WOLL-Magazin – Schmallenberg, Eslohe und Umgebung – Ausgabe 7

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WOLL Magazin für Schmallenberg, Eslohe und Umgebung

Worte, Orte, Land und Leute.

Fußball im Sauerland

PHILIPP HOFMANN AUS WENHOLTHAUSEN

Zwei in der 2. Bundesliga

Tom Astor 50 Jahre "On the Road"

JULIAN SCHAUERTE AUS GRAFSCHAFT

Schöne Aussichten 500 Jahre Nordenau www.woll-magazin.de, 3,- U

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WOLL Magazin für Schmallenberg, Eslohe und Umgebung

Ausgabe 7 / Frühjahr 2013

Worte, Orte, Land und Leute.

SEITE 8

Titelfoto: Julian Schauerte aus Grafschaft und Philipp Hofmann aus Wenholthausen, zwei Sauerländer Top-Fußballspieler nach dem Zweitligaduell SV Sandhausen – SC Paderborn. Foto: Alfred Harder

Michael Huber, VELTINS im Interview

SEITE 58

Das sympathische Einkaufsdorf Eslohe

SEITE 89

SEITE 42

Zeit für Regionalmarke „Sauerland“ für Lebensmittel Seite 7

Obere Kirchweide Oberkirchen

Adelheit Vogt: Seit 60 Jahren an der Orgel Seite 57

Hier muss man mal gewesen sein! Seite 15

Bienenkapelle Reiste

Esloher Geschäfte stellen sich vor Seite 78

Honigwachs für die Kirche Seite 20

Franziskus-Wanderweg im Marpetal Nix Bambi

Seite 80

Mein schönstes Silvestererlebnis

Seite 84

Kennen Sie die Heimat?

Seite 91

Graubrot oder Schwarzbrot

Seite 97

Klementine Hendrichs Interview mit Nachwuchssängerin

Fußball im Sauerland Interview mit Julian Schauerte

Seite 104

Sauerländer Grundnahrungsmittel Seite 48

Verkündigung Die Osterbotschaft von Maler Thomas Jessen

WOLL-Rätsel Seite 44

Realschule Bad Fredeburg Erich Kästner zur Ehre

Ein Schmallenberger bei Eric Clapton Seite 36

Schafscherer in Lenne Seltene Schafrasse

Sauerlandrehe Seite 28

Qualmen ade Pro und kontra rauchen

Lobpreis der Schöpfung bei Mistwetter Seite 23

Das sympathische Einkaufsdorf

Altes Handwerk Hermann Henkel verlegt Flusskieselsteine

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Veranstaltungskalender Von März bis Juni W.O.L.L. Frühjahr 2013 -

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Editorial LIEBE LESERINNEN UND LESER!

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us der Region für die Region. Das ist zugleich Motto und die tiefe Ü berzeugung aller Macher von WOLL. Wir sind Botschafter für unsere Region, für unser e Stadt oder den O rt, für den Verein oder die Gruppe, zu der wir uns besonders hingezogen fühlen. In dieser Ausgabe lernen Sie einige mehr oder w eniger überzeugte Sauerländerinnen und S auerländer kennen, Menschen, die hier gebor en wurden, hier lange gelebt haben, jetzt aber aus ber uflichen oder anderen Gründen zum Teil weit weg leben und wohnen. Wie sie über ihr e Heimat denken, was sie über das Sauerland sagen, lässt erahnen, wie stark und nachhaltig die Art ist, wie wir leben. D ort, wo man aufge wachsen ist, wohnt für immer ein Teil des Herzens. Aber auch die Menschen, die nicht von hier sind, hier aber ihren Arbeitsplatz haben oder hier leben, müssen mit unser er Lebensart, unseren Sitten, Gebräuchen und unseren Eigenarten klarkommen. Da ist es wichtig, auf besonder e Ereignisse und E rfolge hinzuweisen, auf A uszeichnungen oder künftige E reignisse. Unsere Frühjahrsausgabe ist mit 112 S eiten so dick wie noch keine Ausgabe zuvor. Ein gutes Z eichen. Weil es viele schöne Geschichten gibt und weil viele Anzeigenkunden überzeugt von WOLL sind. D afür bedanken wir uns. D abei ist uns wichtig, dass Sie, unsere Leser, Ihre Freude und I hren Spaß bei der Lektüre haben. G enauso wichtig ist uns aber auch die Überzeugung, dass die F irmen, die in WOLL ihre Anzeigen schalten, auf besonder e Weise auf ihr Angebot und ihr Unternehmen aufmerksam machen. S ie verdienen Ihre Aufmerksamkeit und hoffentlich auch I hr Wohlwollen beim nächsten Einkaufsbummel. Denn das ist auch ein B ekenntnis zur Region. Nur so werden wir es schaffen, die Vielfalt in unseren Städten und Dörfern zu erhalten, auf die wir oft so stolz sind. Mit einer 20-seitigen Anz eigenstrecke zeigen die Geschäftsleute aus dem sympathischen E inkaufsdorf Eslohe, wie man dur ch Gemeinschaftssinn Außergewöhnliches erreichen kann. Wie eng

Freud und Leid jedoch oft zusammenliegen, zeigt diesmal unser Titelbild: zwei sportliche und erfolgreiche junge M änner aus Wenholthausen und Grafschaft, die vor wenigen Tagen in einem Fußballspiel der 2. Bundesliga in Sandhausen bei Heidelberg aufeinandertrafen. Der eine, J ulian Schauerte aus Grafschaft, schaut nicht sehr fröhlich drein, wofür er ber echtigten Anlass hat. Denn trotz einer überragenden E inzelleistung verlor sein Team vom SV S andhausen das Bundesligaspiel gegen den SC P aderborn mit 1:3. Dafür konnte sich P hilipp Hofmann aus Wenholthausen, Mittelstürmer bei den Paderbornern, natürlich umso mehr freuen. Trotzdem waren Julian und Philipp nach dem Spiel das, was sie beide aus Überzeugung sind: Sauerländer mit Charakter. Ab Seite 97 finden S ie in dieser A usgabe einen ausführlichen Sportteil, darin ein Interview mit Julian Schauerte. Zu einem sehr anr egenden Gespräch kamen wir auch mit Michael Huber, dem G eneralbevollmächtigten der VELTINS Brauerei aus dem benachbarten Grevenstein, zusammen. Was er über Grevenstein, das S auerland und v or allem über das Sauerländer Bier zu berichten hat, lesen Sie auf Seite 8. Ein ganz anderer Höhepunkt wird schon seit B eginn des Jahres an v erschiedenen Stellen in D eutschland gefeiert: Tom Astor, unser Sauerländer Country-Sänger, feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bühnenjubiläum. Am 24. März wird anlässlich dieses einzigartigen Ereignisses eine A usstellung im Schiefer- und Heimatmuseum Holthausen eröffnet. Und was es sonst noch alles zum Jubiläum zu wissen gibt, lesen Sie ab Seite 26. Lehnen Sie sich also zurück und genießen Sie ein paar schöne Seiten vom Sauerland. Und wenn Sie täglich I nteressantes und N eues aus unserer Region erfahren möchten, schauen S ie auf unser er Website www.woll-magazin.de vorbei oder klicken S ie auf Facebook www.facebook.com/wollmagazin. ■ Herzlichst Ihr Hermann-J. Hoffe W.O.L.L. Frühjahr 2013 -

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Auf der Sommerseite bei Oberkirchen „HIER MUSS MAN MAL GEWESEN SEIN!“ INSIDERTIPP VOM ROTHAARS TEIGFOTOGRAFEN KL AUS-PETER KAPPES T

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acholderbüsche und B laubeersträucher prägen das Naturschutzgebiet Sommerseite auf der Kalten Kir che bei O berkirchen. Für Fotografen ist das ein perfekter Ort. Ein schöner Vordergrund dekoriert eine gr oße PanoramaAussicht. Über den Schmallenberger O rtsteil Oberkirchen schaut man auf den Wilzenberg, der den Panoramablick in der Mitte markant als alleinstehender Bergkegel dominiert. Rechts erhebt sich die Hunau, links der Rothaarkamm. Aus allen umliegenden Tälern führen gut mar kierte und im Klartext beschilderte Wanderwege zum N aturschutzgebiet Sommerseite: von Oberkirchen und Westfeld ebenso wie v om Wanderparkplatz Ennest an der B236 v on Oberkirchen zum Albrechtsplatz.

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Zu jeder Jahreszeit ist die Sommerseite ein lohnendes Wanderziel: An Sommertagen zieht die Sonne am späten N achmittag vom Wilzenberg zur Hunau und taucht das ganze Schmallenberger Sauerland in ein warmes G egenlicht. Im Spätsommer blüht im N aturschutzgebiet die Heide und die B laubeeren werden reif. Im Herbst bieten die Laub wälder oberhalb des Lennetals eine Farbenpracht. Im Winter ist der Berg ein ideales Ziel für Schneeschuhwander ungen. Besonders schön ist es auf der Sommerseite aber auch kurz vor Beginn des Frühlings. Wenn es nachts noch Frost gibt, gefriert der Nebel in den Stunden vor Sonnenaufgang an den Wacholderbüschen. Wenn sich dann die Sonne über den Rothaarkamm herausschiebt, glitzern Eiskristalle an allen Pflanzen, während unten im Tal schon die Vorboten des Frühlings zu erkennen sind. ■

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Sauerländer Marke aus Überzeugung INTERVIEW MIT MIC HAEL HUBER, DEM GENERALBEVOLLMÄC HTIGTEN D E R B R AU E R E I V E LT I N S VON HERMANN-J. HOFFE

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OLL: Herr Huber, VELTINS ist die B rauerei, die wie keine andere mit dem S tandort Sauerland in Verbindung gebracht wird. Wie wichtig sind in diesem Zusammenhang für Sie und für das U nternehmen der Bekanntheitsgrad und das I mage der Region? Huber: Zuerst einmal sind wir wirk-lich überzeugte Sauerländer, weil die gesamte Familien- und Unternehmenstradition darauf fußt, und deshalb ist die Entwicklung des Umlandes auch als M arkt für VELTINS sehr wichtig. Wir sehen daher mit B edauern, wie teilw eise der Tourismus leidet. Wir beobachten immer mit S pannung die Schneeverhältnisse und wie sich die G astronomie im U mfeld präsentiert. Wenn man den H eimatmarkt aufgrund widriger Umstände geschwächt sieht, dann fühlen wir natürlich mit der Region. Genauso gern feiern wir aber auch die vielen F este und Erfolge. Wir sind stolz, dass wir eine Sauerländer Marke sind.

WOLL: Können Sie in einem S atz sagen, was VELTINS so besonders und einzigartig macht? Huber: Ich glaube, die Tradition und vor allem die v erlässliche Kontinuität macht VELTINS so besonders und einzigar tig. Wenn man sieht, wie lange VELTINS in Grevenstein vertreten ist, welche enge Verbindung zwischen der F amiliengeschichte Veltins und dem ganz en Dorf und Umfeld besteht, oder w enn man das Engagement von Susanne Veltins heute betrachtet und sich erinnert, wie ihre Mutter Rosemarie Veltins das Sauerland in seiner Entwicklung mitgeprägt hat, dann wird das sehr deutlich. Familientradition ist einer der H auptgründe, warum das Unternehmen so erfolgreich sein konnte und weiterhin sein wird.

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WOLL: Sie sind G eneralbevollmächtigter der Brauerei C. & A. VELTINS. Normalerweise stehen an der S pitze von mittelständischen Unternehmen Mitglieder aus der U nternehmerfamilie. Warum gibt es bei VELTINS einen Generalbevollmächtigten? Huber: Frau Veltins hat v or 16 Jahren entschieden, dass sie einen Unternehmer an ihrer Seite haben möchte, der schon zum damaligen Zeitpunkt gute Erfahrungen in der Unternehmensführung hatte. S ie hat es wohl nicht ber eut, denn ich bin bis heute nicht Angestellter, sondern Unternehmer, ein Vertrauter der Familie. Mein Job ist es, diese P rivatbrauerei erfolgreich in die Z ukunft zu führen, Ideen und I nteressen unternehmerisch umzusetz en und dabei Werte zu erhalten. Z ur Aufgabe eines Generalbevollmächtigten gehört sehr viel Vertrauen, das man sich erarbeiten muss. Wir sind bei VELTINS ein unglaublich gut funktionierendes Team, weil jeder die S tärken des ander en erkennt, und Frau Veltins lässt mich wir ken. Das macht es zu einem voll umfänglichen, er folgreichen Familienunternehmen im Sauerland. WOLL: Was verbinden Sie persönlich mit dem Brauereistandort Grevenstein und damit auch mit dem Sauerland? Huber: Ich habe oft überlegt, ob ich ins Sauerland ziehen würde, weil es eine faszinier ende Landschaft bietet, aus meiner S icht sogar die schönste in Nordrhein-Westfalen. Aber ich habe gelernt: Um ein wirklicher Sauerländer zu sein, muss man dort auch aufwachsen und Teil dieses Sauerlandes sein. Ich war immer Städter, bin beruflich viel um die Welt geflogen. Ich würde hier meine wirkliche Heimat nicht finden können, w eil ich nicht im

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Sauerland groß geworden bin. Die bodenständige Einstellung der Menschen und ihre Verlässlichkeit faszinierten mich vom ersten Tag an und sie tun dies bis heute. I ch freue mich Woche für Woche auf meine „Familie“ in Grevenstein – ich bin gern hier!

Fotos: Laura Boucsein

WOLL: Neben VELTINS sind S ie auch v erantwortlich für das Sauerländer Unternehmen TRILUX in Arnsberg. Woher kommt das große Vertrauen, das man Ihnen bei der Leitung von Unternehmen entgegenbringt? Huber: Ich bin seit 1981 Unternehmer, aus der Logistik-Branche kommend. Bis zum Jahr 2006 habe ich ein Logistik-Unternehmen zusammen mit meinem Partner aufgebaut. Ich glaube, man hat dieses Engagement lange genug beobachtet. Das Vertrauen ist ein Beweis dafür, was man in 25 J ahren Unternehmertum erreicht

WOLL: Wenn Sie einen Wunsch frei hätten – was würden Sie als Erstes machen, um die A ttraktivität des Sauerlandes weiter zu steigern? Huber: Ich glaube, dass noch viel zu wenig getan wird, die Kraft des Sauerlandes nach außen zu zeigen, einer Region, wo letztendlich zwölf M illiarden Euro Umsatz erwirtschaftet werden und 55.000 Arbeitsplätze sind. Wo gibt es mehr solcher gesunder Mittelstandsunternehmen, wenn vielleicht auch konservativer im besten Sinne? Wo gibt es mehr solcher guter und starker Marken wie hier im S auerland? Es muss dar um gehen, diese R egion Sauerland attraktiv nach außen dar zustellen und klar zu positionieren. Sicher ist es sehr schwierig, junge Leute aus der S tadt für das Sauerland zu begeistern, w eil sie, genau wie ich, hier nicht aufgewachsen sind. Wenn es uns aber gelingt, nach außen zu

MIC HAEL HUBER, ERFOLGREIC HER MITTELSTANDSUNTERNEHMER UND GENERALBEVOLLMÄC HTIGTER DER BEIDEN SAUERL ÄNDER FIRMEN VELTINS UND TRILUX MAG DAS SAUERL AND UND SEINE MENSC HEN .

hat. Wobei es aber auch immer wieder darum geht, nicht nur der Eigentümer-Familie zu beweisen, dass man akzeptiert wird, sondern hauptsächlich auch dem Team. Das heißt, man muss deren Sprache sprechen, sie v erstehen. Da ich v on zu H ause aus die Philosophie habe, dass im Leben Menschen immer das Wichtigste sind, ist Vertrauen entstanden, das ich auch zur ückbekomme. Vielleicht sind es auch ein bisschen die E rfolge der Jahre.

zeigen, wie stabil die Unternehmenskultur im Sauerland ist, dann könnten wir vielleicht sogar mehr Zuwanderung erreichen. Man kann in einem K onzern arbeiten, der morgen kriselt, oder aber man kann in einem M ittelstandsunternehmen im S auerland arbeiten, wo alle an Eigenkapital und Familie glauben, wo Werte noch eine Rolle spielen. Das vermitteln wir noch viel zu wenig. WOLL: Vielen Dank, Herr Huber, für das Gespräch. ■

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Zahlen, Daten, Fakten zur Brauerei C. & A. VELTINS Im Jahr 2012 erzielte die Brauerei einen Umsatz von 289 Mio. Euro, eine Steigerung um 3,2 Prozent gegenüber 2011. Der Gesamtausstoß betrug 2.786.800 Hektoliter, was ebenfalls gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung von 3,6 Prozent bedeutet. Der Marketingetat des Unternehmens wird auf 35 M io. Euro beziffert. Zum Sortimentsportfolio zählen Veltins Pilsener, Veltins Radler, Veltins Malz, Veltins Alkoholfrei und Veltins Fassbrause in den Sorten Zitrone, Holunder und Apfel-Kräuter. Zur VELTINS-Gruppe gehören zahlreiche Beteiligungen im Getränkefachgroßhandel, darunter der GetränkefachmarktFilialist Dursty-Hagen, mit rund 220 Standorten in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz.

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Ehrlich regionale Küche L ANDHOTEL GASTHOF SC HÜTTE SETZT AUF PRODUK TE AUS DEM SAUERL AND VO N DA N I E L A KÖ H L E R

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Frisches Wild vom Jäger, Forellen von Drenk aus Schmallenberg, Käse aus Dornheim, Gänse vom Hof Voss in Westfeld, Erdbeeren aus K ückelheim, Möhren vom Bauern in Holthausen oder Bio-Rindfleisch aus G rafschaft – in der Küche vom Landhotel G asthof Schütte haben regionale Zutaten einen besonders hohen Stellenwert. „Wir setzen auf eine ,ehrliche‘ Küche und v ersuchen, möglichst viel frisch aus der U mgebung zu kaufen“, erklärt Martin Friedrich. Qualität und Frische stehen hoch im Kurs bei den G ästen, „dafür geben wir beim Einkauf auch gerne einen Euro mehr aus.

KÜC HENC HEF MARTIN FRIEDRIC H SETZT AUF REGIONALE PRODUK TE.

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Fotos: Sabrina Voss

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ekocht und gegessen wir d gut und gerne im S auerland. In Zeiten, wo immer neue Meldungen über immer neue Lebensmittelskandale für Schlag zeilen sorgen, ist es gut zu wissen, dass im Sauerland auf r egionale Küche gesetzt wird. Und das nicht nur theor etisch auf der Speisekarte, sondern auch ganz praktisch auf der Z utatenliste. Martin Friedrich, Küchenchef im Landhotel Gasthof Schütte in Oberkirchen, setzt seit jeher auf Zutaten aus dem Sauerland. Das freut nicht nur den G aumen der G äste, sondern stärkt auch die heimischen Erzeugerbetriebe.

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EIN BESONDERER SAUERL ÄNDER GRUSS AUS DER KÜC HE

Die Küche und die r egionalen Zutaten im Sauerland sind der sehr vielfältig und geschmacklich macht das einen enormen Unterschied. Die Möhre aus Holthausen schmeckt ganz anders als eine M öhre aus dem G roßhandel.“ Immer kommt man jedoch nicht ums „Z ukaufen“ herum. „Die Produkte aus der Region, besonders O bst und G emüse, sind meist saisonal begrenzt“, erklärt der K üchenchef, derweil duftet es aus der Küche nach R ehnüsschen mit Kirsch-Pfeffer-S oße, deftiger Erbsensuppe und gebratener Blutwurst. Sämtliche HausmacherWurstwaren werden bei Schüttes übrigens selbst hergestellt – das Fleisch hierzu liefern v erschiedene Schmallenberger B auern sowie die Metzgerei Merte. „Eine ehrliche, regional bodenständige und bürgerliche K üche in Variationen, die, so wie die Zutaten, zur R egion passen“, so beschr eibt Martin Friedrich seine Kochkultur. Und das schmeckt man! ■

Unser Hofcafé ist an Sonn- und Feiertagen von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Gruppen auf Anfrage. Donnerstags und jeden ersten Sonntag im Monat, ab 9 Uhr, großes Frühstücksbuffet. Anmeldung erbeten! Freitags und samstags sind unsere Lokalitäten für Ihre Feierlichkeiten reserviert!

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Thomas Jahn, 1972 nicht allzu weit vom Sauerland entfernt, hinterm Berg, in einem kleinen hessischen D örfchen im idyllischen Hinterland geboren, hat schon fr üh die Leidenschaft für das Zeichnen entdeckt. 1997 erblickte die Figur Bommel als kindergerechtes KnuddelWOLLknäuel und Antwor t auf den damals äußerst populären Diddl die Welt. Und seit dem letzten Jahr haben es ihm die R ehe angetan. Es kam ihm wie eine R e(h)inkarnation vor und da lag es nicht fern das ganze bis hin zur Re(h)WOLLution

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zu treiben. Ein guter G rund, weitere REH-Illustrationen von Thomas Jahn in den kommenden WOLL-Ausgaben zu veröffentlichen. Thomas Jahn lebt heute in der sauerländischen S portstadt Iserlohn, in der das S auerlandlied „Mein Herz schlägt für das Sauerland!“ bei jedem E ishockeyheimspiel der R oosters Hymne und Anfeuerung zugleich ist. www.tommestoons.de

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Bienenwachs für kirchliche Zwecke REIS TE HAT EINE EINMALIGE BIENENS TOC KKAPELLE

Foto: Franz Poggel

VON TINY BROUWERS

DIE DENKMALGESC HÜTZTE BIENENKAPELLE IN REISTE

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n Reiste im Sauerland steht am Lohof die denkmalgeschützte Kapelle St. Elisabeth, benannt nach der Heiligen Elisabeth von Thüringen. Das kleine G otteshaus, zweifellos einmalig in Deutschland, ist 6,2 mal 4,8 Meter groß und wurde 1840 errichtet. Dafür erteilten vor rund 170 J ahren die bischöflichen Behörden in Paderborn eine Sondergenehmigung. Das Besondere ist die K ombination aus G otteshaus und einer Aufstellung von Bienenstöcken. Die Kirche genehmigte damals die Bienenzucht unter der B edingung, dass das v erwendete Wachs zur Herstellung von Altarkerzen benutzt werde. Und das waren Kerzen für die nahe S t.-Pankratius-Kirche und die Nothelferkapelle an der M escheder Straße in Reiste. Über diese Abmachung existiert noch eine U rkunde, die die F amilie Kleinsorgen in ihr er familiengeschichtlichen S ammlung aufbewahrt. „Aus christlich-frommer Absicht haben die E heleute Frans Kleinsorgen und Theresia, geborene Schulte, dieses G otteshaus im Jahre 1840 gebaut und 1842, den 12. D ezember, einweihen lassen.“ So lautet die Inschrift an einer Wand der Kapelle, die von summenden Bienen belagert wird. Die Erbauer haben diese

Wand in einzelne Felder aufgeteilt, in deren Nischen noch immer Bienenstöcke stehen. Die Kapelle ist heute gut erhalten. Der einfache Rechtecksaal aus verputztem Bruchstein ist mit einem Kr üppelwalmdach gedeckt und mit einem D achreiter bekrönt. Die Südwand ist zur Aufstellung von Bienenstöcken in offenem F achwerk gehalten. Innen ist eine H olzwand mit zw ei Reihen von Türen und Klappen angebracht. D as kleine hölz erne Säulenretabel mit Aufsatz zeigt Bilder der Pieta und der heiligen Elisabeth. Leider wurde die I mkerei eingestellt. G lücklicherweise gibt es im Sauerland viele Imkereien, wo noch immer H onig gekauft werden kann, so zum Beispiel beim Imker Wolfgang Jenke, Zur alten Mühle 3 in Eslohe-Cobbenr ode (Tel. 02973-81309). D er Imker nennt 2012 ein normales Honigjahr, nachdem 2010 und 2011 überdurchschnittliche Honigjahre waren. Man kann bei ihm F ruchttrachtund Sommerhonig kaufen. I mker Bruno Brato, Ringstraße 17, Schmallenberg-Bracht (Tel. 02725-7256) spricht v on einer guten Honigernte 2012 für seine z ehn Bienenvölker. Er hat G läser mit Kleehonig, Blütenhonig, Sommerblütenhonig, Löwenzahnhonig, Frühtrachthonig und Waldhonig zu verkaufen. ■ W.O.L.L. Frühjahr 2013 -

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Ein Wunder der Natur IM GARTEN VON MAGDALENE FIEBIG IN SIEPERTIN G VON KATJA GOHSMANN

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einen Teich und viele S itzgelegenheiten, um die zahlreichen Zwiebelblumen, Stauden und Sommerblüher zu genießen. Mittlerweile ist ihr Garten durch einige Magazine und Zeitungen bekannt geworden und wird oft von anderen Gartenliebhabern aus ganz Deutschland angesteuert – und das nicht selten ohne Anmeldung. „Es v ergeht kaum ein Tag ohne Besucher.“ Das ist Magdalene Fiebig zu viel geworden. Deshalb werden nur noch G ruppen nach Anmeldungen empfangen. A ußerdem kann ihr G arten während der Aktion „O ffene Gartenpforte“ besucht w erden: Jeden letzten Sonntag im Juni, Juli und September empfängt sie Gäste von 11 bis 18 Uhr . Die Gärtnerin nimmt sich dann viel Zeit, führt die Besucher in ihrem kleinen Paradies herum und beantwortet alle Fragen rund um den G arten. In diesem Jahr plant sie eine F otoausstellung in ihr em Garten mit dem Titel „Vier Jahreszeiten“. ■

Fotos: Magdalene Fiebig

enn die N atur endlich wieder aus ihr em Winterschlaf erwacht, blüht auch das Gärtnerherz auf: A uch Magdalene Fiebig kann den Anblick der ersten Schneeglöckchen kaum erwarten. „Jede Blüte ist für mich ein gr oßes Wunder. Ich habe an jeder einz elnen so eine Freude“, sagt die passionier te Gärtnerin aus Sieperting bei Eslohe und ihre Augen beginnen zu strahlen. Jetzt im Frühling werden die Pläne, die sie in den langen Wintermonaten geschmiedet hat, umgesetzt. D ie Gartenhütten werden in einem hellen Grau gestrichen, er frorene Rosen ersetzt und jede Menge Fingerhut soll für frischen Wind im Garten sorgen. Von morgens bis abends w erkelt sie draußen zwischen den Pflanz en und vielen kreativen Dekorationen. „Ich gehe morgens fröhlich in den Garten und komme abends fr öhlich und ohne Rückenschmerzen wieder ins H aus“, sagt die S auerländerin. „Mein Garten bedeutet mir alles.“ Neben einem klar strukturierten Gemüsegarten hat sie einen Steingarten, einen Schattengarten,

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Frühlingserwachen auf dem Land „Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte“ Mörikes Poesie begleitet mich durch diese Zeit. Ja, wenn die Sonne wieder scheint, dann wird Frühling sein. Der Schleier des Winters löst sich auf im endlosen Blau des Himmels. Diese Zeit wurde schon immer herbeigesehnt. Aberglauben, genährt durch trübe und dunkle, scheinbar nicht enden enden wollende wollende Wintertage. Es entstanden Jahrhunderte alte Sitten und Gebräuche. Kindergesang rief den Sonnenvogel herbei, begleitet von Stockschlägen und Lärmen wichen Dämonen und das Ungeziefer, flohen aus den noch winterkalten Mauern. Endlich sollte es Frühling werden! Die Tage füllen sich spürbar mit hellen Stunden, die letzten Fetzen von Schnee und Eis verflüchtigen sich, schmutzige Farben weichen zaghaftem Grün, gemächlich. Die ersten Boten des Frühlings, Frühlings, Schneeglöckchen, Krokusse, Narzissen, drängen durch den eben noch frostharten Boden der wärmenden Sonne entgegen. Bereits am frühen Morgen erlöst uns das verliebte Zwitschern der Vögel aus einem traumvollen Schlaf. Die Natur öffnet sich, breitet die Arme aus mit unmerklicher Kraft. Und es öffnen sich Tür und Fenster, lüften Stall und Haus. Blütenvoll duftende Frühlingsluft strömt hinein, vermischt sich mit ammoniakgeschwängerter Luft. „Süße, wohlbekannte Düfte streifen ahnungsvoll das Land“ – Wagenladungen ergießen sich in die die N Natur, atur, Nahrung für die Pflanzen. Und bald wogen gelbe Wellen Löwenzahn, Meere von Wiesenschaumkraut auf sattem Grün. Das noch stallblinde Vieh drängt ungestüm auf die Weiden, doch schnell greift es nach frischen G Gräsern. räsern. Irgendwann öffnen sich die BBlüten lüten der Bäume, weiß bis hellrosa, um in wenigen Tagen wie Schnee den Boden zu bedecken. Unruhiges Unruhiges Bangen, ob der Frost sich zurückhält in klaren Frühlingsnächten. „Veilchen träumen schon, wollen balde balde kommen“ kommen“ ––EEingebrannt ingebrannt bis ins Jetzt: Erinnerung an ferne Ostertage. Am Palmsonntag liegt meine kleine Hand in der meines Vaters, wir tragen gesegnete Weidenzweige und stecken sie wie kleine Kreuze in die Ecken der Felder, sprechen ein Gebet und hoffen auf gutes Gedeihen und reiche Ernte. Foto: Hermann-J. Hoffe

Mitten im Garten hinterm Haus stehen wir Kinder, Kinder, staunend und vvoll oll Erwartung. Mit Buchsbaum begrenzte Beete, aus denen die die ersten Frühlingsblumen und viele bunte Eier leuchten. Der Osterhase hat sie verloren, wohl auf dem Weg zu den Nestern, bereitet auf einem runden Tisch in der Hainbuchenlaube. Zuckersüße Leckereien hat er mitgebracht. Sie leuchten in der Frühlingssonne, so wie unsere Kinderaugen. Am Abend lodernde Osterfeuer, verbrennen den Unrat des Winters. Alle singen: „Großer Gott, wir loben dich.“ Judas steht in Flammen, so will es der uralte Brauch. Brauch. „Horch, von fern ein ein leiser leiserHHarfenton! arfenton! Frühling, ja du du bist's, bist's,dich dichhab habichichv vernommen!“ ernommen!“ Bald lassen herrlich herrlich klar klaree Maientage die wärmende Sommerzeit erahnen. Das Jahr nimmt seinen Lauf. von Wilhelm Feldmann

BLIC K VON DER FELBEC KER HÖHE INS HAWERL AND

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Gnacke steht für Sauerland“ VON DR. PETER KRAC HT

Mitten in N ordenau liegt das traditionsreiche Hotel Gnacke. Nach der Wiedereröffnung im J ahr 2003 feier t das Vier-Sterne-Haus in diesem J ahr sein zehnjähriges Jubiläum.

