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Das Wunder von
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ktiv e. V .
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Attendorn
Denken Sie bei „Attendorn“ an Tropfsteine, Ausflüge zum Biggesee und Waldspaziergänge? Alles richtig. Doch ganz nebenbei verteidigt Attendorn den Titel als reichste Kommune NordrheinWestfalens. Selbst in Düsseldorfer Millionärsvororten verfügen die Menschen im Durchschnitt über weniger Geld als in dem beschaulichen Städtchen am Biggesee. Westfalium auf Spurensuche.
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or dem Treffen mit dem Eigentümer der Atta-Höhle bleibt noch ein halbes Stündchen. Reicht das, um einen ersten Eindruck von der Altstadt zu gewinnen? Ja, denn Attendorn ist übersichtlich. Ein begrünter Ring markiert die ehemaligen Wallanlagen. Von dort sind es nur wenige Schritte bis zum Marktplatz mit dem „Sauerländer Dom“. Nichts Besonderes auf den ersten Blick. Ein paar niedrige Häuserzeilen, wobei schmuckes Fachwerk sich mit mehr oder weniger bescheidenen Steinhäuschen abwechselt. Ein paar Läden, ein paar Gaststätten. Alles recht bieder und bescheiden. So wie man das erwarten kann von einem sauerländischen Industriestädtchen mit 25.000 Einwohnern, in dem vor allem die Traditionen von Schützenfest und Karneval hochgehalten werden. Auf den zweiten Blick macht Attendorn Staunen. Da ist zunächst einmal diese überraschende Statistik. Das verfügbare Einkommen pro Kopf betrug in Attendorn im Jahr 2008 satte 48.418 Euro – das ist in Nordrhein-Westfalen ein Spitzenwert, der Landesdurchschnitt lag bei unter 20.000 Euro. Als Grund nennt das Landesamt für Statistik einen „gesunden Mittelstand“. Tatsächlich kann Attendorn auf eine erkleckliche Reihe gut situierter Familienunternehmen blicken, vor allem Automobil-Zulieferer und Metall verarbeitende Betriebe. Kirchhoff, Viega, Mubea, Gedia, Aquatherm und Aba Beul sind Namen, die weltweiten Ruf genießen. Nun hinkt die Statistik der Wirklichkeit hinterher – das liegt an den Fristen zur Abgabe der Einkommensteuererklärungen. Die Krise hat das Sauerland hart getroffen, auch die Attendorner Unternehmen. Die exportorientierten Industriebetriebe mussten bluten. Doch fast alle hielten durch, und heute hat Christof Schneider, Leiter des Amts für Wirtschaftsförderung, wieder guten Grund zum Optimismus. Die meisten Firmen sind Familienunternehmen, seit Generationen ansässig. Da wirft man nicht so leicht das Handtuch. „Es geht wieder nach oben“, fasst der Wirtschaftsförderer die Situation zusammen. „Und nun kommt den Firmen zugute, dass sie in der Krise ihre Leute gehalten haben. Während andere noch händeringend Fachkräfte suchten, konnten unsere Betriebe sofort wieder die Kapazitäten hochfahren.“ Ein „Kompetenzzentrum Automotive“, das im Rahmen der Regionale 2013 in Attendorn errichtet werden soll, soll Forschung und Entwicklung weiter beflügeln und den Standort auf Dauer sichern. Selbstbewusste Kaufleute
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Wie kommt es, dass sich ausgerechnet in Attendorn so leistungsstarke Unternehmen der Eisen- und Metallverarbeitung ansiedelten? Monika Löcken, Leiterin des Südsauerlandmuseums am Alten Markt, verweist auf die Zeit der frühen Industrialisierung. In der Wendener Hütte, 20 Kilometer südlich von Attendorn, kann man heute noch sehen, wie die Erzvorkommen verhüttet und zu Stahl verarbeitet wurden. In Attendorn spezialisierte man sich früh auf die Herstellung von Blechwaren, woraus Automobilzulieferer und Armaturenhersteller hervorgingen. Doch das ist nicht alles. Sucht man nach den Ursprüngen eines selbstbewussten Unternehmertums, landet man im Mittelalter. Attendorn ist eine Hansestadt. Attendorner Kaufleute machten Geschäfte in Nowgorod, Stockholm und London. Der erste Stadtrat im 13. Jahrhundert bestand aus Fernhändlern, die anderen Gilden wurden erst später zugelassen. Attendorn war nie sonderlich groß, genoss aber das Recht, eigene Münzen zu prägen. Das Rathaus am Marktplatz, das heute das Südsauerlandmuseum beherbergt, zeugt vom Stolz der
