WOLL-Magazin – Schmallenberg, Eslohe und Umgebung – Ausgabe 10

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Worte, Orte, Land und Leute.

www.woll-magazin.de, 3,- U

WOLL Magazin f端r Schmallenberg, Eslohe und Umgebung

Gr端ne Weihnacht Ausstellung in Holthausen Seite 12

Offene Kanzeln Thomas Jessen in Bochum Seite 62

Kirche im Dorf Orte der Begegnung Seite 80

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WOLL Magazin für Schmallenberg, Eslohe und Umgebung

Ausgabe 10 / Winter 2013

Worte, Orte, Land und Leute.

SEITE 8

Fraunhofer Institut

SEITE 42

Rarbachtal

SEITE 67

SEITE 60

Kräuter

Cecilia Diaz

Seite 7

Asten Steinbruch

Seite 50

Hier muss man mal gewesen sein Seite 16

Flugshow

Seite 54

Titelfoto: Knusperhaus in Holthausen. Foto: Heidi Bücker

Indoormeeting für Modellflieger Seite 20

Der Himmel brennt Abschied

Seite 64

Enten

Seite 76

Stark im Wald

Seite 82

Wimereux

Seite 85

Weihnachtsmenüs von Lesern, Redakteuren, Profis

Spitzenleistungen Wintersport

Seite 90

Städtepartnerschaft Seite 46

Geschenke Große Wirkung

Holzrücken mit Pferden Seite 44

Rinderbuckel Landwirt aus Überzeugung

Was machen die im Winter? Seite 38

Lebenskünstler Fang dir ein Lied an!

Kunsthaus Klute wird geschlossen Seite 37

International Ab in die Welt

Pyrotechniker Christian Vogt Seite 31

Baumeister Stein auf Stein

Vorhang auf Theaterverein Lenne

Seite 100

Schauspieler Von hier nach Berlin W.O.L.L. Winter 2013 -

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Editorial LIEBE LESERINNEN UND LESER!

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an soll die Kirche mal schön im Dorf lassen.“ Häufig ist dieser Ausspruch bei uns im Sauerland zu hören. Damit will man sagen: „Bleib auf dem Teppich. Übertreib mal nicht. Stell die Anforderungen und Erwartungen nicht so hoch.“ Oder so ähnlich. Diese Aussage hat allerdings in der heutigen Zeit eine noch ganz andere Bedeutung. Die Kirchen und Kapellen sind der Mittelpunkt unserer Orte. Und das schon seit Jahrhunderten. Werden sie auch in Zukunft der Mittelpunkt bleiben und das sichtbare Zeichen unserer Kultur und unseres Lebensgefühls sein?

Vor wenigen Tagen, am 25. November, wurde offiziell der neue „Pastorale Raum Schmallenberg und Eslohe“ mit einem Festhochamt in der Pfarrkirche St. Alexander in Schmallenberg offiziell ins Leben gerufen. Der für diesen Raum nun verantwortliche Pfarrer Georg Schröder (Interview in der vorigen WOLL-Ausgabe) sagt dazu: „Tief verwurzelt ist unsere rund 1.000 Jahre alte christliche Tradition, sichtbar in den Kirchen und Kapellen.“ Einige dieser zentralen Orte der Begegnung wurden in den vergangenen Monaten aufwendig renoviert, wie beispielsweise die Pfarrkirche in Schmallenberg. Andere brauchen diese Renovierung und Erneuerung dringend, wie unser Bericht „Die Kirche im Dorf lassen“ auf Seite 80 zeigt. Wie mit dem Verschwinden der Kirchen und Kapellen aus den Dörfern nach und nach das Dorf selbst verschwindet, das hat in einem eindrucksvollen Buch der Niederländer Geert Mak „Wie Gott verschwand aus Jorwerd“ beschrieben. Ob unsere Dörfer eine Zukunft haben, hängt ganz gewiss auch davon ab, wie wir die christlichen Traditionen und den Glauben pflegen und weiterentwickeln und wie wir dafür sorgen, dass die Kirche im Dorf bleibt.

Wie Kirchen, die aufgegeben werden, auch dann noch ein zentraler Treffpunkt der Begegnung sein können, das zeigt die ChristKönig-Kirche in Bochum. Unser Esloher Maler Thomas Jessen hat dort eine einmalige und sehr bemerkenswerte Ausstellung gehabt. Darüber berichten wir auf Seite 62. Übrigens: Die Ausstellung ist wieder abgebaut, die dort ausgestellten Objekte und Gemälde sind wieder im Sauerland und suchen einen dauerhaften Platz – vielleicht hier im Sauerland. Die bevorstehende Winterzeit mit kurzen Tagen und langen Nächten hat ihren ganz besonderen Reiz. Wir zeigen in eindrucksvollen Bildern und Berichten, wie schön und friedlich die kalte Jahreszeit sein kann und wie faszinierend die Landschaft sich gerade dann zeigt. Gäste und Besucher aus nah und fern schätzen diese natürlichen Sonnenseiten unserer Region und die Kinder lieben sie sowieso. Wenn Sie für Weihnachten noch nach einem einfachen und leckeren Menü suchen, im Heft finden Sie drei ganz persönliche Vorschläge dazu. Ein Leser, eine Redakteurin und eine junge Köchin aus einem der zahlreichen und hervorragenden gastronomischen Betriebe unserer Region lassen sich zwar nicht in die Töpfe, aber doch auf das fertige Menü schauen (Seiten 46 - 49). Und ein 16-seitiger Beihefter mit alten und neuen Geschichten rund um Weihnachten komplementiert unser zehntes WOLLHeft, das mit 128 Seiten prall gefüllt ist mit Worten, Orten, Land und Leuten. Im Namen des ganzen Teams unseres Magazins WOLL – Worte, Orte, Land und Leute wünsche ich allen Lesern eine besinnliche Adventszeit, ein friedliches Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr 2014. ■ Ihr Hermann-J. Hoffe

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Wissens- und Rätselpark · Seminar- und Kongresszentrum

Hoch über dem Lennetal gelegen und weithin sichtbar liegen die SAUERLAND-PYRAMIDEN, mittlerweile ein heimliches Wahrzeichen des Sauerlandes. Darin befindet sich der GALILEO-PARK, ein Wissens- und Rätselpark in dem auf unterhaltsame und doch anspruchsvolle Art und Weise Wissen vermittelt und Interesse an neuen Themen geweckt wird. Dabei präsentiert der GALILEO-PARK sowohl wissenschaftliche als auch „rätselhafte“ Themen - sachlich, objektiv, offen und wertungsfrei.

Aktuelle Ausstellungen

26. Oktober 2013 - 16. März 2014

Galgen, Rad und Scheiterhaufen Einblicke in Orte des Grauens Die Ausstellung beleuchtet das Thema Richtstätten aus archäologischen, anthropologischen, historischen und volkskundlichen Blickwinkeln. Neben den üblichen historischen Exponaten werden auch ausgegrabene Skelettreste Hingerichteter gezeigt. Heute zeugen oft nur noch historische Karten und Flurnamen von den Richtstätten, die sich im Mittelalter und vor allem in der frühen Neuzeit vor jeder Stadt befanden. Archäologisch ausgegraben und untersucht wurden bislang nur wenige Richtstätten.

26.Oktober 2013 - 26. Juni 2014

Fürsten der Finsternis - Vampirkult im Film 6FKQHOOHV )RWR

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16. November 2013 - 06. April 2014

MAGIE VON LICHT UND SCHATTEN

Der Vampirfilm ist eines der ältesten Genres der Filmgeschichte und übt bis heute große Faszination auf alle Generationen von Kinobesuchern aus. Unter dem Titel „Fürsten der Finsternis – Vampirkult im Film“ widmet das Filmmuseum Düsseldorf diesem Thema eine Sonderausstellung. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat der Vampir seinen festen Platz in Kultur und Unterhaltung: Als Angst einflößendes Ungeheuer, attraktiver Verführer oder bleiche Gestalt, die ihr Opfer zähnefletschend verfolgt, wandelt er durch zahlreiche Filme, Romane, Comics oder Werbespots. Im Mittelpunkt der Ausstellung „Fürsten der Finsternis – Vampirkult im Film“ steht der Wandel, den die Inszenierung der Vampirfigur im Laufe der Zeit im Film vollzieht. Weitere Infos:

Lange bevor das Medium Film 1895 das Licht der Welt erblickte, waren die Menschen von Bildern fasziniert, die durch Lichtquellen illuminiert und auf Leinwände projiziert wurden: Auf Jahrmärkten, aber auch im heimischen Wohnzimmer war man vor allem ab Mitte des 19. Jahrhunderts von farbigen Laterna-Magica-Dias begeistert, Schattenspiele erzählten Märchen und unheimliche Geschichten als Schattenriss, Stereoskopien zeigten in Guckkästen erstmals 3-DEffekte, große Panoramen mit hinterleuchteten Bildern wurden in kinoähnlichen Räumen vorgeführt, wobei wechselndes Licht die Illusion der Bewegung erzeugte. 17. November 2013 - 05. Januar 2014

SAUERLAND · MÄRCHEN · FOTOS Am 20. Dezember 1812 erschien die Erstausgabe der „Kinder- und Hausmärchen“ von den Gebrüdern Grimm. Zum 200-jährigen Jubiläum hat Fotografin Karin Hessmann, zusammen mit ihrem Team, einige dieser Märchen ins Sauerland verlegt und neu inszeniert.

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GALILEO-PARK | Sauerland-Pyramiden 4 - 7 | 57368 Lennestadt | Tel.: 02721 600 77-10 info@galileo-park.de | Öffnungszeiten: Di - So 10 - 17 Uhr 01_57_WOLL_Magazin_10.indd 6

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Asten Steinbruch „HIER MUSS MAN MAL GEWESEN SEIN!“ INSIDERTIPP VOM ROTHAARS TEIGFOTOGRAFEN KL AUS-PETER KAPPES T

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nterhalb der Heide auf dem Kahlen Asten schlummert abseits der Wege seit vielen Jahren ein kleiner Steinbruch im Wald. Jetzt führt wieder ein Pfad durch die schmale, übermannshohe Schlucht mit ihren algen- und moosbewachsenen Schieferfelsen. Zu erreichen ist der Steinbruch über den neuen Wanderweg „Kahler-Asten-Steig“. Dieser 16 Kilometer lange Steig ist einer von bisher sechs neuen Rundwanderwegen am Rothaarsteig, den Rothaarsteig-Spuren. Wer den ganzen Weg gehen möchte, muss etwas Kondition mitbringen, denn es geht sowohl auf den Kahlen Asten als auch auf den Vorderen Hohen Knochen hinauf. Belohnt wird man mit einem Wandertraum.

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Abwechslungsreiche Pfade, tolle Ausblicke und große und kleine Überraschungen haben die Planer des Weges wie Perlen auf einer Kette aufgereiht. Wer nur zum Steinbruch will, findet den bequemsten Weg von den Lenneplätzen aus. Vom Wanderknotenpunkt am Ortseingang folgt man dem oberen Weg zu den Jagdhütten auf dem Hohen Knochen, der nicht ins Lennetal hinunterführt, circa einen Kilometer und hält sich dann an einer Gabelung rechts. Sobald man auf eine schwarze Rothaarsteigmarkierung trifft, biegt man nach rechts ab und gelangt in den Steinbruch. ■

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Aktiv in Grafschaft, in der Welt zu Hause“ “ DAS FRAUNHOFER -INS TITUT

VON HERMANN-J. HOFFE UND TINY BROUWERS

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uf dem Aberg in der Nähe von Grafschaft liegt das FraunhoferInstitut, genauer: das Teilinstitut Angewandte Ökologie. Es hat das Ziel, Europas führendes Kompetenzzentrum für die Bewertung der Risiken von Stoffen für die Umwelt zu sein. Und gleichzeitig das in Europa führende Kompetenzzentrum für die nachhaltige Erzeugung und Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten. Unter anderem darum sind große bauliche Erweiterungs- und Erneuerungsmaßnahmen geplant, mit einem Kostenvolumen von circa 25 Millionen Euro.

Lange Geschichte Prof. Dr. Schäfers: „Das Grafschafter Institut hat eine lange Geschichte. Es gab damals einen Dr. Bisa, der als Chefarzt des Krankenhauses Kloster Grafschaft Experimente auf dem Aberg durchgeführt hat. 1959 hat dann Fraunhofer dort das Institut für Aerobiologie gegründet, um im Auftrag des Verteidigungsministeriums Gegengifte gegen chemische Kampfstoffe zu erforschen. 20 Jahre später spielte dieses Thema keine Rolle mehr und zivile Forschungsziele waren in den Mittelpunkt gerückt, wie zum Beispiel die Gefahren von Asbest. Das Institut wurde umgetauft in ,Institut für Toxikologie und Aerosolforschung ITA‘.“

1985 kam es zur Aufspaltung des Instituts: Das ITA zog mit seinen Ratten um nach Hannover, während sich in Grafschaft unter dem neuen Namen „Institut für Umweltchemie und Ökotoxikologie“ die Umweltforschung etablierte. „Es wurde für das Umweltbundesamt gearbeitet, zum Beispiel wurden Tests entwickelt zur Erfassung der Versickerung von Pflanzenschutzmitteln in das PROF. SCHÄFERS: "DIE BEWERTUNG DES RISIKOS VON STOFFEN FÜR DIE UMWELT IST UNSER ZENTRALES THEMA ." BILD: WELT WEIT EINZIGARTIGES TESTSYSTEM FÜR FISCHE Grundwasser. Dazu haben wir auch Berechnungsverfahren erarbeitet, die in ganz Europa gelten. Dies führte zu ersten Aufträgen aus der Agrar-Industrie. Der Aktiv in Grafschaft, aber in der Welt zuhause: Das sieht man Schwerpunkt war aber deutlich die öffentliche Forschung. In den nicht, wenn man am Fraunhofer-Institut in Grafschaft vorbei90er Jahren ging die Auftragslage stark zurück, weil das öffentlifährt. WOLL hat ein Interview geführt mit Prof. Dr. Christoph che Interesse an der Umwelt nachließ. Das Institut beschäftigte Schäfers, Institutsleiter Angewandte Ökologie, und Dr. Dieter damals nur noch 55 Mitarbeiter und drohte weiter zu schrumpHennecke, Abteilungsleiter Ökologische Chemie vom Fraunhoferfen. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Abwicklung beschlossen“, so Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME, Prof. Dr. Schäfers. Aber so weit ist es dann doch nicht gekomwie der offizielle Name lautet. Und beide erklären: „Wir sind das men, weil unter der Leitung von Prof. Rainer Fischer aus Aachen Fraunhofer-Institut mit explizit ökologischem Anspruch und thedas Institut Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME matischer Verwurzelung in der landwirtschaftlichen Praxis.“

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PROF. DR. CHRISTOPH SCHÄFERS (L.) UND DR. DIETER HENNECKE (R.)

entstand. Anfang dieses Jahres bekam Grafschaft den Rang „Teilinstitut Angewandte Ökologie“.

untersuchen, ermitteln wir das mit einem Stoff oder Produkt verbundene Risiko.“

Bewertung von Stoffen und der Umwelt Prof. Dr. Schäfers und Dr. Hennecke: „Die Bewertung des Risikos von Stoffen für die Umwelt ist heute ein großes Thema. Wir schauen uns in Grafschaft an, wie sich ein giftiger Stoff in der Umwelt verhält und wirkt, nicht, wie giftig er für Menschen ist. Wenn zum Beispiel ein Pflanzenschutzmittel gespritzt wird, dann kann es dadurch auch an Pflanzen und Tiere gelangen, gegen die es sich eigentlich nicht richten sollte, zum Beispiel in Gewässern. Mit unseren Modellen untersuchen wir etwa, wie weit entfernt Lebensräume vom Sprühnebel betroffen sind. So erforschen wir, wie Stoffe in die Umwelt kommen, wo und wie häufig Stoffe in der Umwelt vorkommen, was die Umwelt mit dem Stoff macht (etwa Abbau durch Licht oder biologische Prozesse), und schließlich, was der Stoff mit der Umwelt macht. Indem wir die Belastung der Umwelt durch den Stoff möglichst real abschätzen und mit den Auswirkungen vergleichen, die wir im Institut

„Wir sitzen zwar im Sauerland, aber unsere Kunden kommen aus der ganzen Welt. Die Zulassung von Pestiziden geschieht immer im Hinblick auf eine Anwendung in speziellen Kulturen. Deshalb decken wir das gesamte Pflanzenspektrum ab. Wir haben zum Beispiel in unserem Gewächshaus Erdnüsse, Soja, Zuckerrohr und Reis gezogen und können untersuchen, ob die Pflanzenschutzmittel im Boden verbleiben oder von der Pflanze aufgenommen werden und ob Abbauprodukte der Pestizide die daraus erzeugten Lebensmittel belasten können. Daneben haben wir verschiedene Testsysteme entwickelt, um zu untersuchen, ob und wie sich die Stoffe auf die gesamte Lebensgemeinschaft in Gewässern auswirken, und zwar unter verschiedenen klimatischen und jahreszeitlichen Bedingungen“, so Prof. Dr. Schäfers. „Natürlich bieten wir auch Risikoberechnungen für die Anwendung von Pestiziden in Weihnachtsbaumkulturen an.“ ■ W.O.L.L. Winter 2013 -

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Fotos: Klaus-Peter Kappest

GRAFSCHAFT HAT VERSCHIEDENE TESTSYSTEME ENT WICKELT, WIE SICH STOFFE AUF DIE GESAMTE LEBENSGEMEINSCHAFT IN GEWÄSSERN AUSWIRKEN . BILD: AQUATISCHE MESOKOSMEN IM GEWÄCHSHAUS

Zukunftspläne Dr. Hennecke: „Das Grafschafter Institut hat große Zukunftspläne, um das Ziel Europas, führendes Kompetenzzentrum zu sein, in den kommenden Jahren zu realisieren. Die Gebäude sind zum Teil 50 Jahre alt und erfüllen nicht mehr alle die immer strenger werdenden Sicherheitsstandards, zum Beispiel bei der Lüftung in den Laboren. Deshalb besteht massiver Renovierungsund Erneuerungsbedarf in Höhe von mindestens 25 Millionen Euro. Über eine Genehmigung der Mittel werden die Fraunhofer-Gesellschaft und das Land NRW noch dieses Jahr entscheiden.“ Auch wenn es um wissenschaftliche Pläne geht, ist Prof. Dr. Schäfers ganz konkret … „Fraunhofer-Institute versuchen sich in der Regel möglichst breit aufzustellen, um Entwicklungsmöglichkeiten in alle Richtungen zu haben.

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Aber wir wollen uns hier ganz klar fokussieren. Wir kümmern uns um die Bewertung von Stoffen, die in die Umwelt gelangen, denn wir wollen uns nicht mit zu vielen Themenbereichen verzetteln. Das würde auf Kosten der Ergebnisqualität gehen. An der Stelle, wo landschaftliche Aspekte betrachtet werden und es um nachhaltige Landwirtschaft geht, kooperieren wir mit der Universität Münster und dem Institut für Agrarökologie in Neustadt an der Weinstraße.

GRAFSCHAFT WILL EUROPAS FÜHRENDES KOMPETENZZENTRUM FÜR DIE BEWERTUNG DES RISIKOS VON STOFFEN FÜR DIE UMWELT SEIN . BILD: IN ENT WICKLUNG BEFIN DLICHER ABBAUTEST FÜR ANTIBIOTIKA IN GÜLLE

Zusammen können wir Lösungen finden für die Fragen, welche Spezialpflanzen unter welchen Boden- und Klimabedingungen interessante Erträge erwirtschaften, wo sie am besten angebaut werden und wie sie züchterisch optimiert werden können, um etwa gute Erträge an Rohstoffen zu erzielen, ohne die Nahrungsproduktion einzuschränken.“ ■

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Namensgeber ist Joseph von Fraunhofer Der Name „Fraunhofer-Institut“ hat nichts mit Frauen zu tun, so betonen Prof. Dr. Schäfers und Dr. Hennecke. Der Namensgeber ist Joseph von Fraunhofer, der von 1787 bis 1826 in Bayern lebte. Er war Forscher (entdeckte die „Fraunhofer-Linien“ im Sonnenspektrum), Erfinder (entwickelte ein neues Bearbeitungsverfahren für Linsen) und Unternehmer (Leiter und Teilhaber einer Glashütte). Bei der Gründung der Fraunhofer-Gesellschaft 1949 ist niedergelegt worden, dass ihre Institute angewandt forschen sollen, zum Nutzen der Wirtschaft und Gesellschaft. Grundsätzlich anders arbeitet die Max-Planck-Gesellschaft, die reine Grundlagenforschung betreibt. Die Fraunhofer-Gesellschaft hat jetzt 66 Institute mit 22.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Das gesamte Forschungsvolumen beträgt 1,9 Milliarden Euro. Die Institute arbeiten weitgehend unabhängig, sind jedoch zusammengefasst in Institutsverbünden. So gibt es unter anderen die Verbünde Werkstoffe und Bauteile, Mikroelektronik, Verteidigungs- und Sicherheitsforschung, Informations- und Kommunikationstechnologie, sowie Life Sciences, wozu das Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME gehört.

Teilinstitut für Angewandte Ökologie Das Fraunhofer-Institut in Grafschaft ist ein Teilinstitut des Fraunhofer-Institutes für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME unter der Leitung von Prof. Dr. Rainer Fischer, einem Pflanzenbiotechnologen. Das IME hat 315 Mitarbeiter und ein Budget von circa 26 Millionen Euro. Es besteht aus zwei Teilinstituten, eins für Molekularbiologie mit sieben Abteilungen in Aachen, Münster, Gießen und Frankfurt. Das zweite ist das Teilinstitut Angewandte Ökologie mit vier Abteilungen unter der Leitung von Prof. Dr. Schäfers in Schmallenberg-Grafschaft. Diese vier Abteilungen sind Ökologische Chemie (Leiter: Dr. Dieter Hennecke), Ökotoxikologie (Prof. Christoph Schäfers), Umweltprobenbank und Elementanalytik (Dr. Heinz Rüdel) und Umwelt- und Lebensmittelanalytik (Dr. Mark Bücking). Das Graftschafter Institut beschäftigt aktuell 135 Mitarbeiter und davon 40 Wissenschaftler. Das Institut befindet sich auf einer Gesamtfläche von 34.000 Quadratmetern, wovon 1.000 Quadratmeter Umweltsimulationsanlagen und 4.000 Quadratmeter Labore sind. In diesem Jahr hat Grafschaft einen Betriebshaushalt von zehn Millionen Euro. „Das IME ist das Fraunhofer-Institut mit explizit ökologischem Anspruch und thematischer Verwurzelung in der landwirtschaftlichen Praxis“, so sagt Prof. Christoph Schäfers.

Wichtiger Arbeitgeber in Schmallenberg Das Fraunhofer-Institut in Grafschaft wird immer wichtiger auch als Arbeitgeber im Schmallenberger Sauerland. Institutsleiter Prof. Dr. Schäfers dazu: „Wir beschäftigen hier rund 130 Mitarbeiter, davon 40 Wissenschaftler.“ Bei den anderen Fraunhofer-Instituten sind es normalerweise zwei Drittel Wissenschaftler und ein Drittel Techniker angestellt. In Grafschaft ist das genau anders: Hier arbeiten zwei Drittel Techniker und ein Drittel Wissenschaftler. „Die technischen Mitarbeiter kommen überwiegend aus dieser Gegend. Wir haben zum Beispiel gute Kontakte zum Berufskolleg in Olsberg. Im Vergleich zu anderen Instituten haben wir hier diesbezüglich einen klaren Konkurrenzvorteil. Wir haben hier sehr motiviertes Personal. Das liegt daran, dass die Mitarbeiter sehr interessiert sind, hier bei uns unterzukommen“, sagt Prof. Dr. Schäfers. Mehr Probleme sieht er, wenn es um Wissenschaftler geht. „Weil hier weniger Wissenschaftler arbeiten, sind wir darauf angewiesen, dass diese auch Verantwortung übernehmen. Normalerweise haben Fraunhofer-Institute überwiegend befristete Stellen. Aber auch das ist hier anders: Weil wir weniger Wissenschaftler haben, müssen sie mehrheitlich dauerhaft eingestellt werden, um Kontinuität und Qualität unserer Forschung zu sichern. Viele junge Wissenschaftler kommen aus der Großstadt und können sich unser Institut gut als Arbeitsstelle vorstellen, aber leider nicht unbedingt Schmallenberg als längerfristigen Wohnort. Sobald wir Leute suchen, die schon mehr Erfahrung haben und auch hier bleiben wollen, wird es schwieriger“, so Prof. Dr. Schäfers. Und er erklärt: „Die Dauerstellen für Wissenschaftler in Grafschaft sind weitgehend besetzt. Da stellt sich die Frage, was wir Wissenschaftlern bieten können, um sie ins Sauerland zu holen. Wir sind gehaltsmäßig an den öffentlichen Dienst gekoppelt und der zahlt im Vergleich zur Wirtschaft relativ wenig. Zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind bei uns zahlreiche Maßnahmen ergriffen worden. Menschen von außerhalb fällt aber auch auf, dass in dieser Region wie in den meisten ländlichen Regionen kleinteilig gedacht wird. So stellen sie fest, dass schon das Nachbartal als eine Welt gesehen wird, in die man nicht unbedingt eintauchen möchte. So schwierig es auch ist, junge Wissenschaftler dauerhaft an Schmallenberg zu binden, so gelingt es doch vor allem über die Vielfalt und Wichtigkeit der Arbeitsinhalte, die gute Arbeitsatmosphäre und die Vermittlung von Selbstwirksamkeit: Wissenschaftler übernehmen früh Verantwortung und knüpfen internationale Kontakte zu Industriekunden, Regulationsbehörden und Kooperationspartnern in der Forschung. Dieter Hennecke, gebürtig aus Bad Fredeburg, war bis zum letzten Jahr der einzige heimische Wissenschaftler in unserem Institut. Im November 2013 ist ein weiterer Wissenschaftler, gebürtig aus Eslohe, zu uns gestoßen.“

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Fröhliche grüne“ Weihnacht! “ H O LT H AU S E R M U S E U M M I T E X P E R I M E N T E L L E M WEIHNAC HTS(T)RAUM VON KERS TIN THIELEMEIER

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as haben viele bunte Kugeln, grüne Blätter, spannende Kunstinstallationen sowie umfangreiche Volks- und Heimatkunde gemeinsam? – Das alles gibt es ab Ende November im Westfälischen Schieferbergbau- und Heimatmuseum in SchmallenbergHolthausen zu sehen.

IHR BAD FÜR ALLE SINNE … Sie haben sich entschlossen Ihr Bad zu modernisieren. Diese Gelegenheit wollen Sie nutzen um Ihr neues Badezimmer zu einem Ort für alle Sinne – Hören, Sehen, Riechen, Schmecken, Fühlen – zu nutzen: Für Gesundheit und Wohlbefinden wollen Sie auch etwas tun. Lassen Sie uns gemeinsam Ihr Badezimmer anschauen und alles für die Realisierung besprechen. Wir erfüllen Ihre Wünsche. Von der Analyse über die Planung Ihres neuen Bades, bis hin zur perfekten Ausführung zum Festpreis mit Termingarantie.

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Seit fast 40 Jahren bietet das Holthauser Museum auf mehr als 2.500 Quadratmetern Ausstellungsfläche eine faszinierende Zeitreise durch die heimische Kunst- und die regionale Kulturgeschichte. Immer wieder werden zusätzlich kulturhistorische, moderne und zeitgemäße Sonderaustellungen geboten. Ein besonderes Kunst- und Ausstellungsprojekt startet am 30. November 2013. Initiiert durch Dr. Andrea Brockmann, Kuratorin und Leiterin des Kulturbüros der Stadt Schmallenberg, waren sich alle Beteiligten schnell einig: „Fröhliche Weihnacht überall“, gekoppelt mit einem grünen Experiment. „Wie es zu dieser Idee kam? Die Winterzeit ist doch speziell im Sauerland eine besonders schöne Zeit. Die Natur zeigt sich friedvoll und schön. Was passt zu diesem Thema? Etwas, das uns alle trifft: die Weihnachtsstimmung“, erinnert sich Andrea Brockmann. So bot sich der „Raum“ im Museum in Holthausen perfekt an. Die Sammlerin Ursula Meyn-Scheck aus Wadersloh und Ferdi Hennemann, Vorsitzender des Museumsvereins, zögerten nicht, dieser Idee zu folgen. Eine kulturhistorische Ausstellung zur Weihnachtszeit in Holthausen zeigt vom 30. November 2013 bis zum 11. Januar 2014 vor allem einen Querschnitt von schönen, seltenen, aber auch witzigen und skurrilen Christbaumschmuckstücken. Zubehör, Zierrat und schöne Accessoires, die das Weihnachtsfest und den Christbaum früher wie heute licht und glänzend mach(t)en: mundgeblasene Kugeln aus Thüringen, Gablonzer Glasperlenschmuck, Figuren des Winterhilfswerks aus den 1949er Jahren bis zum modernen Baum in Pink und einem

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speziellen Kinderbaum. Neun verschieden geschmückte Weihnachtsbäume laden zum Staunen und Träumen ein. Das Kapitel Weihnachtspost entführt die Besucher in die 1900er bis 1950er Jahre. Die Privatsammlungen zeigen bildreiche zeithistorische Dokumente der Alltagskultur. Andrea Brockmann, glücklich über die Ausstellung der bunten Kugeln, Nussknacker, des Weihrauchs und der netten Grüße, geht jedoch noch einen Schritt weiter: „Ich habe mir die Frage gestellt, ob es funktionieren würde, bildende Kunst und Volkskunde gegenüberzustellen. Räumlich und inhaltlich. Mein Wunsch ist es, in der Südwestfälischen Galerie eine Installation zu schaffen, mit den unterschiedlichsten abstrakten Arbeiten zum Thema ,Wie grün sind deine Blätter‘.“ Die Südwestfälische Galerie, der Raum im „Westfälischen Schieferbergbau- und Heimatmuseum Holthausen“, der ausschließlich der zeitgenössischen bildenden Kunst gewidmet ist, bietet sich an, um das ,Grün‘ ins rechte Licht zu rücken. Ein wahrer Geniestreich. Ihre Akquise bei regionalen, nationalen und internationalen Künstlern stieß auf fruchtbaren Boden. So schaffte Dr. Brockmann es, namhafte Kunstschaffende zu begeistern und das Grün des Weihnachtsbaumes in eine sehr moderne Bildsprache übersetzen zu lassen. Ein spannendes und reizvolles Experiment in Holthausen kann beginnen. Wie die Künstler das Thema umgesetzt haben, zeigt die Ausstellung. Fantastisch kreativ und mehrfach abstrakt wird es ein experimenteller Weihnachts(t)raum sein.