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eschäftsführerin Doris Bandermann, seit 2008 allein v erantwortlich für das Hotel Gnacke in N ordenau, kennt das Haus von Kindesbeinen an. „Gnacke steht für S auerland“, sagt sie. Z u allen Jahreszeiten hat das H aus als wohliggemütliches Standquartier für Genießer, Aktive wie S portive einiges zu bieten: Das Sole-Schwimmbad wartet mit einem unglaublichen Ausblick in die Landschaft auf und im F itnessraum kann der G ast seine Muskeln und den ganzen Körper in Schwung bringen. Die Lage in Nordenau reizt natürlich zwangsläufig dazu, die näher e Umgebung in Wanderstiefeln zu erkunden und im Winter geht es mit dem Bus, der direkt vor dem Haus hält, direkt zur Skipiste nach Winterberg. Das Hotel Gnacke stand und steht für E rholung, Wellness, Wohlergehen und Erlebnis: Die Einrichtung im Sauerländer Stil strömt eine warme Atmosphäre aus. Auch in den modern renovierten Zimmern spürt man die Handschrift von Doris Bandermann, die die Einrichtung mit Liebe zum Detail gestaltet hat. Besonders hervorzuheben ist die K üche, in der der ambitionier te Küchenchef Andy Stenzel sein Reich hat: Hier werden weitestgehend regionale Produkte verarbeitet, Fleisch, Forellen und Kartoffeln kommen sozusagen „dir ekt von nebenan“ und die Kräuter natürlich aus dem eigenen Garten. Selbstredend gibt es im Hotel Gnacke auch internationale K üche, doch so mancher G ast freut sich schon beim Wandern oder S kifahren auf den A bend, wenn „Rumpsteak nach S auerländer Art mit geschmor ten Zwiebeln, Bohnen und B ratkartoffeln“ oder das „N ordenauer

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Krüstchen – Schw eineschnitzel auf Toast mit Rahmchampignons, S piegelei und Salatgarnitur“ auf dem Tisch stehen. Nach einem Tag im F reien hat man sich auch eine „Lebendfrische Lennetalfor elle mit zerlassener Butter, Salzkartoffeln und Salatteller“ verdient … Dazu gibt’s einen edlen Tropfen aus dem gut sortierten Weinkeller des Hauses, eine Flasche des hauseigenen Tafelwassers, ein Veltins – oder ein würziges, frisch gezapftes Hausbier der Marke „Gnacke privat“, das exklusiv nur im H otel ausgeschenkt wird. Im Sommer kann man sich schon am N achmittag auf der Sonnenterrasse an dieser wohlschmeckenden „S pezialität des Hauses“ laben. Und abends an der Bar klingt der Tag gut aus bei einem Glas Whisky aus der „wohl gr ößten Whisky-Auswahl im Sauerland“, wie Doris Bandermann stolz erläutert. Apropos Spezialität: Mittlerweile gibt es „G nacke Gourmet Produkte“, die der G ast mit nach H ause nehmen kann – alles hausgemacht, versteht sich. Wildschweinsülze, Wildbolognese und Wildkraftbrühe halten zu Hause kulinarisch die Erinnerung wach an die schönen Tage im Sauerland – im Hotel Gnacke.

Hotel Gnacke Astenstraße 6, 57392 Schmallenberg-Nordenau, Tel. 02975/96330, Fax 02975/9633170, www.hotel-gnacke.de

Fotos: Sabrina Voss

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Lobpreis der Schöpfung bei Mistwetter AU F D E M F R A N Z I S K U S W E G I M M A R P E TA L VON C ARINA MIDDEL

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igentlich war es das griechische Tau an unseren Sauerländer Bäumen, das mich an diesem grauen Märztag in die Wälder und Felder des Marpetals lockte. Einst diente es Franz von Assisi als Segenszeichen – v or wenigen Wochen war es mir zwischen SGV Zeichen schwungvoll in die A ugen gesprungen. Optimistisch betrachtet, könnte man behaupten: Der Frühling stand schon in den S tartlöchern. Realistisch gesehen war mal wieder Sauerländer Mistwetter angesagt. Doch keine A usrede: Der Wanderrucksack war gepackt und meine Neugier auf den acht Kilometer langen Besinnungsweg, der den Sonnengesang des heiligen F ranziskus Strophe für S trophe thematisiert, überwog (ganz knapp) die Scheu v or nassen Füßen. In Kückelheim sollte es losgehen: I n großem Bogen führte mich der 2005 zum Weltjugendtag entstandene Weg aus dem D orf heraus. „Ob der wohl hält, was er v erspricht: Besinnung zum Mitmachen – und das nach einem Lied, das mittler weile fast 800 Jahre auf dem B uckel hat? “ I n seinem G ebet preist Franz die Schönheit der Schöpfung. D en Text hatte ich v orher im Internet gelesen – zur optimalen Vorbereitung auf meinen Besinnungstrip. Auch Bruder Sonne ruft er an. „Na, der hat gut Beten“, dachte ich mit Blick vor eine Nebelwand. Franz war schließlich sonnenv erwöhnter Italiener. Ich hingegen marschier te hier in R egenjacke durch knöchelhohe Pfützen, immer dem Tau-Kreuz nach.

nern. Mein Blick schweifte über eine riesige steinerne S onnenuhr am Boden, auf der statt S onnenstrahlen der Wind mit einer Wasserlache spielte, hinüber in die Weiten des Marpetals: Ein von mächtigen Bäumen umsäumter Bach schlängelte sich durch grüne Wiesen, die Vorfreude machten auf den anstehenden Frühling. Vor einem hellgrauen Schleier huschten kleine dunkle Wölkchen frech vorbei und in der Ferne stellte sich ein F leckchen Blau zur Schau. Verspielt war er heute, der Himmel. Die ersten Sonnenmomente dieses Tages. Schritt für Schritt kam ich so dem Sonnengesang auf die S pur und musste dem frommen Südländer eingestehen: Die Natur hat wirklich was drauf. Und die Führung des Franziskusweges mit seinen vielen freien Blicken tut einiges dafür, das unter Beweis zu stellen. Es zog mich weiter und ich begegnete dem Nordwestwind in voller Aktion. Imposant ließ er wilde Melodien auf Bambusrohren eines Windspiels erklingen – die nächste Station hatte mich längst in ihren Bann gezogen und ich hörte auf das Duett von Stille und Tosen, das über unser e Sauerländer Berge fegte. An Niedermarpe und Dormecke vorbei, veranlassten mich Franziskus Impulse am Wegrand immer wieder dazu innezuhalten. S ie machten mich sanft, ließen mich Wolkenbrüche nicht nur er tragen, sondern bestaunen. Alle anfänglichen Zweifel waren wie weggeblasen und ich dachte nur noch: „Recht hat er, dieser alte Italiener“, während ich mit pitschnassen Füßen wieder in Kückelheim eintraf. ■

Eine der acht zum Weg gehörigen Besinnungsstationen lud mich ein, zu verweilen und mich an vergangene Sonnenstunden zu erin-

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H et Franciscuspad in het dal van de Marpe Naar het bekende v oorbeeld van het Z onnelied van de heilige Franciscus van Assisi prijst het z ogeheten Franciscuspad langs het dal van de beek M arpe bij Eslohe-Kückelheim de schoonheid v an de schepping aan. D e rondwandeling begint in het midden v an Kückelheim vlakbij de ker k. Nadat de wandelaar de br ug van de beek Marpe is overgestoken (in de Franciscusstraat) ziet hij al direct het eerste informatiebor d met de intr oductie, een leistenen bor d met de beeltenis van St. Franciscus. En daarna bieden acht v erdere infoborden op dit acht km lange pad steeds één couplet uit dit loflied op de schepping van deze beschermheilige van de dieren. De borden wekken op dez e manier op tot bezinning, nadenken en discussies.

Sie sind uns willkommen!

Es ist nicht leicht zu finden – unser Waldhaus. Eigentlich ein Geheimtipp, gelegen an einem sonnigen Südhang des Kahlen Astens inmitten von Wiesen und Wäldern. Bei uns finden Sie alles, was Urlaub schön macht: großzügige Wohnatmosphäre, komfortable Appartements und Suiten, eine exzellente Küche und einen Blick, der Sie glauben lässt, allein auf dieser Welt zu sein. Schwimmen, relaxen, saunieren – Kosmetik oder Massage: Sie müssen nur aussuchen. Unsere Waldzauber & GenussLust Partyküche: Mitten im Grünen, idyllisch gelegen, konzipiert für Kochseminare, Kochduelle, Partykochen, Private Dining, Weihnachtsfeiern, Geburtstage und für alles, was Genuss und Spass am Kochen verbindet.

Dit unieke wandelpad midden in de natuur ontstond eigenlijk in 2005. Pastoor Klaus Danne legde samen met de inwoners v an de drie dorpen en 34 Koreaanse gasten de basis voor deze rondwandeling. De weersomstandigheden, en vooral ook de orkaan Kyrill van januari 2007, brachten aanzienlijke schade toe aan dit wandelpad. Met behulp van een aantal inwoners v an de drie dorpen en ondersteund door de plaatselijke v erenigingen en ondernemingen w erd het wandelpad aanzienlijk opgeknapt. E n sindsdien belev en veel wandelaars Moeder Natuur op dit pad op een uitgesproken inspirerende manier. (tb)

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Fotos: Carina Middel

De weg verbindt op een hoogte tussen 350 en iets meer dan 450 meter de drie plaatsen Kückelheim, Niedermarpe en Dormecke. Op deze wandeling die r uim twee uur in beslag neemt, kan wor den genoten van het weidse landschap. Daarbij kronkelt de door geweldige bomen omzoomde beek zich speels door de groene weilanden. Het zogeheten “taukruisje “van St. Franciscus wijst o verigens de wandelaar de weg, het is namelijk het merkteken van deze bijzondere rondwandeling. De heilige schreef zijn zegeningen en vredesgroeten op briev en en deur en en onder tekende dan steev ast met dit “taukruisje”.

57392 Schmallenberg-OHLENBACH Tel. 02975-840 · www.waldhaus-ohlenbach.de

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Wissens- und Rätselpark · Seminar- und Kongresszentrum

Hoch über dem Lennetal gelegen und weithin sichtbar liegen die SAUERLAND-PYRAMIDEN, mittlerweile ein heimliches Wahrzeichen des Sauerlandes. Darin befindet sich der GALILEO-PARK, ein Wissens- und Rätselpark in dem auf unterhaltsame und doch anspruchsvolle Art und Weise Wissen vermittelt und Interesse an neuen Themen geweckt wird. Dabei präsentiert der GALILEO-PARK sowohl wissenschaftliche als auch „rätselhafte“ Themen - sachlich, objektiv, offen und wertungsfrei.

Aktuelle Ausstellungen

06. Februar - 06. Oktober 2013

Medizin Kurios - Von der Ameise zur Schlüssellochchirurgie In der Vergangenheit war das Thema Medizin eng mit Glauben und Religion verbunden. Diese Konstellation hat über Jahrtausende hinweg auch die Fortschritte in der Neuerung der Medizin erheblich gebremst. Techniken und Verfahren der Chirurgie blieben bis zum 19. Jahrhundert relativ überschaubar. Diese Ausstellung zeigt eindrucksvoll die Entwicklung medizinischer Geräte und lässt auch den Gruseleffekt nicht zu kurz kommen.

30. März - 06. Oktober 2013

Kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät?

08. März - 10. November 2013

War bereits der Frühmensch Homo erectus ein Seefahrer? Hat Pharao Ramses II. schon Havanna geraucht?

HAIE - Gejagte Jäger Die Hai-Ausstellung informiert über die faszinierende Welt der Haie - vom Lebensraum „Wasser“ hin zur Entwicklung der ersten Hai-Formen vor über 400 Millionen Jahren. Was macht Haie zu so erfolgreichen Räubern? Erfahren Sie, wie sich die Haie in ihrer langen Geschichte zu den hochspezialisierten, formenreichen TopJägern der Meere entwickelten. Doch auch das oft problematische Verhältnis zwischen Mensch und Hai wird thematisiert.

Mit diesen und weiteren spannenden Fragen setzt sich die Sonderausstellung „Kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät?“ auseinander. Der Archäologe, Seefahrer und Autor Dr. Dominique Görlitz, bekannt durch seine Experimentalreisen im Mittelmeer und Nordatlantik mit den vorzeitlichen Schilfbooten ABORA I bis III, ist einem der ungelösten Rätsel der Archäologie auf der Spur: Standen die Hochkulturen der Alten Welt mit den Ländern der Neuen Welt jenseits des Atlantiks in einem Kulturaustausch? Weitere Infos:

www.galileo-park.de

GALILEO-PARK | Sauerland-Pyramiden 4 - 7 | 57368 Lennestadt | Tel.: 02721 600 77-10 info@galileo-park.de | Öffnungszeiten: Di - So 10 - 17 Uhr 01_56_WOLL_Magazin_7.indd 22

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Nix Bambi! DAS SAUERL ÄNDER REH VON KERS TIN MATTHIES

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ür alle Leser, die bei dem Titel noch schwärmerisch an die letzten Reste des Weihnachtsessens denken oder gar an das lustig hüpfende Ding in Wald Disneys Zeichentrickfilm „Bambi“, gibt es nun eine schockier ende Enthüllung vorab: Bambi ist kein R eh. Bambi ist ein Weißwedelhirsch. Zwar erzählt der österr eichische Originalautor Felix Walten noch v on einem R eh, aber als die Amerikaner die S tory in die F inger bekamen, ergab sich ein Problem. In Amerika gibt es keine Rehe. Und so wurde Bambi im Film zum Weißwedelhirsch.

sehr ortstreu und leben in relativ kleinen Revieren von maximal 30 Hektar. Rehe sind äußerst wählerisch, wenn es ums Fressen geht. Sie bevorzugen saisonal unterschiedliche N ahrungsangebote und ernähren sich zum Beispiel von Gräsern, Knospen oder Früchten. Die Tiere sind sehr aufwändig in der H altung und daher in NR W nahezu nicht mehr in Zoos zu finden. Wenn Sie dort ein circa 60 bis 80 Zentimeter großes, braunes, relativ schlankes Tier sehen, ist es ein

Fotos: Thorsten Hinke

Bei der Erkennung der scheuen Waldbewohner lauern viele Fallen.

Rehe sind eine U nterart der H irsche, ebenso wie R entiere und Elche, sie sind klassifizier t als Trughirsche. Die „echten“ Hirsche, die Rothirsche, leben bei uns fast nur im Rothaargebirge. Aber wie erkennen Sie nun ein R eh? Wenn Sie im Schmallenberger Sauerland unterwegs sind und ein braunes, schlankes Tier mit einer Schulterhöhe von 60 bis 80 Z entimetern kreuzt Ihren Weg, können Sie sich relativ sicher sein, dass es ein R eh ist. Dam- und Sikahirsche sind in fr eier Wildbahn eher selten. R ehe unterscheiden sich am auffälligsten v on Dam- und Sikahirschen durch die schlankere Statur, die gr oßen Augen und die gr ößere schwarze Nase – und vor allem bei den Rehböcken durch das sehr viel kleinere Geweih mit maximal sechs Geweih-Enden. Das Fell der Rehe ist im Winter graubraun, im Sommer rotbraun und bei Rehkitzen in den ersten Monaten weiß getupft. Rehe sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, auch w enn sie aufgr und ihres kleinen Magens alle vier bis fünf S tunden fressen müssen. Die Tiere sind

Damhirsch oder S ikahirsch. Das Foto entstand übrigens nach wochenlanger Suche nach R ehen direkt vor dem Wohnzimmerfenster des Fotografen. Rehe kommen im Winter den bewohnten Gebieten sehr viel näher als im Sommer, in den G ärten suchen sie nach frischen Knospen oder sie fressen auch gerne Rosensträucher. Wenn Sie – egal ob auf einem Spaziergang oder mit dem Auto – ein Reh sehen, bedenken Sie immer: R ehe treten oft in G ruppen auf, wo eins ist, folgen meist andere. Finden Sie ein R ehkitz in den F eldern: Niemals anfassen! Und: Rehe sind P anikflüchter mit einem sehr kleinen Herzen, jede F lucht kann zu einem Kr eislaufversagen und dem Tod des Tieres führen. Erschrecken Sie das Tier nicht unnötig. Und egal, wie häufig S ie beim Lesen dieses Textes an Rosmarinkartoffeln gedacht haben – auch im heimischen G arten ist das Erlegen eines Rehs natürlich nicht erlaubt ... ■ W.O.L.L. Frühjahr 2013 -

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Auf den Spuren der Hollen S P O R T B E G E I S T E R T E KO M M E N N AC H B Ö D E F E L D

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Rein ehrenamtlich wird der Hollen-Event im Grünen veranstaltet: Das Naturdorf Bödefeld mit seiner einmaligen Landschaft ist Start und Z iel der mar kierten Routen mitten im H erzen des Hochsauerlandes. Das Organisationsteam und knapp 200 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer arbeiten auf H ochtouren, um wieder eine perfekt organisierte Veranstaltung mit dem geschätzten und bekannten familiär en Flair zu bieten. Das i-Tüpfelchen

setzt die G eschichte der H ollen auf: E iner alten S age zufolge haben früher in einem Felsmassiv, dem Hollenhaus, kleine gutmütige Fabelwesen gelebt. D ie sogenannten H ollen halfen Menschen in N ot und beschenkten ein M ädchen mit einem funkelnden Edelstein. Das lockte raffgierige M enschen ins Hollenhaus, die nie wieder gesehen wur den. Genauso wie die Hollen …

Foto: Kur und Freizeit GmbH, Schmallenberg

printer, Wanderer, Nordic-Walker, Läufer und M arschierer aufgepasst: Am Wochenende des 10. und 11. M ai 2013 finden der neunte H ollenmarsch und der siebte H ollenlauf in Bödefeld statt. Von relativ leicht über anspr uchsvoll bis extrem – für jeden ist die passende H erausforderung dabei. S trecken über 14, 21, 42, 67 und 101 Kilometer sind im Angebot und jeder kann sich ganz individuell, entsprechend dem persönlichen Leistungsvermögen, eine Tourenlänge aussuchen.

Also, Sport, Natur und eine sagenumwobene Geschichte – die perfekte Kombination, um sich im Mai auf die Spuren der H ollen zu begeben. ■ (sb)

40. Frühjahrswanderwoche Oberkirchen S O R G E N F R E I D U R C H D I E L A N D S C H A F T WA N D E R N

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enn sich in der Z eit vom 4. bis 12. M ai die Wanderer in Oberkirchen frühmorgens sammeln und zu den je weiligen Tagestouren rund um O berkirchen aufbrechen, dann können Verkehrsverein und der SGV O berkirchen das 40-jährige J ubiläum der Wanderwoche feiern. E ine einfache Verpflegung unterwegs, abends gemütlich zusammensitz en, Geschichten erzählen, gemeinsam Lieder singen und in Fach- und Filmvorträgen die Schönheiten des Sauerlandes zu zeigen, bildeten damals wie heute den Rahmen für die Wanderwoche. „Früher wurde dann abends auch so richtig getanzt“, erinnert sich Karl-Anton Schütte an die ersten J ahre. Der Zuspruch stieg in den J ahren stetig an und so nehmen heute r egelmäßig um die 80 Wanderer an den O berkirchner Frühjahrswanderwochen teil. S eit gut zwanzig J ahren gehen je weils zwei Gruppen auf unterschiedlichen S trecken, die v erschiedene Schwierigkeitsgrade aufweisen, auf die Wanderstrecke. Wie immer

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man die U nterteilung nimmt, ob „leicht und schwierig“, „schnell und langsam“ oder „schön und lustig“, zur M ittagsrast treffen die beiden Gruppen wieder zum Imbiss zusammen, bevor es dann wieder auf v erschiedenen Strecken zum A usgangspunkt zurück geht. Dabei werden heute nicht nur S trecken rund um Oberkirchen ausgewählt. Rothaarsteig, Höhenflug und die Golddörfer-Routen bieten ebenso zahlreiche Möglichkeiten die H öhen und A ussichten des Sauerlandes zu er kunden. Vorbereitet werden die S trecken von Wanderwart Harald Clemens und Andr e Mergheim sowie den Verkehrsvereinsvertretern der Hotels und Pensionen aus Oberkirchen. „Die Wanderer aus nah und fern schätz en besonders die gute Organisation, die herzhafte Verpflegung und die perfekte Planung“, weiß Karl-Anton Schütte. U nd darum kommen auch jedes J ahr so manche „Wiederholungstäter“ nach Oberkirchen um wieder einmal sorgenfrei durch die Sauerländer Landschaft zu wandern. ■ (hh)

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Bauherrenseminare“

DER ARC HITEK TENKAMMER NRW MAC HEN S TAT I O N I M H O C H SAU E R L A N D K R E I S

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nter dem Motto „Vom Traum zum Haus“ können sich angehende B auherren, Bauwillige und am Thema „Sanierung“ Interessierte im Hochsauerlandkreis ab dem 10. A pril 2013 dar über informieren, wie der P lanungsprozess für einen Hausbau oder für die M odernisierung eines Gebäudes abläuft. Die Architektenkammer NRW führt dazu eine Reihe von „Bauherrenseminaren“ u.a. auch in Schmallenberg durch. Die Bauherrenseminare werden in Kooperation mit der Volksbank BiggeLenne durchgeführt. Das erste Seminar findet am 10.04.2013 um 19.30 Uhr in der Volksbank in Schmallenberg statt. Die Teilnahme ist kostenlos. „Die Ansprüche an das Wohnen steigen und gerade bei priv aten Bauherren besteht ein erheblicher B edarf an I nformation und an dem F achwissen von Architekten, Innenarchitekten und Landschaftsar chitekten“, erläutert Frank Segref, Marketingleiter der Volksbank Bigge– Lenne. Im HSK wir d es insgesamt fünf der zw eistündigen Seminarabende geben. Architekten bzw. Innen- und Landschaftsar chitekten informieren über „W ege zum Bauen“, „Kostengünstiges Bauen“, „Energieoptimiertes und umweltschonendes Bauen“, „Umbauten, Anbauten, Bauen im Bestand“ sowie „Gartengestaltung“. Der Vortrag der Ar chitekten wird ergänzt dur ch Dialoge mit den B auherren, deren Erfahrungen und P robleme offen bespr ochen werden können. Alle Teilnehmer erhalten zudem einen umfangreichen Schulungsordner. (dk) Anmeldung und Information: Annette Kriegeskorte, Tel.: 02972 9700-354, E-Mail: annette.kriegeskorte@voba-bigge-lenne.de

Café & Konditorei

STEHEN REDE UND ANT WORT UND GEBEN BAUHERREN WERT VOLLE TIPPS: (V.L.) DIE SCHMALLENBERGER FINANZIERUNGSSPEZIALISTEN DER VOLKSBANK BIGGE-LENNE JENS RICHTER UND HERMANN NAUJOKS IN KOOPERATION MIT DER ARCHITEK TENKAMMER NRW.

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Ich habe lange gekämpft!“

TOM ASTOR FEIERT 50-JÄHRIGES BÜHNENJUBIL ÄUM VON KATJA GOHSMANN

eine unerreichbare Ikone. Da musste ich mich schon fragen: „Tom, träumst du gerade?“ Musikalisch war mein Duett mit dem großen Johnny Cash wirklich eine bewegende Sache. WOLL: Ist auch mal etwas so richtig schiefgegangen? Tom Astor: In 50 Jahren geht so einiges schief. Beim International Festival of Countr y Music in F rankfurt 1991 habe ich das Opening gespielt und schon zw ei Minuten überzogen. Der Stagemanager aus Amerika kam auf die B ühne und wollte, dass ich sofort aufhöre. Das habe ich erst mal ignorier t, weil ich das letzte Stück noch nicht gespielt hatte. Dann haben sie den gesam-

739 Songs selbst oder zusammen mit ander en geschrieben, rund vier Millionen Tonträger verkauft und mittlerweile seit 50 Jahren auf der Bühne: Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Tom Astor kann eine stolz e Bilanz ziehen. Ans Aufhören denkt der Countr y-Sänger aus Schmallenberg aber noch lange nicht, wie er im Interview mit WOLL verriet.