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Die Altstadt von Attendorn wird von der Kirche St. Johannes Baptist überragt, auch „Sauerländer Dom“ genannt
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geschäftigen Bürgerschaft. Auch der Adel profitierte. Die Herren von Fürstenberg erlangten im 17. Jahrhundert unter anderem aufgrund von Kreditgeschäften einen derart unerhörten Reichtum, dass sie ihre Burg Schnellenberg – heute Luxushotel – zur größten RenaissanceAnlage der Region ausbauen konnten. Dass sie gleichzeitig treu zu den kölnischen Erzbischöfen standen und dort wichtige Ämter ergatterten, förderte Ruhm und Reichtum zusätzlich. Bevor der Attendorner aufgibt, lässt er sich etwas einfallen. So auch Wolfgang Böhmer, geschäftsführender Gesellschafter der Atta-Höhle. Im Gegensatz zu den meisten anderen Höhlen blieb die Atta-Höhle seit ihrer Entdeckung 1907 immer in Privatbesitz. Die Familien Epe und Böhmer investierten. Sehr schnell wurde die Höhle Besuchern zugänglich gemacht, ein neuer Zugangstunnel in den Berg getrieben. Die Atta-Höhle ist Attendorns unterirdische Wunderwelt. Neben unzähligen Stalagmiten und Stalaktiten wuchsen hier aufgrund der besonderen Gesteinszusammensetzung sogenannte Sinterfahnen: nur wenige Millimeter dünne, von Eisenoxiden gefärbte und bis zu 2,5 Millionen Jahre alte Vorhänge aus durchscheinendem Kalk. Mehr als 40 Millionen Besucher ließen sich bereits von der Tropfsteinhöhle verzaubern, eine der größten und schönsten Deutschlands. Doch Böhmer verlässt sich nicht allein auf die Faszination des Naturdenkmals. „Die Ansprüche der Touristen haben sich in den letzten zehn Jahren gewaltig verändert“, beobachtet er. „Es gibt deutlich weniger Schulklassen und Busse, dafür mehr individuell reisende Familien und Paare und mehr ältere Besucher. Wer sich darauf nicht einstellt, wer nicht selbst etwas tut, geht unter.“ An der Atta-Höhle selbst baute er einen großen, überdachten Eingangsbereich. Die Gastronomie wurde durch einen schmucken Festsaal ergänzt, in dem auch Feiern und Tagungen stattfinden können. Demnächst will er auch einen
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Selbst was tun oder untergehn: Wolfgang Böhmer, Eigentümer der Atta-Höhle
Aufzug zum Eingangsbereich bauen, damit gehbehinderte Reisende zumindest das Restaurant mühelos erreichen können. In einer Höhle hat er eine Gesundheitsgrotte eingerichtet, wo vor allem Allergiker gut eingemummelt die absolut staub- und allergenfreie feuchte Höhlenluft genießen. In einem anderen Teil des Höhlensystems reift der Atta-Käse zu einer gefragten Spezialität heran. Rainer Schmitz, Landwirt und Käser aus dem Bergischen Land, hatte auch bei anderen Höhlen angefragt. „Aber die anderen haben sofort abgewunken. Wolfgang Böhmer hingegen hat die Chance gesehen, hier etwas Neues aufzubauen.“ Der Atta-Käse ist der einzige Käse, der in Deutschland in einer Naturhöhle reift – auch wenn er sich nicht „Höhlenkäse“ nennen darf, weil
