WOLL-Magazin – KiLeFi und Umgebung – Ausgabe 3

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3 . Frühjahr 2013

Magazin für Kirchhundem, Lennestadt, Finnentrop und Umgebung

WOLL Worte, Orte, Land und Leute.

Frühling in Nordafrika Mit dem Büssing in die Sonne

Schützenfeste im Kreis Olpe Der Kreisschützenbund

Unternehmerfrauen im Handwerk Monika Bilsings Arbeitskreis

www.woll-magazin.de . Schutzgebühr 3,- U


Wissens- und Rätselpark · Seminar- und Kongresszentrum

Hoch über dem Lennetal gelegen und weithin sichtbar liegen die SAUERLAND-PYRAMIDEN, mittlerweile ein heimliches Wahrzeichen des Sauerlandes. Darin befindet sich der GALILEO-PARK, ein Wissens- und Rätselpark in dem auf unterhaltsame und doch anspruchsvolle Art und Weise Wissen vermittelt und Interesse an neuen Themen geweckt wird. Dabei präsentiert der GALILEO-PARK sowohl wissenschaftliche als auch „rätselhafte“ Themen - sachlich, objektiv, offen und wertungsfrei.

Aktuelle Ausstellungen

06. Februar - 06. Oktober 2013

Medizin Kurios - Von der Ameise zur Schlüssellochchirurgie In der Vergangenheit war das Thema Medizin eng mit Glauben und Religion verbunden. Diese Konstellation hat über Jahrtausende hinweg auch die Fortschritte in der Neuerung der Medizin erheblich gebremst. Techniken und Verfahren der Chirurgie blieben bis zum 19. Jahrhundert relativ überschaubar. Diese Ausstellung zeigt eindrucksvoll die Entwicklung medizinischer Geräte und lässt auch den Gruseleffekt nicht zu kurz kommen.

30. März - 06. Oktober 2013

Kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät?

08. März - 10. November 2013

War bereits der Frühmensch Homo erectus ein Seefahrer? Hat Pharao Ramses II. schon Havanna geraucht?

HAIE - Gejagte Jäger Die Hai-Ausstellung informiert über die faszinierende Welt der Haie - vom Lebensraum „Wasser“ hin zur Entwicklung der ersten Hai-Formen vor über 400 Millionen Jahren. Was macht Haie zu so erfolgreichen Räubern? Erfahren Sie, wie sich die Haie in ihrer langen Geschichte zu den hochspezialisierten, formenreichen TopJägern der Meere entwickelten. Doch auch das oft problematische Verhältnis zwischen Mensch und Hai wird thematisiert.

Mit diesen und weiteren spannenden Fragen setzt sich die Sonderausstellung „Kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät?“ auseinander. Der Archäologe, Seefahrer und Autor Dr. Dominique Görlitz, bekannt durch seine Experimentalreisen im Mittelmeer und Nordatlantik mit den vorzeitlichen Schilfbooten ABORA I bis III, ist einem der ungelösten Rätsel der Archäologie auf der Spur: Standen die Hochkulturen der Alten Welt mit den Ländern der Neuen Welt jenseits des Atlantiks in einem Kulturaustausch? Weitere Infos:

www.galileo-park.de

GALILEO-PARK | Sauerland-Pyramiden 4 - 7 | 57368 Lennestadt | Tel.: 02721 600 77-10 info@galileo-park.de | Öffnungszeiten: Di - So 10 - 17 Uhr


WOLL Magazin für Kirchhundem, Lennestadt, Finnentrop und Umgebung

Ausgabe 3 / Frühjahr 2013

Worte, Orte, Land und Leute.

SEITE 6

Titelfoto: Jörg Hoffmann bei seiner ersten Frühlingsfahrt nach Nordafrika (Tunesien)

Jörg Hoffmann und seine Büssings

SEITE 52

Neue Serie: Schützenfeste im Kreis Olpe

SEITE 42

Dani & Maxi im "Überkreuzinterview"

Seite 6

Der Büssing ist sein Leben

SEITE 74

Unternehmerfrauen im Handwerk des Kreises Olpe

Seite 52

Jörg Hoffmann, der ewig junge Europäer Seite 10

Klementine Henrichs

Seite 64

A star is born Seite 13

Wellnessoase Würstesinger Unterwegs in Schönholthausen

Im Wechselbad der Gefühle Aqua Fitness für Schwangere

Seite 66

2 Männer machen einen Saunagang Seite 34

Serie: Schützenfeste Der Kreisschützenbund Olpe

Der Dino und das Bikefitting Mehr Clemens geht nicht

Seite 74

Unternehmerfrauen statt Quotenfrauen Der Arbeitskreis von Monika Bilsing

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Wieder ein toller Schnappschuss unseres WOLL-Freundes Otto Kordes aus Benolpe

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Editorial LIEBE LESERINNEN UND LESER,

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ir hoffen, dass Sie alle einen gesunden und er folgreichen Start ins neue Jahr hinter sich haben und I hre Wünsche und P läne in E rfüllung gehen. Die WOLL-Redaktion bedankt sich schon jetzt für I hre Unterstützung, denn es haben sich eine M enge von Ihnen gemeldet, die Geschichten für uns und Sie haben. In der I hnen vorliegenden Frühlingsausgabe, die wir abermals kostenlos verteilen, finden S ie wieder einzigar tige Geschichten, die spannend und lesenswert sind. Wir waren z.B. in Bausenrode und lassen 2 Zeitzeugen aus ihrem Leben erzählen, haben eine Geschichte rund um das Leben eines „Büssings“ entdeckt und stellen I hnen den Mann vor, der seit mehr als 35 J ahren Menschen mit seinen „D oppeldeckern“ durch Europa fährt und mit ihnen die Liebe zur F otografie, Natur und Umwelt teilt. Lassen Sie sich mitnehmen auf R eisen in die Welt der Hobbykünstler, Vereine, Eigeninitiativen, „Würstesänger und Sunnenfiuler“. Wir haben spannende I nterviews für S ie, in denen z.B. zw ei junge Menschen über ihre gemeinsamen privaten und ber uflichen Lebensziele berichten. Dazu kommen F irmenjubiläen, das J ugendkulturfestival in Lennestadt, die Unternehmerfrauen im H andwerk des Kr eises Olpe und die Initiative der „Sauerländer-Männergruppe“.

Erstmals haben wir eine neue Serie für Sie aufgelegt. Im Rahmen der Vereinspräsentationen beginnen wir mit dem gerade bei uns bekanntesten und beliebtesten Vereinsengagement: Das Schützenwesen im Kr eis Olpe steht von seiner M itgliederstärke her an ganz vorderster Stelle. Wir werden in Partnerschaft mit dem Vorstand des Kreisschützenbundes Geschichten finden und schreiben, die Sie so noch nirgendwo gelesen haben. D a gibt es 72 Schütz envereine/-bruderschaften neu zu entdecken, sie nach E rzählenswertem abzuklopfen und Menschen zu finden, die uns die G eschichten hinter der jeweiligen Geschichte liefern oder uns K ontakte vermitteln, damit wir Ihnen, abseits von den üblichen Veröffentlichungen, Histörchen, Anekdoten, Aktuelles oder einfach bisher v erborgene oder zur ückgehaltene Informationen „woll-gerecht“ liefern können. Wenn Sie als Schützenbruder/-schwester auch über solch engeren Kontakte und kleine Geschichten verfügen, lassen Sie es uns wissen. Brauchen Sie Hilfestellung bei der Formulierung, keine Angst, wir schaffen das gemeinsam. Stöbern Sie in Ihren Fotoalben oder in den weggelegten Schachteln und Kisten mit alten optischen E rinnerungen oder nehmen S ie sich die letzen Urlaubsbilder vor. Halten Sie Ausschau nach tollen Schnappschüssen aus der N atur, Ihrer Freizeit oder v on Ihren Studienreisen, je ausgefallener desto besser. Ihr Wolfgang Klein

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Der Büssing ist sein Leben J Ö RG H O F F M A N N , D E R E W I G J U N G E E U RO PÄ E R

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Jetzt wurde er energisch und ls Jörg Hoffmann aus fragte nach dem Chef , der ihm Meggen 1975 sein S tudium wenige Augenblicke später an der F achhochschule in K öln gegenüber saß. im Bereich „künstlerische Fotografie u. K unstdesign“ erfolgreich absolviert hatte, wus„Wieviele Busse möchten S ie? ste er noch nicht, dass er ein paar Ich habe hier 10 S tück!“ Jörg Jahre später mit gr oßen traute seinen Ohren nicht. „Erst Reisebussen die Welt erkunden mal einen, ich möchte Abenteuersollte. Seine Abschlussarbeit Busreisen anbieten, woll.“ H err hatte die Landschaftsfotografie Koop, der Chef der B VG, war zum Thema und wo könnte das angetan von der G eschäftsidee Licht für seine B ilder gewaltiger unseres Sauerländers und 2 und eindrucksvoller sein als im Wochen später konnte Jörg, stolz Norden? Das aber ausger echnet wie Bolle, seinen D oppeldecker dafür das Nordkap sein Reiseziel mit der Kennziffer 1443 in Berlin Drei Veteranen, Jörg, Wolfgang und der Büssing, noch in Bestform wurde, konnte nur ihm einfallen. abholen. Natürlich mit einem Wohnmobil, um ganz nah an den Menschen, Tieren, der Umwelt und der Natur zu sein. Ich denke, das war die Aus Bus 1 (1978) wur den 3 (1979) und schließlich 8 (2002). entscheidende Reise, die sein Leben beeinflussen sollte. H ier entUnd Jörg`s Travellin`house tours erlebte einen S iegeszug durch stand die Idee, zu fotografier en, zu r eisen und dabei M enschen ganz Europa. In der Z wischenzeit hat sich an seiner kennenzulernen oder mitzunehmen, um in ihnen die Leidenschaft Unternehmensphilosophie, mit unternehmungslustigen fürs Fotografieren zu wecken. Also erst N ordkap, dann Prüfung Menschen und Amateurfotografen zu den schönsten „Fleckchen“ und dann musste ein Bus her. unserer Nachbarländer zu fahren und ihnen Fototipps zu geben, nichts verändert. Das war nicht einfach, denn Menschen mitnehmen, die auf der Reise sitzen und schlafen können, ging nicht mit den normalen Bussen. Also ein Doppeldecker! Unten sitzen und oben schlafen. Jörg erinnerte sich an seine R eise als Schüler nach B erlin und beschloß, sich dort nach einem dieser großen „Gelben“ umzusehen. Er rief bei den B erliner Verkehrsbetrieben (BVG) an, trug seine Idee einer Frau Zimmermann, deren Namen er bis heute nicht vergessen hat, v or und erhielt die kur ze Antwort: „Wir verkaufen keinen B us!“. Jörg reichte diese A ussage nicht und kurze Zeit später fuhr er selbst nach B erlin. Bei der BVG in der Potsdamer Straße traf er auf besagte Frau Zimmermann, die ihn Der neue CULTBUS auf Clubtour wieder mit der gleichen Aussage konfrontierte.

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Jörg Hoffmann organisiert bis heute alle Touren selbst und wenn ein Club die R eiseroute vorgibt, checkt er tr otzdem alle Campingplätze auf der R eisestrecke. Obwohl ihn in den 35 Jahren eine Menge Fahrer unterstützt haben, sitzt er auch heute noch gern am S teuer. Auf die Frage, wie viele Kilometer er in dieser Zeit auf dem „Bock gesessen“ habe, kommt nach einer kurzen Denkpause die Antwort: „600.000 Kilometer, vielleicht sogar mehr. Das ist eine S trecke, mit der wir fast 14 mal den Globus umrunden könnten.“ „Wahnsinn!“, sage ich nur. Was ihm auf den einz elnen Etappen am besten in E rinnerung geblieben ist, will ich wissen. „Da ist u.a. meine 1. Schottlandfahrt 1979, wo es ununterbrochen geregnet hat, die Wintertour nach Marokko 1980/81 und v or allem die Klassenfahr ten mit meinem ehemaligen P ennälerkollegen Hubert Hufnagel vom Gymnasium Maria Königin. Die längste Reise ging von Maumke zum Nordkap (ohne Teilnehmer), von dort mit acht Amateurradfahrern als Begleitbus nach Syrakus auf Sizilien und von da zurück nach Maumke, insgesamt 17500 Kilometer.“ „Und die längste Tour, die du allein gefahr en bist, Jörg?“ Auch hier überlegt er nicht lange: „D ie Wintertour 1980/81, das waren 12.552 Km. Beide Touren haben unsere damals schon fast 20 Jahre alten Doppeldecker aus Berlin ohne Probleme gemeistert.“ Auf meine Frage, ob sich die Z ielgruppe und Ansprüche der Interessenten in den 35 J ahren verändert hat, meint der

Hubert Hufnagel und seine Unterprima 1985 in Südfrankreich

Das Innenleben im neuen CULTBUS

„Busabenteurer der Landstraße“: „F rüher haben wir viele Kegelclubs, Vereine etc. gefahr en. Durch die zunehmenden Billigfliegerangebote ist diese Zielgruppe so gut wie weggefallen. Wir mussten neue I deen und K onzepte entwickeln, um den unterschiedlichsten Bedürfnissen nachzukommen. Die Folge waren und sind jährliche „Oldtimer-Veranstaltungen“ in England, die wir aktuell mit 5 Bussen anfahren, Nostalgische Eisenbahn-Events in der Schw eiz, sog. E uropa-Touren und „Holland-Radreisen“. Vor allem aber wollen die G äste mehr Komfort als in den Anfangsjahr en, z.B. Klimaanlage oder auch Tiefkühlschrank.“ „Und was geht in der Z ukunft noch? “, will ich wissen. „D ie Oldtimer-Bustouren sind im Kommen“, ist seine kurze Anwort. Und dann beginnen Jörgs Augen zu leuchten. „Stell dir vor, ich werde die ältesten B usse, meine B üssings von 1961 und `64, wieder entmotten und aktivieren. Meine Berliner Doppeldecker, die Frau Zimmermann niemals verkaufen wollte. Auch Frauen können irren, siesse!“

Auf dem Campingplatz in Nizza

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„Wie sieht es eigentlich mit „Wiederholungstätern“ aus? H ast du Mehrfachbucher unter deinen Abenteurern? “ Auch hier überlegt J örg Hoffmann nicht lange: „Da gibt es einen Kegelclub aus Grevenbrück, ein ehemaliger aus Halberbracht, das Gymnasium von Stift Keppel oder der Pastoralverbund Meggen, Maumke, Halberbracht. Da sage ich doch an dieser S telle ein Dankeschön an P astor Ludger Wollenweber und an Gerd Schäfer.

Jörg: Das issa, mein erster Büssing!" "

Allerdings hat auch eine G ruppe von damals bis heute B usverbot. Die Betroffenen wissen schon, wer gemeint ist. Das war aber auch der einzige „Ausfall“ in den 35 Jahren, toi, toi, toi.“ Zum Schluß blicken wir beide in die Z ukunft, denn schließlich kennen wir uns auch schon mehr als 45 J ahre (zwei 68er sozusagen). Jörg, was gibt es an neuen Ideen für 2013? Travellin` housetours ist out, Cultbus ist in oder? “ “Brandneu sind die “4-tägigen nostalgischen Touren im S auerland“ mit den Oldtimerbussen, meinen Büssingschätzchen und Radreisen zu ebenfalls nostalgischen Veranstaltungen in Europa. Und da vieles heute ein bisschen retro und kultig ist, habe ich mir den S atz eines Reiseteilnehmers zu eigen gemacht. D er sagte am E nde einer Tour: „Hömma, der Bus is Kult, woll!“ So entstand der neue Name CULTBUS!“

Produktvielfalt im Metten Werksverkauf! 8

Was wollten Mark Spitz, Klaus Steinbach und Peter Nocke eigentlich 1982 in Altenhundem?

Und ich v erabschiede mich v on Jörg Hoffmann mit den Worten: „Vor dreißig Jahren war ich mit der Schülermannschaft des SSV Elspe und dir trav ellin`mäßig in Zandvoort. Vielleicht sollte ich heute den ander en Komfort im neuen Cultbus mal genießen. Aber nur, wenn du fährs, o .k.“ Jörg nickt wie fr üher und zieht sich zur Ausarbeitung einer speziellen „WOLL-Reise“ zurück. „Er ist halt ein „W OLL-Cultman“, der sich vor vielen Jahren mal in einen „hochhackigen“ B üssing verliebt hat, verstehsse.“ (womo) ■

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Das Kraut, das Menschen fröhlich macht GASTRONOMIN „TRUDI“ STEINHOFF HEGT EINE GANZ BESONDERE PFL ANZE VON S TEFAN SC HRÖDER

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a, ich baue es immer noch an“, sagt Trudi Steinhoff, die S eniorchefin vom Gasthof Steinhoff in Schönholthausen, auf die schüchterne Frage des R edakteurs hinter v orgehaltener Hand. „Menschen kommen im Frühling zu uns, um es zu genießen, und gehen danach immer glücklicher nach Hause, als sie gekommen sind.“

Trudi hingegen lässt sich nicht lumpen und schwört auf die wissenschaftlich er wiesene, beschwingende und heilende Wirkung des Originals. Dafür ist eigens ein Beet hinterm Haus reserviert. Liebevoll kultiviert, gehegt und gepflegt, findet der Waldmeister in Schönholthausen optimale Wuchsbedingungen. Freunde der gepflegten Gastronomie können das im Frühjahr im Gasthof Steinhoff wieder mit jedem Schluck bestätigen.

Verschwörerisch lächelnd führt sie den Redakteur zu einem verschneiten Beet am Hausrand. „Hier Es lohnt sich also ganz bestimmt, das fr ühlingswird es im Frühjahr wieder wachsen“, schmunzelt hafte Schönholthausen zu besuchen. Und passend Trudi, „es ist pflegeleicht, wuchsfreudig und leicht Trudi und ihr „Wunderkraut“ zur Maibowle gibt's dann auch wieder lecker en zu verarbeiten. Die Menschen kommen zu uns, Spargel bei Steinhoffs in Holzen... Beste Aussichten, woll? ■ um den guten G eschmack und die wohltuende Wirkung zu erfahren.“ Und daraus wird Maibowle...

Trudi Steinhoff spricht selbstverständlich von Galium odoratum aus der F amilie der Rötegewächse (Rubiaceae)- dem Waldmeister! Wenn der M ai kommt, das Grün schießt und die Knospen sprießen, lassen die Sauerländer es sich gern draußen gut gehen. Dabei nehmen sie, dem Wonnemonat entsprechend, etwas Leichtes, Beschwingendes zu sich. Im Falle der G äste des H auses Steinhoff ist dies Trudis berühmte Waldmeisterbowle.

Die kommt heutzutage leider in vielen Fällen aromatisiert daher, ähnlich der G ötterspeise oder der B rause, und gaukelt dem Genießer den v om sekundären Pflanzenstoff Cumarin verursachten besonderen Geschmack des Waldmeisters nur vor.

Und wann kommsse?

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Klementine Hendrichs DER „X -FACTOR“ AUS EL SPE VON CL AUDIA WIC HTMANN

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enn Klementine Hendrichs spricht, hat sie eine fr eundliche, helle, eher leise Stimme. Wenn Klementine H endrichs singt, wird ihre Stimme zur Röhre: Soulig, tief, laut, ein bisschen schmutzig - weghören geht nicht. Und wer sie ein Mal hört, will auch gar nicht mehr weghören. Klementine ist 23 J ahre alt, kann nicht nur singen, sondern ist auch noch hübsch, kommt aus Elspe und hat eben wegen dieser Stimme an der Casting-S endung „X-Factor“ auf Vox teilgenommen. P lötzlich wurde sie berühmt, hatte Fans, die bis heute geblieben sind, war ein Fernseh-Star. Wer beim „X Factor“ weiter kommt, entscheiden die F ernsehzuschauer. Im Viertelfinale erhielt Klementine

nicht genug S timmen und musste gehen. Enttäuschung? Nein. Klementine ist stolz und froh, bei der Casting-S how dabei ge wesen zu sein. Ihre Teilnahme bei „X-Factor“ sieht sie als Ansporn, weiter ihren Weg zu gehen, bis sie ihr Ziel erreicht hat, ihr e Berufung zum B eruf geworden ist. Sie will von ihrem Gesang leben können und tut alles dafür. Und wie geht es ihr, Monate nach „X-Factor“, wenn sich der R ummel um sie gelegt hat? „Gut!“, sagt sie. Sie hat einige Zukunfts-Ideen im Kopf, möchte das aber erst offiziell machen, w enn sie sich endgültig entschieden hat. Bis dahin tritt sie in der R egion auf. Zum Beispiel auf

Das war der X-FAKTOR

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dem WOLL-Abend in Meggen. Dort hat sie S ongs von Leona Lewis und Lana D el Rey gesungen und mit der S auerländer Kult-Band „ZOFF“ die „S auerland-Hymne“. Auch die Dinnershow der Karl-May-Spiele Elspe hat sie mit ihrer Stimme begleitet und bereichert. Klementine covert zwar gerne S ongs, interpretiert sie aber auf ihre eigene Ar t. „Jeder Mensch ist unterschiedlich und dar um sind es auch meine Cover-Versionen.“ Einige ihrer Songs hat sie auf das Internetportal YouTube hochgeladen. „Nebenbei“ macht sie auch noch M odefotos. „Und wenn ich nicht singe, v or der Kamera stehe oder an meiner Zukunft arbeite, helfe ich meinen

Eltern in ihrer Fahrschule aus“, lacht sie. Im Sommer möchte sie ihren Master in dem S tudiengang „Medien und G esellschaft“ machen. Langweilig wird ihr sicher nicht. Bis 2012 hat sie auch noch in der Garde getanzt, das schafft sie nun aus Z eitgründen nicht mehr. „Ich kann leider nicht mehr jede Woche am Training teilnehmen.“ Dabei feiert Klementine für ihr Leben gerne Karneval. In diesem Jahr hat sie sich mit ihr en Freundinnen als „Super Heroes“ verkleidet. Klementine fühlt sich nicht als etwas B esonderes, sie will einfach nur singen und ihr Leben genießen. „Ich bin die gleiche Klementine wie früher und das werde ich auch immer bleiben.“ ■

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Wellnessoase Oberhundem ZWEI MÄNNER MAC HEN EINEN SAUNAGANG VON PETER UND WOLFGAN G

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Der zweite Gang fand in einem maritimen Klima statt, einem ganz neuen Saunagefühl bei angenehmen 80° C L ufttemperatur und einer Verweildauer von 15 Minuten pro Saunagang. Es folgte eine w eitere Ruhephase von ca. 25 Minuten im schön dekorierten Ruheraum.

iebe Leser/Leserinnen, wir hatten Ihnen ja in der letzten Ausgabe einen Saunagang in der Wellnessoase in Oberhundem vesprochen. Ende Januar war es soweit. Peter und ich hatten einen Gesprächstermin vor Ort mit N icola Kleffmann, der S aunameisterin und Chefin der Wellnessoase. Sie empfahl uns einen Rundgang bei dem wir die einzelnen Stationen kennenlernen sollten.

Nicola Kleffmann

Als nächster Gang stand die Asiatische Sauna auf dem P rogramm. Bei einer Temperatur von über 90° Celsius wohl eher etwas für geübte Saunagänger, woll.

Gemütlicher Ruheraum...

Finnische Sauna

Start war in der F innischen Sauna mit 80° - 90°C Temperatur. Maximale Verweildauer 17 M inuten für 10 - 12 P ersonen. Danach ab in den R uheraum und 25 M inuten Erholung - wer will kann zur Abkühlung auch kurz ins kalte Wasser... Brrrrh!