WOLL: Seit diesem Z eitpunkt haben S ie viel erlebt – was waren die schönsten Momente? Tom Astor: Ich habe lange gekämpft, bis es richtig losging. Es war für mich unvorstellbar, dass ich zum Beispiel in einem Jahr gleich drei Goldene Schallplatten bekommen habe – für je 250.000 v erkaufte CDs. Das war 1996. Unglaublich war auch, als Deutschlands größter Veranstalter, Fritz Rau, auf mich zukam und sagte, er würde gern eine Tournee mit mir machen. Der hat alle Großen wie die Rolling Stones oder Tina Turner präsentiert und war für mich

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Foto: Tom Astor

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OLL: 50 Jahre sind eine lange Z eit – können S ie sich noch an Ihren ersten Auftritt erinnern? Tom Astor: Na klar. Freunde aus K öln haben mich in Schmallenberg besucht und nach dem einen oder ander en Bierchen habe ich mir die Gitarre genommen, die in der Kneipe an der Wand hing, und M usik gemacht. Meine Freunde waren total begeistert und wollten, dass ich in K öln bei einem Talentwettbewerb mitmache. Das war aber nicht so mein D ing. Letztendlich haben wir um sechs F laschen Sekt gewettet – und mit einem Song von Dean Martin habe ich den S ekt und auch den Wettbewerb am 25. März 1963 gewonnen.

Das Schieferbergbau- und H eimatmuseum in H olthausen widmet dem Bühnenjubiläum von Tom Astor eine A usstellung. Ab dem 24. März sind zahlreiche Dinge, die Tom Astor in all diesen Jahren begleitet haben, zu sehen: darunter sein erster Hut und seine erste Gitarre, seine Goldenen Schallplatten, originelle Kostüme, die der Schneider von Elvis Presley für Tom Astor genäht hat, ausgefallene G eschenke seiner Fans, zahlreiche Preise und und und … A ußerdem soll ein B uch zur Ausstellung herauskommen – die passenden F otos hat Tom Astor in monatelanger Arbeit gesichtet und ausge wählt. Am 1. J uni findet eine Jubiläumsveranstaltung im Sauerlandpark in Hemer statt – dann steht Tom Astor mit einigen seiner Weggefährten wie Truck Stopp, Gunter Gabriel oder Michael Hirte auf der Bühne.

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Foto: Sabrina Voss

ten Strom rausgezogen. Das hätten sie besser nicht gemacht. Der Musiker, der nach mir dran war , wurde ausgepfiffen, weil die Leute mich sehen wollten. Ansonsten waren es eher Kleinigkeiten: Bei einem Fernsehauftritt ist mir die Gitarre runtergeknallt, ich habe auch mal den falschen Text gesungen – so etwas passiert jedem Künstler mal. WOLL: Lampenfieber ist nach so vielen J ahren aber kein Thema mehr, oder? Tom Astor: Am Anfang hatte ich sehr viel Lampenfieber – das hat mit dem gr oßen Respekt vor dem Publikum zu tun. M ein größtes Problem war meine Angst, den Text zu vergessen. Aber im Laufe der Jahre hat sich das dank der Erfahrung und Routine gelegt. Eine gewisse Spannung brauche ich aber – wenn man zu cool, zu locker auf die Bühne geht, wird das meistens nichts. Ich bin bei Auftritten im Sauerland nervöser als vor 40.000 Leuten am Nürburgring – hier will ich es immer besonders gut machen. WOLL: Sie haben viel err eichet – gibt es überhaupt noch neue Ziele? Tom Astor: Ich war wirklich fleißig und habe 40 Alben pr oduziert. Insgesamt waren oder sind 130 CDs v on mir auf dem Markt. Ich wollte immer jemanden pr oduzieren und in die Umlaufbahn bringen – dafür hat mir aber die Z eit gefehlt. Im Moment schreibe ich gerade S ongs für ein neues Album, das noch in diesem Jahr veröffentlicht werden soll. WOLL: Denken Sie nach einem halben Jahrhundert auf der Bühne ab und zu mal ans Aufhören? Tom Astor: Nur, wenn es irgendwann aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr geht. S olange noch Leute zu meinen Konzerten kommen und ich P latten aufnehmen kann, mache ich weiter. So wie der amerikanische Countr y-Sänger Willie Nelson, der mit 80 Jahren noch mehr als 100 K onzerte im Jahr spielt. Ich glaube, das hält ihn jung. E r ist mein Vorbild. Ich wüsste auch gar nicht, was ich sonst machen soll – mich in den Garten setzen und Rosen züchten, das ist nicht mein Ding. ■ W.O.L.L. Frühjahr 2013 -

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Die schönste Silvesternacht meines Lebens E R I C C L A P T O N L I V E A M 31 . D E Z E M B E R 2 0 12 IN WOKING, ENGL AND VON RAINER ZEPERNIC K

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lles fing an mit einer E-Mail im Sommer 2012. E in Facebook-Freund aus England erwähnte darin, dass er zw ei bis dr ei Karten für eines der seltenen Silvester-Wohltätigkeitskonzerte von Eric Clapton mit einigen seiner Freunde in Woking, Surrey, in England bekommen könnte. Am Ende eines jeden J ahres findet dieser großartige Event seit 1992 zugunsten der O rganisation der Anonymen Alkoholiker in Großbritannien statt. S pontan sagte ich zu und es v ergingen fünf Monate, ohne dass ich w eiter etwas hörte. Ende November dann die unerwartete Nachricht, die Kar ten seien eingetroffen. Ich nahm direkt Kontakt mit einem guten Bekannten und großen ClaptonFan in N eukirchen-Vluyn auf, der spontan sagte, er komme zusammen mit seiner F rau mit. S ofort wurde ein H otel in Woking für eine Nacht gebucht und eine Fähre von Calais nach Dover reserviert. Am 31. Dezember 2012 machte ich mich um 5:30 Uhr v on Schmallenberg auf den Weg nach NeukirchenVluyn, wo meine Bekannten schon warteten. Über Holland und Belgien führte der Weg bis nach Calais in F rankreich, wo wir rechtzeitig auf die Fähre nach Dover fuhren. Um etwa 15:30 Uhr erreichten wir das Ziel Woking, Surrey, im Süden Englands. Mein Facebook-Freund aus E ngland, den ich v orher noch nie

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getroffen hatte, war tete schon im Hotel und nahm uns nach kur zer Pause mit zum Woking Leisure Center, wo in einer kleinen Sporthalle das Konzert stattfinden sollte. Natürlich war es seit Monaten restlos ausverkauft, darum war es ratsam, sich sehr früh anzustellen, um gute P lätze zu bekommen. Wir kamen mit der ersten G ruppe in die H alle: typisch englisch geschmückte Tische außen her um, innen eine große Tanzfläche. Sofort stellte ich mich direkt an die Bühne und den Platz habe ich bis zum Konzertende nicht mehr v erlassen. Um 22:30 Uhr, nach einer guten englischen Vorgruppe, betrat der wohl beste Gitarrist der Welt die Bühne. Und die Überraschung war noch gr ößer, als er seinen F reund Steve Winwood mitbrachte. I n der hervorragenden Band spielten G ary Brooker (Procol Harum!), Andy Fairweather Low, Chris S tainton, Henry Spinetti und Dave Bronze sowie die Sängerinnen Michelle John und Sharon White. So stand ich z eitweise nur einen Meter vor einer lebenden Legende und fühlte mich wie im siebten H immel, aber auf Erden! Wir waren wohl, zusammen mit einem M ünchner Fan, die einzigen Deutschen, die dieses einmalige Konzert miterleben durften. Kurz vor Mitternacht endete der erste Teil des Konzerts, um 0:20 Uhr begann der zweite Teil der wohl ungewöhnlichsten und schönsten Silvesternacht meines Lebens. D as umso mehr,

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weil Eric Clapton an dem A bend ankündigte, diese Tradition leider nicht mehr fortsetzen zu wollen.

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Dieses einmalige Erlebnis wird trotz der großen Strapazen einer langen Fahrt und einer sehr kur zen Nacht immer in bester Erinnerung bleiben. Dieses Jahr im Sommer steht Eric Clapton übrigens wieder live auf zwei Bühnen in Nordrhein-Westfalen, in Köln (15. J uni) und in O berhausen (14. J uni). Karten sind selbstverständlich schon reserviert. Am 13. März erscheint auch seine neue CD mit dem Titel „Old Sock“. ■

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Setlist (Die Titel, die an diesem Abend gespielt wurden) 1. I’ll Walk Beside You (Vocals: Eric’s Tante Sylvia!!) 2. Knock On Wood 3. Reconsider Baby 4. Unchain My Heart 5. Can’t Judge A Book By The Cover 6. Lay My Burden Down / Will The Circle Be Unbroken 7. Funnie Mae 8. Willie And The Hand Jive 9. Shake Rattle And Roll 10. Gimme Some Loving 11. In The Midnight Hour 12. Hoochie Coochie Man 13. Poison Ivy 14. Kansas City 15. Gin House 16. Can’t Find My Way Home 17. Five Long Years 18. A Whiter Shade Of Pale / No Woman No Cry (Medley) 19. Cocaine 20. Dear Mr. Fantasy Zugabe: Little Queenie

Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr, Sa. 9.00 - 14.00 Uhr und nach Vereinbarung

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Ausgesuchte Spezialitäten und besonderer Weingenuss HOTEL SC HAUERTE-JOSTES VO N H E I K E S C H U LT E - B E L K E

Besonderen Wert legt man in der K üche des Hotels SchauerteJostes auf ausgesuchte S pezialitäten und guten Wein. „Auf der Speisekarte stehen immer wieder ander e Gerichte, passend zur jeweiligen Jahreszeit“, erklärt Franz-Josef Kemper. „Die Basis ist das alte, verfeinert nach heutiger Ar t. Die Spezialitäten werden stets frisch zubereitet mit Produkten aus der R egion.“ Passend dazu kann der Gast aus über hundert verschiedenen Weinsorten wählen.

Anfang des Jahres war das Familienhotel zu Gast im ARD-Buffet. Dort ließ sich Franz-Josef Kemper beim Kochen über die Schulter schauen. Kalbszunge v om Hochlandrind mit Scampi, kleine, gefüllte Hirschrouladen und Westfälische Quarkspeise mit Pumpernickel standen in der Fernsehsendung auf der S peisekarte. Neben Wild, Lamm und F orellen aus der Region zählt das schottische Hochlandrind aus der Z ucht der Familie Sternberg in Schmallenberg zu den Spezialitäten des Hauses. Bei besonderen Weinverkostungen und einem passenden Menü kann sich der G ast während der r egelmäßig stattfindenden Events verwöhnen lassen. Neben dem nächsten Weinmenü im März lädt die F amilie Schauerte-Jostes vom 3. bis 15. M ärz zu ihren Krüstchen- und S teakwochen ein. A uch die B ratenSonntage, an denen es mindestens zwei frisch geschobene Braten gibt, werden gern angenommen. Mit viel Leidenschaft und Sinn für Gemütlichkeit führt die F amilie ihr kleines H otel, dessen ausgesuchte Spezialitäten beim G ast sehr beliebt sind. „W ir kochen das, was man nicht überall hat“, sagt Franz-Josef Kemper aus Überzeugung. Eine seiner eigenen Kr eationen ist der „Kümmelfranz“, ein K ümmelschnaps nach originalem Hausrezept. Hotel-Gasthof-Restaurant Schauerte-Jostes, Familie Kempter Alte Poststraße 13, 57393 Schmallenberg-Oberkirchen Telefon 0 29 75 – 375 info@gasthof-schauerte.de, www.gasthof-schauerte.de

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Fotos: Laura Boucsein

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as kleine, historische H otel Schauerte-Jostes in Oberkirchen ist seit über 260 Jahren in Familienbesitz. Franz-Josef und Gisela Kemper haben das Hotel im Jahr 1992 übernommen und führen es gemeinsam mit ihr er Tochter Teresa in vier ter Generation. Sieben komfortable Doppelzimmer, vier Einzelzimmer, eine Suite und eine Junior-Suite bieten Schlafmöglichkeiten für 24 P ersonen. Im letzten Jahr ist eine kleine Wellness-Oase entstanden, die v on Wanderern und Skisportlern sehr gern genutzt wird.

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Wellness-Sterne als Gütesiegel HOTEL DEIMANN IN WINKHAUSEN SETZT AUF GEPRÜFTES WOHLFÜHLEN V O N S I LV I A R I N K E

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icht überall, wo „W ellness“ draufsteht, ist auch „echte“ Wellness drin; denn der B egriff ist nicht geschützt. „Deshalb kann sich dahinter alles und nichts v erbergen“, weiß Andreas Deimann. Um sich mit tatsächlichen Wohlfühl-Angeboten und ebensolchem Ambiente auch nach außen sichtbar abzugr enzen, hat sich das einzige S auerländer Fünf-SterneHotel zusätzlich z ertifizieren lassen. Der Präsident des N ordrheinWestfälischen Heilbäderverbandes kam zur Verleihung der „W ellness Stars“ persönlich nach Winkhausen.

intensivieren. Die „Wellness Stars“ sind ein Baustein von vielen. „Es gibt eben Hotels, die immer mehr gezielte Gesundheitsangebote machen, und es gibt immer mehr G äste, die gezielt nach Heilverfahren fragen“, w eiß Andreas Deimann, ja – mancher orts gebe es sogar schon hoteleigene Badeärzte. Deimann hat zum B eispiel Heilpraktiker im Haus, doch medizinische Badeärzte … womöglich demnächst die „K urklinik Deimann“? „Nein“, Andreas Deimann lacht, „so weit werden wir nicht gehen.“ ■

Fotos: Hotel Deimann

Wieso ein w eiteres Gütesiegel? „Völlig klar: U m zusätzliche Gäste zu gewinnen“, erklärt der Fünf-Sterne-Hotelier ganz offen heraus. „Letztlich tummeln sich am M arkt unglaublich viele Anbieter, wir v ersuchen uns deshalb über v erschiedene Wege abzugrenzen.“ Den Vergleich mit der TÜV-Plakette findet Andreas Deimann in diesem Z usammenhang sogar r echt passend: „Wir lassen uns ja tatsächlich auch v om TÜV zertifizieren.“ Mindestkriterien für Wellness mit Qualitätsanspruch werden regelmäßig überprüft und bescheinigt. U nd neben der zusätzlichen neuen K ooperation mit dem NR WHeilbäderverband, die durch die „Wellness Stars“ sichtbar wird, zählt Deimann zusätzlich zu den G ründungsmitgliedern der „Wellness Hotels Deutschland“, einem Verband für gepr üftes und zertifiziertes Wohlfühlen im Hotel. Von damals elf ist er auf 70 Mitglieder gewachsen, Tendenz weiter steigend. Da sich die Rahmenbedingungen für Heilbäder und Kurorte in den letzten J ahren stark verändert haben, bemüht sich inzwischen auch der Heilbäderverband, seine Aktivitäten deutlich zu W.O.L.L. Frühjahr 2013 -

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Ein Dorf der Edelherren und Bergmänner NORDENAU FEIERT SEINE 500-JÄHRIGE GESC HIC HTE VO N H E I K E S C H U LT E - B E L K E

Im Ort deutet die alte B urgruine auf einige J ahrhunderte Geschichte hin. Um 1200 wurde die Burg Norderna erbaut. Sie war der Sitz der Edelherren von Grafschaft. Bis heute sind Teile eines quadratischen Turms, des sogenannten Rappelsteins, erhalten. Bot die historische B urg einst den Wanderern, Kaufleuten und Kriegern Schutz, so befindet sich heute auf dem Turm eine Aussichtsplattform, die einen besonder en Blick über Nordenau und das N esselbachtal ermöglicht. U nterhalb der B urgruine wurde im Jahr 1765 eine Kapelle errichtet. Diese wurde im April 1925 abgerissen und ber eits im November des gleichen J ahres konnte dort eine Kir che eingeweiht werden, die heutige St.-Hubertus-Kirche. Das ganze Dorf half damals bei dem B au des neuen Gotteshauses, das in seinem Barock-Stil und dem mit Schiefer bekleideten Turm sehr gut zwischen die mächtigen Berge der Umgebung passt.

Die Nordenauer Gruben „Brandholz I“ und „B randholz II“ blicken ebenso auf langjährige Geschichte zurück. Seit dem Jahr 1866 wur de hier Schiefer abgebaut. Erst 1980 wur de in der ersten Grube der Abbau eingestellt, da die Lagerstätte erschöpft war. Zwölf Jahre später NORDENAU UM 1909 wurde der Schieferbergbau komplett eingestellt. I nsgesamt wurden in N ordenau circa 80.000 Tonnen Schiefer abgebaut. Der Stollen „Brandholz“ ist heute ein Hauptanziehungspunkt für B esucher, nachdem 1991 ein G ast im Weinkeller des Hotels Tommes seine wundersame Wirkung entdeckte. Seitdem nehmen über 100.000 E rholungssuchende im Jahr die H eilstollentherapie in Anspr uch. Wegen seiner Wirkung auf das Gesundheitsbefinden wird der Heilstollen auch als „Deutsches Lourdes“ oder „Wunderstollen“ bezeichnet. Nordenau liegt 584 M eter hoch und hat heute knapp 200 Einwohner. Die teilweise über 200 Jahre alten Fachwerkhäuser, die Kirche und die alte B urgruine inmitten der umliegenden

PFERDEFUHRWERK UND GESPANN MIT KÜHEN VOR HOF RENSING

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Fotos: Dorfgemeinschaft Nordenau

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ingsum von einem H öhenkranz umgeben, oberhalb des Nesselbachtals, liegt der kleine Ort Nordenau. Seit dem Jahr 2011 „Staatlich anerkannter Luftkurort mit H eilstollenkurbetrieb“ ist Westfalens höchst gelegenes Dorf ganzjährig ein beliebtes Urlaubsziel. Aber auch geschichtlich hat der Ort einiges zu bieten. E rstmals erwähnt wurde die S iedlung Nordenau im J ahr 1513 in einem Gerichtsstreit. Doch bereits seit dem fr ühen Mittelalter führte eine wichtige Verbindungsstraße zwischen K öln und Kassel durch den O rt. Die alte H eeresstraße war zur damaligen Z eit eine bedeutende Fernhandelsverbindung, die selbst v on Kaiser Otto III. genutzt wor den sein soll. A uch heute noch befindet man sich auf diesem Weg, wenn man die Straße von Oberkirchen nach Winterberg über Nordenau nutzt.

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HOF DROSTE 1936

Aus Anlass des 500-jährigen B estehens wird der beliebte Erholungsort für Einheimische und Gäste am 25. und 26. M ai in ein alter tümliches Licht ger ückt. Auf einem H istorischen Markt präsentieren Händler ihre Ware sowie altertümliche Handwerkskunst und entführen die Besucher auf einer Zeitreise ins Mittelalter. Mit vielen weiteren Aktionen und einem bunten Programm wollen die N ordenauer Bürger dieses Jubiläum ausgiebig feiern. ■

Foto: Klaus-Peter Kappest

Berge und Wälder machen den O rt zur beliebten S ehenswürdigkeit. Wanderer, Wintersportler und Erholungssuchende finden hier beste M öglichkeiten, vom hektischen Alltag abzuschalten. Einige romantische Rundwanderwege um N ordenau und Nesselbach bieten immer wieder herrlichen Ausblick auf das Dorf. Der bekannte waldhistorische Lehrpfad „E ulenweg“ ist abwechslungsreich gestaltet und gibt wissensw erte Einblicke in die Natur. Neben vier H otels bieten 41 P ensionen Übernachtungsmöglichkeiten.

NORDENAU – DORFLEBEN 1902

NORDENAU HEUTE – SAUERL ANDIDYLLE

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Jubiläumsfeier 500 Jahre Dorf Nordenau Samstag, 25. Mai 2013 und Sonntag, 26. Mai 2013 Historischer Markt rund um die Burgruine

PROGRAMMABLAUF Samstag:

12 Uhr Eröffnung durch Schirmherrn Regierungspräsident Dr. Gerd Bollermann, Landrat Dr. Karl Schneider und Bürgermeister Bernhard Halbe. Musikalische Unterhaltung mit dem Blasorchester Nordenau-Oberkirchen. Ab 13 Uhr Buntes Markttreiben Ab 19 Uhr Stimmung im Festzelt mit dem Duivelspack (mittelalterlich bekannte deutsche Folk-Band, heitere Liebes-, Tavernen-,Trink- und Minnelieder)

Sonntag:

9.30 Uhr Hl. Messe in der St.-Hubertus-Kirche ab 11 Uhr Buntes Markttreiben

Weitere Aktionen im Ort:

Flachsbrechen, Feuerjongleure, Schmiede, Töpfern, Mäusemafia, Schafscherer, Kasperletheater, Brotbacken, Kuchen und Getränkestände und einiges mehr Eintritt: 2,- Euro, Gewandete: 1,- Euro, Kinder unter Schwertmaß: Freier Eintritt

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Was hier passiert ist, hält das Dorf zusammen“

DER DORFL ADEN IN NORDENAU VO N DA N I E L A KÖ H L E R

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ebäude in O rtskernen stehen leer , Vereine fusionieren, Schulen w erden geschlossen, kleine G eschäfte machen dicht – in den D örfern im Sauerland geht langsam aber sicher das Licht aus … K eine Angst, wir wollen hier kein Endzeitszenario des demografischen Wandels herbeischreiben. Dennoch ist dieses P roblem längst bei uns angekommen. S o auch in dem beschaulichen Fachwerkdorf Nordenau. In Zahlen kann man sich den Ort etwa so vorstellen: 160 Einwohner, zwölf (!) Vereine und rund 37.000 (touristische) Übernachtungen im J ahr. Bis zum nächsten Supermarkt sind es 14 Kilometer. Noch vor einigen Jahren gab es gleich zwei Lebensmittelgeschäfte im Ort. Ebenso ein Schuhgeschäft, einen Frisör – und Nordenau hatte noch mehr als doppelt so viele E inwohner wie heute. „Im Jahr 2009 machte der damals letzte Laden hier im D orf zu“, erinnert sich I nge van Balkom, heute G eschäftsführerin des Dorfladens in N ordenau, „das war sehr schade, auch für die Ausstrahlung des Ortes.“ Vom weiten Weg, den die Nordenauer und ihre Gäste von nun an auf sich nehmen mussten, um sich mit den D ingen des täglichen B edarfs zu v ersorgen, mal ganz abgesehen.

Dorfbewohner. Die Räumlichkeiten stellte der E igentümer mietfrei zur Verfügung und bei der R enovierung packte das ganz e Dorf mit an. N ach zwei Jahren Vorbereitung und Planung feierte „Annelieses D orflädchen“ schließlich am 7. S eptember 2011 Eröffnung. „Was hier passier t ist, hält das Dorf zusammen“, r esümiert Inge van Balkom heute. In Nordenaus kleinem Lädchen gibt es so ziemlich nichts, was es nicht gibt. Vom Brillenputztuch bis zum Hundefutter, von der Bio-Ecke bis hin zur frisch geräucherten Forelle aus Schmallenberg, v on der Zahnpasta über frische Brötchen bis hin zu Wanderkarten findet der K unde hier alles, was man kurzfristig für den täglichen Bedarf benötigen könnte. Das Preisniveau kann mit einem „normalen“ Supermarkt durchaus mithalten und die Einrichtung kann sich sehen lassen. „Gewinnmaximierung ist nicht unser Z iel“, betont I nge vom Balkan, sondern Lebensqualität für die Dorfbewohner!“ ■

Fotos: Laura Boucsein

Nach einer Bürgerversammlung des Ortes stand fest: S o geht’s nicht weiter. Wir eröffnen unseren eigenen Dorfladen! „Ganz so einfach war der Weg dahin aller dings nicht. D ie ganzen Rechtsformen und Vorschriften waren anfangs ganz schön v erwirrend“, sagt Inge van Balkom, „heute sind wir eine ,UG haftungsbeschränkt‘. Es ist hier in NR W nicht möglich, als Verein einen Dorfladen zu betreiben. Das ist in anderen Bundesländern einfacher.“ Zur Anschubfinanzierung des Ladens v erkaufte die neu gegründete UG Anteilsstücke zu je 50 E uro an die W.O.L.L. Frühjahr 2013 -

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Kennen Sie die Dörfer im Sauerland? HEIMATKENNTNISSE WERDEN BELOHNT

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us den Anfangsbuchstaben der Dörfer, in denen die Fotos auf dieser Seite gemacht wurden, ergibt sich das Lösungswort für unser kleines Rätsel. Und zu gewinnen gibt es auch etwas: Fünfmal das WOLL-Notizbuch, die unentbehrliche Kladde im A4-Format mit 200 Seiten Platz für Notizen, Infos und noch mehr, und fünfmal den WOLL-Kaffeebecher für das Sauerland-Feeling am Arbeitsplatz oder am Kaffeetisch.

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Fotos: Laura Boucsein

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Das Lösungswort ist ein typischer Ausdruck aus der Sauerländer Alltagssprache. Tragen Sie die Orte und das Lösungswort auf die beiliegende Antwortkarte ein und senden Sie diese bis zum 28. Mai an WOLL Verlag – Kückelheim 11 – 57392 Schmallenberg. Sie können die Lösung aber auch faxen 0 29 71 – 87 0 43 oder eine M ail schicken an info@woll-magazin.de. Viel Glück bei Ihrer Reise durch Schmallenberg, Eslohe und Umgebung.

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Wissen, woher es kommt KUNDEN BEVORZUGEN REGIONALE PRODUK TE

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Die Resonanz der K unden in den MERTE-Fachgeschäften in Schmallenberg, Eslohe und Umgebung ist eindeutig. Sie bevorzugen die regionalen Produkte und wollen immer häufiger wissen: „W oher kommt das Fleisch? “ Bernd Willmes: „Durch unsere regionale Ausrichtung, eine verantwortungsvolle Kontrolle und tiergerechte Haltungsbedingungen für die Schweine und Rinder garantier en wir beste Fleischqualität. Darauf können sich unsere Kunden verlassen.“

ebensmittel zählen zu den am besten überwachten und kontr ollierten Produkten. Und das ist gut so . Genauso wichtig wie alle K ontrollund Überwachungssysteme ist jedoch die Herkunft der P rodukte, die wir täglich essen. F ür die M etzgerei MERTE ist es daher selbstv erständlich, zu wissen, woher das F leisch kommt, und im ständigen K ontakt mit den Bauern und Schlachtbetrieben in der Region zu sein.

Es kommt daher nicht v on ungefähr, dass bei MER TE „Sauerländische Spezialitäten“ wie Kar toffelwurst, Hausmacher Leber- und B lutwurst oder geräucherter Knochenschinken besonders häufig v on Einheimischen und G ästen nachgefragt werden. Und auch die mehr fach ausgezeichnete „Fleischwurst am Ring“ darf da nicht fehlen. Am besten frisch und noch heiß aus der Wurstküche – für viele Genießer ein Muss.

