3 . Frühjahr 2013
Magazin für Kirchhundem, Lennestadt, Finnentrop und Umgebung
WOLL Worte, Orte, Land und Leute.
Frühling in Nordafrika Mit dem Büssing in die Sonne
Schützenfeste im Kreis Olpe Der Kreisschützenbund
Unternehmerfrauen im Handwerk Monika Bilsings Arbeitskreis
www.woll-magazin.de . Schutzgebühr 3,- U
Wissens- und Rätselpark · Seminar- und Kongresszentrum
Hoch über dem Lennetal gelegen und weithin sichtbar liegen die SAUERLAND-PYRAMIDEN, mittlerweile ein heimliches Wahrzeichen des Sauerlandes. Darin befindet sich der GALILEO-PARK, ein Wissens- und Rätselpark in dem auf unterhaltsame und doch anspruchsvolle Art und Weise Wissen vermittelt und Interesse an neuen Themen geweckt wird. Dabei präsentiert der GALILEO-PARK sowohl wissenschaftliche als auch „rätselhafte“ Themen - sachlich, objektiv, offen und wertungsfrei.
Aktuelle Ausstellungen
06. Februar - 06. Oktober 2013
Medizin Kurios - Von der Ameise zur Schlüssellochchirurgie In der Vergangenheit war das Thema Medizin eng mit Glauben und Religion verbunden. Diese Konstellation hat über Jahrtausende hinweg auch die Fortschritte in der Neuerung der Medizin erheblich gebremst. Techniken und Verfahren der Chirurgie blieben bis zum 19. Jahrhundert relativ überschaubar. Diese Ausstellung zeigt eindrucksvoll die Entwicklung medizinischer Geräte und lässt auch den Gruseleffekt nicht zu kurz kommen.
30. März - 06. Oktober 2013
Kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät?
08. März - 10. November 2013
War bereits der Frühmensch Homo erectus ein Seefahrer? Hat Pharao Ramses II. schon Havanna geraucht?
HAIE - Gejagte Jäger Die Hai-Ausstellung informiert über die faszinierende Welt der Haie - vom Lebensraum „Wasser“ hin zur Entwicklung der ersten Hai-Formen vor über 400 Millionen Jahren. Was macht Haie zu so erfolgreichen Räubern? Erfahren Sie, wie sich die Haie in ihrer langen Geschichte zu den hochspezialisierten, formenreichen TopJägern der Meere entwickelten. Doch auch das oft problematische Verhältnis zwischen Mensch und Hai wird thematisiert.
Mit diesen und weiteren spannenden Fragen setzt sich die Sonderausstellung „Kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät?“ auseinander. Der Archäologe, Seefahrer und Autor Dr. Dominique Görlitz, bekannt durch seine Experimentalreisen im Mittelmeer und Nordatlantik mit den vorzeitlichen Schilfbooten ABORA I bis III, ist einem der ungelösten Rätsel der Archäologie auf der Spur: Standen die Hochkulturen der Alten Welt mit den Ländern der Neuen Welt jenseits des Atlantiks in einem Kulturaustausch? Weitere Infos:
www.galileo-park.de
GALILEO-PARK | Sauerland-Pyramiden 4 - 7 | 57368 Lennestadt | Tel.: 02721 600 77-10 info@galileo-park.de | Öffnungszeiten: Di - So 10 - 17 Uhr
WOLL Magazin für Kirchhundem, Lennestadt, Finnentrop und Umgebung
Ausgabe 3 / Frühjahr 2013
Worte, Orte, Land und Leute.
SEITE 6
Titelfoto: Jörg Hoffmann bei seiner ersten Frühlingsfahrt nach Nordafrika (Tunesien)
Jörg Hoffmann und seine Büssings
SEITE 52
Neue Serie: Schützenfeste im Kreis Olpe
SEITE 42
Dani & Maxi im "Überkreuzinterview"
Seite 6
Der Büssing ist sein Leben
SEITE 74
Unternehmerfrauen im Handwerk des Kreises Olpe
Seite 52
Jörg Hoffmann, der ewig junge Europäer
Seite 10
Klementine Henrichs
Der Kreisschützenbund Olpe
Seite 64
A star is born
Seite 13
Wellnessoase Würstesinger Unterwegs in Schönholthausen
Im Wechselbad der Gefühle Aqua Fitness für Schwangere
Seite 66
2 Männer machen einen Saunagang
Seite 34
Serie: Schützenfeste
Der Dino und das Bikefitting Mehr Clemens geht nicht
Seite 74
Unternehmerfrauen statt Quotenfrauen Der Arbeitskreis von Monika Bilsing
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Wieder ein toller Schnappschuss unseres WOLL-Freundes Otto Kordes aus Benolpe
Editorial LIEBE LESERINNEN UND LESER,
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ir hoffen, dass Sie alle einen gesunden und erfolgreichen Start ins neue Jahr hinter sich haben und Ihre Wünsche und Pläne in Erfüllung gehen. Die WOLL-Redaktion bedankt sich schon jetzt für Ihre Unterstützung, denn es haben sich eine Menge von Ihnen gemeldet, die Geschichten für uns und Sie haben. In der Ihnen vorliegenden Frühlingsausgabe, die wir abermals kostenlos verteilen, finden Sie wieder einzigartige Geschichten, die spannend und lesenswert sind. Wir waren z.B. in Bausenrode und lassen 2 Zeitzeugen aus ihrem Leben erzählen, haben eine Geschichte rund um das Leben eines „Büssings“ entdeckt und stellen Ihnen den Mann vor, der seit mehr als 35 Jahren Menschen mit seinen „Doppeldeckern“ durch Europa fährt und mit ihnen die Liebe zur Fotografie, Natur und Umwelt teilt. Lassen Sie sich mitnehmen auf Reisen in die Welt der Hobbykünstler, Vereine, Eigeninitiativen, „Würstesänger und Sunnenfiuler“. Wir haben spannende Interviews für Sie, in denen z.B. zwei junge Menschen über ihre gemeinsamen privaten und beruflichen Lebensziele berichten. Dazu kommen Firmenjubiläen, das Jugendkulturfestival in Lennestadt, die Unternehmerfrauen im Handwerk des Kreises Olpe und die Initiative der „Sauerländer-Männergruppe“.
Erstmals haben wir eine neue Serie für Sie aufgelegt. Im Rahmen der Vereinspräsentationen beginnen wir mit dem gerade bei uns bekanntesten und beliebtesten Vereinsengagement: Das Schützenwesen im Kreis Olpe steht von seiner Mitgliederstärke her an ganz vorderster Stelle. Wir werden in Partnerschaft mit dem Vorstand des Kreisschützenbundes Geschichten finden und schreiben, die Sie so noch nirgendwo gelesen haben. Da gibt es 72 Schützenvereine/-bruderschaften neu zu entdecken, sie nach Erzählenswertem abzuklopfen und Menschen zu finden, die uns die Geschichten hinter der jeweiligen Geschichte liefern oder uns Kontakte vermitteln, damit wir Ihnen, abseits von den üblichen Veröffentlichungen, Histörchen, Anekdoten, Aktuelles oder einfach bisher verborgene oder zurückgehaltene Informationen „woll-gerecht“ liefern können. Wenn Sie als Schützenbruder/-schwester auch über solch engeren Kontakte und kleine Geschichten verfügen, lassen Sie es uns wissen. Brauchen Sie Hilfestellung bei der Formulierung, keine Angst, wir schaffen das gemeinsam. Stöbern Sie in Ihren Fotoalben oder in den weggelegten Schachteln und Kisten mit alten optischen Erinnerungen oder nehmen Sie sich die letzen Urlaubsbilder vor. Halten Sie Ausschau nach tollen Schnappschüssen aus der Natur, Ihrer Freizeit oder von Ihren Studienreisen, je ausgefallener desto besser. Ihr Wolfgang Klein
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Der Büssing ist sein Leben J Ö RG H O F F M A N N , D E R E W I G J U N G E E U RO PÄ E R
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Jetzt wurde er energisch und ls Jörg Hoffmann aus fragte nach dem Chef, der ihm Meggen 1975 sein Studium wenige Augenblicke später an der Fachhochschule in Köln gegenüber saß. im Bereich „künstlerische Fotografie u. Kunstdesign“ erfolgreich absolviert hatte, wus„Wieviele Busse möchten Sie? ste er noch nicht, dass er ein paar Ich habe hier 10 Stück!“ Jörg Jahre später mit großen traute seinen Ohren nicht. „Erst Reisebussen die Welt erkunden mal einen, ich möchte Abenteuersollte. Seine Abschlussarbeit Busreisen anbieten, woll.“ Herr hatte die Landschaftsfotografie Koop, der Chef der BVG, war zum Thema und wo könnte das angetan von der Geschäftsidee Licht für seine Bilder gewaltiger unseres Sauerländers und 2 und eindrucksvoller sein als im Wochen später konnte Jörg, stolz Norden? Das aber ausgerechnet wie Bolle, seinen Doppeldecker dafür das Nordkap sein Reiseziel mit der Kennziffer 1443 in Berlin Drei Veteranen, Jörg, Wolfgang und der Büssing, noch in Bestform wurde, konnte nur ihm einfallen. abholen. Natürlich mit einem Wohnmobil, um ganz nah an den Menschen, Tieren, der Umwelt und der Natur zu sein. Ich denke, das war die Aus Bus 1 (1978) wurden 3 (1979) und schließlich 8 (2002). entscheidende Reise, die sein Leben beeinflussen sollte. Hier entUnd Jörg`s Travellin`house tours erlebte einen Siegeszug durch stand die Idee, zu fotografieren, zu reisen und dabei Menschen ganz Europa. In der Zwischenzeit hat sich an seiner kennenzulernen oder mitzunehmen, um in ihnen die Leidenschaft Unternehmensphilosophie, mit unternehmungslustigen fürs Fotografieren zu wecken. Also erst Nordkap, dann Prüfung Menschen und Amateurfotografen zu den schönsten „Fleckchen“ und dann musste ein Bus her. unserer Nachbarländer zu fahren und ihnen Fototipps zu geben, nichts verändert. Das war nicht einfach, denn Menschen mitnehmen, die auf der Reise sitzen und schlafen können, ging nicht mit den normalen Bussen. Also ein Doppeldecker! Unten sitzen und oben schlafen. Jörg erinnerte sich an seine Reise als Schüler nach Berlin und beschloß, sich dort nach einem dieser großen „Gelben“ umzusehen. Er rief bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) an, trug seine Idee einer Frau Zimmermann, deren Namen er bis heute nicht vergessen hat, vor und erhielt die kurze Antwort: „Wir verkaufen keinen Bus!“. Jörg reichte diese Aussage nicht und kurze Zeit später fuhr er selbst nach Berlin. Bei der BVG in der Potsdamer Straße traf er auf besagte Frau Zimmermann, die ihn Der neue CULTBUS auf Clubtour wieder mit der gleichen Aussage konfrontierte.
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Jörg Hoffmann organisiert bis heute alle Touren selbst und wenn ein Club die Reiseroute vorgibt, checkt er trotzdem alle Campingplätze auf der Reisestrecke. Obwohl ihn in den 35 Jahren eine Menge Fahrer unterstützt haben, sitzt er auch heute noch gern am Steuer. Auf die Frage, wie viele Kilometer er in dieser Zeit auf dem „Bock gesessen“ habe, kommt nach einer kurzen Denkpause die Antwort: „600.000 Kilometer, vielleicht sogar mehr. Das ist eine Strecke, mit der wir fast 14 mal den Globus umrunden könnten.“ „Wahnsinn!“, sage ich nur. Was ihm auf den einzelnen Etappen am besten in Erinnerung geblieben ist, will ich wissen. „Da ist u.a. meine 1. Schottlandfahrt 1979, wo es ununterbrochen geregnet hat, die Wintertour nach Marokko 1980/81 und vor allem die Klassenfahrten mit meinem ehemaligen Pennälerkollegen Hubert Hufnagel vom Gymnasium Maria Königin. Die längste Reise ging von Maumke zum Nordkap (ohne Teilnehmer), von dort mit acht Amateurradfahrern als Begleitbus nach Syrakus auf Sizilien und von da zurück nach Maumke, insgesamt 17500 Kilometer.“ „Und die längste Tour, die du allein gefahren bist, Jörg?“ Auch hier überlegt er nicht lange: „Die Wintertour 1980/81, das waren 12.552 Km. Beide Touren haben unsere damals schon fast 20 Jahre alten Doppeldecker aus Berlin ohne Probleme gemeistert.“ Auf meine Frage, ob sich die Zielgruppe und Ansprüche der Interessenten in den 35 Jahren verändert hat, meint der
Hubert Hufnagel und seine Unterprima 1985 in Südfrankreich
Das Innenleben im neuen CULTBUS
„Busabenteurer der Landstraße“: „Früher haben wir viele Kegelclubs, Vereine etc. gefahren. Durch die zunehmenden Billigfliegerangebote ist diese Zielgruppe so gut wie weggefallen. Wir mussten neue Ideen und Konzepte entwickeln, um den unterschiedlichsten Bedürfnissen nachzukommen. Die Folge waren und sind jährliche „Oldtimer-Veranstaltungen“ in England, die wir aktuell mit 5 Bussen anfahren, Nostalgische Eisenbahn-Events in der Schweiz, sog. Europa-Touren und „Holland-Radreisen“. Vor allem aber wollen die Gäste mehr Komfort als in den Anfangsjahren, z.B. Klimaanlage oder auch Tiefkühlschrank.“ „Und was geht in der Zukunft noch?“, will ich wissen. „Die Oldtimer-Bustouren sind im Kommen“, ist seine kurze Anwort. Und dann beginnen Jörgs Augen zu leuchten. „Stell dir vor, ich werde die ältesten Busse, meine Büssings von 1961 und `64, wieder entmotten und aktivieren. Meine Berliner Doppeldecker, die Frau Zimmermann niemals verkaufen wollte. Auch Frauen können irren, siesse!“
Auf dem Campingplatz in Nizza
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„Wie sieht es eigentlich mit „Wiederholungstätern“ aus? Hast du Mehrfachbucher unter deinen Abenteurern?“ Auch hier überlegt Jörg Hoffmann nicht lange: „Da gibt es einen Kegelclub aus Grevenbrück, ein ehemaliger aus Halberbracht, das Gymnasium von Stift Keppel oder der Pastoralverbund Meggen, Maumke, Halberbracht. Da sage ich doch an dieser Stelle ein Dankeschön an Pastor Ludger Wollenweber und an Gerd Schäfer.
Jörg: Das issa, mein erster Büssing!" "
Allerdings hat auch eine Gruppe von damals bis heute Busverbot. Die Betroffenen wissen schon, wer gemeint ist. Das war aber auch der einzige „Ausfall“ in den 35 Jahren, toi, toi, toi.“ Zum Schluß blicken wir beide in die Zukunft, denn schließlich kennen wir uns auch schon mehr als 45 Jahre (zwei 68er sozusagen). Jörg, was gibt es an neuen Ideen für 2013? Travellin` housetours ist out, Cultbus ist in oder?“ “Brandneu sind die “4-tägigen nostalgischen Touren im Sauerland“ mit den Oldtimerbussen, meinen Büssingschätzchen und Radreisen zu ebenfalls nostalgischen Veranstaltungen in Europa. Und da vieles heute ein bisschen retro und kultig ist, habe ich mir den Satz eines Reiseteilnehmers zu eigen gemacht. Der sagte am Ende einer Tour: „Hömma, der Bus is Kult, woll!“ So entstand der neue Name CULTBUS!“
Produktvielfalt im Metten Werksverkauf! 8
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Industriestr. 2a 57413 Finnentrop
Was wollten Mark Spitz, Klaus Steinbach und Peter Nocke eigentlich 1982 in Altenhundem?
Und ich verabschiede mich von Jörg Hoffmann mit den Worten: „Vor dreißig Jahren war ich mit der Schülermannschaft des SSV Elspe und dir travellin`mäßig in Zandvoort. Vielleicht sollte ich heute den anderen Komfort im neuen Cultbus mal genießen. Aber nur, wenn du fährs, o.k.“ Jörg nickt wie früher und zieht sich zur Ausarbeitung einer speziellen „WOLL-Reise“ zurück. „Er ist halt ein „WOLL-Cultman“, der sich vor vielen Jahren mal in einen „hochhackigen“ Büssing verliebt hat, verstehsse.“ (womo) ■
Das Kraut, das Menschen fröhlich macht GASTRONOMIN „TRUDI“ STEINHOFF HEGT EINE GANZ BESONDERE PFL ANZE VON S TEFAN SC HRÖDER
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a, ich baue es immer noch an“, sagt Trudi Steinhoff, die Seniorchefin vom Gasthof Steinhoff in Schönholthausen, auf die schüchterne Frage des Redakteurs hinter vorgehaltener Hand. „Menschen kommen im Frühling zu uns, um es zu genießen, und gehen danach immer glücklicher nach Hause, als sie gekommen sind.“
Trudi hingegen lässt sich nicht lumpen und schwört auf die wissenschaftlich erwiesene, beschwingende und heilende Wirkung des Originals. Dafür ist eigens ein Beet hinterm Haus reserviert. Liebevoll kultiviert, gehegt und gepflegt, findet der Waldmeister in Schönholthausen optimale Wuchsbedingungen. Freunde der gepflegten Gastronomie können das im Frühjahr im Gasthof Steinhoff wieder mit jedem Schluck bestätigen.
Verschwörerisch lächelnd führt sie den Redakteur zu einem verschneiten Beet am Hausrand. „Hier Es lohnt sich also ganz bestimmt, das frühlingswird es im Frühjahr wieder wachsen“, schmunzelt hafte Schönholthausen zu besuchen. Und passend Trudi, „es ist pflegeleicht, wuchsfreudig und leicht Trudi und ihr „Wunderkraut“ zur Maibowle gibt's dann auch wieder leckeren zu verarbeiten. Die Menschen kommen zu uns, Spargel bei Steinhoffs in Holzen... Beste Aussichten, woll? ■ um den guten Geschmack und die wohltuende Wirkung zu erfahren.“ Und daraus wird Maibowle...
Trudi Steinhoff spricht selbstverständlich von Galium odoratum aus der Familie der Rötegewächse (Rubiaceae)- dem Waldmeister! Wenn der Mai kommt, das Grün schießt und die Knospen sprießen, lassen die Sauerländer es sich gern draußen gut gehen. Dabei nehmen sie, dem Wonnemonat entsprechend, etwas Leichtes, Beschwingendes zu sich. Im Falle der Gäste des Hauses Steinhoff ist dies Trudis berühmte Waldmeisterbowle.
Die kommt heutzutage leider in vielen Fällen aromatisiert daher, ähnlich der Götterspeise oder der Brause, und gaukelt dem Genießer den vom sekundären Pflanzenstoff Cumarin verursachten besonderen Geschmack des Waldmeisters nur vor.
Und wann kommsse?
Zur Schlerre 3 57413 Finnentrop-Schönholthausen Telefon 0 27 21 / 97 47-0 Telefax 0 27 21 / 97 47-28 www.gasthof-steinhoff.de info@gasthof-steinhoff.de
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Klementine Hendrichs DER „X -FACTOR“ AUS EL SPE VON CL AUDIA WIC HTMANN
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enn Klementine Hendrichs spricht, hat sie eine freundliche, helle, eher leise Stimme. Wenn Klementine Hendrichs singt, wird ihre Stimme zur Röhre: Soulig, tief, laut, ein bisschen schmutzig - weghören geht nicht. Und wer sie ein Mal hört, will auch gar nicht mehr weghören. Klementine ist 23 Jahre alt, kann nicht nur singen, sondern ist auch noch hübsch, kommt aus Elspe und hat eben wegen dieser Stimme an der Casting-Sendung „X-Factor“ auf Vox teilgenommen. Plötzlich wurde sie berühmt, hatte Fans, die bis heute geblieben sind, war ein Fernseh-Star. Wer beim „X Factor“ weiter kommt, entscheiden die Fernsehzuschauer. Im Viertelfinale erhielt Klementine
Das war der X-FAKTOR
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nicht genug Stimmen und musste gehen. Enttäuschung? Nein. Klementine ist stolz und froh, bei der Casting-Show dabei gewesen zu sein. Ihre Teilnahme bei „X-Factor“ sieht sie als Ansporn, weiter ihren Weg zu gehen, bis sie ihr Ziel erreicht hat, ihre Berufung zum Beruf geworden ist. Sie will von ihrem Gesang leben können und tut alles dafür. Und wie geht es ihr, Monate nach „X-Factor“, wenn sich der Rummel um sie gelegt hat? „Gut!“, sagt sie. Sie hat einige Zukunfts-Ideen im Kopf, möchte das aber erst offiziell machen, wenn sie sich endgültig entschieden hat. Bis dahin tritt sie in der Region auf. Zum Beispiel auf
dem WOLL-Abend in Meggen. Dort hat sie Songs von Leona Lewis und Lana Del Rey gesungen und mit der Sauerländer Kult-Band „ZOFF“ die „Sauerland-Hymne“. Auch die Dinnershow der Karl-May-Spiele Elspe hat sie mit ihrer Stimme begleitet und bereichert. Klementine covert zwar gerne Songs, interpretiert sie aber auf ihre eigene Art. „Jeder Mensch ist unterschiedlich und darum sind es auch meine Cover-Versionen.“ Einige ihrer Songs hat sie auf das Internetportal YouTube hochgeladen. „Nebenbei“ macht sie auch noch Modefotos. „Und wenn ich nicht singe, vor der Kamera stehe oder an meiner Zukunft arbeite, helfe ich meinen
Eltern in ihrer Fahrschule aus“, lacht sie. Im Sommer möchte sie ihren Master in dem Studiengang „Medien und Gesellschaft“ machen. Langweilig wird ihr sicher nicht. Bis 2012 hat sie auch noch in der Garde getanzt, das schafft sie nun aus Zeitgründen nicht mehr. „Ich kann leider nicht mehr jede Woche am Training teilnehmen.“ Dabei feiert Klementine für ihr Leben gerne Karneval. In diesem Jahr hat sie sich mit ihren Freundinnen als „Super Heroes“ verkleidet. Klementine fühlt sich nicht als etwas Besonderes, sie will einfach nur singen und ihr Leben genießen. „Ich bin die gleiche Klementine wie früher und das werde ich auch immer bleiben.“ ■
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Gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot in der Krombacher Privatbrauerei 57215 K reuztal r A m Rot haargebirge r Inter net: w w w.krombacher.de
Mit Felsquellwasser 速 gebraut.
K ROM BAC H E R . EINE PERLE DER NAT U R .
Wellnessoase Oberhundem ZWEI MÄNNER MAC HEN EINEN SAUNAGANG VON PETER UND WOLFGAN G
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Der zweite Gang fand in einem maritimen Klima statt, einem ganz neuen Saunagefühl bei angenehmen 80° C Lufttemperatur und einer Verweildauer von 15 Minuten pro Saunagang. Es folgte eine weitere Ruhephase von ca. 25 Minuten im schön dekorierten Ruheraum.
iebe Leser/Leserinnen, wir hatten Ihnen ja in der letzten Ausgabe einen Saunagang in der Wellnessoase in Oberhundem vesprochen. Ende Januar war es soweit. Peter und ich hatten einen Gesprächstermin vor Ort mit Nicola Kleffmann, der Saunameisterin und Chefin der Wellnessoase. Sie empfahl uns einen Rundgang bei dem wir die einzelnen Stationen kennenlernen sollten.
Nicola Kleffmann
Als nächster Gang stand die Asiatische Sauna auf dem Programm. Bei einer Temperatur von über 90° Celsius wohl eher etwas für geübte Saunagänger, woll.
Gemütlicher Ruheraum...
Finnische Sauna
Start war in der Finnischen Sauna mit 80° - 90°C Temperatur. Maximale Verweildauer 17 Minuten für 10 - 12 Personen. Danach ab in den Ruheraum und 25 Minuten Erholung - wer will kann zur Abkühlung auch kurz ins kalte Wasser... Brrrrh!