Sommerhits für Jung und Alt Mit der Familie noch nichts vor? Der Märkische Kreis ist immer einen Ausflug wert! Am Samstag, 23. Juni heißt es an der Luisenhütte in Balve- Wocklum von 16-23 Uhr „Luise heizt ein!“ Ein Kulturevent für die ganze Familie inszeniert von Forum Inter-Art, mit Walking-Acts, Akrobatik, Musik, museumspädagogischen Aktionen und einer Lichtinszenierung zum großen Finale mit Einbruch der Dämmerung. Entdecken Sie das internationale Denkmal und selbsterklärende Museum zur Hüttentechnologie von einer neuen Seite! Rund um die Luisenhütte führt ein schöner Wanderweg mit Anbindung an die Sauerland Waldroute. Thematisch angebunden ist der BergbauWanderweg in BalveLangenholthausen. Am ersten AugustWochenende, vom 5. bis 7. August, laden die Stadt Altena und die Museen des
Märkischen Kreises auf der Burg Altena wieder zu Südwestfalens größtem Mittelalterspektakel ein. Die Besucher erwarten Ritterturniere, alte Handwerkskunst, rustikale Speisen, Musik, Gaukelei und Narretei. Erstmals dabei: Wikinger und ein Orientmarkt mit orientalischen Tänzerinnen. Die Burg Altena präsentiert sich von ihrer märchenhaften Seite. Am Freitagabend ab 20 Uhr tritt die Gruppe Schelmisch auf dem oberen Burghof auf. Am Samstag locken die Museen mit einer langen Museumsnacht bis 24 Uhr. Wie haben Ritter und Adelige im Mittelalter und in der frühen Neuzeit gewohnt, gegessen, gebetet, gejagt und gekämpft? Wie lebten die Bauern und was stellten die Schmiede her? Auf diese und viele andere Fragen gibt das erlebnisorientierte
Regionalmuseum der Grafschaft Mark Antworten. Übrigens: die Burg Altena ist auch Sitz der Weltjugendherberge und Einstiegsportal für den Sauerländer Höhenflug, einem der schönsten Höhenwanderwege Deutschlands! Auch das Deutsche Drahtmuseum beteiligt sich mit Aktionen und Vorführungen an dem Mittelalterevent in Altena. Im Mittelalter war Altena das Zentrum der Drahtindustrie. Wie wurde und wird Draht hergestellt, unter welchen Bedingungen arbeiten Drahtzieher, zu welchen Produkten wird Draht weiterverarbeitet, was machen Künstler mit Draht? Diese und viele andere Fragen werden im Deutschen Drahtmuseum beantwortet. Eine Reihe von Experimentierstationen animieren zum Mitmachen. So wird der Museumsbesuch für die ganze Familie zu einem unvergesslichen Erlebnis. Wandernswert ist auch der historische Drahthandelsweg zwischen Altena und Iserlohn.
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www.maerkischer-kreis.de
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Attendorn, rechts oben im Bild, liegt am nördlichen Zipfel des Biggesees
Wohlstand durch Mittelstand
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ie Viega GmbH & Co KG ist ein Musterbeispiel für die mittelständischen Unternehmen, denen Attendorn und das ganze Sauerland ihre wirtschaftliche Stärke verdanken. Aus kleinsten Anfängen heraus hat sich das 1899 gegründete Unternehmen zu einem weltweit anerkannten Systemanbieter von Produkten für die Installationstechnik entwickelt. Heute beschäftigt Viega weltweit rund 3.000 Mitarbeiter, und zumindest in Deutschland lässt sich wohl kein Gebäude mehr finden, in dem Produkte mit dem Viega-Logo nicht verbaut sind. Stammsitz ist seit Gründung des Unternehmens Attendorn – heute Sitz von Verwaltung, Forschung und Entwicklung sowie des weltweiten Vertriebs und Marketings. Auch die Eigentümer und Geschäftsführer des Unternehmens, Walter und Heinz-Bernd Viegener wohnen in Attendorn – das sorgt für Verbundenheit mit dem Standort. In Attendorn-Ennest konzentriert sich heute die Produktion von Rohrverbindungstechnik sowie das weltweite Logistik- und Seminarcenter. Nur wenige Kilometer entfernt fertigt Viega in Lennestadt-Elspe Produkte für die Entwässerung von Badewannen und Duschen sowie Spülkästen. Neben den sauerländischen Standorten produziert das Unternehmen in Thüringen, Bayern und den USA. Ohne hochqualifizierte Mitarbeiter, zum Beispiel Entwicklungsingenieure oder Facharbeiter, wäre diese Entwicklung nicht möglich gewesen. Wie wichtig Viega die Qualifikation der Mitarbeiter ist, lässt sich unter anderem an der Zahl der Auszubildenden ablesen. Aktuell bildet das Unternehmen 160 Jugendliche in 16 Berufen aus. wg