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Fotos: Werbstatt

Die artgerechte Haltung der Tiere ist dabei ebenso selbstv erständlich wie beispielsweise die F ütterung mit Getreide aus heimischem Anbau. Bernd Willmes: „In unserer Region gibt es fast alles, was für die A ufzucht von Rindern und Schw einen notwendig ist, und daher setz en wir voll und ganz auf die r egionale Vermarktung. Das zeigt sich dann ganz eindeutig auch in der Q ualität des Fleisches und der verarbeiteten Endprodukte.“

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Gemütlich wie in einer Puppenstube C AFÉ BAC KES IN WESTENFELD VERWÖHNT MIT SÜSSEN LEC KEREIEN VON KATJA GOHSMANN

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as wohl kleinste Café im Schmallenberger Sauerland versteckt sich in einem F achwerkhäuschen: Sieben Tische passen ins liebev oll eingerichtete Café B ackes von Nikola Schneider in Westfeld. Es wirkt wie eine große Puppenstube mit vielen kleinen D etails – dank der schnuckeligen Atmosphäre mit einer ordentlichen Portion Nostalgie fühlen sich die G äste hier gleich heimelig. Nikola Schneider hat sich vor 21 Jahren den Traum vom eigenen Café erfüllt und v ersorgt ihre Gäste mit süßen Lecker eien. Sie genießt es, ihr eigener Chef zu sein und immer mal wieder etwas Neues auszuprobieren. „Das Backen liegt wohl in den G enen,

denn mein Großvater hatte in Westfeld eine Bäckerei“, erzählt die 46-J ährige. Mittlerweile erfreuen sich ihre leckeren Blechkuchen, kreativen Torten und auch die herzhaften Speisen bei Jung und Alt gr oßer Beliebtheit – schließlich steckt in allem ein gr oßer Klecks Liebe drin. E ine Besonderheit des Cafés ist der weiße Schrank, in dem zahlreiche Dinge, die das Leben versüßen, zum Stöbern einladen – vom eigenen Kochbuch über hübsche Muffinförmchen bis zur selbstgemachten Marmelade. Und wer nicht bis zur Kaffeestunde warten kann? Jeden Sonntag lockt außerdem das lange Frühstück zum Schlemmen. Aber man muss flott sein – denn sieben Tische sind meist schnell besetzt. ■

Die Apfel-Eierlikör-Torte von Café Backes

Alle Zutaten für den Mürbeteig zusammenkneten. Den Boden einer Springform damit auslegen und bei 175 G rad circa zehn Minuten vorbacken. Den Ring um den Boden stellen und den r estlichen Teig am Rand hochdr ükken. Die Apfelspalten hineingeben und aus Wein, Saft, Zucker und P uddingpulver einen P udding kochen und heiß über die Äpfel schütten. Dann bei 160 Grad circa 1 Stunde backen. Den Kuchen auskühlen lassen. Sahne mit Zucker und Vanillezucker steif schlagen. S ahnesteif ganz zum Schluss eine halbe M inute kräftig unterr ühren. Sahne auf dem Apfelkuchen verteilen und großzügig mit Eierlikör begießen.

Fotos: Laura Boucsein

Zutaten Mürbeteig: 175 g Mehl, 60 g Zucker, 1 TL Backpulver, 100 g Butter, 1 Ei Zutaten Belag: 8 Äpfel (geschält und in Spalten geschnitten), 250 ml Weißwein, 250 ml Apfelsaft, 80 g Puddingpulver zum Kochen, 100 g Zucker, 400 g Sahne, 1 Pck. Sahnesteif, 50 g Zucker, 1 Pck. Vanillezucker, 150 g Eierlikör

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Kulinarische Wanderung Niedersorpe VO M K L E I N E N „WA N D E R TAG “ ZUM REGIONAL-KULINARISCHEN HIGHLIGHT VO N DA N I E L A KÖ H L E R

In diesem Jahr werden wieder etwa 2.500 Wanderer erwartet, die sich auf der elf Kilometer langen Strecke an elf Stationen an den verschiedensten kulinarischen K östlichkeiten gütlich tun können. Von Eis über herzhaften Leberkäse, süße Crêpes bis hin zu Spargeleintopf, Shrimps, Wildragout, Bisonburger und vieles mehr – die unterschiedlichsten Leckerbissen war ten auf die Wanderer auf ihr er kulinarischen E ntdeckungsreise durch die Sauerländer Wälder. Und damit es auch im „kleinen Jubiläumsjahr“ nicht langweilig wird, wurden leichte Änderungen an der Streckenführung vorgenommen. Die Wanderstrecke ist mit elf Kilometern etwas länger ge worden und führ t über die schönsten Aussichtspunkte. Dennoch ist sie in der Länge v aria-

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bel für F amilien mit Kindern oder Senioren. Startkarten gibt es nicht und jeder kann wandern, wie er will – vielleicht ist auch gerade das ein Erfolgsrezept. Die kulinarische Wanderung in Niedersorpe – eine Veranstaltung, die in jedem J ahr zehnmal mehr Besucher anlockt, als das D orf überhaupt Einwohner hat. Wie stemmt man das? „Wir haben ein ganz perfektes Timing“, erklären Thorsten Lingemann und F erdi Pape, „da wir v om Geliehenen leben, müssen wir schon über das ganze Jahr im Voraus planen.“ Vom Kühlwagen über Toilettenwagen bis hin zu Z elten und Stromaggregaten leihen sich die r ührigen Niedersorper alles zusammen, was man so braucht. Die große Herausforderung der Logistik beginnt dann samstags mit dem Aufbau. „Da packt das

Fotos: Kur und Freizeit GmbH, Schmallenberg

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edes Jahr am Pfingstsonntag kann man in dem 270-SeelenOrt Niedersorpe ein wahr es Phänomen beobachten. Weit mehr als 2.000 M enschen strömen dann Richtung Sorpetal und begeben sich auf eine, imwahrsten Sinne des Wortes, geschmackvolle Wanderung. Die kulinarische Wanderung in und um Niedersorpe ist im Laufe der Jahre zu einem riesigen E vent geworden. „Bei der ersten kulinarischen Wanderung waren bereits etwa 600 Wanderer am Start und auf der Strecke gab es sechs S tände, an denen Essen angeboten wurde“, erinnert sich Thorsten Lingemann, Vorsitzender der SGV-Abteilung Niedersorpe. „Eigendynamik“, nennen die Veranstalter das, was in den folgenden J ahren passierte. „Es kamen in jedem Jahr mehr Menschen“, sagt der I nitiator Ferdi Pape, Wanderwart beim SGV Niedersorpe, der vor zehn Jahren die Idee zu der außergewöhnlichen Wanderung hatte.

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ganze Dorf mit an, besonders unser e ,Rentnerband‘ ist enorm engagier t. Ohne die würde das kaum so gut funktionier en“, so Thorsten Lingemann w eiter. Jeder Einwohner im „helferfähigen“ Alter hat seine Aufgabe. Die Kleinkinder aus dem Dorf fahren übrigens während des Pfingstwochenendes mit der SGV-Jugendwartin Margret Wegener ins SGV-Jugendlager, denn auch die Frauen und Mütter des Ortes haben an diesem Wochenende alle Hände voll zu tun: Die Kuchentheke mit knapp 100 selbstgebackenen Kuchen kann sich sehen lassen. Auch bei den heimischen G astronomen und Vereinen erfreut sich das kulinarische Open-Air-Highlight wachsender B eliebtheit. Gleich elf v on ihnen gehen in diesem Jahr an die S trecke, um die G aumen der Wanderer zu verwöhnen. Sieben bekannte „Profi-Gastronomen“ sowie die Freiwillige Feuerwehr Gleidorf, die Frauengemeinschaft Winkhausen, die F euerwehr Niedersorpe und das M artinswerk Dorlar bieten v on rustikal bis außergewöhnlich für jeden Geschmack das Passende.

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„Wir nehmen keine S tandgebühr“, betonen die Veranstalter, „dafür v erkaufen die Gastronomen die Getränke für den SGV.“ Der Erlös aus diesem Verkauf kommt dann dem ganzen Dorf zugute. „Es ist zwar eine Veranstaltung des SGV, aber w enn das ganze Dorf mitanpackt, dann soll auch das ganze Dorf etwas davon haben. Das meiste fließt in Ortspflegemaßnahmen.“ Zum zehnten Geburtstag, in diesem J ahr am 19. M ai, wird die kulinarische Wanderung wieder um eine Attraktion reicher sein: Zum Abschluss wird ein zünftiges Musikorchester aufspielen. Auf der Strecke wieder per Trecker samt Anhänger unterwegs, sorgt das E nsemble Lenneblech-Oberkirchen für musikalische U nterhaltung beim kulinarischen Wandern. ■

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KENNZEIC HNUN G VOR ORT PRODUZIERTER LEBENSMITTEL IN PLANUNG VON TINY BROUWERS

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ferde- statt Rindfleisch in fer tigen Lebensmitteln. Gammelfleisch, Dioxin, EHEC und viele S kandale mehr verunsichern Verbraucher und auch ehrliche, ganz v erantwortlich arbeitende Bauern. Der Mensch lebt in einer globalen Welt, mit einer Lebensmittelpr oduktionskette von vielen Tausenden Kilometern bis zum Verbrauch. Viele Händler verdienen ihr Geld mit dem H andel, zwischen P roduktion und Verbrauch. Die Verbraucher aber suchen immer gezielter nach Lebensmitteln, die vor Ort produziert werden, von Bauern, die sie oft persönlich kennen. Das gilt auch für das S auerland. Regionale Produkte sind ein Zukunftsmarkt. Das geht aus einer U mfrage des Bundesverbraucherministeriums in B erlin hervor. Laut dieser Umfrage achten 48 P rozent aller Verbraucherinnen und Verbraucher beim E inkauf darauf, dass Lebensmittel aus einer bestimmten Region kommen. 79 P rozent der Befragten wären bereit, mehr Geld für diese regionalen Produkte auszugeben. Ein Hauptmotiv dabei ist das Vertrauen zu den Landwirten aus der Region (83 Prozent). Hinzu kommen laut des B undesministeriums kurze Transportwege (80 P rozent) und ein positiv es Lebensgefühl (71 Prozent). Der Erhalt der Arbeitsplätze in der Heimat ist für 70 P rozent der Verbraucher relevant für die Entscheidung, die regionalen Lebensmittel zu kaufen.

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Fotos: Sabrina Voss - entnommen „Männerkochbuch - schön scharf angerichtet“ – www.woll-onlineshop.de

Die Zeit ist reif für die Regionalmarke Sauerland“ “

Mehr Transparenz Wenn von global produzierten Lebensmitteln mehr Transparenz und mehr Klarheit gefor dert wird, ist deutlich, dass auch eine transparente, übersichtliche und verlässliche Kennzeichnung regionaler Produkte erforderlich ist. D azu entwickelt das Bundesverbraucherministerium momentan eine fr eiwillige Kennzeichnung. Dieses Regionalfenster, das Lebensmittelhersteller freiwillig führen können, muss v erlässliche Informationen über die H erkunft der primären Zutaten sowie einen Hinweis auf die neutrale Ü berprüfung dieser Angaben enthalten. Und laut des Bundesministeriums ist auch eine genaue Angabe und Definition der Region erforderlich. Um sie klar abzugr enzen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: nach Landkreisen oder Bundesländern. Aber auch gewachsene Regionen eignen sich als regionales Herkunftsgebiet. Das Bundesministerium erwähnt hier zum Beispiel die Eifel. Das Regionalfenster kann sich auch an Landschaften oder traditionellen Gebieten wie dem Sauerland orientieren. Traum oder Wirklichkeit? Ein eignes Regionalfenster – ist das Traum oder vielleicht bald schon Wirklichkeit? Um das neu konzipierte Regionalfenster zu

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erproben und weiterzuentwickeln, werden bis April 2013 in den fünf Testregionen (auch in Nordrhein-Westfalen) rund 150 verschiedene Produkte angeboten. D abei erkennt der Verbraucher auf den ersten B lick, dass ein Lebensmittel aus seiner R egion stammt. Damit sich die Verbraucher von der neuen Kennzeichnung und den vielen P rodukten ein erstes Bild machen können, gibt es in den Testmärkten spezielle Verkostungsaktionen. Es hat sich gez eigt: Die Verbraucher sind immer mehr auf der Suche nach Lebensmitteln aus der eigenen H eimat, die vor Ort produziert wurden. Das Regionalfenster oder die Regionalmarke unterscheiden diese P rodukte von anderen Lebensmitteln. Das ist gut für die r egionalen Produzenten und die Verbraucher. Auch im Sauerland, wo die Bauern der Milcherzeugergemeinschaft (MEG) Sauerland zehn Millionen Kilogramm gentechnikfr eie Milch produzieren. Von dieser M ilch wird der S auerländer Rahmkäse gemacht, der r egional in die S upermärkte kommt. Und dieser Käse ist erst der Anfang eines br eiten Sortiments gentechnikfreier Molkereiprodukte. Aber es gibt deutlich mehr regionale Produkte, zum Beispiel das biologische Rindfleisch von dem Biohof Schenuit aus Schmallenberg-O berhenneborn, das Bisonfleisch aus Schmallenberg-Werpe, die Kartoffeln von Bauer Ax in Schmallenberg, Holundersirup von Schütte aus MeschedeEversberg und noch viel mehr . Diese große Vielfalt aus dem Herzen des S auerlandes hat seinen Wert und braucht das Regionalfenster „Sauerland“. Regionalmarkten? Mit dieser Regionalmarke „Sauerland“ wird außerdem ein zweiter Schritt getan: F ast 45 P rozent aller Verbraucherinnen und Verbraucher kaufen r egionale Lebensmittel auf dem Wochenmarkt, das z eigt die U mfrage des B undesverbraucherministeriums. Und 41 Prozent der B efragten kaufen r egionale Produkte direkt vom Bauern. Wenn alle Beteiligten ihre Produkte mit dem Regionalfenster „Sauerland“ zum speziell organisierten Wochenmarkten bringen, begeistern sie nicht nur die Leute, die in unserem schönen Sauerland leben und arbeiten, sondern auch

die Urlauber. Solch ein Wochenmarkt würde ein Markt für alle Sinne, mit einer großen Vielfalt aus dem Sauerland. Traum oder Wirklichkeit? – Jetzt noch ein Traum, aber einer, der viel Potenz hat, Wirklichkeit zu werden, mit Unterstützung, mit Kreativität und einem klugen Marketing! ■

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Unser täglich Grau-/Schwarzbrot Bäckerei Sprenger, Fleckenberg

Das klassische R oggenmischbrot – im S auerland auch gern G raubrot genannt – ist auch bei der B äckerei Sprenger in Fleckenberg der Bestseller im Brotregal. Die Brote gibt es in F leckenberg als 1-Kilo- Laib und als 2-Kilo-Laib . Sie bestehen aus 80 Prozent Roggen- und 20 Prozent Weizenmehl und natürlich Natursauerteig. Auffällig bei den B roten der B äckerei Sprenger ist die eher helle Kr uste. Goldbraun statt dunkel bis fast schwar z. „Das liegt am G eschmack der Kunden“, sagt B äcker Johannes Sprenger, „die Leute v erlangen hier eher nach einem helleren Graubrot, statt einem sehr dunklen.“

Bäckerei Foester, Holthausen

Das Holthauser Schwarzbrot wird in der B äckerei Foester bereits seit 90 Jahren gebacken. Die Rezeptur, nach der schon G roßvater und Vater von Bäckermeister Bernhard Foester dieses Brot gebacken haben, ist bis heute unverändert. Neben 85 Prozent Roggenmehl, 15 Prozent Weizenmehl, Wasser und Hefe besteht das Brot aus Sauerteig, der täglich neu angesetzt wir d. Durch den Reifungsprozess und die Weiterverarbeitung dieses S auerteigs erhält das Holthauser Schwarzbrot seinen unverwechselbaren Geschmack. 250 Brote dieser Sorte werden in der Bäckerei Foester pro Woche gebacken. Insgesamt sind 20 verschiedene Sorten Brot im Angebot.

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Bäckerei Josef Schulte, Eslohe

Auch in der Bäckerei Schulte in Eslohe wir d nach langer Tradition gebakken. „Seit 60 J ahren wird bei uns nach unv erändertem Rezept das Roggenmischbrot gebacken“, erklärt Gerhard Schulte. 90 Prozent Roggenmehl, zehn Prozent Weizenmehl, Hefe, Wasser und eine Prise Salz machen auch in dieser Bäckerei das Roggenmischbrot zum meistgekauften Brot.

Bäckerei Rittmeier, Wormbach

Ob einfach gebacken oder als D oppelback, das R oggenmischbrot von Bäckermeister Michael Rittmeier in Wormbach wird täglich hergestellt. Der Teig besteht aus 80 P rozent Roggenmehl, 20 P rozent Weizenmehl, Wasser, Salz, Hefe und einem Z wei-Stufen-Vollsauerteig, der einen Tag vorher angesetzt wird. Seit drei Jahren backt Michael Rittmeier in eigener B äckerei. Neben dem typischen Roggenmischbrot gibt es auch einige ander e Brotsorten, ganz nach eigenen R ezepten und I deen, natürlich ohne Z usatzstoffe. Bei der Sortenwahl seiner B rote lässt sich der B äckermeister immer wieder neue Ideen einfallen, meistens passend zur je weiligen Jahreszeit. Frei nach dem Motto: „Wir wollen nicht das machen, was andere machen.“

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Café Blanke, Schmallenberg

Seit 1930 wird in der traditionsreichen Bäckerei Blanke in Schmallenberg das beliebte G raubrot gebacken. D er Ein-Stufen-Sauerteig reift über 18 Stunden und bildet die Grundlage für den Geschmack des Klassikers. Mit einer knackigen Kruste und leicht schief und puckelig bietet das auf offener Herdplatte gebackene Brot nicht nur optisch einen Leckerbissen. Mit einer angenehmen säuerlichen N ote versehen bleibt das B rot aber über Tage frisch, saftig und locker – dur ch die besonders weiche Teigverarbeitung in der Backstube. Kein Wunder, dass das Graubrot auch im Café B lanke das meist verkaufte Brot ist. Zutaten: Wasser, Mehl mit einer hohen Type, Natursauerteig, Salz und Hefe.

Bäckerei Dommes, Schmallenberg

Bäckerei Tismes, Bödefeld

Über 500 S auerländer Landbrote produziert die Bäckerei Tismes in Bödefeld pro Woche. Drei „fliegende“ Händler sorgen dafür, das das Brot überall im Sauerland gern gekauft und gegessen wird. Der Sauerteig ist der wichtigste B austein für den G eschmack des Brotes. Über 18 Stunden steht der Teig, damit die Milch- und Essigsäur eBakterien ihren Eigengeschmack für das Brot entwickeln können. Die Rezeptur des Brotes wird nun schon seit vier Generationen der Familie Hennecke verwendet. Ohne Fertigmischung oder Z usatzstoffe wird das Brot einfach aus N atursauerteig, Wasser, Mehl und H efe hergestellt. Geschmack und H altbarkeit liegen hier einzig und allein an dem guten Sauerteig, der durch eine besonders schöne, säuerliche Note punkten kann. Zutaten: 70 P rozent Roggenanteil, 20 P rozent Weizenmehl, Wasser, Natursauerteig und Hefe. Kleine Anekdote v on Familie Hennecke: Opa Anton, der auch schon Bäcker war, hatte keinen F ührerschein und fuhr in der N achkriegszeit zusammen mit „F erdchen“ Knippschild, einem heimischen Busunternehmen, das Brot aus. Tante Threschen und Oma Hanna kritisierten die Männer danach immer sehr, denn sie kamen ohne B rot und ohne Geld nach Haus, da die beiden das verkaufte Brot in heimischen Gaststätten in Gerstensaft umsetzten. Zum Glück passierte das früher nur einmal in der Woche.

Sauerteig entsteht in drei Stufen. Ein Klecks vom letzten Teig gehört immer mit dazu, dann werden insgesamt dreimal Mehl und Wasser dazugemischt. Wichtig sind die Wartezeiten von drei bis zu z ehn Stunden dazwischen, verrät Bäckermeister Florian Dommes. Deshalb wird mit dem Teig immer schon einen Tag vorher begonnen. Den Aufwand betreiben nur noch wenige – aber es lohnt sich. Das Graubrot wird mit Abstand am meisten in der B äckerei Dommes verkauft. Mit Käse oder Schinken belegt kommt der typische, leicht säuerliche Geschmack mit einer herzhaften Note besonders gut heraus – aber das G raubrot von Dommes ist so frisch und saftig, dass es auch pur ein G enuss ist.

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Fotos: Laura Boucsein

Seit fast 100 Jahren wird das Rezept für das Graubrot in der Bäckerfamilie Dommes von Generation zu Generation weitergegeben. Der traditionelle

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Eine Bühne für Kultur und Kunst INTERVIEW MIT KÜNS TLERIN UND INITIATORIN D E S „ K U LT U R - U N D B Ü RG E R T R E F F SAU E R L A N D “ VO N DA N I E L A KÖ H L E R

I

m Juni des letzten J ahres öffnete der „Treff“ seine Pfor ten für B ürger, Künstler und Touristen dieser Region. In einem Interview äußerte sich die Initiatorin Barbara Erdmann aus Saalhausen zum heutigen S tand der Dinge.

Akkordeonkünstler Konrad Mikolajczyk relativierten sich die B esucherzahlen. Ausgefallene Themen, wie beispielsweise der interessante Vortrag eines Hamburger Piraten zum bedingungslosen Grundeinkommen wurden vorsichtiger besucht als „Das Volkslied“.

WOLL: Frau Erdmann, wie kam die BARBARA ERDMANN UND IHR MANN SETZEN WOLL: Warum braucht das Sauerland SIC H FÜR DEN KÜNSTLERUND BÜRGERTREFF EIN . Idee zum K ultur- und B ürgertreff einen solchen Treff? Was sind I hre Sauerland auf? Beweggründe? Erdmann: Da ich oft in Sachen Kultur und Bildung unterwegs Erdmann: Sicher gibt es auch hier viele M enschen, die etwas zu bin, fiel mir auf , dass ich so wohl in Posen, wo ich mich häufig sagen oder zu z eigen haben, v on denen wir etwas lernen, der en aufhalte, als auch in meiner G eburtsstadt Gladbeck eine oder Talente wir be wundern können. S ei es gesellschaftlich, politisch mehrere Kleinkunstbühnen v orfinden konnte, die mir hier an oder künstlerisch. I ch möchte diesen M enschen Mut machen, meinem Wohnort in dieser Ar t fehlten. S o habe ich unter ihnen einen Ort bieten, an dem sie sich und ihr Können darstellen. Mitwirkung meines M annes dieses Projekt gestartet, nachdem ich den idealen Raum für ein solches Vorhaben gefunden hatte. WOLL: Kann diese Idee im Sauerland funktionieren? Nach einem bombigen S tart mit dem polnischen Erdmann: Das hängt von mehreren Faktoren ab: Findet diese

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Idee Förderer, damit auch M enschen und Künstler von weiter her den Weg ins S auerland wagen und ich sie nicht nur mit einem Lächeln abspeisen muss? Gleichzeitig brauchen wir natürlich entsprechendes Publikum, das an einer K ulturszene dieser Art Interesse findet

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WOLL: An welche Zielgruppe richtet sich der „Treff“? Erdmann: Der „Treff“ ist ein offenes P rojekt, das sich an alle Generationen richtet und Themen aller Ar t zulässt. E r gibt jedem seinen Raum und ist ganz und gar nicht elitär . WOLL: Wie finanziert sich der „Treff“ und wer bezahlt die Akteure und Künstler? Erdmann: Im Augenblick muss dieses P rojekt noch als meines

Mannes und mein privates Ehrenamt bezeichnet werden. Da der Eintritt bisher fr ei ist, kann nur dur ch eine fr eiwillige „HutSammlung“ eine Mini-Anerkennung für den K ünstler geleistet werden. Wir hoffen natürlich auf Unterstützung und Sponsoren. sowie Mitstreiter, helfende H ände und K öpfe mit kr eativen Ideen. Wir freuen uns über jede M eldung und natürlich über jeden Besucher unserer Veranstaltungen. ■

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Klementine Hendrichs DER „X -FACTOR“ AUS EL SPE VON CL AUDIA WIC HTMANN

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Klementine ist stolz und froh, bei der Casting-Show dabei gewesen zu sein. Ihre Teilnahme bei „X-Factor“ sieht sie als Ansporn, weiter ihren Weg zu gehen, bis sie ihr Z iel erreicht hat, ihr e Berufung zum Beruf geworden ist. Sie will von ihrem Gesang leben können und tut alles dafür. Und wie geht es ihr , Monate nach „X-Factor“, wenn sich der Rummel um sie gelegt hat? „G ut!“, sagt sie. S ie hat einige Zukunftsideen im Kopf, möchte das aber erst offiziell machen, wenn sie sich endgültig entschieden hat. Bis dahin tritt sie in der Region auf. Zum Beispiel auf dem WOLL-Abend in Meggen. Dort hat sie Songs von Leona Lewis und Lana Del Rey gesungen

Foto: VOX - X-Factor

enn Klementine Hendrichs spricht, hat sie eine fr eundliche, helle, eher leise Stimme. Wenn Klementine Hendrichs singt, wird ihre Stimme zur Röhre: Soulig, tief, laut, ein bisschen schmutzig – weghören geht nicht. Und wer sie einmal hört, will auch gar nicht mehr weghören. Klementine ist 23 Jahre alt, kann nicht nur singen, sondern ist auch noch hübsch, kommt aus Elspe und hat eben w egen dieser S timme an der CastingSendung „X-Factor“ auf Vox teilgenommen. Plötzlich wurde sie berühmt, hatte F ans, die bis heute geblieben sind, war ein Fernseh-Star. Wer bei „X-Factor“ weiterkommt, entscheiden die Fernsehzuschauer. Im Viertelfinale erhielt Klementine nicht genug Stimmen und musste gehen. E nttäuschung? Nein.

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Fotos: Laura Boucsein

und mit der S auerländer Kult-Band ZOFF die „S auerlandHymne“. Auch die Dinnershow der Karl-May-Spiele Elspe hat sie mit ihrer Stimme begleitet und bereichert. Klementine covert zwar gerne S ongs, interpretiert sie aber auf ihre eigene Ar t. „Jeder Mensch ist unterschiedlich und dar um sind es auch meine Cover-Versionen.“ Einige ihrer Songs hat sie auf das Internetportal YouTube hochgeladen. „Nebenbei“ macht sie auch noch M odefotos. „Und wenn ich nicht singe, v or der Kamera stehe oder an meiner Zukunft arbeite, helfe ich meinen Eltern in ihrer Fahrschule aus“, lacht sie. Im Sommer möchte sie ihren Master in dem S tudiengang „Medien und G esellschaft“ machen. Langweilig wird ihr sicher nicht. Bis 2012 hat sie auch noch in der Garde getanzt, das schafft sie nun aus Z eitgründen nicht mehr. „Ich kann leider nicht mehr jede Woche am Training teilnehmen.“ Dabei feiert Klementine für ihr Leben gerne Karneval. In diesem Jahr hat sie sich mit ihr en Freundinnen als „Super Heroes“ verkleidet. Klementine fühlt sich nicht als etwas B esonderes, sie will einfach nur singen und ihr Leben genießen. „Ich bin die gleiche Klementine wie früher und das werde ich auch immer bleiben.“ ■

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Andere Länder, andere Sitten FÜR EIN JAHR ALS AU - PA I R I N D E N U S A

H”

VON KATHARINA HEIDEMANN

i, how are you? “ Ich bin Katharina Heidemann aus Schmallenberg. Seit Juli 2012 arbeite für ein Jahr als Au-pair an der Ostküste Amerikas. Klar, dass es da einige D inge gibt, die für jemanden aus dem S auerland zu ganz besonderen Erlebnissen werden. 6.100 Kilometer entfernt v on meiner Heimat und sechs Stunden zurück in der Vergangenheit, lebe ich nun schon über sieben Monate an der amerikanischen Ostküste. 100 Kilometer südlich von New York, direkt am Meer in der Stadt Toms River. Die Lage ist wunderschön, Metropolen direkt vor der H austür, davon können andere nur träumen, und ich mittendrin, ich Landkind. I ch lebe zusammen mit meinen Gasteltern und ihren drei Töchtern – ein Haus voller Frauen also. Schon alleine die E inrichtung meiner Gastfamilie lässt eindeutig auf einen Frauenüberschuss schließen: zwei pinke Z immer, Barbie-Häuser, Puppen und P ink überall! Von einem auf den ander en Tag musste ich mich damals auf Windeln, weinende Kinder, Arbeit im H aushalt, eine ander e Sprache und einen völlig neuen Tagesablauf umstellen.