Salzkristallsauna
Nach dem dritten Gang mochten Wolfgang und Peter nicht mehr. Sie zogen den vierten Gang vor. Den an die Saftbar. Die nächsten Gänge in der Sommerausgabe. WOLLSEIN! ■
Abschluss im gemütlichen Barbereich
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Oldtimerfreunde Saalhausen 2 0 J A H R E , 12 F R E U N D E – E I N E L E I D E N S C H A F T VO N DA N I E L A KÖ H L E R
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s ist zwar noch etwas hin, aber am 26. Mai, dem Sonntag nach Pfingsten, ist es wieder soweit. Dann wird der schmucke Luftkurort Saalhausen rund um das Kur- und Bürgerhaus wieder zum Mekka für Oldtimer- Freunde und Fans aus dem ganzen Bundesgebiet. Was vor 20 Jahren im Kleinen und mit einem Motorrad er Marke „Miele K 100“, im Volksmund auch gerne Nachkriegs hühnermörder genannt, begann, ist mittlerweile zu einer festen Größe im Das issen Auto, woll! Saalhauser Veranstaltungskalender und zu einem Kultevent der Oldtimer- Szene geworden.
Ein Club „für alles Alte was Räder hat“ – das war die Grundidee von Heinrich Bruns, der mit oben bereits erwähntem Motorrad den Grundstein für den heutigen Club legte. „Die Idee war es, ein Treffen zu veranstalten und es wurden noch andere Leute mit ins Boot geholt“, erinnert sich Heinrich Bruns. Leute wie Raimund Schmidt, der schon immer von einem alten Unimog geträumt hat und für den sein 52- Jahre altes Traumgefährt die „ultimativste Art ist, Cabrio zu fahren“. Oder Stefan Daus, der es liebt mit seinem creme- beigen 73er Trabi oder einem Görecke Fahrrad Bj. 1949 durch das Sauerland zu düsen. Schon das erste Treffen der „Oldtimerfreunde“ wurde ein großer Erfolg. „100 Fahrzeuge kamen seinerzeit nach Saalhausen. Heute sind es bei den Treffen etwa 250. Die Anzahl ist immer abhängig vom Wetter“, erklärt Raimund Schmidt.
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Benzingespräche und mehr Vom Trecker bis zum Unimog, vom Fahrrad bis zum Motorrad, vom Kinderwagen über Rasenmäher und Goggo bis hin zum schnittigen und chromblitzenden Männertraum- sie alle kommen Jahr für Jahr nach Saalhausen. Das Erfolgsrezept ist simpel: „Es ist ein nettes und zwangloses Treffen. Es geht hier nicht darum zu gewinnen. Es gibt auch keine Start- oder Anmeldegebühren. So lange die Veranstaltung sich selbst trägt, ist das in Ordnung für uns. Wir wollen einfach nur Spaß und bei vielen „Benzingesprächen“ schöne Stunden unter Gleichgesinnten verbringen“, so der Tenor der zwölf Clubmitglieder, die sich auch gerne mit ihren historischen Schätzchen auf den Weg machen um andere Oldtimertreffen zu besuchen. Und weil es für zwölf Leute doch ziemlich aufwendig ist, eine solch große Veranstaltung zu stemmen, gibt es in jedem Jahr die tatkräftige Unterstützung des Elferrates der Roten Funken Saalhausen. Man hilft sich im Dorf. Über was werden die wohl sprechen?
natur pur Lennestadt Wigeystr. 10 Lennestadt-Altenhundem Tel. 0 27 23 / 63 65 www.naturpur-lennestadt.de Mo.-Fr. 9.00 - 18.00 Uhr Sa. 9.00 - 13.00 Uhr "Der Club für alles, was Räder hat."
Olpe Friedrichstr. 9, Ecke Kolpingstr. 57462 Olpe Tel. 0 27 61 / 14 06 www.bioladen-olpe.de Mo.-Fr. 9.00 - 18.00 Uhr Sa. 9.00 - 13.00 Uhr
Jede Menge Youngtimer
Faszination Oldtimer Was ist es, was den Reiz ausmacht an „allem Alten was Räder hat“ für die Saalhauser Freunde (und Freundinnen!)? „Man kann, im Gegensatz zu den modernen Autos, noch selber dran Schrauben!“ Da sind sich die Oldtimerfreunde einig. „Und außerdem“, so schwärmen sie, „ ist es ein ganz besonderes Gefühl ein altes Auto zu fahren. Die Straßenlage, das Geräusch…- Oldtimer fahren ist nicht einfach nur ein Hobby. Es ist ein Lebensgefühl.“ ■
Für Sie beim regionalen Erzeuger vor Ort – damit Sie wissen, wo‘s herkommt! Ihr Thomas Hesse
Kölner Straße 101 57368 Lennestadt Tel. 0 27 21 - 71 52 24 7 Bestes aus dem Siegerland
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Jedes Teil hat seine Geschichte“
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K L AU S A LT E R U N D D I E V I L L A B E R E N S - A L L E S AU S S E R G E WÖ H N L I C H VO N DA N I E L A KÖ H L E R
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ückblick. Wir schreiben das Jahr 1911. Im Nordirischen Belfast läuft die RMS Titanic vom Stapel, im Hamburg sorgt die Eröffnung des Alten Elbtunnels für Schlagzeilen, die Richard Strauss Oper „der Rosenkavalier“ wird in Dresden Ur - aufgeführt, in Bilstein lässt der Fabrikant Berens eine Villa erbauen. Heute, 102 Jahre später, gibt es die Villa noch immer. Zart gelb gestrichen, thront sie mit ihrem unverwechselbaren Turm über den Dächern von Bilstein.
Von Stühlen, Bildern und erdigen Klängen Klaus Alter, gebürtig aus Schlesien, lebt seit zwanzig Jahren in der Villa Berens und machte das altehrwürdige Gebäude zu einem künstlerisch bedeutendem Ort, weit über die Grenzen Lennestadts hinaus. Die Welt des Klaus Alter, die sich hinter den Türen der Villa auftut, ist vielseitig und beeindruckend. Klaus Alter, der Mann der lange Jahre das Kindermuseum in Wuppertal - Langerfeld leitete, hat eine Schwäche für ausgefallene Sitzmöbel, malt herrliche Bilder, erforscht allerlei Klänge und spielt gern auf dem Instrument der australischen Ur - Einwohner: Dem Didgeridoo, das mit seinen erdigen Tönen die Welt wieder ins Gleichgewicht bringt und ihm zu innerer Ruhe verhilft. Mythenhafter Kontrast Kontrast, Charakter, Assoziation - so kann man nicht nur das Innere des Hauses, sondern auch die vielen Lichtskulpturen die sich in nahezu jedem Stockwerk wiederfinden, beschreiben. Modrig wirkendes und von der Sonne ausgelaugtes Treibholz erfährt bei Klaus Alter eine neue Bedeutung - mythenhaft und faszinierend lädt der Kontrast aus altem Holz, Glas und Licht zum Nachdenken ein. Jedes Teil, welches sich im Haus befindet, hat seine eigene Geschichte: „Ich arbeite mit dem, was andere Leute wegschmeißen“, erklärt der Künstler schlicht. Seit April 2012 ist die Villa Berens um einen wichtigen Bestandteil reicher geworden: Die offene Galerie. „Sie soll vor allem jungen Künstlern aus der Region, aber auch Musikern, Schreibern etc. zur Verfügung stehen, damit sie ihre Kunst und ihre Werke der Öffentlichkeit präsentieren können“, erklärt Klaus Alter das Konzept, welches sich bei „freien“ Künstlern wachsender Beliebtheit erfreut.
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schlechter es einem Land geht desto sorgfältiger und ernster sind die Bilder. Bilder von Kindern aus Thailand fallen besonders durch ihre filigranen Muster auf.“ Aber ganz gleich ob Industrienation oder Entwicklungsland, traditionsbewusste oder weltoffene Kulturen: Die Kinder der Welt malen gerne! Und das ist wichtig. Davon kann man sich ab dem 17. März in Bilstein selbst ein Bild machen. ■
Kinderbilder aus aller Welt Am Sonntag, den 17. März wird um 11 Uhr in der Villa Berens eine ganz besondere Ausstellung eröffnet. „Es wird hier eine Ausstellung von Kinderbildern aus aller Welt geben“, verrät Klaus Alter und zeigt einige der Exponate, die im Rahmen der Ausstellung zu sehen sein werden. „Die Idee kommt aus Wuppertal: Dort befindet sich im Kindermuseum, mit mehr als 80 000 Werken kleiner Künstler aus allen Winkeln der Erde, die größte Sammlung von Kinderbildern der Welt.“ Etwa 500 Werke sind ab dem 17. März in Bilstein ausgestellt und wer die Kunstwerke der kleinen Künstler betrachtet, wird verblüfft seindenn die Unterschiede sind nicht zu übersehen. Klaus Alter: „Die Unterschiede sind gravierend. Je besser es einem Land geht desto lustiger, aber auch oberflächlicher sind die Bilder- je
Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.
Am Markt 4 57413 Finnentrop Telefon 02721/6789 Telefax 02721/79323 info@buchhandlungamrathaus.de www.buchhandlungamrathaus.de
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“Shareen hat Vettel auf dem Zettel!“
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elcher Junge träumt heute nicht von einer Schumacher- oder aktuell von einer Vettel-Karriere? Die beiden haben ihre ersten Spuren als Kartfahrer in den Beton oder Asphalt einer Slalompiste irgendwo in Deutschland gefräst. Prominent, reich, beliebt, verehrt, das ist schon einen Kindertraum wert. Aber ein Mädchen auf den „Gummi-Spuren“ der „Schnellen, Reichen und Schönen“? Diese Geschichte klingt spannend und macht Lust auf mehr Infos, woll.
WOLL: „Mit wie vielen Kindern und/ oder Jugendlichen hast du angefangen?“ M.P.: „Beim Start hatte ich 9 Teilnehmer“. WOLL: „Und wie alt sind sie im Schnitt?“ M.P.: „Das geht von 7 bis 23 z.Zt.“
WOLL: Was ist das früheste Eintrittsalter?“ M.P.: „In der Regel 7 Jahre, um mit 8 Jahren die ersten offiziellen Meisterschaften Eine erfolgreiche Fahrerin: Shareen Peuser fahren zu können. Unsere Shareen war allerdings schon mit 5 Jahren beim Training dabei.“ Shareen Peuser, 13 Jahre, aus Grevenbrück ist eines der mutigen WOLL: „Wie ist die Zusammensetzung Jungen/Mädchen?“ Mädels aus der „Nachbarschaft“, das allsamstäglich mit Freude M.P.: „Unser Verein hat im ganzen Sauerland den größten pround Leidenschaft in ihr Kart steigt und den rot-weißen zentualen Anteil an Mädchen in der Jugendgruppe. Das war aber Pylonenmännchen den fortwährenden Kampf ansagt. Ihr Trainer schon von Beginn an so.“ und Betreuer ist Vater Michael, der mein heutiger Interviewpartner ist. WOLL: „Was müssen die Eltern für eine Mitgliedschaft bezahlen?“ WOLL: „Michael, wie kommst du auf eine solche M.P.: „Aktuell ist der Jahresbeitrag 35,00 € pro Sprössling. Es ist Freizeitbeschäftigung für deine Tochter?“ aber Pflicht, das sich zumindest ein Elternteil dem Hauptclub M.P.: „Ich selber gar nicht. Meine Frau hatte unseren Sohn anschließt. Auch hier beträgt der Jahresbeitrag 35,00 €.“ Marcel 2001 im Kartclub angemeldet. Ich bin erst 2002 als Elternteil und 2005 als Jugendleiter in diesen Club eingestiegen. WOLL: „Und wie sieht es mit anderen Kosten aus, z.B. für 2006 haben wir dann einen eigenen Club gegründet. Der nennt die Ausrüstung?“ sich MSC Süd Sauerland und ist ein Motorsportverein angeM.P.: „Die Fahrer/rinnen brauchen Helm, Schuhe und schlossen beim ADAC.“ Karthandschuhe. Das muß sein, um am Training und an Meisterschaften teilnehmen zu können.“
Die Gründung 2006
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WOLL: „Wo, wann und wie oft findet das Training statt?“ M.P.: „Seit 2012 trainieren wir auf dem Gelände der Firma Heinrichs im Industriegebiet unterhalb der Pyramiden in Meggen. Und zwar immer samstags ab 14 Uhr. Dort haben wir auch das gesamte Equipment wie die Karts, 180 Pylonen für den Trainingsparcours und das Ersatzteillager untergebracht. Ein herzliches Dankeschön an die Familie Heinrichs, die uns das Trainingsgelände zur Verfügung stellt.“
WOLL: „Wer baut denn den Parcours auf?“ M.P.: „Das übernehmen die Älteren, die schon länger dabei sind. Es gibt bei uns im Kartslalomsport einen festen ADAC Regelkatalog, der strikt eingehalten werden muß. Denn nicht Geschwindigkeit ist das Trainingsziel, sondern die Geschicklichkeit. Die Betreuung der Kinder und Jugendlichen übernehmen die erfahrenen Mitglieder. Wir sind eine große Familie, wo jeder seine Aufgabe hat. Unsere Tochter Sina, mittlerweile 20, ist seit 2002 dabei und fährt erfolgreich Kart. Sie betreut die Jüngeren mit sportlichem Ehrgeiz, Hingabe und Leidenschaft.“ WOLL: „Nehmen die Kleinen auch an Meisterschaften teil?“ M.P.: „Natürlich! Regelmäßig pro Jahr 8 ADAC Westfalen Vorläufe, 8 Läufe zur Sauerlandmeisterschaft und 6 Läufe in der Siegerlandmeisterschaft. Das sind 22 Meisterschaftsläufe pro Jahr.“
Tochter Sina Peuser trainiert und betreut die Jüngeren
dass die Mannschaft wie zuletzt im Jahr 2012 im Sauerlandpokal und auch schon in der ADAC Westfalenmeisterschaft den 1. Platz belegt hat. Auch haben wir schon mehrfach Teilnehmer/ Teilnehmerinnen für die Deutsche Meisterschaft gestellt.“
WOLL: „Habt Ihr auch spezielle Eigenevents?“ M.P.: „Bis 2011 gab es 1x pro Jahr einen „Nachtkartslalom“. Da hatten wir bis zu 120 Teilnehmer. Leider steht uns das dafür geeignete Gelände nicht mehr zur Verfügung.“
WOLL: „Michael, Hand aufs Herz, braucht Ihr Nachwuchs im Jugendbereich?“ M.P.: „Sicher, denn gerade bei den Kindern zwischen 7 und 8 Jahren, wird der Grundstein gelegt für die erfolgreiche eigene sportliche Zukunft wie auch des Vereins.“
WOLL: „Geht das bei Heinrichs nicht?“ M.P.: „Haben wir noch nicht angesprochen, aber ich denke eher nicht, da dort Nachts gearbeitet wird. Aber irgendwas „Neues“ fällt uns schon ein.“
WOLL: „Wo bekommen die interessierten Eltern die speziellen Infos über Euch?“ M.P.: „Auf www.msc-sued-sauerland.de erfährst du fast alles über uns. Oder einfach nur anrufen.“
WOLL: „Und wie siehts mit den Erfolgen aus, ist dein Team „treppchenmäßig“ mit dabei?“ M.P.: „In der Regel immer, nicht nur dass die einzelnen Fahrer/ Fahrerinnen immer auf dem Treppchen stehen, sondern auch
WOLL: „Habt Ihr einen Veranstaltungskalender?“ M.P.: „Klar, den stimmen wir beim Jugendgruppenleitertreffen für die einzelnen Meisterschaften am Anfang des Jahres mit den anderen Vereinen ab, damit es keine Überschneidungen gibt.“
Eindruck vom Nachtkartslalom
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WOLL: „Michael, du als Jugendleiter hast ja eine sehr verantwortungsvolle Position. Was lernen die Mädels und Jungs von Anfang an im Club?“ M.P.: „Das wichtigste ist, Respekt vor diesem Sport und vor den Teampartnern und den Gegnern zu haben. Toleranz im Umgang mit den anderen zu üben. Fair und besonnen zu sein, denn Kartfahren ist eine schnelle Disziplin, bei der es um Übersicht, Kontrolle und Vertrauen in die eigene Leistungsstärke geht. Selbstüberschätzung ist hier der schlechteste Partner. Deswegen können die Eltern von Beginn an eine wertvolle Hilfe sein, indem sie ihre Kinder beim Training wie auch bei den Meisterschaftsläufen begleiten und an ihrer Seite sind.“ WOLL: „Wann ist die erste große Veranstaltung in diesem Jahr?“ M.P.: „Am 7. April findet in Oeventrop ein Lauf zur Sauerlandmeisterschaft statt. Unsere eigene Veranstaltung ist am 30. Juni. Ein ADAC Westfalen Vorlauf in der Kart Westfalenmeisterschaft, der für uns unheimlich wichtig ist. Da brauchen wir jede aktive Unterstützung.“ WOLL.: „Apropos Unterstützung, wie sieht es mit Gönnern und Sponsoren aus. Der Trainingsbetrieb und das Unterhalten eures Clubs kosten doch auch ein paar Euro oder?“ M.P.: „Ohne diese läuft im Kartsport nix, da können wir viele kleine Euros gebrauchen. In diesem Jahr haben wir einen ganz schweren finanziellen Brocken zu stemmen. Zwei unserer Trainingskarts müssen wir aufgrund ihres Alters veräußern. Die
Anschaffung von 2 neuen Karts steht an, da kommen mit allem drum und dran fast 7.000,00 € auf uns zu.“ WOLL: „Da braucht Ihr aber eine zusätzliche „Finanzspritze“ von außen oder?“ M.P.: „Das kannst du laut sagen! Die ersten Schritte, das Ziel zu erreichen, sind bereits vorbereitet aber es reicht noch nicht ganz.“ WOLL: „Ich fasse zusammen Michael: Wenn sich auf unser Gespräch jemand meldet, der sein Kind zu Euch in den Kartsport schicken möchte, ist er sehr gern gesehen und kann sich bei Euch wie in einer großen Familie gut aufgehoben fühlen. Und wenn sich ein Sponsorpartner meldet, bei dir oder bei mir, wird er mit offenen Armen empfangen und bekommt einen Sonderbonus vom WOLL-Magazin, woll!“ M.P.: „Ich hätte es nicht besser formulieren können, mein Lieber!“ WOLL: „Dann wünschen wir Dir, stellvertretend für deine gesamte Kartfamilie im MSC Südsauerland, ein unfallfreies, spannendes und sportlich faires Jahr und speziell für die Kinder und Jugendlichen wie Lino, Kevin, Merle, Lena, Alexander, Shareen, Marc-Pascal, Fabian, Timo, Michael, Carolin, Ann-Christin, Patricia und Sina eine teambegeisternde und erfolgreiche Saison.“ Mein Fazit: „So geht Jugendarbeit auch, etwas anders, aber effektiv und lehrreich für alle Beteiligten. Danke, Michael Peuser für dein Engagement, gestern, heute und in der Zukunft.“ (womo) ■
Bamenohler Straße 192 · 57413 Finnentrop Tel.: 02721-5295 · Fax.: 02721-79240 · Mobil: 0170-2470629 www.ZCLubeley.de · M.Lubeley@ZCLubeley.de WO komme ich her
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Emils Welt
K
ennze Kuhkacke? Suhlze dich da auch so gerne drinne? Dat is’n Späßken, woll!? Nur wenn ich vom Kuhkacke-Suhlen widda auf’n Hof komm’, rennen se alle wech. Da krich ichs innen Kopp. Is doch nix schlimmes bei, woll!? Frauchen faselt dann imma was von „stinken“ und „Schmutz inne Bude“ und „schäbbich“ und so, und ich könnte mich beömmeln. Aber stinken tut das doch nich! Soll’n se ma riechen, wenn se ausse Dusche kommen oder sich wie wahne de Griffel schrubben! Dat müffelt erst ma’! Dat will mir sowieso nich inne Hirse, wieso die sich immer freiwillich nass machen. Jetzt wo’s die Tage wieder so gerechnet hat, da war ich froh, dass mich keiner auf de Haustür getan hat. Bei Regen liech ich n’ ganzen Tach rammdösich hinterm Ofen und will vonne Welt nix wissen, woll!? Dann steh’ ich nur auf, wenn ich Schmacht hab’. Beim Futtern bin ich auch überhaupt nich’ schnöggelich. Ich pfeif mir alles rein, was schmeckt: Pferdeäppel, olle Brötchen … und am liebsten dat Futter, wat de Blagen inne Finger haben. Kekse, Bömskes, Bütterken … Eigentlich darf ich da nich’ ran, Frauchen bölkt dann immer. Aber sind se doch selbst in Schuld, wenn se mir de Kniften direkt vor’n Riechkolben halten, woll!? An und für sich sind die Blagen schon dufte, da kannze Holz drauf hacken. Immer ne sichere Quelle an Schnuck (darf mich nur nich’ erwischen lassen!) und Späßken. Die meckern auch nich’, dass ich müffel oder schietrich bin. Auch wenn Herrchen schomma sacht, ich wär’n ollen StinkOime, weil ich de Oime vom Hof bin. Dat soll noch ma einer versteh’n, woll!? (cw) ■ Bis bald mal! Euer Emil
nung Seit 13 Jahren Pla er Hand. komplett aus ein
Architektur Projektsteuerung Sachverständiger für Schall- und Wärmeschutz Energieberatung Kreativ planen, individuell bauen vom Entwurf bis zur Umsetzung.
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iebe WOLL-Menschen, unser WOLL-Magazin werden wir weiterhin kostenlos verteilen, zumal ab März unser Partner für den Rest des Kreises Olpe, die Firma Freymedia aus Attendorn, als neuer Lizenznehmer hinzukommt. Mit zwei Magazinen und doppelter Woman- und Manpower sind wir dann für alle Menschen im Kreis Olpe da,
die sich für interessante und spannende Geschichten und Worte über Orte, Land und Leute begeistern lassen können. Damit Sie zügig in den Lesegenuss unserer beiden Magazine kommen, haben wir Ihnen die Verteilerstellen im Einzelnen aufgeführt. Sicherlich ist eine davon auch in Ihrer Nähe.
DIE VERTEILERSTELLEN: BA N K E N / S PA R K A S S E N Volksbank Bigge-Lenne eG
Volksbank Grevenbrück eG
Altenhundem, Hundemstr. 6 – 8
Grevenbrück, Kölner Str. 59
Attendorn, Niederste Str. 22 – 24
Finnentrop, Bamenohler Str. 51
Attendorn-Schwalbenohl,Lübecker Str.
Fretter, Esloher Str. 188
Helden, Repetalstr. 158
Heggen, Hauptstr.47
Neu-Listernohl, Augustinus-Platz 4
Lenhausen, Westfalenstr. 32
Brachthausen, Schoppenohr 5
Rönkhausen, Lenscheider Str. 8
Heinsberg, Bergstr. 2
Schönholthausen, Zum Greffling 18
Oberhundem, Hauptstr. 24
Elspe, Bielefelder Str. 52
Kirchhundem, Hundemstr. 60
Maumke, Am Rott 35
Welschen-Ennest, Limker Weg 5
Meggen, Albrecht-Dürer-Str. 5
Würdinghausen, Würdinghauser Str. 21
Oedingen, Hunold-Rump-Str. 51
Saalhausen, Winterberger Str. 28
BAC KSHOPS Finnentrop, Bamenohler Str. 252 Finnentrop, Rathaus, Serkenroder Str. 57 Bamenohl, Bamenohler Str. 75 Frettertal, Giebelscheidstr. 2
Finnentrop, Bamenohler Str. 349
Heggen, Hauptstr. 62
Heggen, Hauptstr. 28
Lenhausen, Westfalenstr. 28
Lenhausen, Westfalenstr. 29
Rönkhausen, Lenscheider Str. 57
Bonzel, Kölner Str.