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ein Käse-Konzern den Begriff hat schützen lassen. „Dann nennen wir ihn eben Atta-Käse“, meint Schmitz. „Was letztlich zählt, ist der Geschmack.“ Eine Kostprobe überzeugt: Die spezielle, für die niedrigen Temperaturen in der Atta-Höhle entwickelte Bakterienkultur und das besondere Höhlenklima verleihen dem Rohmilchkäse schon nach relativ kurzer Reifezeit ein sehr würziges Aroma, ähnlich dem eines Schimmelkäses. Nach wenigen Jahren konnte die Produktion deutlich ausgeweitet werden, der Käse wird in ganz Deutschland verkauft. Leuchtturm und Biggolino Böhmers Engagement endet nicht am Höhleneingang. Zusammen mit zwei weiteren Unternehmern hat er vor zwei Jahren die Biggetal Touristik und Gastronomie GmbH (BGT) gegründet. Der Zweite im Bunde ist Wolfgang Keseberg, Inhaber der Weißen Flotte vom Biggesee, der dritte Christof Platte vom Romantik Hotel Platte in Attendorn-Niederhelden. Zusammen machten sie sich daran, die touristische Infrastruktur von Attendorn aufzumöbeln. Dazu bauten sie mitten auf dem Biggedamm ein Ausflugslokal, den „Leuchtturm am Biggesee“. Innerhalb kürzester Zeit erhielten sie die Baugenehmigung. In Erinnerung an die Bauzeit gerät der toughe Unternehmer ins Träumen: „Frühmorgens saß ich hier oben mit Wolfgang Keseberger auf einer Planke“, erzählt er. „Die Berge rundum waren in Nebel gehüllt. Und dann tauchte im Sonnenaufgang wie aus dem Nichts ein Schiff auf dem See auf. Das war so schön, dass mir die Tränen kamen.“ Geschäftssinn, Heimatliebe und Zusammenhalt sind die Zutaten für das Erfolgsrezept der Attendorner. Die Bank hinterm Leuchtturm wurde zum Andenken an den Moment aufgestellt. Damit die Gäste das etwa drei Kilometer von der Altstadt entfernte Ziel auch bequem erreichen, wurde – ebenfalls in Privatinitiative –
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Foto: Atta-Höhle
Bizzare Steinformationen in der Atta-Höhle
eine Bimmelbahn angeschafft, der „Biggolino“. Er verbindet im Stundentakt Altstadt, Atta-Höhle, Biggedamm und Schiffsanlegestelle und kann auch von Gruppen für Rundfahrten bis ins Repetal nach Niederhelden gemietet werden. Die Stadt sorgte im Gegenzug für eine Beleuchtung entlang der Promenade am Seeufer und schnitt den Blick auf die Ruine Waldenburg gegenüber dem Damm frei. Das Engagement trägt Früchte. An einem sonnigen Wochenende tummeln sich heute ganze Scharen von Familien mit Kindern, Radler und Spaziergänger auf dem Damm – Touristen, vor allem aber auch Attendorner. „Alte Leute haben mir erzählt, dass sie dank Biggolino – der mit einer Rampe für Rollstuhlfahrer ausgestattet ist – endlich mal wieder hier heraus kommen konnten“, erzählt Böhmer. „Zum Teil waren sie seit 20 Jahren nicht mehr hier, denn selbst die zehn Minuten Fußweg vom Parkplatz aus waren für sie zu weit.“ Attendorn hat bislang gut von seiner Industrie leben können. Die Industrie war es, die die Arbeitsplätze schaffte und Gewerbesteuern ins Stadtsäckel spülte. Tourismus war zweitrangig. Doch die Attraktivität einer Stadt wird im Wettbewerb der Kommunen um den besten Standort immer wichtiger. Das weiß auch Wolfgang Hilleke, der vor zwei Jahren zum parteilosen Bürgermeister von Attendorn gewählt wurde: „Der Erfolg von Attendorn war und ist hausgemacht im besten Sinne. Die vielen erfolgreichen Familienunternehmen fühlen sich in besonderer Weise mit unserer Stadt verbunden und gehen mit ihr sozusagen durch dick und dünn. Dieser Mut und dieses Engagement sind ein großes Pfand. Heute kommt es mehr denn je darauf an, Fachkräfte – auch junge Akademiker – für Attendorn zu gewinnen. Freizeit- und Bildungsangebote sowie die Stadtbildpflege gewinnen angesichts der demografischen Herausforderungen ein ganz neues Gewicht.“