Einheimischen“ in meinem Alter zu knüpfen, ist schw er. Hier bin ich schließlich immer noch eine Ausländerin. Schön ist daher, dass es auch andere Au-pairs gibt. Wir verbringen viel Z eit zusammen, diskutieren über die Tücken des Alltags und haben schon das ein oder andere Abenteuer erlebt. No risk, no fun – oder wie war das noch mal? Apropos „risk“, da war doch was: genau, Hurrikan Sandy! In der Nacht des Sturms im Oktober letzten Jahres war es laut und die Wände unseres Hauses wackelten. Q ualitativ hochwertige Steinhäuser wie in good old Germany gibt es hier nicht. Es r egnete und stürmte unglaublich. A ber Evakuierung? Dafür war es jetzt eh schon zu spät. Tschüss 21. Jahrhundert! Wir sehen uns dann in drei Wochen wieder. Am nächsten M orgen wurde das

Anfangs waren hier viele Dinge neu für mich. Zum Beispiel, dass die Leute in diesem Land echt abhängig v on ihren Autos sind. Nicht mal zum Geldabholen muss man hier aussteigen und die Post wird vom Postboten (der übrigens auch nur im A uto von Briefkasten zu Briefkasten fährt) abgeholt. Vor allem das ständige „Hi, how are you? “ der grinsenden Verkäufer hat mich echt überrumpelt. Man denkt, die Amerikaner seien so fr eundlich, sich wirklich nach dem B efinden zu erkunden – Pustekuchen! Alles nur eine B egrüßungsfloskel. Kontakte zu „echten

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URLAUB, AUS DEM SIE NICHT ZURÜCK WOLLEN.

Ausmaß der Katastr ophe erst richtig klar: H ochwasser, keine Wärme, kein Strom für 19 Tage – in Feuerwehrautos wurden wir damals aus der Siedlung gebracht.

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Sieben Monate sind nun vorbei und es sind keine fünf mehr, bis ich meine Gastfamilie verlasse und meinen Reisemonat beginne. Auf dem P lan steht eine Woche Miami, dann acht Tage die Westküste erkunden von Los Angeles bis nach S an Francisco

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Fotos: Katharina Heidemann

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und dann wieder zurück an die Ostküste, wo ich zusammen mit meiner Familie vom südlichsten Zipfel bis hoch nach New York reisen werde. Was mich wohl auf dieser Reise erwartet? Ich freue mich auf die bevorstehenden Monate – aber auch auf mein Z uhause nach Amerika, auf mein S tudium und auf Schmallenberg, das Sauerland, meine Verwandten und Freunde. Skype ist halt doch nicht das gleiche. ■

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Fremde waren sofort Freunde AUS SRI L ANKA INS SAUERL AND V O N S I LV I A R I N K E

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ie kamen, um zu bleiben, vor 27 Jahren aus S ri Lanka und blieben im S auerland keinen Tag lang fremd. Spricht Maria (38) heute von Sri Lanka, sagt sie „mein Land“, nicht „mein Heimatland“, und der Unterschied überrascht sie: „J a, es stimmt, offenbar v erbinde ich mit ,Heimat‘ heute etwas ander es. Bei Besuchen in meinem Ursprungsland fühle ich mich heute fremd. Ich bin anders heute, und das mer kt man vom ersten Augenblick an.“ Mitte der 80er Jahre zählten die Neuankömmlinge aus Sri Lanka zu den ersten „Andershäutigen in Schmallenberg“, erinner t sich Maria, die damals neun war, „doch es gab von Anfang an keinerlei Integrationsprobleme. Alle haben uns mit großer Herzlichkeit und Freundlichkeit begrüßt, Kirche, Nachbarn, Vereine, und alle haben geholfen, wo sie konnten.“ Weder sie selbst noch ihr Bruder hätten sich damals auch als „anders“ empfunden, w eiß Maria: „Wir hatten immer deutsche F reunde und sprachen mit allen natürlich deutsch, daran lag es wohl auch.“ I hre eigene kleine Tochter erlebt die G renzen zum Anderssein heute noch verwaschener: „Im Kindergarten hatten sie das Thema ,Unsere Erde‘. Zu Hause fragte sie mich ganz aufger egt: Du, Mama, wusstest du, dass es auf der E rde auch dunkelhäutige Menschen gibt? !“ Die Mama musste her zhaft lachen: „I ch sagte zu ihr: Schau mich an! Schau deine M utter an! Was siehst du? !“ D ie dunkle Haut der Mutter war dem Kind, das selbst hellhäutig wie der Papa ist, nie aufgefallen – auch nicht die der Großeltern, die weiter in Schmallenberg leben. „W ie selbstverständlich Kinder Anderssein akzeptieren“, lächelt Maria. In einem kleinen Dorf im Hochsauerland hat sie sich mit Mann und Tochter ein idyllisches H eim geschaffen, den N amen des

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Dorfes wie auch ihr en eigenen möchte die F amilie zur S icherheit anonym halten: „Ich habe hier nie auch nur einen H auch von Fremdenfeindlichkeit gespürt“, unterstreicht Maria, „aber wir möchten einfach nichts riskieren.“ Sie verließ das S auerland für Studium und B eruf einige J ahre lang, ging nach Wuppertal und Frankfurt. „Man muss mal rausgekommen sein, über den Tellerand blicken. Das ist wichtig.“ U mso bewusster traf sie die Entscheidung, der Liebe w egen ins S auerland zurückzugehen. „Ich fühle mich im D orf und in der S tadt wohl, sehe aber hier die Vorzüge für die F amilie.“ Im Sommer steht ihr e Tür den ganzen Tag weit auf, „den ganzen Tag ist Kommen und Gehen. Solche Freiheiten kann man einem Kind niemals in der Großstadt bieten. Das wird Anne vielleicht auch noch mer ken und umdenken, w enn sie Kinder hat.“ Anne D harmaratne ist Marias acht J ahre jüngere Cousine mit dem gegensätzlichen Lebensentwurf. Wie viele Mitschüler wollte sie zunächst: „Abi machen und fürs Studium wegziehen.“ Sie machte Abi in Schmallenberg, studierte in Münster und arbeitet inzwischen als P rozessmodelliererin bei der Lufthansa Technik in Hamburg. Anne findet das selbst wenig spannend und sieht sich mitnichten als „M usterbeispiel für Integration“, damit kann sie nichts anfangen. „Ich bin eben, wie viele meiner M itschüler, aus dem S auerland weg und habe wie viele meiner Mitschüler beruflichen Erfolg. Daran ist nichts Besonderes.“ Ihre Besuche dann und wann genießt sie, sie spaziert gern durch die sauerländischen Wälder – „aber ich wür de eine Großstadt stets dem Sauerland vorziehen.“ Deshalb kommt sie immer gerne, um gern wieder zu gehen. ■

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Jugend-Filmwerkstatt PROJEKT DER JUGENDKUNSTSCHULE SCHMALLENBERG VO N DA N I E L A KÖ H L E R

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urz vor Ostern startet die Jugendkunstschule Schmallenberg mit ihrer neuen S parte „Jugend-Filmwerkstatt“ in den ersten Kurs. Kürzlich konnten sich die S ponsoren, durch deren Unterstützung die Umsetzung erst möglich wur de, ein Bild davon machen, dass die G elder in der Filmwerkstatt gut angelegt sind. Eine semi-professionelle Ausrüstung ermöglicht nun die Arbeit v or und hinter der Kamera auf höchstem Niveau. Einem ersten Test wurde das E quipment ebenfalls schon unterzogen. Von dem E rgebnis, einem vierminütigen Horrorfilm, konnten sich die S ponsoren direkt vor Ort überzeugen. „Filme sehen ist v erdammt leicht. A ber einen F ilm produzieren und v erstehen nicht“, z og Olaf Albert mit den Kursteilnehmern ein Resümee, nachdem sich alle einig waren: „Wir kommen wieder!“ ■

HundemFlag

Die Sponsoren: Paul Falke (Firma Falke), Andreas Ermecke (Volksbank Bigge-Lenne), Anja D einzer (Stadtsparkasse Schmallenberg), Karl und B arbara Hundertmark, der R otary Club, der Lions Club und natürlich die S tadt Schmallenberg.

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In anderen, bunten Welten DIETER KAISERS LEGO-REICH VON C ARINA MIDDEL

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Bauten im J ugendstil, wirken, als stünde die Zeit hier still. Nur die elektrische Eisenbahn ist in Bewegung.

ugegeben: Eigentlich lebt er in Wenholthausen und verbringt seinen Alltag als Leiter des Esloher Seniorenheims in einem ganz normalen Büro. Eigentlich. Denn wer Dieter Kaiser wirklich kennt, der w eiß, es gibt eine Welt, in der seine aufgeweckten Augen noch ein wenig heller leuchten und in die er gern und oft entschlüpft. Mal ganz kurz, mal stundenlang ist er dann verschwunden in dieses Reich, das bunt und nicht gr ößer als der D achboden seines Einfamilienhauses ist. Es ist ein Reich voller Leben: Da sitzt ein Bauer vor seinem beschaulichen F achwerkhaus bei einem G las Bier und grüßt zwei Telekom-Mitarbeiter, die gerade auf ihr en pinken Bikes an seinem G artenzaun vorbeifahren in Richtung Stadt, vorbei an einem Freibad, an Feuerwehr, Polizeistation und Wohnsiedlungen. In die Hafenanlage der City hat sich soeben ein Haifisch zwischen Containerschiffen v erirrt. Aber Entwarnung: Der Hai ist nicht ganz echt, besteht nur aus Plastik – und diese Welt aus mehr als 250.000 S teinen. Es ist D ieter Kaisers Lego-Welt.

„Das kann zu einer richtigen S ucht werden“, gesteht Kaiser ohne schlechtes G ewissen ein. „Immer wenn ich morgens in die Z eitung sehe und gebrauchte Legos angeboten werden, muss ich gleich zuschlagen.“ S ein größter Kauf wog 50 Kilo und füllte sein ganz es Auto. Zu Hause werden die Steine dann inspiziert, gewaschen und sortiert. Hier kennt der Sammler keinen Spaß: Akribische Ordnung ist angesagt. In unzähligen Schränken, Containern und einem Schreibtisch mit spezialangefer tigten Schubladen w erden die Steine kategorisiert: blaue Steine hier, Accessoires für Männchen dort, bewegliche Steine, Fahrzeugteile und und und. Es ist die Liebe zum Detail, die den Lego-Fan zu immer imposanteren Bauprojekten treibt oder aber die bestehende Welt erweitern lässt. Während seine drei Kinder längst aus dem Lego-Alter herausgewachsen sind, kann Dieter Kaiser einfach nicht genug davon bekommen. Sein Blick ruht begeistert auf der Kirchturmuhr. Und mir ist, als könnte auch ich ihre Glocken schlagen hören. ■

Derweil Kaiser von den Plastiksteinchen schwärmt, liefer t sich die Lego-Polizei eine Verfolgungsjagd mit einem Bankräuber, der gerade über ein S eil an der S eitenwand der B ank zu fliehen droht. Ein Ex-Punk, der wenige Häuser weiter den Rasen seines Vorgartens mäht, scheint davon nichts zu bemerken. Und auch die repräsentativen Gebäude der Altstadt: Rathaus, Kir che,

Fotos: Laura Boucsein

„Wenn ich hier oben bin, dann v ergesse ich alles“, er klärt der 46-Jährige voll Euphorie, „der Fantasie sind hier keine G renzen gesetzt, das liebe ich an Lego!“ Als er v or zwölf Jahren aufgrund von Hüftproblemen den Fußball vorerst aufgeben musste, suchte der Wenholthauser ein neues Hobby und fand es im Bau von Gebäuden und ganzen Stadtteilen aus Lego. Zunächst machte er sich an den Nachbau seines eigenen Wohnhauses – da hatte ihn längst der Eifer gepackt.

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eit annähernd vier zig Jahren ist Keite in Eslohe die erste Adresse für gesunde Füße. Davon sind die vielen tausend Kunden überzeugt, die sich hier im Laufe der J ahre Schuhe und Einlagen handwerklich haben fer tigen lassen, die das vielfältige Angebot r und um Fuß und Bewegung oder Fußpflege in Anspruch genommen haben. In zweiter Generation leitet der 32-jährige Thomas Keite seit dr ei Jahren die Geschäfte, die er v on Vater Rudolf übernommen hat. S ichtlich zufrieden und ein klein wenig stolz ist er, dass der Übergang so gut geklappt hat. „W ir garantieren wie eh und je eine sehr persönliche und qualifizier te Beratung und bieten dazu beste Leistungen für gesunde Füße.“ Er schmunzelt: „Damit auch die nächsten Jahre leichtfüßig gelingen.“

Außerdem mussten wir für die erforderlichen Messungen genügend P latz für den Fußscanner und die digitale Druckmessung schaffen. Da war es sehr wichtig, die vorhandenen Verkaufs- und Maßräume zu vergrößern und entsprechend auszustatten.“ E in wichtiger Schritt in die Z ukunft ist auch die digitale Vernetzung von Maßraum und Werkstatt. Mit der Renovierung hat für Thomas Keite und sein Team ein ganz besonderes Jahr begonnen. D enn im H erbst kann Orthopädie Keite auf ein 40-jähriges B etriebsjubiläum zurückblicken.

Foto: Keite

Fotos: Laura Boucsein

In den letzten Wochen wurde bei K eites kräftig gebaut und umgeräumt. Das Ergebnis: Ein vergrößerter Verkaufsraum in ansprechend frischem F lair, sodass alle Leistungen für die

Kunden in einer wohltuenden und angenehmen Atmosphäre erfolgen. Im Gespräch erläutert Thomas Keite das Konzept und die damit v erbundenen Ziele: „Beim Thema Füße hat jeder so seine ganz speziellen Vorstellungen. Die meisten Menschen möchten das individuelle Gespräch, dies ist daher ganz wichtig.

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Waschechte Sauerländer Literatur HERBERT KNAPPSTEINS BÜCHER ENTPUPPEN SICH ALS REGIONALE BESTSELLER VO N H E I K E S C H U LT E - B E L K E

„Oschi“, „Buiterling“, „Kniften“ oder „Mauken“ – Wörter, die in keinem Duden zu finden sind – w erden in seinem Buch „Ja, bin ich denn der Leo?“ genauestens unter die L upe genommen. In Anlehnung an das P oster mit den S auerländer Wörtern, das Ende 2011 im WOLL-Verlag erschienen ist, entstand im Februar 2012 eine N euauflage dieses „S auerländer Wörter-

Foto: Heike Schulte-Belke

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n einer Vorlesung mit Sauerländer Wortschatz gab der Autor Herbert Knappstein Einblicke in eine Sprache, die wohl nur der gebür tige Sauerländer versteht. Auf Einladung der Bücherstube Eva Linhoff las H erbert Knappstein in der Cafeteria des M öbelhauses Knappstein in Meschede mit viel Witz und Sauerländer Charme aus seinen Büchern „Herrschaftszeiten“ und „Ich glaub’, mich tritt ein Pfer d!“. Letzteres beschreibt auf humorvolle, etwas ruppige Art das Zusammenleben im Sauerland und stellt lyrisch mit einiger Boshaftigkeit seine schönen O rte vor, immer aber mit einem Augenzwinkern. „Ich habe die Wortwahl nur der Reime wegen getroffen“, gab der Autor zu verstehen.

„Mit Herbert Knappstein liegt eine neue Interpretation der Literatur v or, eine besonder e Unterhaltungsliteratur“, so Verleger Hermann-J. Hoffe. Als gebürtiger Sauerländer ist Herbert Knappstein mit der besonderen Sprache hier groß geworden und so musste er sich für seine Werke nur ein wenig genauer umhören, die Leute etwas genauer beobachten. Was ihm an der S auerländer Sprache am besten gefällt? „Sie ist für mich H eimat. Wenn ich so spr eche, bin ich zu Hause“, erklärt Knappstein. U nd das wir d sicher jeder Sauerländer bestätigen können. Die Bücher „Ja, bin ich denn der Leo?“ und „I ch glaub’, mich tritt ein Pferd!“ sind in den S auerländer Buchhandlungen und im WOLL-Verlag erhältlich. ■

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buches“. „Ein regionaler Bestseller“, wie E va Linhoff bestätigt. E benfalls im WOLL-Verlag erschien im Herbst 2012 ein weiteres Sauerländer Original des A utors: „Ich glaub’, mich tritt ein Pferd!“.

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Spaßkiller oder Gesundheitsplus Gesundheitsplus? DAS NIC HTRAUC HERSC HUTZGESETZ TRITT IN NRW AB MAI IN KRAFT – UMS TRITTEN IS T ES NAC H WIE VOR

KONTRA: Dicker Kopf und stinkende Klamotten

Von Kerstin Thielemeier

sind ab Mai endlich passé Von Katja Gohsmann

Aus gesundheitlicher Sicht wird man nun auch hier zulande zu seinem „Glück“ gezwungen. Rauchv erbot. Rauchen ist ungesund, unzumutbar, unheimlich teuer – aber auch unglaublich gesellig und stimmungsför dernd. Das Rauchen hier und jetzt schönzuschreiben, hat keinen Z weck. Dass Rauchen der Gesundheit schaden kann, steht außer Frage. Doch was passiert nun mit den Kneipen, in den Cafés oder den öffentlichen Veranstaltungen? Die sterben dann wohl auch aus. Wenn man mal ehrlich ist, geht doch keiner in eine Kneipe oder auf ein Schütz enfest, um besonders gesund zu leben. Da stehen Geselligkeit, Kommunikation und ein gewisser Spaßfaktor im Vordergrund. Und künftig? Künftig keine „dicke Luft“ mehr, denn die G limmstängel bleiben draußen. N a, das schreit aber nach einer expandier enden Außengastronomie. Getreu dem Motto „Frische Luft für freie Bürger“. Dann sitzen die Frischluftfanatiker nicht mehr draußen, sondern gemeinsam einsam im Lokal. Verkehrte Welt. Und die Wirte bieten kein „Frischgezapftes“ mehr an, sondern „F rischgepressten“? Weil auch Alkohol der Gesundheit schaden kann. Viel Spaß.

Auch auf die G efahr hin, mich unbeliebt zu machen: I ch freue mich schon ein bisschen auf die rauchfreien Kneipen. Die Argumente gegen das neue N ichtraucherschutzgesetz kann ich wirklich gut verstehen. Aber es nützt alles nichts – ab Mai gelten neue Regeln. Und mal ehrlich: Wie oft haben Sie schon überlegt, endlich aufzuhören? Vielleicht klappt es ja jetzt. Eine Freundin will das Q ualmen nach ihrer Schwangerschaft erst gar nicht wieder anfangen – in solchen Fällen hilft das Verbot in den Kneipen bestimmt. Da kommt man gar nicht in Versuchung und es ist keiner da, der fragt: „W illst du auch eine? “ U nd auch, w enn ich mir das Schütz enfest ohne Zigarettendunst in der H alle absolut nicht v orstellen kann – es wird kommen und das Leben wird trotzdem weitergehen. Einen großen Vorteil sehe ich für mich ganz persönlich: Wie oft hatte ich Dank der dicken L uft in der Kneipe am nächsten M orgen auch einen „dicken Kopf“, selbst wenn ich abends zuv or nüchtern geblieben bin? Und wie oft stanken meine Klamotten nach einem netten A bend noch aus fünf M etern Entfernung nach Zigarettenqualm? Das alles ist ab Mai passé! ■

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Foto: Fotolia

PRO: Die Raucher sterben aus – oder die Geselligkeit?


em/Lenne-„Kirchhund L L O W n t wird be nalausga sorgt. Ab jetz In den Regio fĂźr Furore ge il m E n. t be ha “ ge trop m B esten stadt/Finnen n auch hier zu nserfahrunge be Le e in se er

Emils Welt

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ennze Kuhkacke? Suhlze dich da auch so gerne drinne? D at is’n SpäĂ&#x;ken, woll!? N ur wenn ich v om Kuhkacke-Suhlen widda auf ’n Hof komm, rennen se alle w ech. Da krich ich’s innen Kopp. Is doch nix Schlimmes bei, woll!? Frauchen faselt dann imma was v on „stinken“ und „Schmutz inne Bude“ und „schäbbich“ und so, und ich kĂśnnte mich beĂśmmeln. Aber stinken tut das doch nich! S oll’n se ma riechen, w enn se ausse Dusche kommen oder sich wie wahne de Griffel schrubben! www.ds3-cabrio.de Dat mĂźffelt erst ma! D at will mir sowieso nich inne H irse, wieso die sich immer fr eiwillich nass machen. Jetzt wo’s die Tage wieder so gerechnet hat, da war ich froh, dass mich keiner aus de HaustĂźr getan hat. B ei Regen liech ich n ’ganzen Tach rammdĂśsich hinterm O fen und will vonne Welt nix wissen, woll!?

sichere Quelle an Schnuck (dar f mich nur nich erwischen lassen!) und S päĂ&#x;ken. Die meckern auch nich, dass ich mĂźffel oder schietrich bin. Auch wenn Herrchen schomma sacht, ich wär’n ollen Stink-Oime, weil ich de O ime vom Hof bin. Dat soll noch ma einer v ersteh’n, woll!? â– (cw) Bis bald mal! Euer Emil

Dann steh ich nur auf, wenn ich Schmacht hab. Beim Futtern bin ich auch Ăźberhaupt nich schnĂśggelich. Ich pfeif mir alles r ein, was schmeckt: Pfer deäppel, olle BrĂśtchen ‌ und am liebsten das Futter, was die B lagen inne Finger haben. K ekse, BĂśmskes, BĂźtterken ‌ Eigentlich darf ich da nich ran, F rauchen bĂślkt dann immer. Aber sind se doch selbst in Schuld, wenn se mir de Kniften direkt vor’n Riechkolben halten, woll!? An und fĂźr sich sind de Blagen schon dufte, da kannz e Holz drauf ha cken. Immer ne

Foto: Emil (Selbstporträt)

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Wollenes Glück EINMAL JÄHRLIC H BESUC HT SC HAFSBESITZER DIETER VIEHL M I T S E I N E N H E I D S C H N U C K E N D E N H O B BYS C H E R E R AC H I M W I T T E

omm, Erna“, sagt D ieter Viehl, packt das Schaf bei den Hörnern und hebt es auf ein kleines Podest. Dort wartet Scherer Achim Witte auf seinen nächsten Einsatz. Ein paar bockige Fluchtversuche, dann verharrt das Tier ruhig im r outinierten Griff von Achim Witte. Seine Schermaschine surrt, rasch und doch behutsam fähr t er damit den Körper entlang. E ine Lage Wolle nach der ander en sinkt langsam auf den Boden. U nter den langen Z otteln der H eidschnucken offenbart sich weiche, cremeweiße bis dunkelgraue, manchmal sogar dunkelbraune Wolle. Insgesamt werden heute 40 graue gehörnte H eidschnucken von Dieter Viehl aus Lenne geschor en. Pro Schaf fallen r und 1,5 Kilogramm Wolle an – beim gr oßen Bock der H erde sind es mindestens zwei Kilo. Das Material wird später zu Teppichen oder Sitzkissen verarbeitet. „Zum Pullover-Stricken ist es leider zu grob, aber es eignet sich her vorragend zum F ilzen“, weiß Besitzer Dieter Viehl, der in Lenne einen G asthof betreibt und dort viele Heidschnucken-Spezialitäten anbietet – vom Gulasch über Braten bis zum S teak. „Wir wursten auch selbst.“ I m Angebot sind B ratwurst, Salami und Leber wurst – auch der Schinken wird geräuchert. Möglich ist das alles nur , weil Viehl einen Scher er für seine Heideschafe gefunden hat: H auptberuflich macht das im Sauerland niemand mehr. Achim Witte kommt aus Obervalbert

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bei Oedingen und ist im H ochsauerlandkreis und im Kreis Olpe als Hobbyscherer unterwegs. „Ich habe selbst Schafe und habe irgendwann keinen Scherer mehr gefunden. Da habe ich es mir selbst beigebracht“, erzählt Witte. Das Schwierigste war herauszufinden, wie man die Tiere packen muss, damit sie nicht ihn oder sich selbst verletzen, und wie man beim Scheren grundsätzlich vorgehen soll. „Man sieht unter der ganzen Wolle ja nichts.“ H auptberuflich ist A chim Witte Landmaschinenschlosser – aber sein ungewöhnliches Hobby hat es ihm angetan. „Es ist wie eine Sucht, wenn man einmal angefangen hat“, sagt er und lacht. Und einen sportlichen Aspekt hat sein Einsatz an der Schermaschine auch: „D as hier ist mein Fitnessstudio. Kalte Finger gibt es bei mir nicht.“ Fotos: Katja Gohsmann

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VON KATJA GOHSMANN


Dabei liegt draußen noch Schnee, es herrschen Minusgrade. „Einmal im Jahr sollten Schafe geschor en werden, damit sie gesund bleiben“, erklärt Viehl. „Ich lasse es im Februar machen, damit die Muttertiere weniger Stress haben.“ Der nächstmögliche Termin für die Schur wäre erst im M ai und dann müssen die Schafe ihre kleinen Lämmer v ersorgen. Der Verlust der schütz enden Wolle wäre dann für sie ein w eiterer Stressfaktor, wenn es noch einmal frostige Nächte gibt – und das ist im S auerland keine Seltenheit. „Dann frieren sie viel mehr als jetzt.“ Den geschorenen Schafen dient der M ist im Stroh nun als warme M atratze – und nicht nur sie war ten auf die wärmenden Sonnenstrahlen des Frühlings. ■

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Gesucht: Der schwarze Abt von Schmallenberg MORD UND WEITERE FINSTERE VERBREC HEN IM SAUERL AND VON S TEPHANIE SOBOL A

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uf dem Land, da ist die Welt noch in Ordnung – von wegen! Auch im Sauerland wird gemordet, was das Zeug hält – wenn auch in diesem F all eher auf dem P apier. Die Autorengruppe „Mörderische Sauerländer“ hat es sich zur A ufgabe gemacht, M ord und Totschlag im S auerland zu z elebrieren. Mittlerweile sind bereits mehrere Sammelwerke auf dem B uchmarkt erschienen und auch liv e morden die Sauerländer auf heimischen Bühnen ganz hervorragend. Grund genug für die WOLL-Autorin Stephanie Sobola mit gleich zw ei mörderischen Sauerländern, Jürgen Luga und Frank Kallweit, über finster e Absichten und geplante Morde zu sprechen. WOLL: Herr Luga, warum kennt man Sie als Mörderischen Sauerländer? Luga: Alleine morden ist langweilig. Und alleine schreiben auch. So habe ich mich v or etwa dr ei Jahren der A utorengruppe „Mörderische Sauerländer“ angeschlossen. WOLL: Und was sind die M örderischen Sauerländer genau, Herr Kallweit? Kallweit: Die Vorankündigung der ersten C riminale im Sauerland ließ in mir eine I dee reifen: Sechs regionale Autoren griffen zum S tift, ließen Taten folgen und erarbeiteten einen Band mit Sauerland-Kurzkrimis. Die Eckpunkte waren: Erstens: Tatorte im Sauerland, zweitens: viel Lokalkolorit, drittens: Witz, und viertens: Spannung. Im Dezember 2004 erschien der erste Band mit zwölf Krimi-Häppchen unter dem Titel „Mörderische Sauerländer“. Aufgrund der überaus positiv en Resonanz bei Lesern und in den M edien, die uns v öllig überrascht hat, blieb es nicht bei einer Krimi-S ammlung. Vier weitere Krimi-Bände mit Sauerland-Krimis folgten. An dem sechsten Band wird gerade mit Hochdruck gearbeitet. D urch die Veröffentlichung der Bücher entstand auch eine N achfrage an Veranstaltungen mit

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den Autoren. Aus reinen Lesungen wurden mit der Zeit gespielte Sz enen bis hin zu einem abendfüllenden Programm. Für die Gruppe der schauspielernden Autoren musste ein N ame gefunden werden. Ein Blick auf das B uchcover reichte und die Autorengruppe teilte den Namen der Krimi-Reihe „Mörderische Sauerländer“. WOLL: Mit wem morden Sie zusammen? Kallweit: Bei den ersten beiden B änden der Mörderischen Sauerländer griffen die sechs A utorinnen und Autoren Uta Baumeister, Frank W. Kallweit, Norbert Rickenbrock, Gabriele Schumann, U lrike Spieckermann und


Fotos: Mörderischer Sauerländer

Erika Thole zu Papier und Stift. Ab dem dritten Band verstärkte Bibs Lesniak aus B alve das S auerländische Ermittlerteam. Da neben den F ähigkeiten am Schr eibgerät auch der körperliche Einsatz auf den heimischen B ühnen gefragt ist, musste ganz gezielt nach frischen E insatzkräften gesucht w erden. Bei den Arbeiten zum fünften B and war die Verstärkung gefunden: Martina Grünebaum, Gabi Strötgen und J ürgen Luga. Beim Austausch von Ideen und Kritik, beim Lektorat der Texte, beim Proben der Szenen und auch bei den B ühnenauftritten können wir auf unsere Teamarbeit bauen. WOLL: Herr Luga, wie entstand die Idee zu Ihrem aktuellen Sauerland-Krimi? Warum spielt er ausger echnet in Schmallenberg? Luga: Insgesamt sind es ja z ehn Tatorte, da jeder Autor unserer Gruppe einen K urzkrimi zu „Schlag 6“ beiträgt. D ie Idee zu „Kein leichtes Spiel“, so der Titel meiner Geschichte, kam mir bei einer Wanderung in Schmallenberg, v orbei am Kyrill-Pfad und am Krummstab und weiter über den Waldskulpturenweg. Wer jetzt mehr wissen möchte, muss sich aller dings noch bis Herbst gedulden ...