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Oberelspe, Mescheder Str. 27 Elspe, Kaufpark, Bielefelder Str. 10 b Grevenbrück, Kaufpark, Kölner Str. 86 Heggen, Hauptstr. 68 Altenhundem, Hagebaumarkt Grevenbrück, Mühlencafé, Kölner Str. 1 b Maumke, Am Rott 29 Gymnasium Maria Königin, Olper Str. 46
Backshop Lennemann in Finnentrop, neben der Sparkasse
Oedingen, Brachter Str. 14 Saalhausen, Winterberger Str. 27 Altenhundem, Kaffeehaus, Hundemstr. 12 Meggen, Café, Albrecht-Dürer-Str. 12 Elspe, Bielefelder Str. 54 Grevenbrück, Kölner Str. 60 Bamenohl, Bamenohler Str. 54 Attendorn, T-Haus, Niederste Str. 13
Die Damen aus dem Backshop Brinker im neuen Kaufpark in Elspe
Als besonderen Service bietet Brinker im Bereich unseres WOLL-Magazins tägliche Verkaufstouren mit seinen Frischemobilen an.
Attendorn, NETTO, Schmiedestr. 4 Attendorn, Lübecker Str. 1 Attendorn, Stettiner Str. 1 Oberhundem, Hauptstr. 16
Back & Caféhaus Tröster in Saalhausen
Folgende Ortschaften werden angefahren: Frischemobil I: Dienstags: Schönholthausen – Ostentrop – Fretter – Bausenrode – Lenhausen – Helden – Niederhelden – Röllecken – Dünschede Donnerstags: Ostentrop – Gierschlade – Frettermühle – Bamenohl – Hülschotten Samstags: Ostentrop – Elspe – Grevenbrück Frischemobil II: Dienstags: Maumke – Germaniahütte – Theten – Grevenbrück – Halberbracht – Burbecke – Schöndelt – Obervalbert – Haus Valbert – Cobbenrode – Bracht – Brenschede Mittwochs/Samstags: Maumke/Meggen – Altenhundem – Hofolpe - Elspe
Ferner liegen die Magazine in den Rathäusern von Kirchhundem, Finnentrop und Lennestadt aus. Auch die heimische Gastronomie ist unser Partner. Fragen Sie einfach nach unserem, Ihrem WOLL-Magazin.
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Ulrich Nagel VON DER FREUDE AN SC HÖNEN KÜNS TEN VO N DA N I E L A KÖ H L E R
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ehr als dreißig Jahre stand er auf großen Bühnen, sang in den Opernchören in Dortmund und Lübeck, studierte Operngesang und machte sich einen Namen als Musiklehrer. „Heute fröne ich nur noch meinem Hobby- dem Malen“, erzählt uns Ulrich Nagel, als wir ihn in seinem Atelier in Finnentrop besuchen. Die Künstlerwerkstatt wirkt aufgeräumt, unzählige Bilder hängen an den Wänden. Bunte Blumen, graue Winterlandschaften, ein großformatiger Akt und abstrakt anmutende Landschaften ziehen den Blick auf sich. Öl-, Acryl-, und Aquarellfarben wetteifern um die Gunst des Auges. „Ich wollte immer schon malen“, erzählt uns der 76- jährige, „hatte aber nie die Zeit und die Möglichkeit dazu. Mit meinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2001 änderte sich das. Ich besuchte Mal- Kurse und Lehrgänge in vielen Städten. Auch in Berlin“ „Einen eigenen Stil kann ich mir gar nicht leisten“ Auf einen eigenen Stil lässt sich der leidenschaftliche Maler nicht festlegen. „Ich male im Grunde alles was ich schön finde. Und da ich auch eine Malschule betreibe, kann ich mir einen eigenen Stil gar nicht leisten. Dann würden letztendlich alle Bilder gleich aussehen.“ Unverkennbar allerdings und auch auf den ersten Blick unter der Vielzahl von Bildern auszumachen, sind Ulrich Nagels Sauerländer- Schneelandschaften. Kohle und Bleistift, mehr braucht es nicht um tiefe, ausdrucksstarke Bilder seiner Heimat zu schaffen. „Ich bin gebürtiger Finnentroper, also Sauerländer, woll“, erzählt er, „war aber dann beruflich mehr als
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40 Jahre weg, hauptsächlich in Dortmund, wo auch mein Hauptwohnsitz ist. Ich bin sehr oft hin- und her gependelt. Die Landschaft im Sauerland fasziniert mich auch heute immer wieder aufs Neue.“ Die großen Opernbühnen hat er bis heute nicht vergessen- und auch in seine Kunst findet die Welt der großen klassischen Opern Einfluss. Szenen aus Nabuco oder dem Freischütz finden sich abstrahiert auf Leinwand wieder. Dunkel, düster und bedrohlich stimmen sie den Betrachter nachdenklich zwischen all den vielen bunten Blumen, die die pure Lebensfreude verheißen. „Ich mag dunkle Hintergründe“, verrät Ulrich Nagel, der einmal im Jahr während
einer Ausstellung seine Werke der breiten Ă–ffentlichkeit zeigt und auch kein Problem damit hat, etwas ungewĂśhnliche Herausforderungen anzunehmen. Jede Stunde ein Bild, mit dieser Aufgabe war er auch schon zu Gast im Ăśrtlichen Baumarkt. Von schĂśnen Frauen und schĂśnen Blumen „Was malt Ulrich Nagel denn persĂśnlich am liebsten?“, wollen wir wissen. Die Antwort kommt prompt: Blumen und Akte. „Blumen und Frauen sind die dankbarsten Motive“, erklärt uns der KĂźnstler, der in Zukunft auch verstärkt Tiere und Menschen malen mĂśchte. Denn die sucht man, von dem groĂ&#x;formatigen Akt und einer Horde Elefanten mal abgesehen, vergeblich im Atelier des Mannes, der mit seinen Bildern „Freude vermitteln“ will und sich von seinen Werken mitunter auch nur schwerlich trennen kann. „Manche Bilder“, sagt er nachdenklich, „wĂźrde ich fĂźr kein Geld der Welt verkaufen. Man trennt sich auch nicht so lari- fari von seinen Bildern“, gibt er zu bedenken. â–
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Karate und Fitness EIN NEUE LIASON MIT EINER HOFFNUN GSVOLLEN ZUKUNFT.
S
ie ist gerade mal 4 Wochen alt, diese Verbindung. Nein, keine Karnevalsbekanntschaft mit Folgen. Weit gefehlt. Der geistige und körperliche Urheber, Marcus Nöker, der am 1.Februar in seinem Haus an der B 55, mitten in Oedingen, diese Geschäftsidee der Öffentlichkeit vorgestellt hat, hatte eine kurze Antwort parat auf die Frage nach dem „4 Wochen-Fazit“: „So gut, dass ich das Ganze schon viel früher hätte machen sollen.“
Karatesport begann. Als gelernter Metzgermeister war er in einem großen Fleischherstellungsbetrieb tätig und merkte nach 10 Jahren, dass ihm diese sehr einseitige körperliche Arbeit in den „Kleidern stecken blieb“. Der Hausarzt empfahl ihm einen Ausgleichssport wie z.B. Schwimmen. Das fand er nach kurzer Zeit langweilig und suchte Alternativen. Ein Freund riet ihm: „Mach bei uns Karate mit. Das ist gut für den Körper, aber auch für den Geist.“
Viel früher war Anfang der 90er Jahre, als er für sein eigenes Wohlbefinden mit dem
Marcus Nöker hatte so seine Skepsis vom Hörensagen. Bretter zerschlagen, was soll das?
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Wer ihn bei diesen fast vergeistigten Formulierungen anschaut, hat das Gefühl der echten Glaubwürdigkeit und Authentizität. Dieser Mann hat eine innere Ruhe, die auf jeden, ganz stark natürlich auf seine „Schüler“ ausstrahlt. Meine Meinung dazu ist, dass der „Meister seine Mitte gefunden hat“. Ein für viele Menschen negativer Umstand war der Anlass, dass Marcus Nöker die Ladenräume seines Hauses einer anderen, neuen Nutzung zuführen musste. Der Zeitpunkt war für ihn gekommen, sein Entschluß stand fest und das Ergebnis hat er am 1. Februar der Öffentlichkeit präsentiert. „Karate und Fitness als Synergie für eine zusammenfließende Energie des Körpers!“ „Gibt es für beides einen Leitsatz“, frage ich ihn?
Aber nach ein paar Einheiten kam er zu der Einsicht. Das isses! Er stieg aus dem normalen Berufsleben aus und begann in Olpe neben dem Karatetraining mit einer Aus- und Fortbildung zum Fitnesstrainer. Da er das Training auch zuhause in Oedingen weitermachen wollte, eröffnete er 1997 eine eigene Karateschule im Anbau hinter seinem Haus. Gleichzeitig arbeitete er bis 2003 in Olpe weiter als Fitnesstrainer. So konnte er tagsüber (Fitness) wie am Abend (Karate) sowohl seiner Leidenschaft für den Kampfsport wie auch für die Gesundheit des Körpers gleichermaßen nachgehen. Die Mitgliederzahlen seines Karateclubs wuchsen und er merkte, dass ihm die Arbeit als Fitnesstrainer mit allen erworbenen Kenntnissen dabei sehr stark und bei seinen Kunden nachhaltig zugute kam. Auf die Frage nach einer eigenen Lebensphilosophie kommt wieder die kurze, aber sehr profunde Antwort: „Der Weg zum Erfolg kennt keine Abkürzung und weniger konsequent für die unterschiedlichsten Charaktere: „Umwege sind auch möglich, aber dabei muß das Ziel immer vor Augen bleiben.“ Das sind auch Leitsätze aus seinem Kampfsportleben, das sicherlich fernöstlich geprägt ist, denn die Lehre von Konfuzius und Laotse findet sehr stark ihren Eingang in die Lebens- und Sportphilosophie der Menschen. „Da ist es gleich“, so Marcus Nöker, „ob du Tai Chi, Karate, Judo oder andere asiatische Sportarten betreibst. Auch Yoga ist die Beherrschung des Körpers und des Geistes, allerdings ist die Zweckbestimmung oder das Ziel ein anderes.“
Und wieder hat er eine kurze Antwort: „Geduld und Disziplin, ohne übertriebenen Ehrgeiz!“ Marcus Nöker ist wahrlich kein Mann vieler Worte. Die innere Ruhe gibt ihm Kraft, Energie und Zufriedenheit für Körper, Geist und Seele. „Was er von den Innovationen im Bereich Ausgleichssport hält“, frage ich: „Bei mir gibt es kein Zumba oder den neuesten Kick aus Übersee. Meine eigene Philosophie für das Zusammenspiel von Karate und Fitness ist die Triebfeder. Dazu die lange Erfahrung als Fitnesstrainer und jetzt die Möglichkeit, dies alles in den eigenen Räumen umzusetzen. Das waren und sind die entscheidenden Impulse für die neue Selbständigkeit.“ Sein weiteres Credo lautet: „Mensch, tu was für dich, denn in dieser körperlichen Erfahrung liegt der eigentliche KICK, der auch den Karatekämpfer antreibt.“
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Er hält auch nicht viel von den alljährlichen „FrühjahrsGewichtsregulierungen“, dem beide Geschlechter durch massive „Fremdeinwirkung“ in Form von kleinen runden Pillen und flüssigen „Bremsern“ verfallen. Seine Antwort: „Bring deinen Körper so in Schwung, dass sich das Gewicht von selber reguliert. “Wie war das noch mit der Geduld und der Disziplin?
„Danke, Marcus, für diese 90 Minuten voll spannender Entspannung!“ Und dabei denke ich, dass ich das Ganze schon viel früher hätte machen sollen. Versprochen, woll. Aber das hört mein Gegenüber zum Glück nicht. (womo) ■
Irgendwas muß dran sein, denn die Anzahl seine Karatemitglieder geht an die 150, wobei die Erwachsenen nur 50 ausmachen. Ob das an der Geduld und/oder an der Disziplin liegt. Das wollen wir Erwachsenen doch wohl nicht auf uns sitzen lassen. Aber auch dafür hat Marcus Nöker eine Lösung. Das „Early Bird Abo“. „Was ist das?“, frage ich zum Ende der Sitzung. Er schaut mich an und ich merke, dass das die falsche bzw. gar keine Frage war. „Der frühe Vogel fängt den Wurm, um 9 Uhr geht`s los, mit Geduld und Disziplin. Wann kommst du und machst mit? Du hast 14 Tage Probezeit, kostenlos.“ „Ich und Probezeit. Dieser Mann weiß gar nicht, wie ungeduldig ich normal bin. Aber hier habe ich die Ruhe weg. Seltsam.“
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Marcus Nöker Hunold-Rump-Str.69 · 57368 Lennestadt Tel 0 178 / 2 72 52 73 karate-oedingen@online.de · www.karate-oedingen.de
Hypnose und die Kraft des Unterbewusstseins KARIN GREVE-HARTMANN HAT EINE AUSSERGEWÖHNLIC HE BEGABUNG
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iel wird geschrieben und diskutiert über Kraft und Wirkung des menschlichen Unterbewusstseins. In diesem Zusammenhang fällt sofort der Begriff Hypnose, mit deren Hilfe man dieses Zentrum beeinflussbar machen will und kann. Sie alle kennen die Magier, Showhypnotiseure, die im Scheinwerferlicht viele Menschen ins „Land der Träume“ schicken, um sie dort voller Begeisterung in Zitronen beißen zu lassen, die ihnen offenbar zuckersüß schmecken. Oder die Tatsache, dass wir beim Zahnarzt, der uns unter Hypnose Zähne ziehen will, nicht den Hauch eines Schmerzes verspüren. Als Mann und Weichei, wenn es um den Zahnarzttermin geht, möchte ich der Sache auf den Grund gehen. Im Gespräch mit meiner Nachbarin Erika erfahre ich, dass ihre Tochter Karin eine Hypnosepraxis in Kirchveischede hat. Gehört, getan und eine Woche später sitze ich Karin GreveHartmann in ihrer Praxis gegenüber. Wir sagen du, denn wir sind ja ehemalige Nachbarn.
WOLL: „Karin, wann kam dir der erste Gedanke für diesen nicht gerade alltäglichen Berufswunsch?“ K.G.: „Das ist lange her. Ich habe viele Jahre in Köln in einer psychiatrischen Praxis gearbeitet. Und im täglichen Umgang mit den Menschen, Patienten, habe ich erfahren, welch große Rolle das Unterbewusstsein spielt und wie sehr das Unterbewusstsein in unser tägliches Leben eingreift, uns bestimmt und Wirkungen erzielt, die das bewusste Leben, unser Dasein, positiv wie negativ steuert.“ WOLL: „Welche Steuerung hast du erfahren?“ K.G.: „Eine entscheidende, denn 1996 habe ich mich zur Gesundheitsberaterin an der Akademie für ganzheitliches Lebens-
und Heilwesen (ALH) ausbilden lassen. Im 2. Schritt habe ich das TherMedius-Institut in Karlsruhe besucht und die Qualifikation zur Hypnotherapeutin erworben, eine klassische und anerkannte Hypnoseausbildung in Theorie und Praxis. Zur Weiter- und Fortbildung besuche ich bis heute mehrmals pro Jahr themenbezogene Fachseminare.“ WOLL: „Wann hast du dich qualifiziert gefühlt, den Menschen deine erworbenen Fähigkeiten anzubieten?“ K.G.: „2005 habe ich den Praxisbetrieb hier in der Wißbergstraße in Kirchveischede aufgenommen.“
WOLL: „Welche Qualifikation ist dir sehr wichtig?“ K.G.: „2010 habe ich mich dem Studium der „Trauerarbeit“ und der „Experimentellen Parapsychologie unter Hypnose“ gewidmet.“ WOLL: „Karin, wir sprechen bisher über erworbene Fähigkeiten. Spürst du darüber hinaus Eigenschaften, Befähigungen, Talente in dir, die es dir ermöglichen, leichter und schneller in die Gefühlswelt der Menschen, ihr Unterbewusstsein, einzutauchen?“ K.G.: „Natürlich helfen meine eigene Intuition und Medialität sehr bei meiner Arbeit. In diesen Situationen befinden wir uns auf der stärksten und engsten Vertrauensebene zwischen zwei Menschen. Damit übernehme und trage ich eine Verantwortung, die weit über das Normalmaß eines echten Vertrauensverhältnisses hinausgeht. Diese Beziehung hat nicht im Geringsten mehr etwas mit der Tätigkeit eines öffentlich auftretenden „Showhypnotiseurs“ zu tun. W.O.L.L. Frühjahr 2013 -
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WOLL: „Was ist Medialität, bitte?“ K.G.: „Medialität ist der Mittler zwischen der materiellen und der nicht materiellen Welt. Medial veranlagte Menschen haben verfeinerte, sensitive Wahrnehmungen und Sinneskanäle. Bei jedem Menschen sind mediale Sinne vorhanden.“ WOLL: „Das könnte ein Thema für die Zukunft sein. Es bedarf für diesen Beruf auch eines sozialen, helfenden „Motörchens“ oder?“ K.G.: „Natürlich. Ohne das könnte ich gar nicht in meinem Beruf arbeiten. Ich führe mit meinen Kunden ausführliche Vorgespräche, in denen bisher nicht bewusst Wahrgenommenes zum Vorschein kommt. Dafür ist Mitgefühl, analytisches Verständnis und auch viel Lebenserfahrung notwendig.“ WOLL: „In dem Zusammenhang mit Hypnose wird oft der Begriff der „Blockadenlösung“ verwendet. Was versteht man denn darunter?“ K.G.: „Unter der Hypnose werden Blockaden gelöst, die zum Teil einen tiefen Ursprung haben und aufgearbeitet und geklärt werden müssen. Hier ein Beispiel: Kinder, die immer ihren Teller leer essen müssen, obwohl sie längst satt sind, können später Essstörungen entwickeln.“ WOLL: „Wie lautet dein Motto?“ K.G.: „Lass jedem neuen Tag die Chance, der schönste in deinem Leben zu sein.“
WOLL: „Wie kommunizierst du dieses in der Praxis?“ K.G.: „In erster Linie durch Weitergabe an die Menschen, die mir gegenüber sitzen.“ WOLL: „Glaubwürdige, ehrliche, verständnisvolle und helfende Kommunikation als „verbales Empfehlungsschreiben“. K.G: „Du bist der Kommunikationsfachmann. Ich hätte es besser nicht ausdrücken können.“ WOLL: „Wie setzt sich deine Ziegruppe zusammen?“ K.G.: „Ich habe Kunden aus allen Altersgruppen, also auch Kinder, die unter Konzentrationsstörungen, Leistungsdefiziten o.ä. leiden. Sie sind sehr interessiert und gespannt auf Hypnose und immer sehr dankbar für die Erfahrung. Die weibliche Seite ist stärker vertreten.“ WOLL: „Machst du auch Workshops?“ K.G.: „Ja, ich biete pro Jahr zehn eintägige Workshops an.“ WOLL: „Wo und mit welchen Themen?“ K.G.: „In meiner Praxis. Inhaltlich geht es darum, die eigene Medialität zu testen. In meinen Workshops testen und vertiefen wir sie.“ WOLL.: „Welche Qualifikation hast du zuletzt erworben?“ K.G.: „Im letzten Jahr erlernte ich in Aschau im Chiemgau die Entkopplungstherapie. Dieses Verfahren ist ganz neu und bietet Lösungsansätze für jeden Menschen. Nach einem ausführlichen Vorgespräch testen wir im Wachzustand kinesiologisch die Themen, Probleme und Sorgen der Betroffenen. Das
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Handwerkszeug der Kinesiologie ist der sogenannte Muskeltest. Durch ihn wird der Körper „befragt“, was ihn belastet. Dieses funktioniert sehr klar und effektiv, da alle von uns gemachten Erfahrungen im Nervensystem und im Zellgedächtnis gespeichert sind. Auch bei dieser Methode spielt das Unterbewußtsein eine große Rolle. So kann auch Unbewußtes geklärt werden. Anschließend erfolgt eine besondere Energieübertragung, die dazu beiträgt, physische und psychische Probleme zu lösen. Oft sind seelische Blockaden auch Ursache von Lern- oder auch Konzentrationsstörungen, die mit dieser Methode überwunden werden können.“
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WOLL: „Karin, zum Schluss gibst du WOLL noch drei deiner Leitsätze mit auf den Weg.“ K.G.: „Sei selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen willst. Achte auf deine Gedanken, denn sie sind der Anfang deiner Taten. Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen!“ WOLL: Karin, WOLL wünscht dir ein gesundes und erfülltes Jahr. Danke für das offene Gespräch!“ (womo) ■
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Die Magie des Rampenlichtes D A S J U G E N D K U L T U R F E S T I VA L 2 0 13 I N L E N N E S T A D T - M E G G E N VON S TEFAN SC HRÖDER
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und Jugendlichen im Kreis Olpe damit nicht gemeint sein können.
uf zwei Tage verteilt knapp 500 Menschen auf der Bühne – und noch mal genau so viele davor! Auch so könnte eine Statistik des Jugendkulturfestivals aussehen, das der Kreisjugendring Olpe, freiwilliger Zusammenschluss und politische Vertretung der Jugendverbände und Kinderund Jugendeinrichtungen des Kreises Olpe, seit über 30 Jahren ausrichtet. www.kreisjugendring-olpe.de
Junge Familien sind am Wochenende oft auf der Suche nach einer Veranstaltung, die nicht allzu weit weg und günstig finanzierbar ist, die Kinder aber trotzdem gut bei der Stange hält. Auch ältere Menschen, die eine gesunde Neugier mitbringen und ihren Berührungsängsten nicht allzu viel Macht einräumen möchten, stehen Samstags und Sonntags im Sauerland vor einer Herausforderung: Die ganz große Kultur in Theatern oder Showbühnen ist oft weit weg. Dennoch möchten viele Best – Ager nicht mehr nur von Herrn Silbereisen oder Frau Fischer bespaßt werden. Beiden Gruppen hilft der Kreisjugendring Olpe am 16. und 17. März dieses Jahres aus ihrer Verlegenheit und bietet mit dem Jugendkulturfestival eine mehr als akzeptable Alternative zu routinierten Verwandtenbesuchen, teuren Freizeitparks und bevormundendem öffentlich-rechtlichem Unterhaltungsfernsehen von der Stange. Allerorten hören Eltern und Pädagogen dieser Tage die Unken rufen: Kinder und Jugendlichen seien nicht mehr bereit, Leistung zu erbringen, lebten ihr Leben gleichgültig vor sich hin und seien schwer bis gar nicht mehr zu motivieren. Wer einige Stunden Teil des Publikums dieses Festivals ist, spürt rasch, dass die Kinder
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Freunde von Kultur und guter Unterhaltung können die Früchte wochen- und monatelangen Übens bestaunen. Sei es der Literaturkurs eines Gymnasiums, der ein Stück von Shakespeare zum Besten gibt, eine karnevalistische Tanzgarde, die die Saison noch nicht ganz loslassen möchte oder eine Tagesgruppe für Kinder mit ihrer bunten Sketchparade: Jedes Rädchen trägt mit auf den Punkt gebrachten Höchstleistungen dazu bei, die Zuschauer auf einem großartigen Niveau zu unterhalten. Über 15 Gruppen haben sich in diesem Jahr dazu angemeldet. Das Jugendkulturfestival ist eine Veranstaltung mit Tradition. Der Kreisjugendring Olpe zeigt sich mit wechselnden Partnereinrichtungen und -vereinen als Veranstalter verantwortlich. Federführend ist im vierten Jahr David Henkel, bei dem alle Fäden zusammenlaufen. Er ist ein Idealist, überzeugt davon, dass das Rampenlicht für alle Beteiligen eine große Magie besitzt, die ihnen helfen kann, den ganz normalen Alltag mit etwas breiterer Brust zu bestreiten.