Salzkristallsauna

Nach dem dritten G ang mochten Wolfgang und P eter nicht mehr. Sie zogen den vierten Gang vor. Den an die Saftbar. Die nächsten Gänge in der Sommerausgabe. WOLLSEIN! ■

Abschluss im gemütlichen Barbereich

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Oldtimerfreunde Saalhausen 2 0 J A H R E , 12 F R E U N D E – E I N E L E I D E N S C H A F T VO N DA N I E L A KÖ H L E R

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s ist zwar noch etwas hin, aber am 26. M ai, dem Sonntag nach Pfingsten, ist es wieder soweit. Dann wird der schmucke Luftkurort Saalhausen rund um das Kur- und Bürgerhaus wieder zum Mekka für Oldtimer- Freunde und Fans aus dem ganz en Bundesgebiet. Was vor 20 Jahren im Kleinen und mit einem M otorrad er Marke „Miele K 100“, im Volksmund auch gerne Nachkriegs hühnermörder genannt, begann, ist mittlerweile zu einer festen Größe im Das issen Auto, woll! Saalhauser Veranstaltungskalender und zu einem K ultevent der Oldtimer- Szene geworden. Ein Club „für alles Alte was Räder hat“ – das war die Grundidee von Heinrich Bruns, der mit oben bereits erwähntem Motorrad den Grundstein für den heutigen Club legte. „D ie Idee war es, ein Treffen zu veranstalten und es wurden noch andere Leute mit ins Boot geholt“, erinnert sich Heinrich Bruns. Leute wie Raimund Schmidt, der schon immer von einem alten Unimog geträumt hat und für den sein 52- J ahre altes Traumgefährt die „ultimativste Art ist, Cabrio zu fahren“. Oder Stefan Daus, der es liebt mit seinem cr eme- beigen 73er Trabi oder einem Görecke Fahrrad Bj. 1949 dur ch das Sauerland zu düsen. Schon das erste Treffen der „Oldtimerfreunde“ wurde ein großer Erfolg. „100 Fahrzeuge kamen seinerzeit nach Saalhausen. Heute sind es bei den Treffen etwa 250. D ie Anzahl ist immer abhängig vom Wetter“, erklärt Raimund Schmidt.

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Benzingespräche und mehr Vom Trecker bis zum Unimog, vom Fahrrad bis zum Motorrad, vom Kinderwagen über Rasenmäher und G oggo bis hin zum schnittigen und chromblitzenden Männertraum- sie alle kommen J ahr für Jahr nach S aalhausen. Das Erfolgsrezept ist simpel: „Es ist ein nettes und zwangloses Treffen. Es geht hier nicht darum zu gewinnen. Es gibt auch keine S tart- oder Anmeldegebühren. So lange die Veranstaltung sich selbst trägt, ist das in O rdnung für uns. Wir wollen einfach nur Spaß und bei vielen „Benzingesprächen“ schöne Stunden unter Gleichgesinnten verbringen“, so der Tenor der zwölf Clubmitglieder, die sich auch gerne mit ihr en historischen Schätzchen auf den Weg machen um andere Oldtimertreffen zu besuchen. Und weil es für zwölf Leute doch ziemlich aufw endig ist, eine solch gr oße Veranstaltung zu stemmen, gibt es in jedem Jahr die tatkräftige Unterstützung des Elferrates der Roten Funken Saalhausen. Man hilft sich im Dorf. Über was werden die wohl sprechen?

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natur pur Lennestadt Wigeystr. 10 Lennestadt-Altenhundem Tel. 0 27 23 / 63 65 www.naturpur-lennestadt.de Mo.-Fr. 9.00 - 18.00 Uhr Sa. 9.00 - 13.00 Uhr "Der Club für alles, was Räder hat."

Olpe Friedrichstr. 9, Ecke Kolpingstr. 57462 Olpe Tel. 0 27 61 / 14 06 www.bioladen-olpe.de Mo.-Fr. 9.00 - 18.00 Uhr Sa. 9.00 - 13.00 Uhr

Jede Menge Youngtimer

Faszination Oldtimer Was ist es, was den R eiz ausmacht an „allem Alten was Räder hat“ für die S aalhauser Freunde (und Freundinnen!)? „Man kann, im Gegensatz zu den modernen Autos, noch selber dran Schrauben!“ Da sind sich die O ldtimerfreunde einig. „Und außerdem“, so schwärmen sie, „ ist es ein ganz besonder es Gefühl ein altes A uto zu fahr en. Die Straßenlage, das Geräusch…- Oldtimer fahren ist nicht einfach nur ein H obby. Es ist ein Lebensgefühl.“ ■

Für Sie beim regionalen Erzeuger vor Ort – damit Sie wissen, wo‘s herkommt! Ihr Thomas Hesse

Kölner Straße 101 57368 Lennestadt Tel. 0 27 21 - 71 52 24 7 Bestes aus dem Siegerland

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Jedes Teil hat seine Geschichte“

K L AU S A LT E R U N D D I E V I L L A B E R E N S - A L L E S AU S S E R G E WÖ H N L I C H VO N DA N I E L A KÖ H L E R

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ückblick. Wir schreiben das J ahr 1911. Im Nordirischen Belfast läuft die RMS Titanic vom Stapel, im Hamburg sorgt die Eröffnung des Alten Elbtunnels für Schlagzeilen, die Richard Strauss Oper „der R osenkavalier“ wird in Dresden Ur - aufgeführ t, in Bilstein lässt der F abrikant Berens eine Villa erbauen. Heute, 102 Jahre später, gibt es die Villa noch immer. Zart gelb gestrichen, thront sie mit ihr em unverwechselbaren Turm über den D ächern von Bilstein.

Von Stühlen, Bildern und erdigen Klängen Klaus Alter, gebürtig aus Schlesien, lebt seit zwanzig J ahren in der Villa Berens und machte das altehr würdige Gebäude zu einem künstlerisch bedeutendem Ort, weit über die G renzen Lennestadts hinaus. Die Welt des Klaus Alter , die sich hinter den Türen der Villa auftut, ist vielseitig und beeindr uckend. Klaus Alter , der Mann der lange J ahre das Kindermuseum in Wuppertal - Langerfeld leitete, hat eine Schwäche für ausgefallene Sitzmöbel, malt herrliche B ilder, erforscht allerlei Klänge und spielt gern auf dem Instrument der australischen Ur - Einwohner: Dem Didgeridoo, das mit seinen er digen Tönen die Welt wieder ins Gleichgewicht bringt und ihm zu innerer Ruhe verhilft. Mythenhafter Kontrast Kontrast, Charakter, Assoziation - so kann man nicht nur das Innere des Hauses, sondern auch die vielen Lichtskulptur en die sich in nahezu jedem S tockwerk wiederfinden, beschreiben. Modrig wirkendes und v on der S onne ausgelaugtes Treibholz erfährt bei Klaus Alter eine neue B edeutung - mythenhaft und faszinierend lädt der K ontrast aus altem H olz, Glas und Licht zum Nachdenken ein. Jedes Teil, welches sich im Haus befindet, hat seine eigene G eschichte: „Ich arbeite mit dem, was ander e Leute wegschmeißen“, erklärt der Künstler schlicht. Seit April 2012 ist die Villa Berens um einen wichtigen Bestandteil reicher geworden: Die offene G alerie. „Sie soll v or allem jungen K ünstlern aus der R egion, aber auch M usikern, Schreibern etc. zur Verfügung stehen, damit sie ihr e Kunst und ihre Werke der Ö ffentlichkeit präsentieren können“, er klärt Klaus Alter das K onzept, welches sich bei „fr eien“ Künstlern wachsender Beliebtheit erfreut.

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schlechter es einem Land geht desto sorgfältiger und ernster sind die Bilder. Bilder von Kindern aus Thailand fallen besonders durch ihre filigranen M uster auf.“ Aber ganz gleich ob Industrienation oder Entwicklungsland, traditionsbewusste oder weltoffene Kulturen: Die Kinder der Welt malen gerne! Und das ist wichtig. Davon kann man sich ab dem 17. März in Bilstein selbst ein Bild machen. ■

Kinderbilder aus aller Welt Am Sonntag, den 17. März wird um 11 Uhr in der Villa Berens eine ganz besonder e Ausstellung eröffnet. „Es wir d hier eine Ausstellung von Kinderbildern aus aller Welt geben“, v errät Klaus Alter und z eigt einige der E xponate, die im Rahmen der Ausstellung zu sehen sein w erden. „Die Idee kommt aus Wuppertal: Dort befindet sich im Kindermuseum, mit mehr als 80 000 Werken kleiner Künstler aus allen Winkeln der Erde, die größte Sammlung von Kinderbildern der Welt.“ Etwa 500 Werke sind ab dem 17. M ärz in Bilstein ausgestellt und wer die Kunstwerke der kleinen Künstler betrachtet, wird verblüfft seindenn die U nterschiede sind nicht zu übersehen. Klaus Alter: „Die Unterschiede sind gravierend. Je besser es einem Land geht desto lustiger, aber auch ober flächlicher sind die B ilder- je

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil.

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“Shareen hat Vettel auf dem Zettel!“

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elcher Junge träumt heute nicht v on einer Schumacher- oder aktuell v on einer Vettel-Karriere? Die beiden haben ihre ersten S puren als Kar tfahrer in den Beton oder Asphalt einer S lalompiste irgendwo in D eutschland gefräst. Prominent, reich, beliebt, v erehrt, das ist schon einen Kinder traum wert. Aber ein Mädchen auf den „G ummi-Spuren“ der „Schnellen, Reichen und Schönen“? Diese Geschichte klingt spannend und macht Lust auf mehr Infos, woll.

WOLL: „Mit wie vielen K indern und/ oder Jugendlichen hast du angefangen?“ M.P.: „Beim Start hatte ich 9 Teilnehmer“. WOLL: „Und wie alt sind sie im Schnitt?“ M.P.: „Das geht von 7 bis 23 z.Zt.“

WOLL: Was ist das früheste Eintrittsalter?“ M.P.: „In der R egel 7 J ahre, um mit 8 Jahren die ersten offiziellen Meisterschaften Eine erfolgreiche Fahrerin: Shareen Peuser fahren zu können. U nsere Shareen war allerdings schon mit 5 Jahren beim Training dabei.“ Shareen Peuser, 13 Jahre, aus Grevenbrück ist eines der mutigen WOLL: „Wie ist die Zusammensetzung Jungen/Mädchen?“ Mädels aus der „N achbarschaft“, das allsamstäglich mit F reude M.P.: „Unser Verein hat im ganzen Sauerland den größten pround Leidenschaft in ihr Kar t steigt und den r ot-weißen zentualen Anteil an Mädchen in der Jugendgruppe. Das war aber Pylonenmännchen den fortwährenden Kampf ansagt. Ihr Trainer schon von Beginn an so.“ und Betreuer ist Vater Michael, der mein heutiger I nterviewpartner ist. WOLL: „Was müssen die E ltern für eine M itgliedschaft bezahlen?“ WOLL: „Michael, wie kommst du auf eine solche M.P.: „Aktuell ist der Jahresbeitrag 35,00 € pro Sprössling. Es ist Freizeitbeschäftigung für deine Tochter?“ aber Pflicht, das sich zumindest ein E lternteil dem Hauptclub M.P.: „Ich selber gar nicht. M eine Frau hatte unser en Sohn anschließt. Auch hier beträgt der Jahresbeitrag 35,00 €.“ Marcel 2001 im Kar tclub angemeldet. I ch bin erst 2002 als Elternteil und 2005 als Jugendleiter in diesen Club eingestiegen. WOLL: „Und wie sieht es mit ander en Kosten aus, z.B. für 2006 haben wir dann einen eigenen Club gegründet. Der nennt die Ausrüstung?“ sich MSC S üd Sauerland und ist ein M otorsportverein angeM.P.: „Die Fahrer/rinnen brauchen H elm, Schuhe und schlossen beim ADAC.“ Karthandschuhe. Das muß sein, um am Training und an Meisterschaften teilnehmen zu können.“

Die Gründung 2006

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WOLL: „Wo, wann und wie oft findet das Training statt?“ M.P.: „Seit 2012 trainier en wir auf dem G elände der F irma Heinrichs im I ndustriegebiet unterhalb der P yramiden in Meggen. Und zwar immer samstags ab 14 Uhr . Dort haben wir auch das gesamte Equipment wie die Karts, 180 Pylonen für den Trainingsparcours und das E rsatzteillager untergebracht. E in herzliches Dankeschön an die F amilie Heinrichs, die uns das Trainingsgelände zur Verfügung stellt.“

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WOLL: „Wer baut denn den Parcours auf?“ M.P.: „Das übernehmen die Älteren, die schon länger dabei sind. Es gibt bei uns im Kar tslalomsport einen festen ADA C Regelkatalog, der strikt eingehalten w erden muß. D enn nicht Geschwindigkeit ist das Trainingsziel, sondern die Geschicklichkeit. Die Betreuung der Kinder und J ugendlichen übernehmen die er fahrenen Mitglieder. Wir sind eine gr oße Familie, wo jeder seine Aufgabe hat. Unsere Tochter Sina, mittlerweile 20, ist seit 2002 dabei und fähr t erfolgreich Kart. Sie betreut die J üngeren mit spor tlichem Ehrgeiz, Hingabe und Leidenschaft.“ WOLL: „Nehmen die Kleinen auch an Meisterschaften teil?“ M.P.: „Natürlich! Regelmäßig pro Jahr 8 ADA C Westfalen Vorläufe, 8 Läufe zur Sauerlandmeisterschaft und 6 Läufe in der Siegerlandmeisterschaft. Das sind 22 M eisterschaftsläufe pro Jahr.“

Tochter Sina Peuser trainiert und betreut die Jüngeren

dass die Mannschaft wie zuletzt im Jahr 2012 im Sauerlandpokal und auch schon in der ADA C Westfalenmeisterschaft den 1. Platz belegt hat. A uch haben wir schon mehr fach Teilnehmer/ Teilnehmerinnen für die Deutsche Meisterschaft gestellt.“

WOLL: „Habt Ihr auch spezielle Eigenevents?“ M.P.: „Bis 2011 gab es 1x pro Jahr einen „Nachtkartslalom“. Da hatten wir bis zu 120 Teilnehmer. Leider steht uns das dafür geeignete Gelände nicht mehr zur Verfügung.“

WOLL: „Michael, Hand aufs Herz, braucht Ihr Nachwuchs im Jugendbereich?“ M.P.: „Sicher, denn gerade bei den Kindern zwischen 7 und 8 Jahren, wird der G rundstein gelegt für die er folgreiche eigene sportliche Zukunft wie auch des Vereins.“

WOLL: „Geht das bei Heinrichs nicht?“ M.P.: „Haben wir noch nicht angesprochen, aber ich denke eher nicht, da dort Nachts gearbeitet wird. Aber irgendwas „Neues“ fällt uns schon ein.“

WOLL: „Wo bekommen die interessierten Eltern die speziellen Infos über Euch?“ M.P.: „Auf www.msc-sued-sauerland.de erfährst du fast alles über uns. Oder einfach nur anrufen.“

WOLL: „Und wie siehts mit den Erfolgen aus, ist dein Team „treppchenmäßig“ mit dabei?“ M.P.: „In der Regel immer, nicht nur dass die einz elnen Fahrer/ Fahrerinnen immer auf dem Treppchen stehen, sondern auch

WOLL: „Habt Ihr einen Veranstaltungskalender?“ M.P.: „Klar, den stimmen wir beim J ugendgruppenleitertreffen für die einzelnen Meisterschaften am Anfang des Jahres mit den anderen Vereinen ab, damit es keine Überschneidungen gibt.“

Eindruck vom Nachtkartslalom

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WOLL: „Michael, du als J ugendleiter hast ja eine sehr v erantwortungsvolle Position. Was lernen die Mädels und Jungs von Anfang an im Club?“ M.P.: „Das wichtigste ist, Respekt vor diesem Sport und vor den Teampartnern und den Gegnern zu haben. Toleranz im Umgang mit den ander en zu üben. F air und besonnen zu sein, denn Kartfahren ist eine schnelle D isziplin, bei der es um Ü bersicht, Kontrolle und Vertrauen in die eigene Leistungsstär ke geht. Selbstüberschätzung ist hier der schlechteste P artner. Deswegen können die E ltern von Beginn an eine w ertvolle Hilfe sein, indem sie ihr e Kinder beim Training wie auch bei den Meisterschaftsläufen begleiten und an ihrer Seite sind.“ WOLL: „Wann ist die erste gr oße Veranstaltung in diesem Jahr?“ M.P.: „Am 7. A pril findet in O eventrop ein Lauf zur Sauerlandmeisterschaft statt. Unsere eigene Veranstaltung ist am 30. Juni. Ein ADAC Westfalen Vorlauf in der Kar t Westfalenmeisterschaft, der für uns unheimlich wichtig ist. D a brauchen wir jede aktive Unterstützung.“ WOLL.: „Apropos Unterstützung, wie sieht es mit G önnern und Sponsoren aus. Der Trainingsbetrieb und das Unterhalten eures Clubs kosten doch auch ein paar E uro oder?“ M.P.: „Ohne diese läuft im Kar tsport nix, da können wir viele kleine Euros gebrauchen. In diesem Jahr haben wir einen ganz schweren finanziellen B rocken zu stemmen. Z wei unserer Trainingskarts müssen wir aufgrund ihres Alters veräußern. Die

Anschaffung von 2 neuen Karts steht an, da kommen mit allem drum und dran fast 7.000,00 € auf uns zu.“ WOLL: „Da braucht Ihr aber eine zusätzliche „Finanzspritze“ von außen oder?“ M.P.: „Das kannst du laut sagen! Die ersten Schritte, das Ziel zu erreichen, sind bereits vorbereitet aber es reicht noch nicht ganz.“ WOLL: „Ich fasse zusammen M ichael: Wenn sich auf unser Gespräch jemand meldet, der sein K ind zu E uch in den Kartsport schicken möchte, ist er sehr gern gesehen und kann sich bei E uch wie in einer gr oßen Familie gut aufgehoben fühlen. Und wenn sich ein S ponsorpartner meldet, bei dir oder bei mir , wird er mit offenen Ar men empfangen und bekommt einen Sonderbonus vom WOLL-Magazin, woll!“ M.P.: „Ich hätte es nicht besser formulieren können, mein Lieber!“ WOLL: „Dann wünschen wir D ir, stellvertretend für deine gesamte Kartfamilie im MSC Südsauerland, ein unfallfreies, spannendes und spor tlich faires Jahr und speziell für die Kinder und J ugendlichen wie Lino, K evin, Merle, Lena, Alexander, Shareen, Marc-Pascal, Fabian, Timo, Michael, Carolin, Ann-Christin, P atricia und S ina eine teambegeisternde und erfolgreiche Saison.“ Mein Fazit: „So geht Jugendarbeit auch, etwas anders, aber effektiv und lehrreich für alle Beteiligten. Danke, Michael Peuser für dein Engagement, gestern, heute und in der Z ukunft.“ (womo) ■

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Emils Welt

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ennze Kuhkacke? Suhlze dich da auch so gerne drinne? D at is’n Späßken, woll!? N ur wenn ich v om Kuhkacke-Suhlen widda auf’n Hof komm’, rennen se alle w ech. Da krich ichs innen Kopp. Is doch nix schlimmes bei, woll!? F rauchen faselt dann imma was v on „stinken“ und „Schmutz inne B ude“ und „schäbbich“ und so, und ich könnte mich beömmeln. A ber stinken tut das doch nich! Soll’n se ma riechen, wenn se ausse D usche kommen oder sich wie wahne de Griffel schrubben! Dat müffelt erst ma’! Dat will mir sowieso nich inne H irse, wieso die sich immer freiwillich nass machen. J etzt wo’s die Tage wieder so gerechnet hat, da war ich froh, dass mich keiner auf de H austür getan hat. Bei Regen liech ich n ’ ganzen Tach rammdösich hinterm Ofen und will vonne Welt nix wissen, woll!? D ann steh’ ich nur auf, wenn ich Schmacht hab’. Beim Futtern bin ich auch überhaupt nich’ schnöggelich. Ich pfeif mir alles r ein, was schmeckt: Pferdeäppel, olle Brötchen … und am liebsten dat Futter, wat de Blagen inne F inger haben. K ekse, Bömskes, B ütterken … Eigentlich darf ich da nich ’ ran, F rauchen bölkt dann immer . Aber sind se doch selbst in Schuld, wenn se mir de Kniften direkt vor’n Riechkolben halten, woll!? An und für sich sind die B lagen schon dufte, da kannz e Holz drauf hacken. I mmer ne sicher e Quelle an Schnuck (dar f mich nur nich’ erwischen lassen!) und Späßken. Die meckern auch nich’, dass ich müffel oder schietrich bin. Auch wenn Herrchen schomma sacht, ich wär’n ollen StinkOime, weil ich de O ime vom Hof bin. Dat soll noch ma einer versteh’n, woll!? (cw) ■ Bis bald mal! Euer Emil

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iebe WOLL-Menschen, unser WOLL-Magazin werden wir weiterhin kostenlos verteilen, zumal ab März unser Partner für den Rest des Kreises Olpe, die Firma Freymedia aus A ttendorn, als neuer Liz enznehmer hinzukommt. Mit zwei Magazinen und doppelter Woman- und Manpower sind wir dann für alle M enschen im Kreis Olpe da,

die sich für interessante und spannende Geschichten und Worte über Orte, Land und Leute begeistern lassen können. Damit Sie zügig in den Lesegenuss unser er beiden M agazine kommen, haben wir Ihnen die Verteilerstellen im Einzelnen aufgeführt. Sicherlich ist eine davon auch in Ihrer Nähe.