Die Regionalkrimis „Mörderische Sauerländer“ sind im Verlag Wortspiel Literatur e. V. erschienen und überall im B uchhandel erhältlich. Mehr Informationen zu den A utoren, Büchern und Veranstaltungen mit den M örderischen Sauerländern gibt es auch im I nternet unter www.mörderische-sauerländer.de Mörderische Szenen. Live aus fünf Sauerland-Krimi-Bänden Nächster Termin im Sauerland: 07. Juni 2013, 18.00 Uhr Altenzentrum St. Kilian Dechant-Meckel-Straße 9 · 58642 Iserlohn-Letmathe Telelefon 02374/933-0

WOLL: Geben Sie uns w enigstens noch ein, zw ei weitere Hinweise ... Luga: Nur so viel will ich v erraten: Mein Ermittlerteam aus „Schlag 5“ klär t bei einem A usflug nach Schmallenberg gleich zwei Morde auf. Eine mysteriöse Witwe macht sich v erdächtig und ein schwarzer Abt spielt eine zwiespältige Rolle. WOLL: Herr Kallweit, warum tragen die einz elnen Bände der Reihe die Bez eichnung „Schlag 4“, „Schlag 5“ und so weiter? Kallweit: Ursprünglich war die Veröffentlichung eines einzigen Bandes, „Mörderische Sauerländer“, geplant. D och nach der großen Nachfrage war für uns schnell klar,dass weitere SauerlandKrimis zu Papier gebracht werden sollten. Der Titel des zweiten Bandes zeigt einen nächtlichen sauerländischen O rtskern mit Kirche. Die Zeiger der Kir chturmuhr stehen auf zw ei Uhr – „Schlag 2“. Eine gute Zeit für dunkle Gestalten. Und gleichzeitig war es auch der zw eite Schlag der M örderischen Sauerländer. Dabei blieb es nicht, es folgten 2007 „Schlag drei“, 2009 „Schlag vier“ und 2011 „Schlag fünf“. Im September holen wir dann zu „Schlag sechs“ aus. ■

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s gibt nichts G utes. Außer man tut es.“ E rich Kästners Lebens philosophie firmiert als Leitmotiv über der R ealschule, die seinen N amen trägt: E richKästner-Realschule Schmallenberg in B ad Fredeburg. Gutes tun (statt nur dr über zu reden) beginnt bei der EKR schon am ander en Ende des G lobus: In Indien unterstützt sie seit 30 J ahren im Rahmen der P atenschaft mit dem Good Shepard Convent ein Kinderheim, welches zu Nikolaus wieder 1.333 Euro erhielt; gespendet von Schülern. Tue Gutes und lege nicht die Hände in den Schoß.

Viele Anstöße dazu liefer t die agile Schüler vertretung, die aktuell für 662 Schülerinnen und Schüler spricht und handelt. D ie SV koordiniert an der EKR zum Beispiel eine Nachhilfebörse: An einer P innwand im Lehrerzimmer hängen gute, günstige Ange bote lernstarker Schüler aus; diese unterrichten einz eln (von Ausnahmen abgesehen) und generell nach dem Unterricht in der Schule.


Dem Prinzip „Schüler handeln“ folgt buchstäblich auch das „Schullädchen“. Zweimal wöchentlich in der großen Pause kaufen Schüler direkt von Schülern ein: Ob es das Klassenarbeitshefts oder das G eodreieck ist, die P roduktpalette wächst ständig, w eil viele Dinge des Schulbedarfs in Dörfern ohne Bürowarenläden eben schlicht nicht zu haben sind. Und solcher Dörfer gibt’s viele im Sauerland, weiß die SV. Ihre Beständigkeit unterstrich die E rich-Kästner-Realschule am 31. J anuar mit der Verabschiedung der dienstältesten Realschulleiterin im Hochsauerlandkreis. 23 Jahre hatte Angelika Dommes die EKR geführt, fast 30 Jahre hier als Lehrerin gewirkt. In ihre Ära fiel etwa die E inführung des bilingualen Zweigs oder des modernen Lehrer-

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Fotos: Laura Boucsein. Die Originalität der Fotos hängt mit dem Fototermin (Altweiber-Karneval) zusammen. Danke an die Schülerinnen und Schüler der R ealschule Bad Fredeburg.

Raum-Prinzips, zwei maßgebliche Entwicklungsbausteine. Personell ist die Schule gut ausgestattet – mit 36 Lehrkräften plus einer Referendarin –, technisch steht sie top da, seitdem durch Fördermittel aus dem K onjunkturprogramm fast alle natur wissenschaftlichen Fachräume auf modernsten S tand gebracht wur den. Gleich drei Informatikräume gibt es übrigens: D as findet man selten an r egulären weiterführenden Schulen. Mit der benachbarten Christine-Koch-Hauptschule teilt sich die Realschule überdies eine nagelneue K üche und be weist damit, dass sie mitnichten bloß ihr eigenes Süppchen kocht, sondern über den Tellerrand zu blicken v ersteht. Vor Umbrüchen (Inklusion, Sekundarschule und anderem) und Schülerschwund muss ihr daher nicht bange sein – zumal sie sich als eine der ersten Schulen in NR W schon 2007 der vielerorts gefürchteten Qualitätsanalyse (QA) unterzog. Das Ergebnis: top. Einwandfrei. ■

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Die Besucher sind zufrieden“

DIE PROGRAMMPL ANUNG D E R K U LT U R E L L E N V E R E I N I G U N G F Ü R 2 0 13 / 14 L A U F E N A U F H O C H T O U R E N VON TINY BROUWERS

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Das sagt Peter Vogt, Vorsitzender der Kulturellen Vereinigung Schmallenberger Sauerland e. V. Es ist und bleibt für die Kulturelle Vereinigung, wie für alle Vereine, wichtig, sich um Nachwuchs zu kümmern, damit die Tätigkeit aufrechterhalten werden kann. D arum freut er sich über jedes neue Mitglied der Vereinigung.

Fotos: Tiny Brouwers

it unserer Arbeit sind die Besucher offensichtlich sehr zufrieden. I n unserer Besucherund Mitgliederumfrage wurde das aktuelle Programm der Spielzeit 2012/13 im D urchschnitt mit einer 2,1 nach dem Schulnotenschema bewertet. Aber zugleich wissen wir als Vorstand, dass wir am B all bleiben und neue Ideen entwickeln müssen, um Jung und Alt für kultur elle Aktivitäten zu interessieren.“

Für die B ekanntmachung der Kulturveranstaltungen spielt

VORSITZENDER PETER VOGT VON DER KUL TU RELLEN VEREINIGUNG ZEIGT DIE BESUC HER- UND MITGLIEDERUMFRAGE

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das eigene P rogrammheft gemäß der U mfrage eine wichtige Rolle. Die Frage war, wie man auf die letzte besuchteVeranstaltung aufmerksam geworden ist. Mit 85 Prozent lag das Programmheft vorne, mit einigem A bstand gefolgt v on Presseinformationen, unserer eigenen Internetseite und den Plakaten. Die Spielzeit 2012/13 geht langsam zu E nde. Peter Vogt weist noch auf zwei Veranstaltungen hin: Am S onntag, den 7. A pril 2013 um 20 Uhr wir d „Nathan der Weise“, ein Schauspiel von Gotthold Ephraim Lessing, in der Theateraula im Schulzentrum Schmallenberg aufgeführt. Die Programmreihe endet am Sonntag, 21. April 2013 um 20 Uhr im Rundsaal des Kurhauses Bad Fredeburg mit einem Kammer konzert des Tschechoslowakischen Kammerduos. Das Duo mit Klavier und Violine spielt Musik von Antonín Dvořák, Johannes Brahms und Max Reger. Die Vorbereitungen für die kommende S pielzeit 2013/14 läuft derzeit auf H ochtouren. Natürlich wird es wieder ein Neujahrskonzert geben. D as gelungene K onzert mit der Philharmonie Südwestfalen in diesem J ahr hat über 750 Besucher begeistert. Im Februar 2014 ist die K ulturelle Vereinigung wieder für ein Kammerkonzert zu Gast im schönen Kreuzgang des Klosters Grafschaft. Im Theaterbereich wird mit der „H einz-Erhard-Revue“ mit Thorsten Hamer einer der besten I mitatoren des bekannten Humoristen nach Schmallenberg geholt. F ür die A uswahl der Opernfahrten müssen noch die P rogramme der gr oßen Theaterhäuser in Essen, Hagen, Dortmund und Köln abgewartet werden. Abhängig von deren Programmen gelingt es vielleicht, wie vielfach ge wünscht, ein Musical in die S pielzeit aufzunehmen. Vogt zum Schluss: „V iele einzelne Schritte sind notwendig, um das P rogramm für eine gesamte S pielzeit abschließend zusammenzustellen. A ber eines kann ich ber eits jetzt sagen: Die Kulturelle Vereinigung präsentiert auch 2013/14 wieder ein breites Programm, das ein ebenso br eites Publikum ansprechen soll.“ ■

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60 Jahre Dienst an der Orgel E I N E N I C H T A L LTÄG L I C H E V E R A B S C H I E D U N G VON XXX?????????????????????????

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ich die Woche über im E insatz. Und damals war noch jeden Morgen um sieben Uhr M esse.“ Mit der Kir chenrenovierung in den Jahren 1956/57 gab es auch eine neue O rgel. Grund genug für die damals 18-jährige Adelheid, professionellen Unterricht zu nehmen. Wöchentlich fuhr sie mit dem F ahrrad nach Schmallenberg, wo ihr der damalige Organist Hinz das Spielen mit Pedal beibrachte. Von nun an hatte sie ihr en festen Platz als Organistin in Wormbach. Sie spielte sonntags die F rühmesse, das Hochamt, die Andacht. Aber auch die Hochzeiten, Beerdigungen und Prozessionen sollten begleitet werden. Besonderen Einsatz hatte sie währ end der jährlichen Walburga-Woche.

Als er starb, war sie 15. I m Wechsel mit ihrem Bruder FranzGregor Vogt begleitete sie v on da an die G ottesdienste an der Orgel. „Mein Bruder war nur am Wochenende da, und so war

Adelheid Vogt hatte auch ihren Beruf, sie arbeitete in der ortsansässigen Volksbank. Nach Absprache mit ihrem Chef durfte sie sogar zwischen den Arbeitsz eiten Orgel spielen, wenn es nötig war. Selbst beim Feiern vergaß sie nicht ihre Pflichten: Während des Brachter Schützenfests fiel ihr plötzlich ein, dass sie eine Beerdigung begleiten musste. Also v erließ sie das F est und saß pünktlich an der O rgel. Und doch ist es ihr einmal in den 60 Jahren ihres regelmäßigen Einsatzes passiert: Während der VolksMission Ende der 50er J ahre vergaß sie die fr ühmorgendliche Messe um 5.30 Uhr – das erste und einzige M al.

Fotos: Laura Boucsein

ie war gerade einmal 15 Jahre alt, als sie in die F ußstapfen ihres Großvaters trat und einen Gottesdienst in der Wormbacher Pfarrkirche St. Peter und Paul an der O rgel begleitete. 60 J ahre sind seitdem v ergangen und E nde Januar wurde Adelheid Vogt aus Wormbach in den wohlv erdienten Ruhestand verabschiedet. „Mein Großvater war Organist hier in Wormbach“, erzählt die 75-Jährige. „Er hat mir die ersten Töne beigebracht.“ Zuerst am Klavier. Als sie dann Orgel spielen lernen sollte, war sie anfangs v on der Idee nicht begeistert. „Ich hatte damals keine L ust, Orgel zu spielen, wollte aber meinen Großvater nicht enttäuschen“, gibt Adelheid Vogt zu. Bereut hat sie es aber nie.

Es hat sich viel verändert in all den Jahren, auch beim Ablauf der Gottesdienste. „Es sind auch weniger geworden“, weiß Adelheid Vogt. Doch Orgel zu spielen war für sie immer v on großer Bedeutung. „Der Dienst für die G emeinde, für den H errgott, war für mich immer eine B ereicherung“, sagt die gläubige Katholikin mit Überzeugung. „Ich habe auch viel Schönes erlebt durchs Orgelspielen.“

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Reinhold Lippes aus M ailar ist Organist in B erghausen und wir d in Zukunft den D ienst in Wormbach übernehmen. Gegenseitig vertreten hat man sich immer schon. „H eutzutage ist es schwierig, neue Organisten zu finden“, bedauer t Adelheid Vogt. „Aber mit 75 muss man mal langsam in den Ruhestand gehen.“ Auch wenn die Kirchengemeinde traurig über ihren Verlust ist, so ist der R uhestand doch wohlverdient. Und ganz will sie dann doch nicht v erzichten: „Bei den monatlichen Senioren-Nachmittagen werde ich auch weiterhin spielen. Und wenn Not an der O rgel ist, helfe ich jederzeit gerne aus.“ M it 75 r oten Rosen wurde sie genau an ihr em 75. Geburtstag bei ihrem letzten, offiziellen Einsatz in der Pfarrkirche St. Peter und Paul verabschiedet. ■

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Spiritueller Sommer 2013 in Vorbereitung PROGRAMM FÜR GANZ SÜDWES TFALEN W I R D J E T Z T Z U SA M M E N G E S T E L LT VON KERS TIN THIELEMEIER

Der „Spirituelle Sommer 2013“ beginnt am 1. J uni 2013 und endet am 1. September 2013 und wird wieder eine Einladung zu Momenten der S tille, zu E ntschleunigung und spiritueller Erfahrung sein. Er führt die Menschen auf Berghöhen und an Quellen, in die Kir chen und Moscheen und zu vielen ander en „besonderen“ Orten in S üdwestfalen. Das Angebot umfasst unter anderem Konzerte, Kunstinstallationen, Wander- und Pilgerangebote, Meditationen, Tanz, spirituelle F ührungen,

Foto: Kur- und Freizeit GmbH, Schmallenberg

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ach dem gr oßen Erfolg der „Spirituellen Tage 2012“, mit 3.000 Besuchern bei 60 Veranstaltungen, laufen nun die Vorbereitungen für den „Spirituellen Sommer 2013“ auf H ochtouren: „Die Resonanz auf die Ausschreibung ist mehr als sehr gut, wir w erden jetzt die über 200 Veranstaltungsvorschläge sichten und in einer ausführlichen Programmbroschüre zusammenfassen“, freut sich S usanne Falk vom Leitungsteam des Regionale-Projekts „Wege zum Leben. In Südwestfalen.“, in dessen Rahmen die Veranstaltungsreihe stattfindet.

Vorträge, Gespräche und A usstellungen in ganz Südwestfalen. Es gibt die Möglichkeit zu spiritueller Erfahrung in der B egegnung mit der Natur, Angebote zum K ennenlernen der S piritualität in katho lischer und evangelischer Tradition und auch erste E indrücke von der Spiritualität des Islams, des Judentums und des B uddhismus werden vermittelt.

Das Projekt „Wege zum Leben. I n Südwestfalen.“ ist eine Kooperation von Tourismus und Kirchen und wird gemeinsam von der Kur und Freizeit GmbH Schmallenberg, dem D ekanat Hochsauerland Mitte und dem E vangelischen Kirchenkreis Wittgenstein entwickelt. Sein Ziel ist es, die zahlreichen spirituell bedeutenden Wege und O rte in der R egion bekannt zu machen, (neu) zu insz enieren, in einem N etzwerk miteinander zu verbinden und auf diese Weise für Einheimische und Gäste besser nutzbar zu machen. Weitere Informationen unter: www.wege-zum-leben.com ■

S pirituele zomer 2013 in voorbereiding Na het grote succes van de “Spirituele Dagen 2012” (3.000 bezoekers bij 60 evenementen) lopen nu de voorbereidingen voor de “Spirituele Zomer 2013” onder hoogspanning. Deze “Spirituele Zomer 2013” begint op 1 juni en eindigt 1 september . Het team van het regionale project “Wege zum Leben. Im Südwestfalen”, dat voor alles verantwoordelijk is, spreekt over ruim 200 evenementen die in deze periode worden georganiseerd en die worden samengebracht in een handzame brochure. De “Spirituele Zomer 2013” nodigt uit tot momenten v an stilte, van onthaasting en het opdoen v an spirituele ervaringen. Het voert de mensen naar de toppen van de bergen en naar het ontstaan v an beken en rivieren, in kerken en moskeeën en naar v eel “bijzondere” plekken in de streek Zuid-Westfalen, waartoe ook het Schmallenberger Sauerland behoort. Het aanbod omvat o. a concerten, bijzondere kunstwerken, wandel- en pelgrimsactiviteiten, meditatie, dans, spirituele rondleidingen, lezingen, gesprekken en tentoonstellingen in de gehele str eek. De deelnemers hebben ook de moge lijkheid om spirituele ervaringen op te doen in de ontmoeting met de natuur , kunnen via de evenementen de spiritualiteit in de katholieke en pr otestante traditie leren kennen, maar ook is het mogelijk eerste indr ukken op te doen van de spiritualiteit van de Islam, van het Jodendom en het Boeddhisme. Het project “Wege zum Leben. I n Südwestfalen” is een samenw erkingsverband van het toerisme en de ker ken in deze streek. Het wil daarbij de div erse belangrijke geloofsrichtingen en spirituele plaatsen in de str eek tonen, in een netw erk met elkaar verbinden en zo voor de gasten en eigen bewoners beter toegankelijk maken. Voor aanvullende informaties: www.wege-zum-leben.com (TB).

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Foto: Thomas Jessen

Verkündigung VON THOMAS JESSEN

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ch war noch v or der v erabredeten Zeit. Sie trug noch Schlafkleidung, hatte sich einen Kaffee gekocht und stöber te in den Online-Zeitungen. An diesem Morgen war ich mit Miriam zu einer Modellsitzung verabredet, so hatte ich die Kamera dabei. Wer sich als Modell für ein von mir gemaltes Bild zur Verfügung stellt, braucht vor allem Selbst-Bewusstsein. Sie oder er sollte sich bewusst sein, dass man sie oder ihn er kennen wird. Und dass, wenn ich sie oder ihn im Portrait getroffen habe, sie oder er sich auch getroffen fühlen wird. Denn nicht nur Schönheit, sondern auch Sterblichkeit und Schwächen w erden sichtbar. Nach dem Essen vom Baum der Erkenntnis (in der Kunst wird diese verbotene Frucht als „apple“ dargestellt) er kannten Adam und Eva, dass sie nackt waren und sie schämten und versteckten sich. Nun schaut man die Person im Portrait an, wird aber seinerseits durch das Portrait ebenfalls angeschaut. Alles, was der Betrachter selbst mitbringt, wird er auch im Bild erkennen! Auch das ist nicht nur angenehm. Aber er wird schnell den Maler dafür verantwortlich machen. Denn dieser hat das schließlich alles ins Bild gemalt … Bei der Vertreibung aus dem Paradies stellt Gott Adam und Eva zur Rede und diese schieben die Verantwortung weiter: Die Schlange, dann das Weib und schließlich der SCHÖPFER selber tragen die Schuld, denn er war es schließlich, der A dam das Weib zur Seite stellte! Es mag die G eMALTEN trösten, dass ER, derjenige, der seine WundMALE zeigt und sie geradezu als B eweis seiner Identität präsentiert, also der neue Adam, Christus, von den Toten aufer-

standen ist. Schuld, Leiden und S terblichkeit sind in IHM überwunden. Das ist ja das B esondere unserer christlichen Kultur; wir können das G egenüber (auch im B ild) nicht nur aushalten, es ist unsere Chance. Das Schweißtuch der Veronika, das Vera Icon, zeigt, dass M ut zur N ähe durch Liebe mit SEINEM Portrait belohnt wird. „… und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns ge wohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen …!“ Im Sehen, im Anschauen des Fleisches liegt die Erlösung – wenn der Glaube hinzukommt, dass dies ja Gott selber ist, der präsent wird. Das ist die Frohe Botschaft. Mit Miriam hatte ich v orher über all das nicht gespr ochen. Sie hatte wohl in einer liebensw erten Mischung aus Vertrauen, Gefälligkeit und gesunder N aivität über diese Thematik auch noch nicht näher nachgedacht. S ie ließ sich gleichmütig und geduldig fotografieren. Als Maria ihr Fiat gab, war ihr sicher auch noch nicht be wusst, welch SIEBEN Schmerzen auf sie zukommen wür den. Sie vertraute, glaubte, willigte ein, und das Kind begann zu wachsen … Aus der Modellsitzung mit M iriam an diesem M orgen ist ein großformatiges Portrait-Bild entstanden, w elches sich heute in einer Kölner Privatsammlung befindet. Die Fotografien, die ich zufällig, eher beiläufig vor dieser Sitzung gemacht habe, weil ich zu früh erschienen war , haben nun, J ahre später, zu diesem Verkündigungsbild geführt. Das OBJEKTIV hatte nicht Miriam im Visier. ■ W.O.L.L. Frühjahr 2013 -

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Ein Leben auf der Bühne M A R I N A KO M P E R N A S S , R E G I S S E U R I N U N D S C H AU S P I E L E R I N B E I M T H E AT E RV E R E I N H AW E R L A N D VO N H E I K E S C H U LT E - B E L K E Fotos: Laura Boucsein

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heater gehörte schon immer zu ihr er großen Leidenschaft und schon als Fünfjährige lernte sie dur ch Ballett das Theater kennen: H eute führt Marina Kompernaß aus Schmallenberg schon seit 25 Jahren Regie beim Theaterverein Hawerland. „Theater ist meine Erfüllung“, sagt die pensionier te Lehrerin, deren Leidenschaft tief in den Wurzeln steckt. „Schon meine M utter war v om Theater begeistert und gab ihr e Leidenschaft an ihre Kinder weiter, indem sie uns in Gestik und Mimik unterrichtete. So habe ich diesbezüglich schon viel v on zu Hause mitbekommen.“ Geboren wurde Marina Kompernaß als D eutsche in K obe (Japan), sie wohnte ein paar J ahre in Offenbach und Münster, wo sie am S tadttheater schon als Kind häufig auf der B ühne

stand und auch hinter die Kulissen schauen konnte. Später wuchs sie dann in Frankfurt am Main auf. Mit 16 Jahren hörte sie mit dem Tanzen auf, hatte aber immer ihr Herz beim Theater. Als sie später der Liebe wegen nach Schmallenberg ins S auerland kam, unterrichtete sie an den G rundschulen in O berkirchen, Schmallenberg und in Berghausen, wo sie immer mit den Kindern gern Theater spielte.

„Dann hat man mich vor 25 Jahren gefragt, ob ich beim Theaterverein Hawerland die Regie aus der H and des damaligen Spielleiters, Herrn Schnocks, übernehmen wolle“, erinnert sich M arina Kompernaß. Und sie nahm das Angebot gern an, ob wohl es auch eine gr oße Herausforderung darstellte, da sie bislang nur mit J ugendlichen oder Kindern zusammengearbeitet hatte. „Außerdem ist Regie manchmal ein

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sehr einsamer Job, weil man die Arbeit, die dahinter steckt, oft gar nicht sieht und die S pieler korrigieren muss, was bei Erwachsenen nicht immer so ganz einfach ist. A ber der Erfolg, den dann die S pieler zu R echt bekommen, ist auch für mich Bestätigung und Lohn für meine Arbeit.“ Kurz darauf wur de die Landesv erbandstagung der AmateurTheatervereine von NRW in Wormbach veranstaltet. Ein Highlight für alle Aktiven, vor vielen großen Akteuren spielen zu dürfen. „Bei der A ufführung damals haben wir einiges falsch gemacht“, erzählt die Regisseurin. Aber aus Fehlern lernt man und so besuchte sie danach einige R egiekurse beim Landesverband in Essen und bildete sich weiter. Heute weiß sie genau, wer sich wie auf der Bühne zu bewegen hat. Die Gestik spielt dabei eine ebenso wichtige Rolle wie schöne Kleidung und eine laute, sehr deutliche Aussprache mit besonderer Betonung. So fällt ihr auch die Rollenverteilung nicht schwer. Die Stücke werden gemeinsam ausgesucht, eigene Kreativität der Darsteller ist immer gern gesehen. I n Wormbach werden nur Lustspiele oder Schwänke aufgeführ t, sehr häufig v on Bernd Gombold. Warum? „Das passt sehr gut zur Karnevalszeit, in der wir unsere Aufführungen haben, und unser P ublikum sieht am liebsten dieses Genre, weil es sich amüsieren und lachen will.“

Außer den Mitspielern gehören noch viele fleißige Helfer hinter der Bühne zum Team, so dass ein gutes Z usammenspiel aller Beteiligten von großer Bedeutung ist. Umso wichtiger, dass die positive Grundstimmung in Wormbach spürbar ist und alle mit Begeisterung dabei sind. „Wir sind seit Jahren ein sehr erfolgreiches Theater und haben uns gut etabliert.“ Auch wenn es viel Spaß macht, so ist doch eine gewisse Disziplin erforderlich. Denn nicht nur die Theaterstücke wechseln jährlich, es kommen auch immer wieder neue D arsteller hinzu. „Schauspielerei ist für mich wie ein Handwerk, das man erlernen kann, wenn Lust und Liebe dazu v orhanden sind“, da ist sich Marina Kompernaß sicher. Und so ganz ohne eigene, kleine Rolle geht es dann doch nicht: S eit Beginn der Loriotspiele in Wormbach 2002 ist sie dor t auch auf der Bühne zu sehen. I hr Engagement und ihre Begeisterung übertragen sich auf die Spieler, der Funke springt weiter auf das Publikum. Und so lange die Spieler mitmachen, wird auch sie w eiterhin mit ganzem Herzen dabei sein. Denn sie fühlt sich wohl in ihrer „Rolle“, die sich nur dem Anschein nach im Hintergrund abspielt: „Es ist eine Passion.“ ■

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Wo das EichhĂśrnchen rockt ABI- UND JUGENDFETEN IM SAUERL AND V O N S I LV I A R I N K E

„Auch wir gehen mit der Z eit“, bestätigt Martin HĂśmberg von der St. Joseph SchĂźtzenbruderschaft Obersorpe, der gerade fĂźr die kleine SchĂźtzenhalle im Sorpetal einen neuen Internetauftritt vorbereitet. Schon der bisherige kann sich sehen lassen, z eigt AuĂ&#x;en- und Innenimpressionen der Halle sowie Raumaufteilung. 250 Personen passen hinein, das begr enzt NutzungswĂźnsche:

Die typische J ugend-Fete braucht Platz. Sie braucht v orzugsweise auch einen Standort, von dem aus man problemlos wieder nach Hause kommt, und sei es mit strammem FuĂ&#x;marsch durch den Morgen. In der gut erreichbaren Haverlandhalle Wormbach lieĂ&#x; es sich dementsprechend schon immer zĂźnftig feiern, doch auch abgelegenere Hallen finden jugendliches Publikum: Schon seit 40 S ommern bezieht das Ferienlager Gronau im Sorpetal Quartier und macht oft richtig „Party“. Gezielt fĂźr zw ei Stufen- bzw. Abifeten pro Jahr vermieten die Bigger SchĂźtzen ihre Halle, Vorlaufzeiten bis zu einem Jahr verlangen frĂźhzeitige Planung. Selbst die grĂśĂ&#x;te aller SchĂźtzenhallen

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enn die erste A biparty schon vor Weihnachten steigt, die zweite Mitte März und doch wie eh und je erst im Sommer Abi ist, weiĂ&#x; man, dass sich die Z eiten geändert haben. Und dass S auerländer SchĂźtzenvereine ihre Hallen professionell im I nternet fĂźr ( Jugend-) Festivitäten vermarkten, hätte man sich vor zehn Jahren auch noch nicht vorgestellt.