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Willkommen in der kleinen, feinen Spa-Suite Lenneborn von Schütte, einer einzigartigen Oase der Ruhe und Entspannung. Genießen Sie das Gefühl, den gesamten Wellnessbereich nur für sich zu haben und zwischen Wellnessbehandlungen, Bädern oder Saunagängen völlig ungestört zu sein.

Über das aktuelle Kunstgeschehen wird übrigens auch diskutiert. Am 4. Dezember findet um 19 Uhr im „grünen“ Raum des Museums ein SauerlandArt-Werkgespräch statt. Dazu laden die Kuratorin Dr. Andrea Brockmann, SauerlandArt sowie die beteiligten Künstlerinnen und Künstler zum offenen Kunstgespräch alle Interessierten ein.

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Im Schmallenberger Sauerland und der Ferienregion Eslohe arbeiten Kunst, Kultur und Tourismus immer enger und effektiver zusammen. Unter dem Markenzeichen „SauerLandArt“ wird schon seit einigen Jahren Kunst- und Kulturschaffenden eine Präsentationsplattform geboten. Mitglieder der SauerlandArt sind: Lothar und Gisela Klute, Walter Schneider, Gabriele Schulz, Martin Vollmert, Stefanie Schenk-Busse und Björn Busse, Thomas Jessen und Klaus-Peter Kappest. ■

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B I L D E R E D I T I O N

WOLLBlick No.3 von Klaus-Peter Kappest Arktische Stimmung auf dem Kahlen Asten: Wer bei eisigem Wind und zweistelligen Minusgraden auch noch nach Sonnenuntergang auf dem Kahlen Asten ausharrt, wird mit etwas Gl端ck mit Licht und Farben belohnt, wie man sie sonst meistens eher in der Arktis findet.

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Flugshow unter blitzender Discokugel OVERNIGHT -INDOORMEETIN G FÜR MODELLFLIEGER LO C K T M I T S P E K TA K U L Ä R E N M O D E L L E N

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s ist alles gar nicht so geplant gewesen ...“ Melanie Fischer lacht. Ja, es hat nur noch gefehlt, dass beim PremiereIndoormeeting der Modellflugbegeisterten vor sechs Jahren die Schnapspinnchen kreisten. Dann wäre das Event wörtlich aus einer Schnapslaune heraus geboren. Stattdessen gab es ein paar Würstchen und Musik“ – und fertig war 2008 das erste Overnight Indoormeeting für Modellflugfans, das seit seinem Start 30 Piloten nach Bad Fredeburg lockte. Begeistert führten sie vor, was alles in einer Halle fliegen kann: Skispringer, Drachen, Enten und Autos ... vor allem aber natürlich die klassischen Modellflugzeuge, viele liebevoll und mit Blick fürs Detail selbst gebaut. Dieses Jahr geht es in Runde sechs: Organisiert von der Interessengemeinschaft für Modellflug Holthausen lassen ab dem

frühen Abend des 28. Dezember Modellflugpiloten aus ganz Deutschland in der Turnhalle des Schmallenberger Gymnasiums ihre Fluggeräte kreisen. Punktuell angestrahlt und raffiniert illuminiert durch eine inzwischen professionell ausgeklügelte Lightshow, bei der weder Laserfinger noch Discokugel fehlen. Rummelig voll wird’s, freut sich Initiatorin Melanie vor: „Letztes Jahr kamen 110 Piloten und 500 Besucher!“ Dafür reicht simple Logistik mit Würstchen und Musik längst nicht mehr – entsprechend fröhlich rödelt sich die IG durch die Vorbereitungen. Eine Lightshow mit Nebelanlage, Strahlern und blitzender Kugel an der Decke wird die Flugobjekte in Szene setzen – wobei einige Modelle auch aus sich selbst heraus leuchten, verrät Melanie: „Einige fliegen extra langsam; sehr spektakulär.“ Für die Halle sind Leichtgewichte bis 450 Gramm zugelassen: „Extra 3D-indoortaugliche Modelle“, erklärt die 31-jährige Modellfliegerin, die wie ihre IG-Freundin Ulla MaharaniSchneider übrigens zu den wenigen weiblichen Modellflugpiloten gehört. Die Outdoor-Fluggeräte der Holthausener IG – wie der Eigenbau-Reiher mit 6,70 Metern Spannweite – dürfen getrost überwintern: Es sind Hangmodelle, die Luft um sich brauchen.

Fotos: Ralf Litera

Indoor gibt es am 28. Dezember einen zünftigen Papierfliegerwettbewerb für die Kinder, Modellbauhändler sind vor Ort sowie der einzige Segelflugsimulator Deutschlands, mitgebracht vom Flugplatz Rennefeld: Damit auch Flugmuffel erleben, wie herrlich es ist, abzuheben. ■ (sia) 6. Overnight-Indoormeeting für Modellflieger am 28. Dezember, 17 Uhr, Städtisches Gymnasium Schmallenberg, Obringhauser Straße 38.

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Wo man singt, da lass dich nieder“

W E I H N AC H T S KO N Z E R T E SAU E R L Ä N D E R C H Ö R E VO N H E I K E S C H U LT E - B E L K E

Das Fleckenberger Sound Projekt gibt am 8. Dezember um 17 Uhr in der Schützenhalle Fleckenberg ein Weihnachtskonzert. Das Liedgut im Chor ist äußerst abwechslungsreich und reicht von Musicals, kirchlichen Jugendliedern und Volksliedern bis hin zu Klassik, Pop, Gospel und moderner Chorliteratur. Kartenvorverkauf bei der Volksbank und S tadtsparkasse in Schmallenberg und Fleckenberg, Kur- und Freizeit GmbH sowie bei den Chormitgliedern. Info: www.fleckenbergersoundprojekt.de

Ganz Jungen Chor und dem Jugendchor statt. Kartenvorverkauf und I nfo unter Tel. 02973-1661 oder www.junger-chor-eslohe.de Die Chorgemeinschaft Reiste 1980 hat sich in diesem Jahr etwas Besonderes einfallen lassen: In der Schützenhalle Reiste veranstalten sie am 20. Dezember um 19.30 Uhr ein Konzert mit dem A-Capella-Pop-Quartett MAYBEBOP. Mit ihrem Programm „Schenken! Achtung Weihnachtslieder!“ gibt es poppig gesungene ChristmasEvergreens ebenso zu hören wie klassische Weihnachtslieder. MAYBEBOP sind vier einzigartige Künstler, die sich mit ihrer eigenen Kunstform in der Musik- und Theaterszene etabliert haben. Sie präsentieren witzigen, hintergründigen Deutsch-Pop ohne Instrumente. Bei einem Stück an diesem Konzertabend wird die Chorgemeinschaft Reiste gemeinsam mit MAYBEBOP zu sehen und zu hören sein. Kartenvorverkauf bei den G eschäftsstellen der Volksbank ReisteEslohe, unter www.woll-onlineshop.de oder www.chorgemeinschaft. reiste.net Foto: Sabrina Voss

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m Sauerland wird gern gesungen. Das wird deutlich, wenn man sich einmal die große Anzahl an Chören und Gesangsvereinen ansieht. Einige gibt es bereits seit vielen Jahrzehnten, andere sind noch jung und erst im Aufbau. Ist es nicht immer wieder schön, den gesanglichen Darbietungen bei Konzerten, Sängerfesten oder Auftritten zu unterschiedlichsten Anlässen zuzuhören? Jeder Chor leistet seinen Beitrag, jeder auf seine Art. „Die Freude am Gesang und die Geselligkeit stehen im Vordergrund“, so hört man immer wieder. Zum Ende des Jahres sind einige Chöre wieder besonders aktiv, denn da stehen die Weihnachtskonzerte an.

Der Schmallenberger Frauenchor, der gerade sein 25-jähriges Jubiläum feierte, lädt am 15. Dezember um 16 Uhr in die St.Alexander-Kirche ein. Dort wird es gemeinsam mit dem MGV 1848 e. V. das jährliche Konzert mit weihnachtlichen Liedern geben. Der Junge Chor Eslohe steht gemeinsam mit dem Tobias Schütte Jazz Orchester zum „Best of Weihnachtskonzert“ am 22. Dezember um 17 Uhr und am 23. Dezember um 19 Uhr auf der Bühne der Esloher Schützenhalle. Zur Einstimmung findet am 20. Dezember um 19 Uhr dort das Weihnachtskonzert mit dem

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Zu einem Weihnachtskonzert laden Stadtkapelle und Jugendblasorchester Schmallenberg am 21. Dezember um 19.30 Uhr in die Stadthalle Schmallenberg ein. Info beim VV Schmallenberg, Tel. 02972-974018 Weihnachtliches hört man auch in der St.-Blasius-Kirche Westfeld. Der Pop-Chor NJoy stimmt am 23. Dezember um 19 Uhr auf Weihnachten ein. Mit modernen, teils englischen Songs, aber auch Gospels wollen die Sängerinnen und Sänger mit bekannten Ohrwürmern ihre Zuhörer überraschen. Infos unter www.popchor-njoy.de Am Sonntag, 29. Dezember um 16 Uhr wird es in der Pfarrkirche St. Alexander in Schmallenberg noch einmal ein Weihnachtskonzert geben. Der Kammerchor Schmallenberg, unter der Leitung von Ulrich Schauerte, wird einige bekannte Werke präsentieren, darunter auch zwei Stücke des lange Jahre in Schmallenberg tätigen Komponisten und Organisten Willi Weiser. Das Konzert wird am Sonntag, 4. Januar 2014 in der St.-Martinus-Kirche in Bigge wiederholt. ■

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Wenn der Himmel brennt

PYROTEC HNIKER C HRIS TIAN VOGT BRIN GT FEUERWERKE NIC HT NUR AN DEN SAUERL ÄNDER HIMMEL VO N H E I K E S C H U LT E - B E L K E

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ass das Sauerland vielseitig ist, weiß man. Dass es hier aber auch Menschen gibt, die sich intensiv mit der Pyrotechnik beschäftigen, ist nicht jedem bekannt – Christian Vogt ist einer davon. „Feuerwerke faszinierten mich schon immer“, sagt der 26-jährige Bad Fredeburger, der jährlich an Silvester sein eigenes kleines Feuerwerk zündete. So entstand auch die Idee, mehr aus seinem Hobby zu machen. Nachdem er sich intensiv die Arbeit der Pyrotechniker ansah, nahm er selbst an einem Lehrgang teil. Einige Bescheinigungen mussten beantragt sowie Auflagen erfüllt werden, um mit Feuerwerk arbeiten zu dürfen. Seit 2011 arbeitet er in diesem Bereich selbständig, größere Aufträge hat er in Städten wie Berlin oder Hamburg. Feuerwerke können sowohl in großen Räumen als auch im Freien gezündet wer-

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den, allein die Technik und die Brennkörper sind dafür entscheidend. Häufiger nachgefragt wird das Outdoor-Feuerwerk. Und da gibt es große Unterschiede: Spezielle Feuerwerksbomben sind auch am Tag sichtbar, es gibt Bodenfeuerwerke oder die, die mehrere hundert Meter in die Höhe gehen. Was dann am Himmel hell erstrahlt, erweckt immer wieder besondere Aufmerksamkeit. Auch viele Spezialeffekte sind möglich: Namenszüge, brennende Herzen, Farb- oder Flimmereffekte und passende Musik im Hintergrund sind sehr beliebt. Ein gewisses künstlerisches Verständnis ist dabei erforderlich, denn die Effekte müssen zusammenpassen und besonders wirken. Am Computer wird in aufwändiger Arbeit getüftelt, um einen genauen Zündplan zu

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programmieren – dabei kommt es auf Bruchteile von Sekunden an. Auf einer Chipkarte werden dann alle Daten gespeichert. Nachdem die gesamten Feuerwerkskörper aufgebaut und mit Zündkabeln verbunden worden sind, bedarf es dann nur noch eines Knopfdrucks. Die Zündanlage setzt alles Gespeicherte um. Die eigentliche Arbeit liegt daher in der Vorbereitung. Der Aufwand und die Sicherheitsauflagen für solch ein sehenswertes Lichtspiel sind enorm. „Ein fünfzehnminütiges Feuerwerk bedeutet etwa zwei Arbeitstage Programmieren“, erklärt der Pyrotechniker. Verbesserungen. Denn auch, wenn es unter den 500 Pyrotechnikern in Deutschland nur 40 gibt, die davon ihren Lebensunterhalt bestreiten, so wünscht er sich doch, seine große Leidenschaft auch in der näheren Umgebung weiter auszubauen. ■

Fotos: Klaus-Peter Kappest

Jährlich treffen sich die Pyrotechniker zu Fachtagungen, bei denen es Vorführungen gibt, Neuigkeiten vorgestellt werden und über Gesetzesänderungen informiert wird. Christian Vogt ist immer dabei, er ist selbstkritisch und feilt ständig an

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Augenblicke, die Spaß machen! OPTIK BÖHLE SEIT 25 JAHREN IN SC HMALLENBERG

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er Zufall wollte es, dass er Schmallenberg kennen und lieben lernte. Das ist 25 Jahre her. Auf die Frage, wo denn seine Wurzeln liegen, antwortet Optikermeister Jürgen Böhle schmunzelnd: „Ich bin ene kölsche Jung, wat willste maache?“ In einer Fachzeitschrift fiel ihm 1988 eine Anzeige auf. Ein Brillengeschäft im Sauerland suchte einen Käufer. Böhle erinnert sich: „Ich war begeistert von dem Flair dieser Stadt, der Lage des Ladenlokales (damals noch in der Ladenzeile), vom ganzen Umfeld. Mein erstes eigenes Geschäft. Ich habe sofort zugesagt.“

lich. Das Fachwissen zu erweitern, Zusatzqualifikationen und Seminare zu absolvieren, das ist für ihn keine leidige Pflicht. „Ich verkaufe nicht einfach Brillen. Bei mir geht es um Gesundheit und Lebensqualität.“ Diesen Anspruch hat Jürgen Böhle auch an seine Mitarbeiter. Systematische Weiterbildungsmaßnahmen für das gesamte Team stehen an der Tagesordnung. Leistungszertifikate sind, seiner Meinung nach, für den Verbraucher eine große Orientierungshilfe bei der Auswahl eines kompetenten und serviceorientierten Augenoptikers vor Ort.

So eröffnete der gebürtige Kölner am 1. Oktober 1988 „Optik Böhle“. Mehr als 15 Jahre hielt er an dem Standort fest, bis er sich im April 2004 vergrößern konnte und in sein heutiges Geschäft in der Oststraße 10 umzog. Hier beschäftigt der staatlich geprüfte Augenoptiker und Augenoptikermeister mittlerweile fünf Angestellte in Teilzeit (eine Augenoptikermeisterin, drei Optikergesellinnen und eine Auszubildende). Damals wie heute sind Augen und die entsprechenden Sehhilfen seine Leidenschaft. Eine eigene Werkstatt ist für ihn selbstverständ-

Nach mehreren Gold-Auszeichnungen hat Optik Böhle seit 2011 den Platin-Award der Optic Actuell in Folge erhalten. Die Marketinggemeinschaft unabhängiger mittelständischer Augenoptiker in Deutschland hat Leistungen in den Bereichen Qualität, Sachkompetenz und Kundenservice getestet und mit der höchsten Auszeichnung honoriert. Die Platin-Auszeichnung ist das Resultat jahrelanger Qualitätsoptimierung. Jürgen Böhle erfüllt darüber hinaus die Anforderungen an ein Qualitätsmanagementsystem. Seit 2011 führt er dementsprechend das einzige augenoptische Unternehmen im Schmallenberger Sauerland, das nach ISO 9001 zertifiziert ist. Des Weitern erhielt er kürzlich die Auszeichnung als Visualtrainer. Bleibt die Frage an den bekennenden Buiterling: 25 Jahre Optik Böhle – was wünschen Sie sich für die Zukunft? „Et kütt, wie et kütt – es kommt, wie es kommt.“ ■

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Fotos: Klaus-Peter Kappest

VON KERS TIN THIELEMEIER

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Alexander Schauerte malt seit seiner Jugendzeit mit Leidenschaft. In der

wir Cartoons aus seiner Serie Dummheiten Paul vorstellen. Ein kleiner

vorigen Ausgabe unseres Magazins haben wir Ihnen den 34-j辰hrigen

Kalender mit 13 Motiven von Karla Asten, so der K端nstlername, wird

Kirchilper, der heute als B端hnenmaler am Staatstheater in Hannover arbei-

noch vor Weihnachten im WOLL-Verlag erscheinen.

tet, vorgestellt. In dieser und den folgenden Ausgaben von WOLL werden W.O.L.L. Fr端hjahr 2013 -

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Radregion Sauerland?

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ie strampeln mit Schweiß auf der Stirn die Berge hinauf, wagen sich auf abschüssigen Trails die Hänge hinab oder rollen gemächlich an den Seen und Flüssen entlang. Und gelegentlich überholt gar ein E-Biker einen Rennradfahrer an einem steilen Anstieg. Zahlreiche Radfahrer jeder Couleur sind der Beweis: Das Sauerland ist eine Zweirad-Region. Und der Radtourismus ist hier ein beachtlicher Wirtschaftsfaktor – das belegen jetzt die Ergebnisse einer Studie, die die SauerlandRadwelt in Auftrag gegeben hat.

Unser Hofcafé ist an Sonn- und Feiertagen von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Gruppen auf Anfrage. Donnerstags und jeden ersten Sonntag im Monat, ab 9 Uhr, großes Frühstücksbuffet. Anmeldung erbeten! Freitags und samstags sind unsere Lokalitäten für Ihre Feierlichkeiten reserviert!

Die wichtigsten Zahlen und Fakten im Überblick: 3,7 Millionen Tagesausflüge unternehmen Radfahrer ins oder im Sauerland pro Jahr, 0,4 Millionen Rad fahrende Übernachtungsgäste zählt die Region jährlich. Die größte Gruppe auf zwei Rädern sind die Tourenradfahrer. Die Radfahrer geben als Ausflügler pro Kopf und Tag 8,40 Euro aus, wenn sie übernachten sind es 87,40 Euro. Hochgerechnet bedeutet dies für das Jahr 2013 einen Bruttoumsatz von 66,1 Millionen Euro, die Einkommenseffekte belaufen sich auf 30,5 Millionen Euro und das Steuereinkommen hieraus beträgt 7,2 Millionen Euro. Und auch der Beschäftigungseffekt lässt sich berechnen: Mehr als 1.200 Menschen im Sauerland könnten ihren Lebensunterhalt mit einem durchschnittlichen Primäreinkommen pro Kopf und Jahr durch den Radtourismus bestreiten. ■ (hh)

Kleinigkeitenessen Foto: Hermann-J. Hoffe

Jeden Dienstag (ab 19 Uhr) im Februar bieten wir Ihnen wieder unsere beliebten kulinarischen Kleinigkeiten!

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Spaßmärchen und Lügensagen aus dem Sauerland

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as Sauerland ist leider nicht immer mär chenhaft. Draußen plästert es meist, O rkane knicken unser e Fichtenwälder und der gemeine Fuchsbandwurm lauert in jeder zweiten Himbeere. Drinnen daddeln die Kinder sich im Internetz die Augen eckig, es riecht immer öfter nach Tofubratling statt nach Kohlrouladen, und aus irgendeinem Grund ist das Klopapier schon wieder alle. Verdorrich noch eins! Und dann sitzt du am Bett deiner Kinder und musst ihnen auch noch ein Märchen vorlesen. Von gestiefelten Katzen, gestochenen Prinzessinnen und verlorenen Schuhen. Die Kinder fr euen sich natürlich, auch wenn sie die G eschichten schon fuffzichmal gehör t haben. Dir aber fä llt bereits zwei Minuten nach „Es war einmal ...“ vor Langeweile das Gesicht in Scheiben. Du kennst das Gefühl? Siehste! Daher hab ich es mir in meinem O berstübchen gemütlich gemacht und an das Sauerland gedacht: an die wunderschönen Dörfer und sehenswürdigen Städte, die herrlichen Wälder und an die einzigartigen Menschen unserer Region. Den ganzen Kappes habe ich dann nach Ommas Geheimrezept mit bekannten Märchen und unbekannten Sagen verrührt, eine gehörige Prise Humor druntergemischt und das Ganze bei 180 Grad auf der mitt-

leren Schiene zu diesem Büchlein verbacken. Ich hoffe, dass es dir und deinen Kinder n gut bekommt!“

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Sauerländer Märchenstunde ... So der Autor Michael Martin in seinem Vorwort des Buches Sauerländer Märchenstunde. Michael Martin wurde vor langer, langer Zeit im sauerländischen Werdohl geboren. Der Hobbyautor hat seiner verregneten Heimat die bekannten Nürsel-Wörterbücher und Voll die B räuche, woll! gewidmet, das 2013 im WOLLVerlag erschien. Mit einem Kinderbuch, dem Kurzgeschichtenband

www.buecher-pause.de Voll auffe O hren und dem Schützenfestknüller Voll das Schützenfest, woll! sind bereits drei weitere Schwarten bei Michael Martin in Arbeit. Diese inhaltlich unveränderte Neuauflage der erfolgreichen Sauerländer Märchenstunde erscheint mit dem Untertitel Spaßmärchen und Lügensagen aus dem Sauerland erstmals im WOLL-Verlag, woll. ■ W.O.L.L. Winter 2013 -

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Gärten und Parks in Westfalen J A H R B U C H W E S T F A L E N 2 0 14 E R S C H I E N E N

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n Westfalen gibt es viele schöne Garten- und Parkanlagen – und so lädt das neue Jahrbuch Westfalen 2014 mit dem Schwerpunktthema „Gärten und Parks“ zu einer außergewöhnlichen Reise zu höchst unterschiedlichen Orten der Ruhe und Entspannung ein. Vom Bochumer Westpark reicht die Palette zu den Klostergärten in Herzebrock-Clarholz, dem Gräflichen Park Bad Driburg bis hin zum Sauerlandpark in Hemer. Vorgestellt werden auch die Naturparks in Westfalen, von denen vier im Sauerland liegen: der Naturpark Arnsberger Wald, der Naturpark Rothaargebirge sowie die Naturparks Homert und Ebbegebirge. In der Rubrik „Geschichten und Geschichte“ geht es um einen dreifachen Kirchenraub in Stromberg, um die Wisente, die wieder frei durch den Wittgensteiner Forst stapfen, um die Vogelwelt am Möhnesee, um die reaktivierte Bahnstrecke von Meinerzhagen nach Köln, um die vier Wittgensteiner Höhendörfer am Rothaarkamm – und um das Cabinen-Taxi in Hagen-Vorhalle, das den öffentlichen Personennahverkehr revolutionieren sollte. Doch daraus wurde nichts … Im „Westfalen-Sport“ wird die Historie der Spielvereinigung Beckum aufgerollt. Dazu gibt es ein Porträt des jungen Radrennfahrers Lucas Liss aus Bergkamen und einen Beitrag über den Schrödershof in Marl-Sinsen, wo Traber ihre Trainingsrunden drehen.

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In der Abteilung „Menschen in Westfalen“ kommt die Malerin Sibylle von Guionneau zu Wort und es wird an den Soester Maler Hans Kaiser erinnert, der im Jahr 2014 genau 100 Jahre alt geworden wäre. Berichtet wird auch über den „Badearzt“ Carl Wegele und den Tollen Bomberg. Bei den „Orten in Westfalen“ werden Bielefeld und Witten vorgestellt, die im Jahr 2014 ihren 800. „Geburtstag“ feiern. Dazu gesellt sich ein Porträt über Rheine. Bei den „Museen in Westfalen“ führt die Reise nach Hagen und Detmold zu den beiden großen Freilichtmuseen. In Detmold gibt es überdies das Lippische Landesmuseum und in Lage erinnert das Ziegeleimuseum an die Wanderziegler. Abgerundet wird der Band wie immer vom „Kulturspiegel“: Hier geht es unter anderem um das Haus Opherdicke in Holzwickede, das zu einem wahren Musentempel geworden ist. Kurzum: Das Jahrbuch Westfalen 2014 lädt wieder zum kurzweiligen und informativen Schmökern ein – gerade auch an langen Winterabenden … ■

Jahrbuch Westfalen 2014, hrsg. vom Westfälischen Heimatbund, Redaktion Peter Kracht, Münster 2013, 320 Seiten, 19,50 Euro, ISBN 978-3-402-15820-3

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VELTINS ZUM ERSTEN MAL AM FASS:

KARL ANTON SC HÜTTE UND DR. VOLKER KUHL

Foto: Kerstin Raschke

Grevensteiner in Oberkirchen erstmalig am Zapfhahn

VELTINS BRIN GT L ANDBIER MIT TRADITION AUF DEN MARK T VON HERMANN-J. HOFFE

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urück zu den Wurzeln: Mit Grevensteiner lässt die Brauerei C. & A. Veltins aus dem benachbarten Ort Grevenstein altehrwürdiges Brauhandwerk wieder lebendig werden – ganz in der Tradition der Zwillingsbrüder Carl und Anton Veltins zu Beginn des letzten Jahrhunderts! Intensiv und sorgfältig wurde in den Archiven der Brauerei recherchiert, wollte man doch angesichts des 2014 anstehenden Dorfjubiläums von Grevenstein einen fundierten Überblick über die damalige Zeit erlangen. Jetzt weiß man, wie die Zwillingsbrüder Carl und Anton Veltins vor über hundert Jahren ein wohlschmeckendes Landbier brauten.

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Der erste Fassanstich für das neue Bier aus Grevenstein mit dem Dorfnamen als Marke fand am Donnerstag, 21. November, im Landhotel Gasthof Schütte in Oberkirchen statt. Die seit vielen Jahren enge Verbindung zwischen den beiden Familien Schütte und Veltins war ein sehr guter Grund, hier, an traditioneller Stelle das naturtrübe Landbier von den Gästen des Hauses kosten zu lassen. Der erste Eindruck war entsprechend: „Da kann man durchaus mehr von trinken“, war die übereinstimmende Meinung der gut gelaunten Gäste.

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Für die Herstellung eines Grevensteiner Landbieres werden historische Malzsorten verwendet. Gerade dieses dunkle, urige Malz, das früher sogar über offenem Feuer gedarrt wurde, führt zur charaktervollen malzig-süffigen Prägung. Auch wenn diese Art der Röstung heute nicht mehr üblich und zulässig ist, schmeckt das wiedererstandene Produkt mild und intensiv malzig. Zunächst nur vom Fass Wer jetzt Durst auf ein süffiges Grevensteiner bekommen hat, muss sich bis zum Kauf einiger Flaschen oder eines Kastens noch einige Monate gedulden. Im Handel wird es Grevensteiner in den kultigen Steini-Flaschen erst ab dem 1. Februar 2014 geben. Bis dahin wird das herzhafte Naturprodukt aus Grevenstein ausschließlich in der heimischen Gastronomie angeboten. „Bei Schütten in Oberkirchen ist Grevensteiner ab sofort am Hahn, weil es die erste Bierprobe bestens bestanden hat“, so Karl Anton Schütte.

Grevensteiner hat einen ganz besonderen Charakter. Getreu dem deutschen Reinheitsgebot erreicht das speziell angewandte Brauverfahren mit besonderer Würzebereitstellung beim Gären die Typik eines vollmundigen Kellerbieres mit 5,2 Prozent Alkohol und damit etwas mehr Alkoholgehalt, als man es von den Markenbieren gewohnt ist.

Fotos: Veltins

Warum erst jetzt? Natürlich konnte sich Hotelchef Karl-Anton Schütte die Frage nicht verkneifen: „Warum kommt erst jetzt ein solches Bier von Veltins auf den Markt?“ Denn die Gäste erwarten heute von der Gastronomie Alternativen und Ergänzungen zu den bekannten Pilssorten. „Wir beobachten, dass das traditionelle Brauhandwerk heute mehr denn je geschätzt wird“, erklärte Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der Brauerei C. & A. Veltins. „Mit einer 190-jährigen Unternehmensgeschichte haben wir uns auf diese langjährige Erfahrung zurückbesonnen, ein süffiges Landbier zu brauen, wie es schon Generationen vor uns schmeckte.“

Bleibt für den biererfahrenen Sauerländer die Frage, wie es in Zukunft heißen wird: „Eine Runde Veltins!“ oder: „Eine Runde Grevensteiner, bitte!“ Na denn, jedenfalls: „Prost!“ ■

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Wellentanz EINE REZENSION

LEDERGALERIE

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In dem Roman Wellentanz von Wilhelmine Sapp geht es um eine ältere Frau und einen jungen Familienvater, die sich lieben wollen, es aber nicht kĂśnnen und dĂźrfen. Sie versuchen verzweifelt, einen Weg zu finden. Wird es ihnen gelingen? Am Anfang des Buches geht es darum, dass ein junger Rechtsanwalt namens Bastian GĂśtzel sich in seine ältere Klientin namens Ursula Moser verliebt und sie sich auch in ihn. Allerdings hat Bastian eine Familie und deshalb wollen beide ihre GefĂźhle fĂźreinander verdrängen. Beide begegnen sich eine Weile nicht mehr, weil Ursula eine mehrwĂśchige Reise nach Afrika unternimmt und Bastian währenddessen im Urlaub mit seiner Frau und seinen Kindern ist. Kurz nachdem Ursula wieder zuhause ist, erhält sie die Nachricht, dass ihre Tochter bei einem Verkehrsunfall lebensbedrohlich verletzt wurde. Da geklärt werden muss, wer Schuld an dem Unfall hat, ruft Ursula erneut Bastian an, damit er ihr Rechtsanwalt ist. Die beiden haben sich seit längerer Zeit nicht gesehen, weil es einige Missverständnisse gab, doch jetzt treffen sie sich wieder zu einer Besprechung. Sie beschlieĂ&#x;en, einfach nur gute Freunde zu sein. Bastian fährt erneut mit seiner Familie in den Urlaub und hofft, dass er seiner Frau wieder näherkommt, doch das geschieht nicht. Durch Zufall fahren Bastian und Ursula zur selben Zeit nach Wien und treffen sich auch ein paarmal, sie kommen sich dabei näher. Als Bastian allerdings wieder zuhause ist, schwĂśrt er sich, von Ursula fernzubleiben, weil er seine Familie nicht enttäuschen will. Beide unternehmen in dieser Zeit viel mit ihren Familien, weil sie sich ablenken wollen. Doch sie mĂźssen ständig aneinander denken und treffen sich deshalb wieder. Dann passiert etwas Schockierendes, womit man so nicht gerechnet hätte. Wie diese Geschichte wohl ausgeht? â– Rezension von der SchĂźlerin Jessica Hamm

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Abschied von den alten Schätzen DA S K U N S T - U N D A N T I Q U I TÄT E N H AU S K LU T E WIRD ZUM JAHRESENDE GESC HLOSSEN

Foto: Heidi Bücker

VON URSEL SC HÖNE

Von außen wirkt es fast ein wenig unscheinbar, das kleine Schieferhäuschen in der Oststraße. Dabei gibt es das Kunstund Antiquitätenhaus Klute am Standort Schmallenberg mittlerweile seit fast 40 Jahren. Von barocken Möbeln bis hin zur modernen Galerie ist das Angebot sehr breit gefächert. Eine Besonderheit sind die 30 verschiedenen, kunstvoll geschnitzten oder behauenen Krippendarstellungen, liebevoll und detailgetreu gestaltet. Die Kunden kommen nicht nur aus Schmallenberg und Umgebung, sondern sie reisen von überall in Deutschland und sogar aus dem Ausland an.