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Ulrich Nagel VON DER FREUDE AN SC HÖNEN KÜNS TEN VO N DA N I E L A KÖ H L E R

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ehr als dreißig Jahre stand er auf großen Bühnen, sang in den Opernchören in D ortmund und Lübeck, studierte Operngesang und machte sich einen Namen als M usiklehrer. „Heute fröne ich nur noch meinem Hobby- dem Malen“, erzählt uns Ulrich Nagel, als wir ihn in seinem Atelier in F innentrop besuchen. Die Künstlerwerkstatt wirkt aufgeräumt, unzählige Bilder hängen an den Wänden. Bunte Blumen, graue Winterlandschaften, ein großformatiger Akt und abstrakt anmutende Landschaften ziehen den Blick auf sich. Öl-, Acryl-, und Aquarellfarben wetteifern um die Gunst des Auges. „Ich wollte immer schon malen“, er zählt uns der 76- jährige, „hatte aber nie die Z eit und die M öglichkeit dazu. Mit meinem E intritt in den R uhestand im J ahr 2001 änderte sich das. I ch besuchte M al- Kurse und Lehrgänge in vielen Städten. Auch in Berlin“

40 Jahre weg, hauptsächlich in Dortmund, wo auch mein Hauptwohnsitz ist. I ch bin sehr oft hin- und her gependelt. D ie Landschaft im S auerland fasziniert mich auch heute immer wieder aufs Neue.“ Die großen Opernbühnen hat er bis heute nicht v ergessen- und auch in seine K unst findet die Welt der gr oßen klassischen Opern Einfluss. Szenen aus Nabuco oder dem Freischütz finden sich abstrahiert auf Leinwand wieder. Dunkel, düster und bedrohlich stimmen sie den Betrachter nachdenklich zwischen all den vielen bunten Blumen, die die pur e Lebensfreude verheißen. „Ich mag dunkle Hintergründe“, verrät Ulrich Nagel, der einmal im Jahr während

„Einen eigenen Stil kann ich mir gar nicht leisten“ Auf einen eigenen Stil lässt sich der leidenschaftliche Maler nicht festlegen. „Ich male im G runde alles was ich schön finde. U nd da ich auch eine Malschule betreibe, kann ich mir einen eigenen Stil gar nicht leisten. Dann würden letztendlich alle Bilder gleich aussehen.“ Unverkennbar allerdings und auch auf den ersten Blick unter der Vielzahl von Bildern auszumachen, sind U lrich Nagels Sauerländer- Schneelandschaften. K ohle und B leistift, mehr braucht es nicht um tiefe, ausdr ucksstarke Bilder seiner Heimat zu schaffen. „I ch bin gebür tiger Finnentroper, also Sauerländer, woll“, erzählt er, „war aber dann beruflich mehr als

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einer Ausstellung seine Werke der breiten Ă–ffentlichkeit zeigt und auch kein P roblem damit hat, etwas unge wĂśhnliche Herausforderungen anzunehmen. J ede Stunde ein Bild, mit dieser Aufgabe war er auch schon zu G ast im Ăśrtlichen Baumarkt. Von schĂśnen Frauen und schĂśnen Blumen „Was malt Ulrich Nagel denn persĂśnlich am liebsten?“, wollen wir wissen. Die Antwort kommt prompt: Blumen und Akte. „Blumen und Frauen sind die dankbarsten Motive“, erklärt uns der K Ăźnstler, der in Z ukunft auch v erstärkt Tiere und M enschen malen mĂśchte. Denn die sucht man, von dem groĂ&#x;formatigen Akt und einer Horde Elefanten mal abgesehen, vergeblich im Atelier des Mannes, der mit seinen B ildern „Freude vermitteln“ will und sich von seinen Werken mitunter auch nur schwerlich trennen kann. „Manche Bilder“, sagt er nachdenklich, „wĂźr de ich fĂźr kein G eld der Welt verkaufen. Man trennt sich auch nicht so lari- fari v on seinen Bildern“, gibt er zu bedenken. â–

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Karate und Fitness EIN NEUE LIASON MIT EINER HOFFNUN GSVOLLEN ZUKUNFT.

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ie ist gerade mal 4 Wochen alt, diese Verbindung. Nein, keine Karnev alsbekanntschaft mit F olgen. Weit gefehlt. D er geistige und körperliche U rheber, Marcus Nöker, der am 1.F ebruar in seinem H aus an der B 55, mitten in O edingen, diese Geschäftsidee der Ö ffentlichkeit vorgestellt hat, hatte eine kur ze Antwort parat auf die Frage nach dem „4 Wochen-Fazit“: „So gut, dass ich das G anze schon viel fr üher hätte machen sollen.“

Karatesport begann. Als gelernter Metzgermeister war er in einem gr oßen Fleischherstellungsbetrieb tätig und mer kte nach 10 Jahren, dass ihm diese sehr einseitige körperliche Arbeit in den „Kleidern stecken blieb“. Der Hausarzt empfahl ihm einen Ausgleichssport wie z.B. Schwimmen. D as fand er nach kurzer Zeit langweilig und suchte Alternativen. Ein Freund riet ihm: „M ach bei uns Karate mit. D as ist gut für den K örper, aber auch für den Geist.“

Viel früher war Anfang der 90er J ahre, als er für sein eigenes Wohlbefinden mit dem

Marcus Nöker hatte so seine S kepsis vom Hörensagen. Bretter zerschlagen, was soll das?

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Wer ihn bei diesen fast v ergeistigten Formulierungen anschaut, hat das Gefühl der echten G laubwürdigkeit und Authentizität. Dieser Mann hat eine inner e Ruhe, die auf jeden, ganz star k natürlich auf seine „Schüler“ ausstrahlt. M eine Meinung dazu ist, dass der „M eister seine M itte gefunden hat“. E in für viele Menschen negativer Umstand war der Anlass, dass M arcus Nöker die Ladenräume seines H auses einer ander en, neuen Nutzung zuführen musste. Der Zeitpunkt war für ihn gekommen, sein Entschluß stand fest und das E rgebnis hat er am 1. Februar der Ö ffentlichkeit präsentiert. „Karate und F itness als Synergie für eine zusammenfließende Energie des Körpers!“ „Gibt es für beides einen Leitsatz“, frage ich ihn?

Aber nach ein paar E inheiten kam er zu der E insicht. Das isses! Er stieg aus dem normalen Berufsleben aus und begann in Olpe neben dem Karatetraining mit einer Aus- und Fortbildung zum Fitnesstrainer. Da er das Training auch zuhause in O edingen weitermachen wollte, eröffnete er 1997 eine eigene Karateschule im Anbau hinter seinem Haus. Gleichzeitig arbeitete er bis 2003 in Olpe weiter als Fitnesstrainer. So konnte er tagsüber (Fitness) wie am A bend (Karate) so wohl seiner Leidenschaft für den Kampfsport wie auch für die G esundheit des Körpers gleichermaßen nachgehen. Die Mitgliederzahlen seines Karateclubs wuchsen und er merkte, dass ihm die Arbeit als F itnesstrainer mit allen er worbenen Kenntnissen dabei sehr stark und bei seinen Kunden nachhaltig zugute kam. Auf die Frage nach einer eigenen Lebensphilosophie kommt wieder die kurze, aber sehr profunde Antwort: „Der Weg zum Erfolg kennt keine Abkürzung und weniger konsequent für die unterschiedlichsten Charakter e: „Umwege sind auch möglich, aber dabei muß das Z iel immer vor Augen bleiben.“ Das sind auch Leitsätze aus seinem Kampfspor tleben, das sicherlich fernöstlich geprägt ist, denn die Lehre von Konfuzius und Laotse findet sehr star k ihren Eingang in die Lebens- und Sportphilosophie der Menschen. „Da ist es gleich“, so M arcus Nöker, „ob du Tai Chi, Karate, J udo oder ander e asiatische Sportarten betreibst. Auch Yoga ist die Beherrschung des Körpers und des Geistes, allerdings ist die Z weckbestimmung oder das Ziel ein anderes.“

Und wieder hat er eine kur ze Antwort: „Geduld und Disziplin, ohne übertriebenen Ehrgeiz!“ Marcus Nöker ist wahrlich kein Mann vieler Worte. Die innere Ruhe gibt ihm Kraft, E nergie und Zufriedenheit für Körper, Geist und Seele. „Was er von den Innovationen im Bereich Ausgleichssport hält“, frage ich: „Bei mir gibt es kein Z umba oder den neuesten Kick aus Übersee. Meine eigene Philosophie für das Zusammenspiel von Karate und F itness ist die Triebfeder. Dazu die lange Erfahrung als Fitnesstrainer und jetzt die Möglichkeit, dies alles in den eigenen Räumen umzusetz en. Das waren und sind die entscheidenden Impulse für die neue Selbständigkeit.“ Sein weiteres Credo lautet: „M ensch, tu was für dich, denn in dieser körperlichen Erfahrung liegt der eigentliche KICK, der auch den Karatekämpfer antreibt.“

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Er hält auch nicht viel v on den alljährlichen „F rühjahrsGewichtsregulierungen“, dem beide Geschlechter durch massive „Fremdeinwirkung“ in Form von kleinen r unden Pillen und flüssigen „Bremsern“ verfallen. Seine Antwort: „Bring deinen Körper so in Schwung, dass sich das G ewicht von selber reguliert. “Wie war das noch mit der Geduld und der Disziplin?

„Danke, Marcus, für diese 90 M inuten voll spannender Entspannung!“ Und dabei denke ich, dass ich das G anze schon viel früher hätte machen sollen. Versprochen, woll. Aber das hört mein Gegenüber zum Glück nicht. (womo) ■

Irgendwas muß dran sein, denn die Anzahl seine Karatemitglieder geht an die 150, wobei die E rwachsenen nur 50 ausmachen. O b das an der Geduld und/oder an der Disziplin liegt. Das wollen wir Erwachsenen doch wohl nicht auf uns sitz en lassen. A ber auch dafür hat Marcus Nöker eine Lösung. Das „Early Bird Abo“. „Was ist das?“, frage ich zum Ende der Sitzung. Er schaut mich an und ich merke, dass das die falsche bzw. gar keine Frage war. „Der frühe Vogel fängt den Wurm, um 9 Uhr geht`s los, mit Geduld und Disziplin. Wann kommst du und machst mit? D u hast 14 Tage Probezeit, kostenlos.“ „Ich und Probezeit. Dieser Mann weiß gar nicht, wie ungeduldig ich normal bin. Aber hier habe ich die Ruhe weg. Seltsam.“

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Hypnose und die Kraft des Unterbewusstseins KARIN GREVE-HARTMANN HAT EINE AUSSERGEWÖHNLIC HE BEGABUNG

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iel wird geschrieben und diskutier t über Kraft und Wirkung des menschlichen Unterbewusstseins. In diesem Zusammenhang fällt sofor t der B egriff Hypnose, mit der en Hilfe man dieses Zentrum beeinflussbar machen will und kann. Sie alle kennen die M agier, Showhypnotiseure, die im Scheinwerferlicht viele Menschen ins „Land der Träume“ schicken, um sie dor t voller Begeisterung in Zitronen beißen zu lassen, die ihnen offenbar zuckersüß schmecken. Oder die Tatsache, dass wir beim Z ahnarzt, der uns unter Hypnose Zähne ziehen will, nicht den Hauch eines Schmerzes verspüren. Als Mann und Weichei, wenn es um den Z ahnarzttermin geht, möchte ich der S ache auf den Grund gehen. Im Gespräch mit meiner Nachbarin Erika erfahre ich, dass ihre Tochter Karin eine Hypnosepraxis in Kirchveischede hat. Gehört, getan und eine Woche später sitze ich Karin GreveHartmann in ihrer Praxis gegenüber. Wir sagen du, denn wir sind ja ehemalige Nachbarn. WOLL: „Karin, wann kam dir der erste G edanke für diesen nicht gerade alltäglichen Berufswunsch?“ K.G.: „Das ist lange her . Ich habe viele J ahre in Köln in einer psychiatrischen Praxis gearbeitet. Und im täglichen Umgang mit den Menschen, Patienten, habe ich erfahren, welch große Rolle das Unterbewusstsein spielt und wie sehr das U nterbewusstsein in unser tägliches Leben eingreift, uns bestimmt und Wirkungen erzielt, die das bewusste Leben, unser Dasein, positiv wie negativ steuert.“ WOLL: „Welche Steuerung hast du erfahren?“ K.G.: „Eine entscheidende, denn 1996 habe ich mich zur Gesundheitsberaterin an der Akademie für ganzheitliches Lebens-

und Heilwesen (ALH) ausbilden lassen. I m 2. Schritt habe ich das TherMedius-Institut in Karlsruhe besucht und die Q ualifikation zur Hypnotherapeutin erworben, eine klassische und aner kannte Hypnoseausbildung in Theorie und P raxis. Zur Weiter- und Fortbildung besuche ich bis heute mehrmals pro Jahr themenbezogene Fachseminare.“ WOLL: „Wann hast du dich qualifizier t gefühlt, den Menschen deine erworbenen Fähigkeiten anzubieten?“ K.G.: „2005 habe ich den Praxisbetrieb hier in der Wißbergstraße in Kir chveischede aufgenommen.“

WOLL: „Welche Qualifikation ist dir sehr wichtig?“ K.G.: „2010 habe ich mich dem S tudium der „Trauerarbeit“ und der „E xperimentellen Parapsychologie unter H ypnose“ gewidmet.“ WOLL: „Karin, wir spr echen bisher über er worbene Fähigkeiten. Spürst du dar über hinaus E igenschaften, Befähigungen, Talente in dir, die es dir ermöglichen, leichter und schneller in die G efühlswelt der M enschen, ihr Unterbewusstsein, einzutauchen?“ K.G.: „Natürlich helfen meine eigene I ntuition und Medialität sehr bei meiner Arbeit. I n diesen Situationen befinden wir uns auf der stär ksten und engsten Vertrauensebene zwischen zw ei Menschen. Damit übernehme und trage ich eineVerantwortung, die weit über das Normalmaß eines echtenVertrauensverhältnisses hinausgeht. Diese Beziehung hat nicht im G eringsten mehr etwas mit der Tätigkeit eines öffentlich auftr etenden „Showhypnotiseurs“ zu tun. W.O.L.L. Frühjahr 2013 -

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WOLL: „Was ist Medialität, bitte?“ K.G.: „Medialität ist der M ittler zwischen der materiellen und der nicht materiellen Welt. Medial veranlagte Menschen haben verfeinerte, sensitive Wahrnehmungen und S inneskanäle. Bei jedem Menschen sind mediale Sinne vorhanden.“ WOLL: „Das könnte ein Thema für die Z ukunft sein. Es bedarf für diesen Ber uf auch eines sozialen, helfenden „Motörchens“ oder?“ K.G.: „Natürlich. Ohne das könnte ich gar nicht in meinem Beruf arbeiten. I ch führe mit meinen K unden ausführliche Vorgespräche, in denen bisher nicht be wusst Wahrgenommenes zum Vorschein kommt. D afür ist M itgefühl, analytisches Verständnis und auch viel Lebenserfahrung notwendig.“ WOLL: „In dem Zusammenhang mit Hypnose wird oft der Begriff der „Blockadenlösung“ verwendet. Was versteht man denn darunter?“ K.G.: „Unter der Hypnose werden Blockaden gelöst, die zum Teil einen tiefen Ursprung haben und aufgearbeitet und geklär t werden müssen. H ier ein B eispiel: Kinder, die immer ihr en Teller leer essen müssen, ob wohl sie längst satt sind, können später Essstörungen entwickeln.“ WOLL: „Wie lautet dein Motto?“ K.G.: „Lass jedem neuen Tag die Chance, der schönste in deinem Leben zu sein.“

WOLL: „Wie kommunizierst du dieses in der Praxis?“ K.G.: „In erster Linie dur ch Weitergabe an die M enschen, die mir gegenüber sitzen.“ WOLL: „Glaubwürdige, ehrliche, verständnisvolle und helfende Kommunikation als „verbales Empfehlungsschreiben“. K.G: „Du bist der Kommunikationsfachmann. Ich hätte es besser nicht ausdrücken können.“ WOLL: „Wie setzt sich deine Ziegruppe zusammen?“ K.G.: „Ich habe K unden aus allen Altersgr uppen, also auch Kinder, die unter K onzentrationsstörungen, Leistungsdefiziten o.ä. leiden. Sie sind sehr interessiert und gespannt auf H ypnose und immer sehr dankbar für die E rfahrung. Die weibliche Seite ist stärker vertreten.“ WOLL: „Machst du auch Workshops?“ K.G.: „Ja, ich biete pro Jahr zehn eintägige Workshops an.“ WOLL: „Wo und mit welchen Themen?“ K.G.: „In meiner P raxis. Inhaltlich geht es dar um, die eigene Medialität zu testen. In meinen Workshops testen und vertiefen wir sie.“ WOLL.: „Welche Qualifikation hast du zuletzt erworben?“ K.G.: „Im letzten Jahr erlernte ich in Aschau im Chiemgau die Entkopplungstherapie. Dieses Verfahren ist ganz neu und bietet Lösungsansätze für jeden Menschen. Nach einem ausführlichen Vorgespräch testen wir im Wachzustand kinesiologisch die Themen, Probleme und S orgen der B etroffenen. Das

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Handwerkszeug der Kinesiologie ist der sogenannte M uskeltest. Durch ihn wird der Körper „befragt“, was ihn belastet. D ieses funktioniert sehr klar und effektiv , da alle v on uns gemachten Erfahrungen im N ervensystem und im Z ellgedächtnis gespeichert sind. Auch bei dieser Methode spielt das Unterbewußtsein eine große Rolle. So kann auch U nbewußtes geklärt werden. Anschließend erfolgt eine besonder e Energieübertragung, die dazu beiträgt, physische und psychische Probleme zu lösen. Oft sind seelische B lockaden auch U rsache von Lern- oder auch Konzentrationsstörungen, die mit dieser M ethode überwunden werden können.“

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WOLL: „Karin, zum Schluss gibst du WOLL noch drei deiner Leitsätze mit auf den Weg.“ K.G.: „Sei selbst die Veränderung, die du in der Welt sehen willst. Achte auf deine Gedanken, denn sie sind der Anfang deiner Taten. Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen!“ WOLL: Karin, WOLL wünscht dir ein gesundes und er fülltes Jahr. Danke für das offene Gespräch!“ (womo) ■

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Die Magie des Rampenlichtes D A S J U G E N D K U L T U R F E S T I VA L 2 0 13 I N L E N N E S T A D T - M E G G E N VON S TEFAN SC HRÖDER

A

und Jugendlichen im Kr eis Olpe damit nicht gemeint sein können.

uf zwei Tage verteilt knapp 500 Menschen auf der Bühne – und noch mal genau so viele davor! Auch so könnte eine Statistik des J ugendkulturfestivals aussehen, das der Kr eisjugendring Olpe, freiwilliger Zusammenschluss und politische Vertretung der Jugendverbände und Kinderund Jugendeinrichtungen des Kreises Olpe, seit über 30 J ahren ausrichtet. www.kreisjugendring-olpe.de

Junge Familien sind am Wochenende oft auf der S uche nach einer Veranstaltung, die nicht allzu w eit weg und günstig finanzierbar ist, die Kinder aber trotzdem gut bei der Stange hält. Auch ältere Menschen, die eine gesunde Neugier mitbringen und ihren Berührungsängsten nicht allzu viel M acht einräumen möchten, stehen Samstags und S onntags im S auerland vor einer Herausforderung: Die ganz gr oße Kultur in Theatern oder Showbühnen ist oft w eit weg. Dennoch möchten viele B est – Ager nicht mehr nur v on Herrn Silbereisen oder F rau Fischer bespaßt werden. Beiden Gruppen hilft der Kreisjugendring Olpe am 16. und 17. März dieses J ahres aus ihr er Verlegenheit und bietet mit dem Jugendkulturfestival eine mehr als akzeptable Alternative zu routinierten Verwandtenbesuchen, teuren Freizeitparks und bev ormundendem öffentlich-rechtlichem Unterhaltungsfernsehen von der Stange. Allerorten hören Eltern und Pädagogen dieser Tage die Unken rufen: Kinder und Jugendlichen seien nicht mehr bereit, Leistung zu erbringen, lebten ihr Leben gleichgültig vor sich hin und seien schwer bis gar nicht mehr zu motivieren. Wer einige Stunden Teil des Publikums dieses Festivals ist, spür t rasch, dass die Kinder

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Freunde von Kultur und guter Unterhaltung können die Früchte wochen- und monatelangen Übens bestaunen. S ei es der Literaturkurs eines G ymnasiums, der ein S tück von Shakespeare zum Besten gibt, eine karnevalistische Tanzgarde, die die S aison noch nicht ganz loslassen möchte oder eine Tagesgruppe für Kinder mit ihrer bunten Sketchparade: Jedes Rädchen trägt mit auf den Punkt gebrachten Höchstleistungen dazu bei, die Z uschauer auf einem großartigen Niveau zu unterhalten. Ü ber 15 G ruppen haben sich in diesem Jahr dazu angemeldet. Das Jugendkulturfestival ist eine Veranstaltung mit Tradition. Der Kreisjugendring Olpe zeigt sich mit w echselnden Partnereinrichtungen und -vereinen als Veranstalter verantwortlich. Federführend ist im vierten Jahr David Henkel, bei dem alle Fäden zusammenlaufen. Er ist ein Idealist, überzeugt davon, dass das Rampenlicht für alle Beteiligen eine große Magie besitzt, die ihnen helfen kann, den ganz normalen Alltag mit etwas br eiterer Brust zu bestreiten.

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David Henkel, zugleich stellvertretender Leiter der OT Lennestadt – Grevenbrück, weiß aus Erfahrung: „H inter den Kulissen ist immer ein riesiges G ewusel. Man muss sich vorstellen, dass hier pro Tag zehn Gruppen ein- und auschecken, sich umziehen, proben, streiten, Lampenfieber inbegriffen. Sehe ich dann aber in ihre Gesichter nach einem großen Auftritt, oder schaue ich mal im Geheimen durch den Vorhang ins Publikum, spüre ich immer wieder, dass der große Aufwand sich immer wieder lohnt.“ Wer für den 16. und/oder 17. M ärz noch ein A usflugsziel sucht, die M agie des Rampenlichts spüren und dabei eine Waffel oder zwei essen möchte, ist im Pädagogischen Zentrum der Hauptschule Lennestadt – Meggen gern gesehen und gut aufgehoben. ■

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Hier geht´s um die Wurst Z U M W Ü R S T E S I N G E N U N T E RW E G S I N S C H Ö N H O LT H AU S E N VON S TEFAN SC HRÖDER

K

arnevalszeit in Schönholthausen. Menschengruppen singen v or Häusern, deren Bewohner dafür wiederum Lebensmittel und S achspenden hervorkramen, um sie in den B euteln der Singenden zu verstauen. So weit, so normal. Nur, dass in Schönholthausen keine Kinder, sondern erwachsene Männer aller Alterstufen die „singenden H orden“ stellen, die dur chs Dorf ziehen. D er Junior der Menge ist gerade einmal 16, der älteste und damit dienstälteste S änger 55. Heute sind insgesamt 58 M ann unterwegs, die die Tradition des Würstesingens pflegen. Die Quote sei die beste seit Jahren.

Historie des S pektakels. Später am Nachmittag finden auch erbauliche Geschichten über legendär e Tourabschlüsse ihre amüsierten Zuhörer.

Es muss irgendwann in der fr ühen Geschichte des Dorfes Schönholthausen gewesen sein. Vor der Fastenzeit schlachteten die B ewohner noch rasch ein Schwein oder zwei, um vor der Fastenzeit noch einmal ordentlich zu wursten und zu schlemmen. Ungefähr zur selben Zeit machten sich v ermutlich Männer, die selbst nicht geschlachtet hatten, auf den So sindse in Schönholthausen, woll! Weg, um an diesem Schlachtfest teilzuhaben. Es ist gut v orstellbar, dass die B auern und Landwir te nichts ohne G egenleistung herausrücken wollten, schließlich Kostümiert und mit bunt geschmückten Boller wagen und war Fleisch im Gegensatz zu heute ein teur es Lebensmittel für Mistgabeln im Schlepptau, bahnt der S auerländer Lindwurm besondere Tage. Die Männer ließen sich etwas einfallen und sich den Weg durch das alte Pfarrdorf. Redakteur und Fotograf sangen eben das Lied, das üblicher weise nur die J üngeren sanwerden freundlich empfangen und versorgt, ein schönes Beispiel gen, „Lütke lütke Fastenacht…“, und bestanden auf dem P art dafür, dass Schönholthausenern Engstirnigkeiten aller Art fremd mit der „dicken Wurst“. sind. Bereitwillig geben die jungen M änner Auskunft über die

Ob sie mit dem Proviant wohl hingekommen sind?