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David Henkel, zugleich stellvertretender Leiter der OT Lennestadt – Grevenbrück, weiß aus Erfahrung: „Hinter den Kulissen ist immer ein riesiges Gewusel. Man muss sich vorstellen, dass hier pro Tag zehn Gruppen ein- und auschecken, sich umziehen, proben, streiten, Lampenfieber inbegriffen. Sehe ich dann aber in ihre Gesichter nach einem großen Auftritt, oder schaue ich mal im Geheimen durch den Vorhang ins Publikum, spüre ich immer wieder, dass der große Aufwand sich immer wieder lohnt.“ Wer für den 16. und/oder 17. März noch ein Ausflugsziel sucht, die Magie des Rampenlichts spüren und dabei eine Waffel oder zwei essen möchte, ist im Pädagogischen Zentrum der Hauptschule Lennestadt – Meggen gern gesehen und gut aufgehoben. ■
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Hier geht´s um die Wurst Z U M W Ü R S T E S I N G E N U N T E RW E G S I N S C H Ö N H O LT H AU S E N VON S TEFAN SC HRÖDER
K
arnevalszeit in Schönholthausen. Menschengruppen singen vor Häusern, deren Bewohner dafür wiederum Lebensmittel und Sachspenden hervorkramen, um sie in den Beuteln der Singenden zu verstauen. So weit, so normal. Nur, dass in Schönholthausen keine Kinder, sondern erwachsene Männer aller Alterstufen die „singenden Horden“ stellen, die durchs Dorf ziehen. Der Junior der Menge ist gerade einmal 16, der älteste und damit dienstälteste Sänger 55. Heute sind insgesamt 58 Mann unterwegs, die die Tradition des Würstesingens pflegen. Die Quote sei die beste seit Jahren.
Historie des Spektakels. Später am Nachmittag finden auch erbauliche Geschichten über legendäre Tourabschlüsse ihre amüsierten Zuhörer.
Es muss irgendwann in der frühen Geschichte des Dorfes Schönholthausen gewesen sein. Vor der Fastenzeit schlachteten die Bewohner noch rasch ein Schwein oder zwei, um vor der Fastenzeit noch einmal ordentlich zu wursten und zu schlemmen. Ungefähr zur selben Zeit machten sich vermutlich Männer, die selbst nicht geschlachtet hatten, auf den So sindse in Schönholthausen, woll! Weg, um an diesem Schlachtfest teilzuhaben. Es ist gut vorstellbar, dass die Bauern und Landwirte nichts ohne Gegenleistung herausrücken wollten, schließlich Kostümiert und mit bunt geschmückten Bollerwagen und war Fleisch im Gegensatz zu heute ein teures Lebensmittel für Mistgabeln im Schlepptau, bahnt der Sauerländer Lindwurm besondere Tage. Die Männer ließen sich etwas einfallen und sich den Weg durch das alte Pfarrdorf. Redakteur und Fotograf sangen eben das Lied, das üblicherweise nur die Jüngeren sanwerden freundlich empfangen und versorgt, ein schönes Beispiel gen, „Lütke lütke Fastenacht…“, und bestanden auf dem Part dafür, dass Schönholthausenern Engstirnigkeiten aller Art fremd mit der „dicken Wurst“. sind. Bereitwillig geben die jungen Männer Auskunft über die
Ob sie mit dem Proviant wohl hingekommen sind?
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Stärkung muß sein
Abends kehren die Würstesänger im Gasthof Steinhoff ein, wo die Beute des Zuges geteilt und verzehrt wird. Das nebenbei erwirtschaftete Geld wurde bis vergangenes Jahr direkt bei Pastor Rinschen abgegeben, damit dieser es an einen guten Zweck weiterleite. Erkrankungsbedingt kann er dieses Jahr das Geld leider nicht in Empfang nehmen. Doch er kann sicher sein, dass es den Weg zu ihm finden wird. Wurden bisher überwiegend Projekte für arme Kinder in aller Welt unterstützt, ist dieses Jahr geplant, die Spende direkt in der Kirchengemeinde zu verwenden. Die Messdiener benötigen nämlich wetterfeste Capes. Dann können sie Prozessionen und Beerdigungen trocken überstehen. Auch die Würstesinger sind in diesem Jahr trocken geblieben, die Ausbeute ist so gut wie die Stimmung. Vor dem Abschied schmunzelt noch jemand, dass er glaube, die Würstesänger seien die eigentlich ersten Schönholthauser gewesen. Sein Vater und dessen Großvater seien schon mitgegangen, und einer der Großväter sei vermutlich irgendwann schon singend das Tal hoch gekommen und habe sich dann dort niedergelassen, um Schönholthausen zu gründen. Hört man dem „Geschmettere“ aus knapp 60 Kehlen zu, will man dies fast glauben; ein gewisses Gesangstalent kann man den Schönholthauser Männern nicht absprechen. So ziehen sie von dannen, dem geselligen Tagesausklang entgegen. Spaß haben und Gutes tun: Diese Kombination funktioniert in Schönholthausen perfekt. ■
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So schallt es auch dieser Tage durch die Gassen, und die Schönholthauser geben gerne. Hier und da legen die Würstesänger einen Zwischenstopp ein, stärken sich mit Essbarem und wärmen sich von innen. Manches mal habe dies in der Vergangenheit der eine oder andere übertrieben. Dann schloss man sich schon mal selbst in der Toilette ein oder nagelte einem anderen die Klotür zu. Ein anderes Mal habe plötzlich ein Ochse mitten in der Kneipe gestanden, und auch von Pferden geht die Legende.
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Natur und Umwelt sind jetzt auch beruflich sein Leben! THOMAS HESSE AUS GREVENBRÜC K HAT SEIT SEINER KINDHEIT EIN N AT Ü R L I C H E S V E R H Ä LT N I S Z U R N AT U R U N D S E I N E N L E B E W E S E N .
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it Anfang 40 stand für ihn fest, auch sein berufliches Leben in neue Bahnen zu lenken. Jetzt sitzt er mir gegenüber und wir sprechen über seine drei Bioläden in Grevenbrück, Altenhundem und seit kurzem auch in Olpe.
Natürlich regional
WOLL: „War diese Geschäftsidee überhaupt so geplant?“ T.H.: „Ja, aber sie kam mir erst im Juli 2011.“ WOLL: „Wann hat es bei dir KLICK gemacht hinsichtlich einer neuen Existenzgründung?“ T.H.: „Beim Laufen. Ich bin in der Langstreckenabteilung des TuS 08-Bilstein aktiv. Beim Training an der Habuche bin ich an einer veränderten Bandenwerbung eines örtlichen Unternehmens vorbeigelaufen. Da hat es KLICK gemacht. Etwas neues zu beginnen, sich zu verändern. Da kam die Idee mit der Gründung eines Bioladens in Grevenbrück. Direkt nach dem Training bin ich durch den Ort gefahren und habe mir das Geschäftshaus angesehen.“ WOLL: „Wenn du zurückblickst, gab es bestimmte Signale, die in Richtung Natur und Umwelt deuteten?“ T.H.: „Natur und Tiere waren immer ein besonders großer Teil meines Lebens. Mein Vater ärgert mich heute noch regelmäßig damit, dass ich als Kind beim Fußballspielen Blumen im Rasen betrachtet habe. Meine Lieblingsplätze waren eine örtliche
Gärtnerei und mein eigener Garten, den ich übrigens schon damals, 1978, ohne Gift und Kunstdünger betrieben habe. Ich war ständig in der Natur, bin als 10jähriger in den Deutschen Naturschutzbund (NABU) eingetreten und habe Unterschriften gegen Walfang gesammelt. Später war Konrad Lorenz mein großes Vorbild. Deshalb hatte ich kurzzeitig dann auch eine auf den Menschen geprägte junge Gans. Und eingekauft habe ich ständig im ersten Bioladen an der Bilsteiner Straße in Altenhundem.“ WOLL: „Und jetzt hast du selber 1+1+1, gleich 3 Bioläden. Haben die einzelnen Standorte unterschiedliche Sortimente?“ T.H.: „Altenhundem und Olpe sind ähnlich. Grevenbrück steht unter dem speziellen Anspruch: Bio, natürlich regional!“ WOLL: „Was verstehst du unter natürlich regional?“ T.H.: „Unverfälschte Nahrungsmittel, fair gehandelt, deren Herkunft max. 100 km um die Standorte liegt.“ WOLL: „Wieviele Mitarbeiter hast du?“ T.H.: „Einen festen und 11 Teilzeitbeschäftigte.“ WOLL: „Hast du für dich einen Leitsatz aufgestellt, den du täglich befolgst?“ T.H.: „Ja, nur verkaufen, wo ich selber hinterstehe und was ich selber kaufen würde.“ WOLL: „Wie stehen deine Mitarbeiter zu diesem Leitsatz?“ T.H.: „Sie sind mit dem gleichen Engagement dabei wie ich und an der richtigen Leidenschaft zu den Produkten arbeiten wir täglich. Ohne die geht nämlich nix!“
Gesundheit für die ganze Familie
WOLL: „Machst du Infoveranstaltungen oder Events für deine Kunden?“ T.H.: „Wir machen u.a. Kosmetikberatungen an bestimmten W.O.L.L. Frühjahr 2013 -
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Tagen und mehrfach im Jahr Kosmetikabende. Ausserdem regelmäßig Weinproben. In Gaststätten, Restaurants oder auch mal im kleineren Rahmen im Geschäft. Die nächste findet übrigens im Frühjahr statt. Näheres dazu demnächst auf unserer Homepage.“ WOLL: „Wer ist deine Zielgruppe?“ T.H.: „Alle Menschen, denen eine ordentliche Tierhaltung und natürliche Lebensmittel ohne endlose Listen von Zusatzstoffen wichtig sind. Die nicht nur satt werden wollen, sondern dabei auch noch genießen möchten. Das Verhältnis Frauen/Männer liegt bei 70 zu 30 % und die Kunden sind generationsübergreifend. Die 25+ sind stark im Kommen.“ WOLL: „Und was kaufen die so?“ T.H.: „Viele kaufen Produkte des täglichen Lebens zum Essen, Trinken, zur Körperpflege und für den Haushalt.“ WOLL: „Gibt`s besondere Wünsche?“ T.H.: „Du bist offensichtlich kein Wocheneinkäufer oder? Wir haben Feinkostangebote für jeden Gaumen und Geschmack. Du solltest einen Verkostungsbesuch wagen. Aber die Menschen klagen heute verstärkt über Allergien wie z.B. Zoliakli, Lebensmittelunverträglichkeiten, Hautallergien usw. Für diese Menschen haben wir eine Menge Produkte im Sortiment.“ WOLL: „Hast du für mich auch ein besonderes Produkt zum Verkosten?“
T.H.: „Da habe ich ein Bier aus dem Sauerland im Angebot, das den Namen JOSEFS trägt (übrigens das einzige Bier). Das Bier ist zwar nicht wie unsere anderen Biere BIO-Zertifiziert, die Brauerei bietet jedoch körperlich behinderten Menschen einen 100%igen sozialpflichtigen Arbeitsplatz und ist die erste behin- Thomas Hesse im Beratungsgespräch dertengerechte Brauerei in seinem neuen Bioladen in Olpe Europas. Und ihr Slogan heißt: „Trink Gutes. JOSEFS!“ Ich finde, so etwas muß man unterstützen. Deshalb habe ich das gelistet, obwohl es ausnahmsweise kein reines BIO-Produkt ist.“ WOLL: „Danke für die Empfehlung und wie lautet zum Abschluß dein Fazit?“ T.H.: „Gesund essen aus einer gesunden Tierhaltung heraus, gesund trinken und gesund leben. Nur, wer die Umwelt, die Natur und die Lebewesen liebt, lebt zufrieden!“ WOLL: „Thomas, alles Gute. Wir sehen uns im Frühjahr bei der nächsten Weinprobe. Die Kiste JOSEFS nehme ich allerdings gleich mit, woll!“ (womo) ■
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Wo wohnze?!? – Bausenrode! D I E G E S C H I C H T E D E S Ö R TC H E N S I M F R E T T E R TA L : ZWEI ORIGINALE ERZÄHLEN VON S TEFAN SC HRÖDER
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n Bausenrode gehen die Uhren anders. Gelegen in 400m Höhe auf einem Seitenplateau des Frettertales, gibt der Ort aktuell 18 Menschen eine Heimat. Das Altersspektrum reicht von der zweijährigen Lucia bis zur 103 Jahre alten Josefa Kramer. An drei Seiten von dichtem Wald umgeben und an einer Seite mit einem fantastischen Ausblick auf das Frettertal beschenkt, stehen die Bewohner hier über den Dingen und haben sich trotzdem eine gesunde Erdung bewahrt. Das macht meinen Besuch hier so besonders. Hier oben hält man zusammen, hier hilft man sich, hier feiert man. Zum Beispiel das Patronatsfest der Heiligen Drei Könige am 6.1., zu dem viele ehemalige Bausenroder in den Heimatort zurückkehren. Wenn ein Geburtstag gefeiert wird, kommen alle zum Gratulieren. Sehr beliebt ist auch das gemeinsame Reibekuchenessen. Ich bin hier, um zwei Originale zu besuchen: Josefa Kramer, 103 Jahre alt und Ludwig Börger alias „Beppo“, 73 Jahre alt. Ich sehe sie in der Stube des Hauses Kramer beisammen sitzen, höre ihre
Dönekes und vergesse dabei die Zeit. Wir streifen eine Spanne vom Mittelalter über den Zweiten Weltkrieg bis zum heutigen Tag. Bausenrode wurde im Mittelalter erstmals urkundlich erwähnt. Es soll hier sogar eine Burg gegeben haben. Einen Spurensucher mit Wünschelrute, „Schmiers Hännes“, habe es damals auch gegeben. Der kam allerdings aus Fretter und habe minutiös versucht, die Grundrisse dieser Burg nachzuzeichnen. Ihr Wasser beziehen die Bausenroder von Anfang an aus einer eigenen Quelle hoch oben im Berg. Bis 1957 wurde das Abwasser in die Wiesen geleitet, bevor schließlich eine Sammelvorrichtung gebaut wurde. Das war 2002 und an der haben alle aus dem Ort mitgearbeitet. Beppo lacht verschmitzt, als er verrät, dass man hier oben schließlich unabhängig von der Gemeinde bleiben wolle. Außerdem wäre es denen in Finnentrop zu teuer geworden, die Abflussrohre bis nach Bausenrode zu legen. Bei dem Luxus einer eigenen Quelle hat anfangs ausgerechnet die schlechte Wasserversorgung Josefa Kramer an ihrer Entscheidung zweifeln lassen, nach Bausenrode zu ziehen. Denn kaum war sie 1937, damals 27jährig, in Bausenrode angekommen, war die Quelle kurzzeitig versiegt; am zweiten Tag nach Oma Kramers Ankunft floss in Bausenrode kein Wasser mehr. „Ich bin es hier schon leid“, soll sie damals gesagt haben. Doch das Wasser floss wieder, Oma Kramer blieb und baute Respekt einflößendes auf.
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1909 in Fretter gegenüber der Knochenmühle geboren, heiratete sie 1937 ihren Mann Josef und zog mit ihm nach Bausenrode. Josef hatte damals Glück, denn weil er schon im ersten Weltkrieg gekämpft hatte, wurde er zum ebenso verhängnisvollen zweiten nicht eingezogen. So blieb Zeit und Kraft für die Landwirtschaft und die Versorgung zahlreicher Flüchtlinge. Das Paar bekam sieben Kinder, ein Zwillingspaar eingeschlossen, aus denen heute 11 Enkel und 13 Urenkel hervor gegangen sind. 1957 aber starb Josef Kramer und hinterließ Josefa die alleinige Verantwortung für die Kinder und den Hof. „Mein ganzes Leben war von viel Arbeit geprägt“, sagt sie. Ihr Blick schweift aus dem Fenster. Als Sohn Norbert 1973 heiratete und auf dem Hof blieb, die Kinder nach und nach das Haus verlassen hatten, hatte Josefa Kramer mehr Zeit für ihre Hobbies: der Seniorentanz und die –freizeiten, der Garten, Stricken und Spazierengehen. Und durchaus auch das Flirten. Ihr „Date“ mit 100 Jahren mit dem damals ebenfalls 100jährigen Toni Schürmann aus der Illeschlade ist legendär. Oma Kramer sitzt gelassen in ihrem Sessel und lächelt; sie ist ein rührendes Zeugnis einer langen Geschichte.
Josefa Kramer sei nicht die einzige Berühmtheit, die der Ort hervorgebracht hat, sagt „Beppo“. Sein Großonkel Franz-Josef Börger, genannt „Alter Wolf“, wurde bekannt als Begründer der Deutschen Pfadfinderbewegung. Der „alte Wolf“ unterhielt eine rege Freundschaft zu Karl May, den er am 15.01.1902 in Koblenz auch persönlich traf. Von Martin Arens, der es in den USA bis zum Vizegouverneur brachte, war ja bereits in unserer vergangenen Ausgabe zu lesen. Die großen Abenteuer schienen Josefa Kramer und Ludwig „Beppo“ Börger nie gesucht zu haben. Sie blieben bescheiden, arbeitsam und bodenständig und sind so fest mit Bausenrode verbunden, dass es nicht möglich ist, die Geschichte des Ortes ohne die zwei zu erzählen. Beppo verabschiedet sich, er müsse noch die Pferde reinholen. Oma Kramer bleibt sitzen und schmunzelt. „Wenn dieser junge Ostentroper jetzt Quatsch schreibt, kommen wir ihm da rüber“, sagt sie zum Abschied. ■
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Dani und Maxi, MIT EIGENINITIATIVE UND TEAMSPIRIT IN DIE GEMEINSAME ZUKUNFT
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OLL traf zwei junge Menschen, die gerade nicht stellvertretend sind für die von uns Älteren voreilig und oft unbegründet als „Null-BockGeneration“ bezeichnet wird. Wir haben Daniela Limper und Maximilian Ellinger aus Elspe die Aufgabe gestellt, sich in einem Überkreuz-Interview über gestern, heute und morgen zu befragen. Dabei gelangen sie in zwei unterschiedlichen Lebensläufen, über zwei getrennte berufliche Herausforderungen und Berufsziele zu einer gemeinsamen privaten Zielstellung. Leben und arbeiten für eine spannende Zweisamkeit! Hier ist das beispielhafte und nachahmenswerte Ergebnis. Dani: „Maxi, du bist beim Finanzamt Olpe beschäftigt. Welchen schulischen Weg hast du dafür genommen?“ Maxi: „Ich habe 2009 mein Abitur am Gymnasium Maria Königin gemacht.“ Dani: „Musstest du für deine Ausbildung beim Finanzamt eine Aufnahmeprüfung machen oder hast du dich einfach beworben.“ Maxi: „Nein, ich habe mich vorher auf der Berufsmesse in Olpe nach möglichen Berufen erkundigt. Dabei bin ich auch auf die Arbeit beim Finanzamt in Olpe aufmerksam geworden. Da habe ich mich dann beworben. Eine extra Aufnahmeprüfung oder einen Test gab es nicht. Ich wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Diese Hürde habe ich dann aber zum Glück erfolgreich genommen.“ Dani: „Wie muss man sich den Finanzamtsalltag in der Ausbildung vorstellen?“ Maxi: „Die Ausbildung ist sehr abwechslungsreich. Man durchläuft viele verschiedene Stellen im Haus und lernt dabei spätere
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mögliche Einsatzgebiete kennen. Besonders spannend, muss ich sagen, war die Zeit in der Betriebsprüfung, wo ich auch mit in den Außendienst konnte.“ Dani: „Du hast den dualen Weg gewählt, was heißt das?“ Maxi: „Neben den praktischen Ausbildungsabschnitten habe ich auch theoretische Studienabschnitte an der Fachhochschule für Finanzen in Nordkirchen besucht. Man bekommt aber über die gesamte Ausbildungszeit ein festes Gehalt.“ Dani: „Wie war die Aufteilung zwischen Theorie und Praxis?“ Maxi: „Die Abschnitte waren insgesamt fast gleich lang.“ Dani: „Wann war die Abschlussprüfung und welche Anforderungen wurden an dich gestellt?“ Maxi: „Die Abschlussprüfung hatte ich letztes Jahr im Sommer. Sie besteht aus fünf 5-stündigen Klausuren in Fächern wie Einkommensteuer, Bilanzsteuerrecht oder Umsatzsteuer. Nachdem diese bestanden waren, musste man noch eine 5-stündige mündliche Prüfung in einer Gruppe ablegen.“ Dani: „Was ist mit den Noten aus der Studienzeit vor der Abschlussprüfung? Zählen die auch?“ Maxi: „Teilweise fließen die Leistungen aus den vorherigen Studienabschnitten mit in die Gesamtnote ein. Allerdings zählt die Abschlussprüfung zu 75 %. Daher hatte es keine große Auswirkung.“ Dani: „Was ist dein Tätigkeitsbereich jetzt, nach der Ausbildung und dem Studium?“ Maxi: „Nach der Abschlussprüfung konnte ich am Finanzamt in
Olpe bleiben. Dort bin ich nun in der Veranlagungsstelle eingesetzt und bearbeite die eingehenden Steuererklärungen.“ Dani: „Wie siehst du deine Karrierechancen, du bist ja mit 23 noch sehr jung?“ Maxi: „Darüber mache ich mir jetzt, so kurz nach dem Ende
meiner Ausbildung, noch keine Gedanken. Erstmal möchte ich Erfahrung sammeln, da man selbst nach 3 Jahren Ausbildung noch nicht alles weiß.“ Dani: „Möchtest du wirklich auf Dauer in diesem Job arbeiten?“ Maxi: „Sich für einen Job in meinem Alter fest zu entscheiden, wäre nicht richtig. Mit dem bis jetzt erreichten Abschluss stehen mir viele Türen offen.“ Dani: „Wie und was denkst du über den Begriff „Familie heute?“ Maxi: „Der Begriff ist heute viel moderner und flexibler zu verstehen. Allerdings ist meiner Meinung nach eine gute und intakte Familie genauso wichtig wie früher.“ Dani: „Möchtest du Kinder haben?“ Maxi: „Zu einem späteren Zeitpunkt denke ich schon. Momentan kommt es noch nicht in Frage. Was du alles wissen willst. Jetzt bin ich aber mal dran.“ Maxi: „Daniela, wie alt bist du, wo wohnst du und was sind deine beruflichen Ziele?“ Dani: „Ich bin 20 Jahre alt und wohne auch in Elspe. Zurzeit bin ich im 3. Lehrjahr in der Ausbildung zur Ergotherapeutin. Im kommenden Sommer steht mein Examen an. Zur Info, die Ausbildung kostet richtig Geld!“