Schmallenberg, seinen Einwohnern und nicht zuletzt den treuen Kunden wird das Kunsthaus sehr fehlen. „Ich bekomme Briefe, die klingen fast wie Kondolenzbriefe“, schildert Klute. Zu guter Letzt möchte er sich von seinen Kunden verabschieden und lädt zu einem letzten Besuch ein: Bis zum Jahresende findet ein Räumungsverkauf statt, bei dem alles, ob Geschäftseinrichtung, Möbel, Schmuck oder Bilder, zum halben Preis verkauft wird. Und was macht Herr Klute mit seiner freien Zeit, nachdem er so viel Herzblut in sein Geschäft gesteckt hat? „Das, was man als Rentner so macht“, sagt er. „Endlich mal alles genießen, wandern, Urlaub. Nach St. Petersburg zu reisen ist ein großer Wunsch von uns. Vielleicht klappt es ja!“ ■

Trotz des Erfolgs wird Inhaber Hans-Walter Klute sein Geschäft schließen – aus Altersgründen. „Es gibt keinen Nachfolger“, begründet Klute, „und ich habe mich entschlossen, diesen Schritt rechtzeitig zu gehen, solange wir noch gesund sind.“ Die Entscheidung ist ihm sehr schwergefallen, schließlich gibt er damit sozusagen sein Lebenswerk auf. Angefangen hat er, wie sein Vater, als Polsterer und Dekorateur, zusätzlich schloss er eine kaufmännische Lehre ab. „Aber ich wollte auch ‚schöne Dinge‘ machen, nicht nur Gardinen aufhängen“, erklärt er. So fing er ab den 70er Jahren an, mit Antiquitäten zu handeln. Da es in Schmallenberg zu der Zeit noch wenig Fremdenverkehr gab, eröffnete er eine Filiale in Bad Berleburg. Aufgrund des ständigen Wechsels zwischen den beiden Standorten fiel dann jedoch schnell die Entscheidung, sich auf eine Filiale zu konzentrieren. 1975 konnte er das Veltinshaus an der Oststraße erwerben und ab 1977 in seiner endgültigen Form ausbauen. Allein durch Mund-zu-Mund-Propaganda hat sich das Haus seither einen sehr guten Ruf erworben, die Kundschaft wurde immer größer. Die Geschäftsaufgabe geschieht daher nicht nur zum Bedauern des Ehepaares Klute. Auch

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Winteridylle Westfeld

Am Rothaarsteig gelegen ist Westfeld ein gutes Urlaubsziel für Wanderer. Im Winter lockt das für Skifahrer äußerst attraktive Skilanglaufzentrum mit 80 Kilometern Loipen für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis. Beschneiungsanlage und Flutlicht garantieren den Spaß im Schnee. Wem dann noch zu langweilig ist, der hat es zum Kahlen Asten nicht weit. Rodelhänge und geräumte Wanderwege bietet die

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Umgebung allen, die nicht Ski fahren wollen. Im Sommer laden Rad- und Wanderwege die Aktiven zur sportlichen Betätigung und Spielplätze, Parks und Cafés zum Verweilen ein. Lebensmittelläden, Bäckereien und Vereine ergänzen die Infrastruktur. Viel zu bieten hat das kleine Örtchen. So wurde Westfeld mit seinen schmucken Fachwerkhäuschen schon 1975 zum Bundesgolddorf gekürt.

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Handel und Dort, wo sich das Lennetal schließt und der Aufstieg zum 841 Meter hohen Kahlen Asten beginnt, liegt umringt von steilen Höhen das Dorf Westfeld. Die rund 900 Einwohner haben in den vergangenen Jahrzehnten mit Begeisterung und Fleiß ihren Ort zu einem beliebten Erholungsort gemacht und das besonders auch im Winter. 1975 wurde Westfeld zum schönsten Dorf in Westfalen gekürt und gleichzeitig errang der Ort beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ die Goldplakette. Die zahlreichen Freizeitanlagen und das gastronomische Angebot bieten Gästen und Besuchern vielfältige Möglichkeiten.

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Gewerbe in Westfeld Besonders für die Freunde des Skilanglaufes lässt Westfeld mit dem Nordic-Zentrum kaum einen Wunsch, dieses gesunde Freizeitvergnügen auszuüben, unerfüllt. Dank der Flutlichtanlage können die Langläufer bis spät in den Abend ihre Runden drehen. Westfeld hat darüber hinaus aber noch viel mehr zu bieten. Ein Besuch lohnt sich jederzeit: zum Bummelspaziergang, zum ausgiebigen Wandern oder zur aktiven, sportlichen Herausforderung. Und wer es lieber gemütlich mag, der kann sich in den Westfelder Gastronomiebetrieben in gemütlicher Runde die Zeit vertreiben. Weitere Infos: www.westfeld.de

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Enten im Sauerland VON KERS TIN MATTHIES

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Foto: Thorsten Hinke

m Sommer sind Enten eine hübsche Dekoration auf jedem Gewässer. Am häufigsten findet man klassische Stockenten, die zu den Standvögeln zählen und im Winter hier bleiben. Da Enten weder rodeln noch Ski fahren, entsteht die Frage: Was machen die bloß im Winter?

würde das getaute Wasser sofort wieder frieren. Mit dem Resultat, dass man an kalten Tagen festgefrorene Enten zu Hunderten von den Teichen pflücken könnte. Die Natur hat aber mitgedacht: Die Anzahl der Blutgefäße im Entenbein wird Richtung Fuß immer kleiner. Sie funktionieren wie eine Art natürlicher Wärmeübertrager, so dass der Fuß mit circa sechs Grad auf den Boden trifft. Die Ente friert nicht. Und vor allem friert sie nicht fest. Perfekte Anpassung.

Enten bleiben auch im Winter Wasservögel. An den eisfreien Flächen sammeln sich die Tiere, gemeinsam halten sie mit den Füßen die Wasserfläche offen. Wenn das nicht mehr möglich WA S M AC H E N D I E N U R Unsere Stockenten sind aber viel ist, ziehen die Enten an Land. I M W I N T E R ? mehr als nur geniale Überwinterer Frieren müssen sie trotzdem – sie sind die Urmütter und nicht. Das liegt daran, dass die -väter aller anderen Entenarten. Wie zum Beispiel der BarbarieNatur Enten mit einer warmen Daunenjacke ausgestattet hat. Ente. Oder der Peking-Ente. Der regelmäßige Leser ahnt, dass Und daran, dass sie naturbedingt kalte Füße haben. Die kalten wir uns wieder dem eigentlichen Thema zuwenden: Enten sind Füße sorgen dafür, dass die Ente nicht auf dem Eis festfriert. perfekt an die Anforderungen der Umgebung angepasst. Das Würde die Ente die Körpertemperatur von circa 40 Grad Celsius ändert sich nicht, wenn man sie auf ein Bett aus Orangenscheiben bis zum Fuß durchschleifen, würde die Wärme die gefrorene legt. ■ Wasseroberfläche antauen. Bei niedrigen Außentemperaturen

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Starker Mann im Wald HOLZRÜCKEN MIT PFERDEN VON HERMANN-J. HOFFE

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Meinolf Schulte aus Selkentrop und sein Sohn Josef begeisterte und überzeugte Vertreter dieser traditionellen und seit Jahrhunderten ausgeübten forstwirtschaftlichen Tätigkeit. Meinolf Schulte hat tagtäglich mit dem Holz aus unseren Wäldern zu tun. Im Hauptberuf fährt er einen der Riesenlaster, mit denen das Holz

aus den Wäldern zu den Sägewerken transportiert wird. Wann immer aber ein Waldbesitzer anruft und das gefällte Holz in seinem Bestand mit dem Pferd statt mit Maschinenkraft „rücken“ lassen möchte, so der Fachbegriff, ist der 45-jährige Selkentroper sofort zur Stelle. Unterstützt wird er von seinem 16-jährigen Sohn, der eine Ausbildung als Forstfacharbeiter beim örtlichen Forstamt absolviert.

Und was sind die Vorteile des Holzrückens mit Pferden? Förster Daniel Albrecht, der für den Forstbetriebsbezirk Wormbach zuständig ist, empfiehlt Waldbesitzern, wenn es bei den topografischen Verhältnissen und den Holzsorten vertretbar ist, diese schonende Methode. „Das Rücken mit Pferden ist aufgrund des viel geringeren Gewichtes der Tiere sehr viel bodenschonender und außerdem werden die beim Einsatz mit Maschinen nicht zu ver-

Fotos: Klaus-Peter Kappest

er Einsatz von Rückepferden wird nach weitgehender Verdrängung seit den 1960er Jahren durch den Einsatz landwirtschaftlicher Schlepper beziehungsweise spezieller Forstschlepper oder Forwarder derzeit im Zuge einer naturnahen Forstwirtschaft wieder zunehmend propagiert. Im Raum Schmallenberg sind

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meidenden Schäden an den Bäumen praktisch vollständig vermieden“, so Förster Albrecht.

GASTLICHKEIT IM SAUERLAND Ach ja, da wäre noch das Pferd, ohne das die starken Männer schnell mit ihrem Latein am Ende wären. Familie Schulte hat vor einigen Jahren ein dreijähriges Pferd aus Polen gekauft und Schritt für Schritt für den Einsatz im Wald angelernt. „Starker Mann“ – so die Übersetzung für den polnischen Namen des Pferdes – nimmt bei den Fotoaufnahmen kaum Notiz von uns und rückt ruhig und gelassen die an einer Forstkette angehängten Fichtenstämme zum Ladeplatz am Waldweg. „Die Ausbildung

e ige Ent ers. Knuspr ab 10 P n e s s e l h Grünko in ckrübe“ ationen e t S e i „D ari denen V verschie e“ uspfann t r e b u „H “ ember ab Nov Gänsegerichte te „Delika sihnacht e W e r h Sie I tlich Planen eren fes s n u n i . feier äumen R n e t r e ern. dekori n Sie g e t a r e b Wir eines Pferdes für den Einsatz im Wald erfordert viel Einfühlungsvermögen und Geduld. Wenn das weiter so gut vorangeht mit uns, dann verrichtet Starker Mann in Zukunft seinen kraftvollen Dienst auf Zuruf“, berichtet Josef Schulte. ■

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Ein Buch gegen das Vergessen FRANKENTHALS VERWEIGERTE RÜC KKEHR IN NEUAUFL AGE ERSC HIENEN VON CEDRIC MÜLLER

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s beginnt ganz friedvoll: Erzählt wird die Geschichte zweier Brüder, die in einer typischen Bauernfamilie der 20er Jahre aufwachsen. Religion ist nebensächlich, die jüdischen Mitbürger sind voll integriert. Die Bewältigung des harten Alltagslebens steht im Mittelpunkt. „Mit den Juden dürft ihr spielen, aber mit den Lutherischen nicht!“ – So bringt eine Mutter die Religionsvielfalt im Sauerland auf den Punkt. In dieses Bild bricht mit einem Mal die NSDAP, deren Gängelungen schnell konkrete Formen annehmen. Als die jüdischen Kinder ab 1935 nicht mehr an Sportfesten teilnehmen dürfen, wird die Bedrohung auch für die Frankenthal-Brüder real. Die systematische Diskriminierung beschreibt der Autor aus der Sicht der damals Jugendlichen. In knappen Sätzen, ohne große Ausschmückungen, dafür mit vielen Namen und Ortsangaben. Mit einem Schlag findet man sich mit den beiden Jungs zusammen in einem Viehwaggon wieder. Endstation: Auschwitz. Hier erleben die Brüder die ganze Grausamkeit der faschistischen Herrscher. Nur durch Geistesgegenwart, Hilfe und eine große Portion Chuzpe schaffen die beiden das schier Unmögliche: Sie

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überleben das Konzentrationslager, in dem mehrere Millionen Menschen den Tod fanden. Und kehren daraufhin in ihre Heimat zurück. Fand Frankenthal anfangs oft freundliche Worte für die, die heimlich geholfen hatten, so erkennt man in den Schilderungen aus der Zeit nach dem Krieg nur Fassungslosigkeit. Es sind diese Erlebnisse, die das Buch zu etwas Besonderem machen. Keine Listen oder Zahlen – hier erfährt man selbst, welche Steine der Einzelne in den Weg gerollt bekam: Leise Diskriminierung, schikanöse Bürokratie und allem voran Gleichgültigkeit. Und genau diese schmerzt den Leser mehr als die zuvor mit Frankenthal durchlebte KZ-Haft. Die gute Lesbarkeit und die zahlreichen regionalen Anknüpfungspunkte machen Verweigerte Rückkehr zu einem enorm greifbaren und zugleich ergreifenden Appell gegen das Vergessen, den ausnahmslos jeder gelesen haben sollte! ■ Das Buch gibt es im Buchhandel oder im WOLL-Onlineshop (ISBN 978-3-86331-089-9) Preis: 19,00 Euro SC HMALLENBERGER SC HÜTZENFEST 1910: EMIL FRANKENTHAL UND DER HOFSTAAT VOR DEM CAFÉ KÖNIG.

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Alle Neune fürs Rarbachtal

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eun Dörfer zählen zum Rarbachtal, und ihr Zentrum ist Kirchrarbach. Ob die „adeligen Herren von Sögtrop und Hanxleden“ wohl ahnten, was sie da um 1225 in ihrer malerischen Bergsenke schufen? Es war ein Werk für die Ewigkeit: Exakt in der Mitte zwischen ihren Ritterburgen errichteten sie „durch Schenkung und reiches Vermächtnis“ ein kirchliches Zentrum – und dieses ist Kirchrarbach bis heute geblieben. Und mehr noch: Das größte Dorf des Rarbachtals putzte sein kirchliches Zentrum – die Pfarrkirche St. Lambertus – in diesem Jahr zu einem wahren Schmuckstück heraus, das den adeligen Herren von Sögtrop und Hanxleden zur Ehre gereicht hätte. Diese typisch romanischen Rundbögen und Fenster … das burgartige Mauerwerk, frisch schneeweiß gekalkt … und auf dem Kirchturm der Wetterhahn, so typisch und traditionell katholisch ... „Ist sie nicht herrlich geworden?“, begeistern sich Werner

KIRC HE IN KIRC HRARBAC H

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Lippes, Josef Lumme und Hubert Engelhard. Und tatsächlich, wunderschön ist die Kirche – dafür waren bei der Obrigkeit auch dicke Bretter zu bohren. „Sieben Jahre haben wir gekämpft“, blickt Hubert Engelhard vom Kirchenvorstand auf die harte Überzeugungsarbeit zurück, bis Paderborn die 180.000-EuroInvestition nebst 118.000 Euro Bistumszuschuss genehmigte. Zugleich mit der Kirche plante die Gemeinde nämlich auch, Außenanlagen und Friedhof in Schuss zu bringen, wenn schon, denn schon. „Wenn schon, dann packen alle hier mit an“, unterstreicht Werner Lippes, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, und er schwärmt von der Tatkraft dieser quicklebendigen Dorfgemeinschaft: „1.000 Stunden Eigenleistung! 80 Helfer und darunter ganz viele junge Leute zwischen 15 und 25.“ Voller Einsatz: beim Wege-Pflastern, Beete-Bepflanzen, beim Errichten einer malerischen Natursteinmauer, Stein auf Stein. Das Ergebnis

VON LINKS NAC H REC HTS: GERHARD LIPPES, JOSEF LUMME UND HUBERT ENGELHARD

Fotos: Heidi Bücker

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L E B E N D I G E S D O R F L E B E N – U N D A L L E PAC K E N M I T A N …

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schaut wie ein kleiner Park aus und wird auch eifrig so genutzt, freut sich Josef Lumme. Er steht dem Heimat- und Geschichtsverein vor, jüngster Verein des Rarbachtals: gegründet 1998. Der älteste Verein, die SGV-Abteilung, macht den Dörflern seit stolzen 118 Jahren Beine. SÖGTROP

640 Menschen leben im Rarbachtal, 281 von ihnen in Kirchrarbach. Das Bundesgolddorf von 1991 beherbergt zugleich das einzige Lebensmittelgeschäft im Umkreis, das bereits in vierter Generation von Familie Heinemann geführt wird. „In der Bäckerei bekommen Sie notfalls auch um 22 Uhr noch Streuselkuchen“, schmunzelt Werner Lippes. Im Theresia-AlbersHaus, einer Art „Mehrgenerationen-Mehrzweckgebäude“ im Dorfkern, sind Pfarrgemeinderatsbüro, Heimatstube und Räume für die Jugend untergebracht. Für 65.000 Euro wurde es 2012 renoviert, 25.000 Euro brachte die Gemeinde auf – und auch hier legten die Dörfler selbst mit Hand an: 780 Stunden Eigenleistung. Den fröhlich bunten Spielplatz neben dem Friedhof finanzierte vor eineinhalb Jahren die Stadt Schmallenberg, gebaut wurde er – richtig: in Eigenleistung. Und gleichfalls 2012 entstand der Golddörferweg rund ums Rarbachtal, der auf 13 Kilometern Länge reizvolle Ausblicke etwa von der Kyrill-Hütte hinab auf die Dörfer bietet. Riesig stolz sind die Henne-Rartaler schließlich auf ihre topmoderne neue Mehrzweckhalle im Grundschul-Obergeschoss – ein Glanzbeispiel für Gemeinschaftssinn: Der riesige, bis zum

Dachgiebel offene, sechs Meter hohe Saal mit Stahlträgern und verspiegelten Wänden ist seit seiner Fertigstellung vor wenigen Monaten Schauplatz aller erdenklichen Aktivitäten, ob nun Blasmusikprobe, Spielmannszugprobe oder die Turnstunde für Ambitionierte noch vor dem Frühstück um 6.45 Uhr. Für den ehrgeizigen Umbau musste das Obergeschoss des in den 30er Jahren errichteten Schulgebäudes komplett entkernt werden. 118 Helfer packten dazu ein halbes Jahr mit an, investierten 5.500 Arbeitsstunden – unbezahlt; Dorfbewohner und Vereinsmitglieder kochten Suppe, grillten Würstchen – unbezahlt. Und das alles funktioniert hier im Rarbachtal: „Weil“, so erklärt Werner Lippes, „wir uns alle, einschließlich der Kirche, als gleichberechtigte Partner verstehen und dasselbe Ziel haben: ein lebendiges Dorfleben zu erhalten und dieses zukunftsfähig weiter auszugestalten.“ Dagegen hätten auch die adeligen Herren von Sögtrop und Hanxleben mit Sicherheit nichts einzuwenden gehabt. ■ Zum Rarbachtal gehören neben Kirchrarbach als traditionellem Mittelpunkt die Dörfer Dornheim, Föckinghausen, Hanxleden, Mönekind, Niederhenneborn, Oberrarbach, Sellmecke und Sögtrop.

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Über die Politik hinausgewachsen“

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VON TINY BROUWERS

VORSITZENDE JULIANE WÜLLNER VOM FREUNDESKREIS WIMEREUX E. V. MIT DEM KOC HBUC H FREUNDSC HAFT GEHT AUC H DURC H DEN MAGEN

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ein, es gibt noch keine Eheschließung zwischen Einwohnern aus dem französischen Wimereux und Schmallenbergern. Aber wir haben dieses Jahr zum 40-jährigen Jubiläum unserer Städtepartnerschaft gemeinschaftlich das Kochbuch Freundschaft geht auch dur ch den Magen herausgegeben. Es gibt einen Schüleraustausch und ich weiß, dass eine Schülerin von dort jedes Jahr vier Wochen hier in einer Eisdiele arbeitet.“ Das sagt Juliane Wüllner. Sie ist die begeisterte Vorsitzende vom Freundeskreis Wimereux e.V. Sie weist darauf hin, dass die Freunde aus Wimereux dieses Jahr wieder den Weihnachtsmarkt in Schmallenberg besuchen, wie traditionell alle zwei Jahre. Partnerschaft in Frankreich Die Gemeinde Wimereux liegt am Meer und hat 7.493 Einwohner. Sie gehört zum französischen Departement Pas-deCalais in der Nähe von Boulogne-sur-Mer im Nordwesten von

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Frankreich. „Wirklich ein schönes und freundliches Städtchen“, so Juliane Wüllner. Bei der Frage, warum Wimereux und Schmallenberg einander „gefunden“ haben, muss man zurückdenken an den Élysée-Freundschaftsvertrag zwischen Frankreich und Deutschland, an Charles de Gaulle und Konrad Adenauer. Nie wieder Krieg – das war der Gedanke hinter diesem Vertrag. Und das gelingt nur, wenn die Völker in Europa einander besser verstehen. Seit 1963 gab es ein allgemeines Interesse Schmallenbergs an einer Partnerstadt in Frankreich. Es dauerte noch fünf Jahre, bevor das Austauschzentrum Rheinland-Westfalen in Lille (Frankreich) die zwischen Calais und Boulogne-sur-Mer am Ärmelkanal gelegene Stadt Wimereux als Partnerstadt für Schmallenberg vorschlug. Damals besuchten sich die Bürgermeister Jean Herlem (Wimereux) und Otto Falke (Schmallenberg) einander und am 5. Oktober 1970 fiel der Beschluss der Schmallenberger Stadtvertretung zur Gründung einer Städtepartnerschaft mit Wimereux, worauf im Februar 1971 die Zustimmung der Stadtvertretung in Wimereux folgte. Vom 9. bis zum 11. Juni 1972 fand die Partnerschaftsgründung in Schmallenberg mit dem traditionellen Austausch der Partnerschaftsurkunden statt. In diesen Tagen waren fast 40 Personen aus Wimereux zu Besuch in Schmallenberg. Über die Politik hinaus Juliane Wüllner freut sich über die Art und Weise, wie diese Städtefreundschaft sich entwickelt hat. „Die Freundschaft ist diese vielen Jahre über lebendig geblieben. Familien mit Kindern, Schüler, Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, Vereine, wie Fußball- und andere Sportmannschaften, Kirchen-, Kammer- und weitere Chöre waren in Wimereux unterwegs. Dasselbe gilt für die Gruppierungen aus Wimereux in Schmallenberg. Meiner Meinung nach ist diese Städtepartnerschaft über die Politik hinausgewachsen. Es ist eine Partnerschaft von Bürger zu Bürger, so wie der ÉlyséeVertrag das eigentlich auch gemeint hat“, so Juliane Wüllner.

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„Das alles läuft aber nicht von selbst, daran muss ständig gearbeitet und gestaltet werden.“ Sie sieht es als wichtig an, dass die Völker in Europa, so verschieden sie auch sind, weiter zusammenwachsen. Das Leben der jeweiligen Städte ist sehr verschieden, weiß sie auch aus den Kontakten mit der Partnerstadt Wimereux. Aber mit Respekt und Humor wissen die Bewohner von Wimereux und Schmallenberg ausgezeichnet miteinander zu kommunizieren. Dass diese Städtepartnerschaft sich über die Politik hinausentwickelt hat, beweist auch die Gründungsversammlung vom Freundeskreis Wimereux am 6. Februar 2006, bei der der heutige Ehrenvorsitzende Gerhard Schmidt zum Ersten Vorsitzenden gewählt wurde. Mittlerweile hat der Freundeskreis circa 60 Mitglieder, die nicht nur direkt aus Schmallenberg, sondern auch aus Gleidorf, Grafschaft und anderen Dörfern kommen.

Am 23. November 2010 wurde Juliane Wüllner als Nachfolgerin Schmidts zur Ersten Vorsitzenden gewählt. Sie selbst ist zum ersten Mal mit der Werbegemeinschaft Schmallenberg nach Wimereux gefahren. Sie war gleich total begeistert. „Ende der 70er Jahre habe ich ein knappes Jahr als Au-pairMädchen in Frankreich gearbeitet und habe in der Gastronomie gejobbt. In den Sommerferien war ich viele Jahre als AustauschSchülerin in Chartres. Ich liebe das Land und den Menschenschlag und ich spreche die Sprache“, so Juliane Wüllner. Neue Mitglieder sind im Freundeskreis Wimereux e. V. immer willkommen. Die Mitgliedsbeiträge pro Jahr betragen 12,- Euro für Erwachsene, 6,- Euro für ein weiteres Familienmitglied, für volljährige Schüler und Studenten, sowie 25,- Euro für juristische Personen, Institutionen usw. Infos und Anmeldungen unter www.freundeskreis-wimereux.de ■

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Vorspeise: Pikantes Erbsens端ppchen mit Kokosmilch

Hauptgang: Filetstreifen mit Ingwer und Curry

Nachspeise:

Foto: Klaus-Peter Kappest

Baileys-Creme

Die ausf端hrlichen Rezepte senden wir Ihnen auf Anforderung mit weiteren Abbildungen gerne zu.

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Foto: Katharina Rieland

Veganes Weihnachtsglück

von unserer Redakteurin Katharina Rieland Foto: Klaus-Peter Kappest

Sich vegan zu ernähren bedeutet, auf alle tierischen Produkte (auch Milchprodukte und Eier) zu verzichten. Egal ob nun aus ethischen, religiösen, gesundheitlichen oder trendbewussten Gründen, Veganer werden oft mit folgender Frage konfrontiert: „Und was kannst du dann noch essen?“ Zu Weihnachten stehen weder Gänsebraten noch Würstchen mit Kartoffelsalat auf dem Speiseplan. Eine Alternative muss her. Die Spielregeln für das Weihnachtsmenü: Das Menü muss einfach zu kochen sein, darf keine tierischen Produkte enthalten und muss gut schmekken. Die Testesser Jan und Anni, die im alltäglichen Leben auf Steak, Currywurst und Mettbrötchen nicht verzichten möchten, waren sich einig: Einfach nur lecker! Das vegane Weihnachtsmenü: Vorspeise: Möhren-Süppchen mit Apfel und Prosecco Hauptgang: Pilzstrudel mit geeistem Karottensalat sowie Feldsalat an CranberryVinaigrette, Dessert: Schoko-Kirsch-Tiramisu Die Rezepte finden Sie auf der WOLL-Website.

von Seemers Gasthof zur Post Wenholthausen

Mail an redaktion@woll-magazin.de oder Telefon: 0 29 71 – 8 70 87

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Stein auf Stein BAUMEISTER AUS LEIDENSC HAFT VON HEIDI BÜC KER

Bausteine“ (www.ankerstein.de) – kleine, aus Sandstein gebrannte Steine. Das Gebäude steht auch nicht in Wiesbaden, sondern im Sauerland, genauer gesagt: im Hobbykeller von Peter Hartel. Peter und Ursula Hartel sind 1974 mit ihren beiden Kindern von Köln nach Schmallenberg gezogen, um hier am Städtischen Gymnasium zu unterrichten. Peter Hartel ist also kein Ingenieur oder Maurermeister, sondern ein seit 1997 pensionierter Gymnasiallehrer und seit seiner Jugend begeisterter Baumeister von Miniatur-Gebäuden. Schon als Kind schaute er sehnsüchtig seinen älteren Geschwistern beim Spiel mit den Steinen zu, durfte als Jüngster aber nie mitbauen. Erst Jahre später entdeckte er im Elternhaus seiner Ehefrau Ursula ebenfalls drei dieser Anker-Steinbaukästen, womit sein Kindheitstraum und die Leidenschaft für die Miniaturbauten neu entfachten.

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ement ist nicht nötig, um die circa 15.000 Steine zusammenzuhalten, die die Evangelische Marktkirche Wiesbaden bilden. Voraussetzung für die Entstehung dieses Bauwerks waren eine ruhige Hand, mathematisches und räumliches Denken, eine gehörige Portion Enthusiasmus und jede Menge „Richters Anker-

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Fotos: Heidi Bücker

Im Laufe der Zeit sammelte Peter Hartel alle Steinbaukästen, die er bekommen konnte. Durch Zeitungsinserate und Weitersagen im Bekanntenkreis gelang es ihm, größere Bestände aufzukaufen, die heute nach Form und Größe sortiert, griffbereit in extra gefertigten Schubladen liegen. Denn nur mit einer großen Auswahl an Anker-Bausteinen gelingt es auch, so riesige Miniaturbauten wie

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die Wiesbadener Marktkirche zu errichten. „Die Bauzeit der Kirche betrug acht Monate“, erzählt er und trotz Bescheidenheit schwingt ein wenig Stolz in seiner Stimme, „es gibt sogar einen naturgetreuen Innenausbau mit Mosaikböden und verschiedenen Emporen.“ Eine Bauzeichnung gibt es nicht. Die Pläne entstehen im Kopf, anhand von Bildern und Grundrissen. Höhen und Maße werden notiert und dann geht’s los: In akribischer Kleinarbeit entsteht Stein für Stein ein Kunstwerk. Dabei werden die Steine nicht verklebt, sondern lediglich aufeinandergelegt. Durch Präzision und Eigengewicht erhält das Bauwerk seine Stabilität. Zurzeit steht das MiniaturGebäude noch, doch irgendwann wird es wieder in seine Einzelteile zerlegt und die vielen tausend Steine verschwinden an ihren Platz in einer der unzähligen Schubladen. Doch wer weiß, vielleicht dürfen wir danach wieder ein neues „großes“ Miniatur-Gebäude aus Anker-Bausteinen bewundern. ■

Schmallenberger Hartel bouwt kerk uit 15.000 Anker-stenen De Schmallenberger Peter Hartel bouwde in zijn kelder een protestantse kerk in Wiesbaden na. Cement had hij niet nodig, wel 15.000 “Richters Anker-bouwstenen”, een rustige hand, ruimtelijk denken en veel enthousiasme. Deze Anker-bouwstenen zijn kleine, uit zandsteen gebrande steentjes in diverse grootten en vormen. “De bouwtijd van deze kerk bedroeg acht maanden”, vertelt Hartel. “Een bouwtekening is er niet, maar ik heb de kerk ook van binnen zo getrouw mogelijk nagemaakt.” Terwijl u dit leest, kan de kerk alweer zijn afgebroken. Misschien is het fundament gelegd voor een nieuw bouwwerk, dat weer zonder lijm wordt gebouwd. De steentjes worden op elkaar gezet. Door zijn precisie en eigen gewicht krijgt zo’n bouwwerk stabiliteit. Dat weet ook de Nederlandse Club van Ankervrienden (www.clubvanankervrienden.nl) met 260 leden, die bouwen met Anker-stenen een fascinerende hobby vinden (tb).