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könnte indes auch bei geschicktester Planung nicht die A biturientia 2013 bewältigen: Denn diese besteht aus gleich zwei Jahrgängen, dem letzten „r egulären“ nach neun Jahren und der ersten G8-Turbo-Abi turientia, die das G ymnasium schon nach acht Jahren verlässt. Über 900 E ntlassschüler, Familien plus Lehrer machen für den Abiball Plan B erforderlich: die Stadthalle Schmallenberg. Plan A heißt traditionell Kurhaus Bad Fredeburg, und dort ließen es die Schmallenberger Gymnasiasten im November schon richtig krachen bei der ersten Vor-Abifeier. Ärgerlicherweise rissen Vandalen nachts eine tonnenschw ere Steinskulptur aus einem Garten, doch S icherheitsdienste waren und sind bei solchen Partys immer vor Ort, und das Ordnungsamt sprach von „einem Bruchteil von Chaoten“; 95 P rozent der G äste verhielten sich einwandfrei. Termin für die zweite Vor-Abifete: 16. März, wieder im Kurhaus. Mit solchen „Partys vor der Party“ finanziert die Schülergeneration 2.13 ihre immer opulenteren Abschlussbälle vor und nennt sie naheliegend „Vofi“-Feten. Am Schmallenberger Gymnasium widmet sich sogar ein eigner Verein der logistischen Herausforderung „Abitur“: Der Oberstufenverein Schmallenberg e. V. (OSV) kümmert sich mit jährlich w echselndem Vorstand um alles. Werbung, Getränkeservice, Veranstaltungstechnik, DJs, Abifeten, Abiball. Alles.

Mai die Star Cruisers Sauerland „Paddy“ machen und kultig auf der Wiese zelten. „Folgt den Schildern“, lädt der Club ein – „oder einfach den rockenden Eichhörnchen!“ ■

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Bei Zehntklässler-Verabschiedungen geht es noch vergleichsweise entspannt zu, wobei die E rich-Kästner-Realschule ihre Entlassfeier im Kurhaus inzwischen mittags ausrichtet. B ei früheren Abendveranstaltungen waren die Musikgeschmäcker nicht kompatibel, zitternde Bässe trieben die reifere Generation schon vor der Zeit heim. Deshalb rockt die Jugend jetzt abends unter sich, für kleiner e Runden wird übrigens auch gern mal eine Hütte genommen: Kult für Generationen ist bereits „Grobbeln Hütte“, offiziell „Wennehütte“, in O bringhausen, wo am 12. W.O.L.L. Frühjahr 2013 -

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Fußball, Träume und noch mehr FUSSBALLPROFI JULIAN SC HAUERTE ÜBER SPORTLIC HE ZIELE UND SEINE HEIMAT, DAS SAUERL AND

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r ist 24 J ahre alt und S tammspieler beim 2.-Bundesligisten SV Sandhausen: Julian Schauerte aus Grafschaft gilt mittlerweile als fester Bestandteil des Vereins. In der Saison 2009/10 absolvierte er dort als Neuzugang alle 38 S piele. Seine Spielposition ist das linke, offensiv e Mittelfeld. Vor seinem Wechsel nach Sandhausen war der sympathische Sauerländer als B alljunge bei B ayer 04 Leverkusen. Dort hat er auch zum ersten Mal Bundesliga-Atmosphäre gespürt. Diese Faszination ließ ihn nicht mehr los. Insgesamt hat er bei Leverkusen acht Jahre gespielt. Seinen Kontakt zur Heimat hat Julian Schauerte aber nie abgebrochen. Über seine Ziele und Träume sprach er mit Hermann-J. Hoffe. WOLL: Wie fühlt sich ein F ußballspieler und Leistungssportler, wenn mal nicht der Sport im Mittelpunkt des Lebens steht? Schauerte: Sehr gut, ein bisschen abschalten, Weihnachten feiern mit der F amilie und mal wieder F reunde sehen ist schon wichtig. Ganz ohne Sport geht es dann aber auch nicht, denn man muss fit bleiben.

Fotos: Laura Boucsein

VON HERMANN-J. HOFFE

sagen, dass ich es mir schwieriger v orgestellt habe. Ich habe in einer Gastfamilie mit zwei anderen Spielern zusammen gewohnt und neben dem F ußball noch eine Ausbildung gemacht. Man war einfach viel unterwegs.

WOLL: Was bleibt nach den Jahren im professionellen Fußballgeschäft noch von den Erlebnissen, Eindrücken und Idealen aus der Jugendzeit zurück? Schauerte: Der Traum, einmal in der Bundesliga zu spielen, stand bei mir schon sehr früh fest. In ganz jungen Jahren hat man noch nicht so ganz realisiert, was da passiert. Aber spätestens in Leverkusen wurde alles etwas r ealer. Man ist im Stadion hautnah dran und der Traum lässt einen nicht mehr los. Einen großen Schritt auf seinem fußballerischen Weg hat J ulian Schauerte sicher schon hinter sich gelassen. D och noch nicht alle seine Träume sind erfüllt, denn die Konkurrenz ist hart.

Das Fußballspielen hat J ulian Schauerte hier im S auerland in Grafschaft, Wormbach und Arpe gelernt. Mit vielen seiner früheren Mannschaftskollegen steht er auch heute noch in engem Kontakt, um auch in seiner Heimat stets auf dem Laufenden zu sein. Er informiert sich regelmäßig über das Geschehen in der „Sauerland-Bundesliga“.

WOLL: Sicher gehört auch der glückliche M oment bei der Erfüllung solcher Träume dazu, oder? Schauerte: Wir waren in Leverkusen ein starker Jahrgang und da war es schon schwierig, sich dur chzusetzen. Da muss man auch mal einen anderen Weg einschlagen, man kann sich nicht nur darauf versteifen, 1. B undesliga zu spielen. D ann kam der Wechsel nach Sandhausen – und die 2. Bundesliga ist auch nicht ohne. Man muss weiter trainieren, weiter kämpfen.

WOLL: Was war das für ein Gefühl, wegen des Fußballs seine gewohnte, heimische Umgebung zu verlassen? Schauerte: Anfangs sind wir drei- bis viermal die Woche gependelt. Dann bin ich mit 16 J ahren umgezogen und ich muss

Ein weiterer Traum mit ganz besonder em Gänsehaut-Feeling ist sicher auch ein S piel vor ganz großem Publikum. Für Julian war dieser besondere Moment das Pokalspiel in Schalke im vergangenen Sommer. Eigentlich war er noch v erletzt, rutschte dann aber doch W.O.L.L. Frühjahr 2013 -

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noch in den Kader hinein und spielte 30 M inuten. „Vor etwa 60.000 Zuschauern zu spielen, das ist schon etwas Besonderes“, sagt einer, der es wissen muss. Apropos Verletzung: Die G efahr, sich im P rofi-Sport zu v erletzen und längerfristig auszufallen ist immer gegeben. I m letzten J ahr blieb auch Julian Schauerte nicht davor verschont. Im Spiel gegen Regensburg sah es anfangs nach einem Kr euzbandriss aus. Gott sei Dank war es aber nicht so schlimm und so sagte er sich: „W ieder umschalten im Kopf und nicht ängstlich w erden.“ Sehr wichtig ist ihm der K ontakt zu fr üheren Mannschaftskollegen, Schulfreunden und den Nachbarn und Freunden in Grafschaft. Schauerte: Ich freu mich immer wieder, wenn ich hier bin und es macht S paß, mit Nachbarn und Freunden zu r eden oder über F ußball zu diskutier en. Wichtig ist mir aber auch der K ontakt zu anderen Sauerländer Sportlern wie Philip Hoffmann und anderen. WOLL: Du bist der zeit Single und widmest deine v olle Konzentration dem Sport. Wird also dem F ußball alles untergeordnet? Schauerte: Im Moment ja. Nach meiner Ausbildung zum B ürokaufmann habe ich auch direkt meine Zeit bei der Bundeswehr absolviert. Dann konnte ich mich mit 21 J ahren schon voll auf den F ußball konzentrieren. Beruflich kann ich später immer noch etwas anderes machen, wenn ich dann mal sehe, der Zug ist abgefahren. WOLL: Was beeindruckt dich am Profifußball, was vermisst du dort aber vielleicht auch? Schauerte: Im Profifußball erlebt man viele besondere Eindrücke hautnah. Die ganze Atmosphäre, das D rumherum übt schon eine große Faszination aus, bei jedem Spiel aufs Neue. Ich freue mich, wenn ich dann viele S pieler aus fr üheren Begegnungen kenne. Man begrüßt sich, tauscht vielleicht später das Trikot. Das ist schon ein besonder es Gefühl, mit dem jede M enge Erinnerungen verbunden sind.

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Julians Mutter bestätigt die große Sammlung von Trikots, die wohl geordnet in seinem Z immer zu H ause in G rafschaft aufbewahrt werden. Ein sportliches Vorbild hat Julian nicht direkt. Zu seinem Wunschverein außerhalb der B undesliga schaut er in Richtung Spanien: „Der Verein FC Barcelona mit dem ganz en Drumherum begeistert mich sehr. Da blickt man immer mal mit einem A uge hin.“ Als bodenständiger S auerländer liebt er seine H eimat, sein Zuhause in der gewohnten U mgebung bei M ama und P apa, Freunden und Nachbarn. Schauerte: Sauerland bedeutet für mich Heimat, Laufen dur ch die N atur und Sportplatz-Erinnerungen meiner Kinder- und Jugendzeit, in der F ußball eigentlich immer im Mittelpunkt stand. Aber auch Weihnachten, Heiligabend mit Krippenfeier, Weihnachtsliedern, Kirche und Plätzchen gehören dazu. WOLL: Und wenn du nach v orn schaust – was sind deine Träume? Schauerte: Mein Traum und sportliches Ziel ist ganz klar die 1. Bundesliga. Dort in meinem fr üheren Verein oder auch beim BVB oder Schalke 04 zu spielen, das wäre schon die E rfüllung meiner Wünsche. Dafür trainiere ich täglich und halte mich in allen B elangen fit. Man wird sehen, ob das alles dann ausreicht für einen Platz in der zurzeit wohl stärksten Liga der Welt. Eine Botschaft hält sich J ulian Schauerte immer vor Augen: Man muss Träume haben, sein Ziel verfolgen und vollen Einsatz zeigen. Man sollte eine S ache hundertprozentig machen, tr otzdem aber nicht die Freude an anderen Dingen verlieren. Dankbar ist er v or allem für die Unterstützung durch seine Eltern und seinen Bruder, durch Verwandte, Bekannte, den Verein und seine Freunde, die ihm viel Rückhalt geben. Er weiß, wovon er spricht und was ihm wir klich wichtig ist. E r ist eben immer noch ein S auerländer, der trotz aller Erfolge auf dem Boden geblieben ist. ■


Talsohle durchschritten? DIE FUSSBALLER IN ESLOHE UND SC HMALLENBERG NEHMEN NAC H E I N E M I N S G E S A M T D U R C H W A C H S E N E N J A H R 2 0 12 W I E D E R F A H R T A U F VON BJÖRN BATHEN

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Foto: Hermann-J. Hoffe

ie Tabelle der „S auerlandBundesliga“ las sich am E nde für die Esloher und Schmallenberger Vereine alles andere als gut: A ufgrund der Neugliederung der B ezirksligen mussten gleich vier Vereine aus unserem Gebiet (BC Eslohe, FC Cobbenrode, SV D orlar/Sellinghausen und TuS Bödefeld) in die Kreisliga A absteigen. N ur der Pokalsieg des FC Arpe/Wormbach verschönerte das etwas trübe Bild.

Wie geht es w eiter für unser e Teams? Der SV Schmallenberg/ Fredeburg und der FC Arpe/ Wormbach werden aller Voraussicht nach auch in der S aison 2013/14 wieder in der Bezirksliga spielen. Eslohe oder D orlar werden das D uo aus dem Schmallenberger Land wohl ber eichern. Henne/Rartal und Bödefeld bilden ab der kommenden S aison eine Spielgemeinschaft. Generell werden sich viele Vereine aus unserer Region in der nahen Zukunft die Frage stellen müssen, ob eine S pielgemeinschaft oder Fusion angestrebt werden muss, um den S pielbetrieb aufrechterhalten zu können.

In der aktuellen S aison wendet sich aber schon wieder vieles zum Besseren. Der SV Schmallenberg/ Fredeburg und der FC Arpe/ DANIEL KOMPERNASS, SPIELFÜHRER DES FC ARPE-WORMBACH FREUT SICH AUF DIE NOCH AUSSTEHENDEN SPIELE IN DER „SAUERL AND-BUNDESLIGA“. Wormbach (nach Trainerwechsel) liegen wieder auf Kurs in einer in dieser Saison sehr ausgeglicheWährend also kleiner e Vereine in den nächsten J ahren Wege nen Bezirksliga. Der BC Eslohe und der SV Dorlar/Sellinghausen finden müssen, um das eigene Ü berleben zu sichern, stellt sich kämpfen um den Wiederaufstieg. Bödefeld und Cobbenr ode für die größeren Vereine die Frage, ob und wie sie sich weiterentkönnen hier in dieser Saison nicht eingreifen. wickeln können. Langfristig hat es noch kein Team aus unserer Region geschafft, sich in der Landesliga (oder höher) zu etablieZudem liegt die A-J ugend des BC Eslohe als A ufsteiger in der ren. Dazu muss aber natürlich auch einiges passen. Es ist deutBezirksliga sehr gut im Rennen: Mit einem Spiel weniger als der lich zu er kennen, dass in der Landesliga ein unv erkennbar Tabellenführer Dröschede liegt man zur Winterpause auf einem höheres Niveau gefordert wird als in der Bezirksliga. Für Spieler sehr guten zweiten Rang. der SV Schmallenberg/Fredeburg liegt und Trainer wird das Hobby Fußball hier immer mehr zu einem hier auf Rang acht, hat aber auch nur vier Punkte Rückstand auf Nebenjob, der entsprechende Konzentration und Disziplin vorEslohe. aussetzt. Zudem muss das Vereinsumfeld passen, da auf Vereine in höheren Klassen auch immer höhere Kosten zukommen. Die Weitere Veränderungen kündigen sich zudem für unsere Vereine grundsätzlichen Anlagen für den S prung in höhere Spielklassen am Horizont an: Die Fußballkreise Meschede und Brilon haben sind bei unser en großen Vereinen aber v orhanden. Ob sie beschlossen, zu fusionieren. Was das genau bedeutet, steht noch genutzt werden können, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. nicht fest. Denkbar ist aber, dass es statt zw eien nur noch eine ■ Kreisliga A geben wird. W.O.L.L. Frühjahr 2013 -

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Wo Fußball-Talente entstehen DIE JUGENDC AMPS DER FUSSBALLFABRIK VON EX -FUSSBALLPROFI IN GO ANDERBRÜGGE FINDEN M E H R M A L S JÄ H R L I C H I N BA D F R E D E B U RG S TAT T VO N H E I K E S C H U LT E - B E L K E

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n der heutigen Z eit zieht es die Menschen oftmals raus aus dem Land, rein in die Stadt. Man hat dort alles vor Ort, bequeme Verkehrsanbindungen, Freizeitmöglichkeiten und beruflich bessere Chancen – aber ist wirklich „alles“ so viel „besser“? Bad Fredeburg ist ein netter O rt von beschaulicher Größe. Ohne ein U-Bahn-Netz, ohne P arkhäuser und ohne Fußball-Stadion. Für Urlauber und Wanderer ein beliebtes Ziel. Aber auch in anderen Bereichen verfügt die Schieferstadt über beste M öglichkeiten. Für Ex-Fußballprofi Ingo Anderbrügge ist Bad Fredeburg seit Jahren eine beliebte Anlaufstelle für seine Fußball-Camps. Seit 1997 ist er Inhaber einer F ußballschule, zuerst mit eigenem S tandort mit J ugendherberge. Daraus entstand dann v or gut drei Jahren die „F ußballfabrik“ mit neuem K onzept. In den F erien und an Wochenenden finden die Camps statt, an denen immer 30 bis 50 Jugendliche teilnehmen. Schon als Kind lernte der Ex-Schalker das Sauerland als S kigebiet kennen. Später als Profifußballer war er öfter zu Saisoneröffnungsspielen in Meschede. Über Kontakte kam er dann vor mehr als drei Jahren erstmals

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mit einem F ußball-Camp zum Landerlebnishof Schmidt-Mühle nach Bad Fredeburg – und ist seitdem begeistert von den idealen Voraussetzungen vor Ort. „Wir haben hier tolle Möglichkeiten. Neben einem Kunstrasenplatz können wir in die Halle am Schulz entrum ausweichen, es gibt ein Schwimmbad in der N ähe und alles ist unmittelbar err eichbar. Es besteht weiterhin die Möglichkeit, nach Bedarf auf zusätzliche Ü bernachtungsmöglichkeiten in der Akademie zuzugreifen. Es gibt keine organisatorischen Probleme, wir fühlen uns einfach wohl hier“, erklärt Anderbrügge. Für viele mitreisende Elternteile bietet das jeweilige Wochenende eine G elegenheit für einen Kurzurlaub, um das Sauerland besser kennen zu lernen. Mittlerweile kommen auch F ootballmannschaften auf seine E mpfehlung auf den Landerlebnishof nach Bad Fredeburg. Peter Schmidt, Betreiber des Hofs, ist sehr engagiert. Viele bekannte Vereine waren schon bei ihm zu Gast, darunter auch Borussia Dortmund, Rot-Weiß Essen und Arminia Bielefeld. Anderbrügge selbst ist mit seinem 36-köpfigen Trainerteam in ganz Deutschland unterwegs, um „N ach-


Fotos: Laura Boucsein

Basiscamps ist I ngo Anderbrügge immer selbst als Trainer dabei.

hilfeunterricht“ im F ußball zu leisten. D ie Basiscamps finden jeweils in den heimischen Vereinen statt, hier hat jedes Kind die Möglichkeit teilzunehmen. In den Förder- und Elitecamps werden die Talente nach der Sichtung durch die Fußballfabrik ausgewählt und eingeladen. S ozial schwächer gestellte J ugendliche werden durch die AKTION TEAMGEIST unterstützt, so dass immer zwei Plätze in den Camps zur Verfügung stehen. Etwa 50 Veranstaltungen im Jahr werden angeboten und außer bei den

In seiner Fußballschule bekommen die Jugendlichen im Alter von acht bis 15 J ahren nicht nur individuelles, qualifizier tes Training. „Wir vermitteln ihnen auch Werte“, betont der F ußballlehrer. „Fußball ist ein Mannschaftssport und da stehen soziale Kriterien ebenfalls im Vordergrund.“ In kleinen Vorträgen geht es auch um Ernährung, Regeln, Mobbing und Gewalt. Wichtig ist für ihn ebenfalls, dass auch die S pieler in kleinen Vereinen ihre Chancen nutzen können. D enn Talente gibt es überall. B ei Bedarf werden die Eltern beraten. Auf dem Ferienhof in Bad Fredeburg wird die Fußballfabrik mit Ingo Anderbrügge auch in Z ukunft mehrmals im J ahr Station machen. Denn Bad Fredeburg zählt für ihn zu einem v on vier Orten, in denen beste Voraussetzungen gegeben sind: in familiärer Atmosphäre und mit viel Spaß am Fußball. ■

Für Ihr Wohlbefinden Geöffnet: ganzjährig täglich 8.00 – 18.30 Uhr Eintritt 7,– €, mit SauerlandCard 6,50 €

57392 Nordenau, Telefon 02975 - 9622-0, www.heilstollen-nordenau.de

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Uli Borowka – der harte Weg zurück ins Leben DER FUSSBALLPROFI BERICHTET ÜBER SEIN DOPPELLEBEN – A L S S P O R T L E R U N D A L KO H O L I K E R VO N DA N I E L A KÖ H L E R

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r hat alles err eicht, was man sich in einer Karrier e als Fußballprofi nur wünschen kann. U li Borowka, 1962 in M enden geboren, startete seine Karrier e bei Borussia Mönchengladbach unter Trainer Jupp Heynckes. In Werder Bremen spielte er von 1987 bis 1996 unter Otto Rehhagel. Er wurde in dieser Zeit mehrfach Deutscher Meister, Pokalsieger und Europapokalsieger und war außerdem sechsfacher Nationalspieler. Bereits zu dieser Zeit hatte er AlkoholProbleme. Nach einer erfolgreichen viermonatigen stationären Therapie im Jahr 2000 in der Fachklinik Bad Fredeburg kehrte Uli Borowka kurz vor Weihnachten 2012 nach B ad Fredeburg zurück. „An diesem Ort hat mein neues Leben angefangen“, sagt er, „deshalb will ich hier mein Buch vorstellen.“ „Volle Pulle – mein D oppelleben als F ußballprofi und Alkoholiker“ – die Biografie von Uli Borowka, geschrieben vom Journalisten Alex Raack, stürmte auf Anhieb in die S piegelbestsellerliste. WOLL sprach vor der Lesung in der Fredeburger Fachklink mit dem E x-Fußballprofi, der heute eine

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Sp o r t m a rk e t i n g - Fi r m a betreibt. „Wie geht es ihnen heute? “, wollen wir wissen. „Es geht mir gut. A ber den B erg hier zur Klinik bin ich heute mit gemischten Gefühlen hochgefahren. Das lässt einen nicht kalt; es ber ührt mich, auch wenn es schon mehr als zwölf Jahre her ist“, sagt er. Mit eineinhalb Beinen habe er seinerzeit schon im Grab gestanden und aus der har ten Therapie in Bad Fredeburg „brutal viel mitgenommen“. „Ich bin trocken, aber immer noch gefährdet, also auch Weinbrandbohnen oder Schwarzwälder-Kirsch sind tabu. A ber damit habe ich kein Problem“, versichert er. „Der Alkohol hat mir Ruhe vor mir selbst gegeben.“ (Uli Borowka) „Wie schafft man es, sich nachts ,die H ucke vollzusaufen‘ und am nächsten Morgen fit auf dem Trainingsplatz zu stehen oder ein Bundesligaspiel zu bestr eiten? “, wollen wir wissen. U li Borowka ist schonungslos ehrlich. „D och, das ging. M ein Körper hat den Alkohol sehr schnell abgebaut. Es ging mir gut


am nächsten Tag und ich war fit. Als S uchtkranker wird man sehr kreativ. Um erklären zu können, war um ich eine F ahne habe, ließ ich mir die tollsten Sachen einfallen.“ „Das ist Uli: fleischgewordene Zuversicht und Hoffnung darauf, dass das Leben nicht zwangsläufig beendet sein muss, selbst wenn man sein eigenes Leben mit V ollgas gegen die Wand gefahren hat!“ (Alex Raack)

Der Alkohol hat mir R uhe vor mir selbst gegeben.“ G emerkt habe man es schon, der Trainer habe ihn auch mal drauf angesprochen, aber in der M annschaft wird ein solches P roblem gerne übersehen und abgetan. Man hat schließlich auch zusammen in der Kneipe gesessen.

Fotos: Daniela Köhler

In der Therapie lernte er, dass sein P roblem schon viel fr üher begann – mit der psychischen Abhängigkeit. „1984/85 war das“,

erzählt er, „da kamen viele Sachen zusammen. Ich konnte es nie einfach mal bei zw ei Bier sein lassen. D a musste dann immer noch eine Flasche Wein hinterher. Ich habe mich selbst v öllig überschätzt. Und auch mein I mage als ,die Axt‘, als här tester Verteidiger der Bundesliga, habe ich sehr gemocht.

V. L. ULLI HANSEL (ÖFFENTLIC HKEITS ARBEIT FAC HKLINIKEN BAD FREDEBURG), DR. MED. DIETER GEYER (LEITENDER ARZT), ULI BOROWKA UND UWE HAC KENBRAC HT, KLINIKMANAGER

Zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Ziel für die ganze Familie, der 200 Jahre alte Gutshof „Gut Vorwald“. Herrliche Wanderungen durch die zu jeder Jahreszeit einladenden Wälder, gigantische Aussichten auf die „tausend Berge“, Kutsch- oder Pferdeschlittenfahrten und ein romantischer Ausklang des Tages vor dem knisternden Kamin in der gemütlichen Bauernstube oder auf der Terrasse. Neben den Gästezimmern im Haupthaus bieten wir verschieden große Ferienwohnungen und das „Jagdhäuschen“

Sein Buch rüttelt auf, geht unter die Haut, macht wach. „E ine brutale Grätsche in Herz und Gehirn“, wie ein begeisterter Leser schrieb. Uli Borowka steht nicht mit erhobenem Zeigefinger da, ist kein Moralapostel oder will gute Ratschläge verteilen. „Ich rate niemandem etwas, ich r ede nur v on mir selbst“, erklärt er locker. Er berichtet in seiner typisch direkten und kompromisslosen Art von Alkohol und F ußball, Freunden und F einden, Enttäuschungen und A bstürzen. Und über seinen hart erkämpften Weg zurück ins Leben. ■

Hotel Gut Vorwald 57392 Schmallenberg-Oberkirchen Tel.: 02975/9661-0 · Fax: 02975/9661-19 info@gut-vorwald.de

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Ein Handwerk, das es nicht mehr gibt HERMANN HENKEL AUS ARPE VERLEGT FLUSSKIESELPFL ASTER VON HERMANN-J. HOFFE

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enn in alten H äusern Fußböden freigelegt werden, kommt hin und wieder ein filigraner Steinfußboden zum Vorschein. Fischgräten ähnlich verbinden sich gleichförmige, länglich graubraune und bunte N atursteine zu einem robusten und gleichz eitig geometrisch anregenden Muster in Küche, Flur oder K eller. Fußböden, wie sie früher überall war en, als man noch keine Steinplatten oder andere, moderne Fußbodenbeläge kannte. Hermann Henkel aus SchmallenbergArpe hat sich auf das Verlegen solcher traditioneller Steinfußböden spezialisiert. Sie bilden das optische Highlight vor Kaminen, in modernen Hausfluren, gemütlichen D ielen, auf Terrassen oder im Außenbereich. Dabei gibt es die dafür notw endigen kleinen

P R I N T

&

PA P I E R

Flusskieselsteine so gut wie nirgends zu kaufen. Man muss schon lange nachforschen, um an eine Ladung dieser alten Steine, die angeblich in B ächen und Flüssen oder auf steinigen Feldern und Äckern zu finden sind, aus einem abgerissenen Hof oder H aus zu kommen. „Da gibt keiner seine Q uelle preis“, weiß der S teinhandwerker zu berichten. Von den K osten, die pr o Quadratmeter zu zahlen sind, mal ganz abgesehen, wobei P reise bis zu 250 Euro pro Quadratmeter gehandelt werden, ist der E inbau eines solchen Steinbodens also kein ganz kostengünstiges Vergnügen. Mehrere Tage und Wochen braucht H ermann Henkel, um einen solchen Boden gleichmäßig und in alter, bewährter Musterung und Qualität zu verlegen. „Früher war die Z eit kein Problem. Da hat man an

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persönlich

individuell


solchen Fußböden auch mal über ein J ahr gearbeitet und es gab genügend Handwerker, die dieses Verlegen konnten. Aber heute wird der Beruf so nicht mehr gelehrt“, so der Sauerländer Flusskieselsteinfachmann.

