorn.de

Samstag, 23. November 2013 Theater Drolshagen A Lost American in Germany New Yorker Theaterfl air. „Once upon a time ...“ Enjoy a funny, warm-hearted, lively evening in American English. Full of cultural misunderstandings, genuine mishaps and linguistic mistakes and, after all, with the wonderful singing Ms. Renish!

Infos: www.pannekloepper.de

Samstag, 16. November 2013 Konzert Attendorn Abschlusskonzert des ABC-Alarms

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bewerbe n & Hörprobe einreich en! PRÄSENTIE RT VON:

Die LieblingsKart e für echte Sauerländer! www.wir-sind-attendorn.de

Infos: www.attendorn.de · www.wir-sind-attendorn.de PREMIUMPARTNER:

PARTNER:

Bei der zweiten Auflage des Attendorner Band Contestes "ABC Alarm” spielen fünf Nachwuchsbands aus der Region, die sich zuvor einem Jury- und Publikumsvoting gestellt hatten, erstmals einem größeren Publikum vor.

Infos: www.risches.de/kleinkunst

Donnerstag, 28. November 2013 Theater Olpe Das Gespenst von Canterville „Das Gespenst von Canterville“ spukt am 28. November mit Thomas Stroux und Josef Baum in den Hauptrollen über die Bühne der Olper Stadthalle. Die burleske Gesellschaftssatire von Oscar Wilde, mehrfach auch erfolgreich verfilmt, ist nach wie vor beliebter Stoff für die Theaterbühnen weltweit!

Infos: www.attendorn.de Infos: www.pannekloepper.de

UNTERSTÜTZER: Fahrschule Fellmer

R. &. D. Franzes

VERKEHRSVEREIN Attendorn – Murat Ucar

Attendorn e.V.

Unser Engagement. Gut für die Menschen. Gut für die Region. Sparkasse Attendorn Lennestadt Kirchhundem

Sparkasse Olpe Drolshagen Wenden W.O.L.L. Herbst 2013 –

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Genossenschaftsmitglied Jürgen Klopp, seit 2005 Genossenschaftsmitglied seit 2005

s erer n u n vo J et z t s erer en n g i u t r n n a o l ic he int ztigv t e f Je a h n ! r tnisgce se sa g o i n z crheenn ile i e n t i i g f e f o a nspcrh n! tsusneg a o r n e B t iere i g f o r p t u ng B e ra

Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei. Wir machen den Weg frei. Erfolg ist kein Zufall, sondern das Ergebnis langer und harter Arbeit. Gut, wenn man Erfolg kein Zufall, sondern das Ergebnis sich aufist seinem Weg dahin auf einen starken langer harter kann: Arbeit. Gut, wenngenosman Partnerund verlassen Mit unserer sich auf seinem Weg dahin helfen auf einen senschaftlichen Beratung wirstarken Ihnen, Partner verlassen kann: Mit unserer genosIhren ganz persönlichen Antrieb zu verwirklichen und senschaftlichen Beratung helfen– wir Ihre Ziele zu erreichen. Lassen Sie sich beraten vor Ihnen, Ort in Ihren ganz persönlichen zu verwirklichen einer Filiale in Ihrer Nähe Antrieb oder online unter vr.de und Ihre Ziele zu erreichen. Lassen Sie sich beraten – vor Ort in einer Filiale in Ihrer Nähe oder online unter vr.de

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