Herzhaftes und Leckeres vom Bratenfranz

Ständig im Angebot: Original Oberkirchner Krüstchen Immer wieder sonntags frische Braten beim Bratenfranz Unsere Steakwochen: Die beliebten Steaks aus der Pfanne Mehrmals jährlich exklusive Weinmenüs Weinprobe durch Kellermeister oder Winzer Hotel – Gasthof – Restaurant Schauerte-Jostes Alte Poststraße 13 57392 SchmallenbergOberkirchen www.gasthof-schauerte.de

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Foto: Wilhelm Feldmann

Winterimpressionen

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Am Fluss entlang durchs Sauerland WO DIE LENNE ENTSPRINGT VON HERMANN-J. HOFFE

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twas über 129 Kilometer lang schlängelt sich der Sauerlandfluss Lenne von seiner Quelle unterhalb des bekannten Berges Kahler Asten bis zur Mündung in Hagen-Bathey. Dabei überwindet die Lenne, die wie kein anderer Fluss das Sauerland prägt, einen Höhenunterschied von 727 Metern. Die Lennequelle in 825 Metern Höhe lässt winters wie sommers noch nicht erahnen, welche Bedeutung der Fluss über all die Jahrhunderte für die Entwicklung des Sauerlandes hatte und hat. Am Lenneursprung wurde eine kleine Metalltafel mit der Inschrift angebracht: „Lennequelle – 830 m ü. d. Meere – Länge des Flusses 138 km“. Die dort genannte Quellhöhe und Flusslänge unterscheiden sich von den von offizieller Seite genannten Werten: 129,1 Kilometer Länge und 825 Meter Höhe. Ganz gleich, welche Längenangabe nun zutrifft, die Bedeutung der Lenne für das Sauerland wird bei Betrachtung des weiteren Verlaufs sofort deutlich. Von der Quelle am Stadtrand von Schmallenberg/Winterberg plätschert die Lenne zuerst vorrangig in westliche Richtung. Dabei durchfließt sie die Ortschaften Westfeld, Inderlenne und

Oberkirchen. Zwischen Westfeld und Oberkirchen mündet rechtsseitig der bei Altastenberg entspringende Nesselbach, in Inderlenne rechtsseitig die Esenbeck und danach in Winkhausen rechtsseitig die Sorpe ein. Unterhalb von Gleidorf, wo der Gleierbach rechtsseitig einmündet, erreicht die Lenne Schmallenberg. Hier fließt linksseitig die von Osten kommende Grafschaft zu. Drei Kilometer weiter durchfließt die Lenne Fleckenberg, wo auch linksseitig die Latrop mündet. In der Ortschaft Lenne verlässt der gleichnamige Fluss das Schmallenberger Stadtgebiet. Die angrenzende Stadt Lennestadt hat der Bedeutung entsprechend den Namen des Flusses bei der kommunalen Neugliederung in ihren Stadtnamen aufgenommen. Weiter flussabwärts hat der Ort Lenhausen im Gemeindegebiet von Finnentrop ebenfalls die Bezeichnung für den Fluss in seinen Namen aufgenommen. ■ Der Sauerländer Dichter Wilfried Diener aus Iserlohn hat vor einigen Jahren in einem sehr schönen und langen Gedicht Die Lenne ein Loblied auf den Fluss des Sauerlandes niedergeschrieben. Das kleine Heftchen ist zum Preis von 3,50 Euro beim Dichter direkt zu beziehen: wi.diener@web.de

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Vom Wormbacher Berg ging’s ab in die Welt GIESEL A WILLMES: INTERNATIONAL GEFRAGTE PERSONALERIN V O N S I LV I A R I N K E

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m Lebensmittelgeschäft am Wormbacher Berg fing alles an. „Wir waren fünf Kinder. Und ich war immer die, die im Laden war“, lacht Gisela Willmes. Im Laden war sie ständig zu finden, wo ihre Mutter 30 Jahre lang freundlich und mit steter Herzlichkeit die Kunden bediente und wo Gisela mit dem Dienstleistungsgedanken praktisch groß wurde: Ihren eigenen späteren Berufsweg prägte das maßgeblich. Willmes Geschäft am Wormbacher Berg war so ein netter, feiner Laden, wie es sie früher in fast jedem Sauerländer Dorf gab; wo kirschrote Lutscher im Süßigkeitenregal leuchteten und die Kinder an der Fleischtheke das Stück Wurst auf die Faust bekamen, gleich zum Reinbeißen. Lecker.

Fotos: Heidi Bücker

Giselas Vater arbeitete bei FALKE. Zu Weihnachten ging die ganze Familie in Grafschaft zur Kirche, jedes Jahr. Es war insgesamt eine ziemlich typische Kindheit und Jugend für ein Sauerländer Mädel. Bis Gisela ihre Neugier auf mehr und die Lust an der Welt entdeckte. 20 Jahre später hatte sie bereits Karriere quer über den Globus gemacht: Als Personalleiterin für Luxushotels weltweit eröffnete sie dutzende Ritz-Carltons und Four Seasons mit; Nobeladressen mit entsprechenden Anforderungen ans Personal, für dessen Auswahl Giesela Willmes verantwortlich war. Sie erinnert sich an ihren Start im Four Seasons Berlin. „Neun Monate vor der Eröffnung habe ich angefangen – und da stellt

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man mal eben 250 Leute ein.“ Das hört sich nach Stress an. „Purer Stress, ja, das stimmt schon“, meint sie lächelnd. „Aber mich haben solche Herausforderungen immer gereizt.“ Die nächste Herausforderung bedeutete Amerika; also ab über den großen Teich. Die bereits international gefragte Personalerin folgte dem Ruf des Four Seasons nach Philadelphia: „Und eigentlich wollte ich drei Jahre in den USA bleiben.“ Uneigentlich war aber schon ein knappes Jahr darauf erneut eine wichtige Hoteleröffnung für RitzCarlton in Deutschland zu begleiten, und so spielte sich Gisela Willmes Leben in den folgenden Jahren ab: Zwischen den Metropolen dieser Welt und als GesamtPersonalverantwortliche für das Unternehmen Ritz-Carlton in Deutschland. Immer wieder kehrte sie zwischendurch zu Stippvisiten, wenngleich auch kurzen, in ihre Sauerländer Heimat zurück: „Zu Weihnachten war ich immer in Schmallenberg.“ Schmallenberg – Bad Nauheim – München – Genf – Alicante – München – Berlin – Philadelphia ... nur einige Stationen ihrer bewegten Karriere. Auch Wolfsburg zählt dazu. „Eine ganz spannende Stadt“, schwärmt Gisela Willmes von der doch eher unspektakulär anmutenden VW-Metropole. Doch als Fachfrau für Personalfragen begleitete sie hier die Ritz-Carlton-Eröffnung – erneut verantwortlich für 250 Mitarbeiter. „Eine ganz aufregende Zeit, definitiv“, unterstreicht sie. Weitere Ritz-Carlton-Neueröffnungen führten die

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Schmallenbergerin nach Istanbul, Moskau, Bahrein ... Immer blieb sie nach einer Eröffnung noch etwa zwei Wochen vor Ort, um dem lokalen Team professionelle Starthilfe zu geben. „Man muss für diesen Beruf eine ganze Menge Leidenschaft mitbringen“, weiß die reiselustige Erfolgsfrau aus dem Sauerland. „Man muss Spaß daran haben, sich immer neuen Herausforderungen zu stellen.“ „Sawadee Kha“ – das bedeutet „Guten Tag“, „Hallo“, „Wie geht es Ihnen?“ auf Thai: Ihre vorerst letzte berufliche Etappe führte Gisela zur GOCO Hospitality im thailändischen Bangkok, einer internationalen Company für Wellness und hochklassige Spas. Ihr Team: eine bunt durcheinandergewürfelte Gruppe, erzählt sie. „22 Menschen mit zwölf Nationalitäten; chinesisch, mexikanisch, indisch, aus den USA und Kanada, aus Österreich und aus Deutschland ... Ich würde sagen, alle zusammen arbeiten derzeit an rund 25 Projekten – around the world.“

½ bis zum

Von Berlin aus, ihrem Lebensmittelpunkt, besuchte Gisela im November wieder für eine Woche ihre Mutter in Schmallenberg. „Ich werde sicher zwischendurch immer wieder ins Sauerland kommen“, vermutet die international erfahrene Businessfrau. Aus welcher Himmelsrichtung sie jedoch beim nächsten Mal einfliegen wird und aus welcher Entfernung – ob aus dem Norden Deutschlands, aus Südeuropa oder von einem fernen Kontinent –, das ist auch für Gisela selbst momentan noch völlig offen. ■

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Advents-Samstage 10.00 -18.00 Uhr

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Und nun hat sich Gisela Willmes zum nächsten Schritt entschieden. „Ich war 20 Jahre Personalleiterin“, sagt sie im Rückblick auf ihre bewegten Reisejahre. „Ich habe supertolle Projekte begleitet, bin einmal rund um den Erdball geflogen. Jetzt habe ich wieder Lust auf neue Herausforderungen.“ Wie die aussehen könnten? „Da bin ich offen“, erklärt die 55-Jährige voller Energie. „Ich kann mir für meinen nächsten beruflichen Abschnitt vieles vorstellen. Ich bin neugierig und gespannt darauf, was sich ergibt.“

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Ein Stein und seine Geschichte(n) SAGENUMRANK TER HEXENSTEIN ZWISC HEN SERKENRODE UND OBERMARPE VO N C A R I N A M I D D E L U N D PAU L H U F N AG E L

Als heidnischer Opferstein befand sich der Felsblock bei Serkenrode zu germanischen Zeiten vermutlich in der Nähe von Kultstätten, an denen Tote beigesetzt wurden. Als, so eine Sage, einstmals ein Bauer aus Dormecke den Stein vom Heidfeld vor die Stalltür auf seinen Hof schaffte, geschah Merkwürdiges: Wer auf den Stein trat, sank ein, weil jener weich wurde wie Gummi. Noch heute lassen sich – ob nun mit Fantasie oder scharfem

Auge – Hufspuren in seiner grauen Oberfläche erahnen, ebenso der Fußabdruck eines Kindes. Dem Bauern wurde beim Anblick dieser Zauberei bang und er schaffte den Stein eilends wieder an seinen alten Platz. Seit Generationen erzählt man sich allerlei wundersame Begebenheiten rund um diesen Stein: Zur Zeit der Urpfarrei Wormbach seien die Toten aus der Umgebung über den Höhenweg entlang des Steins nach Wormbach gebracht worden – wer zu arm gewesen sei, den Hafer für die Pferde zu zahlen, habe seine Angehörigen bereits am Weg nahe dem Stein begraben. Und während der Hexenverfolgungen im Mittelalter habe man dort Frauen zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt. Foto: Paul Hufnagel

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ls im Januar 2007 ein heftiger Sturm auf den Totenbrüchen tobte, fiel neben unzähligen Bäumen auch eine rund 25-jährige Buche. Gebettet in Gras, am Fuße ihres Stammes, liegt, solang man sich erinnern kann, ein großer flacher Stein. Seine Oberfläche ist von rätselhaften Einbuchtungen überzogen. Die Suche nach dem Schuldigen für die Zerstörungen auf dem Höhenzug Heidfeld zwischen Serkenrode, Marpe, Dormecke und Schöndelt an jenem finsteren Januarabend führt schnell zum Orkan Kyrill. Wer aber weiß, dass an eben jenem Ort bereits 1981 eine mächtige, uralte Buche ihr Leben ließ und wer die Erzählungen kennt, die den sogenannten Hexenstein umranken, mag ins Grübeln kommen: Ob der Stein nicht doch verwunschen, ein Unglücksbringer, ein Todesbote ist?

Ob vor sechs Jahren nun wirklich böse Mächte oder lediglich ungünstige meteorologische Bedingungen Schuld waren: Der Sturm von 2007 ist heute beinahe vergessen, viele ehemals kahle Flächen sind zu neuem Leben erweckt. Auch am Hexenstein auf dem Heidfeld wurden wieder Bäume angepflanzt. Eine neue Bank lädt Wanderer zum Verschnaufen ein. Ganz wohl kann dem Wissenden bei einer Rast an diesem Ort jedoch nicht zumute sein. WOLL gibt den Rastenden jedenfalls den Rat: Vorsicht – hier geht es möglicherweise nicht mit rechten Dingen zu … ■

Sagen rond de Heksensteen tussen Serkenrode en Obermarpe Toen in januari 2007 de orkaan Kyrill over het Sauerland trok, waaiden vele bomen om, waaronder een 25-jarige beuk tussen Serkenrode en Obermarpe. Ingebed in het gras ligt aan de voet van deze beuk een grote vlakke steen. Zijn oppervlakte is voorzien van raadselachtige inkepingen. Als heidens offerblok lag deze rots bij Serkenrode in de Germaanse tijden vermoedelijk dicht in de buurt van de begraafplaatsen, waar toen de doden werden bijgezet. En, zo zegt de sage, toen eens een boer uit Dormecke deze steen van het Heidfeld meenam en voor de staldeur op zijn boerderij neerlegde, gebeurde er iets merkwaardigs. Wie op de steen stapte, zonk erin weg, alsof die zo zacht als rubber was. Nog vandaag de dag kan men –of het nu is met fantasie of met scherpe ogen- hoefsporen vermoeden, evenals de voetafdruk van een kind. De boer werd natuurlijk bang bij het zien van deze tovenarij en slaagde erin de steen weer snel naar zijn oude plek op het Heidfeld te slepen. Al vele generaties doen allerlei wonderlijke vertellingen de ronde over deze steen. In die tijd werden de doden uit de wijde omgeving over een weg langs de steen naar het plaatsje Wormbach gebracht, om daar bij de oudste kerk van het Sauerland te worden begraven. Maar wie te arm was om de haver voor de paarden te kunnen betalen, begroef zijn dierbaren daar langs de weg vlakbij de steen. En tijdens de heksenvervolgingen in de Middeleeuwen heeft men bij de Heksensteen vrouwen tot de dood op de brandstapel veroordeeld (tb).

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eit der Jahrtausendwende bildet das von der Stadtsparkasse, der Kulturellen Vereinigung und der Stadt Schmallenberg gemeinsam ausgerichtete Konzert zum neuen Jahr einen ersten Höhepunkt im Veranstaltungskalender von Schmallenberg. Es ist schon zu einer guten Tradition geworden, gemeinsam, in heiterer Atmosphäre, bei schwungvoll unterhaltender Musik und guten Gesprächen sowie mit einem Gläschen Sekt auf den Beginn des neuen Jahres anzustoßen.

Das Neujahrskonzert 2014 in der Stadthalle Schmallenberg beginnt am Samstag, 18. Januar, um 19.00 Uhr. Begonnen wird der Abend in althergebrachter Weise bereits um 18.00 Uhr mit dem traditionellen Sektempfang im kleinen Saal der Stadthalle. Wie in den Vorjahren übernimmt die Philharmonie Südwestfalen den konzertanten Part, um die Schmallenberger im neuen Jahr zu begrüßen. Zum ersten Mal wird David Marlow als Dirigent in Schmallenberg zu sehen und zu hören sein und durch das Programm führen. Er hat gemeinsam mit seinen Musikern ein traditionelles, zugleich aber auch innovatives Programm erarbeitet, das in mehrerlei Hinsicht ein nicht nur musikalischer Genuss zu werden verspricht. Zum einen werden die für ein Neujahrskonzert typischen Klänge von Johann Strauß und anderen weltbekannten Komponisten zu hören sein. Zum anderen dürfen sich die Besucher auf Werke moderner amerikanischer Tonkünstler freuen, etwa von Morton Gould und Leroy Anderson, deren Melodien vielen Besuchern bekannt sein werden, so etwa die des populären Stücks The Typewriter von Leroy Anderson, in dem eine Schreibmaschine den Solopart übernimmt. In Schmallenberg wird das nicht min-

Foto: Südwestfälische Philharmonie

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Beschwingter Jahresauftakt 2014

der bekannte Stück The Syncopated Clock dieses Komponisten aufgeführt, in dem im Original eine Standuhr zum Einsatz kommt. Die Besucher dürfen darauf gespannt sein, wie das Orchester in dieses Stück den Auftritt eines Stepptänzers einbaut, der seine virtuosen Tanzkünste präsentieren wird. Speziell für Stepptänzer und Orchester geschrieben wurde hingegen das Konzert für S tep-Dancer

und Orchester von Morton Gould. Den tänzerischen Solopart übernimmt mit Andreas Dänel einer der bekanntesten und zugleich auch interessantesten und innovativsten deutschen Stepptänzer und Choreographen, der als Komponist und ausgebildeter Geiger Musik und Tanz in idealer Weise miteinander zu kombinieren weiß. Das Ergebnis sind Schrittfolgen, die beim Zuhörer und Zuschauer Staunen und Verwunderung hervorrufen. Karten für diesen ersten gesellschaftlichen und kulturellen Höhepunkt im Schmallenberger Jahreskalender 2014 sind im Vorverkauf ausschließlich bei der Stadtsparkasse Schmallenberg und deren Geschäftsstellen sowie an der Abendkasse erhältlich. Vorbestellungen sind unter der Tel.-Nr. 02972/3040 möglich. Die Eintrittspreise betragen 18,00 Euro im Parkett I sowie 16,00 Euro im Parkett II. Für die Abonnentinnen und Abonnenten der Kulturellen Vereinigung wird für jeden eingereichten Gutschein eine Zuzahlung von 3,- Euro im Parkett I beziehungsweise 2,Euro im Parkett II gebeten. (Kulturelle Vereinigung Schmallenberg) ■

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Systemhaus Sauerland – Partner für Handel, Handwerk und Gewerbe S O F T WA R E S P E Z I A L I S T M 3 B H AT N E U E B E T R I E B S S TÄT T E IN SCHMALLENBERG ERÖFFNET

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„So etwas fehlte bisher in Schmallenberg und wir wollen diese Lücke mit unserem Angebot schließen“, so Marc Schauerte, der als Geschäftsführer besonders für diesen Bereich bei M3B verantwortlich zeichnet. M3B nennt sich in seinen Unternehmensdarstellungen „IT-Systemhaus Sauerland“, um damit deutlich zu machen, dass man über die Grenzen von Schmallenberg hinaus tätig sein wird. Das Komplettangebot reicht von der Beratung, über die Lieferung und Integration der IT bis hin zur Wartung mit angegliederter Werkstatt. Die beiden Buchstaben „IT“ stehen für Fotos: Klaus-Peter Kappest

as Schmallenberger IT-Unternehmen M3B verlagerte in diesem Sommer seine Betriebsstätte aus angemieteten Räumen im Gewerbegebiet Lake 2 in einen Neubau im Bereich Alter Sportplatz, Lake 1. Dank des gestiegenen Interesses für die von M3B angebotene und vertriebene Software für professionelle Badplanung erweiterte sich der Mitarbeiterstamm in den letzten Jahren kontinuierlich. Dazu kam die Entscheidung, in Zukunft als IT-Systemhaus ein Komplettangebot für die heimischen Unternehmen aus dem Handel, dem Handwerk sowie dem Dienstleistungsbereich und dem übrigen Gewerbe anzubieten.

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Anzeige Informationstechnik und meinen die gesamte Informationsund Datenverarbeitung. Martin Deitmerg, der zusammen mit seiner Frau Monika und mit Marc Schauerte das Unternehmen führt, setzt auf das Komplettangebot aus einer Hand: „Wir wissen aus unserer langjährigen Tätigkeit für die Sanitärbranche im gesamten deutschsprachigen Raum, dass sich die Kunden für ihre EDV gerne auf einen Partner verlassen, der kompetent, sicher und erfolgreich das ganz Spektrum kennt und beherrscht. Und das unabhängig von der Unternehmensgröße und den Branchen. Hier setzen wir mit dem Angebot des IT-Systemhauses Sauerland an.“

und Integration unserer Software Fentec, die speziell für Fensterund Rolladenbauer entwickelt und bei führenden Unternehmen der Industrie und des speziellen Handels eingesetzt wird. Darüber hinaus haben wir mit der speziellen Software WyattERP ein Paket entwickelt, mit der ganz gewöhnliche Betriebe ihre Betriebssteuerung über eine einzige Software laufen lassen können. Und Wyatt-ERP wird wie auch unsere drei anderen Software-Pakete immer individuell auf die einzelnen Betriebe und ihre Besonderheiten angepasst. Das ist eine besondere Stärke, die wir unseren Kunden anbieten können“, so Firmenchef Martin Deitmerg.

Die Unternehmen aus Industrie, Handwerk, Handel und Dienstleistung bekommen aus einer Hand Planung, Einrichtung, Integration und Service geboten: - Planung und Integration von Netzwerken und Telefonanlagen - Server- und Desktop-Virtualisierung - Administrationsdienstleistungen - IT-Sicherheitssysteme und -pakete - Digitale Archivierung - Home-Office-Anbindungen - Individuelle Softwareanpassungen - ERP- oder Warenwirtschaftssysteme - Kassensysteme

Für das nun vierte Unternehmensstandbein „IT-Systemhaus Sauerland“ ist neben Geschäftsführer Marc Schauerte das Schmallenberger Urgestein Sebastian Kewekordes als kompetenter Ansprechpartner zuständig. Weitere Informationen: M3B Service GmbH Alter Sportplatz Lake 1 57392 Schmallenberg Tel. 02972 97250 www.systemhaus-sauerland.de E-Mail: info@m3b.de

„Wir nutzen unsere Erfahrung und Kompetenz aus der Installation von über 5.000 Softwareanwendungen unserer Software AmbiVision für die Badplanung sowie der Entwicklung W.O.L.L. Winter 2013 -

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Let’s keep it open! CECILIA DIAZ ÜBER DIE KLEINEN UND GROSSEN UNTERSCHIEDE ZWISC HEN IHRER HEIMAT C HILE UND DEM SAUERL AND

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009 kam Cecilia Diaz zum ersten Mal nach Deutschland. Seitdem arbeitet sie als Laborleiterin der molekularen Bioanalytik in der Abteilung Umwelt- und Lebensmittelanalyse im Fraunhofer-Institut. In einem Interview erzählt sie uns, wie sie sich im Sauerland fühlt.

Foto: Heidi Bücker

VON URSUL A SC HÖNE

WOLL: Wie waren Ihre ersten Eindrücke vom Sauerland und v on Schmallen berg? Diaz: Auf jeden Fall sehr positiv! Die Landschaft ist wunderschön, und Deutschland ist so sauber und organisiert. Vom Institut blicke ich immer auf Grafschaft hinunter. Die Struktur des Dorfes ist wirklich toll, gerade mit dem Kloster. Und es ist alles sehr klein und ruhig. Das hatte mir mein Chef aber schon erzählt. WOLL: Welchen Eindruck hatten Sie von den Sauerländern? Diaz: Es war sehr schwierig, mit Menschen in Kontakt zu kommen. Es gibt kaum Leute in meinem Alter, die Menschen hier sind zwar sehr freundlich, aber auch zurückhaltend. In erster Linie war das wohl ein Sprachproblem. Die Sauerländer können oder möchten nicht Englisch sprechen. In Großstädten ist das einfacher, da sind die Leute offener. WOLL: Erzählen Sie uns ein wenig über Ihre Heimat! Diaz: Ich komme aus Concepción, das liegt ungefähr in der Mitte von Chile. Die Stadt ist etwa so groß wie Frankfurt und eine Studentenstadt, dadurch leben auch junge Leute dort und es gibt viele Freizeitmöglichkeiten. Das Klima ist ungefähr wie hier, aber durch die Lage an der Küste ist es sehr windig. Im Süden habe ich oft Urlaub gemacht. Dort ist die Landschaft ähnlich wie im Sauerland, mit Bergen und grün überall. Das mag ich sehr!

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WOLL: Was ist in D eutschland grundsätzlich anders als in Chile? Diaz: In Chile sind die Menschen viel spontaner. Man kann sagen: „Hey, lasst uns grillen!“ Das macht man dann auch sofort. In Deutschland geht das nicht. Alle haben so viele Termine, da muss man mindestens drei Wochen im Voraus planen. Dafür ist es in Chile nicht so organisiert. Man stellt sich an die Bushaltestelle und manchmal kommt 40 Minuten lang gar kein Bus und dann kommen zwei. Da schätze ich die deutsche Pünktlichkeit. Wenn auf dem Plan steht, dass der Bus um 14:36 Uhr kommt, kommt er dann auch. WOLL: Was empfehlen Sie Leuten, die aus dem Ausland ins Sauerland kommen? Diaz: Ich denke, man sollte sich gut darauf vorbereiten, dass die Orte sehr klein sind, dass es kein Kino und keine Disco gibt. Das kann für junge Leute aus der Stadt sehr langweilig sein. WOLL: Wie sehen Ihre weiteren Pläne aus? Diaz: Mein Vertrag gilt für weitere drei Jahre. Danach werde ich mal schauen, was auf mich zukommt. Let’s keep it open! ■ Cecilia Diaz – Fakten - Geboren 1983 in Concepcion, Chile - 2001-2007 Studium der Biotechnologie, Abschluss Diplomingenieurin - 2007-2009 Laborleiterin in der Abteilung für Pflanzenpathologie in Bioforest S. A., Arauco Group in Chile - 2011 Forschungsaufenthalte in der University of California (UC Davis) und der Oregon State University - 2009-2012 Doktorandin am Fraunhofer-Institut Grafschaft: Wildhefe in spontaner Gärung - Seit 2012 Laborleiterin des bioanalytischen Labors, Abteilung Ernährungs- und Umweltanalyse

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Cliquen-Denke“ in Schmallenberg

K R I T I S C H E G E DA N K E N Z U R E I N G E FA H R E N E N C L I Q U E N - M E N TA L I TÄT VON ANDREAS KRÄMER

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Eines muss ich sagen: Die Schmallenberger verstehen es zu feiern und mich packt jedes Mal das Partyfieber, wenn ich auf einer Veranstaltung bin und die Musik stimmt. Obwohl Menschen auf Feiern aufgeschlossener sind – sich einfach mit an einen Tisch zu setzen, das geht nicht. Die Plätze sind meist schon „besetzt“, heißt es auf Anfrage oft, „Stammtischler“ geben Hinzugezogenen kaum eine Chance, sie kennenzulernen. Ich habe eine leichte körperliche Behinderung, die mir im Alltag allerdings keine Schwierigkeiten bereitet. Ich glaube kaum, dass dies der Grund ist, weshalb die Leute mich auf Events nicht ansprechen. Es scheint eher meine zurückhaltende, fast schüchterne Art zu sein, die viele abschreckt. Man reagiert voreingenommen, der eine oder andere stempelt mich vielleicht als „nicht ansprechbar“ ab, ohne auch nur ein Wort mit mir gewechselt zu haben. Dabei rede ich eigentlich sehr gerne. Zwar habe ich einen kleinen Bekanntenkreis. Da mir aber die eigene Clique fehlt, bin ich auf Veranstaltungen meist allein unterwegs – da wird man hier in Schmallenberg, wo die Gruppenbildung besonders stark ausgeprägt ist, schnell schief ange-

schaut. Was ist so schwer daran, einfach einen „Neuen“ anzusprechen und an den eigenen Tisch einzuladen? Vielleicht muss ich einfach selbst noch aktiver auf die Leute zugehen, statt darauf zu warten, dass sich mal jemand aufrafft, mich anzusprechen. Foto: Heidi Bücker

ch lebe seit drei Jahren in Schmallenberg und fühle mich hier wohl, mittlerweile sogar heimisch. Leider musste ich aber die Feststellung machen, dass es hier nicht ganz leicht ist, neue Leute kennenzulernen. Offenbar herrscht eine starke Cliquen-Mentalität, die es Neu-Schmallenbergern schwer macht Fuß zu fassen. Seit 2011 habe ich fast jede Veranstaltung vor Ort besucht, vor allem Events wie DJs at Night, Schützenfeste oder die Schmallenberger Woche, weil ich es liebe zu tanzen, oder wie man sagt: abzutanzen. Auch ins Lichtwerk gehe ich gerne, aber nur wenn mir Musikrichtung oder Motto gefallen.

Meine Kritik an der festgefahrenen Cliquen-Mentalität hier im Ort wird sicher dem einen oder anderen alteingesessenen Schmallenberger sauer aufstoßen. Ich möchte mit diesem Text zum Nachdenken anregen darüber, ob es nicht vielleicht besser wäre, die „Cliquen-Denke“ ein wenig aufzulockern und sich auch Neu-Schmallenbergern gegenüber stärker als bisher zu öffnen. ■

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Fotos: Achim Kukelies

Offene Kanzeln verbinden Heimaten 62

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DER ESLOHER KÜNSTLER THOMAS JESSEN S T E L LT E I N D E R B O C H U M E R C H R I S T - KÖ N I G - K I RC H E AU S VO N DA N I E L A KÖ H L E R

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Fotos: Daniela Köhler

ezaubernd singende und frei fliegende Kanarienvögel in einer Kirche? Ein Probststuhl, auf dem bereits Papst Johannes Paul II. Platz nahm, gegenüber einem alten Ateliersessel? Ein Hochsitz und offene Beichtstühle? Gemälde, die Menschen des täglichen Lebens portraitieren – lebend und sterbend? Die Esloher Schützenkönigin und der Bochumer Probst Ludwig gemeinsam in einer Ausstellung?

Thomas Jessen verlieh dem gewaltigen Kirchenraum Leben, ohne ihm die Würde zu nehmen. Großformatige Gemälde zeigten Sauerländer oder Bochumer Persönlichkeiten, denen Jessen religiöse Motive von Carvaggio gegenüberstellte. Ein roter, den gesamten Kirchenraum umlaufender Fries lenkte den Blick über die Wände bis hin zum Altarraum, wo sich als offene Kanzel der Jägerhochsitz befand. Nicht zuletzt ist der gesamte Bau der Christ-KönigKirche, die sich in der südlichen Bochumer Innenstadt befindet, eine Verbindung zur Heimat. Denn entworfen wurde das Gotteshaus seinerzeit vom Architekten Franz Schneider – einem gebürtigen Esloher. ■

Fotos: Thomas Jessen

Die Ausstellung „Offene Kanzeln“ des Esloher Künstlers Thomas Jessen, die in diesem Herbst in der ChristKönig-Kirche in Bochum zu sehen war, warf im ersten Moment beim geneigten Betrachter sicher so manche Frage auf. Ließ man die üppige Installation allerdings länger auf die eigenen Sinne wirken und sah genauer hin, so offenbarte sich ein umfangreiches Ausmaß Gestalt gewordener Gedanken und Heimatliebe. „Heimaten. Dieses vorgegebene Leitthema habe ich gern angenommen“, sagt der Künstler beim Besuch der WOLL. „Allerdings ist ein Maler immer etwas hilflos, wenn es gilt, einen kompletten Raum, in diesem Fall eine ganze Kirche, zu füllen.“ Der Sauerländer Künstler nahm diese Herausforderung an und sorgte mit den ,offenen Kanzeln‘ für breite Beachtung. Mehr als 1.300 Besucher zog die sechswöchige Ausstellung in ihren Bann, wie man sie in dieser Art und Weise von einem Maler wohl eher selten sieht. Zwölf Kirschbaumstämme aus der Sauerländer Heimat säumten den Weg in Richtung Altarraum – mit Vogelkäfigen als Kronen. Darin Kanarienvögel. Genau zwölf. „Zwölf Männchen“, wie Jessen erklärt, „denn diese singen so wunderbar. Zum einen stehen diese Vögel für die zwölf Jünger. Zum anderen haben zu Zeiten des Bergbaus in Bochum die Bergleute diese Vögel mitgenommen, wenn sie unter Tage einfuhren.“ Als lebende Alarmanlage warnten sie die Kumpel durch ihren Gesang vor Gefahr. Tod, Leben und Präsenz als Kernthemen der Ausstellung, die durch ihre Anordnung auf linearen sich kreuzenden

Blickachsen einen seltsam aufgeräumten Eindruck machte.