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Maxi: „In welchen Einrichtungen siehst du dein späteres Berufsleben?“ Dani: „Als Ergotherapeutin habe ich verschiedene Optionen. Ich kann z.B. in Altenheimen, Ergotherapie-Praxen, RehaKliniken, Krankenhäusern, Behindertenwerkstätten und Kindergärten arbeiten. Durch meine Praktika habe ich bereits einzelne Einrichtungen kennengelernt, allerdings kann ich jetzt noch keine Entscheidung treffen, in welchem speziellen Tätigkeitsbereich ich später arbeiten möchte.“ Maxi: „Kannst du den Beruf auch hier in Lennestadt ausüben?“ Dani: „Ja, in Bilstein und Altenhundem, in den Altenheimen Elspe und Bilstein, den Werthmann-Werkstätten und im integrativen Kindergarten Meggen, nur um ein paar Stellen zu nennen, würde grundsätzlich die Möglichkeit bestehen.“ Maxi: „Was tust du aktuell dafür?“ Dani: „Wie gesagt, Prüfung im Sommer. Dafür geht es jetzt so langsam in die „heiße Phase“ Ich muss neben den Praktika Lernstoff, der für die Prüfungen relevant ist, wiederholen und diesen mit meinen praktischen Erfahrungen verknüpfen.“ Maxi: „Was bedeutet das mit den Praktika genauer?“ Dani: „Das letzte Jahr der 3jährigen Ausbildung umfasst drei berufsbezogene Praktika die jeweils 3 Monate dauern. In dieser Zeit bekommen wir Auszubildende einen Einblick in die verschiedenen Bereiche in denen wir später arbeiten können. Zum Beispiel Neurologie, Pädiatrie, Psychiatrie und Arbeitstherapie.“ Maxi: „Musst du eine qualifizierte Vorbildung dafür haben?“ Dani: „Der Realschulabschluss ist Voraussetzung. Ich habe anfangs erst das Gymnasium bis zum 11. Schuljahr besucht und mich dann durch ein Schulpraktikum im Bereich Ergotherapie gegen das Abitur und für eine Ausbildung entschieden.“ Maxi: „Du sagst, die Ausbildung kostet richtig Geld. Gibt es dafür irgendwelche Fördermittel oder Beihilfen?“ Dani: „Insgesamt kostet die Ausbildung in den 3 Jahren ca. 18.000 €. Neben der Unterstützung durch meine Eltern, bekomme ich BaföG seit dem Beginn der Ausbildung. Zusätzlich werde ich durch einen Ausbildungskredit der KfW-Bank gefördert.“
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Maxi: „Denkst du auch über eine selbständige Tätigkeit nach?“ Dani: „Momentan noch nicht. Ich mache dieses Jahr erst mein Examen und möchte daher noch praktische Erfahrung sammeln. Um eine Praxis zu führen, benötigt man Berufs- und Lebenserfahrung. Und die bekomme ich erst durch weitere Fortbildungsmaßnahmen und die tägliche Arbeit vor Ort mit den Menschen über mehrere Jahre hinweg.“ Maxi: „Du arbeitest auch noch im Restaurant „Suerlänner Eck“ in Kirchveischede im Servicebereich, auch um deine Ausbildung zu finanzieren. Hast du eine besondere Vorliebe für diese Branche?“ Dani: „Hauptsächlich bediene ich die Gäste. Mir macht diese Arbeit sehr viel Spaß, da ich dort ständig mit Menschen in Kontakt trete. Das mag ich auch an meinem späteren Beruf als Ergotherapeutin.“
Maxi: „Bekommst du die beiden Tätigkeiten, Ausbildung und Gastrojob, gut unter einen Hut?“ Dani: „Ja meine Ausbildung absolviere ich unter der Woche und am Wochenende arbeite ich im Familienbetrieb Linneweber. Das funktioniert zeitlich ganz gut.“ Maxi: „Hast du überhaupt noch Zeit für Privates?“ Dani: „Ja da bleibt genug Zeit für. Allerdings, wenn die Prüfungen im Sommer anstehen, muss ich auch private Dinge zurückstellen. Zum Glück betrifft dies aber nur einen überschaubaren Zeitraum.“ Hier müssen wir leider unterbrechen, bevor die beiden weiter ins Private abtauchen. WOLL: „Hallo, Ihr zwei, darf ich euer spannendes „Überkreuz-Interview“ stören und meine Schlussfragen stellen? Dani und Maxi, wann und wo habt Ihr Euch kennengelernt?“ Maxi: „Wir sind seit dem 20.08.2011 zusammen. Kennen gelernt haben wir uns eigentlich schon vorher und zwar auf dem Schützenfest in Elspe.“ WOLL: „Gab es bisher auch mal unterschiedliche Auffassungen, eine solche nicht ganz einfache Aufgabe der gemeinsamen Ziel- und Zeitplanung in die Tat umzusetzen?“ Dani: „Ja die gab es auch. In der Zeit, wo Maxi seine Abschlussprüfungen hatte, war er auch mal mehrere Wochen nur in Nordkirchen. Das war teilweise schon schwer.“
WOLL: „Letzte Frage: Wann zieht Ihr zusammen, wann heiratet Ihr und wann kommt...? Dani und Maxi, diese Fragen könnt und müsst Ihr nicht heute beantworten. Aber wir werden Euch ein Stück auf dem Weg in eine gemeinsame Zukunft begleiten, wenn Ihr erlaubt. Wir wünschen Euch dabei nur das Allerbeste und dir, Dani, ein richtig erfolgreiches Examen und einen guten Start ins Berufsleben. Ich denke, wir hören und lesen uns noch! (womo) ■
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Hauptstadtreporter UND KOCHEN KANNSE OOCH NICH Ab een bestimmtet Alter isset ja nich mehr so leicht dit richtije Pangdang für ne Partnerschaft jeschweige denn Ehe zu erhaschen. Dit hat ooch eindeutich wat mit Ansprüche zu tun - zu dick, zu dünn, zu hässlich und zu doof, zu kleen, zu wenich Haare na und so weiter... Weil ick ja nich janz soville Zeit zum Baggern habe, dachtick mir dit Intanet zuhülfe zu nehmen. Bester Kumpel Andi und icke also vor der Kiste und n Baggerportal uffjerufen. “EjNietepartner.de” oder so ähnlich heisst ditt. Ick mir, na klar, ins beste Licht jesetzt, Körper wie Adonis, Geist wie Einstein und Potenz wie mein Kleengartenkanickel Justav. Dit Bild von mir hab ick noch leicht jetunt, Falten raus, Grinsen rein. Bei Eigenschaften hab ick lange überlegt und weil Andi dit Jetrödel uffen Zeiger jing hatta mir schnell dicktiert: liebe- und verständnisvoll, zärtlich, einfühl- und aufmerksam, beschützend und romantisch. Ick wees bis jetzt nich von wem er jesprochen hat - aber ick habs mal so übernommen. Bei der Spalte “Ihre Wunschfrau” wollt ick erst einjeben: 96zichjährige Millionärin für Hochzeit jesucht aba Andi meinte dit käm nich so jut. Ick also meene Vorstellungen vonne jroße Liebe schwerstens in Worte jefasst und dann veröffentlicht. Ne Ihmehl sollte ick anjeben, wo die süssen Schnecken alle hinschreiben können. Andi`s Rat: Leg dir extra ne Mehladresse dafür zu! Nach reichlich Überlegung hatt ick se: liebmirwieickdir@aol.com, ja Männers können roh-mann-tisch sein, wa? Und tatsächlich - vonne Sandra habbick ne Mehl jekricht, findet mir ja janz interessant und wäre einem Treffen nich abjeneigt. “Nich abjeneigt” is ooch ne Formulierung wie “kann sein-muss aba nich!” Dit erste Deht war uff neutralem Boden - also in meiner Lieblingskneipe Petite Claudine - erst dacht ick Cindy aus Marzahn fliecht ein - aber nee, dit war schon für mir jedacht,
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dit loofende Paket! Man(n) soll ja nich nach Äusserlichkeiten kieken aber wat zuviel is is zuviel! Wegen der Anständichkeit bin ick jeblieben, so für schmolltork, kann ja nich einfach uffspringen und flüchten. Nach ihrn Fragen “wat machense denn beruflich?” und “ach, genauso hab ick sie mir ja vorgestellt” hatt ick schon 3 Mollen intus - sie wurde einfach nich schöner - och nich nach 3 Kurze. Und da ja Essen der Sex det Alters is und mir och keen bessret Thema in Kopp kam, hab ick mal nach ihrem Liebelingsessen jefragt. Wirklich ohne Hinterngedanken, der war übrigens och mächtig gewaltich.Wat n Zufall: Spagetti! Hab gleich von meiner leckeren selbst-jemachten Nudelsoße mit Speck, Zwiebeln, Knoblauch in Fett anjebraten, ne kleene Mehlschwitze mit Pfeffer und Tomatenmark dazu n Löffel Zucker und rühren rühren rühren in die Topp und abschmecken... mmmmh! Dazu frischen Parmesan! Die kiekt mir an wie Walross: ”Oh, n Mann der Kochen kann, wie interessant.” Und nach ihre Kochkünste jefragt bestanden die nur aus Erhitzen und Erwärmen - ick wusste dat sowat dickmachen tut! Und weil Liebe ja nu mal durch n Magen jeht stand fest, das wa nich für dit Jemeinsame jemacht sind. Stöhrte aba nüscht! Ham wa noch drei Fläschken Prosäcko jelöffelt und uns mit n Kuss uffe Neese nach 4 ! Stunden fast nüchtan jetrennt! Für imma! Netta Abend! Ach ja, nächsten Montach jibbts Spagetti, falls wer Lust hat? Euer Blockimann ■
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Sankt Rafael harr Urläouw hat un kam grad trügge van Breylen-Stadt un woll sik wier tau’r Stiee mellen, do raip use Hiärguatt ok all: vertellen! Diu wörst jo wual im Siuerland, meyn Raiseengel, dät is scharmant! Niu segg mol, biu’t do ungen gäiht, of alles am rechten Platze näou stäiht. Sind de Wiesen grain? Sind de Aiken wassen? Un konnste dik diäm Siuerlänner Platt aanpassen? Viär allen Dingen: Wat maket de Luie? Biu stäihert met Äinfachhait un Truie? Dor harr Sankt Rafael gnaug te luawen, van blanken Huisern un gemütlechen Stuawen, van häougen Biärgen un frisker Luft, van Wiesen un Görens un Blaumenduft; van lustegen Kingern un fleytegen Fruggen un erensthaftegen Männern, diän me gutt kann truggen. Aawer, aawer – un de Engel schudde am Koppe –
o Herr, vergiew mey aarmen Troppe, ik segget nit geren, doch mott et seyn: De Luie in Westfalen sind anders ase am Rheyn. Westfalen sind all ase steyv bekannt, aawer de gröttesten Dickköppe hiärt’t Siuerland. Wat se wellt, dät wellt se! Bo se sind, do gelt se! Iähr Sinn is twiäs, de Köppe sind rund, wat se siät, wat se biät, jedes Woot weyger’n Pund. – Do fenk use Heerguat aan te glünsken: Meyn Rafael, ik möchte wünsken, et gäften diär Steywen näou mehr in der Welt, wat sind se fix, wann’t erensthaft gelt! Wat konnt se kuiern, bo’t der Maihe weet, dann is et ne nit te fräouh un te spät. Se hallet meyn Woot, ase’t im Hiäten stäiht, un se sind ok höflech, wann’t nit anders gäiht. Meyne Siuerlännder sollt grad bleywen as se sind. Niu goh und reste dik iut, miyn Kind. ■
(gefunden und eingeschickt von Helmut Burkhardt aus Flape)
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Wer lesen kann, ist klar im Vorteil! S E C H S B E G E I S T E R T E L E S E R AT T E N – G E BA L LT E F R AU E N P OW E R
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iese existenzielle Aussage steht auf der Homepage der Buchhandlung am Rathaus in Finnentrop, sozusagen als Leitsatz einer speziellen Unternehmensphilosophie, die Uta Deitenberg sich im täglichen Umgang mit Ihren Büchern und den Menschen, die zu ihr kommen, zu eigen gemacht hat. WOLL hat sie anlässlich des 25jährigen Jubiläums in Ihrer „literarischen Welt“ besucht. WOLL: „Frau Deitenberg, wie und wann hat Sie die Leselust erfasst?“ U.D.: „Ich war als Kind schon eine richtige Leseratte und es gab damals nur einen Berufswunsch für mich, den der Buchhändlerin. Meine Ausbildung habe ich in der Bücherstube Hachmann in Olpe gemacht und dort auch nach dem Abschluß weiter gearbeitet. Die Buchhandlung hier in Finnentrop wurde im Jahre 1988 von Doris Müller und Elisabeth Schäfer gegründet. Als Novum kam hinzu, dass die neu geschaffene Gemeindebücherei mit in die Räumlichkeiten integriert wurde. Das ist bis heute so.“ WOLL: „Ist das ungewöhnlich?“ U.D.: „Sehr. Mir sind maximal 2 Orte bekannt, wo dieses Modell erfolgreich funktioniert. Sie müssen wissen, dass in unserer Gemeindebücherei die Leute sich die Bücher kostenlos ausleihen können. Wir, das heißt meine Kolleginnen und ich, haben uns umfassend über die unterschiedlichsten Bücher informiert. Einmal, um den Zeitgeist der literarischen Erzeugnisse den individuellen Lesebedürfnissen von jung bis „älter“ anzupassen und andererseits den Lesehungrigen auch Tipps über die Inhalte und Themen der Leihbücher zu geben.“ WOLL: „Wann sind Sie damals eingestiegen? U.D.: „2005, als Doris Müller ausgeschieden ist. Und als die Mitgründerin Elisabeth Schäfer Ende 2010 nach 23 Jahren in den Ruhestand ging, habe ich die Buchhandlung am 1.1.2011 eigenverantwortlich übernommen.“
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WOLL: „Haben Sie in der Zeit bis heute etwas verändert?“ U.D.: „Wir haben im Herbst 2011 die Räume umgestaltet und das Ambiente den aktuellen Bedürfnissen unserer Kunden angepasst. Es gibt gemütliche Leseecken zum Verweilen, Stöbern, Plaudern, Informationen einholen, die wir gleichzeitig auch für spannende Lesungen für Erwachsene, Kinder und Jugendliche nutzen.“ WOLL: „Werden diese Events gut angenommen?“ U.D.: „Das kann man wohl sagen. Je nach Bekanntheit der Autorin oder des Autors müssen wir bis zu 50 Stühle aufstellen, damit wir die Gäste aufnehmen können.“ WOLL: „Wen konnten Sie z.B. für eine solche Autorenlesung bei Ihnen gewinnen?“ U.D.: „Am 2.10. letzten Jahres hatten wir den Bestseller-Autor
Peter Prange zu Gast. Unsere Buchhandlung war bis auf den letzten Platz ausverkauft, als er Kostproben aus seinem neuen Roman „Der Kinderpapst“ zum Besten gab. Anschließend hat er noch viele Exemplare signiert und den wissbegierigen Zuhörern Rede und Antwort gestanden. Das war ein tolles Ereignis, von dem heute noch zahlreiche Kunden reden und auch schwärmen.“ WOLL: „Dann bedienen Sie ja mit Ihrem Angebot alle Zielgruppen?“ U.D.: „Ich denke schon. Neben dem kostenlosen Ausleihen der persönlichen Lesewünsche aus unserer Bücherei, legen wir ganz besonderen Wert auf Kinder- und Jugendbücher. Meine „Mädels“ sind alle topfit, wenn es um die entsprechenden Fragen der jungen Kunden geht. Dazu kommt die gut zusammengestellte Belletristikabteilung. Und sollte mal was momentan nicht vorrätig sein, wird es umgehend besorgt. Attraktive Geschenkartikel und Schreibwaren runden unsere Vielfalt ab.“ WOLL: „Gibt es zum 25jährigen kleinen Jubiläum schon etwas zu sagen?“ U.D.: „Wir feiern den Geburtstag am Samstag, den 9. März. Wer Lust hat, soll einfach reinkommen, sich umschauen, ein bisschen stöbern, klönen und sich entspannen. Um 15.30 Uhr
findet eine Lesung für Frauen bei Kaffe und Kuchen statt. Eintrittskarten sind ab sofort bei uns erhältlich. Wir haben aber leider nur Platz für 50 Leute.“ WOLL: „Wen konnten Sie als Gastautor gewinnen?“ U.D.: „Die Schriftstellerin Sigrid Hunold-Reime liest aus ihrem gerade erschienen Buch mit dem Titel: „Hab keine Angst, mein Mädchen!“ Ein lebendiger, lockerer Roman für Frauen, der auch das Thema Demenz behandelt.“ WOLL: „Steht noch eine weitere Veranstaltung an?“ U.D.: „Im Frühjahr führen wir wieder eine spannende Kinderund Jugendbuchwoche durch. Diese, alle 2 Jahre stattfindende Aktion, wird von der Gemeinde und der Sparkasse Finnentrop tatkräftig unterstützt und ist für alle Kinder in unserer Gemeinde kostenlos. Das ist doch toll, woll. Weitere Lesungen werden folgen, die Termine findet man auf unserer Homepage www. buchhandlungamrathaus.de. WOLL: „Frau Deitenberg, wir wünschen Ihnen für die nächsten 25 Jahre nur das Allerbeste. Und betreuen Sie den WOLLShop weiter mit der gleichen Leidenschaft wie Sie Ihre Buchhandlung hegen und pflegen. Viel Glück!“ (womo) ■
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Saalhauser Schlemmer-Impressionen
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W I L L KO M M E N
Peter Rameil: „Steaks und Wild, den feinen Hunger stillt. Dazu ein frisches Pils. Dat passt, da kannse machen wasse wills!
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Der Kreisschützenbund Olpe UND SEINE 72 SCHÜTZENVEREINE VON WOLFGAN G KLEIN
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ie WOLL-Redaktion hat sich zur Jahreswende Gedanken gemacht, wie wir Ihnen 2013 einige Überraschungen bereiten können. Eine ist die Entscheidung für eine Serie, in der wir das Vereinswesen in unserer engeren Heimat unter die Leselupe nehmen wollen. Da wir bei der Frühlingsausgabe schon unseren Partner aus dem anderen Teil des Kreises an der Seite haben, können wir uns Themen aus dem ganzen Kreis Olpe vornehmen. Nach kurzer Recherche stand fest, es muß das Schützenwesen sein. 72 Vereine gibt es. Und alle Schützenbrüder zusammen?
Wieviele Mitglieder mögen es sein, was meinen Sie? Die Auflösung folgt in der Sommerausgabe. Sie können uns allerdings Ihre Schätzung schreiben oder mailen. Auf den folgenden Seiten bekommen Sie eine Menge Informationen über den KSB, den Kreisschützenbund. Wer sind die Männer, die über die Geschicke des Schützenwesens wachen, die viel Zeit, Freizeit, aufwenden im Bereich Organisation, Veranstaltungen, Festfolgen, Termine, Kreisschützenfeste und sogar Bundesschützenfeste. Kreisschützenfeste finden alle 3 Jahre statt. 2012 waren die Orte
DER AKTUELLE KSB-VORSTAND: v.l.n.r. ANDRÉ ARENZ, CHRISTIAN SCHULTE, MARTIN TILLMANN, MARKUS BRÖCHER, LUDGER MAIWORM UND HUBERTUS SCHÜRHOLZ
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Oberhundem und Kirchhundem Ausrichter. Als bestens geeignete Veranstaltungslocation erwies sich die Sauerlandhalle oder Volksbank-Arena in Altenhundem, denn schließlich mussten ja 72 festlich herausgeputzte Vereinsabordnungen, herrlich anzuschauende Majestäten, klangvolle DER CHEF DES KSB, KREISOBERST MARTIN TILLMANN AUS BILSTEIN Musikkapellen und weitere illustre Gäste aus Politik, Wirtschaft und natürlich der Geistlichkeit aufgenommen und unterhalten werden. Die Bilder der Majestäten vermitteln den hochoffiziellen Charakter eines solchen Ereignisses. Dass sich unter die Königsmännerwelt auch eine attraktive Jungschützenkönigin mischt, mutig und selbstbewusst, war der WOLL-Redaktion bis zuletzt auch nicht bekannt. Umso schöner ist es, dass wir Sie Ihnen optisch präsentieren können. Ein Interview mit Verena Hennecke werden wir uns für die Sommerausgabe aufheben. Spannend wird es allemal, zumal wir sie von unserem jüngsten Redaktionsmitglied befragen lassen. Daniela Brinkers ist 23, kommt aus Kirchhundem und studiert z.Zt. im Frankenland. Dort hat sie als Exil-Sauerländerin eine Menge fränkische Erfahrungen gesammelt und in einer Geschichte lesbar gemacht. Auch dabei geht es ums Feste feiern, allerdings nach fränkischer Lebensart. 90 Jahre der Tradition verschrieben Gestern, heute, morgen, keine leichte Aufgabe für die Männer um Martin Tillmann, dem 1. Vorsitzenden des Kreisschützenbundes Olpe. WOLL traf sie bei einer Sitzung in der Biggeseehalle in Sondern. Anlaß ist der Kreisdelegiertentag am 15. März in eben dieser Halle, zu dem fast 500 Teilnehmer erwartet werden. Ein Grund zu tagen unter Anwesenheit der Vorstandsriege des Schützenverein Sondern, des Hausherrn sozusagen. Organisatorische, logistische und Kapazitätsfragen standen auf der Tagesordnung.
Viel ist passiert in den Jahren von 1923 bis heute. Der KSB hat seine eigene Geschichte geschrieben, die in der Chronik von 1998 ihre besondere Wertschätzung gefunden hat. Erwähnt sei hier, dass sich der KSB am 19. Mai 1951 wieder neu gegründet hat. Unter Federführung des damaligen Vorsitzenden des St. Sebastianus Schützenvereins Olpe, Major Herbert Hesse fand die Versammlung im Hotel Biggemann in Finnentrop statt. 28 Vereine waren anwesend, 23 erklärten sich mit der Neugründung einverstanden. Alsdann wurde die von einer Kommission entworfene Satzung zur Annahme vorgelegt und einstimmig angenommen. 2 Jahre später erfuhr auch der Sauerländer Schützenbund (SSB) seine Wiedergründung. Nach der Satzung hieß er „Schützenbund des kurkölnischen Sauerlandes“. Erst mit der neuen Satzung aus dem April 1972 wurde der heutige Name „Sauerländer Schützenbund“ festgeschrieben 1955 trat der KSB dem SSB bei. Heute gehören ihm neben dem KSB auch die Kreise Lippstadt, Iserlohn und Soest an.
Kreisschützenkönig Reinhard Baumhoff aus Oberelspe mit Gattin.
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Im Jahre 1981 feierte der Kreisschützenbund sein erstes Kreisschützenfest in Schönholthausen. Albert Böttenberg aus Oedingen war der erste Kreisschützenkönig und viele werden ihm noch folgen. Auch hier werden wir auf Spurensuche gehen und versuchen, eine noch nicht entdeckte Episode aus dem Leben eines „Königs“ zu finden. Ein Großereignis steht uns aber noch im September bevor. Der St. Matthäus Schützenverein Rüblinghausen ist Ausrichter des Bundesschützenfestes 2013. KSB-Vorstandsmitglied, stv. Kreisoberst Markus Bröcher aus Rüblinghausen hat zusätzlich zu seinem Amt im KSB eine Riesenaufgabe mit zu stemmen. Dazu wünschen wir ihm und seinen Mitstreitern schon jetzt viel Kraft und Kreativität bei den Vorbereitungen. Auch bei solchen Großveranstaltungen sind die umtriebigen Mitglieder des Kreisvorstandes unermüdlich mit im Einsatz – ehrenamtlich versteht sich – und voller Leidenschaft, auch, wenn sie manchmal Leiden schafft. ■ Stv. KREISOBERST MARKUS BRÖCHER AUS RÜBLINGHAUSEN
KREISJUNGSC HÜTZENKÖNIG ROBIN SRENK AUS HALBERBRAC HT MIT JAQUELINE GROBBEL
Sachen gibt es im Kreis Olpe Verena Hennecke, die amtierende Jungschützenkönigin aus Kirchhundem, war 2011 Königin an der Seite des Jungschützenkönigs Tobias Grap. Ein Jahr später sagte sie sich: „Was die Jungs können, kann ich doch auch“. Sie stellte sich in die Reihe der männlichen Mitbewerber, schoß das Zepter ab und kurze Zeit später war sie die „neue Regentin“, das heißt Jungschützenkönigin von Kirchhundem. Dort scheint das Mode zu machen, denn Verena ist mittlerweile die dritte weibliche Majestät im Jungschützenbereich. Als es auf dem Kreisschützenfest im September 2012 um die höhere Würde ging, hat sie allerdings ihren männlichen Artgenossen den Vortritt gelassen.