Foto: Satdt Attendorn
Markttag in Attendorn
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„Ich baue gern“
Überraschend gewann vor zwei Jahren der Parteilose Wolfgang Hilleke die Wahl zum Bürgermeister
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Auch Gerhard Rosenberg, Seniorchef der Firma Aquatherm, redet gern vom Stadtbild. Gerhard Rosenberg ist 71 Jahre alt und könnte sich zurücklehnen. In den 1970er Jahren war er einer der ersten, die in Deutschland Fußbodenheizungen auf den Markt brachten. Daraus wurde ein florierendes Unternehmen mit mehr als 400 Mitarbeitern, das er mittlerweile seinen drei Söhnen übergeben hat. Doch nun baut er ein Hotel. Direkt gegenüber der Atta-Höhle. Es soll ein besonders schickes Bauwerk werden, ein Business-Hotel mit 90 Zimmern. Die Grube wird zurzeit ausgehoben, im April 2013 könnte das Hotel eröffnet werden. „In der Stadt fehlt ein Hotel dieser Kategorie“, begründet er sein Vorhaben. Tatsächlich gibt es in der Altstadt selbst nur kleinere 3-Sterne-Hotels. Das luxuriöse Burg-Hotel Schnellenberg und die 4-Sterne-Hotels in Niederhelden liegen etwas außerhalb. „Zu weit“, findet Rosenberg, und sowieso: „Ich will das einfach. Ich baue gern.“ Und schon schwärmt er von Kühldecken und Wandheizungen, nur das Beste aus dem Hause Aquatherm. Außerdem soll ein Park in der Nähe des Hotels entstehen, das habe die Stadt zugesagt. „Es gibt in dieser Stadt bislang keinen Park“, führt er aus. „Schließlich will ich, wenn ich alt bin, mit meinem Rollator hier irgendwo spazieren gehen.“ Nicht jeder begrüßt Rosenbergs Baupläne. Schließlich müssen die alteingesessenen Hotels sich in Zukunft noch mehr einfallen lassen, um ihre Stammgäste ans Haus zu binden und neue zu gewinnen. Und im Gegensatz zu Rosenberg, der erklärtermaßen mit dem Hotel kein Geld mehr verdienen muss, geht es um deren Existenz. Doch wahrscheinlich wird den findigen Sauerländern wieder etwas einfallen – und irgendwie wird man sich zusammenraufen und gemeinsam neue Pläne schmieden. Ursula Pfennig
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Wer wo was in Attendorn
Gucken Atta-Höhle. Eine Führung durch die Wunderwelt der Stalagmiten, Stalagtiten und Sintervorhänge in der größten Tropfsteinhöhle Deutschlands dauert etwa 40-60 Minuten und kostet 7,50 Euro (Kinder 4,50 Euro). Finnentroper Str. 39, 57439 Attendorn, tägl. 10:00-16:30 Uhr (1. Mai bis 4. Sept., danach abweichend), Tel. 02722/93 750, www.atta-hoehle.de Südsauerlandmuseum. Das ehemalige gotische Rathaus beherbergt die kunst- und kulturhistorische Sammlung des Kreises Olpe. Sonderausstellungen zu Ötzi (bis 10. Okt.) und Afrika (mit Gemälden und Skulpturen, 26. Juni – 28. Aug.), Alter Markt 1, Di-Fr 11:00-18:00 Uhr, Sa 11:00-15:00 Uhr, So 13:00-18:00 Uhr, Eintritt 3 Euro (Kinder und Jugendliche 1 Euro), Tel. 02722/3711, www.suedsauerlandmuseum.de Bieketurm. Zeughaus und Schützenmuseum im mittelalterlichen Wehrturm, Bieketurmstr., Sa 10:00-12:00 Uhr, Tel. 02722/52546, www.1222ev.de Machen Personenschifffahrt Biggesee. Auf den Schiffen der Weißen Flotte kann man feiern, heiraten und Pirat spielen. Normale Rundfahrten starten in Attendorn am Biggedamm im Sommer (bis 11. Sept.) von 11:00-17:00 Uhr immer zur vollen Stunde, dauern etwa 2 Std. und kosten 9,50 Euro (Kinder 4,50 Euro), Tel. 02761/96590, www.biggesee.de Biggolino. Die Bimmelbahn verbindet Attendorns Altstadt (Haltestelle am Marktplatz vor der Kirche) mit der Atta-Höhle, dem Strandbad Waldenburg, dem Biggedamm und der Schiffsanlegestelle. Abfahrt stündlich, Sonderfahrten möglich (z. B. nach Niederhelden). Beheizt, verglast und flotter als man denkt. Tel. 02722/93750, www.biggolino.de SGV-Hütte. Der Aufstieg zur Hütte ist ausgeschildert, toller Ausblick auf den See. Etwa 15 Minuten ab Biggedamm. Golfclub Repetal. Eine wunderschön in die sanften Hügel bei Niederhelden eingebettete 18-Loch-Anlage mit sechs zusätzlichen Kurzbahnen für Nichtmitglieder. Golf-Club Repetal Südsauerland e.V., Repetalstr. 