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Stärkung muß sein

Abends kehren die Würstesänger im G asthof Steinhoff ein, wo die B eute des Z uges geteilt und verzehrt wird. Das nebenbei erwirtschaftete Geld wurde bis vergangenes Jahr direkt bei Pastor Rinschen abgegeben, damit dieser es an einen guten Zweck weiterleite. Erkrankungsbedingt kann er dieses J ahr das G eld leider nicht in E mpfang nehmen. Doch er kann sicher sein, dass es den Weg zu ihm finden wird. Wurden bisher überwiegend Projekte für arme Kinder in aller Welt unterstützt, ist dieses J ahr geplant, die Spende direkt in der Kirchengemeinde zu verwenden. Die Messdiener benötigen nämlich wetterfeste Capes. Dann können sie Prozessionen und Beerdigungen trocken überstehen. Auch die Würstesinger sind in diesem J ahr trocken geblieben, die Ausbeute ist so gut wie die Stimmung. Vor dem Abschied schmunzelt noch jemand, dass er glaube, die Würstesänger seien die eigentlich ersten Schönholthauser ge wesen. Sein Vater und dessen G roßvater seien schon mitgegangen, und einer der Großväter sei vermutlich irgendwann schon singend das Tal hoch gekommen und habe sich dann dort niedergelassen, um Schönholthausen zu gründen. Hört man dem „Geschmettere“ aus knapp 60 Kehlen zu, will man dies fast glauben; ein ge wisses Gesangstalent kann man den Schönholthauser M ännern nicht absprechen. So ziehen sie v on dannen, dem geselligen Tagesausklang entgegen. Spaß haben und Gutes tun: Diese Kombination funktioniert in Schönholthausen perfekt. ■

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So schallt es auch dieser Tage durch die Gassen, und die Schönholthauser geben gerne. Hier und da legen die Würstesänger einen Zwischenstopp ein, stärken sich mit Essbarem und wärmen sich von innen. Manches mal habe dies in der Vergangenheit der eine oder andere übertrieben. Dann schloss man sich schon mal selbst in der Toilette ein oder nagelte einem anderen die Klotür zu. Ein anderes Mal habe plötzlich ein Ochse mitten in der Kneipe gestanden, und auch v on Pferden geht die Legende.

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Natur und Umwelt sind jetzt auch beruflich sein Leben! THOMAS HESSE AUS GREVENBRÜC K HAT SEIT SEINER KINDHEIT EIN N AT Ü R L I C H E S V E R H Ä LT N I S Z U R N AT U R U N D S E I N E N L E B E W E S E N .

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it Anfang 40 stand für ihn fest, auch sein berufliches Leben in neue B ahnen zu lenken. Jetzt sitzt er mir gegenüber und wir sprechen über seine dr ei Bioläden in Grevenbrück, Altenhundem und seit kur zem auch in Olpe.

Natürlich regional

WOLL: „War diese Geschäftsidee überhaupt so geplant?“ T.H.: „Ja, aber sie kam mir erst im Juli 2011.“ WOLL: „Wann hat es bei dir KLICK gemacht hinsichtlich einer neuen Existenzgründung?“ T.H.: „Beim Laufen. Ich bin in der Langstr eckenabteilung des TuS 08-Bilstein aktiv. Beim Training an der Habuche bin ich an einer veränderten Bandenwerbung eines örtlichen Unternehmens vorbeigelaufen. Da hat es KLICK gemacht. E twas neues zu beginnen, sich zu verändern. Da kam die Idee mit der Gründung eines Bioladens in Grevenbrück. Direkt nach dem Training bin ich durch den O rt gefahren und habe mir das G eschäftshaus angesehen.“ WOLL: „Wenn du zurückblickst, gab es bestimmte S ignale, die in Richtung Natur und Umwelt deuteten?“ T.H.: „Natur und Tiere waren immer ein besonders großer Teil meines Lebens. Mein Vater ärgert mich heute noch regelmäßig damit, dass ich als Kind beim Fußballspielen Blumen im Rasen betrachtet habe. M eine Lieblingsplätze waren eine ör tliche

Gärtnerei und mein eigener G arten, den ich übrigens schon damals, 1978, ohne G ift und Kunstdünger betrieben habe. Ich war ständig in der N atur, bin als 10jähriger in den Deutschen Naturschutzbund (NABU) eingetreten und habe Unterschriften gegen Walfang gesammelt. Später war K onrad Lorenz mein gr oßes Vorbild. Deshalb hatte ich kurzzeitig dann auch eine auf den M enschen geprägte junge Gans. Und eingekauft habe ich ständig im ersten Bioladen an der Bilsteiner Straße in Altenhundem.“ WOLL: „Und jetzt hast du selber 1+1+1, gleich 3 B ioläden. Haben die einzelnen Standorte unterschiedliche Sortimente?“ T.H.: „Altenhundem und Olpe sind ähnlich. Grevenbrück steht unter dem speziellen Anspruch: Bio, natürlich regional!“ WOLL: „Was verstehst du unter natürlich regional?“ T.H.: „Unverfälschte Nahrungsmittel, fair gehandelt, der en Herkunft max. 100 km um die Standorte liegt.“ WOLL: „Wieviele Mitarbeiter hast du?“ T.H.: „Einen festen und 11 Teilzeitbeschäftigte.“ WOLL: „Hast du für dich einen Leitsatz aufgestellt, den du täglich befolgst?“ T.H.: „Ja, nur verkaufen, wo ich selber hinterstehe und was ich selber kaufen würde.“ WOLL: „Wie stehen deine Mitarbeiter zu diesem Leitsatz?“ T.H.: „Sie sind mit dem gleichen Engagement dabei wie ich und an der richtigen Leidenschaft zu den P rodukten arbeiten wir täglich. Ohne die geht nämlich nix!“

Gesundheit für die ganze Familie

WOLL: „Machst du I nfoveranstaltungen oder E vents für deine Kunden?“ T.H.: „Wir machen u.a. K osmetikberatungen an bestimmten W.O.L.L. Frühjahr 2013 -

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Tagen und mehrfach im Jahr Kosmetikabende. Ausserdem regelmäßig Weinproben. In Gaststätten, Restaurants oder auch mal im kleineren Rahmen im Geschäft. Die nächste findet übrigens im Frühjahr statt. N äheres dazu demnächst auf unser er Homepage.“ WOLL: „Wer ist deine Zielgruppe?“ T.H.: „Alle Menschen, denen eine ordentliche Tierhaltung und natürliche Lebensmittel ohne endlose Listen v on Zusatzstoffen wichtig sind. Die nicht nur satt w erden wollen, sondern dabei auch noch genießen möchten. D as Verhältnis Frauen/Männer liegt bei 70 zu 30 % und die K unden sind generationsübergreifend. Die 25+ sind stark im Kommen.“ WOLL: „Und was kaufen die so?“ T.H.: „Viele kaufen Produkte des täglichen Lebens zum Essen, Trinken, zur Körperpflege und für den Haushalt.“ WOLL: „Gibt`s besondere Wünsche?“ T.H.: „Du bist offensichtlich kein Wocheneinkäufer oder? Wir haben Feinkostangebote für jeden Gaumen und Geschmack. Du solltest einen Verkostungsbesuch wagen. A ber die M enschen klagen heute v erstärkt über Allergien wie z.B. Z oliakli, Lebensmittelunverträglichkeiten, Hautallergien usw. Für diese Menschen haben wir eine Menge Produkte im Sortiment.“ WOLL: „Hast du für mich auch ein besonderes Produkt zum Verkosten?“

T.H.: „Da habe ich ein Bier aus dem S auerland im Angebot, das den Namen JOSEFS trägt (übrigens das einzige Bier). Das Bier ist zwar nicht wie unser e anderen Biere BIO-Zertifiziert, die Brauerei bietet jedoch körperlich behinderten Menschen einen 100%igen sozialpflichtigen Arbeitsplatz und ist die erste behinThomas Hesse im Beratungsgespräch dertengerechte Brauerei in seinem neuen Bioladen in Olpe Europas. Und ihr S logan heißt: „Trink Gutes. JOSEFS!“ Ich finde, so etwas muß man unterstützen. Deshalb habe ich das gelistet, obwohl es ausnahmsweise kein reines BIO-Produkt ist.“ WOLL: „Danke für die E mpfehlung und wie lautet zum Abschluß dein Fazit?“ T.H.: „Gesund essen aus einer gesunden Tierhaltung heraus, gesund trinken und gesund leben. N ur, wer die U mwelt, die Natur und die Lebewesen liebt, lebt zufrieden!“ WOLL: „Thomas, alles Gute. Wir sehen uns im Frühjahr bei der nächsten Weinprobe. Die Kiste JOSEFS nehme ich allerdings gleich mit, woll!“ (womo) ■

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Wo wohnze?!? – Bausenrode! D I E G E S C H I C H T E D E S Ö R TC H E N S I M F R E T T E R TA L : ZWEI ORIGINALE ERZÄHLEN VON S TEFAN SC HRÖDER

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n Bausenrode gehen die Uhren anders. Gelegen in 400m Höhe auf einem S eitenplateau des Frettertales, gibt der O rt aktuell 18 Menschen eine H eimat. Das Altersspektrum reicht von der zweijährigen Lucia bis zur 103 Jahre alten Josefa Kramer. An drei Seiten von dichtem Wald umgeben und an einer Seite mit einem fantastischen Ausblick auf das Frettertal beschenkt, stehen die Bewohner hier über den Dingen und haben sich tr otzdem eine gesunde E rdung bewahrt. Das macht meinen B esuch hier so besonders. H ier oben hält man zusammen, hier hilft man sich, hier feiert man. Zum Beispiel das Patronatsfest der H eiligen Drei Könige am 6.1., zu dem viele ehemalige Bausenroder in den H eimatort zurückkehren. Wenn ein Geburtstag gefeiert wird, kommen alle zum G ratulieren. Sehr beliebt ist auch das gemeinsame Reibekuchenessen. Ich bin hier, um zwei Originale zu besuchen: Josefa Kramer, 103 Jahre alt und Ludwig Börger alias „Beppo“, 73 Jahre alt. Ich sehe sie in der Stube des Hauses Kramer beisammen sitzen, höre ihre

Dönekes und v ergesse dabei die Zeit. Wir streifen eine S panne vom Mittelalter über den Zweiten Weltkrieg bis zum heutigen Tag. Bausenrode wurde im Mittelalter erstmals urkundlich erwähnt. Es soll hier sogar eine B urg gegeben haben. Einen Spurensucher mit Wünschelrute, „Schmiers Hännes“, habe es damals auch gegeben. Der kam allerdings aus Fretter und habe minutiös versucht, die Grundrisse dieser Burg nachzuzeichnen. Ihr Wasser beziehen die B ausenroder von Anfang an aus einer eigenen Quelle hoch oben im B erg. Bis 1957 wur de das Abwasser in die Wiesen geleitet, bev or schließlich eine Sammelvorrichtung gebaut wur de. Das war 2002 und an der haben alle aus dem O rt mitgearbeitet. Beppo lacht verschmitzt, als er verrät, dass man hier oben schließlich unabhängig von der Gemeinde bleiben wolle. Außerdem wäre es denen in Finnentrop zu teuer geworden, die Abflussrohre bis nach Bausenrode zu legen. Bei dem Luxus einer eigenen Q uelle hat anfangs ausger echnet die schlechte Wasserversorgung Josefa Kramer an ihr er Entscheidung zweifeln lassen, nach Bausenrode zu ziehen. Denn kaum war sie 1937, damals 27jährig, in B ausenrode angekommen, war die Q uelle kurzzeitig versiegt; am zw eiten Tag nach Oma Kramers Ankunft floss in B ausenrode kein Wasser mehr. „Ich bin es hier schon leid“, soll sie damals gesagt haben. D och das Wasser floss wieder, Oma Kramer blieb und baute R espekt einflößendes auf.

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1909 in Fretter gegenüber der Knochenmühle geboren, heiratete sie 1937 ihren Mann Josef und zog mit ihm nach B ausenrode. Josef hatte damals Glück, denn weil er schon im ersten Weltkrieg gekämpft hatte, wurde er zum ebenso v erhängnisvollen zweiten nicht eingezogen. So blieb Zeit und Kraft für die Landwirtschaft und die Versorgung zahlreicher Flüchtlinge. Das Paar bekam sieben Kinder, ein Zwillingspaar eingeschlossen, aus denen heute 11 Enkel und 13 Urenkel hervor gegangen sind. 1957 aber starb Josef Kramer und hinterließ J osefa die alleinige Verantwortung für die Kinder und den H of. „Mein ganzes Leben war von viel Arbeit geprägt“, sagt sie. Ihr Blick schweift aus dem Fenster. Als Sohn Norbert 1973 heiratete und auf dem H of blieb, die Kinder nach und nach das H aus verlassen hatten, hatte J osefa Kramer mehr Zeit für ihre Hobbies: der Seniorentanz und die –freizeiten, der Garten, Stricken und Spazierengehen. Und durchaus auch das Flirten. Ihr „Date“ mit 100 Jahren mit dem damals ebenfalls 100jährigen Toni Schürmann aus der Illeschlade ist legendär . Oma Kramer sitzt gelassen in ihr em Sessel und lächelt; sie ist ein r ührendes Zeugnis einer langen Geschichte.

Josefa Kramer sei nicht die einzige B erühmtheit, die der O rt hervorgebracht hat, sagt „B eppo“. Sein Großonkel Franz-Josef Börger, genannt „Alter Wolf“, wurde bekannt als Begründer der Deutschen Pfadfinderbewegung. Der „alte Wolf“ unterhielt eine rege Freundschaft zu Karl M ay, den er am 15.01.1902 in Koblenz auch persönlich traf . Von Martin Arens, der es in den USA bis zum Vizegouverneur brachte, war ja ber eits in unserer vergangenen Ausgabe zu lesen. Die großen Abenteuer schienen J osefa Kramer und L udwig „Beppo“ Börger nie gesucht zu haben. S ie blieben bescheiden, arbeitsam und bodenständig und sind so fest mit B ausenrode verbunden, dass es nicht möglich ist, die G eschichte des Ortes ohne die zwei zu erzählen. Beppo verabschiedet sich, er müsse noch die Pferde reinholen. Oma Kramer bleibt sitzen und schmunzelt. „Wenn dieser junge Ostentroper jetzt Quatsch schreibt, kommen wir ihm da rüber“, sagt sie zum Abschied. ■

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Dani und Maxi, MIT EIGENINITIATIVE UND TEAMSPIRIT IN DIE GEMEINSAME ZUKUNFT

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OLL traf zw ei junge M enschen, die gerade nicht stellv ertretend sind für die v on uns Älter en voreilig und oft unbegr ündet als „N ull-BockGeneration“ bezeichnet wird. Wir haben D aniela Limper und Maximilian Ellinger aus E lspe die Aufgabe gestellt, sich in einem Ü berkreuz-Interview über gestern, heute und morgen zu befragen. Dabei gelangen sie in zwei unterschiedlichen Lebensläufen, über zwei getrennte berufliche Herausforderungen und Berufsziele zu einer gemeinsamen privaten Zielstellung. Leben und arbeiten für eine spannende Zweisamkeit! Hier ist das beispielhafte und nachahmenswerte Ergebnis. Dani: „Maxi, du bist beim F inanzamt Olpe beschäftigt. Welchen schulischen Weg hast du dafür genommen?“ Maxi: „Ich habe 2009 mein A bitur am G ymnasium Maria Königin gemacht.“ Dani: „Musstest du für deine A usbildung beim F inanzamt eine Aufnahmeprüfung machen oder hast du dich einfach beworben.“ Maxi: „Nein, ich habe mich vorher auf der Berufsmesse in Olpe nach möglichen Berufen erkundigt. Dabei bin ich auch auf die Arbeit beim Finanzamt in Olpe aufmerksam geworden. Da habe ich mich dann be worben. Eine extra A ufnahmeprüfung oder einen Test gab es nicht. Ich wurde zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Diese Hürde habe ich dann aber zum G lück erfolgreich genommen.“ Dani: „Wie muss man sich den F inanzamtsalltag in der Ausbildung vorstellen?“ Maxi: „Die Ausbildung ist sehr abwechslungsreich. Man durchläuft viele verschiedene Stellen im Haus und lernt dabei später e

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mögliche Einsatzgebiete kennen. Besonders spannend, muss ich sagen, war die Z eit in der Betriebsprüfung, wo ich auch mit in den Außendienst konnte.“ Dani: „Du hast den dualen Weg gewählt, was heißt das?“ Maxi: „Neben den praktischen Ausbildungsabschnitten habe ich auch theoretische Studienabschnitte an der Fachhochschule für Finanzen in Nordkirchen besucht. Man bekommt aber über die gesamte Ausbildungszeit ein festes Gehalt.“ Dani: „Wie war die A ufteilung zwischen Theorie und Praxis?“ Maxi: „Die Abschnitte waren insgesamt fast gleich lang.“ Dani: „Wann war die A bschlussprüfung und w elche Anforderungen wurden an dich gestellt?“ Maxi: „Die Abschlussprüfung hatte ich letztes Jahr im Sommer. Sie besteht aus fünf 5-stündigen Klausur en in F ächern wie Einkommensteuer, Bilanzsteuerrecht oder U msatzsteuer. Nachdem diese bestanden waren, musste man noch eine 5-stündige mündliche Prüfung in einer Gruppe ablegen.“ Dani: „Was ist mit den N oten aus der S tudienzeit vor der Abschlussprüfung? Zählen die auch?“ Maxi: „Teilweise fließen die Leistungen aus den v orherigen Studienabschnitten mit in die G esamtnote ein. Allerdings zählt die Abschlussprüfung zu 75 %. D aher hatte es keine gr oße Auswirkung.“ Dani: „Was ist dein Tätigkeitsbereich jetzt, nach der Ausbildung und dem Studium?“ Maxi: „Nach der Abschlussprüfung konnte ich am Finanzamt in


Olpe bleiben. Dort bin ich nun in der Veranlagungsstelle eingesetzt und bearbeite die eingehenden Steuererklärungen.“ Dani: „Wie siehst du deine K arrierechancen, du bist ja mit 23 noch sehr jung?“ Maxi: „Darüber mache ich mir jetzt, so kur z nach dem E nde

meiner Ausbildung, noch keine Gedanken. Erstmal möchte ich Erfahrung sammeln, da man selbst nach 3 J ahren Ausbildung noch nicht alles weiß.“ Dani: „Möchtest du wirklich auf Dauer in diesem Job arbeiten?“ Maxi: „Sich für einen Job in meinem Alter fest zu entscheiden, wäre nicht richtig. Mit dem bis jetzt erreichten Abschluss stehen mir viele Türen offen.“ Dani: „Wie und was denkst du über den Begriff „F amilie heute?“ Maxi: „Der Begriff ist heute viel moderner und flexibler zu v erstehen. Allerdings ist meiner Meinung nach eine gute und intakte Familie genauso wichtig wie früher.“ Dani: „Möchtest du Kinder haben?“ Maxi: „Zu einem später en Zeitpunkt denke ich schon. Momentan kommt es noch nicht in F rage. Was du alles wissen willst. Jetzt bin ich aber mal dran.“ Maxi: „Daniela, wie alt bist du, wo wohnst du und was sind deine beruflichen Ziele?“ Dani: „Ich bin 20 J ahre alt und wohne auch in E lspe. Zurzeit bin ich im 3. Lehrjahr in der A usbildung zur Ergotherapeutin. Im kommenden Sommer steht mein Examen an. Zur Info, die Ausbildung kostet richtig Geld!“

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Maxi: „In welchen Einrichtungen siehst du dein später es Berufsleben?“ Dani: „Als Ergotherapeutin habe ich verschiedene Optionen. Ich kann z.B. in Altenheimen, E rgotherapie-Praxen, RehaKliniken, Krankenhäusern, B ehindertenwerkstätten und Kindergärten arbeiten. D urch meine Praktika habe ich ber eits einzelne Einrichtungen kennengelernt, allerdings kann ich jetzt noch keine E ntscheidung treffen, in w elchem speziellen Tätigkeitsbereich ich später arbeiten möchte.“ Maxi: „Kannst du den Ber uf auch hier in Lennestadt ausüben?“ Dani: „Ja, in B ilstein und Altenhundem, in den Altenheimen Elspe und Bilstein, den Werthmann-Werkstätten und im integrativen Kindergarten Meggen, nur um ein paar Stellen zu nennen, würde grundsätzlich die Möglichkeit bestehen.“ Maxi: „Was tust du aktuell dafür?“ Dani: „Wie gesagt, Prüfung im Sommer. Dafür geht es jetzt so langsam in die „heiße P hase“ Ich muss neben den P raktika Lernstoff, der für die P rüfungen relevant ist, wiederholen und diesen mit meinen praktischen Erfahrungen verknüpfen.“ Maxi: „Was bedeutet das mit den Praktika genauer?“ Dani: „Das letzte Jahr der 3jährigen Ausbildung umfasst drei berufsbezogene Praktika die jeweils 3 Monate dauern. In dieser Zeit bekommen wir A uszubildende einen E inblick in die v erschiedenen Bereiche in denen wir später arbeiten können. Z um Beispiel Neurologie, Pädiatrie, Psychiatrie und Arbeitstherapie.“ Maxi: „Musst du eine qualifizierte Vorbildung dafür haben?“ Dani: „Der Realschulabschluss ist Voraussetzung. Ich habe anfangs erst das Gymnasium bis zum 11. Schuljahr besucht und mich dann durch ein Schulpraktikum im B ereich Ergotherapie gegen das Abitur und für eine Ausbildung entschieden.“ Maxi: „Du sagst, die Ausbildung kostet richtig Geld. Gibt es dafür irgendwelche Fördermittel oder Beihilfen?“ Dani: „Insgesamt kostet die A usbildung in den 3 J ahren ca. 18.000 €. N eben der U nterstützung durch meine E ltern, bekomme ich BaföG seit dem Beginn der Ausbildung. Zusätzlich werde ich durch einen Ausbildungskredit der KfW-Bank gefördert.“

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Maxi: „Denkst du auch über eine selbständige Tätigkeit nach?“ Dani: „Momentan noch nicht. Ich mache dieses Jahr erst mein Examen und möchte daher noch praktische E rfahrung sammeln. Um eine P raxis zu führ en, benötigt man B erufs- und Lebenserfahrung. Und die bekomme ich erst dur ch weitere Fortbildungsmaßnahmen und die tägliche Arbeit v or Ort mit den Menschen über mehrere Jahre hinweg.“ Maxi: „Du arbeitest auch noch im R estaurant „Suerlänner Eck“ in K irchveischede im S ervicebereich, auch um deine Ausbildung zu finanzieren. Hast du eine besondere Vorliebe für diese Branche?“ Dani: „Hauptsächlich bediene ich die G äste. Mir macht diese Arbeit sehr viel S paß, da ich dor t ständig mit M enschen in Kontakt trete. Das mag ich auch an meinem später en Beruf als Ergotherapeutin.“


Maxi: „Bekommst du die beiden Tätigkeiten, Ausbildung und Gastrojob, gut unter einen Hut?“ Dani: „Ja meine Ausbildung absolviere ich unter der Woche und am Wochenende arbeite ich im F amilienbetrieb Linneweber. Das funktioniert zeitlich ganz gut.“ Maxi: „Hast du überhaupt noch Zeit für Privates?“ Dani: „Ja da bleibt genug Z eit für. Allerdings, wenn die Prüfungen im Sommer anstehen, muss ich auch priv ate Dinge zurückstellen. Zum Glück betrifft dies aber nur einen überschaubaren Zeitraum.“ Hier müssen wir leider unterbr echen, bevor die beiden weiter ins Private abtauchen. WOLL: „Hallo, Ihr zwei, darf ich euer spannendes „Überkreuz-Interview“ stören und meine Schlussfragen stellen? Dani und M axi, wann und wo habt I hr Euch kennengelernt?“ Maxi: „Wir sind seit dem 20.08.2011 zusammen. K ennen gelernt haben wir uns eigentlich schon vorher und zwar auf dem Schützenfest in Elspe.“ WOLL: „Gab es bisher auch mal unterschiedliche A uffassungen, eine solche nicht ganz einfache A ufgabe der gemeinsamen Ziel- und Zeitplanung in die Tat umzusetzen?“ Dani: „Ja die gab es auch. In der Zeit, wo Maxi seine Abschlussprüfungen hatte, war er auch mal mehr ere Wochen nur in Nordkirchen. Das war teilweise schon schwer.“