JUNGSC HÜTZENKÖNIGIN VERENA HENNEC KE AUS KIRC HHUNDEM MIT SEBASTIAN HUSTERT
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„So sind die Frauen im WOLL-Land“ meint der Redakteur. „Sie kommen langsam, aber gewaltig, woll!“
Exil-Sauerländerin berichtet: Schützenfest in Oberfranken Dat erste Schützenfest in Oberfranken: Da denkden Getränken ist der König/die Königin sehr ste noch, dat kann so schlimm nich sein, großzügig: Bier, Bier, Bier, Bier, Bier, Schnaps, geschweige denn anders als die Sauerländer Schnaps, Schnaps, Schnaps, Schnaps. Und zwar Schützenfeste! Ohne etwas vorwegnehmen zu mehr als die ein oder andere Schützenschwester wollen, so anders isset wirklich nicht, aber dat ein und Schützenbrüder vertragen (an dieser Stelle oder andere muss erzählt werden. Aber fangen beömmelt sich der trinkfeste Sauerländer sehr)! wir von vorne an… Das schlimmste an diesem Tag ist der noch ansteDie Männer bauen vor dem eigentlichen hende Marsch vom Marktplatz des Dorfes zum Schützenfest dieses dabberte Festzelt auf, wähFestzelt. Die nur etwa 800 Meter werden wahne rend die Frauen sich den Vorbereitungen in der angeheitert und torkelnd hinter sich gebracht, Küche widmen. Anschließende werden Biernur um dann anschließend wieder mal was zu DIE NEUE AUS KIRCHHUNDEM zeltgarnituren ins Zelt geschleppt. Das ist dann trinken: Im Festzelt wartet schließlich – Oh auch eine Aufgabe, bei der wiedermal die Frauen mit anpacken Wunder, lange nicht gehabt! – ein kühles Bier. müssen. „Des is fei kaa Aafgab für a Fraa!“, mag manche Fränkin Der Tag endet mit einem ruhigen Event, bei dem mehr die nun erbost sagen. Doch Arbeit ist Arbeit ist Arbeit und die muss Rentner ihren Spaß haben werden als die jugendlicheren erledigt werden. Besucher. Die Musigger sind meist selber im fortgeschrittenen Wenn das Zelt nach einem Tag harter Arbeit endlich steht, kann Alter, aber trotzdem können sich manch jüngeren Besucher auch das Feierabendbier getrunken werden. Es ist nicht so, dass nicht davon lossagen, im Zelt zu bleiben und bei den diversen, nicht schon genug beim Anzapfen der Bierfässer floss, aber das oft volkstümlich angehauchten, Liedern mitzuschunkeln. Dabei kann ja getrost ignoriert werden. Dabei bespricht man dann gibt es dann auch mehr als ein „Prosit der Gemütlichkeit“, was noch Diverses („Des koo‘ fei net so hänga bleibn“, „Wemer jez wiederum heißt: Bier Bier Bier. Die Bedienungen haben alle scho‘ in die Bar könndn…“, „Ob des Wedder guud bleibt?“, Hände voll zu tun, um die Maßen und Seidla an die Tische zu „Sons geets dir guud, oda? Mir do einfoch mei Kulmbacher bringen. Die durstige Meute wird also mit alkoholischen klaua wolln!! Da schaust gleich bleed wennst aan vorna Ladz Getränken immer heiterer und wird zum Ende des Abends ihren krigsd!“). Platz an den Bierbänken verlassen und direkt vor die Bühne Die Tage bis zum Schützenfest sind also gezählt und dann geht’s wechseln. Dort tork….äh, tanzen alle dann Discofox und am Samstag auch schon los. Natürlich erst der obligatorische Foxtrott. Kirchgang vorher, bei dem festlich in die Kirche eingezogen wird Wenn mancher nun genug davon hat, wird wieder der Ort mitsamt den Männern in Kitteln, die Damen in Dirndln, mit gewechselt: diesmal geht es in die Bar, wo Cocktails und der Fahne und allem was dazu gehört. Anschließend dann erst Longdrinks auf die immernoch durstigen Schützenfestgänger mal den Kommissar abholen (Schnaps fließt in rauen Mengen), warten. Außerdem gibt es dort Nüsse und Salzstangen, welche dann den Jungschützenkönig/die Jungschützenkönigin (endlich sehr gut zum Flair der Bar beitragen: Trinken und Knabbern (ob gibt’s ne Grundlage: Kuchen und Kaffee, dazu ein Sekt und man(n) nun essbares nimmt oder wahlweise auch eine anspreVerdauungsschnäpschen, weil der Kuchen macht schon recht chende Dame, ist hierbei egal). Einige Gäste sind nun knüppelsatt...). dicke und gehen einem langsam aufn Keks mit ihren lauter Schlussendlich an diesem ersten Tag des Schützenfestes geht es unglaublichen Geschichten. Doch kaum denkste, das Bett ruft, zum Hauptkönig/ zur Hauptkönigin. Dort fängt das rauschende kommen auch schon die Rausschmeißer und entfernen die letzFest dann standesgemäß an mit Antreten, Rede des König/der ten Bierleichen aus der Bar und dem Festzelt. Damit ist der erste Königin, sowie Schnaps und Bier für die trockenen Kehlen der Tag des Schützenfestes geschafft! Ker, was war das ein langer Tag, Anwesenden. Das warme Essen, welches immer sehr gut ist, total oppe fällt jeder nun ins Bett. Aber wir wären keine liefert die zweite Grundlage für die weiteren rauen Mengen Sauerländer, wenn wir nicht 2 Stunden später wieder fit am Zelt Alkohol. Da gibt es dann Haxen, Hühnchen, Schnitzel, Braten, wären und mit Schmackes das Guten-Morgen-Bier kippen. Frikadellen, Kraut, Salate, Brötchen, nochmal Kuchen: im Und in der nächsten Ausgabe lest ihr meinen Bericht vom zweiGroßen und Ganzen genau das, was der Schützenverein und die ten und dritten Tag eines fränkischen Schützenfestes, woll?! ■ Musikkapelle braucht, um das Saufgelage zu überleben. Auch bei W.O.L.L. Frühjahr 2013 -
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S C H Ü T Z E N F E S T T E R M I N E 2 0 13 I . T E I L (Grün unterlegter Text steht für Kirchhundem-Lennestadt-Finnentrop) Schützenverein St. Helena 1919 Elben Vom 4. – 5. Mai Schützenkönig: Udo Martini Schützenkaiser: Ralf Backwinkel Mitglieder: 228 Heimatschutzverein St. Georg 1956 e.V. Neger Vom 10. – 12. Mai Schützenkönig: Bernd Hupertz mit Heike Hupertz Schützenkaiser: Berthold Ohm mit Helga Ohm Mitglieder: 222
St.Josef-Schützenverein DahlFriedrichsthal e.V. Vom 19. – 20.5. Schützenkönig: Thomas Primavesi Schützenkaiser: Hubert Kappestein Gründungsjahr: 1904 Mitglieder: 473 Schützenverein Benolpe 1905 e.V. Vom 24. – 26.5. Schützenkönig: Sven Friedhoff Schützenkaiser: Walter Streletz Jungschützenkönig: Daniel Schmies Mitglieder: 259
St. Franziskus-Xaverius Schützenverein Frenkhausen 1912 e.V. Vom 17. – 19.5. Schützenkönig: Jürgen Burghaus Schützenkaiser: Michael Schufft Jungschützenkönig: Nils Sondermann Mitglieder: 369
St. Josef-Schützenbruderschaft Berlinghausen 1920 e.V. Vom 31.5. – 2.6. Schützenkönig: Frank Feldmann mit Silke Feldmann Schützenkaiser: Herbert Theile Mitglieder: 297
Heimat-Schützenverein Hülschotten e.V. Vom 17. – 19.5. Schützenkönig: Tobias Rüschenberg mit Sonja Hesse Schützenkaiser: Markus Ernst mit Rita Ernst Gründungsjahr: 1929 Mitglieder: 321
St. Georgius Schützenverein Neuenkleusheim 1767 e.V. Vom 31.5. – 2.6. Schützenkönig: Sven Schnüttgen Schützenkaiser: Bernd Michler Jungschützenkönig: Julian Dahm Mitglieder: 236
Stv. KREISGESCHÄFTSFÜHRER CHRISTIAN SCHULTE AUS HÜLSCHOTTEN
Schützenbruderschaft St. Sebastian Weringhausen 1927 e.V. Vom 18. – 19.5. Schützenkönig: Jürgen Arens mit Claudia Bekermann Schützenkaiser: Alfred Schmidt mit Brigitte Schmidt Mitglieder: 167
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Schützenverein 1921 e.V. Römershagen Vom 31.5. – 2.6. Schützenkönig: Matthias Reichstein mit Claudia Zimmer Schützenkaiser: Ferdinand Reer mit Dorothee Reer Jungschützenkönig: Tobias Buchen Mitglieder: 162 Schützenverein St. Quirinus e.V. Oberelspe Vom 1.– 3.6. Schützenkönig: Reinhard Baumhoff Schützenkaiser: Heribert Schweinsberg Jungschützenkönig: Bastian Ruhrmann Gründungsjahr: 1935 Mitglieder: 335
St. Matthias Schützenverein e.V. Brün Vom 7.6. – 9.6. Schützenkönig: Markus Lange Schützenkaiser: Bernd Stracke Jungschützenkönig: Florian Simon mit Jenny Voss Gründungsjahr: 1949 Mitglieder: 171 Schützenverein St. Hubertus 1921 e.V. Halberbracht Vom 7. – 9.6. Schützenkönig: Thorsten Berens mit Anne Berens Schützenkaiser: Andreas Becker mit Beate Becker Jungschützenkönig: Robin Srenk mit Jaqueline Grobbel Kinderkönigin: Pia Berger Mitglieder: 297 St. Jakobus-Schützengesellschaft Lichtringhausen 1927 e.V. Vom 7.- 9.6. Schützenkönig: Volker Baruth mit Bianca Baruth Schützenkaiser: Bernd Cramer mit Susanne Cramer Jungschützenkönig: Alexander Cramer mit Marie Kirchhoff Mitglieder: 334 St. Antonius Schützenverein Marmecke e.V. Vom 31.5. – 2.6. Schützenkönig: Heribert Japes mit Tanja Japes Schützenkaiser: Adalbert Hesse mit Renate Löhr Gründungsjahr: 1953 Mitglieder: 183 Schützenverein 1951 e.V. Milchenbach Vom 7. – 9.6. Schützenkönig: Thomas Tröster Schützenkaiser: Hans Kunz Mitglieder: 130
Schützenverein St. Blasius 1865 Grevenbrück e.V. Vom 8.- 10.6. Schützenkönig: Hubertus Nöker mit Dorothee Nöker Schützenkaiser: Berthold Knoche mit Ines Knoche Jungschützenkönig: Alexander Berghoff mit Michaela Rhode Mitglieder: 951 St. Hubertus-Schützenverein der Schulgemeinde Thieringhausen Vom 8. – 10.6. Schützenkönig: Reinhard Kranz Schützenkaiser: Jürgen Butzkamm Gründungsjahr: 1906 Mitglieder: 296 St. Josef-Schützenverein Altenkleusheim e.V. Vom 14.- 16.6. Schützenkönig: Thiemo Burghaus mit Elisabeth Burghaus Schützenkaiser: Michael Hunold mit Silke Hunold Jungschützenkönig: Michael Baumann mit Amelie Klein Gründungsjahr: 1950 Mitglieder: 290 Schützenverein St.Clemens 1976 e.V. Drolshagen Vom 14. – 16.6. Schützenkönig: Martin Wrede Schützenkaiser: Josef Kühr Jungschützenkönig: Peter Lütticke Mitglieder: 399 Schützenbruderschaft St. Antonius Windhausen 1908 e.V. Vom 14. – 16.6. Schützenkönig: Michael Heinze Schützenkaiser: Stefan Rauterkus Mitglieder: 263 Schützenverein 1925 e.V. Würdinghausen Vom 15. – 17.6. Schützenkönig: Thomas Wiesner mit Sabine Wiesner Schützenkaiser: Günther Thiedemann Jungschützenkönig: Jonas Sasse Mitglieder: 305
Schützenbruderschaft St. Buchardus 1844 e.V. Oedingen Vom 21.- 23.6. Schützenkönig: Frank Kunze Schützenkaiser: Wolfgang Linn Jungschützenkönig: Frank Bedrunka Mitglieder: 457 St. Johannes Schützenbruderschaft Serkenrode 1818 e.V. Vom 22.- 24.6. Schützenkönig: Toni Federer Schützenkaiser: Manfred SchmittDegenhardt Jungschützenkönig: Robin Blöink Mitglieder: 364 Heimatschutzverein HofolpeHeidschott e.V. Vom 28.- 30.6. Schützenkönig: Wolfgang König Schützenkaiser: Ralf König Jungschützenkönig: Manuel Stahl Gründungsjahr: 1919 Mitglieder: 327 St. Rochus Schützenverein Lütringhausen 1904 e.V. Vom 28.6.- 1.7. Schützenkönig: Bernd Stepmann Schützenkaiser: Bruno Stock Mitglieder: 447 Schützenverein St. Elisabeth 1919 Schönau-Altenwenden Vom 28.- 30.6. Schützenkönig: Thomas Lazar mit Maike Lazar Schützenkaiser: Michael Arenz mit Sigrid Arenz Jungschützenkönig: Fabian Tump mit Karina Schneider Jungschützenkaiser: Jens Stursberg mit Nadine Wolf Mitglieder: 395
Stv. KREISSCHATZMEISTER ANDRÉ ARENZ AUS ALTENWENDEN
Schützenverein St. Sebastian 1908 e.V. Albaum Vom 29.- 30.6. Schützenkönig: Andreas Schöps Schützenkaiser: Hartmut Schöps Jungschützenkönig: Marvin Büdenbender Mitglieder: 271 St. Josef Schützenbruderschaft Bleche e.V. 1924 Vom 29.6. – 1.7. Schützenkönig: Sebastian Dickhaus mit Valerie Grütz Schützenkaiser: Karsten Koopmann mit Anja Koopmann Jungschützenkönig: Nicolas Bieker mit Jelena Feldmann Mitglieder: 449
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St. Sebastianus-Schützenbruderschaft e.V. Schönholthausen-Ostentrop 1818 Vom 29.6.- 1.7. Schützenkönig: Johannes SchmidtHolthöfer Schützenkaiser: Norbert Rohrmann Jungschützenkönig: Patrick Brzezina Mitglieder: 624
DER MANN DER SCHÄTZE! KREISSCHATZMEISTER LUDGER MAIWORM AUS OLPE
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“Riut, riut, Sunnenviul!“ WIE DIE OSTENTROPER DEN FRÜHLING MIT E I N E M U R A LT E N R I T UA L B E G RÜ S S E N VON S TEFAN SC HRÖDER
S Unsere Kreuz und Querkarte Immer freitags uns sonntags von 17.30 - 21.00 Uhr.
Schaut man dieser Tage aus dem Fenster, bahnt sich der Frühling langsam, aber sicher seinen Weg. Erste Knospen sprießen, Maiglöckchen lugen unter der Schneedecke hervor, die Tage werden länger und milder, und die Sonne spendet schon diese besondere Wärme, die DAS KLOPPWERKZEUG die Luft so gut riechen lässt. Dass dem so ist, haben die Sauerländer bestimmt auch den vielen Sonnenvogeljägern und –kloppern im WOLL - Land zu verdanken. In Ostentrop hatten sich die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Mitte der Neunziger Jahre an dieses schöne Ritual erinnert. Fortan gehörte es hier in den festen Jahresverlauf. Ende Februar, am Tag von Petri Stuhlfeier, beginnt für die Bauern im Sauerland seit Urzeiten der meteorologische Frühling. Ein wichtiger Bote dieses Frühlingsbeginns sind flatternde Schmetterlinge, die im Sauerland bisweilen Sonnenvögel genannt werden. Manche von ihnen überwintern in Kellern, Spalten und Ritzen. Durch das Klopfen mit den Holzhämmern auf Türschwellen und Laibungen sollen sie wieder hervorgelockt werden. Dem nachdrücklichen Klopfen und Hämmern wird außerdem der schöne Nebeneffekt nachgesagt, dass unliebsame Winterdämonen davon Reißaus nehmen und sich bis Ende des Jahres ehrfurchtsvoll zurückziehen.
Sie wählen nach Herzenslust aus und stellen sich Ihr eigenes Lieblingsmenü zusammen.
Am späten Vormittag finden sich in jedem Jahr 20 bis 30 Männer und Kinder auf dem Ostentroper Dorfplatz ein, statten sich mit langen selbstgebauten Holzhämmern aus und ziehen in kleinen Gruppen durch die Straßen. Was auf den ersten Blick aussieht wie Freistil – Cricket ohne Ball, ist in Wirklichkeit gelebte Brauchtumspflege. Die Sonnenvogelklopper verleihen ihrem Hämmern mit plattdeutschem Gesang Nachdruck. Das Lied wird im gesamten Sauerland gesungen, der Text jedoch regional unterschiedlich interpretiert. Die Ostentroper Version lautet:
Familie Linneweber Westfälische Straße 37 57368 Lennestadt-Kirchveischede Telefon 02721/81252 suerlaenner-eck@kirchveischede.de www.kreuz-und-quer-schlemmen.de
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„Riut, riut, Sunnenviul Senten Peiters Dag is niu Senten Tigges kommet de no Riut Kisten riut Kasten De Miuse mat fasten
Allem Haddemögge ropp ropp ropp Lot us nit siu lange stohn Vie mat neo ein Hiuschen wieher gohn Allem Haddemögge ropp ropp ropp“
(Anmerkung: „Haddemögge“, der Hardenberg, ist eine Erhebung in unmittelbarer Nähe des Ortes. Hier sollen die Mäuse hinauf, die Sonnenvogelklopper kommen dann später hinterher). Die schöne Tradition wird mittlerweile in der dritten Generation fortgelebt, und sie bleibt dabei zum Glück nicht im örtlichen Elfenbeinturm. „Buiterlinge“ und Zugezogene schließen sich dem flotten Treiben an. Als Dankeschön für das Ritual, immerhin eine kombinierte Dienstleistung aus praktizierter Insektenjagd, Segensgruß und Ständchen, erhalten die Sonnenvogelklopper Wegzehrung. In der Hauptsache aber geht es um den guten Zweck. Dieses Jahr sind im Innenraum der aus devonischem Massekalk erbauten Ostentroper Bruchsteinkirche hochwertige Informationstafeln zur einzigartigen Geschichte des Kirchenbaus vorgesehen.
Hundemstraße 9 57368 Lennestadt-Altenhundem m Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 9.30 Uhr – 18.30 Uhr Sa. 9.30 Uhr – 16.00 Uhr
Es ist schön, dass es in vielen Sauerländer Dörfern das Sonnenvogelkloppen gibt, eine optimale Mischung aus „Worten, Orten, Land und Leuten“ und dem guten Zweck: Genau so mag man es doch im Sauerland, woll? ■
IN OSTENTROP KLOPPT GROSS UND KLEIN ZUSAMMEN
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Großes Frühstücksbuffet Nehmen Sie sich Zeit für ein gmütliches Frühstück in unserem Mühlencafé - Grevenbrück. Jeden Sonntag von 8.30 - 12.00 Uhr Mühlencafé Kölner Str. 1b 57368 Lennestadt Tel. 02721-715451
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Heilpraktikerausbildung DIE HEILPRAK TIKERAUSBILDUNG A N D E R PAU L - S C H M I DT - A K A D E M I E S E T Z T N E U E M A S S S TÄ B E .
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ie Pyramiden in Lennestadt, In diesem Portal sind PrüfungsSitz der Ausbildungs- und fragen gespeichert, die zur SimuSeminarstätte der Akademie und lierung von Prüfungssituationen des Therapie-Zentrums sind ein dienen und die von allen Studiosi lebendiges Zeichen für außerge– egal zu welcher Uhrzeit – in wöhnliche Ideen und deren kreaAnspruch genommen werden tive Umsetzung. können. Gleiches vollzieht sich in den Zur Vorbereitung auf die PräAngeboten für Lernkonzepte im senzunterrichte ist das natürlich Bereich der Heilpraktikerauseine exzellente und entspannte bildung medizinisch wie auch in Maßnahme, die die üblichen SIE HABEN ES GESCHAFFT! AUSGEBILDETE HEILPRAKTIKER-INNEN DER PAUL-SCHMIDT-AKADEMIE der Psychotherapie. Stressfaktoren, unter denen Schüler und Studenten gleichermaßen leiden, erheblich reduzieSeit 2007 werden die Ausbildungsmodule ständig weiter entren. wickelt. Nutzen sollte man dieses vortreffliche Angebot aber auch wirklich. Zu empfehlen ist ein kostenloser Testzugang. Berufsbegleitend besteht sie aus vier Säulen: Infos dazu auf www.paul-schmidt-akademie.de. Die erste Säule: Der Präsenzunterricht vor Ort in der Pyramide, der alle acht Wochen samstags und sonntags stattfindet. Die dritte Säule: Eine ganz praktische. Nach dem sechsten Hier werden die 47 Ausbildungsmodule über einen Zeitraum Ausbildungsmonat erhält jede(r) Studierende ein Bioresonanzgerät von zwei Jahren durch erfahrene und fachkompetente mit Komplettausstattung. Dieser „Rayocomp PS 10“ dient der Heilpraktiker und Ärzte gelehrt. Der Teilnehmerkreis umfasst praktischen Vertiefung des erlernten Wissens durch die reale max. 15 Personen. Anwendung und ist sicherlich einer der Gründe für die hohe Die Anwesenheitspflicht beschränkt sich auf 16 VeranstalBestehensquote an der Paul-Schmidt-Akademie. tungen. Kein Wunder, dass sich Interessenten aus ganz Deutschland an der Akademie einfinden. Die Übernachtungsangebote tun ihr übriges, da sie zu einem günstigen Preis offeriert werden.
Die zweite Säule: Ein neu entwickeltes Portal, das die Vorteile des Internet nutzt. Es gibt für die Lernkonzepte 47 Videos, die die Akademie-Teilnehmer oder Studierenden im institutseigenen Schulungsportal für ihren individuellen Lernprozess nutzen können. Hier ist ebenfalls ein Fundus von mehreren hundert Fragen und Antworten hinterlegt, den die zukünftigen Heilpraktiker/innen und Psychotherapeuten zur Kontrolle des aktuellen Wissenstandes aufrufen können.
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DIE PAUL-SCHMIDT-AKADEMIE INNERHALB DER SAUERLAND-PYRAMIDEN IN LENNESTADT-MEGGEN
Nicht umsonst bietet die Rayonex Schwingungstechnik GmbH auch anderen Heilpraktikerschulen an, ihre Bioresonanzgeräte kostenfrei zur Ausbildungs-Unterstützung einsetzen zu können. Die vierte Säule: Sie ist ebenfalls ein praktisches und überzeugendes Angebot. Das seit Jahren erfolgreich arbeitende TherapieZentrum in den Sauerland-Pyramiden ist ein Aushängeschild der Paul-Schmidt-Akademie. Hier können die Studierenden ihr theoretisches und praktisches Wissen in der Realität überprüfen, korrigieren, verbessern und optimieren. Die Anzahl der Hospitanten (weibl. wie männl.) ist daher auch nicht gerade wenig. Ein echtes Benefit kommt zum Schluß. Die Möglichkeit, diese Beratungs-Fachkompetenzen auch nach der Ausbildung kostenlos zu nutzen, ist ganz im Sinne des Gründers Paul Schmidt, dessen Namen die Akademie zu Recht trägt. Er selbst hat schon zu Lebzeiten alle Möglichkeiten der Kooperation und Weitergabe seiner Gedanken und Ideen ausge-
schöpft, um seine Umwelt mit seiner eigenen Leidenschaft zu begeistern, Menschen die notwendige Hilfe und Unterstützung anzubieten. Noch ein Wort zu den Ausbildungskosten. Das zweijährige Studium an der Akademie beinhaltet: Alle Präsenzveranstaltungen, sechs Lernbücher, vier Lernordner, der Zugang zum Schulungsportal sowie die Bereitstellung des Bioresonanzgerätes Rayocomp PS 10. Kosten insgesamt: 4.655,00 € Ratenzahlung ist natürlich möglich. WOLL wünscht allen aktuellen wie zukünftigen Absolventen an der Paul-Schmidt-Akademie in den Sauerland-Pyramiden in Lennestadt eine interessante und spannende Ausbildung, einen erfolgreichen Abschluß und eine erfüllte Zeit danach. „Viel Glück, woll!“ (womo)
Ausführliche Informationen zur Heilpraktikerausbildung erhalten Sie auf http://www.youtube.com/rayonexgmbh
IM E-LEARNING PORTAL WIRD WISSEN VERMITTELT SOWIE DIE SCHRIFTLICHE UND MÜNDLICHE PRÜFUNG VORBEREITET
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Volksbanken Grevenbrück und Bigge-Lenne STREBEN IN EINE GEMEINSAME ZUKUNFT FUSION AUF AUGENHÖHE VO N DA N I E L A KÖ H L E R
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ine weitere „Bankenhochzeit“ in Kreis Olpe und Hochsauerlandkreis bahnt sich an: Die Volksbank BiggeLenne eG mit Sitz in Schmallenberg und die Volksbank Grevenbrück eG mit Sitz in Lennestadt denken über eine gemeinsame Zukunft nach. Die Vorstände beider Institute sind vom jeweiligen Aufsichtsrat beauftragt, in 2013 konkrete Fusionsverhandlungen mit dem Ziel der Verschmelzung in 2014 aufzunehmen.