Kunstkirche Christ König • Die Kunstkirche Christ K önig in Bochum ist eine Kir che, die Künstlern seit vier Jahren als Ausstellungsraum zur Verfügung steht. • Die Herausforderung für die K ünstler: Sie müssen sich des jähr lich wechselnden Leitthemas annehmen und sie müssen „mit dem gesamten Raum arbeiten“. • Das Kirchengebäude ist offiziell außer Dienst gestellt, aber nicht entweiht. „Wir wollen Kunst in einer Kirche zeigen. Und nicht in einer ehemaligen Kirche“, betont Norbert Düwel, Mitglied eines zehnköpfigen Teams um Probst Michael Ludwig, das sich um die Kunstkirche kümmert (und auch die Kanarienvögel während der Ausstellungsdauer betreute und versorgte!). W.O.L.L. Winter 2013 -

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Fang dir ein Lied an! SELBSTERFINDER, LEBENSKÜNSTLER UND MINDERHEITEN IM SAUERL AND VON PETER BÜRGER

PETER BÜRGER, AUTOR DES NEUEN BUCHES, HIER MIT SEINEM JÜNGSTEN TAUFPATENKIND MARTHA

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m dritten Teil seiner Reisebilder schreibt der Dichter Heinrich Heine: „Denn jeder einzelne Mensch ist schon eine Welt, die mit ihm geboren wird und mit ihm stirbt, unter jedem Grabstein liegt eine Weltgeschichte.“ In der Regel erinnert man sich später nur noch an die Adelsgeschlechter und sogenannten „Großen“ der Weltgeschichte. In der sauerländischen Heimatbewegung konnten hingegen auch besondere Gestalten aus dem Kreis der kleinen und ganz kleinen Leute zu Berühmtheiten aufsteigen. Ihnen ist ein neues Werk aus dem DampfLandLeute-Museum Eslohe gewidmet. Der Titel dieses Buches über „Selbsterfinder, Lebenskünstler und Minderheiten im Sauerland“ vermittelt die Lebensbotschaft von unangepassten Alltagshelden: Fang dir ein Lied an!

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Fotos: Dagmar Sorace

Die unterhaltsamen Porträts aus allen * Teilen der Landschaft enthalten nach dem Urteil des ersten Rezensenten Ludwig Klens einen „Hauch von Anarchie“ und viel Menschlichkeit. Immer wieder tauchen Fragen auf, die noch heute aktuell sind: Sollen wir das Fliegen erlernen oder lieber mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben? Wie lieb darf ein Leutevikar seine Haushälterin haben? Gilt das „Fabulieren“ der Sauerländer schon als Lügen und damit als ein Verstoß gegen die Zehn Gebote? Können „Landstreicher“ Heilige sein? Ist das Dorf Landenbeck, in dem alle wie Pech und Schwefel zusammenhalten, nun unweise oder klug? Was ist dran, an der Behauptung, dass der Sauerländer seine „zweite Taufe“ erst an der Theke erfährt? Lustiges Leuteleben soll unser Erkennungsmerkmal sein. Doch den „Geck“ des Schützenfestes, der ein echtes „Alleinstellungsmerkmal“ war, haben die Sauerländer sterben lassen. Auf dem Umschlag finden die Leser eine Warnung: „Der folkloristische Kult um sogenannte Originale verschleiert oft die Lebenswirklichkeiten von Außenseitern und Armen.“ In einer zweiten Abteilung unseres Buches geht es deshalb um ernsthafte Erkundigungen zur Alltags- und Sozialgeschichte. Es tauchen Sinti und Roma auf, Wanderhändler aus dem oberen Sauerland und schließlich dörfliche Szenen mit Wilddieben, die mit den Förstern einen mitunter blutigen „Krieg im Wald“ führten. Wissen Sie wirklich, was „Kötten“ sind? Dieser oftmals verachteten Minderheit ist im Buch eine lange Studie gewidmet. Auch die Kötten gehörten zu den alteingesessenen Sauerländern und Lebenskünstlern. ■ * Der Schmallenberger „Floigenkasper“, Archiv Helmut Voss. Peter Bürger: Fang dir ein Lied an! Selbsterfinder, Lebenskünstler und Minderheiten im Sauerland (688 Seiten; fester Einband; 170 Abbildungen, 25,- Euro). www.museum-eslohe.de

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Moderne trifft Genuss DAS SPRITZENHAUS ESLOHE

bwohl nur wenige Meter von der Hauptstraße entfernt, lässt sich im Spritzenhaus Eslohe schnell der Stress des Alltags vergessen. Im Sommer beruhigen das Rauschen der umliegenden Bäume und das leise Plätschern des Baches die Sinne. Draußen sitzen ist da ein Muss: Beim Anblick der schönen Fachwerkhäuser im Herzen von Eslohe fallen die Sorgen wie von selbst ab. Im Winter genießt man sein Essen auf der kleinen Empore im Innern. Das über 100 Jahre alte Gebäude hat eine erlebnisreiche Zeit hinter sich: 1910 erbaut, diente es nicht nur als Gasthaus, sondern auch als Wohnhaus, Feuerwehrhaus und sogar als Arrestzelle. Zu seinem 100. Geburtstag verpasste die Familie Stinn dem Spritzenhaus eine Rundumerneuerung – innen wie außen. Das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen: Außen besticht das Haus durch traditionelles Fachwerk, innen durch schlichte, aber raffinierte und geschmackvolle Möblierung in schwarz und weiß. Die Mischung macht’s, bei der Einrichtung ebenso wie beim Essen. Das weiß auch Familie Reinert, der das Café und Bistro seit 2012 gehört. Ob es der Sonntagskaffee bei einem Stück frischem Kuchen sein soll oder ein Snack nebst ein paar Bierchen oder einem Wein: Alles ist möglich. Das spricht Jung und Alt an. Hier kann man sich mit Schlemmerfrühstück, ofenfrischem Ciabatta oder einfach nur mit einem XXL-Milchkaffee wirklich verwöhnen lassen – von morgens bis abends. Im Eingangsbereich sind Spezialitäten des Spritzenhauses zu erwerben – ob Pesto oder Spekulatius, für jeden ist etwas dabei. Wer zum Beispiel etwas für seine Lieben zu Weihnachten sucht,

ist hier gut bedient. Apropos Weihnachten: In der Adventszeit bietet das Spritzenhaus einen reichlich gedeckten Frühstückstisch, oder man kann sich bei einer weihnachtlichen Kaffeetafel oder mit einem Überraschungsmenü verwöhnen lassen – im Kreise von Familie, Freunden oder Mitarbeitern. Das hört sich doch gut an, oder? ■ Spritzenhaus Eslohe, Papestr. 9, 59889 Eslohe, Tel. 02973/9748448, www.spritzenhaus.tp4y.de

Fotos: Klaus-Peter Kappest

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Foto: Ralf Litera

VON URSEL SC HÖNE

Reinerts Spekulatiustorte Zutaten: 90 g Butter, 270 g Reinerts Gewürzspekulatius, 250 g Joghurt, 150 g Frischkäse, 530 g Magerquark, 4 TL Honig, 1 Msp. Spekulatiusgewürz, 1 Msp. Zimt, 1 Msp. Kardamom, 4 Blatt weiße Gelatine, evtl. etwas flüssiger Süßstoff Zubereitung: Zuerst Reinerts Gewürzspekulatius zerbröseln und mit der w eichen Butter verkneten. Dann eine S pringform mit B ackfolie auslegen, die fertige Masse in die Form füllen und gut andr ücken. Das Ganze sollte dann etwa 45 Minuten gut gekühlt ruhen. In der Zwischenzeit Joghurt, Frischkäse, Quark, Honig und Gewürze verrühren. Nach Bedarf eventuell mit etwas Süßstoff abschmecken. Nun die Gelatine auflösen und unter die Q uarkmasse ziehen. Wenn die Masse zu gelier en beginnt, dir ekt auf den K eksboden streichen. Die Torte dann über Nacht kalt stellen und am nächsten Tag beliebig verzieren und servieren.

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Den qualitativen und modischen Wünschen der Kunden gerecht zu werden“

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on „handwerklich kleinen Anfängen“ spricht Michael Weber im Rückblick auf die Geschichte von Juwelier und Brillenmoden Weber. Mittlerweile befindet sich das Fachgeschäft im Herzen von Eslohe in der dritten Generation und gilt in der Region als der kompetente Ansprechpartner rund um Augenoptik, Uhren und Schmuck. Der Schwerpunkt liegt dabei in der Optikabteilung. Dass Brille nicht gleich Brille ist, weiß Weber aus jahrzehntelanger Erfahrung: „Die Ansprüche an neue Modelle steigen mit den zunehmenden Anforderungen in Beruf, Verkehr, Sport und Hobby. Auch das wachsende Modebewusstsein heutiger Kunden ist nicht zu unterschätzen.“ Nur durch die Kombination qualitativ hochwertiger Brillengläser und abgestimmter, individuell angepasster Brillenfassungen wird Sehen zu einem Erlebnis. „Mit unserem seit Jahrzehnten bewährten Partner ,Zeiss‘ bieten wir Brillengläser für die unterschiedlichsten Ansprüche.“

Längst sind Brillen mehr als optische Hilfsmittel zur Korrektur von Fehlsichtigkeiten: Als modisches Accessoire müssen sie auch der Persönlichkeit ihrer Träger gerecht werden. Das Sortiment umfasst eine große Auswahl aktueller Brillenfassungen aus der Hand bekannter Designer – die ganz nach individuellem Geschmack auch mit einer modischen Uhr oder ausgewähltem Schmuck kombiniert werden können. Ergänzt wird das Juwelierangebot des Esloher Fachgeschäftes durch das integrierte Trauringstudio. Ob nun beim Kauf eines edlen Weihnachtsgeschenks, zum Richten der alten Brille oder beim eignen Entwurf der Ringe für den Bund des Lebens: „Eine individuelle Beratung und nachhaltige Betreuung unserer Kunden sind eigentlich seit Bestehen unseres Ladens eine Selbstverständlichkeit – und“, so fügt Weber hinzu, „unser ganz persönliches Anliegen.“

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Die Kräuterfrau ANNA KREMER WEISS ALLES ÜBER KRÄUTER UND IHRE WIRKUNG

ildkräuter bewirken eine Geschmacksexplosion“, sagt Anna Kremer und sie muss es wissen. Sie ist Heilund Wildkräuter-Pädagogin. Die 62-Jährige aus Erflinghausen bietet Kräuterführungen an und macht Schnaps, Likör und Gelee aus Kräutern und Beeren. Ihre Leidenschaft dafür spürt sie schon, seit sie ein kleines Mädchen ist. „Mein Onkel hat mir mal erzählt, dass meine Großmutter mich schon mit vier Jahren losschickte, um Kräuter zu suchen. Ich war dann immer ganz stolz, wenn ich die richtigen gefunden habe.“

Bis vor einiger Zeit betrieb sie mit ihrem Mann ein Hofhotel mit Gaststätte, das jetzt ihr Sohn übernommen hat. „Jetzt kann ich mich ganz den Kräutern widmen“, sagt sie. Als sie noch aktiv in der Gaststätte arbeitete, hat sie in der Küche viel mit Kräutern ausprobiert: Salatsoßen, Steaks, Dips, Suppen … „Vieles ging gut, aber vieles ging auch gar nicht“, erzählt sie lachend. „Meine Familie musste meine Gerichte testen, bevor ich sie den Gästen anbot. Wenn sie sagte: ,Das brauchst du nicht noch mal zu kochen‘, dann wusste ich, es schmeckt nicht.“ Wildkräuter haben einen ganz intensiven Geschmack: „Aus den SupermarktKräutern wurden die Bitterstoffe herausgezüchtet“, erklärt Anna Kremer. Die Kräuter und Beeren versetzen aber nicht nur die Geschmacksnerven in Aufregung, sie haben auch eine heilende Wirkung. Als Heil- und Wildkräuterpädagogin kennt Anna Kremer sich damit genau aus. Sie spricht auch Empfehlungen aus, welche Kräuter bei körperlichen Beschwerden helfen. Auf ihren Kräuterführungen von März bis September ler-

Fotos: Ralf Litera

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VON CL AUDIA WIC HTMANN

nen die Teilnehmer alles über Kräuter und Beeren, deren Wirkung und Verwendung. „Die meisten Leute haben die unterschiedlichsten Beeren im Vorgarten, aber aus Unwissenheit nutzt sie keiner“, bedauert Anna Kremer. Ihre Spezialität ist ein Likör, der nur wilde Beeren enthält: Brombeere, Holunder, Kornelkirsche und Vogelbeere. „Diesen Likör empfehle ich gerne bei einer beginnenden Erkältung: Am besten den Likör erwärmen, trinken und dann ins Bett gehen.“ ■ Noch mehr Infos und Tipps zu Kräutern und Beeren und ihrer heilsamen Wirkung gibt Anna Kremer in den nächsten Ausgaben des WOLLMagazins. Sie erklärt die saisonalen Kräuter und begleitet WOLL-Leser mit ihren Empfehlungen durch das kommende Jahr.

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Die Welt der Biere ALBERT SIEBRIC HHAUSEN HAT SEINE LIEBE FÜR BIER ENTDEC K T VON HERMANN-J. HOFFE

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bildeten Bierbotschafter der IHK Hellweg Sauerland hat er seine ganz besondere Liebe für Bier aus aller Welt entdeckt. Für die unterschiedlichen Sorten und Geschmacksrichtungen, für die vielen Marken und Mischungen und für die verschiedenen Herstellungsverfahren und Zutaten. Nach dem deutschen Reinheitsgebot von 1516 sind es ja nur die Zutaten Wasser, Gerste (Malz) und Hopfen, die zusammen mit der für den Gärprozess entscheidenden Hefe ein Bier ausmachen. Was man alleine durch unterschiedliche Kombinationen dieser drei Zutaten erzielen kann, ist so vielseitig wie die Geschmäcker dieser Welt. Manche lieben es süß, manche herb, manche hell, manche dunkel. Alles ist Bier, aber überall schmeckt es doch anders.

Wenn sich in dieser einmaligen Bierlandschaft ein junger Sauerländer Einzelhändler Gedanken zu einem für einen ganz gewöhnlichen Bierabholmarkt neuen Konzept macht, dann kann daraus etwas ganz Besonders entstehen. Der Wenholthauser Einzelhändler Albert Siebrichhausen hat das geschafft. Als einer der ersten ausge-

Der genussvolle Reiz der unterschiedlichen Geschmacksrichtungen bei ähnlichen Grundstoffen und Grundzusammensetzungen macht schon beim Wein die Vielfalt aus. Nicht anders ist es beim Bier. Und das war für Albert Siebrichhausen der entscheidende Grund, nicht nur die bekannten Markenbiere in seinem Bierabholmarkt in Schmallenberg anzubieten, sondern seinen Kunden nach und nach auch immer mehr Biere aus der weiten Welt vorzustellen und anzubieten. Inzwischen sind es über 400 verschiedene Biere. Vom Edel-Pils aus einer kleinen bayerischen Brauerei bis zum exklusiven Premium-Bier aus Belgien, wo die Einzelflasche mehr kostet als sonst ein gewöhnlicher Kasten Bier. Auch Bier aus China, Amerika, Afrika – im Prinzip aus allen Erdteilen – befindet sich in den Regalen.

Fotos: Andrea Klasen

as Sauerland gilt ohne Zweifel als eine Hochburg des Bieres, haben doch drei der größten deutschen Brauereien ihren Firmensitz im Sauerland beziehungsweise dem angrenzenden Siegerland. Veltins, Warsteiner und Krombacher gelten dazu ebenfalls als die bekanntesten und beliebtesten Biermarken im ganzen Bundesgebiet und nur allzu oft entbrennt im Sauerland die Diskussion, welche Marke nun die bessere oder süffigere sei. Neben den drei bekannten Markenbieren haben noch einige kleinere Brauereien ihren Produktionsort im Sauerland. Auch die eine oder andere Hausbrauerei, wie die Marke Esselbräu aus Eslohe, die in diesen Tagen ihr 25-jähriges Jubiläum feiern kann, trägt zu dem bekannten Ruf des Sauerlandes als „Bierregion“ bei.

Es war daher für den begeisterten Biergenießer Albert Siebrichhausen nicht schwer, dem Bierabholmarkt einen Namen

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zu geben: Siebrichhausen’s Weltbiere. Ein Logo zeigt dem Kunden eindeutig: Hier gibt es Biere aus aller Welt. Das hat sich schnell rumgesprochen im Sauerland, auch dank der sozialen Medien. Und so bekommt Albert Siebrichhausen fast jeden Tag Anfragen von hier und weiter her, ob dieses oder jenes Bier auch vorrätig sei. Fast immer kann er sagen: „Ja, selbstverständlich, das haben wir schon!“ Und wenn nicht, wird überlegt, wie und wo die gewünschte Marke kurzfristig bezogen werden kann. „Was passiert mit den Bieren, die keiner kauft? Sind die Biere denn nicht nach vielen Wochen Lagerung nicht mehr genießbar?“ – Albert Siebrichhausen kennt solche Fragen, aber die Probleme nicht. Sollte eine Sorte mal auf etwas weniger Interesse stoßen, gibt es die Möglichkeit, sich Probier-Sixpacks zu kaufen, um einmal sprichwörtlich auf den Geschmack zu kommen. „Und meist werden danach weitere Flaschen für einen Probierabend mit Freunden, eine nette Männerrunde oder einen Mädelsabend, für eine Skatrunde oder für eine Verkostung in einer Gastwirtschaft geholt“, weiß Albert Siebrichhausen zu berichten.

Inzwischen hat der Sauerländer Bierexperte schon zahlreiche Verkostungsrunden in der Gastronomie oder bei Veranstaltungen durchgeführt. „Die Leute sind immer überrascht, fasziniert und total begeistert, wenn sie schmecken und sehen, wie vielfältig die Bierkultur ist.“ Wer bei Albert Siebrichhausen eine solche Verkostung mitmacht, erhält ein Zertifikat als Bierprüfer und darf sich in Zukunft bei der Diskussion, welches Bier nun das bessere sei, mit geschultem Kennerblick mit Sachverstand und ganz viel Geschmack voll einmischen. Und was trinkt der Bierexperte selbst am liebsten? Da lässt sich der einstige Wenholthauser Schützenkönig nicht zu einer generellen Aussage hinreißen. Immerhin ist er auch Einzelhändler, der weiß, dass alle seine angebotenen Produkte qualitativ gut und schmackhaft sind. Es kommt immer auf den Anlass, auf den Geldbeutel und letztendlich auf den Geschmack an, welches Bier man trinken möchte. Auswahl ist ja genug da. ■ Siebrichhausen’s Weltbiere Bahnhofstraße 18 · 57392 Schmallenberg Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 8 bis 20 Uhr www.weltbier.com · info@weltbier.com Facebook www.facebook.com/weltbiere Foto: k+

Verkostung ist überhaupt ein wichtiges Thema. Albert Siebrichhausen hat nicht nur den Titel „Bierbotschafter“. Seit diesem Sommer ist er auch ausgebildeter Bier-Sommelier, einer der ganz wenigen in unserer Region. In der Ausbildung galt es nicht nur, die vielen Biersorten unterscheiden zu können, sondern auch die passenden Vorschläge für einzelne Menüs, Veranstaltungen und so weiter machen zu können. So wie man das von dem

Wein-Sommelier in der gehobenen Gastronomie auch kennt. Wer also wissen will, welches Bier zu welchem Essen und Anlass am besten schmeckt, Albert Siebrichhausen hat immer einen passenden Vorschlag parat und das Bier gleich in seinem Regal.

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Top-Adresse für den Golfsport ERWEITERUN G DER GOLFANL AGE „SCHMALLENBERG-NORD“

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VO N H E I K E S C H U LT E - B E L K E

eierlich eröffnet wurde im Oktober die neue, erweiterte Golfanlage des Golfclubs Schmallenberg „Schmallenberg-Nord“. Im Jahr 1989 wurde der Golfplatz eröffnet und galt damals als umstrittenes Vorhaben. Heute hat der Golfclub 650 Mitglieder, darunter auch viele Jugendliche. Die Golfanlage war bisher eine 18-Loch-Anlage mit einer Größe von 80 Hektar, die nun um weitere 40 Hektar zur 27-Loch-Anlage erweitert wurde. Die dabei entstandenen Kosten von rund einer Millionen Euro wurden vom Golfclub getragen. Bei der Erweiterung des Platzes in Richtung Holthausen gab es strenge Naturschutzauflagen zu beachten.

Café & Konditorei

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Prof. Dr. Dieter Köhler, Präsident des Golfclubs Schmallenberg, dankte allen Beteiligten und Helfern für die vielfache Unterstützung und ihr Engagement bei der Durchführung. Bürgermeister Bernhard Halbe hob die Erweiterung der Golfanlage als positive Wirkung für den Standort hervor. Nicht nur für Auswärtige, sondern auch für Einheimische. Mit Mut und Entschlossenheit habe sich der Golfclub auf den Weg gemacht. „Der Golfplatz ist nicht nur der größte in Südwestfalen, sondern auch der schönst gelegene“, bemerkte er und wies auf die tollen Ausblicke hin. Und auch Landrat Dr. Karl Schneider lobte: „Golfen bleibt ewig modern und Schmallenberg ist eine Top-Adresse für Golfsport.“ In Deutschland gibt es derzeit 172 Golfanlagen. ■

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Das Museumserlebnis im Sauerland

Geschichte entdecken und erleben! voll

Emils

Dampf

Welt

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Land

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etz fängt das schietrige Wetter wieder an. Immer nur Regen und kalt, da krichste mich vom Ofen nich wech, woll!? Wenn der brennt, isses nämlich schön muckelich, woll!? Dann sitz ich immer ganz dicht davor und glotz in die Flammen. Da könnt ich n’ganzen Tach so hocken. Aber dann schmeißen se mich doch immer raus, weil Frauchen sacht, n’Hund muss auch ma vor de Tür. Ich will ma so sagen: Wenn de Sonne draußen scheint, kannze auch ma auf’m Hof rumscharwenzeln. Aber bei Regen kann en Ruije ruhich ma inne Bude bleiben, woll!? Wenn se mich dann bei dem üsseligen Wetter mit innen Stall nehmen, schleich ich mich stracksdich wech und versteck mich bei Ommi und Oppa im Sessel, woll!? Die verraten mich auch nich, das sind ganz Echte. Kürzlich ham se mich mit innen Panorama-Park geschleppt. Da musst ich mit meinen kurzen Stochen ganz schön viel laufen. Und dann standen wir vor den Wölfen. Ker, ham die mich vielleicht Bange gemacht! So’n Wolf is ja noch ma was ganz anderes, als so’n Rujie, woll!? Wilde Burschen war’n das! Frauchen sacht, meine Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ur-Ahnen war’n auch ma Wölfe. Wenn ich da getz drübba nachdenke, kann ich ne gewisse Ähnlichkeit auch nich abstreiten, woll!? Bis bald mal! Euer Emil ■

wirtschaft

lauter

Leute von hier

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag 15:00 Uhr - 17:00 Uhr Sonntag (1. November bis 31. März): 10:00 Uhr - 12:00 Uhr Sonntag (1. April bis 31. Oktober): 10:00 Uhr - 16:00 Uhr Gruppen ab 10 Personen nach Vereinbarung. Bahnfahrten jeden 1. und 3. Samstag im Monat von 15:00 Uhr - 17:00 Uhr. (Zeitraum: 1. April bis 31. Oktober) Gruppenfahrten nach Anmeldung möglich. W.O.L.L. Winter 2013 -

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Aus Lebensmitteln werden Kunstwerke I N N O VA T I V E K Ü C H E N W E R K Z E U G E A U S E S L O H E

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VON CL AUDIA WIC HTMANN

ine gute Küche ist das Fundament allen Glücks.“ Ob der französische Meisterkoch Auguste Escoffier damals die Kücheneinrichtung oder die Mahlzeiten meinte, ist Interpretationssache. Fakt ist: Für ein gutes Mahl braucht man gutes Werkzeug und das kommt aus Eslohe. Die Firma GEFU hat hier ihren Sitz und stellt seit 70 Jahren Küchengeräte in jeder Form her. Sie haben Namen wie „Flotte Lotte“, „Fleißiges Lieschen“ oder „Kern-Otto“ und haben in zahlreichen Küchen eine Lebensstellung gefunden. Als 1943 die Firmengeschichte in Eslohe begann, konnten die Firmengründer Gebrüder Funke nur hoffen, aber nicht ahnen, in wie vielen Küchen ihre Produkte einen festen Platz finden würden. Damals führte GEFU unterschiedliche Artikel aus Edelstahl wie Kartoffelschäler, Reiben, Pressen und Passiergeräte im Sortiment. Heute sind es zahlreiche Geräte

mehr, die schneidend, pressend, spiralisierend und stückelnd aus Essen kleine Kunstwerke machen. Die Firmen-Philosophie: „Mit GEFU wird jeder zum Kochkünstler.“ Rudolf Schillheim, alleiniger Inhaber, hat immer wieder neue Ideen für Produkte, die das Kochen noch einfacher und noch schöner machen. Seine Lieblingserfindung ist der „Spirelli“, ein Gerät, das Gemüse wie ein Bleistiftspitzer in Spiralen schneidet. Circa 600.000 Stück wurden bisher davon verkauft und die Zahlen steigen weiter. Fast 300 Küchenwerkzeuge hat GEFU im Angebot. Ob Sparschäler, Maultaschenformer, Spätzlelöffel, Brotkasten, Gemüseschneider, Kartoffelpresse oder Passiergerät – bei GEFU gibt es alles und noch mehr. Bevor ein Produkt auf den Markt kommt, wird es ausführlich getestet – unter anderem von den Mitarbeiterinnen der Firma GEFU. Bei der Produktentwicklung setzt GEFU auf praktische Produkte, die funktionieren, gut in der Hand liegen und schön aussehen. Das gilt auch für die Verpackung der Geräte. Die ist einheitlich ansehnlich gestaltet, mit Fotos, die auf den ersten Blick erklären, was das jeweilige Gerät kann und für welche Lebensmittel es sich eignet. In über 50 Länder werden die GEFU-Produkte exportiert. GEFU ist auf dem richtigen Weg – das zeigen nicht nur die Verkaufszahlen, sondern auch die Auszeichnungen. Der Gemüseschneider „Spiralfix“ gewann den Best Product Award auf der Messe Autumn Fair in Birmingham. Und auf der Messe Ambiente wählt der Fachkreis im Zentralverband Hartwarenhandel e. V. GEFU auf Platz drei im Sortimentsbereich Hausrat. Wer die Produkte kaufen und anschauen möchte, kann dies im Werksladen COOKIMO tun. Er besteht als GEFU-Werksverkauf bereits seit 2008. Bis heute wurden vorwiegend die GEFU

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Fotos: Ralf Litera

Küchenwerkzeuge verkauft, obwohl der Laden auch andere Marken anbietet. Während der Öffnungszeiten können alle Produkte selbst getestet werden. Wer im Besitz der COOKIMOKundenkarte ist, erhält 20 Prozent Rabatt auf GEFU-Produkte. Ein- bis zweimal im Monat finden im COOKIMO Kochkurse zu unterschiedlichen Themen mit Andreas Piorek von der Kochschule Brilon statt. Rudolf Schillheim lebt für seine Firma, ihre Produkte und die Ideen. Das ist sofort spürbar, wenn er davon spricht. Er steckt voller Tatendrang und Visionen. Der 51-Jährige hat als Werkzeugmacher bei GEFU angefangen und sich Schritt für Schritt nach oben gearbeitet, bis er 2009 die Firma komplett übernahm. 50 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen beschäftigt GEFU. Erst kürzlich wurden drei neue Kollegen eingestellt. Das Arbeitsklima ist sehr gut, die Stimmung untereinander entspannt. „Wir arbeiten hier nicht nach Stechuhr“, erzählt Rudolf Schillheim. „Wir sind die erweiterte Familie der Mitarbeiter.“ Rudolf Schillheim lebt auch für seine Kunden. Die Liebe zu seinen Produkten will er mit ihnen teilen. Er legt Wert auf die

Resonanz der Produkt-Käufer, will wissen, was gut ist und was nicht so gut ist, um darauf aufzubauen. Den „Spirelli“ hat er sogar in Kindergärten getestet. Die Kleinen waren begeistert und wurden Gemüsefans. Rudolf Schillheim denkt eben schon heute an die Kochkünstler von Morgen. ■

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Einzige Fleischermeisterin im Sauerland PIA GIERSE AUS BÖDEFELD

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ie Leidenschaft für den Beruf liegt ihr im Blut: Denn Pia Gierse aus Bödefeld hat schon als kleines Mädchen immer gerne in der elterlichen Metzgerei mitgeholfen und hat stets eine große Begeisterung für den Beruf gezeigt. Ihr beruflicher Werdegang war damit klar: Sie machte eine Ausbildung zur Metzgerei-Verkäuferin und schloss ein Praktikum als Metzgerin an. Das reichte ihr aber nicht und so beschloss Pia Gierse, für

Fotos: Heidi Bücker

VON ELENA TRIPPE

GIERSE Fleischerfachgeschäft Partyservice & Imbiss

Graf-Gottfried-Str. 11 · 57392 Bödefeld Telefon 02977-1232 · www.fleischerei-gierse.de Öffnungszeiten Fleischerei: Mo.-Do. u. Sa. 8.00-12.30, Fr. 8.00-12.30 u. 14.30-18.00 Uhr Öffnungszeiten Imbiss: Fr., Sa. u. So. 18.00-20.00 Uhr

drei Monate nach Frankfurt zu gehen, um dort ihren Fleischermeister zu machen, den sie nun in der Tasche hat. Zurzeit arbeitet die 21-Jährige im elterlichen Betrieb, der Fleischerei Gierse in Bödefeld, den sie später einmal übernehmen wird. Im Sauerland ist sie die einzige Fleischereimeisterin – das ist schon etwas Besonderes! ■

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Der niederländische Agrarminister außer Dienst Gerrit Braks hat im November den Bauernhof von Vater Franz-Josef und Sohn Thomas Gerbe in Bracht besucht. Braks war 1980 bis 1990 Agrarminister und hatte viel zu tun mit den beiden deutschen Bundesministern Josef Ertl und Ignaz Kiechle. Später war er Vorsitzender der Eerste Kamer (Bundesrat) und eine Zeit lang Bürgermeister von Eindhoven. Braks besuchte seinen langjährigen Freund, den niederländischen Agrarjournalisten und WOLL-Redakteur Tiny Brouwers, der schon seit fünf Jahren in Bracht wohnt. Gerrit Braks: „Meine Frau Giny und ich sind zum ersten Mal im Sauerland. Die

Region ist überraschend schön: schwingende Landschaften und saftiges Grünland. Das Sauerland sieht aus wie Neuseeland. Ich bin ausßerdem sehr erfreut, wieder einen Bauernhof zu besuchen, und zwar einen, auf dem zwei Familien gemeinsam ein Einkommen erwirtschaften und die schöne sauerländische Natur V.R.N.L. FRANZ-JOSEF GERBE, GERRIT BRAKS, schützen.“ ■ TINY BROUWERS UND THOMAS GERBE.