220, 57439 Attendorn-Niederhelden, Sekretariat Di-So 9:0018:00 Uhr , Nichtmitglieder zahlen 10 Euro +2 Euro für Leihschläger, Tel. 02721/718032, www.gc-repetal.de Kaufen Atta-Käse. In den Tiefen der Atta-Höhle reift der Käse zu einer würzigen Spezialität. Erhältlich in der Atta-Höhle, deutschlandweit in manchen Fachgeschäften und manchmal auch in Rewe-Märkten, www.dream-and-do-farm.de Attendorner Iserköppe. Handgemachten Schokoladen-Pralinés aus dem Hause Harnischmacher, geziert von einem „Iserkopp“ – dem traditionellen Ritterhelm der Attendorner Schützen. Konditorei & Café, Niederste Str. 5, 57439 Attendorn, www.harnischmacher.com (Wiedereröffnung des Cafés nach Neugestaltung am 23. Juni)
Essen Hanse-Kogge. Ein Fischfachgeschäft mit eigener Räucherei betreiben Dieter und Christiane Jakob bereits in der zweiten Generation. Nebenan bereiten Sohn Sven und Schwiegertochter Bettina Labskaus, Salm und Felsenaustern in der offenen Küche vor den Augen der Gäste zu. Am Kirchplatz 2, 57439 Attendorn, Di-Mi 11:00-17:00 Uhr, Do-Fr 11:00-17:00 und 18:0021:00 Uhr, Sa 11:00-13:30 und 18:00-21:00 Uhr, Tel. 02722/2396, www.jakob-feinkost.de Schultenhaus. Im Fachwerkhaus überraschen stilvoll hergerichtete Räume und eine frische Mittelmeer-Küche mit griechischen Akzenten. Ennester Str. 3, 57439 Attendorn, Mo-Fr 11:30-14:30 Uhr und 19:30-24:00 Uhr, Sa-So 17:30-24:00 Uhr, Tel. 02722/657030, www. schultenhaus.de Leuchtturm am Biggesee. Das gastronomische Ziel mitten auf dem Biggedamm. 2009 wurde der stylische Pavillon mit großer Sonnenterrasse errichtet und hat sich seitdem zum beliebten Ausflugsziel entwickelt. Fußweg vom Parkplatz etwa 10 Minuten. Der „Biggolino“ hält direkt vorm Lokal. Am Biggedamm 9, 57439 Attendorn, tägl. 10:30-22:00 Uhr, Tel. 02722/8089020, www.leuchtturm-am-biggesee.de Schlafen Burg Schnellenberg****. Luxuriöses Hotel in einer Renaissance-Burg über den Dächern von Attendorn. Mit Gourmet-Küche. Schnellenberg 1, 57439 Attendorn, Tel. 02722/6940, www.burg-schnellenberg.de Romantik Hotel Platte****. Schickes Hotel mit Wellness-Angebot und ausgezeichneter Küche in Niederhelden. Gestüt und Golfplatz liegen gleich nebenan. Repetalstr. 219,57439 Attendorn-Niederhelden, Tel. 02721/1310, www.platte.de Landhotel Struck ****. Traditionsreiches Hotel mit Wellness in Niederhelden, Nähe Golfplatz, Repetalstr. 245, 57439 Attendorn-Niederhelden, Tel. 02721/13940, www.landhotel-struck.de Hotel garni Rauch***. Traditionsreiches Haus mitten in der Altstadt. Die Zimmer sind geschmackvoll und mit Liebe zum Detail eingerichtet. Wasserstr. 6, EZ ab 71, DZ ab 92 Euro inkl. Frühstück, Tel. 02722/92420, www.hotel-rauch.de Pension Göbel***. Wanderer und Motorradfahrer lieben dieses Haus im idyllischen Niederhelden (2010 ausgezeichnet als „Bundesgolddorf“) besonders, denn Hermann Josef Göbel kennt die besten Touren. Kapellenweg 3, 57439 Attendorn-Niederhelden, Tel. 02721/ 3661, www.pensiongoebel.de Familiencamping Biggesee-Waldenburg****. Die Anlage liegt in einer bewaldeten Bucht direkt am See etwa 3 Kilometer vom Stadtzentrum Attendorn entfernt. Waldenburger Bucht 11, 57439 Attendorn, Tel. 02722/95500, www.camping-biggesee.de
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