Eine entsprechende Absichtserklärung haben die Vorstände Peter Kaufmann (Sprecher), Andreas Ermecke und Michael Griese (Volksbank Bigge-Lenne eG) sowie Peter Hundt (Sprecher) und Bernd Griese (Volksbank Grevenbrück eG) stellvertretend für ihre jeweiligen Häuser unterzeichnet. Darüber informierten die Vorstände beider Banken Mitte Februar in Grevenbrück. In den letzten Jahren habe man bereits sehr kooperativ zusammengearbeitet. Beide Banken sind bereits in Lennestadt vertreten.
Die Vorstände der v.l.: Michael Griese, Bernd Griese, Peter Hundt, Peter Kaufmann und Andreas Ermecke
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„Durch den Zusammenschluss rundet sich das Bild einer gemeinsamen Bank in einem gemeinsamen Markt ab“, so Peter Hundt. „Durch die Verschmelzung sollen die Verbesserung der Leistungsund Wettbewerbsfähigkeit und die langfristige Existenzsicherung der beteiligten Genossenschaften angestrebt werden. Beide Genossenschaften vereinbaren, eine Verschmelzung im Jahre 2014 herbeizuführen.“ So steht es wörtlich als Zielsetzung in der von den Vorständen unterzeichneten Absichtserklärung, über deren Inhalt die Mitgliedervertreter beider Banken in einem persönlichen Anschreiben in Kenntnis gesetzt wurden. Auch die Betriebsräte beider Banken sowie die Belegschaften wurden bereits von den Vorständen über die weitere Entwicklung zur Intensivierung der langjährigen kollegialen Zusammenarbeit informiert. „Wir wollen uns im Sinne des Kunden weiterentwikkeln und noch attraktiver für unsere Mitglieder und Kunden werden. Unsere gemeinsamen Ziele, die Nr. 1 in der Kundenzufriedenheit sowie die Nr. 1 in Mitarbeiterqualität und –identifikation, verfolgen wir weiterhin konsequent“, betonen Michael und Bernd Griese unisono. Beide Volksbanken werden ohne Druck und aus einer Position der Stärke heraus in die Verhandlungen gehen, betonten die beteiligten Vorstände. Eine vorausschauende Geschäftspolitik habe jedoch darauf bedacht zu sein, rechtzeitig und in freier Willensbildung die Weichen für die Zukunft zu stellen. „Eine Fusion erfolgt auf Augenhöhe“, hieß es von Vorstandsseite im Pressegespräch. „Zwei starke und gesunde Partner kommen zusammen.“ Als wesentliche strukturpolitische und betriebswirtschaftliche Vorteile stellten Peter Hundt und Peter Kaufmann dabei insbesondere höhere Skaleneffekte, bessere Ertragsstrukturen und eine steigende Attraktivität für größere Firmenkunden im gemeinsamen Wirtschaftsraum heraus. Ein wichtiger Vorteil: Das stärkere Eigenkapital des neuen Gesamtinstituts ermöglicht höhere Kreditgrenzen. „99% aller Kreditentscheidungen können vor Ort getroffen werden“, betont Vorstand Andreas Ermecke. Die Privatkunden würden unter anderem durch die effizientere Standortstruktur profitieren. Durch die „Bündelung der Kräfte“
könne das Beratungsangebot weiter verbessert, die Leistungsund Wettbewerbsfähigkeit insgesamt gesteigert werden. Beide Volksbanken stehen insgesamt vor den gleichen, großen Herausforderungen. Hierzu zählen die Vorstände insbesondere den überaus harten Wettbewerb mit den Geschäfts- und Direktbanken und die von der Politik ohne Unterscheidung neu für den Finanzmarkt geschaffenen Regeln und Gesetze („Basel III“). Hinzu kommen die auf einen historischen Tiefstand gefallenen Zinsen, die den Verdienst der Banken und die Eigenkapitalbildung zunehmend einengen sowie die deutlichen Veränderungen im Kundenverhalten. Diese Herausforderungen seien in einem größeren Geschäftsbetrieb leichter zu bewältigen. Personal soll nicht freigesetzt werden, versicherten die Vorstände. Den Mitarbeitern böte sich nach dem Zusammenschluss in dem gemeinsamen Institut ein noch attraktiverer Arbeitgeber mit erweiterten Karrierechancen in einem größeren Einzugsgebiet. Das neue Gesamtunternehmen „Volksbank Bigge-Lenne eG“ würde eine Bilanzsumme von 1,6 Milliarden Euro aufweisen, 40 Bankstellen unterhalten, 379 Beschäftigte haben und 46.772 Mitglieder auf sich vereinigen. Das Kundengesamtvolumen beliefe sich auf rund 3 Milliarden Euro. Mit einem Eigenkapital von 140 Millionen Euro ist die Volksbank Bigge-Lenne dann die eigenkapitalstärkste Volksbank in Südwestfalen. In den nun folgenden Monaten soll die bisherige Zusammenarbeit vertieft und die bestehenden personelle Verflechtungen in bestimmten Bereichen intensiviert und koordiniert werden. Im Vorfeld der Fusion finden regionale Vertreterinformationen statt. Die notwendigen Beschlüsse zum Zusammenschluss sollen auf den beiden Vertreterversammlungen im ersten Halbjahr 2014 fallen. Dazu ist jeweils eine Zustimmung von 75 Prozent erforderlich. „Kundennähe und regionale Verbundenheit, die Menschen und Wirtschaftsunternehmen vor Ort und in der Region mit mitglieder- und kundenorientierten Lösungen in allen Finanzangelegenheiten zu beraten und zu fördern – das ist und bleibt unserer Markenzeichen“, so Peter Hundt und Peter Kaufmann abschließend. ■
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Im Wechselbad der Gefühle A L S M A N N B E I D E R AQ UA - F I T N E S S F Ü R S C H WA N G E R E : EIN ERLEBNISBERICHT VON S TEFAN SC HRÖDER
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erädert steige ich aus dem Nichtschwimmerbecken des Finnentroper Erlebnisbades Finto. Es melden sich Muskeln, von denen ich vorher gar nicht wusste, dass ich sie besitze, an Stellen, an denen ich vorher gar keine Muskeln vermutet hätte. Gleichzeitig durchströmt meinen Körper das wohlige Gefühl, das man hat, wenn man sich selbst überwunden und etwas Gutes getan hat.
Im Becken sind acht Menschen, davon sieben mit Bäuchlein, von denen wiederum sechs ihre Ursache in einer Schwangerschaft haben, sowie Trainerin Linda Hoffmann. Kai Harnischmacher, der zweite Trainer, verbringt die Zeit indes am Beckenrand. Doch der Reihe nach: Als ich das Baby begrüßen soll, bin ich irritiert. Ein Strudel, erzeugt mit den Unterarmen, soll dem kleinen Leben ein Wohlgefühl verschaffen. Dann gehen wir im Kreis hintereinander her und erzeugen den Strudel für den Vordermann, oder besser die Vorderfrau. Ich stelle mir vor, wie sich gerade sechs Zwerge von innen wohlig an Mamas Bauch schmiegen. Wie sich das als Mama anfühlt, kann ich freilich nicht nachvollziehen. Die Mienen sind entspannt, wir hören Kuschelrock. Wie passend. Das könnte jetzt so weiter gehen. „Wie ist der Herr Harnischmacher bloß zu diesem Körper gekommen“, überlege ich noch. Wie als Antwort weicht der Kuschelrock strammen Beats, und dann heißt es: Beine schulterbreit auseinander, Pobacken anspannen, Stepp rechts, Stepp links, dabei die Arme vor und zurück, vor und zurück, schneller, schneller, schneller! Mein Kopf wird puterrot, nach zehn Minuten ist die Übung zum Glück vorbei. Schaumstoffgriffe gleiten ins Wasser. Au fein, ein wenig dran festhalten und entspannt gleiten. Pustekuchen!
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Die Griffe ergänzen den Widerstand der Handflächen um eine gefühlte fünfte Potenz. Die Übungen sind die gleichen. Ich schaue mich unsicher um. Wohlwollendes Nicken von der Mutter rechts, leichtes Gemurmel vorne links. Linda Hoffmann zwinkert mir aufmunternd zu. Ich scheine mich gut zu machen. Und die Frauen erst! Denen scheint das sehr gut zu gefallen. Die Ansprache der Trainer stimmt, die Chemie ist wirklich gut. Was die Babys jetzt wohl tun, frage ich interessiert. „Die schlafen wahrscheinlich“, antwortet mir die Mutter mit dem Dutt. „In einer Schwangerschaft ist das ja oft antizyklisch. Babysport gibt es heute Abend, wenn ich müde von der Aqua -Fitness auf dem Sofa liege“. Dorthin will ich auch, aber noch ist die Stunde nicht vorbei. Herr Harnischmacher wirft überdimensionale Q-Tips ins Wasser. Ich ahne Schlimmes – und werde zum Glück enttäuscht. Die Q-Tips dienen als Auftriebe! Ich darf zunächst eine Mitstreiterin durchs Wasser ziehen, um dann entspannt gezogen zu werden. Ein versöhnlicher Ausklang. Dennoch melden sich die ersten Muskeln, die „aua“ schreien.
„Aqua – Fitness für Schwangere gibt es im Umkreis nur bei uns im Finto“, erklärt Frau Weber vom Bereich Schulen, Sport und Soziales der Gem eindeverwaltung Finnentrop, während die Teilnehmerinnen im Whirlpool relaxen. „Dies ist der dritte Kurs, der läuft. Die Anmeldezahlen pendeln sich immer bei um die acht ein, man meldet sich für einen Kurs über sieben Abende an und zahlt dafür 50,- Euro. Meistens kommen Frauen ab der 15. Schwangerschaftswoche.“ „Außerdem“, ergänzt Kai Harmischmacher, der mit Linda Hoffmann im vergangenen Jahr die Zusatzqualifikation für dieses Angebot erwarb, „haben die Teilnehmerinnen später automatisch einen Platz weiter oben auf der Liste für das Babyschwimmen, das wir ebenfalls anbieten.“ Die Rückmeldungen der Mütter sind positiv. „Hier nimmt man mich an die Hand, hier fühle ich mich gut aufgehoben“, gibt mir eine Mutter auf dem Weg in die Umkleidekabine in den Notizblock. „Das Beste ist, dass es nach Übungen unter Wasser kaum einen Muskelkater gibt“. Sie mustert mich kurz mit einem kritischen Blick, als wolle sie sagen „…das wünsche ich mir für Sie auch“. ■
Informationen zu laufenden und kommenden Kursen unter: www.erlebnisbad-finto.de
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Der DINO und das Bikefitting! M E H R C L E M E N S FA H R R A D KO M P E T E N Z G E H T N I C H T
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er Frühling kommt, dachte ich, und schwang mich kürzlich auf mein schon etwas in die Jahre gekommenes Mountainbike und fuhr von Elspe Richtung Bamenohl. Bei Boschdienst Dolle, am Neukamp, sah ich André Clemens, der vor der Tür seines Bike-Shops im Gespräch mit einem „echten“ Biker war. Ich stieg vom Rad. Beide schauten auf DIE AKTIVE CLEMENS-FAMILY das „ungleiche“ Drahteselpaar und den Rest erzähle ich lieber in der Gegenwartsform.
geschart haben. Siehst du, jetzt stellen wir dich und dein Rad aufeinander ein. Ich komme mir vor wie in einer ungeplanten „Eheberatung“, aber nach ein paar Minuten sitze ich glücklich im Sattel und strahle wie ein Kind, das zu Weihnachten ein neues Fahrrad bekommen hat. Und jetzt zum Interview.
„Was macht Ihr beide bei diesem Wetter draußen und wie sitzt du eigentlich auf dem Rad?“ Zwei Fragen, die ich André so spontan nicht beantworten kann. „Komm mal mit. Ich will dir was zeigen.“ Und dann stehe ich in seinem Laden, ein Bikeshop, den ich vorher noch nicht betreten hatte. Er zeigt auf ein Gerät und erklärt: „Dies ist ein neues Gerät, mit dem ich jetzt dich und dein Rad vermessen werde. Ds ganze nennt man „Bikefitting“ und dabei werden mittels einer neuen Software alle körperspezifischen Daten erfasst, die für eine ideale, individuelle Sitzposition nötig sind. Die Höhe des Sattels, die Entfernung Sattel – Pedalen und Sattel – Lenker, die Höhe des Lenkers usw.“
WOLL: „André, wie kamst du eigentlich auf die Idee, einen Bikeshop aufzumachen?“ André: „In Sporke gab es damals wenig Möglichkeiten für eine Freizeitbeschäftigung. Da haben wir den Bikerclub „99“ gegründet. 13 Leute sind wir bis heute und trainieren 2 x die Woche. Das ist mein Hobby und die totale Leidenschaft für diesen Sport war der Grund, mich selbständig zu machen. Das ist jetzt 10 Jahre her. Als ich das in der Nachbarschaft erzählte, sagte Helmut Dolle: „Junge, fang klein an. Du kannst bei mir preiswert 80 qm haben. Das sollte erst mal reichen.“ Gesagt, getan. Im November 2003 bin ich gestartet, unterstützt von meinem Bruder Jürgen. 2005 kamen 40 qm hinzu und Ende 2010 haben wir den Betrieb auf ca 400 qm erweitert. Jetzt haben wir Verkaufsräume mit Lager und Werkstatt und bieten ein
Verstanden?“ Da stehe ich nun, der „Fahrrad-DINO“, perplex und sprachlos. André nutzt diese Zeit und stellt mich in Position und die Vermessung beginnt. Kurze Zeit später haben wir die Auswertung und André holt mein Bike rein, um die Vergleichswerte zu ermitteln. Das Ergebnis ist niederschmetternd. Da passt ja gar nichts zusammen. Sattel zu hoch, Lenker zu weit weg. Rückenkrümmung wie ein „Affe auf dem Schleifstein“. „Hast du eigentlich Bock auf`s Radfahren?“ Nicht wirklich, denke ich leicht beschämt. Und das vor den Augen einiger Zuschauer, die sich mittlerweile neugierig um uns
WELCH EIN PANORAMA, DER PRIVATE BIKER-CLUB IN DEN ALPEN
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Vollsortiment an. Seit 2006 haben wir auch den Wintersport im Programm und sind so fĂźr beide Jahreszeiten gut aufgestellt.“ WOLL: „ Das sind ja 2 Freizeitsportarten, die voll im Trend liegen. Wie sieht deine Zielgruppe aus?“ AndrĂŠ: „Vom Enkel bis zum Oppa, vom Kinder- und Jugendrad Ăźber das Alltags-, Trekking-, Rennrad bis zum richtigen Mountainbike. Es kommen „Anfänger, aber auch „echte“ Biker zu uns.“ WOLL: „Macht Ihr auch Radtouren?“ AndrĂŠ: „12 x waren wir mit dem Club 99 schon in den Alpen. 2012 haben wir eine AlpenĂźberquerung gemacht, von Garmisch bis zum Gardasee und dieses Jahr geht`s nach Kirchberg.“ WOLL: „ Das ist ja schon richtig professionell oder?“ AndrĂŠ: „Kann man sagen. Durch diese Touren, die Vorbereitungen und die Erfahrungswerte daraus hat mein Team eine enorme Fachkompetenz rund ums Rad bekommen. Das hat z.B. die IHK Ăźberzeugt, dass wir jetzt den ersten Auszubildenden zum Zweiradmechaniker haben.“ DIE WICHTIGE VERMESSUNG (BIKEFITTING)
MAMA, PAPA, LUKAS UND LOUISA CLEMENS
WOLL: „Vom Club 99 Ăźber die Leidenschaft zum Vollprofi in der Bikerbranche, das ist eine Leistung.“ AndrĂŠ: „Und nicht nur das. Wir haben neue Maschinen fĂźr die Ski- und Snowboardbearbeitung angeschafft und sind eine geprĂźfte DSV-Skiwerkstatt.“ WOLL: „Also Service fĂźr Sommer- wie Wintersport auf hĂśchstem Niveau?“ AndrĂŠ: „Wenn du das so sagst!“ WOLL: „Es ist kein Zufall, AndrĂŠ, dass ich heute mit dem Rad unterwegs bin. Herzlichen Dank fĂźr das Bikefittung. Und wenn der Bikeshop Clemens in seinem 10. Jahr eine Aktion plant, ruf mich an, woll.“ (womo) â–
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Der schweigsame, Holz hackende Sturkopf? WA N N I S T E I N M A N N E I N M A N N : MÄNNERGRUPPE SAUERL AND AUF DER SUC HE VON S TEFAN SC HRÖDER
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er Mann im WOLL – Land ist verschrien als schweigsamer Einzelkämpfer, trinkfest und gesellig, aber nicht fähig oder willens, im Privatleben Initiative zu ergreifen. Gefangen in einem von den eigenen Vätern vorgelebten Rollenbild entweder des wenig Gefühle zeigenden Machers oder des Versagers, scheint das Leben der Männer im Sauerland nicht unbedingt ein Zuckerschlecken. Aber: „Ein Indianer kennt keinen Schmerz“: Die Kredite gehören abbezahlt, Frau und Kinder sollen zufrieden sein, und der Verein will auch noch ein gutes Mitglied haben. Reicht doch. Irgendwo auf halber Strecke zur geistigen Gesundheit scheinen viele Männer zu stocken und finden sich mit dem ab, was der Alltag verlangt. Meistens als Hauptversorger der Familie, am Wochenende in vielen Vereinen aktiv und immer irgendwie unter Druck, leben Männer ihnen zugewiesene Rollen. Nicht wenige schauen morgens in den Spiegel und fragen sich: War das schon alles? Ein Stuhlkreis in Mecklinghausen, Vorsicht, Allergiegefahr! Eine Gruppe von zwölf mutigen Männern stellt das Klischee des sturen Sauerländers seit Anfang 2012 auf den Kopf. Anfangs gingen sieben Männer aus dem WOLL -Land das Wagnis ein, etwas tiefer und ehrlicher miteinander zu kommunizieren, um die Begegnungen und Beziehungen, die ihre Leben mit sich bringen, aktiver und positiver zu gestalten. Von Lachern und abfälligen Bemerkungen ihrer Geschlechtsgenossen unbeeindruckt, ließen sie aus dem Trüppchen versprenkelter Sucher eine starke Gruppe wachsen, deren Mitglieder sich dazu entschieden, im Leben mehr Tiefe zu finden. An jedem ersten Donnerstag im Monat beschäftigen sich die Männer handlungsorientiert mit Kommunikation, Problemlösungen, Meditation, Spiritualität und archetypischen Bildern der Männlichkeit. Fernab jeglicher religiöser Ideologie
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und esoterischen Schnickschnacks, ist die Gruppe für jeden Teilnehmer eine große Bereicherung. Dort sitzt der Industriemechaniker, scheinbar kurz vorm Burnout; ein Chirurg berichtet von einem verantwortungsvollen Alltag, ein junger Familienvater braucht neue Impulse und fragt die Gruppe, wie er sich diese holen kann. Alles hat hier seine Zeit und seinen Ort. Ich spüre Kraft, Erleichterung, Zuversicht. Detlef Springob aus Mecklinghausen hatte als einer der ersten Sauerländer die Idee, einen Ort für kraftvolle Männerbegegnungen zu schaffen. Als er vor der Entscheidung stand, das Zepter seines Bürobedarfsbetriebes weiterzugeben, stellte sich für ihn massiv die Sinnfrage. Springob konnte sich nicht vorstellen, damit alleine zu sein und lud in seine Akademie „Treff“ im Repetal ein. „Natürlich gibt es Widerstände. Rationalisierungen und Vorstellungen einer „konspirativen Verschwörung“ machen die
Runde, wenn unsere Mitglieder von der Männergruppe berichten“, erzählt der Endvierziger mit den vielen Ideen. „Wer aber einmal bei uns zu Gast war, berichtet häufig von einer ganz besonderen Form der Erdung. Man muss sich vorstellen, dass es die Rollenbilder, mit denen Männer heutzutage zu tun haben, erst seit 100, 150 Jahren gibt. Der Mensch als Art ist jedoch gute 3000mal älter als die Industrialisierung und die Digitalisierung. An vielen Stellen fällt den Männern heutzutage auf, dass ihnen irgendetwas fehlt, aber was es ist, wissen sie meistens nicht. Wir haben ganz schlicht herausgefunden: Männern fehlen Männer. Wir sind täglich mit anderen Männern zusammen, aber mit welcher Tiefe denn?“ Springob wird nachdenklich. „Wir romantisieren hier nicht den Überlebenskampf unserer Vorfahren und spielen auch keinen Krieg, sind keine Softies und Sockenstricker, sondern versuchen schlicht und einfach, unsere Leben durch neue Erfahrungen und Betrachtungsweisen mit anderen Männern zu bereichern. Denn von richtig verstandener und angewendeter Männlichkeit können produktive Urgewalten ausgehen.“ Genau das durfte ich erleben. Wir sitzen noch im Stuhlkreis, vier Stunden sind vergangen, die Luft ist angereichert mit Stärke und Inspiration. Ich bin mir sicher, sie wird mich kommenden Monat tragen. ■ Mehr Informationen gibt es unter www.männergruppe-sauerland.de
Pressetext zum Seminar am 16.03. 13
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Dörfer im (demografischen) Wandel... … WENN EIN JUGENDORCHESTER VERSTUMMT VO N DA N I E L A KÖ H L E R
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ebäude in Ortskernen stehen leer, Vereine fusionieren, Schulen werden geschlossen, kleine Geschäfte machen dicht - in den Dörfern im Sauerland geht langsam aber sicher das Licht aus…? Keine Angst, wir wollen hier kein Endzeitszenario des demografischen Wandels herbei schreiben. Dennoch ist dieses Problem bei uns angekommen und macht auch vor dem Kreis Olpe nicht halt.
Musikvereine haben im Sauerland eine lange Tradition und sind hier eigentlich gar nicht mehr wegzudenken. Was wäre ein Schützenfest ohne den Spielmannszug, den Musikverein oder die Tanzband? Unvorstellbar. Bei Musikvereinen, wo sich „früher“ die Frage nach dem Nachwuchs gar nicht erst stellte, machen sich heute immer mehr Sorgenfalten auf der Stirn der Verantwortlichen breit. Alexander Schmitte, Vorsitzender des Musikzugs der freiwilligen Feuerwehr Lennestadt in Oedingen, kann hiervon ein trauriges Lied singen. Ende letzten Jahres musste das Jugendorchester des Musikzuges Oedingen aufgelöst werden. Wo sonst bis zu 30 Kinder- und Jugendliche musizierten ist es nun still geworden in Oedingen. „Jetzt haben wir nur noch 10 Jugendliche, da wird es kritisch“, sagt Alexander Schmitte, „theoretisch kann man auch mit 10 Jugendlichen ein kleines Orchester beibehalten, aber in der Praxis ist das nicht umzusetzen, da wir allein sieben Schlagzeuger in Ausbildung haben.“
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Weiterer Nachwuchs bleibt weitgehend aus. Die sinkende Anzahl von Kindern, ein Überangebot an Freizeitaktivitäten, sowie die Tatsache, dass neben TurboAbitur und Ganztagsunterricht oft keine Zeit mehr bleibt einem Hobby nachzugehen und die notwendigen Probestunden zu absolvieren. Kinder im Stress. „Langfristig machen wir uns da schon Sorgen wie es weitergeht, aber das liegt an uns. Eigeninitiative ist angesagt“, zeigt sich Schmitte optimistisch. Der Vorstand des Musikzuges Oedingen hat diese Problematik erkannt und einen eher ungewöhnlichen Weg eingeschlagen nach dem Motto „wenn die Kinder nicht zu uns kommen, dann gehen wir zu den Kindern“ führte der Weg in verschiedene Kindergärten. „Musikalische Früherziehung“ ist das Zauberwort, mit dem schon kleine Kinder für das „Musikmachen“ begeistert werden sollen, um sich im Idealfall später im Musikverein zu etablieren. Ebenfalls stellen die Musiker Überlegungen an, mit anderen Musikvereinen ein gemeinsames Jugendorchester auf die Beine zu stellen. Zehn Instrumente kann man im Jugendorchester erlernen - Disziplin, Kreativität und logisches Denken ist gefragt. “Viele der Kinder und Jugendlichen, die anfangen ein Instrument zu erlernen, hören nach spätestens einem Jahr wieder auf. Es ist heute schwieriger Kinder für Musik zu begeistern“, resümiert Alexander Schmitte. Hoffen wir, dass es den vielen musikbegeisterten und hoch engagierten Musikern unserer Region gelingen wird, trotz sinkender Geburtenzahlen und gesellschaftlichem Wandel, auch in Zukunft Kinder- und Jugendliche für das Musizieren im Verein begeistern zu können. Damit das Sauerland und seine gelebten Traditionen nicht verstummen.