Foto: Klaus-Peter Kappest

Niederländischer Agrarminister a. D. besucht Bracht

Oud-landbouwminister Gerrit Braks bezoekt Bracht

Oud-minister Gerrit Braks van Landbouw heeft in november het melkveebedrijf van vader en zoon Frans-Josef en Thomas Gerbe in Bracht bezocht. Hij bezocht er zijn langjarige vriend, de Nederlandse landbouwjournalist Tiny Brouwers, die al vijf jaar in Bracht in het Sauerland woont. De voormalige minister: „Mijn vrouw Giny en ik zijn voor het eerst in het Sauerland. Het landschap is er verrassend mooi: glooiende landschappen en sappige weilanden, het lijkt op Nieuw-Zeeland. Ik was blij weer een melkveebedrijf te bezoeken, waar liefst twee gezinnen een inkomen hebben en zuinig omgaan met de mooie natuur van het Sauerland.“

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Fotos: Klaus-Peter Kappest

Glücklich, wenn Regen auf den Rinderbuckel prasselt

GOTTFRIED ERVES AUS LOC HTROP IST BIOL ANDWIRT AUS ÜBERZEUGUNG V O N S I LV I A R I N K E

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ind die Biorinder in Lochtrop glückliche Rinder? Biobauer Gottfried Erves lacht. „Es mag durchaus sein, dass irgendwo noch glücklichere Rinder leben. Aber hier sind sie – denke ich – ziemlich zufrieden.“ Gemütlich sich im Stroh wälzen, auf der Weide Wind und Sonne spüren, Gras schmausen und auch mal einen kräftigen Regenguss auf den Pelz bekommen: Hier bin ich Rind, hier darf ich’s sein. Biolandwirtschaft macht’s möglich. Familie Erves betreibt Biolandwirtschaft aus Überzeugung. Auf ihrer Wiese in Lochtrop grasen keine auf Hochleistung getrimmten Milchproduktionsmaschinen, sondern Geschöpfe mit natürlichen Bedürfnissen. AngusRinder sind es, 25 Mutterkühe nur für die Zucht. Schwerpunktmäßig

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sind Gottfried und Cornelia Erves Grünlandbauern, sie bauen auf 35 Hektar Mais, Getreide, Kleegras und neuerdings Kartoffeln an. Strikt biologisch – keine Chemie. Weder fürs Düngen noch für die Unkrautbekämpfung. Weil in Deutschland jedes Jahr Millionen in die Forschung von Agrarchemie fließen, in die Ökologie hingegen so gut wie nichts, bleibt Ökobauern, so kritisiert Gottfried Erves, nur Trial and Error: Versuch’s – und riskier den Irrtum. „Durch falsche Vorfrüchte kann man sich die komplette Ernte ruinieren“, weiß der Landwirt etwa aus leidiger Erfahrung. Er glaubte anfangs, keine Leguminosen anpflanzen zu brauchen: Klee, Erbsen oder Bohnen, die den Boden mit Stickstoff anreichern. „Durch den Verzicht hatte ich quasi einen Totalausfall beim Mais.“ Ackerbau sei im Sauerland ohnehin nicht optimal, der viele Regen hält den Boden schwer und matschig. „Kleine Betriebe kommen irgendwann an ihre Grenzen“, wissen Cornelia und Gottfried Erves, die auf dem Hof von ihren drei Söhnen unterstützt werden und zusätzlich Forstwirtschaft betreiben. „Die Prämie, die wir bekommen, fängt nicht die höheren Kosten auf. Ganz besonders

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in der Tierhaltung.“ So beanspruchen Biorind und Bioschwein mehr Platz im Stall – mindestens sechs Quadratmeter müssen es pro Tier sein; jedes muss im Stroh liegen können und möglichst viel Weidegang haben. „Zumindest eine Lauffläche, wo ihm der Regen auf den Buckel fällt“, beschreibt Erves die Vorschrift anschaulich. „Und nach 14 Tagen Regen sehen Schweine eben ... schweinisch aus“, er lacht. Gute ökologische Betriebe erzielen trotz hoher Kosten einen höheren Jahresertrag als konventionelle, weiß Gottfried Erves als Bundesverbandssprecher des Biokreises. „Durch höherwertige Produkte kann ein kleiner Betrieb einen besseren Marktpreis erzielen. Ich habe selbst gemerkt, wie viel unsere Landwirtschaft ohne die ganzen Zusatzmittel leisten kann.“ Und mittlerweile ist Bio auch im konservativen Sauerland kein Teufelswerk mehr: Zur Zeit der Bergweide, Vorgänger des Biokreises, bekamen ökologisch orientierte Landwirte noch handfeste Drohbriefe, anonym natürlich. „Als dann die ersten Gegner zu uns rüberwechselten“, schmunzelt der Biolandwirt, „hörte das schlagartig auf.“ ■

Der Biokreis, 1979 gegr ündet, betreut Betriebe in F ragen der Umstellung, Betriebsführung, Herstellung und Verarbeitung biologischer Produkte. Ziel sind N etzwerke zwischen Landwir ten und Verarbeitern in überschaubaren Regionen, um die ursprünglich bäuerliche Landwirtschaft auf ökologischer Basis zu erhalten. Die Richtlinien des Biokreises gehen über die EU-Ö ko-Verordnung hinaus: Sie stellen zusätzliche Anforderungen an Landwir te und Verarbeiter. Dadurch weisen die Produkte besonders hohe ökologische Qualität auf.

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eit nunmehr 25 Jahren läuft Esloher Bier durch die Zapfhähne der Domschänke im sympathischen Einkaufsdorf Eslohe. Wie es dazu kam, erzählt eine der beispielhaften Gründergeschichten, an deren Anfang eine Idee mehr belächelt, als wirklich ernst genommen wird. Hermann Stoetzel hatte in einer Hobbythek-Sendung des legendären Jean Pütz gesehen, wie man sich mit etwas Geschick und den richtigen Zutaten sein eigenes Bier brauen kann. Diese für einen Sauerländer geniale Idee ließ den Finanzbeamten und Hobbybrauer nicht mehr los. Und schon einige Monate später wurde nach vielen Gesprächen, Reisen und Besichtigungen aus dem Männerhobby eine tragende Geschäftsidee. Die Domschänke in Eslohe braute ihr eigenes Bier. Ein passender Name wurde in der Bezeichnung des durch Eslohe fließenden Baches gefunden: Essel-Bräu. Schwiegersohn Werner Schulte teilte die Passion des Schwiegervaters und so stellen sich die Domschänke und die angrenzende Essel-Brauerei heute als eine willkommene Einheit dar, die man sich aus Eslohe und dem Sauerland nicht mehr wegdenken möchte. Rund 500 Hektoliter braut Werner Schulte jährlich. Nicht nur das naturtrübe Landbier, sondern auch je nach Jahreszeit und Anlass spezielle Sorten. Den Gästen schmeckt es und sie können das geliebte Gebräu für den Verzehr zu Hause in großen Flaschen hier einkaufen. Am 7. und 8. Dezember wird das 25-jährige Jubiläum in der Domschänke mit Freunden und vielen Gästen ordentlich gefeiert – natürlich bei frischem Essel-Bräu. ■ (hh)

25 Jahre Esselbräu Jubiläumsfeier am 7. und 8. Dezember 2014 78

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Ein Messgewand für die Weltmission

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ie Paramentengruppe der kfd St. Anna Holthausen-Huxel fertigt bereits seit 1984 in filigraner Handarbeit die Textilien für den Kirchenraum an. Unter dem Motto „Ein Messgewand für die Weltmission“ nähen und sticken die fünf fleißigen Holthauserinnen, was das Zeug hält. Einmal im Monat treffen sich Liesel Henneke, Agnes Salamon, Lissy Willmes, Ursula Grobbel und Paula Hennemann, die mit stolzen 88 Jahren wohl die meiste Erfahrung hat. Jedes Jahr um Pfingsten stellen die Frauen ihre Arbeiten für eine Woche in der Kirche in Holthausen aus, bevor die Werke auf den Weg in die Welt geschickt werden. Es sind liebevoll mit Spitze versehene Altardeckchen, Stolen, Messgewänder und vieles mehr. Kurz: alles, was für den Gottesdienst benötigt wird.

Fotos: Heike Schulte-Belke

Küche

Fotos: Heidi Bücker

Wein

Zwischenstopp machen die sogenannten Paramente (von lat. parare mensam – den Tisch bereiten) auf der Liboriwoche in Paderborn, denn das Projekt ist eine Initiative des Erzbistums. Im Dom werden sie zusammen mit allen anderen in der Diözese gefertigten Paramenten ausgestellt. Richtig spannend wird es dann, wenn die Paramente an die Priester in Mission verteilt werden. „Da jede Stola mit einem Laufzettel versehen wird, auf dem die Herkunft vermerkt ist, erhalten wir häufig Dankesbriefe und Fotos aus den verschiedensten Ländern der Welt“, erklärt Ursula Grobbel, während sie durch einen prall gefüllten Ordner blättert. „Liebe Freunde in der Heimat“, lautet beispielsweise ein Briefanfang aus Tansania und die Freude ist allen Beteiligten sichtlich anzumerken. Weitere Briefe stammen aus Chile, Albanien und von den Philippinen – die Paramente landen tatsächlich auf jedem Kontinent. Besonders erfreut sind die Frauen über die Unterstützung aus dem Dorf, durch Spenden oder gut brauchbares Material. So wird aus dem einen oder anderen heimischen Paradekissen ein Taufkleid, das quer über den Globus reist. Wer Interesse hat mitzuwirken, ist herzlich dazu eingeladen. ■

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Die Kirche im Dorf lassen

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ie Kirche war schon immer ein Mittelpunkt, ein besonderes Bauwerk im Dorf. Daran hat sich in den meisten Orten des Sauerlandes bis heute nichts geändert. Die Renovierung von Kirchen oder kirchlichen Gebäuden ist daher immer noch von großem Interesse – und da passiert gerade einiges.

des historischen Stadtrundgangs sowie als Touristen-Anziehungspunkt.

Auch die St.-Lambertus-Pfarrkirche in Kirchrarbach erstrahlt in neuem Glanz: Die Außenfassade wurde renoviert und die Außenanlagen wurden komplett miteinbezogen. 180.000 Euro Kosten entstanden dabei. 118.000 Euro wurden vom Bistum Nach 15 Monaten umfangreiPaderborn übernommen, die restcher Renovierungsmaßnahmen A U C H H E U T E N O C H E I N lichen 62.000 Euro musste die wurde die St.-AlexanderZ E N T R A L E R O R T D E R B E G E G N U N G 600-Seelen-Gemeinde selbst traPfarrkirche in Schmallenberg gen. Über 1.000 Stunden wurden im Oktober wieder eröffnet. VO N H E I K E S C H U LT E - B E L K E dabei in Eigenleistung erbracht. Neben einigen Ausbesserungen, Die Kirche ist Ortsmittelpunkt und so auch für die dörfliche Erneuerungen und Malerarbeiten war die größte Veränderung Entwicklung von Bedeutung. Erst im vergangenen Jahr wurde die Neugestaltung des Altarraumes, der als Zentrum der Kirche das ehemalige Pfarrhaus umgebaut und auch hier packte die weiter nach vorne verlegt wurde. Dabei entstanden Gesamtkosten Gemeinde kräftig mit an. von über 1,6 Millionen Euro. 750.000 Euro wurden vom Erzbistum übernommen, 15.000 Euro aus Denkmalmitteln finanIn der St.-Michael-Pfarrkirche in H olthausen haben die ziert und die restlichen 850.000 Euro waren als Eigenanteil zu Renovierungsarbeiten Anfang November begonnen. Ausbeserbringen. Die Schmallenberger Kirche hat für die Stadt und serungen, Instandhaltung und Verschönerungen im Innenbereich auch für die Gemeinde eine enorme Bedeutung. Nicht nur als werden vorgenommen und die Vorgabe aus Paderborn: zentraler Ort des neuen pastoralen Raums, sondern auch als Teil

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beschränkte Zugänglichkeit, wird durch ein Sicherheitsgitter befolgt. Die Gesamtkosten von über 300.000 Euro werden zu 70 Prozent von Paderborn übernommen, der Rest muss von der Gemeinde finanziert werden. Die Arbeiten an der Kirche sollen zum Osterfest abgeschlossen sein. In der St.-Cyriacus-Pfarrkirche Berghausen soll noch in diesem Monat mit der Renovierung begonnen werden. Neben der Erneuerung von Beleuchtung, Elektrik und Heizung ist die Reinigung der 800 Jahre alten, romanischen Malereien die aufwändigste Arbeit. Die Kosten belaufen sich auf etwa 400.000 Euro. beschäftigen. Weiter soll das unter Denkmalschutz stehende alte Pfarrhaus komplett umgebaut werden. Neben einer Wohnung für einen Pastor sollen dort auch Räume für die christliche Wegbegleitung geschaffen werden.

einigen Erneuerungen sind eine Umgestaltung des Eingangsbereiches zur Sakristei und ein barrierefreier Zugang zur Kirche geplant. Die Kosten werden, wie bei der Innenrenovierung, etwa 110.000 Euro betragen.

Einige Gemeinden in Schmallenberg und Eslohe befinden sich derzeit in den Planungen. So ist man in Obersalwey, Reiste und Cobbenrode in der Vollplanung. Deutlich wird bei allen Vorhaben, dass die Kompetenzen mehr als je zuvor bei den Kirchenvorständen liegen.

Fotos: Heidi Bücker

Die Innenarbeiten an der Kirche Mariä Heimsuchung in Niederlandenbeck wurden bereits im Jahr 2011 abgeschlossen. Die Kosten betrugen damals rund 110.000 Euro. Für das kommende Jahr ist die Außenrenovierung in Vollplanung. Neben

In der Arper St.-Antonius-Einsiedler-Kirche wurde bereits das Mauerwerk trockengelegt und neu verputzt. Eine neue Heizung, ein Anstrich, ein Sicherheitsgitter und das Freilegen des Bodens im Altarbereich stehen noch an. Die Genehmigung zur Vollplanung liegt bereits vor. Die Kosten werden sich auf etwa 100.000 Euro belaufen. In der St.-Peter-und-Paul-Pfarrkirche Wormbach sollen im nächsten Jahr Erfassungs- und Forschungsarbeiten beginnen, die sich mit der Entstehung der romanischen Wandmalereien

Die Kirchen im Ort sollen erhalten bleiben, das liegt nicht nur Dechant Georg Schröder am Herzen. Auch in den Gemeinden zeigt sich immer wieder die Bedeutung der oftmals historischen Bauwerke sowohl durch tatkräftige Unterstützung als auch durch die Spendenfreudigkeit der Gemeinden. Trotz der Zuschüsse aus Paderborn wäre ohne diese helfenden Hände vieles nicht möglich. ■

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Kleines Geschenk mit großer Wirkung WEIHNAC HTEN IM SC HUHKARTON VO N H E I K E S C H U LT E - B E L K E

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eihnachten – das Fest der Liebe. Aber auch die Geschenke unterm Weihnachtsbaum sind oftmals nicht wegzudenken. Wer bekommt nicht gerne etwas geschenkt, das liebevoll verpackt wurde? Aber da gibt es auch die, die Not leiden. Kinder, deren Eltern sich keine Geschenke leisten können. Kinder, denen manchmal sogar die Menschen fehlen, die ihnen zeigen, dass sie wichtig sind. „Weihnachten im Schuhkarton“ ist die weltweit größte Geschenkaktion ihrer Art. Ihre Zentrale ist in Berlin. Das Prinzip ist ganz einfach und mit wenig Aufwand verbunden: Ein Schuhkarton wird weihnachtlich beklebt und mit Geschenken gefüllt. Unterteilt in „Mädchen“ und „Jungen“, in die Altersklassen „zwei bis vier“, „fünf bis neun“ oder „zehn bis 14 Jahre“. In den Kartons können Kuscheltiere, Malbücher, Stifte oder Autos sein, aber auch warme Kleidungsstücke, Hygieneartikel und Süßigkeiten bereiten den Kindern eine große Freude. Je nach Empfängerland gibt es gewisse Vorgaben, was an Geschenken erlaubt ist. Wer darüber hinaus noch ein gutes Werk tun möchte, der kann eine empfohlene Spende von sechs Euro für Abwicklung und Transport dazulegen. Im letzten Jahr wurden alleine in Deutschland fast eine halbe Millionen Schuhkartons gesammelt und auf die Reise geschickt.

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Manfred und Julia Rauterkus aus Selkentrop betreuen eine der deutschlandweiten Sammelstellen. Als Manfred Rauterkus vor etwa 14 Jahren von dieser Sozialaktion hörte, war sie im Sauerland noch unbekannt. Er war sofort begeistert und wollte aktiv mitarbeiten. „Geschenke der Hoffnung“, wie man die Aktion auch nennt, wurde im Laufe der Jahre immer bekannter. Allein im letzten Jahr kamen in Selkentrop 667 weihnachtliche Kartons zusammen. Einige Kindergärten im Stadtgebiet beteiligen sich mittlerweile als Annahmestellen und verpacken gemeinsam mit Kindern und Eltern die Geschenkkartons. So auch die Kindertagesstätte Heilig Geist in Schmallenberg. 2013 zählen zu den Empfängerländern Bulgarien, Georgien, Kasachstan, Moldau, die Mongolei und Rumänien. Durch die Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden unterschiedlicher Konfessionen und mit caritativen Einrichtungen vor Ort können die Schuhkartons rechtzeitig zum Weihnachtsfest verteilt werden. Der Bedarf in den einzelnen Regionen wird vorher geklärt, Schwerpunkte werden gesetzt. Besonders zu erwähnen sind die vielen Mitarbeiter, die Jahr für Jahr die Geschenkaktion unterstützen. Fahrer, die für den Transport zuständig sind, Helfer beim Packen und Sortieren,

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Verwalter der Sammelstellen. Unzählige, ehrenamtliche Stunden sind sie damit beschäftigt, dass die Kartons sortiert werden und dort ankommen, wo wirkliche Armut herrscht und sie gebraucht werden. Warum man bei dieser weihnachtlichen Sozialaktion mit so viel Engagement dabei ist? Manfred Rauterkus gibt eine klare Antwort: „Weil ich etwas Sinnvolles machen will! Die Rückmeldungen sind die Arbeit wert!“ Da spricht er sicher auch für alle anderen Mitarbeiter. Und auch für die vielen Menschen, die liebevoll ihre Kartons packen, ist wohl der Hauptgrund: Helfen und Freude bereiten zu wollen da, wo es nötig ist. Vielleicht hat es den Anschein, als sei diese Hilfsaktion ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber macht nicht jedes Paar leuchtender Kinderaugen unsere Welt ein bisschen heller? ■ Fotos: Heidi Bücker

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Nun also die übernächste Generation in Person des Schwiegersohns Gierses. „Meine Frau hat mir anfangs sogar abgeraten“, lächelt Hermes, Jahrgang 1970. „Aber ich hatte genau das gefunden, was ich machen wollte – das war mein Ding.“ Bis heute ist es sein Ding geblieben, obwohl Hermes, der inzwischen einen 15-jährigen Sohn sowie zwei Töchter – elf und 17 Jahre alt – hat, täglich viele Stunden im Betrieb an der Weststraße zubringt. 1999 legte Burkhard Hermes seine Meisterprüfung ab, übernahm im Jahr darauf den schwiegerväterlichen Betrieb und eröffnete zeitgleich seine erste kleine Filiale in Schmallenberg, Weststraße 35. „Gerade noch rechtzeitig“, erinnert er sich: Denn die Mitbewerber sondierten bereits eifrig das Terrain; in Sachen Orthopädieschuhtechnik war der Schmallenberger Raum damals noch ein weißer Fleck. Der frisch gebackene Meister reagierte daher ohne Zeitverzug: „Hätte sich ein Orthopädieschuhmacher in Schmal-

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lenberg niedergelassen, wäre das für unseren Oberhenneborner Betrieb das Aus gewesen.“ Unter „Gierse Orthopädie-Schuhtechnik, Inh. Burkhard Hermes“ firmiert auch die moderne Orthopädieschuhmacherwerkstatt mit separatem Bequemschuhverkauf, die das Ehepaar 2007 an der Weststraße 27 eröffnete. Der Schuhmacherbetrieb in Oberhenneborn, anno 1924 von Johann Gierse gegründet, wurde zusammen mit der kleinen Schmallenberger Filiale aufgegeben. Ein breites Leistungsspektrum verschafft dem Familienbetrieb heute mehrere Standbeine. Den Bequemschuhverkauf betreut Christiane Hermes – ausgebildete Krankenschwester –, ihr Mann kümmert sich zusammen mit Orthopädieschuhmacherin Petra Vorgang Tröster um die Anfertigung orthopädischer Maßschuhe, Einlagen, Schuhzurichtungen, Bandagen, Zehenorthesen und vieles anderen. Hinzu kommen „immer mehr Schuhreparaturen“, sagt Hermes, da Schumacher im ländlichen Raum seltener werden. Orthopädieschuhmacherei ist ein sehr vielseitiges Berufsfeld: Die Arbeit mit unterschiedlichen Materialien wie Kunststoff und Holz wird ergänzt um moderne Computertechnik und regen Kundenkontakt. „Dennoch ist es schwierig, in diesem Beruf Nachwuchskräfte zu finden“, bedauert Burkhard Hermes. Da war die Freude natürlich groß, als die 17-jährige Tochter Anna Maria im August eine Ausbildung zur Orthopädieschuhmacherin in Arnsberg-Hüsten begann: Die jahrzehntelange Schuhmacher-Tradition Gierse könnte damit schon durch die nächste Generation weiter gesichert sein. Fotos: Heidi Bücker

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ch hab’ Straßenplanung gelernt – und jetzt? Plane ich Schuhe, damit die Menschen bequem auf Straßen herumlaufen können.“ Burkhard Hermes lacht, wenn er so daran denkt, wie das Leben spielt. Als ausgebildeter Straßenwärter hatte er seinerzeit seine Unterlagen für die Ingenieursschule bereits vor sich liegen, wollte seinen Bauingenieur oben drauf satteln – und dann entflammte er urplötzlich für den Traditionsberuf seines Schwiegervaters: Alois Gierse, Schuh- und Orthopädieschuhmachermeister in Oberhenneborn, dessen Vater Johann seinerseits schon seit 1924 das Handwerk mit Elle und Leisten betrieben hatte.

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Spitzenleistungen im Sommer und Winter SAUERL ÄNDER BIATHLETEN SIND IN ALLEN JAHRESZEITEN U N D A LT E R S K L A S S E N A K T I V

Fotos: Heidi Bücker

VON BJÖRN BATHEN

Leistungsstarke Biathleten vermutet man in Deutschland vor allem in Ruhpolding oder Oberhof – aber auch unsere einheimischen Sportler zeigen herausragende Leistungen. Zentrum des Biathlons in unserer Region ist dabei die Sportanlage des SC Neuastenberg-Langewiese. Die Winterbiathleten sind dabei beim heimischen SC organisiert, der Sommerbiathlon läuft über den SC Wilzenberg aus Grafschaft und Schanze. „Sommerbiathlon ist noch eine relativ junge Sportart“, berichtet Dieter Greitemann, Trainer beim SC Wilzenberg. Seit 1999 werden deutsche Meisterschaften durchgeführt. Bei diesen konnten die Wilzenberger aber schon einige Erfolge erzielen. Insgesamt konnten bisher 81 Medaillen verbucht werden (30 Gold – 21 Silber – 30 Bronze). Der größte Erfolg des Vereins war die Bronzemedaille von Nina Stöcker bei der WM 2009. „Beim Sommerbiathlon verbleibt das Gewehr am Schießstand. Als ,Ersatz‘ für den Skilanglauf wird ein Crosslauf absolviert. Auch deswegen ist Sommerbiathlon ein echtes Breitensportphänomen“, sagt Dieter Greitemann. „Insgesamt 20 Sportler von 13 bis 55 trainieren beim SC Wilzenberg.“ Olympisch ist Sommerbiathlon nicht. „Sommerbiathlon untersteht nicht wie Winterbiathlon der Internationalen Biathlonunion, sondern dem Sportschützenbund.

Dieser bemüht sich derzeit, Sommerbiathlon als Sportart bei den World Games zu etablieren.“ Diese Sorgen haben die Winterbiathleten nicht. Als eine der beliebtesten Wintersportarten der letzten Jahre ist Biathlon eines der Aushängeschilder der Olympischen Winterspiele 2014 in Sotschi. Eine motivierte Trainingsgruppe von rund 15 Sportlern in einer Sportgemeinschaft mit dem Skiclub Winterberg trainiert auf der Neuastenberger Anlage. „Los geht es schon mit den ganz jungen Sportlern im Alter von circa fünf bis sechs Jahren“, erklärt Trainer Andre Schüller. „Diese schießen mit einer Kinderarmbrust und Gummipfeilen. Mit zehn Jahren dürfen die Kinder an das Luftgewehr, und mit 15 geht es dann ans Kleinkalibergewehr. In dem Alter entscheidet sich dann auch, ob das Talent für einen Kaderplatz reicht.“ Im Gegensatz zur Sommervariante ist Winterbiathlon keine Breitensportart. „Dafür ist der Aufwand einfach zu groß“, meint Andre Schüller. Wie kam Biathlon eigentlich ins Sauerland? Der SC Neuastenberg-Langewiese schaut auf eine lange Tradition zurück. „2008 haben wir unseren W.O.L.L. Winter 2013 -

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Fotos: Heidi Bücker

100. Geburtstag gefeiert“, erinnert sich Karl-Heinz Sander. „Biathlon kam dann in den 70er Jahren zu uns. Gerd Winkler war in diesen Jahren Pionier und Gallionsfigur. Er nahm 1976 und 1980 an den Olympischen Spielen teil und gewann 1980 die Bronzemedaille mit der Staffel.“ Der SC Neuastenberg-Langewiese und der SC Wilzenberg wollen aber nicht nur in der Vergangenheit schwelgen, sondern auch in Zukunft den Biathlonsport im Sauerland fördern. „Dazu freuen wir uns über jeden Sportler, der sich bei uns meldet“, sagt

Dieter Greitemann. „Gerne organisieren wir ein Schnuppertraining. Das notwendige Material wird zu Beginn vom Verein gestellt“, ergänzt Andre Schüller. ■ Weitere Infos: Homepage des SC Neuastenberg-Langewiese: www.sc-nl.de Homepage des SC Wilzenberg: www.sc-wilzenberg.de Sonderausstellung „Faszination Biathlon“ im Skimuseum Winterberg: www.skimuseum-winterberg.de

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Bekannt in der ganzen Welt

Schmallenberger und Esloher an der Bobbahn Neben dem Architekten aus Eslohe und der Geschäftsführerin waren auch zahlreiche Handwerker und Planer aus unserem Verbreitungsgebiet an der pünktlichen Fertigstellung vor der beginnenden Wintersaison beteiligt. Ein weiterer Schmallenberger zählt schon seit einiger Zeit zu den wichtigen Leuten an der Bobbahn. Sven Kästner aus Bracht ist hier zentraler Ansprechpartner des Nordrhein-Westfälischen Bob- und Schlittensportverbandes.

ARC HITEK T RALF SC HMIDT (MITTE) ÜBERGIBT DEN GESC HÄFTSFÜHRERN DER BOBBAHN GMBH PETRA SAPP UND DR. KL AUS DRATHEN SYMBOLISC H DEN SC HLÜSSEL FÜR DIE NEUEN FUNK TIONSGEBÄUDE

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Fotos: Heidi Bücker

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Für den Tourismus ist die Bobbahn ein wichtiger ollte man irgendwo in Deutschland oder in Anziehungspunkt. Nicht nur bei nationalen und einem fernen Land gefragt werden: „Wo internationalen Wettkämpfen kann man das Flair kommse wech, wo bisse her?“, dann wird oft der und den sportlichen Reiz des schnellen Bob- und eigene kleine Ort oder auch die benachbarte Rodelsports spüren. Fast ständig finden dort Kleinstadt dem Fragenden wenig sagen. Doch mit Lehrgänge und Trainings in allen drei Sportarten dem Hinweis auf die Bobbahn in Winterberg und und mit Teilnehmern aus aller Herren Länder das Sauerland hat man schnell eine Orientierung statt. Niederländer tragen hier regelmäßig ihre gegeben. Keine Frage: Die Bobbahn in Winterberg nationalen Meisterschaften aus, Weltcups und und die damit verbundenen Sportevents sorgen nationale Meisterschaften sowie Ausscheidungsweltweit dafür, dass unsere Region in den Medien rennen runden das alljährliche Programm ab. auftaucht. Als eine von vier Bobbahnen in Dazu kommt im Jahr 2015 dann die Deutschland kann sie sich jetzt auf die Bob-, BOBBAHN Weltmeisterschaft als sportliches Highlight im Rodel- und Skeleton WM 2015 freuen. Im Februar WINTERBERG Sauerland. des Jahres werden die besten Athletinnen und S A U E R L A N D Athleten aus aller Welt um die Medaillen kämpfen. Neben dem Spitzensport bietet die Bobbahn für alle Interessierten Investitionen von über zwei Millionen Euro wurden von der die Möglichkeit, im Taxibob mit 100 Stundenkilometern vom Betreiber GmbH, an der die Stadt Winterberg und der Bobhaus im Startbereich zum neuen Zielbereich herunterzujaHochsauerlandkreis maßgeblich beteiligt sind, für Verbesserungen gen. Gemessen wird in Sekunden, besser: in Hundertstelsekunden. und Erneuerungen im Zielbereich ausgegeben. Entsprechende Kleine Fahrfehler und ein schlechter oder mäßiger Start beeinFördermittel des Bundes und des Landes Nordrhein-Westfalen flussen das Endergebnis maßgeblich. Daher werden für den haben diese wichtigen Investitionen ermöglicht. Vor einigen Bob- und Rodelsport athletische Typen gebraucht, die neben Tagen erfolgte im Beisein der nordrheinwestfälischen Ministerin Kraft und Power allerdings auch eine ganze Menge Feingefühl für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport Ute Schäfer die offizielle Übergabe der Schlüssel für die Funktionsbauten. Architekt Ralf Schmidt aus Eslohe übergab der Geschäftsführerin der Bobbahn GmbH Petra Sapp aus Schmallenberg-Arpe symbolisch den Schlüssel.