WOLL: „Letzte Frage: Wann zieht Ihr zusammen, wann heiratet Ihr und wann kommt...? Dani und M axi, diese F ragen könnt und müsst I hr nicht heute beantworten. Aber wir werden Euch ein Stück auf dem Weg in eine gemeinsame Zukunft begleiten, wenn Ihr erlaubt. Wir wünschen Euch dabei nur das Allerbeste und dir , Dani, ein richtig er folgreiches Examen und einen guten S tart ins Berufsleben. Ich denke, wir hören und lesen uns noch! (womo) ■

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Hauptstadtreporter UND KOCHEN KANNSE OOCH NICH Ab een bestimmtet Alter isset ja nich mehr so leicht dit richtije P angdang für ne Partnerschaft jeschweige denn Ehe zu erhaschen. Dit hat ooch eindeutich wat mit Ansprüche zu tun - zu dick, zu dünn, zu hässlich und zu doof , zu kleen, zu w enich Haare na und so weiter... Weil ick ja nich janz so ville Zeit zum Baggern habe, dachtick mir dit I ntanet zuhülfe zu nehmen. B ester Kumpel Andi und icke also v or der Kiste und n B aggerportal uffjerufen. “EjNietepartner.de” oder so ähnlich heisst ditt. I ck mir, na klar, ins beste Licht jesetzt, Körper wie Adonis, Geist wie Einstein und Potenz wie mein Kleengar tenkanickel Justav. Dit Bild von mir hab ick noch leicht jetunt, F alten raus, G rinsen rein. Bei Eigenschaften hab ick lange überlegt und weil Andi dit Jetrödel uffen Zeiger jing hatta mir schnell dicktier t: liebe- und verständnisvoll, zärtlich, einfühl- und aufmerksam, beschützend und romantisch. Ick wees bis jetzt nich von wem er jesprochen hat - aber ick habs mal so übernommen. Bei der Spalte “Ihre Wunschfrau” wollt ick erst einjeben: 96zichjährige Millionärin für Hochzeit jesucht aba Andi meinte dit käm nich so jut. I ck also meene Vorstellungen vonne jroße Liebe schwerstens in Worte jefasst und dann veröffentlicht. Ne Ihmehl sollte ick anjeben, wo die süssen Schnecken alle hinschreiben können. Andi`s Rat: Leg dir extra ne Mehladresse dafür zu! N ach reichlich Überlegung hatt ick se: liebmirwieickdir@aol.com, ja Männers können roh-mann-tisch sein, wa? Und tatsächlich - vonne Sandra habbick ne Mehl jekricht, findet mir ja janz inter essant und wäre einem Treffen nich abjeneigt. “Nich abjeneigt” is ooch ne Formulierung wie “kann sein-muss aba nich!” D it erste D eht war uff neutralem Boden - also in meiner Lieblingskneipe Petite Claudine - erst dacht ick Cindy aus Marzahn fliecht ein - aber nee, dit war schon für mir jedacht,

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dit loofende Paket! Man(n) soll ja nich nach Ä usserlichkeiten kieken aber wat zuviel is is zuviel! Wegen der Anständichkeit bin ick jeblieben, so für schmolltor k, kann ja nich einfach uffspringen und flüchten. Nach ihrn Fragen “wat machense denn beruflich?” und “ach, genauso hab ick sie mir ja v orgestellt” hatt ick schon 3 Mollen intus - sie wurde einfach nich schöner - och nich nach 3 Kurze. Und da ja Essen der Sex det Alters is und mir och keen bessret Thema in K opp kam, hab ick mal nach ihr em Liebelingsessen jefragt. Wirklich ohne H interngedanken, der war übrigens och mächtig gewaltich.Wat n Zufall: Spagetti! Hab gleich von meiner lecker en selbst-jemachten N udelsoße mit Speck, Zwiebeln, Knoblauch in F ett anjebraten, ne kleene Mehlschwitze mit Pfeffer und Tomatenmark dazu n Löffel Zucker und rühren rühren rühren in die Topp und abschmecken... mmmmh! Dazu frischen Parmesan! Die kiekt mir an wie Walross: ”Oh, n Mann der Kochen kann, wie interessant.” Und nach ihre Kochkünste jefragt bestanden die nur aus E rhitzen und Erwärmen - ick wusste dat so wat dickmachen tut! U nd weil Liebe ja nu mal dur ch n Magen jeht stand fest, das wa nich für dit Jemeinsame jemacht sind. S töhrte aba nüscht! H am wa noch drei Fläschken Prosäcko jelöffelt und uns mit n K uss uffe Neese nach 4 ! Stunden fast nüchtan jetrennt! Für imma! Netta Abend! Ach ja, nächsten Montach jibbts Spagetti, falls wer Lust hat? Euer Blockimann ■

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Sankt Rafael harr Urläouw hat un kam grad trügge van Breylen-Stadt un woll sik wier tau’r Stiee mellen, do raip use Hiärguatt ok all: vertellen! Diu wörst jo wual im Siuerland, meyn Raiseengel, dät is scharmant! Niu segg mol, biu’t do ungen gäiht, of alles am rechten Platze näou stäiht. Sind de Wiesen grain? Sind de Aiken wassen? Un konnste dik diäm Siuerlänner Platt aanpassen? Viär allen Dingen: Wat maket de Luie? Biu stäihert met Äinfachhait un Truie? Dor harr Sankt Rafael gnaug te luawen, van blanken Huisern un gemütlechen Stuawen, van häougen Biärgen un frisker Luft, van Wiesen un Görens un Blaumenduft; van lustegen Kingern un fleytegen Fruggen un erensthaftegen Männern, diän me gutt kann truggen. Aawer, aawer – un de Engel schudde am Koppe –

o Herr, vergiew mey aarmen Troppe, ik segget nit geren, doch mott et seyn: De Luie in Westfalen sind anders ase am Rheyn. Westfalen sind all ase steyv bekannt, aawer de gröttesten Dickköppe hiärt’t Siuerland. Wat se wellt, dät wellt se! Bo se sind, do gelt se! Iähr Sinn is twiäs, de Köppe sind rund, wat se siät, wat se biät, jedes Woot weyger’n Pund. – Do fenk use Heerguat aan te glünsken: Meyn Rafael, ik möchte wünsken, et gäften diär Steywen näou mehr in der Welt, wat sind se fix, wann’t erensthaft gelt! Wat konnt se kuiern, bo’t der Maihe weet, dann is et ne nit te fräouh un te spät. Se hallet meyn Woot, ase’t im Hiäten stäiht, un se sind ok höflech, wann’t nit anders gäiht. Meyne Siuerlännder sollt grad bleywen as se sind. Niu goh und reste dik iut, miyn Kind. ■

(gefunden und eingeschickt von Helmut Burkhardt aus Flape)

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Wer lesen kann, ist klar im Vorteil! S E C H S B E G E I S T E R T E L E S E R AT T E N – G E BA L LT E F R AU E N P OW E R

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iese existenzielle A ussage steht auf der Homepage der Buchhandlung am Rathaus in Finnentrop, sozusagen als Leitsatz einer speziellen Unternehmensphilosophie, die U ta Deitenberg sich im täglichen Umgang mit Ihren Büchern und den Menschen, die zu ihr kommen, zu eigen gemacht hat. WOLL hat sie anlässlich des 25jährigen Jubiläums in Ihrer „literarischen Welt“ besucht. WOLL: „Frau Deitenberg, wie und wann hat Sie die Leselust erfasst?“ U.D.: „Ich war als Kind schon eine richtige Leseratte und es gab damals nur einen Berufswunsch für mich, den der Buchhändlerin. Meine Ausbildung habe ich in der B ücherstube Hachmann in Olpe gemacht und dort auch nach dem Abschluß weiter gearbeitet. Die Buchhandlung hier in Finnentrop wurde im Jahre 1988 von Doris Müller und Elisabeth Schäfer gegründet. Als Novum kam hinzu, dass die neu geschaffene G emeindebücherei mit in die Räumlichkeiten integriert wurde. Das ist bis heute so.“ WOLL: „Ist das ungewöhnlich?“ U.D.: „Sehr. Mir sind maximal 2 O rte bekannt, wo dieses Modell erfolgreich funktioniert. Sie müssen wissen, dass in unserer Gemeindebücherei die Leute sich die B ücher kostenlos ausleihen können. Wir, das heißt meine K olleginnen und ich, haben uns umfassend über die unterschiedlichsten Bücher informiert. Einmal, um den Z eitgeist der literarischen E rzeugnisse den individuellen Lesebedürfnissen von jung bis „älter“ anzupassen und ander erseits den Lesehungrigen auch Tipps über die Inhalte und Themen der Leihbücher zu geben.“ WOLL: „Wann sind Sie damals eingestiegen? U.D.: „2005, als D oris Müller ausgeschieden ist. U nd als die Mitgründerin Elisabeth Schäfer Ende 2010 nach 23 J ahren in den Ruhestand ging, habe ich die B uchhandlung am 1.1.2011 eigenverantwortlich übernommen.“

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WOLL: „Haben Sie in der Zeit bis heute etwas verändert?“ U.D.: „Wir haben im H erbst 2011 die Räume umgestaltet und das Ambiente den aktuellen Bedürfnissen unserer Kunden angepasst. Es gibt gemütliche Leseecken zum Verweilen, Stöbern, Plaudern, Informationen einholen, die wir gleichzeitig auch für spannende Lesungen für Erwachsene, Kinder und Jugendliche nutzen.“ WOLL: „Werden diese Events gut angenommen?“ U.D.: „Das kann man wohl sagen. J e nach B ekanntheit der Autorin oder des Autors müssen wir bis zu 50 S tühle aufstellen, damit wir die Gäste aufnehmen können.“ WOLL: „Wen konnten Sie z.B. für eine solche Autorenlesung bei Ihnen gewinnen?“ U.D.: „Am 2.10. letzten J ahres hatten wir den B estseller-Autor


Peter Prange zu G ast. Unsere Buchhandlung war bis auf den letzten Platz ausverkauft, als er K ostproben aus seinem neuen Roman „Der Kinderpapst“ zum Besten gab. Anschließend hat er noch viele Exemplare signiert und den wissbegierigen Z uhörern Rede und Antwor t gestanden. Das war ein tolles E reignis, von dem heute noch zahlreiche Kunden reden und auch schwärmen.“ WOLL: „Dann bedienen S ie ja mit I hrem Angebot alle Zielgruppen?“ U.D.: „Ich denke schon. Neben dem kostenlosen Ausleihen der persönlichen Lesewünsche aus unserer Bücherei, legen wir ganz besonderen Wert auf Kinder- und J ugendbücher. Meine „Mädels“ sind alle topfit, wenn es um die entsprechenden Fragen der jungen K unden geht. D azu kommt die gut zusammengestellte Belletristikabteilung. Und sollte mal was momentan nicht vorrätig sein, wir d es umgehend besorgt. A ttraktive Geschenkartikel und Schreibwaren runden unsere Vielfalt ab.“ WOLL: „Gibt es zum 25jährigen kleinen J ubiläum schon etwas zu sagen?“ U.D.: „Wir feiern den G eburtstag am S amstag, den 9. M ärz. Wer Lust hat, soll einfach r einkommen, sich umschauen, ein bisschen stöbern, klönen und sich entspannen. U m 15.30 Uhr

findet eine Lesung für F rauen bei Kaffe und K uchen statt. Eintrittskarten sind ab sofort bei uns erhältlich. Wir haben aber leider nur Platz für 50 Leute.“ WOLL: „Wen konnten Sie als Gastautor gewinnen?“ U.D.: „Die Schriftstellerin Sigrid Hunold-Reime liest aus ihrem gerade erschienen Buch mit dem Titel: „Hab keine Angst, mein Mädchen!“ Ein lebendiger, lockerer Roman für Frauen, der auch das Thema Demenz behandelt.“ WOLL: „Steht noch eine weitere Veranstaltung an?“ U.D.: „Im Frühjahr führen wir wieder eine spannende Kinderund Jugendbuchwoche durch. Diese, alle 2 J ahre stattfindende Aktion, wird von der Gemeinde und der S parkasse Finnentrop tatkräftig unterstützt und ist für alle Kinder in unserer Gemeinde kostenlos. Das ist doch toll, woll. Weitere Lesungen w erden folgen, die Termine findet man auf unser er Homepage www. buchhandlungamrathaus.de. WOLL: „Frau Deitenberg, wir wünschen Ihnen für die nächsten 25 Jahre nur das Allerbeste. Und betreuen Sie den WOLLShop weiter mit der gleichen Leidenschaft wie S ie Ihre Buchhandlung hegen und pflegen. Viel Glück!“ (womo) ■

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Saalhauser Schlemmer-Impressionen

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Peter Rameil: „Steaks und Wild, den feinen Hunger stillt. Dazu ein frisches Pils. Dat passt, da kannse machen wasse wills!

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Der Kreisschützenbund Olpe UND SEINE 72 SCHÜTZENVEREINE VON WOLFGAN G KLEIN

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ie WOLL-Redaktion hat sich zur J ahreswende Gedanken gemacht, wie wir I hnen 2013 einige Überraschungen bereiten können. Eine ist die Entscheidung für eine Serie, in der wir das Vereinswesen in unserer engeren Heimat unter die Leselupe nehmen wollen. Da wir bei der F rühlingsausgabe schon unser en Partner aus dem ander en Teil des Kr eises an der Seite haben, können wir uns Themen aus dem ganzen Kreis Olpe vornehmen. Nach kurzer Recherche stand fest, es muß das Schütz enwesen sein. 72 Vereine gibt es. Und alle Schützenbrüder zusammen?

Wieviele Mitglieder mögen es sein, was meinen Sie? Die Auflösung folgt in der Sommerausgabe. Sie können uns aller dings Ihre Schätzung schr eiben oder mailen. Auf den folgenden S eiten bekommen S ie eine Menge Informationen über den KSB, den Kr eisschützenbund. Wer sind die M änner, die über die Geschicke des Schützenwesens wachen, die viel Zeit, Freizeit, aufwenden im B ereich Organisation, Veranstaltungen, Festfolgen, Termine, Kreisschützenfeste und sogar Bundesschützenfeste. Kreisschützenfeste finden alle 3 Jahre statt. 2012 waren die Orte

DER AKTUELLE KSB-VORSTAND: v.l.n.r. ANDRÉ ARENZ, CHRISTIAN SCHULTE, MARTIN TILLMANN, MARKUS BRÖCHER, LUDGER MAIWORM UND HUBERTUS SCHÜRHOLZ

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Oberhundem und Kir chhundem Ausrichter. Als bestens geeignete Veranstaltungs lo ca tion erwies sich die S auerlandhalle oder Volksbank-Arena in Altenhundem, denn schließlich mussten ja 72 festlich herausgeputzte Vereinsabordnungen, herrlich anzuschauende Majestäten, klangvolle DER CHEF DES KSB, KREISOBERST MARTIN TILLMANN AUS BILSTEIN Musikkapellen und weitere illustre Gäste aus P olitik, Wirtschaft und natürlich der Geistlichkeit aufgenommen und unterhalten werden. Die Bilder der M ajestäten vermitteln den hochoffiziellen Charakter eines solchen E reignisses. Dass sich unter die Königsmännerwelt auch eine attraktiv e Jungschützenkönigin mischt, mutig und selbstbewusst, war der WOLL-Redaktion bis zuletzt auch nicht bekannt. Umso schöner ist es, dass wir Sie Ihnen optisch präsentieren können. Ein Interview mit Verena Hennecke werden wir uns für die Sommerausgabe aufheben. Spannend wird es allemal, zumal wir sie v on unserem jüngsten Redaktionsmitglied befragen lassen. Daniela Brinkers ist 23, kommt aus Kir chhundem und studiert z.Zt. im Frankenland. Dort hat sie als E xil-Sauerländerin eine Menge fränkische E rfahrungen gesammelt und in einer Geschichte lesbar gemacht. Auch dabei geht es ums Feste feiern, allerdings nach fränkischer Lebensart. 90 Jahre der Tradition verschrieben Gestern, heute, morgen, keine leichte A ufgabe für die M änner um Martin Tillmann, dem 1. Vorsitzenden des Kreisschützenbundes Olpe. WOLL traf sie bei einer Sitzung in der Biggeseehalle in Sondern. Anlaß ist der Kr eisdelegiertentag am 15. M ärz in eben dieser Halle, zu dem fast 500 Teilnehmer erwartet werden. Ein Grund zu tagen unter Anwesenheit der Vorstandsriege des Schützenverein Sondern, des Hausherrn sozusagen. Organisatorische, logistische und Kapazitätsfragen standen auf der Tagesordnung.

Viel ist passiert in den Jahren von 1923 bis heute. Der KSB hat seine eigene G eschichte geschrieben, die in der Chr onik von 1998 ihre besondere Wertschätzung gefunden hat. Erwähnt sei hier, dass sich der KSB am 19. Mai 1951 wieder neu gegründet hat. Unter Federführung des damaligen Vorsitzenden des St. Sebastianus Schützenvereins Olpe, Major Herbert Hesse fand die Versammlung im Hotel Biggemann in Finnentrop statt. 28 Vereine waren anwesend, 23 er klärten sich mit der Neugründung einverstanden. Alsdann wurde die von einer Kommission entworfene Satzung zur Annahme vorgelegt und einstimmig angenommen. 2 Jahre später erfuhr auch der Sauerländer Schützenbund (SSB) seine Wiedergründung. Nach der Satzung hieß er „Schützenbund des kurkölnischen Sauerlandes“. Erst mit der neuen Satzung aus dem April 1972 wur de der heutige N ame „Sauerländer Schützenbund“ festgeschrieben 1955 trat der KSB dem SSB bei. Heute gehören ihm neben dem KSB auch die Kreise Lippstadt, Iserlohn und Soest an.

Kreisschützenkönig Reinhard Baumhoff aus Oberelspe mit Gattin.

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Im Jahre 1981 feier te der Kr eisschützenbund sein erstes Kreisschützenfest in Schönholthausen. Alber t Böttenberg aus Oedingen war der erste Kr eisschützenkönig und viele w erden ihm noch folgen. Auch hier werden wir auf Spurensuche gehen und versuchen, eine noch nicht entdeckte E pisode aus dem Leben eines „Königs“ zu finden. Ein Großereignis steht uns aber noch im S eptember bevor. Der St. Matthäus Schützenverein Rüblinghausen ist A usrichter des Bundesschützenfestes 2013. KSB-V orstandsmitglied, stv. Kreisoberst Markus Bröcher aus Rüblinghausen hat zusätzlich zu seinem Amt im KSB eine Riesenaufgabe mit zu stemmen. Dazu wünschen wir ihm und seinen Mitstreitern schon jetzt viel Kraft und Kreativität bei den Vorbereitungen. Auch bei solchen G roßveranstaltungen sind die umtriebigen Mitglieder des Kr eisvorstandes unermüdlich mit im Einsatz – ehr enamtlich versteht sich – und v oller Leidenschaft, auch, w enn sie manchmal Leiden schafft. ■ Stv. KREISOBERST MARKUS BRÖCHER AUS RÜBLINGHAUSEN

KREISJUNGSC HÜTZENKÖNIG ROBIN SRENK AUS HALBERBRAC HT MIT JAQUELINE GROBBEL

Sachen gibt es im Kreis Olpe Verena Hennecke, die amtier ende Jungschützenkönigin aus Kir chhundem, war 2011 Königin an der Seite des Jungschützenkönigs Tobias Grap. Ein Jahr später sagte sie sich: „W as die Jungs können, kann ich doch auch“. S ie stellte sich in die R eihe der männlichen M itbewerber, schoß das Z epter ab und kur ze Zeit später war sie die „neue Regentin“, das heißt Jungschützenkönigin von Kirchhundem. Dort scheint das M ode zu machen, denn Verena ist mittler weile die dritte w eibliche Majestät im Jungschützenbereich. Als es auf dem Kreisschützenfest im September 2012 um die höhere Würde ging, hat sie allerdings ihren männlichen Artgenossen den Vortritt gelassen.