WOLL - BLEC H Woll- Blech. Wie bitte? Bei unserer Recherche zum Thema Jugendorchester in Oedingen „stolperten“ wir regelrecht über diesen Namen. Natürlich wollten wir wissen, wer oder was sich dahinter verbirgt und haben in Oedingen nachgeschaut. Woll- Blech: Das sind sieben Damen und Herren aus Oedingen, die aus dem Musikverein heraus ein Blechblasensemble auf die Beine gestellt haben. Und da sie nunmal im Land der „WOLLSager“ zu Hause sind, war der Name schnell gefunden. „Es war
noch nicht mal eine Bierlaune“, versichern die Musiker und Musikerinnen Gabriele Müller, Hubert Müller, Stefan Müller, Alexander Schmitte, Esther Just, August Dünnebacke und Rico Rademacher glaubhaft. Trompete, Posaune, Horn und Tuba- das ist WOLL- Blech. Und das bereits seit sechs Jahren. Von der Kirchenmusik bis hin zu Hits von Robbie Williams und Co „spielen wir alles was der Markt so hergibt und das bei jeder Gelegenheit.“ Woll- Blech macht Spaß ! ■
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Kommissar Ehrlicher WO L LT E TAT SÄC H L I C H AU F D E N VO G E L H A LT E N !
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Es war vor fast 10 Jahren, als wir nach unserer alljährlichen Tour beim ersten Kegelabend wieder in Elspe zusammensaßen und darüber nachdachten, welches Ziel wir uns für 2004 ins Auge fassen sollten. Da warf jemand in die Runde: „Wie sieht`s denn aus, wenn unser Club nächstes Jahr Schützenfest aufn Vogel schießt?“ Alle schauten ihn an. Erstaunen machte die Runde. Dann hieß es: „Wieso nicht. Geile Idee. Was kostet das? Wer macht mit? Was sagen unsere Mädels dazu?“ Am Ende der Diskussion stand fest, dass wir uns schlau machen wollten. Erst mal zuhause, versteht sich und dann beim Schützenvorstand. Gesagt, getan, unsere bessere Hälften fanden diese Idee durchweg besser als die üblichen Kegeltouren. Mein Nachbar Martin, Vorstandsmitglied des St. Jakobus Schützenvereins Elspe, schaute mich etwas ungläubig an, als ich ihm unseren Plan verriet. „Ihr alle 12, wer will denn wirklich draufhalten?“ Ich nannte ihm drei/vier Namen. Er nannte mir die Summe, die der Vorstand dem König zuwenden würde. Ich nickte und ließ ihn ziemlich ungläubig zurück. Beim nächsten Kegelabend wurden die Gesprächsergebnisse ausgetauscht und am Ende des Abends waren wir uns einstimmig einig. Der Präsident: „Wir verlegen die Tour 2004 in den Frühsommer, nehmen die preiswerte Variante und treffen dort, vor Ort, die Entscheidung.“ Im Juni 2004 hieß unser Ziel Erfurt. Da ich damals als Berater und Marketing-/Vertriebscoach bei der Landeswelle Thüringen arbeitete, kannte ich Erfurt, Weimar und Umgebung ziemlich gut, hatte gute Kontakte in die Hotellerie und so bekamen wir super Konditionen im Sorat-Hotel, mitten in der City von Erfurt.
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Dort saßen wir an besagtem Samstagnachmittag bei einem ausgedehnten Frühschoppen in feuchtfröhlicher Runde zusammen. Das Wetter war in bester Laune, die Menschen im Biergarten auch. Da kam ein kleiner, älterer Herr mit einer braunen, etwas speckigen Aktentasche um die Ecke, sah uns in ebenfalls bester Stimmung und blieb stehen. Kegelbruder Hans-Josef, auch „Hänsel“ genannt, erkannte ihn und eröffnete die Gesprächsrunde: „Sind Sie nicht der Tatortkommissar Ehrlicher?“ Der Rest der Runde wurde neugierig und bekundete ebenfalls, dass sie ihn erkannt hätten. Viele kennen ihn heute auch daher, weil er sich bei der letzten Bundespräsidentenwahl von den Linken zur Kandidatur überreden ließ.
DER KC GENAU ZUM 18.MAL BEIM WELTCUP-SKISPRINGEN IN WILLINGEN. hinten v.l.: WOLFGANG PEINE, WILLI BIERMANN (GAST), HÄNSEL MÜLLER, FIETE HERMES (GAST) vorne v.l.: KARL-HEINZ AX (GAST), MICHAEL DIEHL, ARNOLD GRAMANN, THOMAS PIEPER, NORBERT HABBEL Auf dem Bild fehlen: WOLFGANG KLEIN (PRÄSI), KL AUS SÖBKE, MIC HAEL RADOMSKI, JÜRGEN HENNEC KE, MIC HAEL THIELMANN UND GEORG SC HMITTGENS
Peter Sodann, der kleine, listige Kommissar, erwiderte damals tatsächlich Hänsels Versuch einer verbalen Annäherung, musterte uns, grüßte in die Runde und nahm das Angebot, unser Gast zu sein, freundlich an. „Die 12 vom KC Genau und der Kommissar“, das roch nach einer neuen Folge. „Wo sind Sie her und was machen Sie mit Ihrer Gruppe in Erfurt?“ Jeder wollte ihn sofort aufklären, denn die Zungen waren schon sichtlich gelockert und die „knallheiße“ Sonne hatte ihr übriges dazu getan. Eine Runde „Alohol“ jagte die andere und der Kommissar ließ keine aus. Ob er auch eine ausgegeben hat, entzieht sich meiner Kenntnis bis heute. Aber er genoß ja auch den Promibonus und fühlte sich sichtlich wohl dabei. Als das Gespräch – wie sollte es auch anders sein? - bei unserem euphorischen Zustand - auf`s Vogelschießen und die anstehende Entscheidung kam, wurde er richtig neugierig und wollte alles darüber wissen. Natürlich kannte er die Schützenfeste im Sauerland nicht. Woher auch? Da, wo er groß und älter geworden ist, hatte der Begriff „Schütze“ eine gänzlich andere Bedeutung. Und als Ziel und Höhepunkt der Glückseligkeit, auf einen Holzvogel zu schießen und ihn aus dem Kugelfang zu fetzen. Das war auch für ihn als altgedienter Kommissar kein richtiges Alibi, eine Waffe in die Hand zu nehmen.
Aber wir haben ihn mit Händen und Füßen überzeugt. Der Rest des Körpers, einschließlich der Sprachwerkzeuge, hatte ohnehin begonnen, seine eigentliche, naturgegebene und von wem auch immer gewollte Tätigkeit einzustellen. „Schützenfest in Elspe, im Sauerland“, philosophierte er, „da möchte ich gern mal dabei sein. Könnte ich auch auf den Vogel schießen oder dürfen das nur Einheimische?“ Einer versuchte ihm noch, den Begriff „Buiterling“ zu erklären, aber da stand er auf, bedankte sich artig für die kurzweilige Stunde und bog ein wenig schwankend um die Hausecke. Der Rest des Tages ist schnell beschrieben. Wir schritten zur Abstimmung über die Entscheidung: „Vogelschießen, ja oder nein!“ In dieser Stimmung, und dann sogar Herrn Ehrlicher persönlich kennengelernt, war sehr schnell klar: „Einstimmig JA!“ Danach haben wir die Entscheidung auf sauerländische Art gefeiert. Aber die kennen Sie ja alle. Bis zum nächsten Mal, wenn ich Ihnen den Tag der wirklichen Entscheidung im August 2004 an der Vogelstange in Elspe erzähle. Die Elbener brauchen nicht mehr lange warten. Sie sind die ersten bei uns im Kreis Olpe, wenn es wieder heißt: „Schützenbrüder: Stillgestanden!“ Viel Glück, woll. (womo) ■
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Unternehmerfrauen statt Quotenfrauen“ MONIKA BILSINGS ARBEITSKREIS: S TA R K E H A N DW E R KS M E I S T E R F R AU E N
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WOLL: „Welche Innungen veriel wird noch und ist schon über treten Sie?“ „Quotenfrauen“ geschrieben M.B.: „Die mitarbeitenden und diskutiert worden. In unserem Ehefrauen/Partnerinnen aller Fall geht es aber um UnternehHandwerksbereiche sind uns herzmerfrauen im Handwerk und zwar lich willkommen. Z.Zt. sind es 40, im Kreis Olpe. Tatsächlich gibt es die aktiv mitmachen und wir freuen sie, die wichtigen Ehefrauen und uns immer über neue interessierte Partnerinnen unserer fleißigen Frauen. Gerne können sie an unseHandwerksmeister. ren Abenden teilnehmen und Multitaskfähig sollen sie sein, denn VORTRAG BEI DER SPARKASSE OLPE „schnuppern“, um dann in Ruhe neben allen familiären Aufgaben wie entscheiden, ob sie bei uns mitmachen wollen.“ Haushalt, Kindererziehung, Freizeitplanung, Schularbeiten, Ehepartner, müssen sie in den meisten Betrieben auch die Rolle WOLL: „Wie setzt sich Ihr Vorstand zusammen?“ der „Co-Pilotin“ des Handwerksmeisters übernehmen. Da geht M.B.: „Ich gebe Ihnen mal die Aufstellung: es um die Fachkompetenz in den Bereichen Personalführung, Monika Bilsing 1. Vors.(das bin ich) Einkauf, Auftragsabwicklung, Finanz-/Lohnbuchhaltung, Marita Springob 2. Vors. Bankverkehr, Werbung, und PR/Öffentlichkeitsarbeit. Heike Damm Kassenwartin Wer beides schafft,… so viele Hüte kann man gar nicht davor Christiana Hardenacke Schriftführerin ziehen! Anja Dornseifer UFH Beauftragte WOLL sprach mit Monika Bilsing, einer dieser UnternehmerAndrea Meier Beisitzerin frauen aus Attendorn und 1. Vors. des hier vorzustellenden Bärbel Kebben dto Arbeitskreises. Karin Zeppenfeld dto WOLL: „Frau Bilsing, was verbirgt sich hinter dem Kürzel UFH?“ M.B.: „Ich sehe, Sie haben sich vorab ein bisschen schlau gemacht. Es gibt diesen Landesverband der Unternehmerfrauen im Handwerk NRW e.V. seit 1990.“ WOLL.: „Und wann haben Sie im Kreis Olpe diesen Arbeitskreis ins Leben gerufen?“ M.B.: „Wir haben uns am 14. Februar 1995 gegründet. Erwin Breuer, der damalige Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Olpe, hat uns auf die Idee gebracht und uns hierbei tatkräftig unterstützt.“ DER REFERENT, EHRLIC H, ENGAGIERT UND EC HT
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mediale Unterstützung kommen wir nicht wirklich weiter. Zwar werden wir von der Kreishandwerkerschaft unterstützt, da unsere Geschäftsstelle ihren Sitz in Olpe hat, jedoch fehlt uns die Nähe zu den einzelnen Handwerksunternehmen im Kreis. Die Männer unserer Mitgliedsfrauen jedenfalls stützen und fördern unsere Ideen, Konzepte und Veranstaltungen.“ DER PERSÖNLIC HE VORTRAG „BUNT, STATT BL AU“ FAND EINE GROSSE RESONANZ
WOLL: „Das sind ja schon 8 starke und kreative Frauen oder?“ M.B.: „Ja, aber es könnten viel mehr sein.“ WOLL: „Dann wollen wir Ihre zukünftigen Kolleginnen mal ein wenig neugierig machen. Was haben Sie sich auf die gemeinsame „Fahne geschrieben“? M.B.: „Wir organisieren regelmäßige Veranstaltungen zur beruflichen und persönlichen Fortbildung sowie den Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten. Wir unterstützen sie und bieten Weiterbildung, Vorträge, Seminare und Aktivitäten zu betriebswirtschaftlichen und persönlichkeitsbildenden Themen an.“ WOLL: „Wie war es am Anfang, hatten Sie mit Ihren Ideen die männliche Handwerkerschaft sofort auf Ihrer Seite?“ M.B.: „Unsere eigenen Männer fanden das Konzept gut, nur mit den anderen Meistern, die uns nicht kannten, hatten wir Probleme. Sie waren der Meinung, wir seien so was wie ein Kaffeekränzchen. Herr Niklas, der Nachfolger von Herrn Breuer, gab mir aber damals die Chance, unseren Arbeitskreis in der Delegiertenversammlung vorzustellen. Ich denke, die Öffentlichkeit hat mit dem „U“ für Unternehmerfrauen immer noch Schwierigkeiten. Daher stelle ich mich immer als mitarbeitende Ehefrau vor. Viele Menschen wissen gar nicht, dass die meisten von uns auch noch in ihrem erlernten Beruf arbeiten und die Tätigkeiten im Betrieb ihres Mannes zusätzlich erledigen und auch meistern.“ WOLL: „Was tun Sie für die Öffentlichkeitsarbeit?“ M.B. „Immer noch viel zu wenig. Wir sind alle zwei Jahre mit einem Infostand auf der Frauenmesse in Attendorn, aber ohne
WOLL: „Welche Aktivitäten bieten sie Ihren Mitgliedern darüber hinaus an?“ M.B.: „Themen im Bereich Betriebswirtschaft und Büroorganisation. Gesundheitsvorträge, Kurse im Umgang mit dem PC. Dazu spezielle Frauenthemen und wir unternehmen auch gemeinsame Fahrten.“
WOLL: „Welche Themen sehen Sie persönlich als sehr wichtig an?“ M.B.: „Der gläserne Mensch, Burnout, die „Aufschieberitis“ (Büroorganisation!!), Verhandlung mit den Banken und speziell für uns Frauen den „Tanz der Hormone“…. oder: keine Angst vor den Wechseljahren.“ WOLL: „Und wie nehmen Ihre Kolleginnen aus den Handwerksbetrieben diese Angebote an?“ M.B.: „Leider sehr unterschiedlich. Büroorganisation und Gesundheitsthemen werden total gerne besucht, vor allem frauenspezifische Vorträge. Daher haben wir in diesem Bereich 2 Vorträge mit dem Arbeitskreis Siegen zusammen. Das bietet uns die Chance eines Erfahrungsaustausches mit unseren Nachbarinnen, auch die Honorarkosten der Dozenten können geteilt werden.“ WOLL: „Frau Bilsing, in der WOLL-Wort-Werkstatt haben wir auch kreative Köpfe. Was halten Sie von einem kostenlosen Workshop für Ihre Mitglieder? Die Themen: „Charisma ist erlernbar!“ oder „Das Mini-Max-Prinzip“ als Marketingstrategie für Handwerksbetriebe?“ Wir vom WOLL-Magazin werden Sie und Ihren Arbeitskreis weiter im Auge behalten. Ihnen viel Erfolg in 2013 und viele neue Mitgliederinnen!“ (womo) ■ W.O.L.L. Frühjahr 2013 -
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Sauerländer Sprachkultur- da bisse platt, woll!? VO N DA N I E L A KÖ H L E R
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beste Art Platt zu erlernen“, befindet Dr. Beckmann. Die Vielzahl der regionalen Unterschiede ist enorm und für den Laien schier unüberschaubar. Und warum sagen wir woll? „Woll ist eine hauptsächlich sauerländische Angewohnheit. Es ist Aber warum sagen wir eigentlich eine Bestätigung des Satzes wie WOLL? Und woher kommt dieses DER SPRAC HWISSENSC HAFTLER IN SEINEM ARC HIV etwa „nicht wahr?“ und kommt merkwürdige Wort überhaupt? im Ursprung vom Wort „wohl“. Gibt es eine WOLL- Grenze und wenn ja, dann wo? Um diesen Beispiel: „Du kommst doch heute Abend, woll?“ soll heißen: und anderen Fragen mal richtig auf den Grund zu gehen, suchen „Du kommst doch heute Abend? Das ist doch wohl so?“ Wir wir einen Fachmann auf. antworten mit „Ja“. Das Wort „Woll“ fordert also eine positive Alsau ennen, dei siëck wahne echte öütkennet met diär söüerBestätigung auf eine Frage ein. ländsken Sproke. Fündig werden wir im „Mundartarchiv Sauerland“ in Und das sogar flächendeckend bis ins Ruhrgebiet. Denn erst Cobbenrode, wo wir Dr. phil. Werner Beckmann treffen. Er ist dort am Rande von Bochum, genauer gesagt hinter BochumSprachwissenschaftler und leitet das Archiv seit vielen Jahren. Langendreer verläuft die „WOLL-Grenze“. Weiter nördlich, in „Die hochdeutsche- regionale Umgangssprache hat viele Bochum Wattenscheid etwa, sagt man „ne“. Überbleibsel des Plattdeutschen. So auch das Wort „WOLL““, Die plattdeutsche Sprache bewahren, erhalten und auch den erklärt Dr. Beckmann. Im Archiv in Cobbenrode, welches vom jungen Menschen näher bringen- das ist die Mission von Werner Hochsauerlandkreis und dem Kreis Olpe gleichermaßen unterBeckmann und dem Mundartarchiv Sauerland. Denn besonders stützt wird, sorgt Werner Beckmann dafür, dass unser „Platt“ bei den jungen Menschen verliert sich das Platt immer mehr. Dr. nicht verloren geht, nicht in Vergessenheit gerät. Denn: Die Werner Beckmann: „Das Sauerländer Platt ist noch keine „tote Menschen, die noch so richtig flüssig Platt sprechen und versteSprache“ und wenn man es häufig erwähnt, dann bleibt es erhalhen können, werden naturgemäß immer weniger. „Unsere ten.“ ■ Sprache ist ein Teil des Lebens und der Kultur im Sauerland“, sagt Dr. Beckmann, „und wenn sie plötzlich weg wäre, dann ginge eine ganze Kultur zu Grunde.“ s gibt wohl kein typischeres Wort für das Sauerland als das Wörtchen „woll“, woll? Es ist die Allzweckwaffe des Sauerländers, passt eigentlich immer und hinter jeden Satz.
Und damit das nicht passiert, wird im Mundartarchiv alles „Platte“ (niederdeutsches Sprachgut) gesammelt, was sich finden lässt. Zudem werden stetig Menschen, die des SauerländerPlatts noch mächtig sind, interviewt und nach ihrem Lebenslauf befragt. Die Resultate finden sich in les- und hörbarer Form im Mundartarchiv wieder. In kleinen Büchern und auf CD’s werden Gespräche, große und kleine Geschichten, Döneken und Sprichworte festgehalten. „Über das Ohr in den Mund“ ist die
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KLEIN-ELKAS kleine Karnevals-Kolumne
Eine für eine für
außergewöhnliche
Umgebung Ausbildung Menschen
Die Heilpraktikerschule der Paul-Schmidt-Akademie in den Sauerland-Pyramiden Ein Einstieg in die aktuellen Kurse ist bis April 2013 möglich!
Ausführliches Informationsvideo zur Heilpraktikerausbildung unter: www.youtube.de/rayonexgmbh W.O.L.L. Frühjahr 2013 -
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Der Galileo-Reporter HAIE UND SC HILFBOOTE – ZWEI SUPER AUSSTELLUNGEN
Haie – gejagte Jäger
Doch auch das oft problematische Verhältnis zwischen Hai und Mensch wird thematisiert. Die Ausstellung der „Hai-Stiftung“ möchte Sie als Besucher nicht nur über die Biologie, das Verhalten, die ökologische Bedeutung oder die Gefährdung der Haie informieren, sondern vor allem Ihre Ängste und Vorurteile gegenüber diesen Raubtieren der Meere abbauen. Ziel der Ausstellung ist es, den Besuchern, also Ihnen, die Wesensart der Haie näherzubringen. Durch Respekt und Wohlwollen sollen Maßnahmen zum Schutz dieser Tiere gefördert werden. Kommen und schauen Sie sich um und Sie werden völlig neue Erkenntnisse über diese Lebewesen gewinnen.
Diese „Hai-Ausstellung“, vom 8. März bis zum 10. November im Galileopark in Meggen, informiert Sie, liebe WOLLMenschen, über die faszinierende Welt der Haie. Vom Lebensraum „Wasser“ bis hin zur Entwicklung der ersten Hai-Formen vor über 400 Millionen Jahren. Was macht Haie zu so erfolgreichen Räubern? Kommen Sie in diese Ausstellung und erfahren Sie , wie sich die Haie in ihrer langen Geschichte zu den hochspezialisierten, arten- und formenreichen Top-Jägern der Ozeane entwickelt haben.
Kam Kolumbus 15000 Jahre zu spät? Diese Sonderausstellung im Galileopark vom 30. März bis zum 6. Oktober setzt sich u.a. mit folgenden Fragen auseinander: „War bereits der Frühmensch Homo Erectus ein Seefahrer? Hat Pharao Ramses II. schon Havanna geraucht? Wie kam der afrikanische Flaschenkürbis in der Steinzeit schon nach Mexico? Sind die Pyramiden der Mayas Vorbild für die Ägypter gwesen? Und und und…..
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Der Archäologe, Seefahrer und Autor Dr. Dominique Görlitz, bekannt durch seine Experimentalreisen im Mittelmeer und Nordatlantik mit den vorzeitlichen Schilfbooten ABORA I bis III, ist einem der ungelösten Rätsel der Archäologie auf der Spur: Standen die Hochkulturen der Alten Welt mit den Ländern der Neuen Welt jenseits des Atlantiks in einem Kulturaustausch? Görlitz steht in der Tradition des norwegischen Seefahrers Thor Heyerdahl, der nachweisen wollte, dass man bereits in der
Vorzeit mit einfachen Flößen aus Holz und Schilf die Weltmeere überqueren konnte. Erstmals ist das Segel des Schilfbootes TIGRIS außerhalb Norwegens zu sehen, mit dem Heyerdahl 1977/78 auf dem Indischen Ozean segelte. Die Anfänge der Seefahrt nehmen einen breiten Raum in der Ausstellung ein. Seit 1990 hat Dominique Görlitz mit Unterstützung der ABORA Projektgruppe u.a. fünf große besegelte und zwei kleinere beruderte Schilfboote gebaut und auf dem Meer getestet. Einige dieser Nachbauten sind ebenfalls Gegenstand dieser Ausstellung. Hier werden alle großen ABORA Expeditionen (1999-2007) auf vielen Schautafeln sowie multimedial vorgestellt. Präsentiert wird auch der sechs Meter lange Schilfsegler DILMUN IV., der 2008 nach alten vorägyptischen Felsmalereien konstruiert und von Aymara-Indianern in Bolivien gebaut wurde. Die ABORA Projektgruppe unter der Leitung von Dr. Görlitz arbeitet seit vielen Jahren an der Kulturforschung und experimentellen Archäologie. Dabei geht es aber nicht nur um Seefahrtgeschichte und Archäologie, sondern um viele interdisziplinäre Fachgebiete aus den Natur- und Geisteswissenschaften. Lassen Sie sich und Ihren Familien diese Ausstellung also nicht entgehen!
Im Eventkino der Ausstellung läuft darüber hinaus die Dokumentation „Die ABORA Saga“. Sie zeigt alle großen Expeditionen wie auch die Sturmfahrt der ABORA III über den Nordatlantik. Das ist Hochspannung pur und Infotainment und Edutainment zugleich. „Herzlich wollkommen“, sagt der Galileo-Reporter. „Woll“ ■
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… ist eine Lizenzausgabe des WOLLMagazins für die Sauerländer Lebensart!
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