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Frage 1. Wohnort?

2. Erster Gedanke? 3. Angst? 4. SchĂśnster Moment? 5. Sportliches Ziel? 6. Sauerland?

Antwort Alexander Gassner Willingen Heil runterkommen, dann SpaĂ&#x;, etwas Besonderes erleben: Adrenalin-Schub Aufregung – keine Angst! Sieger Junioren WM 2010 Olympia 2014 SchĂśne Bobbahn

Antwort Katharina Heinze Siegen/Potsdam Sehr schÜnes Gefßhl, dann: Adrenalin Nein, Respekt 2. Platz Europameisterschaft 2011 Olympia 2014 Grßne Wälder

Fragen: 1. Wo wohnst und lebst du heute? 2. Was ist der erste Gedanke, wenn es kopfĂźber die Bahn heruntergeht? 3. Hast du Angst? 4. Was war bisher der schĂśnste Moment in deiner sportlichen Laufbahn? 5. Was ist dein sportliches Ziel? 6. Was fällt dir ein, wenn du den Namen „Sauerland“ hĂśrst?

und Balance mitbringen mĂźssen, um nicht nur schnell, sondern auch heil und sicher durch den Eiskanal zu kommen.

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Das gelingt den besten heimischen Skeletonsportlern Katharina Heinze (26 Jahre) und Alexander Gassner (24 Jahre) schon ganz gut. Katharina Heinze, aus Siegen und jetzt meistens im BundesleistungsstĂźtzpunkt in Potsdam untergebracht, hat das Ziel Olympia 2014 in Sotschi fest im Auge. Ob das gelingt, hängt von den nächsten Wochen ab, in denen alle nominierten deutschen Athleten ihre Form unter Beweis stellen mĂźssen. Nur die beiden besten Teams oder Fahrer dĂźrfen mit zur Winterolympiade. Auch der zweite heimische Spitzenathlet Alexander Gassner aus Willingen hofft auf eine Olympiateilnahme. Was die beiden Spitzensportler aus dem Sauerland sonst noch zu sagen haben, lesen Sie in der obigen GegenĂźberstellung. â–

Firmen aus unserer Region, die an der Fertigstellung des neuen Zielbereichs beteiligt waren: Bietergemeinschaft Trippe - Knoche - KÜnig, Hepelmann Bauunternehmung GmbH Dachdecker Robert Prein Schmallenberger Bauelemente Anton KÜster GmbH & Co. KG Trockenbau Reinhard Schauerte Jaeger MÜbel Plus GmbH + Co. KG StÜrmann GmbH & Co. KG LOGO-Plan, Guido Witte & Jßrgen Mßller GbR Baukosten: rund 2,2 Millionen Euro Bauzeit: März bis Oktober 2013 Architekt: Ralf Schmidt

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Ski und Rodel gut Ski fahren

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Langlaufen Skilangläufer kommen im Schmallenberger Sauerland auf ihre Kosten. Neben rund 150 Loipenkilometer für die klassische und freie Technik finden nordische Skifreunde in der Rothaar Arena in Schmallenberg - Westfeld ein beschneites Skilanglaufzentrum mit Flutlichtanlage und Skilanglaufschule vor.

Rodeln & Schlitten fahren Wer Kinder hat oder sich noch gut an seine eigene Kindheit erinnern kann, weiß, wie viel Spaß das Rodeln macht: Schnell und immer schneller den Berg hinunter sausen, immer und immer wieder. Bis man so durchgefroren ist, dass man nur noch nach Hause will und heißen Tee oder Kakao trinken möchte. Einziger Wermutstropfen: das Schlittenraufziehen macht nicht so viel Spaß. Deswegen gibt es bei uns Rodellifte – meist in der Nachbarschaft alpiner Skilifte. Mehr Infos unter: www.schmallenberger-sauerland.de.

Pferdeschlittenfahrten Träumen auch Sie davon? Eingekuschelt in eine warme Decke gleiten Sie auf leisen Kufen durch eine verzauberte Winterlandschaft. Der frisch gefallene Schnee glitzert in der Sonne, leuchtende Eiszapfen hängen von Dächern und Bäumen und das Wasser in den Bächen ist zu bizarren Skulpturen gefroren. Es ist ganz still. Nur das Schnaufen der Pferde und das leise Traben ihrer Hufe im weichen Schnee sind zu hören. Anbieter von Pferdeschlittenfahren Gut Vorwald, 57392 Schmallenberg-Oberkirchen Tel. 02975/96610, Kutsche bis 12 Personen, Planwagen bis 14 Personen, Pferdeschlitten bis 5 Personen nach Anmeldung ■

Termine & Events ab 23.11. wieder jedes WE Zeit für Weihnachtsfeiern Bitte fürs Buffet jeweils anmelden (16,50 p. P. inkl. Eintritt) Immer Fr. und Sa. mit Voranmeldung: Laternenwanderung um 17 und 18 Uhr mit anschl. Glühwein- und Gebäckstop für 5,00 EUR p. P. inklusive 29.11. + 30.11. DJ Guido - Adventsparty 06.12. + 07.12. One DJ (one-dj.de) Nikolausparty 13.12. + 14.12. One DJ (one-dj.de) Adventsparty 20.12. One DJ (one-dj.de) geschlossene Gesellschaft

21.12. One DJ (one-dj.de) Weihnachtsparty 31.12. DJ Guido - Silvesterparty Begrüßungscocktail, Eintritt, Buffet und Sekt um 0.00 zum Anstoßen 25,– EUR p.P (weitere Getränke nach Bedarf) Ski- und Freizeitgebiet Hohe Lied 57392 Schmallenberg-Gellinghausen, Fon 02977 / 319

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Vorhang auf“ beim Theaterverein Einigkeit Lenne

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itten in den Vorbereitungen sind die Darsteller vom Theaterverein Einigkeit Lenne, bevor es dann im Januar wieder heißt: „Vorhang auf“ zur Vorstellung auf der Bühne der Schützenhalle. Der Lenner Theaterverein wurde bereits im Jahr 1925 aus dem MGV gegründet und zählt zu den ältesten im Sauerland. Alte Unterlagen belegen, dass bei der ersten Aufführung ein Eintrittsgeld von einer Reichsmark entrichtet wurde. Die ersten weiblichen Mitglieder traten etwa 1930 bei. 90 Mitglieder zählt der Verein heute. Aus Anlass des Patronatsfestes des Kirchenpatrons (des heiligen Vinzenzius) am 22. Januar finden die Aufführungen jährlich im Januar statt. Anfangs wurden überwiegend ernstere Stücke gespielt und erst Anfang der 70er kamen die ersten Luststücke oder auch Musicals auf die Bühne. Bühnenwerke, die im Ohnsorgtheater bekannt

wurden, waren auch in Lenne sehr beliebt. Spannend, lustig und mit allerlei Wirren waren sie alle – und genau das ist es, was die Zuschauer sehen wollen. Mit der Aufführung Jerry ist tot im Jahr 2008 war auch ein wenig schwarzer Humor im Spiel. „Das Stück hatte ein bisschen was Kriminalistisches“, erklärt Martin Rickert, Erster Vorsitzender des Vereins und selbst seit 1976 aktiv dabei. Die Aufführung Mein Mann, der fähr t zur S ee war für die Darsteller das Sahnestück aller Vorstellungen. „Ein roter Faden muss durch jedes Stück gehen“, das weiß auch Stefan Wiese, der seit 1983 auf der Bühne steht. Aber auch die kleinen Missgeschicke gehören dazu. Petra Gerbe erfuhr das, als sie in ihrer Rolle mit einer Vase erschlagen werden sollte. Da schlug wohl jemand zu feste zu – eine Gehirnerschütterung, von der sie sich aber schnell erholte, war die Folge. Gut war nur, dass sich dieser kleine Vorfall am Ende der Aufführung ereignete. Jede Menge Spaß, aber auch viel Engagement bedeutet ein neues Stück für die Beteiligten. „Drei Monate vor den Aufführungen beginnen die Proben. Jeder muss das Stück genau kennen, um notfalls improvisieren zu können. Da muss sich einer auf den anderen verlassen können.“ Nicht zu unterschätzen ist die Aufgabe des Souffleurs. In Lenne ist dafür Ulrich Steinmetz zuständig. Seit 1980 steht er mit dieser Rolle eher im Hintergrund, seine Arbeit ist jedoch für einen reibungslosen Ablauf nicht wegzudenken. Und auch die Bühne wird zu jeder Aufführung von eigenen Bühnenbauern passend gebaut oder umgebaut. Für 2015 ist ein Jubiläumsstück geplant. Tratsch im Treppenhaus wurde bereits 1990 gespielt und soll dann mit den Darstellern

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von damals wieder aufgeführt werden. Auch bei den Vorstellungen im Januar 2014 werden die Theaterspieler mit Der wahre Jakob wieder für viel Spannung und Witz sorgen. Der Schwank in drei Akten erzählt von Sittlichkeit und Tugend, die es aufrechtzuerhalten gilt. Und von einer lebhaften Vergangenheit, die oftmals diejenigen einholt, die sie am wenigsten gebrauchen können. Regie führt Stefan Wiese, der auch wieder als Akteur auf der Bühne stehen wird. Mit viel Spaß gehen die Theaterspieler ihrem großen Hobby nach. „Wir wollen bei den lustigen Stücken bleiben, denn das hat sich über die Jahre bewährt“, weiß Ulrich Steinmetz. Die Zuschauer kennen die Akteure fast alle persönlich – umso größer ist die Unterhaltung. Für den Zusammenhalt ist das Theater ein wichtiger Beitrag, denn: „Wir spielen auch für das eigene Dorf.“

Sie sind uns willkommen!

Es ist nicht leicht zu finden – unser Waldhaus. Eigentlich ein Geheimtipp, gelegen an einem sonnigen Südhang des Kahlen Astens inmitten von Wiesen und Wäldern. Bei uns finden Sie alles, was Urlaub schön macht: großzügige Wohnatmosphäre, komfortable Appartements und Suiten, eine exzellente Küche und einen Blick, der Sie glauben lässt, allein auf dieser Welt zu sein. Fotos: Heidi Bücker

Wer Interesse am Theaterspiel oder Bühnenbau hat: Neue, vor allem männliche Mitglieder sind jederzeit willkommen. ■

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Theaterleben im Sauerland - Die Vorstellungen dieser Saison finden am 24. und 25. J anuar sowie am 1. und 2. Februar 2014 statt. Der Kartenvorverkauf beginnt vier Wochen vorher in der Volksbank Fleckenberg und der Bäckerei Tröster in Lenne. - Im Sauerland wird in vielen O rten Theater gespielt. O b in Kirchrarbach, Wormbach, Westfeld, Fleckenberg, Cobbenrode, Salwey, Kückelheim bei E slohe oder Wenholthausen: Die jähr lichen Aufführungen sind bei Jung und Alt sehr beliebt. - Die Sauerländer Autorin Anke Vogt hat neben K urzgeschichten, Gedichten und zwei Büchern auch einige Theaterstücke geschrieben. In den zw ei Sauerländer Stücken Neues aus Mosebolle und Am heißen Draht von Mosebolle geht es um das Dorfleben im Sauerland – turbulent und mit aller lei Überraschungen. Natürlich alles fr ei erfunden!

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Wenn Sauerländer sich austoben STOPPELCROSS IN KÜC KELHEIM V O N S I LV I A C O R M A N N

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enn die Maishäcksler durchs Sauerland ziehen, dann schlägt bei ein paar Motorsportbegeisterten aus Kückelheim das Herz ein bisschen höher. Allerdings nicht wegen der schweren Landmaschinen, die das Feld beackern, sondern weil es wieder Zeit für ein Enduro-Rennen auf dem Stoppelfeld wird. Enduro-Sport ist Motorrad-Geländesport. Hier ist weniger die Geschwindigkeit entscheidend, vielmehr die Ausdauer und Zuverlässigkeit von Motorrad und Fahrer.

Das konnte im Übrigen auch nicht das typische Sauerländer Schmuddelwetter verhindern. Der Regen machte die Strecke zu einer echten Herausforderung für die Fahrer und die Teilnehmer lieferten sich eine regelrechte Schlammschlacht.

In diesem Jahr traten 68 Fahrer aus der ganzen Region gegeneinander an, alle professionelle Motorsportler, die normalerweise auf Crossstrecken wie zum Beispiel in Werl oder Hurst trainieren. Aber nicht an diesem Wochenende. Dieses Mal lag die Strecke direkt vor der Tür. Das war ein Ereignis für die ganze Familie, immerhin starteten auch zehn Kinder und Jugendliche. Für den Nachwuchs war das eine tolle Gelegenheit, um mehr Übung für die großen Strecken zu bekommen. Die Kinder fuhren mit kleinen 50- oder 80-Kubikzentimeter-Maschinen und selbstverständlich mit der gleichen Sicherheitsausrüstung wie die Großen – Helm, Stiefeln und Protektoren. Schließlich geht Sicherheit vor. Die erwachsenen Fahrer starteten mit Enduround Crossmotorrädern. Teilweise sogar mit Schalldämpfer, um die Lärmbelästigung in Grenzen zu halten. Denn eins ist klar: Wie bei jedem Motorsport ist auch Motocross eine lautstarke Angelegenheit. Was die zahlreichen Zuschauer allerdings nicht davon abhielt, die Fahrer vom Streckenrand anzufeuern.

wurden eingebaut. Die Streckenlänge betrug 2,6 Kilometer auf vier Hektar. Ein Rennlauf dauerte 15 Minuten, wobei aus einem sogenannten Startgatter gestartet wurde. Dabei stehen zwölf Motorräder mit laufendem Motor in einer Reihe und geben Vollgas, sobald das Startgatter abgesenkt wird. Wer nach 15 Minuten als Erster durchs Ziel fährt, hat gewonnen. Ein besonderes Highlight war die Siegerehrung der Kinder, die überglücklich und mit leuchtenden Augen ihre Medaillen entgegennahmen. Am Ende war es ein freundschaftliches Zusammentreffen Gleichgesinnter, bei dem allen Außenstehenden klar wurde, mit wie viel Begeisterung, Engagement und Professionalität dieser Sport gelebt wird. Für die Teilnehmer war der Tag auch eine Gelegenheit, um für mehr Akzeptanz und Toleranz in der Bevölkerung zu werben. Denn entgegen der einhelligen Meinung geht es in diesem Sport nicht darum, das Wild im Wald aufzuscheuchen, sondern in einem sicheren und professionellen Rahmen zu trainieren und Kräfte zu messen. ■

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Fotos: Nicola Kramer

Im Vorfeld wurden Streckenpläne gezeichnet, Startgatter geschweißt und Startgruppen zusammengestellt. Auf dem Stoppelfeld wurde eine Enduro-Strecke abgesteckt und Sprünge

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Auf Augenhöhe gemeinsam in die Zukunft O P T I K WAG E N E R S C H M A L L E N B E R G

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te sie schnell fest, dass sie als lnhaberin, zuständig für den kaufmännischen Bereich und das Marketing, und Petra Hasken als Meisterin, zuständig für den Augenoptikbereich, ein starkes Team bilden. Deswegen haben sich beide entschieden, eine langfristige Zusammenarbeit einzugehen.

er plötzliche Tod ihres Ehemannes Berthold Wagener im April dieses Jahres stellte Ehefrau Giesela Wagener vor große Herausforderungen. Ihr Ehemann hatte das Geschäft „Optik Wagener“ vor 33 Jahren aufgebaut und vieles, was heute so selbstverständlich ist, geht auf seine innovativen Ideen zurück. Für Giesela Wagener stellte sich plötzlich die Frage, wie es mit dem Traditionsgeschäft weitergehen sollte. Viele Gespräche wurden geführt, um das Unternehmen in andere Hände zu übergeben. Gielsela Wagener: „Ohne die Hilfe der beiden Mitarbeiterinnen und treuen Wegbegleiterinnen Anja Saßmannshausen und Barbara Pohl, die derzeit in Mutterschutz ist, wäre diese schwere Zeit wohl kaum zu bewältigen gewesen.“

Fotos: Klaus-Peter Kappest

Die Liebe zum Geschäft – eine wirkliche Herzensangelegenheit ihres Mannes – und die große Verbundenheit mit den Kunden haben Giesela Wagener schließlich von dem Verkaufsgedanken abgebracht. Im Juli 2013 lernte sie die Augenoptikermeisterin und Sehtrainerin Petra Hasken aus dem Münsterland kennen und stellte sie sofort ein. Im Laufe der gemeinsamen Arbeit stell-

Verstärkt wird das Wagener-Team durch die schon viele Jahre tätige Mitarbeiterin Anja Saßmannshausen und die tatkräftige Jungangestellte Franziska Schütte. „Ich bin stolz, auf dieses kreative Team, mit dem ich das Traditionsunternehmen in eine gute Zukunft führen und den hohen Ansprüchen unserer Kunden gerecht werden möchte“, so Giesela Wagener. Geleitet wird die Inhaberin dabei von dem Motto: Wenn die Augen das Fenster zur Seele sind, dann ist die Brille der passende Rahmen dazu. „Gelesen habe ich das in einer Fachzeitschrift, und es trifft den Kern der Sache“, so die zuversichtliche Chefin. „Wir setzen gezielt auf die neueste Messtechnik und in unserer Werkstatt entstehen handwerklich exakt gefertigte Sehhilfen. Wenn man weiß, welches Know-how und welche Qualität dahinterstecken, wird man das auch zu würdigen wissen und verstehen, dass das ,Wunderwerk‘ nicht zu einem Komplettpreis von nur 19 Euro oder auch 79 Euro zu haben ist. Wir möchten Lebensqualität verkaufen, und die ist nun mal nicht für wenig Geld zu erhalten. Das gute Sehen und Aussehen unserer Kunden ist unsere Berufung. Wir möchten auch weiterhin Ansprechpartner für das gute Sehen bleiben und dadurch ,Sichtweisen‘ ändern, Begeisterung wecken und das Beratungsgespräch zu einem Einkaufserlebnis werden lassen.“ Haben Sie jetzt Lust auf eine neue Brille, auf Kontaktlinsen und Pflegemittel oder sonstige modische Brillenaccessoires bekommen? Das Optik Wagener-Team freut sich auf Ihren Besuch!

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Am besten jeden Tag ein Fest DAMIT FES TE, FETEN UND EVENTS GUT L AUFEN VON HERMANN-J. HOFFE

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an sollte jung, dynamisch und kreativ sein, wenn man in dem Gewühl von Kabeln, Boxen, Strahlern und Verstärkern, Mikrofonen und anderen Requisiten, dem Hin- und Herschieben von allen möglichen Geräten und Anlagen und dem ständigen Rennen und Rufen, bei häufig lauter Musik, Tag für Tag seine Arbeit verrichten will. Sascha Deußen und Noel Büchte aus Schmallenberg fühlen sich hier wohl. Seit 2004 sind sie mit ihrer Firma EVENT ACTIVE im Sauerland und weit darüber hinaus für Vereine, Firmen und alle möglichen Veranstalter von Messen, Ausstellungen, Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, Feten und Events erfolgreich tätig. Sie kennen die Anforderungen der Veranstalter und stellen sich Tag für Tag auf neue Herausforderungen ein. Dabei bleiben sie stets gelassen, behalten die Übersicht und vermitteln die Souveränität und Sicherheit, die dem genervten Veranstalter das Vertrauen geben, dass alles klappt. Und das tut es tatsächlich. Dafür sorgt auch ein ausgeklügeltes Netzwerk von Partnern und

Dienstleistern, mit denen Sascha Deußen und Noel Büchte schon seit Jahren erfolgreich zusammenarbeiten. So können sie auch größere Veranstaltungen wie Messen und Ausstellungen oder Großevents übernehmen und dafür sorgen, dass alles klappt, von der Planung und Vorbereitung über den Aufbau bis zum Event selbst. Hier darf nichts mehr schiefgehen. Denn das wäre nicht nur peinlich, sondern würde sich auch schnell in der Branche rumsprechen und zu unangenehmen Fragen bei Veranstaltern führen. Doch auf EVENT ACTIVE ist hundertprozentig Verlass. Das schätzen und wissen inzwischen viele kleinere und größere Firmen, Vereine und private Veranstalter. Die Liste der Referenzen und der Einsatzorte ist beeindruckend. Und auch die Künstler, die auf die Leistungen der beiden Schmallenberger setzen, ist lang. Darunter so bekannte Stars wie Helene Fischer, Andrea Berg, Jürgen Becker oder die Sauerländer Mickie Krause und Tom Astor.

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Fotos: Ralf Litera

Dabei bieten Sascha Deußen und Noel Büchte ihre Leistungen auch als Musikinterpreten an, nicht mit eigenem Gesang, jedoch als DJ. Sie können dabei auf die unendliche Fülle der digital abgespeicherten Lieder und Musikstücke jeglicher Richtung zurückgreifen und die passende Stimmung für jede Feier oder Fete in den Saal zaubern. Als Organisator und Veranstalter von Feiern haben sie sich gerade erst mit dem ersten Schmallenberger Oktoberfest einen guten Namen gemacht. Die Stimmung war hervorragend und technisch hat wieder einmal alles geklappt. Dank Noel Büchte und Sascha Deußen und ihren vielen Helfern. Infos unter www.event-active.de ■ 3000 mal in Europa

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alligrafie im Friseursalon? Da könnte man denken: Das passt doch gar nicht zusammen. Aber das tut es doch! Mehr Fülle, mehr Bewegung, mehr Struktur im Haar ist nun mit dem neu entwickelten „Calligraphy-Cut“ möglich. Exklusiv im Sauerland bietet dies Johanna Eckertz vom Friseurhandwerk Eckertz in Eslohe-Bremke an. „Wir schneiden, wovon die Medien berichten“, sagt Johanna Eckertz. Doch was genau ist der CalligraphyCut? Entwickelt wurde diese Technik von Friseurmeister Frank Brormann. Seine Inspiration war die Kalligrafie, die Kunst des Schönschreibens per Hand, mit dem Pinsel, dem Federkiel oder anderen Schreibwerkzeugen. Beim Calligraphy-Cut werden die Haare schräg angeschnitten, sodass jede einzelne Haarspitze eine größere Grundfläche erhält. Ein gutes Beispiel sind hier die schräg angeschnittenen Blumen in der Vase, die durch die größere Oberfläche mehr Wasser aufnehmen können. Eigens für den Calligraphy-Cut hat Frank Brormann zusammen mit dem renommierten Designer Michael Sieger das innovative Werkzeug entwickelt. Dieser sogenannte Callipraph liegt, ebenso wie ein Stift, in der Hand von Friseurmeisterin Johanna Eckertz und schneidet im Winkel zwischen 21 und 23 Grad das Haar ab. Im Gegensatz zum normalen Haarschnitt mit der Schere erhält feines Haar hier mehr Struktur und Volumen. „Die Kunden sind begeistert“, sagt Johanna Eckertz. „Wenn sie einmal einen Calligraphy-Cut bekommen haben, dann geht es nicht mehr ohne. Das Haar ist durch den Schnitt einfach viel beweglicher und voller.“ Der Calliraphy-Cut verlangt vom Friseur äußerste Präzision und Maßarbeit und genau dies beherrscht Johanna Eckertz. Wer nun auch so ein Volumen-Wunder erleben möchte, der findet in EsloheBremke die perfekten Friseurhandwerker dafür!

Fotos: Luaura Boucsein

Kalligrafie im Friseursalon

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Dialog:

Leserbriefe und Feedback

Sehr geehrter Herr Hoffe, vielen Dank für das "WOLL-Magazin. Ich habe mich eingehend damit beschäftigt. Wie ich feststelle sind Sie ja auch vielfach Autor der Themen. Im Wanderdorf Bödefeld auf Seite 50 begegnete ich auch den Hollen, mit denen sich auch Wilhelm Kathol in einem Abschnitt im "Baßmeshof" beschäftigt. Beeindruckend ist die Qualität in jeder Hinsicht des regionalen Magazins. Ich gratuliere Ihnen. Als Badener und gebürtiger Karlsruher waren mir meine Vorfahren bis jetzt in weite Ferne gerückt gewesen. Nun hat es sich ja gefügt, dass mir diese Ahnen doch ganz schön nahe kamen, so dass sie mir manchmal sogar den nächtlichen Schlaf raubten.... Herbert Kathol

Lieber Herr Hoffe, liebe Mitstreiter, nachdem ich Ihr wunderbares neues Woll-Magazin in Ruhe eingesaugt und regelrecht zelebriert habe, möchte ich mich bei Ihnen einmal ganz herzlich für diese gelungene Arbeit bedanken! Sie unterstützen damit das neue Bild vom Sauerland auf angenehmste Weise, indem es gelingt, Tradition & Fortschritt hervorragend zu kombinieren. Das ganze Spektrum gefällt mir außerordentlich. Einfach ausgedrückt: Glückwunsch zu diesem schönen Werk! Herzlichen Gruß, Ihr Th. Weber Meine Frage und mein Interesse: planen Sie noch weitere Teilregional-Auflagen?

Hier können Sie was erleben! Frühstück – Mittag – Abend

Termine 7.12.2013 Weihnachtliches Buffet Für Ihre persönliche Weihnachtsfeier 17,90 € 8.-15./22.12.2013 Adventslunch 16,90 € 25.1.2014 3. Winterschützenfest 15.2.2014 Italienischer Abend März 2014 Irischer Abend Immer am 2. Sonntag im Monat „Der Heimkehof Lunch“ 16,90 € Reibekuchenfreitag 7,99 € Schnitzelbuffet am Donnerstag 10,99 €

Thomas Weber _______________________________________ Sauerland-Tourismus e.V. Johannes-Hummel-Weg 1, 57392 Schmallenberg Tel: 02974-9698-10 Fax: 02974-9698-33 Internet: www.sauerland.com E-Mail: thomas.weber@sauerland.com

Guten Tag Herr Knappstein, unsere Kinder haben meiner Frau, einer Sauerländer Deutschlehrerin im Schwabenländle, das T-shirt mit inigen der Sauerländer Mundartworte geschenkt. Als ich kürzlich in Olpe war, habe ich das zugehörige, Ihr Buch gekauft. Da uns beiden der Dialekt in die Wiege gelegt wurde fühlen wir uns im Sauerland auch nach über über 40-jähriger Abwesenheit gleich immer wieder "wie zu Hause". Vielleicht können Sie doch bei einer der nächsten Auflagen eine Erweiterung vornehmen, da ich einige "wichtige" Begriffe vermisst habe. Hier eine kleine Auswahl: • Tach: Guten Tag • Klingfister: ein Heimwerker, der sich wie ein geübter Meister vorkommt, es aber nicht ist • ösig: aufsässig • kerle, kerle: Mann oh Mann • bedröppelt: traurig Herzliche Grüße aus dem Schwabenland Erhard Stupperich

Kontakt: WOLL-Magazin, Kückelheim 11, 57392 Schmallenberg oder redaktion@woll-magazin.de oder auf Facebook www.facebook.com/wollmagazin Kürzungen und Änderungen vorbehalten.

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Wir freuen uns auf Euch! Familie Friedhoff | Berghausen 1 57392 Schmallenberg-Berghausen Tel. 02972 1342 | info@heimkehof.de W.O.L.L. Winter 2013 - 99 www.heimkehof.de

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ie gebürtige Sauerländerin Amelie Plaas-Link lebt seit einigen Jahren in der Hauptstadt und arbeitet dort als Schauspielerin. Man konnte sie schon in einigen Filmen und auch Serien bewundern. So spielt sie zum Beispiel eine kleine Rolle im viel diskutierten Kinofilm Feuchtgebiete und war in der Sat.1-Serie Hand aufs H erz sowie im ZDFFilm bei Letzte Spur Berlin zu sehen. Schauspielerin wollte Amelie immer schon werden, zu Schulzeiten, als sie noch auf das Gymnasium in Schmallenberg ging, flehte sie ihre Mutter immer wieder an, endlich mit ihr nach Berlin zu ziehen, um ihren Traum zu verwirklichen zu können. Angefangen hat sie dann im Sauerland beim Theaterverein „Junges Gemüse“ sowie bei einigen Musikschulproduktionen.

Nach jedem Spiel ein Glücksgefühl

Seither hat sie in zahlreichen Film- und Theaterproduktionen mitgespielt. Zuletzt konnte man sie in einer kurzen Szene im Kinofilm Feuchtgebiete sehen: „Es war eine schöne Erfahrung, mit dem Regisseur David Wnendt zu arbeiten, bei der Entstehung dieses wirklich außergewöhnlich guten Films dabei gewesen zu sein und die Leute damit zu überraschen, wie kreativ, unterhaltsam und berührend ein Skandalstoff verfilmt werden kann.“ Eine Lieblingsfigur gab es bei ihren bisherigen Rollen nicht, denn für Amelie macht die Kombination ganz verschiedener Charaktere den Reiz des Schauspielerns aus.

DIE SCHMALLENBERGERIN AMELIE PLAAS-LINK ALS SC HAUSPIELERIN IN BERLIN

Sich auf so viele verschiedene Rollen vorzubereiten ist allerdings eine Menge Arbeit und die besteht zum größten Teil darin, VON LISA MÖRC HEN das Drehbuch in- und auswendig zu können und sich ganz genau in die Gedanken- und Gefühlswelt der jeweiligen Figur zu versetzen. Das zu erreichen, Heute ist Amelie nur noch ein- oder zweimal im Jahr im lernte Amelie bei verschiedenen Schauspiellehrern, außerdem Sauerland, um ihre Familie oder gute Freunde zu besuchen. nahm sie Gesangs- und Sprechunterricht. Für die Zukunft Denn in Berlin hat sie den Einstieg in die Schauspielbranche wünscht sie sich, weiter in ihrem Traumberuf arbeiten und auch geschafft: 2009 konnte sie ihre erste Filmrolle ergattern und davon leben zu können, um nach jedem Spiel dieses Glücksgefühl spielte die Martha in Frühlings Erwachen des ZDF-Theaterkanals. zu erleben, das ihr die Energie gibt, ihre Traumkarriere weiter zu „Das erste Mal an einem Filmset zu stehen, war für mich super verfolgen. ■ spannend, aber auch irgendwie erstaunlich vertraut. Vielleicht, weil ich mir das so lange gewünscht und vorgestellt hatte“, erinnert sich die Jungschauspielerin.