Sauerland prickelt! Sauerland macht an!

Fotos: Laura Boucsein

Er hat die Liebe zu den Steinen und das zeitaufwendige Verlegen über die Jahre durch Ausprobieren und Studieren alter Bücher und Hefte erlernt. Und mit jeder kleinen Ecke wurde die Erfahrung größer, welche Steine man für welche Ecke und in welcher Reihenfolge einsetzen muss, damit am Ende die bewunderten, feinen Muster herauskommen. Die Begeisterung und F aszination für die F lusskieselsteine und die alte Verlegetechnik spürt man Hermann Henkel in jeder M inute an, in der er über die

zahlreichen Bauprojekte berichtet: „Ich bin jedes Mal aufs Neue begeistert und erfreue mich an den fantastischen M ustern und neu entstehenden F lächen.“ Es hat den Anschein, dass die Böden e wig halten, so wie die alten R ömerstraßen, die mit ähnlichen Verlegetechniken die Jahrhunderte, ja sogar die Jahrtausende überlebt haben.

Den WOLL-Sekt von Geldermann und Holunder-Sirup und –Säfte aus der Sauerländer Holunderplantage der Familie Schütte in Eversberg bekommen Sie bei uns.

„Bauherren und vor allem Bauherrinnen müssen viel Liebe und ein F abel für alte, traditionelle Bauverfahren mitbringen, damit solche einmaligen Fußböden entstehen. Und Geduld braucht man auch“, schmunz elt Hermann Henkel, der auf viele, viele Monate ausgebucht ist. ■ W.O.L.L. Frühjahr 2013 -

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Geht uns die Arbeit oder gehen uns die Arbeiter aus? FAC HKRÄFTEMAN GEL IM SAUERL AND? VON HERMANN-J. HOFFE

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Foto: Sabrina Voss

ird in diesen Tagen über die Wirtschaft in unserem Land gesprochen, so ist immer wieder die R ede vom bereits spürbaren Fachkräftemangel. Die Betriebe können angeblich frei werdende oder neue S tellen nicht mehr mit qualifizier tem Personal besetzen und befürchten dementsprechend schon einen Produktionsrückgang. Gleichzeitig wird von öffentlicher S eite mit betriebsamer A ufgeregtheit eindringlich gefor dert, dass unsere Region nun endlich etwas gegen den bev orstehenden Fachkräftemangel unternehmen müsse. Neue Programme sollen her, am besten mit finanzieller Unterstützung aus Brüssel, Berlin

oder vom Land um F achkräfte ins S auerland zu locken. Gefordert wird auch die Locker ung der Z uwanderungsbedingungen für gut ausgebildete F achkräfte aus N icht-EULändern. Doch sollte man sich nicht zunächst v or der eigenen Türe umschauen? Was ist mit den jungen M enschen aus dem Sauerland, die nach Schule oder A usbildung ihre beruflichen Perspektiven eher in den Metropolen des Landes oder sogar des Auslandes suchen? Was müsste getan werden, damit die jungen Sauerländerinnen und Sauerländer hier bei uns ihr Wissen und Können in den heimischen Unternehmen anwenden können? Warum im Sauerland arbeiten? Die Unternehmen müssen heute um die besten Fachkräfte werben. Jahrelang konnten sie sich aus einem Ü berangebot die passenden Arbeitskräfte auswählen. Doch schon vor Jahren war bemerkbar, dass motivierte junge Menschen sich unter mehreren Ausbildungsplätzen den für sie am besten geeigneten auswählen konnten. Nicht mehr der U nternehmer oder A usbilder fragt: „Nun sagen Sie doch mal, war um wir gerade S ie einstellen sollen?“ Vielmehr fragt der zukünftige M itarbeiter: „Nun nennen Sie mir doch mal ein paar Gründe, warum ich gerade bei Ihnen eine Ausbildung oder eine Tätigkeit beginnen soll?“ Wer hier die richtigen Antworten hat, wird auch in Zukunft gut ausgebildete, motivierte und zupackende Mitarbeiter finden. Es geht uns w eder die Arbeit aus, noch gehen uns die Arbeiter aus. Die Rahmenbedingungen haben sich verändert. Aus einem Angebotsmarkt ist ein N achfragemarkt geworden. Und dort bestimmt der Nachgefragte die Regeln. Darauf müssen sich die Anbieter von Arbeitsplätzen einstellen. D as verändert die Arbeitsbedingungen in vielerlei H insicht. Für die Arbeitskräfte allgemein und für Fachkräfte im Besonderen gilt aber auch, dass es darum geht sich die zukunftsträchtigen Arbeitsfelder und

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Foto: Heiner Köpke

KEINE ANGST VOR JUNGEN LEUTEN. ANDREAS JANSSEN UND HELENA FROMM, BOTSCHAFTER FÜR DAS SAUERL AND.

Arbeitsgebiete auszuwählen, in die Qualifizierung zu investieren und keine M ühen zu scheuen, um sich für den zukünftigen Arbeitsmarkt nach besten Möglichkeiten weiterzubilden und zu schulen.

Nachgedacht! – Ein Blogbeitrag von Andreas Janßen, Vorsitzender von HomebaseSauerland. Nachzulesen auf www.homebase-sauerland.de

Das Sauerland als lukrativ en Geheimtipp zukünftig w eiter unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit zu verstauen, ist sicherlich kein effektives Mittel gegen diesen ach so ominösen demographischen Wandel mit seinen bösen geflügelten Äffchen, dem F achkräftemangel. Die Katastrophenszenarien liegen angeblich schon lange in den Schubladen der leitenden Angestellten. Facebook, youtube, Twitter oder sogar dieses neuartige Google sollen schon bald geenter t und dominier t werden, damit ein jeder der frohen Botschaft lauschen kann. Um es im Jargon der vergangenen Tage auszudrücken: Der zerstörerische Asteroid hat K urs auf die Region genommen. Tag, Stunde und Sekunde des Einschlages hat man genau berechnet. Man ist sich scheinbar sicher , dass die geplante Gegenmaßnahmen funktionieren und auch ganz toll sind, v erhält sich aber, als würde der Brocken an uns vorbeischrammen. Klingt irgendwie nach einer unterhaltsamen G eschichte von Douglas Adams ("Per Anhalter durch die Galaxis"). Unter dem Motto „Hidden Champions aufgedeckt“ hat die IHK nun eines der wohl am stär ksten gehüteten G eheimnisse der heimischen Unternehmerszene aufgedeckt. Mehr als 100 Weltmarktführer bevölkern die Region Südwestfalen und das Ennepetal. Das sind Unternehmen auf der grünen Wiese, die in ihren Kompetenzen unschlagbar sind. Die nun erschienene Broschüre der IHKs Arnsberg-H ellweg, Siegen und Hagen ist wirklich lesenswert. Ein Almanach der Superlative, die auch macnhen Kenner der Nachbarschaftsunternehmen staunen lässt. Besonders erfreulich ist dabei der Aspekt, dass es auch viele unbekannter e Marken in die Riege der globalen Vorreiter geschafft haben. Die Broschüre ist sicherlich ein wichtiger Baustein. Anders sieht die Sache aber dann schon aus, wenn man glaubt, allein mit genannten Superlativen die anfallenden L ücken in den U nternehmen großflächig füllen zu können. D ie „Weltmarktführer-Karte“ wurde bereits vor mehr als 10 J ahren von anderen Regionen ausgespielt (siehe

HomebaseSauerland HomebaseSauerland, eine v on jungen S auerländerinnen und Sauerländern ins Leben ger ufene Initiative kommuniziert auf ihre eigene Art die Vorteile des Sauerlandes und die besonderen Chancen und M öglichkeiten in den meist mittelständischen Betrieben der Region. Bereits viele namhafte Unternehmen aus der Region sind Mitglied bei HomebaseSauerland und stehen so in engem K ontakt mit denen, die man gerne als zukünftige Fachkräfte im B etrieb haben möchte. U nd erfolgreiche junge Menschen aus dem S auerland treten als Botschafter für die Powerregion Sauerland auf, so wie beispielsw eise die OlympiaMedaillengewinnerin Helena Fromm. ■ Infos unter www.homebase-sauerland.de und www.facebook.com/homebasesauerland google). Der effektive Nutzen des Aspektes „W eltmarktführer“ für die Anwerbung von Personal ist eher gering (wohl aber nicht unnütz). Von diesen Beispielen wissend muss man also vielseitiger an der eigenen Marke bauen, um Ü berzeugungskraft zu leisten. Wenn Fachkräfte die Zielgruppe allen Strebens sein sollen, war um geht man nicht v erstärkt über die Schiene der „w eltbesten Arbeitsbedingungen“? Wem nützt ein Job beim führ enden Holzschuhproduzenten, wenn das B etriebsklima nach ungewaschenen Füßen stinkt? D abei ist es eben die tolle Zusammenarbeit bei heimischen Weltmarktführern aus dem Mittelstand, die zum Gesamterfolg führt. Die fachkräftefreundlichere Botschaft wäre daher ganz klar: Wir sind Weltmarktführer, weil.... . Nicht die Marken machen die P rodukte, sondern die M itarbeiter. Argumente in diese Richtung sind messbar, schon seit den Tagen auf der römischen Galeere. Das Siegel „Ausgezeichneter Ausbildungsbetrieb“ (www.ausgezeichneterausbildungsbetrieb.de) liefert hierfür ein unglaublich einfaches, aber wirkungsvolles Beispiel. Obendrein bekommen Unternehmen, die keine hervorragenden Ergebnisse bekommen eine effiziente Analyse um sich zu verbessern. Allein der Anspr uch, die Mitarbeiterfreundlichkeit in einer Region verbessern oder gar auf einen Weltbestenplatz optimieren zu wollen, ist eine der wichtigsten Botschaften gegen den Fachkräftemangelasteroideneinschlag. Manch(e) erfahrene(r) Politiker(/in) würde es im geschützten Raum einer feierabendlichen Hotelbar treffender formulieren: „Wer die Hosen runter lässt, muss schon mehr bieten, als nur heiße L uft“ Das Dreschen immer gleicher P hrasen ist jedenfalls sehr ermüdend, langw eilig und ungefähr so kr eativ wie ein getöpfer ter Aschenbecher zum Vatertag. „Leben wo andere Urlaub machen.“, „Wir dürfen uns nicht hinter unseren 1000 Bergen verstecken.“ oder „Mehr als ein Sauerländer kann man nicht werden.“ Sind zwar bei Familienfeiern ganz lustig, lassen uns aber im „Gesamtweltgemächtvergleich“ mit K onkurenzregionen unter der bitterkalten Dusche stehen. A uch die Z usammenfassungen manch regionaler Erfolgsgeschichten sind nicht das ultimativ e Mittel, sondern lediglich ein kleiner Baustein. Entscheidend ist ganz klar die Beweglichkeit einer Region und der ständige Wille, sich verbessern zu wollen.

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Über den Berg geschaut A N K E A LT H AU S - A D E R H O L D G E S TA LT E T E P O S T E R MIT WITTGENSTEINER WÖRTERN VO N H E I K E S C H U LT E - B E L K E

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reativität und Freude an der Malerei sind die große Leidenschaft v on Anke AlthausAderhold. Gemeinsam mit ihr em Mann und dem jüngsten S ohn lebt sie auf einem B ioBauernhof in B ad Berleburg-Alertshausen, wo sie sich 2007 nach der B eschäftigung in allerlei Bereichen selbständig gemacht hat. Von Illusionsmalerei über Portraitzeichnungen bis zu Spruchgestaltungen oder Grafiken erfüllt sie individuell die vielfältigen Kundenwünsche. Seit Herbst 2010 bietet die gebür tige Wittgensteinerin großen und kleinen Künstlern die Möglichkeit, im eigenen Hof-Atelier aktiv zu w erden. Kunsteinsteiger sowie Fortgeschrittene können an unterschiedlichen Angeboten teilnehmen und ihrer Kreativität nachkommen.

Neben den Kunstprojekten und ihrer Leidenschaft zum Malen bewirtschaftet sie gemeinsam mit ihr em Mann ihren kleinen Bio-Bauernhof. Dort gibt es B iotope mit seltenen Pflanz en, Orchideen, im G arten werden alte Kar toffelarten angebaut. Einige Tierarten, die vom Aussterben bedroht sind, wie etwa das fuchsfarbene Milchschaf oder das Bentheimer Landschwein sind ebenfalls auf dem Hof zu finden. Der Garten, eigene Milchwirtschaft und E ier aus eigener H altung sowie unterschiedlichste Fleischarten bieten die Möglichkeit, sich selbst ernähren zu können. Ihr großes Ziel ist es, mit eigenen M itteln völlig autonom zu leben und seltene Tierrassen zu erhalten. Vielleicht werden ja schon bald die ersten „Woll-Schweine“ bei Aderholds gezüchtet. ■ Fotos: Laura Boucsein

Großer Erfolgt mit Poster „Wittgensteiner Wörter“ Anfang letzten Jahres brachte sie das Poster mit denWittgensteiner Wörtern heraus. N ach der I dee des WOLL-Posters, welches mittlerweile so manche Wand im S auerland und über dessen Grenzen hinaus zier t, sammelte Anke Althaus-A derhold eine

Reihe von typischen A usdrücken in Wittgensteiner Mundart. 164 A ussprüche und R edewendungen sind auf dem gr oßen Plakat zu finden. 5.000 Poster wurden in diesem einen J ahr bereits verkauft, ein Euro pro verkauftem Poster kommt einem regionalen Kinder- und J ugendprojekt zugute.

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Freitag, 15.03.2013

Montag, 01.04.2013

THEATER UND KLEINKUNST Schmallenberg-Arpe, Heumes Scheune, 20 Uhr SAUERLÄNDER KLEINIGKEITEN – KÜCHE, KLEINKUNST, KABARETT

KONZERT Eslohe, DampfLandLeute Museum, 17 Uhr „ESLOHER KLANG“, UNTERHALTUNGSKONZERT MIT DEM BLASORCHESTER ST. PETER UND PAUL

Mit Gerd Normann, Twersbraken, Wolfgang Mette, Hans Fröhlich und Überraschungsgästen Buchung bei Gasthof Voss (Heumes Scheune), oder beim WOLL Verlag, Tel. 02971-87087 oder per Mail an info@woll-verlag.de Eintritt 39,- Euro (Programm inkl. Essen und Getränke)

Samstag, 16.03.2013 KONZERT Schmallenberg, Stadthalle, 19.30 Uhr „NACHT DER STARS“ In der Movienight spielen das Jugendblasorchester und die Stadtkapelle Musik aus Kinofilmen, anschließend große Movie Party mit der Band Dreamteam Eintritt VVK 7 Euro, AK 9 Euro Tickets erhältlich bei allen aktiven Musikern, der Volksbank BiggeLenne eG oder der Stadtsparkasse Schmallenberg Info unter 02972-6145 www.stadtkapelle-schmallenberg.de

Info unter 02973-6950 www.museum-eslohe.de

Montag, 01.04.2013 KONZERT Schmallenberg-Fleckenberg, Schützenhalle, ab 11 Uhr TRADITIONELLES OSTERKONZERT DES MUSIKVEREINS ACCORDIA FLECKENBERG Info unter Tel. 02972-960672

Freitag, 05.04.2013, bis Sonntag, 07.04.2013 THEATER Schmallenberg-Wormbach, 20 Uhr AUFFÜHRUNG LORIOTTHEATER IN DER THEATERSCHMIEDE WORMBACH Info unter Tel. 02972-7313

Sonntag, 17.03.2013

Sonntag, 07.04.2013

VERANSTALTUNG FÜR DIE FAMILIE Eslohe FRÜHLINGSEINKAUF, VERKAUFSOFFENER SONNTAG IN ESLOHE

THEATER Schmallenberg, Schulzentrum, 20 Uhr THEATERAUFFÜHRUNG „NATHAN DER WEISE“ MIT DEM LANDESTHEATER DETMOLD

Info unter 02973-6288 www.eslohe-info.de

Info und KVV (circa zwei Wochen vor der Veranstaltung) bei der Gästeinformation Schmallenberger Sauerland, Tel. 02972-97400

Sonntag, 24.03.2013

Samstag, 20.04.2013

AUSSTELLUNG Schmallenberg-Holthausen, Schieferbergbau- und Heimatmuseum AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG ZUM 50-JÄHRIGEN BÜHNENJUBILÄUM TOM ASTORS

KUNST UND COMEDY Schmallenberg-Bödefeld, Schützenhalle, 20 Uhr FRIEDA BRAUN

Infos unter 02974-6932 oder 6685 www.schiefer-museum.de

Sonntag, 31.03.2013 KONZERT Schmallenberg-Bad Fredeburg, Kurhaus, ab 11 Uhr OSTERKONZERT MIT DER KUR- UND KNAPPENKAPELLE Info bei Bad Fredeburg-Touristik, Tel. 02974-7037

KVV in der Sparkasse Bödefeld, Tel. 02977-96810 oder im Verkehrsverein, Tel. 02977-355

Sonntag, 21.04.2013 KONZERT Schmallenberg-Bad Fredeburg, Rundsaal des Kurhauses, 20 Uhr KAMMERKONZERT MIT DEM TSCHECHOSLOWAKISCHEN KAMMERDUO Info und Kartenvorverkauf bei der Gästeinformation Schmallenberger Sauerland, Poststraße 7 in Schmallenberg, Tel. 02972-97400

W.O.L.L. Frühjahr 2013 -

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Sonntag, 12.05.2013

Freitag, 26.04.2013, bis Sonntag, 28.04.2013 SCHÜTZENFEST Schmallenberg-Kückelheim ERÖFFNUNG DER SCHÜTZENFESTSAISON 2013 Schützenfest des Schützenvereins Kückelheim e. V. Info unter 02971-86919

KONZERT Eslohe, DampfLandLeute Museum, 11 Uhr MUTTERTAGSKONZERT MIT DER MUSIKSCHULE HSK Info unter Tel. 02973-1580 www.museum-eslohe.de

Samstag, 18. 05.2013, bis Montag, 20.05.2013 SCHÜTZENFEST Eslohe-Bremke SCHÜTZENFEST DER ST. HUBERTUS SCHÜTZENBRUDERSCHAFT Info unter Tel. 02971-86766

Sonntag, 28.04.2013 VERANSTALTUNG FÜR DIE FAMILIE Schmallenberg-Fleckenberg STADTMEISTERSCHAFTEN DER JUGENDFEUERWEHREN DER STADT SCHMALLENBERG Info unter 02972-1689

VERANSTALTUNG FÜR DIE FAMILIE Schmallenberg, 13 bis 18 Uhr FRÜHLINGSEINKAUF DER WERBEGEMEINSCHAFT www.schmallenberg-direkt.de

Samstag, 04.05.2013, bis Sonntag, 12.05.2013 WANDERN Schmallenberg-Oberkirchen 40. JUBILÄUMS-FRÜHJAHRSWANDERWOCHE DES VERKEHRSVEREINS OBERKIRCHEN Info unter Tel. 02975-80004 www.oberkirchen.de

Dienstag, 07.05.2013 KUNST UND COMEDY Schmallenberg-Oberkirchen, Schützenhalle, 20 Uhr KABARETT MIT FRIEDA BRAUN Info beim Verkehrsverein Oberkirchen, Tel. 02975-80004 www.oberkirchen.de

Mittwoch, 08.05.2013, bis Freitag, 10.05.2013 SCHÜTZENFEST Eslohe-Kückelheim SCHÜTZENFEST DER SCHÜTZENBRUDERSCHAFT ST. HUBERTUS Info unter Tel. 02973-6786

Freitag, 10.05.2013, bis Samstag, 11.05.2013 OUTDOOR Schmallenberg-Bödefeld 9. BÖDEFELDER HOLLENMARSCH Info beim Verkehrsverein Bödefeld, Tel. 02977-355 www.hollenlauf.de oder www.hollenmarsch.de

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- W.O.L.L. Frühjahr 2013

Samstag, 18.05.2013, bis Montag, 20.05.2013 SCHÜTZENFEST Schmallenberg-Oberhenneborn SCHÜTZENFEST DER ST. JOHANNES SCHÜTZENBRUDERSCHAFT Info beim Verkehrsverein Henne-Rartal, Tel. 02971-87404

Sonntag, 19.05.2013 EVENT Schmallenberg, Stadthalle, 18 Uhr „APRIKOSENMARMELADE“, COMEDY-SHOW MIT RÜDIGER HOFFMANN Kartenvorverkauf bei der Gästeinformation Schmallenberg, Poststraße 7 Eintritt 29,90 Euro Info unter Tel. 02972-97400

KONZERT Schmallenberg-Grafschaft, 10.20 Uhr KONZERT AM DORFBRUNNEN GRAFSCHAFT MIT DEM JUGENDBLASORCHESTER SCHMALLENBERG Info unter Tel. 02972-7588

Montag, 20.05.2013 KONZERT Schmallenberg-Oberkirchen, vor Hotel Schütte, 10.30 Uhr KONZERT MIT DER STADTKAPELLE SCHMALLENBERG Info beim Verkehrsverein Oberkirchen, Tel. 02975-80004

Samstag, 25.05.2013, bis Sonntag, 26.05.2013 JUBILÄUM Schmallenberg-Nordenau, ab 12 Uhr 500 JAHRE NORDENAU, BUNTES PROGRAMM ZUR JUBILÄUMSFEIER MIT HISTORISCHEM MARKT Info beim Verkehrsverein Nordenau, Tel. 02975-380 www.nordenau.de


Samstag, 25.05.2013, bis Sonntag, 26.05.2013

Sonntag, 09.06.2013

AUSSTELLUNG Eslohe, DampfLandLeute Museum, 10 bis 18 Uhr DAMPFTAGE

VERANSTALTUNG FÜR DIE FAMILIE Schmallenberg-Bad Fredeburg, ab 14 Uhr VERKAUFSOFFENER SONNTAG

Info unter Tel. 02973-6950

Sonntag, 26.05.2013 KONZERT Schmallenberg-Grafschaft, Maritim-Hotel, 11 Uhr JAZZ-FRÜHSCHOPPEN Info beim Maritim-Hotel, Tel. 02972-3030

VERANSTALTUNG FÜR DIE FAMILIE Eslohe VERKAUFSOFFENER SONNTAG DER WERBEGEMEINSCHAFT Info unter 02973-6288 www.eslohe-info.de

Mittwoch, 29.05.2013, bis Freitag, 31.05.2013 SCHÜTZENFEST Eslohe-Cobbenrode SCHÜTZENFEST DER ST. NIKOLAUS SCHÜTZENBRUDERSCHAFT Info unter Tel. 02973-3241

Freitag, 31.05.2013, bis Sonntag, 02.06.2013 SCHÜTZENFEST Schmallenberg-Obersorpe SCHÜTZENFEST DER ST. JOSEPH SCHÜTZENBRUDERSCHAFT Info beim Verkehrsverein Sorpetal-Rehsiepen, Tel. 02975-504

Samstag, 01.06.2013 EVENT Sauerlandpark Hemer, 18 Uhr KONZERT: ROUTE 46 – 50 JAHRE TOM ASTOR Mit Gunther Gabriel, Truck Stop, Michael Hirte Bestell-Hotline Tickets, Tel. 01805-4470000 Ticket ab 31,95 Euro Info unter www.ticketonline.de

Freitag, 07.06.2013, bis Sonntag, 09.06.2013 SCHÜTZENFEST Schmallenberg-Nordenau SCHÜTZENFEST DER ST. HUBERTUS SCHÜTZENBRUDERSCHAFT

Info bei g.u.t. Gewerbe und Touristik, Tel. 02974-7037

KONZERT Eslohe, Kurpark, 14 Uhr Picknickkonzert mit dem Jungen Chor Eslohe Info unter Tel. 02973-908500 www.junger-chor-eslohe.de

Eslohe, DampfLandLeute Museum KONZERT MIT DER KÖLNER PHILHARMONIE Info unter Tel. 02973-818620 www.proforma-eslohe.de

Samstag, 22.06.2013, bis Sonntag, 23.06.2013 VERANSTALTUNG FÜR DIE FAMILIE Schmallenberg-Wormbach, ab 10 Uhr FLUGPLATZFEST AUF DEM RENNEFELD Info unter Tel. 02972-978555

Samstag, 22.06.2013, bis Montag, 24.06.2013 SCHÜTZENFEST Schmallenberg-Fleckenberg SCHÜTZENFEST DER ST. JOHANNES SCHÜTZENBRUDERSCHAFT Info unter Tel. 02972-5717

Freitag, 28.06.2013, bis Montag, 01.07.2013 SCHÜTZENFEST Eslohe SCHÜTZENFEST DER SCHÜTZENBRUDERSCHAFT ST. PETER UND PAUL Info unter 02973-809581 www.esloher-schuetzen.de

Samstag, 29.06.2013, bis Montag, 01.07.2013 SCHÜTZENFEST Schmallenberg SCHÜTZENFEST DER SCHÜTZENGESELLSCHAFT SCHMALLENBERG Info beim Verkehrsverein Schmallenberg, Tel. 02972-974018 SCHÜTZENFESTSTIMMUNG VON APRIL BIS SEPTEMBER!

Info bei Nordenau-Touristik, Tel. 02975-380

Samstag, 08.06.2013, bis Montag, 10.06.2013 SCHÜTZENFEST Eslohe-Wenholthausen SCHÜTZENFEST DER ST. SEBASTIANUS SCHÜTZENBRUDERSCHAFT Info bei der Schützenbruderschaft, Tel. 02973-2493

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WOLL

Herausgeber:

Magazin für Schmallenberg, Eslohe und Umgebung

Redaktionsanschrift: WOLL-Magazin Kückelheim 11 57392 Schmallenberg Telefon (02971)87087 redaktion@woll-magazin.de

Worte, Orte, Land und Leute.

TINY BROUWERS

KATJA GOHSMANN

CARINA MIDDEL

SILVIA RINKE

HEIKE SC HULTE-BELKE

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DR. PETER KRAC HT

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- W.O.L.L. Frühjahr 2013

Redaktion:

Tiny Brouwers (tb) Katja Gohsmann (kg) Hermann-J. Hoffe (hh) Daniela Köhler (dk) Carina Middel (cm) Heike Schulte-Belke (sb) Kerstin Thielemeier (kt) Rainer Zepernick (rz)

Weitere Autoren:

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Korrektorat:

Carina Middel

Gestaltung:

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ALFRED RIC HTER

Satz:

Druckerei Glade, Schmallenberg

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Laura Boucsein Tiny Brouwers Magdalene Fiebig Fotolia.de (Seite 78 u. 94) Katja Gohsmann Katharina Heidemann Thorsten Hinke Hermann-J. Hoffe Thomas Jessen Klaus-Peter Kappest Daniela Köhler Kur- und Freizeit GmbH Sabrina Voss (sabrinity) Rainer Zepernick

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für 4 Ausgaben 15,00 EUR inkl. MwSt. und Versandkosten

Die nächste Ausgabe erscheint am 14. Juni 2013.


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