JUNGSC HÜTZENKÖNIGIN VERENA HENNEC KE AUS KIRC HHUNDEM MIT SEBASTIAN HUSTERT

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„So sind die Frauen im WOLL-Land“ meint der Redakteur. „Sie kommen langsam, aber gewaltig, woll!“


Exil-Sauerländerin berichtet: Schützenfest in Oberfranken den Getränken ist der K önig/die Königin sehr Dat erste Schützenfest in Oberfranken: Da denkgroßzügig: Bier, Bier, Bier, Bier, Bier, Schnaps, ste noch, dat kann so schlimm nich sein, Schnaps, Schnaps, Schnaps, Schnaps. U nd zwar geschweige denn anders als die S auerländer mehr als die ein oder ander e Schützenschwester Schützenfeste! Ohne etwas v orwegnehmen zu und Schützenbrüder vertragen (an dieser S telle wollen, so anders isset wirklich nicht, aber dat ein beömmelt sich der trinkfeste S auerländer sehr)! oder andere muss er zählt werden. Aber fangen Das schlimmste an diesem Tag ist der noch anstewir von vorne an… hende Marsch vom Marktplatz des Dorfes zum Die Männer bauen v or dem eigentlichen Festzelt. Die nur etwa 800 Meter werden wahne Schützenfest dieses dabber te Festzelt auf, wähangeheitert und tor kelnd hinter sich gebracht, rend die Frauen sich den Vorbereitungen in der nur um dann anschließend wieder mal was zu Küche widmen. Anschließende w erden BierDIE NEUE AUS KIRCHHUNDEM trinken: Im Festzelt wartet schließlich – O h zeltgarnituren ins Zelt geschleppt. Das ist dann Wunder, lange nicht gehabt! – ein kühles B ier. auch eine Aufgabe, bei der wiedermal die F rauen mit anpacken Der Tag endet mit einem r uhigen Event, bei dem mehr die müssen. „Des is fei kaa Aafgab für a Fraa!“, mag manche Fränkin Rentner ihren Spaß haben w erden als die jugendlicher en nun erbost sagen. Doch Arbeit ist Arbeit ist Arbeit und die muss Besucher. Die Musigger sind meist selber im for tgeschrittenen erledigt werden. Alter, aber tr otzdem können sich manch jünger en Besucher Wenn das Zelt nach einem Tag harter Arbeit endlich steht, kann nicht davon lossagen, im Z elt zu bleiben und bei den div ersen, auch das Feierabendbier getrunken werden. Es ist nicht so, dass oft volkstümlich angehauchten, Liedern mitzuschunkeln. Dabei nicht schon genug beim Anzapfen der B ierfässer floss, aber das gibt es dann auch mehr als ein „P rosit der Gemütlichkeit“, was kann ja getr ost ignoriert werden. Dabei bespricht man dann wiederum heißt: B ier Bier Bier. Die Bedienungen haben alle noch Diverses („Des koo‘ fei net so hänga bleibn“, „W emer jez Hände voll zu tun, um die M aßen und Seidla an die Tische zu scho‘ in die B ar könndn…“, „O b des Wedder guud bleibt? “, bringen. Die durstige M eute wird also mit alkoholischen „Sons geets dir guud, oda? M ir do einfoch mei K ulmbacher Getränken immer heiterer und wird zum Ende des Abends ihren klaua wolln!! D a schaust gleich bleed w ennst aan v orna Ladz Platz an den B ierbänken verlassen und dir ekt vor die B ühne krigsd!“). wechseln. Dort tork….äh, tanzen alle dann D iscofox und Die Tage bis zum Schützenfest sind also gezählt und dann geht’s Foxtrott. am Samstag auch schon los. N atürlich erst der obligatorische Wenn mancher nun genug dav on hat, wir d wieder der O rt Kirchgang vorher, bei dem festlich in die Kirche eingezogen wird gewechselt: diesmal geht es in die B ar, wo Cocktails und mitsamt den Männern in Kitteln, die D amen in Dirndln, mit Longdrinks auf die immernoch durstigen Schütz enfestgänger der Fahne und allem was dazu gehör t. Anschließend dann erst warten. Außerdem gibt es dor t Nüsse und Salzstangen, welche mal den Kommissar abholen (Schnaps fließt in rauen M engen), sehr gut zum Flair der Bar beitragen: Trinken und Knabbern (ob dann den Jungschützenkönig/die Jungschützenkönigin (endlich man(n) nun essbares nimmt oder wahlw eise auch eine anspr egibt’s ne G rundlage: Kuchen und Kaffee, dazu ein S ekt und chende Dame, ist hierbei egal). Einige Gäste sind nun knüppelVerdauungsschnäpschen, weil der K uchen macht schon r echt dicke und gehen einem langsam aufn K eks mit ihr en lauter satt...). unglaublichen Geschichten. Doch kaum denkste, das B ett ruft, Schlussendlich an diesem ersten Tag des Schützenfestes geht es kommen auch schon die Rausschmeißer und entfernen die letzzum Hauptkönig/ zur Hauptkönigin. Dort fängt das rauschende ten Bierleichen aus der Bar und dem Festzelt. Damit ist der erste Fest dann standesgemäß an mit Antr eten, Rede des König/der Tag des Schützenfestes geschafft! Ker, was war das ein langer Tag, Königin, sowie Schnaps und Bier für die tr ockenen Kehlen der total oppe fällt jeder nun ins B ett. Aber wir wär en keine Anwesenden. Das warme Essen, w elches immer sehr gut ist, Sauerländer, wenn wir nicht 2 Stunden später wieder fit am Zelt liefert die zw eite Grundlage für die w eiteren rauen M engen wären und mit Schmackes das Guten-Morgen-Bier kippen. Alkohol. Da gibt es dann Haxen, Hühnchen, Schnitzel, Braten, Und in der nächsten Ausgabe lest ihr meinen Bericht vom zweiFrikadellen, Kraut, S alate, Brötchen, nochmal K uchen: im Großen und Ganzen genau das, was der Schützenverein und die ten und dritten Tag eines fränkischen Schützenfestes, woll?! ■ Musikkapelle braucht, um das Saufgelage zu überleben. Auch bei W.O.L.L. Frühjahr 2013 -

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S C H Ü T Z E N F E S T T E R M I N E 2 0 13 I . T E I L (Grün unterlegter Text steht für Kirchhundem-Lennestadt-Finnentrop) Schützenverein St. Helena 1919 Elben Vom 4. – 5. Mai Schützenkönig: Udo Martini Schützenkaiser: Ralf Backwinkel Mitglieder: 228 Heimatschutzverein St. Georg 1956 e.V. Neger Vom 10. – 12. Mai Schützenkönig: Bernd Hupertz mit Heike Hupertz Schützenkaiser: Berthold Ohm mit Helga Ohm Mitglieder: 222

St.Josef-Schützenverein DahlFriedrichsthal e.V. Vom 19. – 20.5. Schützenkönig: Thomas Primavesi Schützenkaiser: Hubert Kappestein Gründungsjahr: 1904 Mitglieder: 473 Schützenverein Benolpe 1905 e.V. Vom 24. – 26.5. Schützenkönig: Sven Friedhoff Schützenkaiser: Walter Streletz Jungschützenkönig: Daniel Schmies Mitglieder: 259

St. Franziskus-Xaverius Schützenverein Frenkhausen 1912 e.V. Vom 17. – 19.5. Schützenkönig: Jürgen Burghaus Schützenkaiser: Michael Schufft Jungschützenkönig: Nils Sondermann Mitglieder: 369

St. Josef-Schützenbruderschaft Berlinghausen 1920 e.V. Vom 31.5. – 2.6. Schützenkönig: Frank Feldmann mit Silke Feldmann Schützenkaiser: Herbert Theile Mitglieder: 297

Heimat-Schützenverein Hülschotten e.V. Vom 17. – 19.5. Schützenkönig: Tobias Rüschenberg mit Sonja Hesse Schützenkaiser: Markus Ernst mit Rita Ernst Gründungsjahr: 1929 Mitglieder: 321

St. Georgius Schützenverein Neuenkleusheim 1767 e.V. Vom 31.5. – 2.6. Schützenkönig: Sven Schnüttgen Schützenkaiser: Bernd Michler Jungschützenkönig: Julian Dahm Mitglieder: 236

Stv. KREISGESCHÄFTSFÜHRER CHRISTIAN SCHULTE AUS HÜLSCHOTTEN

Schützenbruderschaft St. Sebastian Weringhausen 1927 e.V. Vom 18. – 19.5. Schützenkönig: Jürgen Arens mit Claudia Bekermann Schützenkaiser: Alfred Schmidt mit Brigitte Schmidt Mitglieder: 167

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Schützenverein 1921 e.V. Römershagen Vom 31.5. – 2.6. Schützenkönig: Matthias Reichstein mit Claudia Zimmer Schützenkaiser: Ferdinand Reer mit Dorothee Reer Jungschützenkönig: Tobias Buchen Mitglieder: 162 Schützenverein St. Quirinus e.V. Oberelspe Vom 1.– 3.6. Schützenkönig: Reinhard Baumhoff Schützenkaiser: Heribert Schweinsberg Jungschützenkönig: Bastian Ruhrmann Gründungsjahr: 1935 Mitglieder: 335

St. Matthias Schützenverein e.V. Brün Vom 7.6. – 9.6. Schützenkönig: Markus Lange Schützenkaiser: Bernd Stracke Jungschützenkönig: Florian Simon mit Jenny Voss Gründungsjahr: 1949 Mitglieder: 171 Schützenverein St. Hubertus 1921 e.V. Halberbracht Vom 7. – 9.6. Schützenkönig: Thorsten Berens mit Anne Berens Schützenkaiser: Andreas Becker mit Beate Becker Jungschützenkönig: Robin Srenk mit Jaqueline Grobbel Kinderkönigin: Pia Berger Mitglieder: 297 St. Jakobus-Schützengesellschaft Lichtringhausen 1927 e.V. Vom 7.- 9.6. Schützenkönig: Volker Baruth mit Bianca Baruth Schützenkaiser: Bernd Cramer mit Susanne Cramer Jungschützenkönig: Alexander Cramer mit Marie Kirchhoff Mitglieder: 334 St. Antonius Schützenverein Marmecke e.V. Vom 31.5. – 2.6. Schützenkönig: Heribert Japes mit Tanja Japes Schützenkaiser: Adalbert Hesse mit Renate Löhr Gründungsjahr: 1953 Mitglieder: 183 Schützenverein 1951 e.V. Milchenbach Vom 7. – 9.6. Schützenkönig: Thomas Tröster Schützenkaiser: Hans Kunz Mitglieder: 130


Schützenverein St. Blasius 1865 Grevenbrück e.V. Vom 8.- 10.6. Schützenkönig: Hubertus Nöker mit Dorothee Nöker Schützenkaiser: Berthold Knoche mit Ines Knoche Jungschützenkönig: Alexander Berghoff mit Michaela Rhode Mitglieder: 951 St. Hubertus-Schützenverein der Schulgemeinde Thieringhausen Vom 8. – 10.6. Schützenkönig: Reinhard Kranz Schützenkaiser: Jürgen Butzkamm Gründungsjahr: 1906 Mitglieder: 296 St. Josef-Schützenverein Altenkleusheim e.V. Vom 14.- 16.6. Schützenkönig: Thiemo Burghaus mit Elisabeth Burghaus Schützenkaiser: Michael Hunold mit Silke Hunold Jungschützenkönig: Michael Baumann mit Amelie Klein Gründungsjahr: 1950 Mitglieder: 290 Schützenverein St.Clemens 1976 e.V. Drolshagen Vom 14. – 16.6. Schützenkönig: Martin Wrede Schützenkaiser: Josef Kühr Jungschützenkönig: Peter Lütticke Mitglieder: 399 Schützenbruderschaft St. Antonius Windhausen 1908 e.V. Vom 14. – 16.6. Schützenkönig: Michael Heinze Schützenkaiser: Stefan Rauterkus Mitglieder: 263 Schützenverein 1925 e.V. Würdinghausen Vom 15. – 17.6. Schützenkönig: Thomas Wiesner mit Sabine Wiesner Schützenkaiser: Günther Thiedemann Jungschützenkönig: Jonas Sasse Mitglieder: 305

Schützenbruderschaft St. Buchardus 1844 e.V. Oedingen Vom 21.- 23.6. Schützenkönig: Frank Kunze Schützenkaiser: Wolfgang Linn Jungschützenkönig: Frank Bedrunka Mitglieder: 457 St. Johannes Schützenbruderschaft Serkenrode 1818 e.V. Vom 22.- 24.6. Schützenkönig: Toni Federer Schützenkaiser: Manfred SchmittDegenhardt Jungschützenkönig: Robin Blöink Mitglieder: 364 Heimatschutzverein HofolpeHeidschott e.V. Vom 28.- 30.6. Schützenkönig: Wolfgang König Schützenkaiser: Ralf König Jungschützenkönig: Manuel Stahl Gründungsjahr: 1919 Mitglieder: 327 St. Rochus Schützenverein Lütringhausen 1904 e.V. Vom 28.6.- 1.7. Schützenkönig: Bernd Stepmann Schützenkaiser: Bruno Stock Mitglieder: 447 Schützenverein St. Elisabeth 1919 Schönau-Altenwenden Vom 28.- 30.6. Schützenkönig: Thomas Lazar mit Maike Lazar Schützenkaiser: Michael Arenz mit Sigrid Arenz Jungschützenkönig: Fabian Tump mit Karina Schneider Jungschützenkaiser: Jens Stursberg mit Nadine Wolf Mitglieder: 395

Stv. KREISSCHATZMEISTER ANDRÉ ARENZ AUS ALTENWENDEN

Schützenverein St. Sebastian 1908 e.V. Albaum Vom 29.- 30.6. Schützenkönig: Andreas Schöps Schützenkaiser: Hartmut Schöps Jungschützenkönig: Marvin Büdenbender Mitglieder: 271 St. Josef Schützenbruderschaft Bleche e.V. 1924 Vom 29.6. – 1.7. Schützenkönig: Sebastian Dickhaus mit Valerie Grütz Schützenkaiser: Karsten Koopmann mit Anja Koopmann Jungschützenkönig: Nicolas Bieker mit Jelena Feldmann Mitglieder: 449

KREISGESCHÄFTSFÜHRER HUBERTUS SCHÜRHOLZ AUS BLECHE

St. Sebastianus-Schützenbruderschaft e.V. Schönholthausen-Ostentrop 1818 Vom 29.6.- 1.7. Schützenkönig: Johannes SchmidtHolthöfer Schützenkaiser: Norbert Rohrmann Jungschützenkönig: Patrick Brzezina Mitglieder: 624

DER MANN DER SCHÄTZE! KREISSCHATZMEISTER LUDGER MAIWORM AUS OLPE

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“Riut, riut, Sunnenviul!“ WIE DIE OSTENTROPER DEN FRÜHLING MIT E I N E M U R A LT E N R I T UA L B E G RÜ S S E N VON S TEFAN SC HRÖDER

S Unsere Kreuz und Querkarte Immer freitags uns sonntags von 17.30 - 21.00 Uhr.

Schaut man dieser Tage aus dem F enster, bahnt sich der Frühling langsam, aber sicher seinen Weg. Erste Knospen sprießen, Maiglöckchen lugen unter der Schneedecke hervor, die Tage werden länger und milder, und die Sonne spendet schon diese besondere Wärme, die DAS KLOPPWERKZEUG die Luft so gut riechen lässt. Dass dem so ist, haben die S auerländer bestimmt auch den vielen S onnenvogeljägern und –kloppern im WOLL - Land zu verdanken. In Ostentrop hatten sich die M änner der Freiwilligen Feuerwehr Mitte der Neunziger Jahre an dieses schöne Ritual erinnert. Fortan gehörte es hier in den festen Jahresverlauf. Ende Februar, am Tag von Petri Stuhlfeier, beginnt für die B auern im Sauerland seit Urzeiten der meteorologische Frühling. Ein wichtiger Bote dieses Frühlingsbeginns sind flatternde Schmetterlinge, die im S auerland bisweilen Sonnenvögel genannt w erden. Manche von ihnen überwintern in Kellern, Spalten und Ritzen. Durch das Klopfen mit den Holzhämmern auf Türschwellen und Laibungen sollen sie wieder her vorgelockt werden. Dem nachdrücklichen Klopfen und H ämmern wird außerdem der schöne Nebeneffekt nachgesagt, dass unliebsame Winterdämonen davon Reißaus nehmen und sich bis Ende des Jahres ehrfurchtsvoll zurückziehen.

Sie wählen nach Herzenslust aus und stellen sich Ihr eigenes Lieblingsmenü zusammen.

Am späten Vormittag finden sich in jedem Jahr 20 bis 30 Männer und Kinder auf dem Ostentroper Dorfplatz ein, statten sich mit langen selbstgebauten H olzhämmern aus und ziehen in kleinen Gruppen durch die Straßen. Was auf den ersten Blick aussieht wie Freistil – Cricket ohne Ball, ist in Wirklichkeit gelebte Brauchtumspflege. Die Sonnenvogelklopper verleihen ihrem Hämmern mit plattdeutschem G esang Nachdruck. Das Lied wird im gesamten Sauerland gesungen, der Text jedoch regional unterschiedlich interpretiert. Die Ostentroper Version lautet:

Familie Linneweber Westfälische Straße 37 57368 Lennestadt-Kirchveischede Telefon 02721/81252 suerlaenner-eck@kirchveischede.de www.kreuz-und-quer-schlemmen.de

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„Riut, riut, Sunnenviul Senten Peiters Dag is niu Senten Tigges kommet de no Riut Kisten riut Kasten De Miuse mat fasten

Allem Haddemögge ropp ropp ropp Lot us nit siu lange stohn Vie mat neo ein Hiuschen wieher gohn Allem Haddemögge ropp ropp ropp“


(Anmerkung: „Haddemögge“, der Hardenberg, ist eine Erhebung in unmittelbarer Nähe des Ortes. Hier sollen die Mäuse hinauf, die Sonnenvogelklopper kommen dann später hinterher). Die schöne Tradition wird mittlerweile in der dritten Generation fortgelebt, und sie bleibt dabei zum G lück nicht im ör tlichen Elfenbeinturm. „Buiterlinge“ und Z ugezogene schließen sich dem flotten Treiben an. Als Dankeschön für das Ritual, immerhin eine kombinier te Dienstleistung aus praktizier ter Insektenjagd, Segensgruß und S tändchen, erhalten die Sonnenvogelklopper Wegzehrung. In der Hauptsache aber geht es um den guten Zweck. Dieses Jahr sind im Innenraum der aus devonischem Massekalk erbauten Ostentroper Bruchsteinkirche hochwertige Informationstafeln zur einzigartigen Geschichte des Kirchenbaus vorgesehen.

Hundemstraße 9 57368 Lennestadt-Altenhundem m Öffnungszeiten: Mo. – Fr. 9.30 Uhr – 18.30 Uhr Sa. 9.30 Uhr – 16.00 Uhr

Es ist schön, dass es in vielen S auerländer D örfern das Sonnenvogelkloppen gibt, eine optimale Mischung aus „Worten, Orten, Land und Leuten“ und dem guten Zweck: Genau so mag man es doch im Sauerland, woll? ■

IN OSTENTROP KLOPPT GROSS UND KLEIN ZUSAMMEN

n! ie! e m om s auf S k l l i un w

ich freuen l z r He Wir

Großes Frühstücksbuffet Nehmen Sie sich Zeit für ein gmütliches Frühstück in unserem Mühlencafé - Grevenbrück. Jeden Sonntag von 8.30 - 12.00 Uhr Mühlencafé Kölner Str. 1b 57368 Lennestadt Tel. 02721-715451

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Heilpraktikerausbildung DIE HEILPRAK TIKERAUSBILDUNG A N D E R PAU L - S C H M I DT - A K A D E M I E S E T Z T N E U E M A S S S TÄ B E .

D

ie Pyramiden in Lennestadt, In diesem P ortal sind P rüfungsSitz der A usbildungs- und fragen gespeichert, die zur S imuSeminarstätte der Akademie und lierung von Prüfungssituationen des Therapie-Zentrums sind ein dienen und die von allen Studiosi lebendiges Zeichen für außerge– egal zu w elcher Uhrzeit – in wöhnliche Ideen und deren kreaAnspruch genommen w erden tive Umsetzung. können. Gleiches vollzieht sich in den Zur Vorbereitung auf die P räAngeboten für Lernkonz epte im senzunterrichte ist das natürlich Bereich der H eilpraktikerauseine exzellente und entspannte bildung medizinisch wie auch in Maßnahme, die die üblichen SIE HABEN ES GESCHAFFT! AUSGEBILDETE HEILPRAKTIKER-INNEN DER PAUL-SCHMIDT-AKADEMIE der Psychotherapie. Stressfaktoren, unter denen Schüler und Studenten gleichermaßen leiden, erheblich reduzieSeit 2007 w erden die A usbildungsmodule ständig w eiter entren. wickelt. Nutzen sollte man dieses v ortreffliche Angebot aber auch wir klich. Zu empfehlen ist ein kostenloser Testzugang. Berufsbegleitend besteht sie aus vier Säulen: Infos dazu auf www.paul-schmidt-akademie.de. Die erste Säule: Der Präsenzunterricht vor Ort in der P yramide, der alle acht Wochen samstags und sonntags stattfindet. Die dritte S äule: Eine ganz praktische. N ach dem sechsten Hier werden die 47 A usbildungsmodule über einen Z eitraum Ausbildungsmonat erhält jede(r) Studierende ein Bioresonanzgerät von zwei Jahren durch erfahrene und fachkompetente mit Komplettausstattung. Dieser „Rayocomp PS 10“ dient der Heilpraktiker und Är zte gelehrt. Der Teilnehmerkreis umfasst praktischen Vertiefung des erlernten Wissens durch die r eale max. 15 Personen. Anwendung und ist sicherlich einer der G ründe für die hohe Die Anwesenheitspflicht beschränkt sich auf 16 VeranstalBestehensquote an der Paul-Schmidt-Akademie. tungen. Kein Wunder, dass sich I nteressenten aus ganz D eutschland an der Akademie einfinden. D ie Übernachtungsangebote tun ihr übriges, da sie zu einem günstigen Preis offeriert werden. Die zweite Säule: Ein neu entwickeltes Portal, das die Vorteile des Internet nutzt. Es gibt für die Lernkonz epte 47 Videos, die die Akademie-Teilnehmer oder Studierenden im institutseigenen Schulungsportal für ihren individuellen Lernprozess nutzen können. Hier ist ebenfalls ein Fundus von mehreren hundert Fragen und Antworten hinterlegt, den die zukünftigen H eilpraktiker/innen und Psychotherapeuten zur Kontrolle des aktuellenWissenstandes aufrufen können.

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DIE PAUL-SCHMIDT-AKADEMIE INNERHALB DER SAUERLAND-PYRAMIDEN IN LENNESTADT-MEGGEN

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Nicht umsonst bietet die Rayonex Schwingungstechnik GmbH auch anderen Heilpraktikerschulen an, ihre Bioresonanzgeräte kostenfrei zur Ausbildungs-Unterstützung einsetzen zu können. Die vierte Säule: Sie ist ebenfalls ein praktisches und über zeugendes Angebot. Das seit Jahren erfolgreich arbeitende TherapieZentrum in den Sauerland-Pyramiden ist ein Aushängeschild der Paul-Schmidt-Akademie. Hier können die Studierenden ihr theoretisches und praktisches Wissen in der Realität überprüfen, korrigieren, verbessern und optimieren. Die Anzahl der Hospitanten (weibl. wie männl.) ist daher auch nicht gerade wenig. Ein echtes Benefit kommt zum Schluß. Die Möglichkeit, diese Beratungs-Fachkompetenzen auch nach der Ausbildung kostenlos zu nutz en, ist ganz im S inne des Gründers Paul Schmidt, dessen Namen die Akademie zu R echt trägt. Er selbst hat schon zu Lebz eiten alle M öglichkeiten der Kooperation und Weitergabe seiner Gedanken und Ideen ausge-

schöpft, um seine U mwelt mit seiner eigenen Leidenschaft zu begeistern, Menschen die notwendige Hilfe und Unterstützung anzubieten. Noch ein Wort zu den Ausbildungskosten. Das zweijährige Studium an der Akademie beinhaltet: Alle Präsenzveranstaltungen, sechs Lernbücher, vier Lernordner, der Zugang zum Schulungspor tal sowie die B ereitstellung des Bioresonanzgerätes Rayocomp PS 10. Kosten insgesamt: 4.655,00 € Ratenzahlung ist natürlich möglich. WOLL wünscht allen aktuellen wie zukünftigen Absolventen an der Paul-Schmidt-Akademie in den S auerland-Pyramiden in Lennestadt eine interessante und spannende A usbildung, einen erfolgreichen Abschluß und eine erfüllte Zeit danach. „Viel Glück, woll!“ (womo)

Ausführliche Informationen zur Heilpraktikerausbildung erhalten Sie auf http://www.youtube.com/rayonexgmbh

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Volksbanken Grevenbrück und Bigge-Lenne STREBEN IN EINE GEMEINSAME ZUKUNFT FUSION AUF AUGENHÖHE VO N DA N I E L A KÖ H L E R

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ine weitere „Bankenhochzeit“ in Kr eis Olpe und Hochsauerlandkreis bahnt sich an: D ie Volksbank BiggeLenne eG mit S itz in Schmallenberg und die Volksbank Grevenbrück eG mit S itz in Lennestadt denken über eine gemeinsame Zukunft nach. Die Vorstände beider Institute sind vom jeweiligen Aufsichtsrat beauftragt, in 2013 konkr ete Fusionsverhandlungen mit dem Ziel der Verschmelzung in 2014 aufzunehmen.

Eine entsprechende Absichtserklärung haben die Vorstände Peter Kaufmann (Sprecher), Andreas Ermecke und M ichael Griese (Volksbank Bigge-Lenne eG) sowie Peter Hundt (Sprecher) und Bernd Griese (Volksbank Grevenbrück eG) stellv ertretend für ihre jeweiligen Häuser unterzeichnet. Darüber informierten die Vorstände beider Banken Mitte Februar in Grevenbrück. In den letzten Jahren habe man bereits sehr kooperativ zusammengearbeitet. Beide Banken sind ber eits in Lennestadt v ertreten.