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er Schauspieler und Sprecher Peter Lontzek lebt seit 13 Jahren in Berlin. Aktuell kann man ihn sonntagabends auf Sat.1 in Homeland als Stimme der Serienfigur Mike Faber hören, ebenso im Kinofilm Thor: The Dark Kingdom, in dem er Loki seine Stimme leiht. Und passend zur Adventszeit spricht er auf dem aktuell im Argon Verlag erschienenen Hörbuch Weihnachten mit der buckligen Verwandtschaft.

Im Bewusstsein dessen, “ wer ich bin, zu leben“

aus. Und auch die vielen Begegnungen, die ich bisher in meinem Leben hatte, zeigen, dass es überall alles Mögliche gibt. Natürlich erlebe ich in Berlin zum Beispiel eine größere Anonymität als im Sauerland – und ab und an genieße ich es auch, allein unter Menschen zu sein. Andererseits haben wir in dem Haus, in dem ich jetzt lebe, zum Beispiel eine gute Hausgemeinschaft. Allgemein kann ich sagen: Herzliche Begegnungen habe ich schon in verschiedenen Ländern und Städten gehabt.“

Nach dem Abitur zog es Peter schnell in die Großstadt, dort studierte er von 2003 bis PETER LONTZEK Mit seinem Beruf eine Tätigkeit in einem 2006 an der Schauspielschule Charlottenburg I M I N T E R V I E W Bereich ausüben zu können, den er immer und schloss als Diplomschauspieler für schon liebte: Filme, Literatur und Hörspiele, Bühne und Film ab, parallel dazu arbeitete er VON LISA MÖRC HEN empfindet er als großes Glück. Der kreative als Synchronsprecher für Filme und Serien. Umgang mit Texten und seine Aufgabe, Figuren zum Leben zu Damals musste sich der Schmallenberger erst einmal in Berlin erwecken, machen ihm viel Spaß. Teilweise arbeitet der gebürtieinleben: „Ich brauchte einige Zeit, um mich an das Großge Sauerländer heute mit kreativen Köpfen aus Schauspiel und stadtleben zu gewöhnen. Es hat einen ganz anderen Rhythmus, Musik zusammen, die er früher nur aus Hörbüchern oder bringt andere Eindrücke und neue Herausforderungen mit sich. Filmen kannte: „Es gibt eigentlich kaum einen Menschen, den Aber inzwischen genieße ich die Vielseitigkeit Berlins, seine ich nicht spannend finde“, so Peter Lontzek. Der bisher tollste unterschiedlichen Stadtteile, Menschen und Lebenskonzepte. Tag in seiner Karriere war wohl jener, an dem Peter die Egal, was du machen möchtest, du findest hier bestimmt Aufnahmeprüfung an der Schauspielschule bestand. Damals, vor Menschen mit den gleichen Interessen und das ist ein schönes genau zehn Jahren, hatte er so ein Bauchgefühl, das ihm sagte, Gefühl.“ Mit dem Sauerland verbindet der 33-Jährige die wundass sein Leben jetzt eine ganz neue Richtung nimmt und damit derschönen Berge, den Wandel der Jahreszeiten, natürlich seine sollte er Recht behalten. Allerdings kennt er auch die negativen Eltern, frische Sauerländer Luft und seine Jugend, die er schließSeiten seines Berufs: „Menschen mit Egoproblemen, beispielslich hier verbracht hat. Aufgrund seines Berufs schaut er aber nur weise Regisseure, versuchen, diese auf den Schultern der Akteure sehr unregelmäßig in seiner Heimat vorbei – auch wenn er von auszutragen. Das mag ich gar nicht.“ Ob er ein Lebensmotto sich sagt, dass er im Herzen ein Landbursche ist und das auch habe? „Ja, ich versuche, möglichst selbst-bewusst zu leben. immer bleiben wird. Damit meine ich, im Bewusstsein dessen, wer ich bin, zu leben. Das finde ich sehr wichtig – sowohl privat als auch beruflich.“ Auf die Frage, ob er große Unterschiede zwischen der Mentalität der Sauerländer und der Berliner sehe, antwortet Peter Lontzek: Weitere Informationen auch im Internet unter: „Ich bin generell gegen Pauschalisierung von Menschen. Mein www.lontzek.com, www.ein-hauch-leben.de ■ Beruf und meine Weltsicht schließen diese Sicht auf Menschen W.O.L.L. Winter 2013 -

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KUNS T WERK S TAT T BURKHARD WEBER

Malerei · Grafik · Rahmung

Heimatrausch K AT H R I N H E I N R I C H S N E U E R K R I M I Wenn der Herbstwind nasse Blätter durch die Straßen treibt und Nebel schwer gegen die Fenster drückt, dann wird es höchste Zeit, sich mit einem guten Buch auf die Couch zu kuscheln. Da kommt der neue Sauerlandkrimi gerade recht! Aus der Feder von Kathrin Heinrichs tropft wieder Blut und so darf sich Vincent Jakobs seinem nunmehr neunten Fall widmen. Eigentlich wollte Jakobs ganz in Ruhe Silvester feiern. Entsprechend missmutig macht er sich daran, das Verschwinden eines 19-Jährigen zu untersuchen. Dabei gerät er schnell auf falsche Fährten und das schon allein der Witterung wegen: Heimatrausch spielt in der dunkelsten Zeit des Jahres und das Sauerland ist unter einer tiefen Schneedecke begraben. So wird bereits eine kurze Autofahrt von Schmallenberg nach Bad Fredeburg zu einer Nervenprobe. Wer die vorherigen Romane gelesen hat, der ahnt, dass es nicht bei einem einfachen Verschwinden bleiben wird. Anfangs stößt der grantelnde Ex-Rheinländer noch auf die typischen Probleme von Jugendlichen, doch bald schon zieht das Verbrechen immer größere Kreise.

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S c h m a l l e n b e r g

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Öffnungszeiten Dienstags bis Freitags

Samstags

von 10.00 bis 12.30 Uhr und 14.30 bis 18.00 Uhr

von 10.00 bis 13.00 Uhr Mon t ags geschlossen

Außerhalb der Öffnungszeiten Termine nach Vereinbarung. Fon 0160-7871609

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Ob Jakobs in einem Skilift seinem Schicksal entgegensaust, vergeblich versucht, dem Neujahrschaos zu entkommen oder in einem familiären Kleinkrieg neue Hinweise auf den Fall durchschimmern sieht – Heinrichs schafft es, den Leser in jeder Situation zu fesseln. Da mag noch so viel Schnee vom Himmel rieseln – selbst der kann nicht verdecken, was hinter den schwarz geschieferten Häuschen mit den weißen Fensterläden so alles schwelt. Von rechtsradikalen Schlägern im Wald bis hin zu Schwulenfeindlichkeit in den heimischen vier Wänden. In Heimatrausch wird nicht gekleckert! Und dann tritt auch noch eine Gruppe auf den Plan, die sich „des kulturellen Erbes des Sauerlands“ bewusst geworden ist und der Region ein neues Identitätsgefühl geben will. Au weia! ■ (cm) Heimatrausch, Blatt-Verlag, ISBN 978-3934327-146, 9,80 €

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Innovatives Sauerland „SAUERL ANDBRENNER“ AUS RESTSTOFFEN MAC HEN MÄC HTIG FEUER

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en Ärger, Frust und Stress kennt wohl jeder, der einen Ofen, Kamin, Grill oder eine andere Feuerstelle zum Brennen bringen will. Es will einfach nicht gelingen, das Feuer überhaupt anzubekommen. Papier brennt weg, das Holz ist zu dick, chemische Anzünder will man aus guten Gründen nicht verwenden und sind auch noch sehr teuer. Damit ist jetzt Schluss. Dank Sauerländer Pfiffigkeit geht jedes Feuer in Nullkommanichts an. Mit dem „Sauerland Brenner“ aus den St.-Georg-LenneWerkstätten in Schmallenberg.

Haus sowie der Emscher Werkstatt in Gelsenkirchen gefertigt. Mehr als 20 Beschäftigte alleine in der Lenne-Werkstatt in Schmallenberg sorgen dafür, dass der Super-Anmacher aus dem Sauerland überall reichlich verfügbar ist. Wiederverkäufer im gesamten Sauerland helfen mit, dass die Auftragsflut weiter anhält. Die Bestellungen kommen inzwischen aus dem gesamten Bundesgebiet. ■ (hh)

Auf die Idee gekommen ist Rolf Sauer, Gruppenleiter bei St. Georg, bei der Produktion für ein Lizenzprodukt, das für einen Schweizer Kunden in den Lenne-Werkstätten gefertigt wurde. Ein Anzünder, der in Funktion und Optik alle Wünsche und Erwartungen der Verbraucher erfüllt und dabei auch preislich im Rahmen bleibt, sollte es werden. Und außerdem sollten die Arbeitsschritte einfach sein, damit die Feueranzünder von den Beschäftigten der Werkstätten leicht zusammengestellt werden können. Das Ergebnis kann sich wahrlich sehen lassen und mit dem Namen „SauerlandBrenner“ wurde zugleich ein erfolgreicher Markenname gefunden. Das Produkt selbst besteht bis auf die Jute nur aus rein natürlichen Reststoffen: Restholz aus der eigenen Werkstatt und Kerzenresten (außer von Teelichtern) von überall her. Fichtenplatten werden zu Stäbchen gespalten, jeweils fünfzehn davon werden dann in Jute eingewickelt und mit einer Schnur an beiden Seiten abgebunden. Das ganze Paket wird danach in flüssiges Kerzenwachs getaucht und nett in kleinen Jutebeuteln verpackt. Sechs SauerlandBrenner kosten 1,19 Euro und der große Vorratsbeutel mit 32 Stück ist für 4,99 Euro zu haben. Seit 2012 ist der SauerlandBrenner auf dem Markt und hat sich in dieser Zeit zu einem Verkaufsrenner entwickelt. Mittlerweile werden SauerlandBrenner auch in der Wertmannwerkstatt in Meggen und Olpe, den Tagesstätten St. Georg in Feudingen, Lennestadt und Meschede, dem Schmallenberger Eric-Schopler-

Nähere Infos: Markus Tüllmann, Tel. 02972 – 301155 oder m.tuellmann@wfb.sozialwerk-st-georg.de W.O.L.L. Winter 2013 -

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Die Christine-Koch-Gesellschaft 端berschreitet Grenzen

Fotos: Nicola Kramer

VON HERBERT SOMPL ATZKI

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blick(t) zurück: Auf der Suche nach schönen alten Bildern aus dem Sauerland hat uns Josef Mönig-Cloidt die wohl älteste Karte, die es von Schmallenberg gibt, für ein Foto zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um das Original von 1815. Ein ernsthafter Käufer für dieses einzigartige und wertvolle Schmallenberger Dokument wird übrigens noch gesucht. Wenn Sie auch ein altes Foto, eine Karte oder ein anderes altes Dokument haben, sagen Sie uns Bescheid oder schicken Sie uns eine Abbildung für eine Veröffentlichung in einer der nächsten Ausgaben. WOLL Verlag Kückelheim 11, 57392 Schmallenberg. Online bitte an: info@woll-magazin.dew SCHMALLENBERG MIT STADTMAUER IM JAHR 1815

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Oberes Stadttor

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Wassertor

Niederes Stadttor

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Sound of Heaven ZEITGEMÄSSE KIRC HENMUSIK, DIE ZUM MITMAC HEN EINL ÄDT VO N H E I K E S C H U LT E - B E L K E

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igentlich war es nur die Freude am Gesang, die die Jugendlichen dazu bewegte, gemeinsam zu musizieren. Und eigentlich war es nur der Wunsch eines jungen Geistlichen, daraus „mehr“ zu machen. Mehr wurde daraus gemacht, denn schon nach wenigen Treffen merkten alle, dass es in der Gruppe viel mehr Freude macht und man im Gesang wunderbar kommunizieren kann. Vor knapp drei Jahren entstand die Idee, eine eigene kleine Band zu gründen: „Sound of Heaven“. Tobias Spittmann war Vikar im Pastoralverbund Fredeburger Land und die Musik mit den Jugendlichen lag ihm am Herzen. Regelmäßig traf man sich, um zu musizieren. Neues, geistliches Liedgut oder zeitgemäße Kirchenmusik – eine Musikrichtung, die sich diese Band auf den Leib geschrieben hat.

Mit neuen, abwechslungsreichen Liedern, nahm man an der Gestaltung von Gottesdiensten teil. So kam es, dass die Zwei-Mann-Band Fifty-fifty aus Bödefeld eine Primizfeier musikalisch begleitete und man sich spontan zusammenschloss. Seitdem probt, singt und lebt man gemeinsam seinen Glauben. Die Freude am Singen in der Gemeinschaft steht dabei im Vordergrund, nicht Perfektion. Ein großer Wunsch von Tobias Spittmann vor seiner Verabschiedung im Sommer 2012 war es, ein eigenes Konzert zu veranstalten. Nach einigen Stunden Probe war es dann so weit. Der „Klang des Himmels“ in der Holthauser Kirche begeisterte nicht nur die jungen Besucher. Und auch nachdem der Vikar nicht mehr aktiv mitwirken konnte, lebte „Sound of Heaven“ weiter. Die 15 Mitglieder, die mit ihrer Musik den Glauben in die Gemeinden transportieren, gehören zu besonderen kirchlichen Anlässen mittlerweile dazu. Gesanglicher Nachwuchs, gerne auch männlich, ist immer willkommen. Einfach mal reinschauen und sich selbst ein Bild machen: von der Musik, der Gemeinschaft, aber auch von der Begeisterung, mit der alle dabei sind. ■ Kontakt: info@sound-of-heaven.de

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Brote, Bütterkes oder Stullen Das Lösungswort des Rätsels der Projektgruppe der Realschule Bad Fredeburg lautet STULLEN. Insgesamt nur 4 richtige Lösungen sind eingegangen. S ie alle erhalten in den nächsten Tagen ein WOLL-Buchpaket, rechtzeitig vor dem Weihnachtsfest.

Unser Winterrätsel 2013 Auf dem Poster mit den Sauerländer Wörtern steht ein Begriff, mit dem der angehende Bräutigam in bestimmten Fällen bezeichnet wird. Kleine Hilfe. Das Wort hat mehr als 10 und weniger als 15 Buchstaben. Wer das richtige Lösungswort weiß, kann es per Postkarte, Fax oder E-Mail an die Redaktion schicken. WOLL-Redaktion, Kückelheim 11 – 57392 Schmallenberg. Unter allen richtigen Lösungen verlosen wir 5 x das Buch „Sauerländer Märchenstunde“ und 5 x den WOLL-Stehsammler. Einsendeschluss ist diesmal der 28. Februar 2014. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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Jugendliche Künstler aus Dorlar KÖ R N E R T E P P I C H E M I T K I RC H L I C H E N M OT I V E N VON HANS-JOAC HIM BES TE

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m Oktober konnte in Dorlar der dritte Körnerteppich der St.Hubertus-Pfarrgemeinde Dorlar bewundert werden. Das Kunstwerk bezieht sich auf das Motto: „Sei auch du ein Teil von uns – St. Hubertus Dorlar“ und zeigt im Zentrum das gerade 100 Jahre alt gewordene Kirchengebäude, eingerahmt von Puzzleteilen, die das Gemeindeleben repräsentieren. Die Mitglieder der Jugendgruppe „Die wilden Kids“ zeigten bei der

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mühevollen und zeitintensiven Arbeit unter der Leitung von Christiane Willmes und Julia Brunert ihr künstlerisches Talent. Bereits in den Vorjahren hatte der zu der Zeit in Dorlar tätige indische Pater Joseph Opdenmakal bis zu 70 verschiedene Körnersorten beschafft, die von den Jugendlichen mit großer Begeisterung zu bewundernswerten Motiven gestaltet wurden. ■

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TERMINE AK UELLE TERMINE AK UELLE TERMINE AK UELLE

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DEZEMBER’13 JANUAR FEBRUAR

IN SCHMALLENBERG,ESLOHE UND UMGEBUNG

Samstag, 30.11.2013 bis Sonntag, 01.12.2013

Samstag, 07.12.2013 und Sonntag, 08.12.2013

VERANSTALTUNG FÜR DIE FAMILIE Schmallenberg-Niedersorpe, rund um die Kirche Adventsmarkt

SONSTIGES Schmallenberg-Selkentrop, Hof Schulte-Göbel Tannenbaum selber schlagen, mit Planwagenfahrt und gemütlichem Treffen

Info beim VV Niedersorpe, Tel. 02975-8924

Info und Anmeldung unter Tel. 02972-47068

Samstag, 30.11.2013 bis Samstag, 11.01.2014

weiterer Termin: Samstag, 14.12.2013

AUSSTELLUNG Schmallenberg-Holthausen, Schieferbergbauund Heimatmuseum Kulturhistorische Ausstellung zur Weihnachtszeit „Von bunten Kugeln, Nussknackern, Weihrauch und netten Grüßen“

SPORTLICHES Schmallenberg-Westfeld, ab 10 Uhr Saisoneröffnung im Skilanglaufzentrum Westfeld: Besichtigung, Schnupperkurse, Weihnachtsbaumschlagen und viele weitere Programmpunkte

Samstag, 30.11.2013 bis Sonntag, 02.02.2014 KUNST UND KULTUR Schmallenberg-Holthausen, Schieferbergbau- und Heimatmuseum „… wie grün sind deine Blätter“: Malerei, Grafik, Fotografie, Objektkunst zum Thema BaumGrün

Info zum Kunst- und Ausstellungsprojekt: Tel. 029746932 oder -6685 oder 02972-980232, www.museumholthausen.de

Donnerstag, 05.12.2013 VORTRAG Eslohe, DampfLandLeute Museum, 19 Uhr „Selbsterfinder, Lebenskünstler und Minderheiten im Sauerland“ – mit Erzählungen von Peter Bürger Eintritt frei!

Freitag, 06.12.2013 bis Sonntag, 08.12.2013 VERANSTALTUNG FÜR DIE FAMILIE Schmallenberg, rund um die Kirche Weihnachtsmarkt Info bei der Werbegemeinschaft Schmallenberg, Tel. 02972-6148

Samstag, 07.12.2013 KONZERT Schmallenberg-Nordenau, Hotel Gnacke „Country-Christmas“ – Live-Country-Musik Info unter Tel. 02975-96330

Samstag, 07.12.2013 und Sonntag, 08.12.2013 VERANSTALTUNG FÜR DIE FAMILIE Wenholthausen, Pumpenhaus von Monika’s Ferienhof, Passelweg, ab 14 Uhr Weihnachtsmarkt Info unter Tel. 02973-1433

weiterer Termin: Sonntag, 14.12.2013

Info Tel. 02975-315 oder 02972-97400, www.skilanglaufzentrum.de oder www.schmallenberger-sauerland.de

Sonntag, 08.12.2013 SONSTIGES Eslohe, DampfLandLeute Museum, 15 Uhr „Der Nikolaus kommt mit der Dampfeisenbahn“

Info unter Tel. 02973-2455 oder 02973-800220 oder www.museum-eslohe.de

KONZERT Schmallenberg-Fleckenberg, Schützenhalle, 17 Uhr Weihnachtskonzert mit dem „Fleckenberger Sound Projekt“

Info bei Ulrike Sauvigny-Gamm, Tel. 02972-47650 oder www.fleckenbergersoundprojekt.de

VORTRAG Schmallenberg-Holthausen, Schieferbergbauund Heimatmuseum, 14.30 Uhr Weihnachtlicher Vortrag mit Bärbel Michels Info beim Museum, Tel. 02974-6932, oder beim Kulturbüro Stadt Schmallenberg, Tel. 02972-980-232

Mittwoch, 11.12.2013 LESUNG Eslohe, DampfLandLeute Museum, Alte Schmiede, 19 Uhr „Reisen im Rückwärtsgang“ – Literarische Eisenbahnfahrten mit Schriftstellern Veranstalter: Kunstverein PRO FORMA Eslohe und Museumsverein Eslohe. Eintritt Abendkasse: 9,- Euro. Info unter Tel. 02973-2455 oder 02973-800220 oder www.museum-eslohe.de

Freitag, 13.12.2013 bis Sonntag, 15.12.2013 VERANSTALTUNG FÜR DIE FAMILIE Schmallenberg-Holthausen, Schieferbergbauund Heimatmuseum, ab 14 Uhr Familienwochenende mit Kreativworkshop für Kinder und Vorlesenachmittag Info beim Museum, Tel. 02974-6932, oder beim Kulturbüro Stadt Schmallenberg, Tel. 02972-980-232

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TERMINE AK UELLE TERMINE AK UELLE TERMINE AK UELLE

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DEZEMBER’13 JANUAR FEBRUAR

IN SCHMALLENBERG,ESLOHE UND UMGEBUNG

VERANSTALTUNG FÜR DIE FAMILIE Bad Berleburg, Schloss Weihnachtszeitreise: Markttreiben mit weihnachtlichen Bräuchen und Traditionen vom Mittelalter über Barock und Biedermeier bis ins Hier und Jetzt Samstag, 14.12.2013

FEST Schmallenberg-Oberhenneborn, Schützenhalle X-Mas Party

Info beim VV Hennerartal, Tel. 02971-87404

Samstag, 14.12.2013 und Sonntag, 15.12.2013 SONSTIGES Schmallenberg-Bad Fredeburg Lichterzauber, Adventswochenende mit verkaufsoffenem Sonntag Info bei g.u.t. Bad Fredeburg, Tel. 02974-7037

VERANSTALTUNG FÜR DIE FAMILIE Schmallenberg-Winkhausen, Hotel Deimann Weihnachtsmarkt Info beim Hotel Deimann, Tel. 02975-810

Sonntag, 15.12.2013 KONZERT Schmallenberg, St.-Alexander-Kirche, 16 Uhr Weihnachtliches Konzert mit dem Schmallenberger MGV 1848 e. V. und dem Schmallenberger Frauenchor

Montag, 23.12.2013 KONZERT Schmallenberg-Westfeld, St.-Blasius-Kirche, 19 Uhr Weihnachtliche Klänge mit dem Pop-Chor NJoy Info unter www.popchor-njoy.de

Freitag, 27.12.2013 KONZERT Schmallenberg-Bad Fredeburg, Kurhaus, 19.30 Uhr Live Gospel mit Deborah Woodson Kartenvorverkauf und Info bei der Kurverwaltung Bad Fredeburg, Tel. 02974-7037

Sonntag, 29.12.2013 KONZERT Schmallenberg, Pfarrkirche St. Alexander, 16 Uhr Weihnachtskonzert mit dem Kammerchor Schmallenberg, Leitung: Ulrich Schauerte weiterer Termin: Sonntag, 04.01.2014

St.-Martinus-Kirche in Bigge VORTRAG Schmallenberg-Holthausen, Schieferbergbauund Heimatmuseum, 14.30 Uhr Vom Weihnachtsschmucksammeln, Gespräch mit der Sammlerin Ursula Meyn-Scheck Info beim Museum, Tel. 02974-6932, oder beim Kulturbüro Stadt Schmallenberg, Tel. 02972-980-232

Montag, 30.12.2013 VERANSTALTUNG FÜR KINDER Schmallenberg-Bad Fredeburg, Kurhaus, 14.30 Uhr Clown Larry geht auf die Insel, Clowntheater Info bei der Kurverwaltung Bad Fredeburg, Tel. 02974-7037

Freitag, 20.12.2013 KONZERT Eslohe-Reiste, Schützenhalle, 19.30 Uhr MABYBEBOP: A-Capella-Konzert live Tickets und Info unter www.chorgemeinschaft. reiste.net

KONZERT Eslohe, Schützenhalle, 19 Uhr Weihnachtskonzert mit dem Jungen Chor Eslohe, dem Ganz Jungen Chor und dem Jugendchor

Samstag, 11.01.2014 KONZERT Schmallenberg, Stadthalle, 20 Uhr World of Musicals www.resetproduction.de

FEST Schmallenberg-Bad Fredeburg, Kurhaus, 19.30 Uhr Beatabend Vorverkauf ab 16.12.2013 Info bei g.u.t. Bad Fredeburg, Tel. 02974-7037 oder www.powerofrock.de

Samstag, 21.12.2013

Samstag, 18.01.2014

KONZERT Schmallenberg, Stadthalle, 19.30 Uhr Weihnachtskonzert der Stadtkapelle und des Jugendblasorchesters

KONZERT Schmallenberg, Stadthalle, 19 Uhr Neujahrskonzert mit der Philharmonie Südwestfalen

Info beim VV Schmallenberg, Tel. 02972-974018

Sonntag, 22.12.2013 KONZERT Eslohe, Schützenhalle, 17 Uhr „Best of Weihnachtskonzert“ des Jungen Chors Eslohe gemeinsam mit dem Tobias Schütte Jazz Orchester weiterer Termin: Montag, 23.12.2013, 19 h

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Karten bei der Stadtsparkasse Schmallenberg. Info: Kulturelle Vereinigung, Tel. 02972-980139 oder www.kulturelle-vereinigung.de

KONZERT Meschede, Foyer Stadthalle, 20 Uhr Blues Company & The Fabulous B C Horns Kartenvorverkauf und Info beim wkm Meschede, Tel. 0291-2004747

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Freitag, 24.01.2014 und Samstag, 25.01.2014

Montag, 03.03.2014

THEATER Schmallenberg-Lenne, Schützenhalle Aufführung des Theatervereins Einigkeit Lenne

Lennestadt-Saalhausen, 15.11 Uhr Großer Rosenmontagszug, anschließend närrisches Treiben im Kur- und Bürgerhaus

weitere Termine: Samstag, 01.02.2014 und Sonntag 02.02.2014

Info www.kg-rotefunken.de

Samstag, 25.01.2014

Mittwoch, 12.03.2014

FEST Schmallenberg-Fleckenberg, Schützenhalle, 20.30 Uhr Winterfest

KUNST UND KULTUR Eversberg, Markes Haus, 20 Uhr Kleinkunstshow BUNTE KUH mit Gerd Normann und Die Twersbraken

Info bei Peter Börger, Tel. 02972-5450

Kartenvorverkauf und Info beim wkm Meschede, Tel. 0291-2004747

Sonntag, 09.02.2014

Freita, 14.03. 2014

KABARETT Schmallenberg, Stadthalle, 19 Uhr „Dat Schönste – Abschiedstournee“ – Kabarett mit Dr. Stratmann

KUNST UND KULTUR Arpe, Heumes Scheune, 20 Uhr WOLL-Abend: Sauerländer Kleinigkeiten „Küche – Kleinkunst – Kabarett“ mit Gerd Normann, Die Twersbraken und Überraschungsgästen

Kartenvorverkauf ab November 2013. Info: Kulturelle Vereinigung, Tel. 02972-980139 oder www.kulturelle-vereinigung.de

Samstag, 22.02.2014 MUSICAL Olsberg, Konzerthalle, 20 Uhr „Mother Africa“, Circus der Sinne

Kartenvorverkauf und Info bei Gasthof Voss/ Heumes Scheune, Tel. 02971-86971 Haben Sie auch eine Veranstaltung oder einen Termin, der hier veröffentlicht werden soll? Dann schicken Sie uns die Informationen an redaktion@woll-magazin.de

Eintrittskarten und Info bei der Olsberg Touristik an der Konzerthalle und unter Tel. 02962-97370

FEST Schmallenberg-Fleckenberg, Schützenhalle Aprés-Ski-Party Info bei Stefan Sprenger, Tel. 02972-7633

LESUNG Wenholthausen, Gasthof Seemers, 19 Uhr Rotzverdammi mit Reiner Hänsch – Lesen, Musik, Dönekes Karten im Vorverkauf: Tintenfaß Eslohe (ab 1.2.2014)

Sonntag, 23.02.2014 KONZERT Kloster Grafschaft, Kreuzgang, 16.30 Uhr Kammerkonzert mit dem Faust Quartett Info: Kulturelle Vereinigung, Tel. 02972-980139 oder www.kulturelle-vereinigung.de

Sonntag, 02.03.2014 KARNEVAL Schmallenberg-Niederberndorf, ab 14.11 Uhr Karnevalsumzug Kleinmünster/Niederberndorf, mit anschließender Party in der Schützenhalle Berghausen Info www.kleinmuenster-niederberndorf.berls.org

Montag, 03.03.2014 KARNEVAL Eslohe-Cobbenrode, 14.11 Uhr Karnevalsumzug

Neujahrskonzert Samstag, 18. Januar 2014 Philharmonie Südwestfalen Beginn: 19.00 Uhr

Stadthalle Schmallenberg Vorverkauf: Stadtsparkasse Schmallenberg enberg

Info www.c-c-v.info

Eslohe-Reiste, 14.11 Uhr Rosenmontagszug des Karnevalsverein Pulau Reiste

Stadt Schmallenberg

KULTURELLE VEREINIGUNG SCHMALLENBERGER SAUERLAND E.V.

Info www.pulau-reiste.de

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Die W.O.L.L.-Region – Das Sauerland! Es umfasst den nordöstlichen Teil des Rheinischen Schiefergebirges. Im Kern besteht die Region aus dem südlich der Möhne liegenden Teil des früheren, überwiegend katholisch geprägten Herzogtums Westfalen (Kurkölnisches Sauerland) und dem südlich der Ruhr liegenden Teil der früheren, überwiegend protestantisch geprägten Grafschaft Mark (Märkisches Sauerland).

Herausgeber:

Redaktionsanschrift: WOLL-Magazin Kückelheim 11 57392 Schmallenberg Telefon (02971)87087 redaktion@woll-magazin.de Redaktion:

Tiny Brouwers (tb) Katja Gohsmann (kg) Hermann-J. Hoffe (hh) Carina Middel (cm) Cedric Müller (mü) Ursel Schöne (us) Heike Schulte-Belke (sb) Kerstin Thielemeier (kt) Rainer Zepernick (rz) Claudia Wichtmann (cw)

Weitere Autoren:

Björn Bathen (bb) Wilhem Feldmann (wf ) Klaus-Peter Kappest (kk) Peter Kracht (pk) Daniela Köhler (dk) Lisa Mörchen (lm) Dr. Kerstin Matthies (km) Silvia Rinke (sia) Hubertus Schmidt Heidi Bücker (hb)

Korrektorat:

Carina Middel Ursel Schöne

Gestaltung:

Rainer Zepernick

Satz:

GLADE Print & Papier Manufaktur, Schmallenberg

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WOLL Magazin für Schmallenberg, Eslohe und Umgebung

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Kirchhundem/Lennestadt/ Finnentrop

Titelfoto:

Heidi Bücker

Fotos:

Laura Boucsein Tiny Brouwers Hermann-J. Hoffe Wilhelm Feldmann Heidi Bücker Ralf Litera Klaus-Peter Kappest Daniela Köhler

Worte, Orte, Land und Leute.

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