Die Vorstände der v.l.: Michael Griese, Bernd Griese, Peter Hundt, Peter Kaufmann und Andreas Ermecke

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„Durch den Z usammenschluss rundet sich das B ild einer gemeinsamen Bank in einem gemeinsamen M arkt ab“, so Peter Hundt. „Durch die Verschmelzung sollen die Verbesserung der Leistungsund Wettbewerbsfähigkeit und die langfristige Existenzsicherung der beteiligten G enossenschaften angestrebt werden. Beide Genossenschaften vereinbaren, eine Verschmelzung im J ahre 2014 herbeizuführen.“ So steht es wörtlich als Zielsetzung in der von den Vorständen unterzeichneten Absichtserklärung, über deren Inhalt die M itgliedervertreter beider B anken in einem persönlichen Anschreiben in Kenntnis gesetzt wurden. Auch die Betriebsräte beider B anken sowie die B elegschaften wurden bereits von den Vorständen über die w eitere Entwicklung zur Intensivierung der langjährigen kollegialen Z usammenarbeit informiert. „Wir wollen uns im Sinne des Kunden weiterentwikkeln und noch attraktiv er für unser e Mitglieder und K unden werden. Unsere gemeinsamen Ziele, die Nr. 1 in der K undenzufriedenheit sowie die Nr. 1 in Mitarbeiterqualität und –identifikation, verfolgen wir weiterhin konsequent“, betonen Michael und Bernd Griese unisono. Beide Volksbanken werden ohne Druck und aus einer P osition der Stärke heraus in die Verhandlungen gehen, betonten die beteiligten Vorstände. Eine vorausschauende Geschäftspolitik habe jedoch darauf bedacht zu sein, r echtzeitig und in fr eier Willensbildung die Weichen für die Z ukunft zu stellen. „E ine Fusion erfolgt auf Augenhöhe“, hieß es v on Vorstandsseite im Pressegespräch. „Zwei starke und gesunde P artner kommen zusammen.“ Als wesentliche strukturpolitische und betriebswir tschaftliche Vorteile stellten Peter Hundt und Peter Kaufmann dabei insbesondere höhere Skaleneffekte, bessere Ertragsstrukturen und eine steigende Attraktivität für größere Firmenkunden im gemeinsamen Wirtschaftsraum heraus. Ein wichtiger Vorteil: Das stärkere Eigenkapital des neuen G esamtinstituts ermöglicht höher e Kreditgrenzen. „99% aller Kr editentscheidungen können v or Ort getroffen werden“, betont Vorstand Andreas Ermecke. Die Privatkunden würden unter anderem durch die effizientere Standortstruktur profitieren. Durch die „Bündelung der Kräfte“

könne das B eratungsangebot weiter verbessert, die Leistungsund Wettbewerbsfähigkeit insgesamt gesteigert werden. Beide Volksbanken stehen insgesamt v or den gleichen, gr oßen Herausforderungen. Hierzu zählen die Vorstände insbesondere den überaus har ten Wettbewerb mit den G eschäfts- und Direktbanken und die von der Politik ohne Unterscheidung neu für den Finanzmarkt geschaffenen Regeln und Gesetze („Basel III“). Hinzu kommen die auf einen historischen Tiefstand gefallenen Zinsen, die den Verdienst der B anken und die Eigenkapitalbildung zunehmend einengen so wie die deutlichen Veränderungen im Kundenverhalten. Diese Herausforderungen seien in einem größeren Geschäftsbetrieb leichter zu bewältigen. Personal soll nicht freigesetzt werden, versicherten die Vorstände. Den Mitarbeitern böte sich nach dem Zusammenschluss in dem gemeinsamen Institut ein noch attraktiv erer Arbeitgeber mit erweiterten Karrierechancen in einem größeren Einzugsgebiet. Das neue G esamtunternehmen „Volksbank Bigge-Lenne eG“ würde eine Bilanzsumme von 1,6 Milliarden Euro aufweisen, 40 Bankstellen unterhalten, 379 B eschäftigte haben und 46.772 Mitglieder auf sich v ereinigen. Das Kundengesamtvolumen beliefe sich auf rund 3 Milliarden Euro. Mit einem Eigenkapital von 140 Millionen Euro ist die Volksbank Bigge-Lenne dann die eigenkapitalstärkste Volksbank in Südwestfalen. In den nun folgenden Monaten soll die bisherige Zusammenarbeit vertieft und die bestehenden personelle Verflechtungen in bestimmten Bereichen intensiviert und koordiniert werden. Im Vorfeld der F usion finden r egionale Vertreterinformationen statt. Die notwendigen Beschlüsse zum Zusammenschluss sollen auf den beiden Vertreterversammlungen im ersten H albjahr 2014 fallen. Dazu ist jeweils eine Zustimmung von 75 Prozent erforderlich. „Kundennähe und regionale Verbundenheit, die Menschen und Wirtschaftsunternehmen vor Ort und in der Region mit mitglieder- und kundenorientier ten Lösungen in allen F inanzangelegenheiten zu beraten und zu för dern – das ist und bleibt unserer Markenzeichen“, so Peter Hundt und Peter Kaufmann abschließend. ■

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Im Wechselbad der Gefühle A L S M A N N B E I D E R AQ UA - F I T N E S S F Ü R S C H WA N G E R E : EIN ERLEBNISBERICHT VON S TEFAN SC HRÖDER

G

erädert steige ich aus dem N ichtschwimmerbecken des F innentroper Erlebnisbades Finto. Es melden sich Muskeln, von denen ich v orher gar nicht wusste, dass ich sie besitze, an Stellen, an denen ich vorher gar keine M uskeln vermutet hätte. Gleichzeitig durchströmt meinen Körper das wohlige Gefühl, das man hat, wenn man sich selbst überwunden und etwas G utes getan hat. Im Becken sind acht M enschen, davon sieben mit B äuchlein, von denen wiederum sechs ihre Ursache in einer Schwangerschaft haben, sowie Trainerin Linda Hoffmann. Kai Harnischmacher, der zweite Trainer, verbringt die Zeit indes am Beckenrand. Doch der Reihe nach: Als ich das B aby begrüßen soll, bin ich irritiert. Ein Strudel, erzeugt mit den U nterarmen, soll dem kleinen Leben ein Wohlgefühl verschaffen. Dann gehen wir im Kreis hintereinander her und er zeugen den S trudel für den Vordermann, oder besser die Vorderfrau. Ich stelle mir v or, wie sich gerade sechs Z werge von innen wohlig an M amas Bauch schmiegen. Wie sich das als M ama anfühlt, kann ich fr eilich nicht nachvollziehen. Die Mienen sind entspannt, wir hör en Kuschelrock. Wie passend. Das könnte jetzt so w eiter gehen. „W ie ist der H err Harnischmacher bloß zu diesem K örper gekommen“, überlege ich noch. Wie als Antwor t weicht der K uschelrock strammen Beats, und dann heißt es: B eine schulterbreit auseinander, Pobacken anspannen, Stepp rechts, Stepp links, dabei die Arme vor und zurück, vor und zurück, schneller, schneller, schneller! Mein Kopf wird puterrot, nach z ehn Minuten ist die Ü bung zum Glück vorbei. Schaumstoffgriffe gleiten ins Wasser. Au fein, ein wenig dran festhalten und entspannt gleiten. P ustekuchen!

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Die Griffe ergänzen den Widerstand der Handflächen um eine gefühlte fünfte Potenz. Die Übungen sind die gleichen. I ch schaue mich unsicher um. Wohlwollendes Nicken von der M utter rechts, leichtes G emurmel vorne links. Linda H offmann zwinkert mir aufmunternd zu. I ch scheine mich gut zu machen. Und die Frauen erst! Denen scheint das sehr gut zu gefallen. D ie Ansprache der Trainer stimmt, die Chemie ist wirklich gut. Was die Babys jetzt wohl tun, frage ich interessiert. „Die schlafen wahrscheinlich“, antwortet mir die M utter mit dem D utt. „In einer Schwangerschaft ist das ja oft antizyklisch. B abysport gibt es heute Abend, wenn ich müde von der Aqua -Fitness auf dem Sofa liege“. Dorthin will ich auch, aber noch ist die Stunde nicht vorbei. Herr Harnischmacher wirft überdimensionale Q-Tips ins Wasser. Ich ahne Schlimmes – und w erde zum Glück enttäuscht. Die Q-Tips dienen als Auftriebe! Ich darf zunächst eine Mitstreiterin durchs Wasser ziehen, um dann entspannt gezogen zu werden. Ein versöhnlicher Ausklang. Dennoch melden sich die ersten Muskeln, die „aua“ schreien.


„Aqua – Fitness für Schwangere gibt es im Umkreis nur bei uns im Finto“, erklärt Frau Weber vom Bereich Schulen, Sport und Soziales der G em eindeverwaltung Finnentrop, während die Teilnehmerinnen im Whirlpool relaxen. „Dies ist der dritte Kurs, der läuft. Die Anmeldezahlen pendeln sich immer bei um die acht ein, man meldet sich für einen Kurs über sieben Abende an und zahlt dafür 50,- E uro. Meistens kommen Frauen ab der 15. Schwangerschaftswoche.“ „Außerdem“, ergänzt Kai H armischmacher, der mit Linda Hoffmann im vergangenen Jahr die Zusatzqualifikation für dieses Angebot erwarb, „haben die Teilnehmerinnen später automatisch einen Platz weiter oben auf der Liste für das abyschwimmen, B das wir ebenfalls anbieten.“ Die Rückmeldungen der Mütter sind positiv. „Hier nimmt man mich an die Hand, hier fühle ich mich gut aufgehoben“, gibt mir eine Mutter auf dem Weg in die U mkleidekabine in den Notizblock. „Das Beste ist, dass es nach Ü bungen unter Wasser kaum einen Muskelkater gibt“. Sie mustert mich kurz mit einem kritischen Blick, als wolle sie sagen „…das wünsche ich mir für Sie auch“. ■

Informationen zu laufenden und kommenden Kursen unter: www.erlebnisbad-finto.de

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W.O.L.L. Winter 2012 -

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Der DINO und das Bikefitting! M E H R C L E M E N S FA H R R A D KO M P E T E N Z G E H T N I C H T

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er Frühling kommt, dachte ich, und schwang mich kür zlich auf mein schon etwas in die J ahre gekommenes Mountainbike und fuhr von Elspe Richtung Bamenohl. Bei Boschdienst Dolle, am Neukamp, sah ich André Clemens, der v or der Tür seines Bike-Shops im G espräch mit einem „echten“ B iker war. Ich stieg vom Rad. B eide schauten auf DIE AKTIVE CLEMENS-FAMILY das „ungleiche“ D rahteselpaar und den Rest erzähle ich lieber in der Gegenwartsform.

geschart haben. Siehst du, jetzt stellen wir dich und dein Rad aufeinander ein. Ich komme mir v or wie in einer ungeplanten „E heberatung“, aber nach ein paar Minuten sitze ich glücklich im S attel und strahle wie ein Kind, das zu Weihnachten ein neues Fahrrad bekommen hat. U nd jetzt zum Interview.

„Was macht Ihr beide bei diesem Wetter draußen und wie sitzt du eigentlich auf dem Rad? “ Z wei Fragen, die ich Andr é so spontan nicht beantworten kann. „Komm mal mit. Ich will dir was zeigen.“ Und dann stehe ich in seinem Laden, ein Bikeshop, den ich vorher noch nicht betreten hatte. Er zeigt auf ein Gerät und erklärt: „Dies ist ein neues Gerät, mit dem ich jetzt dich und dein Rad vermessen werde. Ds ganze nennt man „B ikefitting“ und dabei werden mittels einer neuen Software alle körperspezifischen Daten erfasst, die für eine ideale, individuelle Sitzposition nötig sind. Die Höhe des Sattels, die Entfernung Sattel – Pedalen und Sattel – Lenker, die Höhe des Lenkers usw.“

WOLL: „André, wie kamst du eigentlich auf die I dee, einen Bikeshop aufzumachen?“ André: „In Sporke gab es damals w enig Möglichkeiten für eine Freizeitbeschäftigung. Da haben wir den Bikerclub „99“ gegründet. 13 Leute sind wir bis heute und trainier en 2 x die Woche. Das ist mein Hobby und die totale Leidenschaft für diesen Sport war der Grund, mich selbständig zu machen. D as ist jetzt 10 Jahre her. Als ich das in der N achbarschaft erzählte, sagte Helmut Dolle: „Junge, fang klein an. D u kannst bei mir pr eiswert 80 qm haben. D as sollte erst mal r eichen.“ Gesagt, getan. Im November 2003 bin ich gestar tet, unterstützt von meinem Bruder Jürgen. 2005 kamen 40 qm hinzu und Ende 2010 haben wir den B etrieb auf ca 400 qm er weitert. Jetzt haben wir Verkaufsräume mit Lager und Werkstatt und bieten ein

Verstanden?“ Da stehe ich nun, der „Fahrrad-DINO“, perplex und sprachlos. André nutzt diese Z eit und stellt mich in P osition und die Vermessung beginnt. Kurze Zeit später haben wir die Auswertung und André holt mein Bike rein, um die Vergleichswerte zu ermitteln. Das Ergebnis ist niederschmetternd. Da passt ja gar nichts zusammen. Sattel zu hoch, Lenker zu w eit weg. Rückenkrümmung wie ein „Affe auf dem Schleifstein“. „H ast du eigentlich Bock auf`s Radfahren?“ Nicht wirklich, denke ich leicht beschämt. U nd das v or den Augen einiger Zuschauer, die sich mittlerweile neugierig um uns

WELCH EIN PANORAMA, DER PRIVATE BIKER-CLUB IN DEN ALPEN

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Vollsortiment an. Seit 2006 haben wir auch den Wintersport im Programm und sind so fĂźr beide Jahreszeiten gut aufgestellt.“ WOLL: „ Das sind ja 2 Freizeitsportarten, die voll im Trend liegen. Wie sieht deine Zielgruppe aus?“ AndrĂŠ: „Vom Enkel bis zum Oppa, vom Kinder- und Jugendrad Ăźber das Alltags-, Trekking-, Rennrad bis zum richtigen Mountainbike. Es kommen „Anfänger, aber auch „echte“ B iker zu uns.“ WOLL: „Macht Ihr auch Radtouren?“ AndrĂŠ: „12 x waren wir mit dem Club 99 schon in den Alpen. 2012 haben wir eine AlpenĂźberquerung gemacht, von Garmisch bis zum Gardasee und dieses Jahr geht`s nach Kirchberg.“ WOLL: „ Das ist ja schon richtig professionell oder?“ AndrĂŠ: „Kann man sagen. Durch diese Touren, die Vorbereitungen und die E rfahrungswerte daraus hat mein Team eine enorme Fachkompetenz rund ums Rad bekommen. Das hat z.B. die IHK Ăźberzeugt, dass wir jetzt den ersten A uszubildenden zum Z weiradmechaniker haben.“ DIE WICHTIGE VERMESSUNG (BIKEFITTING)

MAMA, PAPA, LUKAS UND LOUISA CLEMENS

WOLL: „Vom Club 99 Ăźber die Leidenschaft zum Vollprofi in der Bikerbranche, das ist eine Leistung.“ AndrĂŠ: „Und nicht nur das. Wir haben neue Maschinen fĂźr die Ski- und S nowboardbearbeitung angeschafft und sind eine geprĂźfte DSV-Skiwerkstatt.“ WOLL: „Also S ervice fĂźr S ommer- wie Wintersport auf hĂśchstem Niveau?“ AndrĂŠ: „Wenn du das so sagst!“ WOLL: „Es ist kein Z ufall, AndrĂŠ, dass ich heute mit dem Rad unterwegs bin. H erzlichen Dank fĂźr das B ikefittung. Und wenn der B ikeshop Clemens in seinem 10. J ahr eine Aktion plant, ruf mich an, woll.“ (womo) â–

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Der schweigsame, Holz hackende Sturkopf? WA N N I S T E I N M A N N E I N M A N N : MÄNNERGRUPPE SAUERL AND AUF DER SUC HE VON S TEFAN SC HRÖDER

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er Mann im WOLL – Land ist v erschrien als schweigsamer Einzelkämpfer, trinkfest und gesellig, aber nicht fähig oder willens, im Privatleben Initiative zu ergreifen. Gefangen in einem von den eigenen Vätern vorgelebten Rollenbild entweder des wenig Gefühle zeigenden Machers oder des Versagers, scheint das Leben der M änner im S auerland nicht unbedingt ein Zuckerschlecken. Aber: „Ein Indianer kennt keinen Schmer z“: Die Kredite gehören abbezahlt, Frau und Kinder sollen zufrieden sein, und der Verein will auch noch ein gutes M itglied haben. Reicht doch. Irgendwo auf halber S trecke zur geistigen G esundheit scheinen viele Männer zu stocken und finden sich mit dem ab , was der Alltag verlangt. Meistens als H auptversorger der F amilie, am Wochenende in vielen Vereinen aktiv und immer irgendwie unter Druck, leben M änner ihnen zuge wiesene Rollen. Nicht wenige schauen morgens in den Spiegel und fragen sich: War das schon alles? Ein Stuhlkreis in Mecklinghausen, Vorsicht, Allergiegefahr! Eine Gruppe von zwölf mutigen Männern stellt das Klischee des sturen Sauerländers seit Anfang 2012 auf den Kopf. Anfangs gingen sieben Männer aus dem WOLL -Land das Wagnis ein, etwas tiefer und ehrlicher miteinander zu kommunizier en, um die Begegnungen und Beziehungen, die ihre Leben mit sich bringen, aktiver und positiver zu gestalten. Von Lachern und abfälligen Bemerkungen ihrer Geschlechtsgenossen unbeeindruckt, ließen sie aus dem Trüppchen versprenkelter Sucher eine starke Gruppe wachsen, der en Mitglieder sich dazu entschieden, im Leben mehr Tiefe zu finden. An jedem ersten D onnerstag im M onat beschäftigen sich die Männer handlungsorientiert mit K ommunikation, Problemlösungen, Meditation, Spiritualität und archetypischen Bildern der M ännlichkeit. Fernab jeglicher r eligiöser Ideologie

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und esoterischen Schnickschnacks, ist die G ruppe für jeden Teilnehmer eine gr oße Bereicherung. Dort sitzt der Industriemechaniker, scheinbar kurz vorm Burnout; ein Chirurg berichtet von einem v erantwortungsvollen Alltag, ein junger Familienvater braucht neue I mpulse und fragt die G ruppe, wie er sich diese holen kann. Alles hat hier seine Zeit und seinen Ort. Ich spüre Kraft, Erleichterung, Zuversicht. Detlef Springob aus Mecklinghausen hatte als einer der ersten Sauerländer die Idee, einen Ort für kraftvolle Männerbegegnungen zu schaffen. Als er vor der Entscheidung stand, das Zepter seines Bürobedarfsbetriebes weiterzugeben, stellte sich für ihn massiv die Sinnfrage. Springob konnte sich nicht vorstellen, damit alleine zu sein und lud in seine Akademie „Treff“ im Repetal ein. „Natürlich gibt es Widerstände. Rationalisierungen und Vorstellungen einer „konspirativen Verschwörung“ machen die


Runde, wenn unsere Mitglieder von der Männergruppe berichten“, erzählt der Endvierziger mit den vielen I deen. „Wer aber einmal bei uns zu G ast war, berichtet häufig v on einer ganz besonderen Form der Erdung. Man muss sich vorstellen, dass es die Rollenbilder, mit denen M änner heutzutage zu tun haben, erst seit 100, 150 Jahren gibt. Der Mensch als Art ist jedoch gute 3000mal älter als die Industrialisierung und die Digitalisierung. An vielen Stellen fällt den M ännern heutzutage auf, dass ihnen irgendetwas fehlt, aber was es ist, wissen sie meistens nicht. Wir haben ganz schlicht herausgefunden: M ännern fehlen Männer. Wir sind täglich mit ander en Männern zusammen, aber mit welcher Tiefe denn?“ Springob wird nachdenklich. „Wir romantisieren hier nicht den Überlebenskampf unserer Vorfahren und spielen auch keinen Krieg, sind keine Softies und Sockenstricker, sondern versuchen schlicht und einfach, unsere Leben durch neue Erfahrungen und Betrachtungsweisen mit anderen Männern zu bereichern. Denn von richtig verstandener und angewendeter Männlichkeit können produktive Urgewalten ausgehen.“ Genau das durfte ich erleben. Wir sitzen noch im Stuhlkreis, vier Stunden sind vergangen, die Luft ist angereichert mit Stärke und Inspiration. Ich bin mir sicher , sie wir d mich kommenden Monat tragen. ■ Mehr Informationen gibt es unter www.männergruppe-sauerland.de

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Dörfer im (demografischen) Wandel... … WENN EIN JUGENDORCHESTER VERSTUMMT VO N DA N I E L A KÖ H L E R

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ebäude in O rtskernen stehen leer, Vereine fusionieren, Schulen werden geschlossen, kleine Geschäfte machen dicht - in den Dörfern im S auerland geht langsam aber sicher das Licht aus…? Keine Angst, wir wollen hier kein Endzeitszenario des demografischen Wandels herbei schreiben. Dennoch ist dieses Problem bei uns angekommen und macht auch vor dem Kreis Olpe nicht halt. Musikvereine haben im Sauerland eine lange Tradition und sind hier eigentlich gar nicht mehr w egzudenken. Was wäre ein Schützenfest ohne den S pielmannszug, den M usikverein oder die Tanzband? Unvorstellbar. Bei Musikvereinen, wo sich „fr üher“ die F rage nach dem N achwuchs gar nicht erst stellte, machen sich heute immer mehr S orgenfalten auf der S tirn der Verantwortlichen breit. Alexander Schmitte, Vorsitzender des M usikzugs der freiwilligen Feuerwehr Lennestadt in Oedingen, kann hiervon ein trauriges Lied singen. Ende letzten Jahres musste das Jugendorchester des Musikzuges Oedingen aufgelöst werden. Wo sonst bis zu 30 Kinder- und Jugendliche musizierten ist es nun still geworden in Oedingen. „Jetzt haben wir nur noch 10 Jugendliche, da wird es kritisch“, sagt Alexander Schmitte, „theor etisch kann man auch mit 10 J ugendlichen ein kleines O rchester beibehalten, aber in der Praxis ist das nicht umzusetz en, da wir allein sieben Schlagzeuger in Ausbildung haben.“

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Weiterer Nachwuchs bleibt w eitgehend aus. Die sinkende Anzahl von Kindern, ein Überangebot an Freizeitaktivitäten, sowie die Tatsache, dass neben TurboAbitur und Ganztagsunterricht oft keine Zeit mehr bleibt einem Hobby nachzugehen und die notwendigen Probestunden zu absolvieren. Kinder im S tress. „Langfristig machen wir uns da schon Sorgen wie es weitergeht, aber das liegt an uns. E igeninitiative ist angesagt“, z eigt sich Schmitte optimistisch. Der Vorstand des Musikzuges Oedingen hat diese P roblematik erkannt und einen eher unge wöhnlichen Weg eingeschlagen nach dem Motto „wenn die Kinder nicht zu uns kommen, dann gehen wir zu den Kindern“ führ te der Weg in v erschiedene Kindergärten. „Musikalische Früherziehung“ ist das Zauberwort, mit dem schon kleine Kinder für das „Musikmachen“ begeistert werden sollen, um sich im I dealfall später im M usikverein zu etablieren. Ebenfalls stellen die M usiker Überlegungen an, mit anderen Musikvereinen ein gemeinsames J ugendorchester auf die Beine zu stellen. Z ehn Instrumente kann man im Jugendorchester erlernen - D isziplin, Kreativität und logisches Denken ist gefragt. “ Viele der Kinder und J ugendlichen, die anfangen ein I nstrument zu erlernen, hör en nach spätestens einem Jahr wieder auf. Es ist heute schwieriger Kinder für Musik zu begeistern“, resümiert Alexander Schmitte. Hoffen wir, dass es den vielen musikbegeisterten und hoch engagierten Musikern unserer Region gelingen wird, trotz sinkender Geburtenzahlen und gesellschaftlichem Wandel, auch in Zukunft Kinder- und J ugendliche für das M usizieren im Verein begeistern zu können. D amit das S auerland und seine gelebten Traditionen nicht verstummen.


WOLL - BLEC H Woll- Blech. Wie bitte? Bei unserer Recherche zum Thema Jugendorchester in O edingen „stolperten“ wir r egelrecht über diesen Namen. Natürlich wollten wir wissen, w er oder was sich dahinter verbirgt und haben in Oedingen nachgeschaut. Woll- Blech: Das sind sieben Damen und Herren aus Oedingen, die aus dem M usikverein heraus ein B lechblasensemble auf die Beine gestellt haben. Und da sie nunmal im Land der „W OLLSager“ zu Hause sind, war der Name schnell gefunden. „Es war

noch nicht mal eine B ierlaune“, versichern die M usiker und Musikerinnen Gabriele Müller, Hubert Müller, Stefan Müller, Alexander Schmitte, Esther Just, August Dünnebacke und Rico Rademacher glaubhaft. Trompete, Posaune, Horn und Tuba- das ist WOLL- Blech. Und das bereits seit sechs J ahren. Von der Kirchenmusik bis hin zu Hits von Robbie Williams und Co „spielen wir alles was der Markt so hergibt und das bei jeder G elegenheit.“ Woll- Blech macht Spaß ! ■

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Kommissar Ehrlicher WO L LT E TAT SÄC H L I C H AU F D E N VO G E L H A LT E N !

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Es war vor fast 10 Jahren, als wir nach unserer alljährlichen Tour beim ersten K egelabend wieder in E lspe zusammensaßen und dar über nachdachten, welches Ziel wir uns für 2004 ins Auge fassen sollten. Da warf jemand in die Runde: „Wie sieht`s denn aus, wenn unser Club nächstes Jahr Schützenfest aufn Vogel schießt?“ Alle schauten ihn an. E rstaunen machte die Runde. Dann hieß es: „W ieso nicht. Geile Idee. Was kostet das? Wer macht mit? Was sagen unsere Mädels dazu?“ Am Ende der Diskussion stand fest, dass wir uns schlau machen wollten. Erst mal zuhause, v ersteht sich und dann beim Schützenvorstand. Gesagt, getan, unsere bessere Hälften fanden diese I dee durchweg besser als die üblichen Kegeltouren. Mein Nachbar Martin, Vorstandsmitglied des S t. Jakobus Schützenvereins Elspe, schaute mich etwas ungläubig an, als ich ihm unseren Plan verriet. „Ihr alle 12, wer will denn wirklich draufhalten?“ Ich nannte ihm drei/vier Namen. Er nannte mir die Summe, die der Vorstand dem König zuwenden würde. Ich nickte und ließ ihn ziemlich ungläubig zurück. Beim nächsten K egelabend wurden die G esprächsergebnisse ausgetauscht und am E nde des Abends waren wir uns einstimmig einig. Der Präsident: „Wir verlegen die Tour 2004 in den Frühsommer, nehmen die preiswerte Variante und treffen dort, vor Ort, die Entscheidung.“ Im Juni 2004 hieß unser Z iel Erfurt. Da ich damals als B erater und Marketing-/Vertriebscoach bei der Landesw elle Thüringen arbeitete, kannte ich E rfurt, Weimar und Umgebung ziemlich gut, hatte gute K ontakte in die H otellerie und so bekamen wir super Konditionen im S orat-Hotel, mitten in der City v on Erfurt.

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Dort saßen wir an besagtem S amstagnachmittag bei einem ausgedehnten Frühschoppen in feuchtfröhlicher Runde zusammen. Das Wetter war in bester Laune, die M enschen im Biergarten auch. Da kam ein kleiner , älterer Herr mit einer braunen, etwas speckigen Aktentasche um die E cke, sah uns in ebenfalls bester S timmung und blieb stehen. Kegelbruder Hans-Josef, auch „Hänsel“ genannt, erkannte ihn und er öffnete die G esprächsrunde: „Sind Sie nicht der Tatortkommissar Ehrlicher? “ Der Rest der Runde wurde neugierig und bekundete ebenfalls, dass sie ihn erkannt hätten. Viele kennen ihn heute auch daher , weil er sich bei der letzten Bundespräsidentenwahl von den Linken zur Kandidatur überreden ließ.

DER KC GENAU ZUM 18.MAL BEIM WELTCUP-SKISPRINGEN IN WILLINGEN. hinten v.l.: WOLFGANG PEINE, WILLI BIERMANN (GAST), HÄNSEL MÜLLER, FIETE HERMES (GAST) vorne v.l.: KARL-HEINZ AX (GAST), MICHAEL DIEHL, ARNOLD GRAMANN, THOMAS PIEPER, NORBERT HABBEL Auf dem Bild fehlen: WOLFGANG KLEIN (PRÄSI), KL AUS SÖBKE, MIC HAEL RADOMSKI, JÜRGEN HENNEC KE, MIC HAEL THIELMANN UND GEORG SC HMITTGENS


Peter Sodann, der kleine, listige K ommissar, erwiderte damals tatsächlich Hänsels Versuch einer verbalen Annäherung, musterte uns, grüßte in die Runde und nahm das Angebot, unser Gast zu sein, freundlich an. „Die 12 vom KC Genau und der K ommissar“, das roch nach einer neuen Folge. „Wo sind Sie her und was machen S ie mit Ihrer Gruppe in Erfurt?“ Jeder wollte ihn sofort aufklären, denn die Zungen waren schon sichtlich gelockert und die „knallheiße“ S onne hatte ihr übriges dazu getan. E ine Runde „Alohol“ jagte die ander e und der Kommissar ließ keine aus. Ob er auch eine ausgegeben hat, entzieht sich meiner Kenntnis bis heute. Aber er genoß ja auch den Promibonus und fühlte sich sichtlich wohl dabei. Als das Gespräch – wie sollte es auch anders sein? - bei unser em euphorischen Zustand - auf`s Vogelschießen und die anstehende Entscheidung kam, wurde er richtig neugierig und wollte alles darüber wissen. N atürlich kannte er die Schütz enfeste im Sauerland nicht. Woher auch? Da, wo er groß und älter geworden ist, hatte der B egriff „Schütze“ eine gänzlich ander e Bedeutung. Und als Ziel und Höhepunkt der Glückseligkeit, auf einen Holzvogel zu schießen und ihn aus dem K ugelfang zu fetzen. Das war auch für ihn als altgedienter K ommissar kein richtiges Alibi, eine Waffe in die Hand zu nehmen.

Aber wir haben ihn mit Händen und Füßen überzeugt. Der Rest des Körpers, einschließlich der Sprachwerkzeuge, hatte ohnehin begonnen, seine eigentliche, naturgegebene und v on wem auch immer gewollte Tätigkeit einzustellen. „Schützenfest in E lspe, im S auerland“, philosophierte er, „da möchte ich gern mal dabei sein. K önnte ich auch auf den Vogel schießen oder dürfen das nur Einheimische?“ Einer versuchte ihm noch, den B egriff „Buiterling“ zu erklären, aber da stand er auf , bedankte sich ar tig für die kur zweilige Stunde und bog ein wenig schwankend um die Hausecke. Der Rest des Tages ist schnell beschrieben. Wir schritten zur Abstimmung über die Entscheidung: „Vogelschießen, ja oder nein!“ In dieser Stimmung, und dann sogar Herrn Ehrlicher persönlich kennengelernt, war sehr schnell klar: „Einstimmig JA!“ Danach haben wir die E ntscheidung auf sauerländische Ar t gefeiert. Aber die kennen Sie ja alle. Bis zum nächsten Mal, wenn ich Ihnen den Tag der wirklichen Entscheidung im A ugust 2004 an der Vogelstange in E lspe erzähle. Die Elbener brauchen nicht mehr lange war ten. Sie sind die ersten bei uns im Kr eis Olpe, wenn es wieder heißt: „Schützenbrüder: Stillgestanden!“ Viel Glück, woll. (womo) ■

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Unternehmerfrauen statt Quotenfrauen“ MONIKA BILSINGS ARBEITSKREIS: S TA R K E H A N DW E R KS M E I S T E R F R AU E N

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WOLL: „Welche Innungen veriel wird noch und ist schon über treten Sie?“ „Quotenfrauen“ geschrieben M.B.: „Die mitarbeitenden und diskutiert worden. In unserem Ehefrauen/Partnerinnen aller Fall geht es aber um U nternehHandwerksbereiche sind uns her zmerfrauen im H andwerk und zwar lich willkommen. Z.Zt. sind es 40, im Kreis Olpe. Tatsächlich gibt es die aktiv mitmachen und wir freuen sie, die wichtigen E hefrauen und uns immer über neue inter essierte Partnerinnen unserer fleißigen Frauen. Gerne können sie an unseHandwerksmeister. ren Abenden teilnehmen und Multitaskfähig sollen sie sein, denn VORTRAG BEI DER SPARKASSE OLPE „schnuppern“, um dann in R uhe neben allen familiären Aufgaben wie entscheiden, ob sie bei uns mitmachen wollen.“ Haushalt, Kindererziehung, Freizeitplanung, Schularbeiten, Ehepartner, müssen sie in den meisten B etrieben auch die Rolle WOLL: „Wie setzt sich Ihr Vorstand zusammen?“ der „Co-Pilotin“ des Handwerksmeisters übernehmen. Da geht M.B.: „Ich gebe Ihnen mal die Aufstellung: es um die F achkompetenz in den B ereichen Personalführung, Monika Bilsing 1. Vors.(das bin ich) Einkauf, Auftragsabwicklung, Finanz-/Lohnbuchhaltung, Marita Springob 2. Vors. Bankverkehr, Werbung, und PR/Öffentlichkeitsarbeit. Heike Damm Kassenwartin Wer beides schafft,… so viele H üte kann man gar nicht dav or Christiana Hardenacke Schriftführerin ziehen! Anja Dornseifer UFH Beauftragte WOLL sprach mit M onika Bilsing, einer dieser U nternehmerAndrea Meier Beisitzerin frauen aus A ttendorn und 1. Vors. des hier v orzustellenden Bärbel Kebben dto Arbeitskreises. Karin Zeppenfeld dto WOLL: „Frau Bilsing, was verbirgt sich hinter dem K ürzel UFH?“ M.B.: „Ich sehe, S ie haben sich v orab ein bisschen schlau gemacht. Es gibt diesen Landesverband der Unternehmerfrauen im Handwerk NRW e.V. seit 1990.“ WOLL.: „Und wann haben S ie im K reis Olpe diesen Arbeitskreis ins Leben gerufen?“ M.B.: „Wir haben uns am 14. F ebruar 1995 gegründet. Erwin Breuer, der damalige Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Olpe, hat uns auf die I dee gebracht und uns hierbei tatkräftig unterstützt.“ DER REFERENT, EHRLIC H, ENGAGIERT UND EC HT

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mediale Unterstützung kommen wir nicht wirklich weiter. Zwar werden wir von der Kr eishandwerkerschaft unterstützt, da unsere Geschäftsstelle ihren Sitz in Olpe hat, jedoch fehlt uns die Nähe zu den einzelnen Handwerksunternehmen im Kreis. Die Männer unserer Mitgliedsfrauen jedenfalls stütz en und fördern unsere Ideen, Konzepte und Veranstaltungen.“ WOLL: „Welche Aktivitäten bieten sie Ihren Mitgliedern darüber hinaus an?“ M.B.: „Themen im B ereich Betriebswirtschaft und B üroorganisation. Gesundheitsvorträge, Kurse im Umgang mit dem PC. Dazu spezielle F rauenthemen und wir unternehmen auch gemeinsame Fahrten.“

DER PERSÖNLIC HE VORTRAG „BUNT, STATT BL AU“ FAND EINE GROSSE RESONANZ

WOLL: „Das sind ja schon 8 star ke und kr eative Frauen oder?“ M.B.: „Ja, aber es könnten viel mehr sein.“ WOLL: „Dann wollen wir Ihre zukünftigen Kolleginnen mal ein wenig neugierig machen. Was haben S ie sich auf die gemeinsame „Fahne geschrieben“? M.B.: „Wir organisieren regelmäßige Veranstaltungen zur beruflichen und persönlichen F ortbildung sowie den E rfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten. Wir unterstützen sie und bieten Weiterbildung, Vorträge, Seminare und Aktivitäten zu betriebswirtschaftlichen und persönlichkeitsbildenden Themen an.“ WOLL: „Wie war es am Anfang, hatten S ie mit Ihren Ideen die männliche Handwerkerschaft sofort auf Ihrer Seite?“ M.B.: „Unsere eigenen Männer fanden das Konzept gut, nur mit den anderen Meistern, die uns nicht kannten, hatten wir Probleme. Sie waren der M einung, wir seien so was wie ein Kaffeekränzchen. Herr Niklas, der N achfolger von Herrn Breuer, gab mir aber damals die Chance, unseren Arbeitskreis in der Delegiertenversammlung vorzustellen. Ich denke, die Ö ffentlichkeit hat mit dem „U“ für U nternehmerfrauen immer noch Schwierigkeiten. D aher stelle ich mich immer als mitarbeitende E hefrau vor. Viele Menschen wissen gar nicht, dass die meisten v on uns auch noch in ihr em erlernten Beruf arbeiten und die Tätigkeiten im B etrieb ihres Mannes zusätzlich erledigen und auch meistern.“ WOLL: „Was tun Sie für die Öffentlichkeitsarbeit?“ M.B. „Immer noch viel zu w enig. Wir sind alle zw ei Jahre mit einem Infostand auf der F rauenmesse in Attendorn, aber ohne

WOLL: „Welche Themen sehen S ie persönlich als sehr wichtig an?“ M.B.: „Der gläserne M ensch, Burnout, die „A ufschieberitis“ (Büroorganisation!!), Verhandlung mit den Banken und speziell für uns Frauen den „Tanz der Hormone“…. oder: keine Angst vor den Wechseljahren.“ WOLL: „Und wie nehmen I hre Kolleginnen aus den Handwerksbetrieben diese Angebote an?“ M.B.: „Leider sehr unterschiedlich. B üroorganisation und Gesundheitsthemen werden total gerne besucht, vor allem frauenspezifische Vorträge. Daher haben wir in diesem B ereich 2 Vorträge mit dem Arbeitskreis Siegen zusammen. Das bietet uns die Chance eines E rfahrungsaustausches mit unser en Nachbarinnen, auch die Honorarkosten der Dozenten können geteilt werden.“ WOLL: „Frau Bilsing, in der WOLL-Wort-Werkstatt haben wir auch kreative Köpfe. Was halten Sie von einem kostenlosen Workshop für Ihre Mitglieder? Die Themen: „Charisma ist erlernbar!“ oder „D as Mini-Max-Prinzip“ als Marketingstrategie für Handwerksbetriebe?“ Wir vom WOLL-Magazin werden Sie und Ihren Arbeitskreis weiter im Auge behalten. Ihnen viel Erfolg in 2013 und viele neue Mitgliederinnen!“ (womo) ■ W.O.L.L. Frühjahr 2013 -

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Sauerländer Sprachkultur- da bisse platt, woll!? VO N DA N I E L A KÖ H L E R

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beste Art Platt zu erlernen“, befindet Dr. Beckmann. Die Vielzahl der r egionalen Unterschiede ist enorm und für den Laien schier unüberschaubar. Und warum sagen wir woll? „Woll ist eine hauptsächlich sauerländische Angewohnheit. Es ist Aber warum sagen wir eigentlich eine Bestätigung des S atzes wie WOLL? Und woher kommt dieses DER SPRAC HWISSENSC HAFTLER IN SEINEM ARC HIV etwa „nicht wahr? “ und kommt merkwürdige Wort überhaupt? im Ursprung vom Wort „wohl“. Gibt es eine WOLL- Grenze und wenn ja, dann wo? Um diesen Beispiel: „Du kommst doch heute A bend, woll? “ soll heißen: und anderen Fragen mal richtig auf den Grund zu gehen, suchen „Du kommst doch heute A bend? Das ist doch wohl so? “ Wir wir einen Fachmann auf. antworten mit „Ja“. Das Wort „Woll“ fordert also eine positiv e Alsau ennen, dei siëck wahne echte öütkennet met diär söüerBestätigung auf eine Frage ein. ländsken Sproke. Fündig werden wir im „M undartarchiv Sauerland“ in Und das sogar flächendeckend bis ins R uhrgebiet. Denn erst Cobbenrode, wo wir Dr. phil. Werner Beckmann treffen. Er ist dort am Rande v on Bochum, genauer gesagt hinter BochumSprachwissenschaftler und leitet das Ar chiv seit vielen J ahren. Langendreer verläuft die „WOLL-Grenze“. Weiter nördlich, in „Die hochdeutsche- r egionale Umgangssprache hat viele Bochum Wattenscheid etwa, sagt man „ne“. Überbleibsel des Plattdeutschen. So auch das Wort „WOLL““, Die plattdeutsche S prache bewahren, erhalten und auch den erklärt Dr. Beckmann. Im Archiv in Cobbenrode, welches vom jungen Menschen näher bringen- das ist die Mission von Werner Hochsauerlandkreis und dem Kr eis Olpe gleichermaßen unterBeckmann und dem Mundartarchiv Sauerland. Denn besonders stützt wird, sorgt Werner Beckmann dafür, dass unser „P latt“ bei den jungen Menschen verliert sich das Platt immer mehr. Dr. nicht verloren geht, nicht in Vergessenheit gerät. D enn: Die Werner Beckmann: „Das Sauerländer Platt ist noch keine „tote Menschen, die noch so richtig flüssig P latt sprechen und versteSprache“ und wenn man es häufig erwähnt, dann bleibt es erhalhen können, w erden naturgemäß immer w eniger. „Unsere ten.“ ■ Sprache ist ein Teil des Lebens und der K ultur im Sauerland“, sagt Dr. Beckmann, „und w enn sie plötzlich w eg wäre, dann ginge eine ganze Kultur zu Grunde.“ s gibt wohl kein typischer es Wort für das S auerland als das Wörtchen „woll“, woll? Es ist die Allzweckwaffe des S auerländers, passt eigentlich immer und hinter jeden Satz.

Und damit das nicht passier t, wird im M undartarchiv alles „Platte“ (niederdeutsches Sprachgut) gesammelt, was sich finden lässt. Zudem werden stetig M enschen, die des S auerländerPlatts noch mächtig sind, interviewt und nach ihrem Lebenslauf befragt. Die Resultate finden sich in les- und hörbar er Form im Mundartarchiv wieder. In kleinen Büchern und auf CD’s werden Gespräche, große und kleine G eschichten, Döneken und Sprichworte festgehalten. „Über das Ohr in den M und“ ist die

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Der Galileo-Reporter HAIE UND SC HILFBOOTE – ZWEI SUPER AUSSTELLUNGEN

Haie – gejagte Jäger

Doch auch das oft problematische Verhältnis zwischen Hai und Mensch wird thematisiert. Die Ausstellung der „H ai-Stiftung“ möchte S ie als B esucher nicht nur über die B iologie, das Verhalten, die ökologische Bedeutung oder die Gefährdung der Haie informieren, sondern vor allem Ihre Ängste undVorurteile gegenüber diesen Raubtieren der Meere abbauen. Ziel der A usstellung ist es, den B esuchern, also I hnen, die Wesensart der Haie näherzubringen. Durch Respekt und Wohlwollen sollen M aßnahmen zum Schutz dieser Tiere gefördert werden. Kommen und schauen Sie sich um und S ie werden völlig neue Erkenntnisse über diese Lebewesen gewinnen.

Diese „Hai-Ausstellung“, vom 8. März bis zum 10. N ovember im Galileopark in M eggen, informiert Sie, liebe WOLLMenschen, über die faszinierende Welt der Haie. Vom Lebensraum „Wasser“ bis hin zur E ntwicklung der ersten Hai-Formen vor über 400 Millionen Jahren. Was macht Haie zu so erfolgreichen Räubern? Kommen Sie in diese Ausstellung und erfahren Sie , wie sich die Haie in ihr er langen G eschichte zu den hochspezialisier ten, arten- und formenr eichen Top-Jägern der O zeane entwickelt haben.

Kam Kolumbus 15000 Jahre zu spät? Diese Sonderausstellung im Galileopark vom 30. März bis zum 6. Oktober setzt sich u.a. mit folgenden F ragen auseinander: „War bereits der Frühmensch Homo Erectus ein Seefahrer? Hat Pharao Ramses II. schon H avanna geraucht? Wie kam der afrikanische Flaschenkürbis in der S teinzeit schon nach M exico? Sind die Pyramiden der Mayas Vorbild für die Ägypter gwesen? Und und und…..

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Der Archäologe, Seefahrer und Autor Dr. Dominique Görlitz, bekannt durch seine E xperimentalreisen im M ittelmeer und Nordatlantik mit den v orzeitlichen Schilfbooten ABORA I bis III, ist einem der ungelösten Rätsel der Archäologie auf der Spur: Standen die Hochkulturen der Alten Welt mit den Ländern der Neuen Welt jenseits des A tlantiks in einem K ulturaustausch? Görlitz steht in der Tradition des norwegischen Seefahrers Thor Heyerdahl, der nachw eisen wollte, dass man ber eits in der


Vorzeit mit einfachen Flößen aus Holz und Schilf die Weltmeere überqueren konnte. Erstmals ist das S egel des Schilfbootes TIGRIS außerhalb Norwegens zu sehen, mit dem H eyerdahl 1977/78 auf dem Indischen Ozean segelte. Die Anfänge der S eefahrt nehmen einen br eiten Raum in der Ausstellung ein. Seit 1990 hat D ominique Görlitz mit U nterstützung der ABORA Projektgruppe u.a. fünf große besegelte und zwei kleinere beruderte Schilfboote gebaut und auf dem Meer getestet. Einige dieser N achbauten sind ebenfalls G egenstand dieser Ausstellung. Hier werden alle großen ABORA Expeditionen (1999-2007) auf vielen Schautafeln sowie multimedial vorgestellt. Präsentiert wird auch der sechs M eter lange Schilfsegler DILMUN IV., der 2008 nach alten vorägyptischen Felsmalereien konstruiert und v on Aymara-Indianern in Bolivien gebaut wurde. Die ABORA Projektgruppe unter der Leitung v on Dr. Görlitz arbeitet seit vielen J ahren an der K ulturforschung und experimentellen Archäologie. Dabei geht es aber nicht nur um S eefahrtgeschichte und Archäologie, sondern um viele inter disziplinäre Fachgebiete aus den Natur- und Geisteswissenschaften. Lassen Sie sich und I hren Familien diese Ausstellung also nicht entgehen!

Im Eventkino der A usstellung läuft dar über hinaus die Dokumentation „Die ABORA S aga“. Sie zeigt alle gr oßen Expeditionen wie auch die Sturmfahrt der ABORA III über den Nordatlantik. Das ist Hochspannung pur und Infotainment und Edutainment zugleich. „Herzlich wollkommen“, sagt der Galileo-Reporter. „Woll“ ■

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