Kultur

Was ist bloß los mit der Welt?

Predigtreihe und Kunstausstellung in der Stadtkirche

2022 veranstaltet die Evangelische Stadtkirchengemeinde in der Predigtreihe zur Passionszeit die Lesung „Weltuntergangsstimmung?! – Die apokalyptischen Reiter“. Hierbei wird Persönlichkeiten aus Kultur und Gesellschaft wie Dr. Philipp Gutbrod, Daniela Wagner oder Petra Gerster an den Passionssonntagen die Kanzel überlassen, um die Gottesdienstbesucher:innen zum Nachdenken anzuregen. Musikalisch werden die Gottesdienste u.a. von Anke Schimpf, Martin Landzettel und Christian Roß begleitet. Gleichzeitig wird die 7-wöchige Kunstausstellung „INDISKRET“ über intellektuelle Frauen im Exil während der Nazidiktatur vorgestellt: Die Künstlerin Tanja Leonhardt druckt künstlerisch bearbeitete Portraits zusammen mit handschriftlichen Textfragmenten auf großformatige Seidenbahnen. MN

6. März bis 10. April, Stadtkirchengemeinde Darmstadt, An der Stadtkirche 1, Darmstadt M www.stadtkirche-darmstadt.de

Willkommen zurück, Pinkes Nashorn!

Das 28. internationale „Starke Stücke“-Festival

Nachdem letztes Jahr das Theaterfestival nur digital und Open Air stattfand, kann sich das Rhein-Main-Gebiet freuen, „Starke Stücke“ endlich wieder auf Bühnen zu erleben. Dieses Jahr umfasst das Programm 21 Inszenierungen aus neun verschiedenen Ländern. Bei 100 Vorstellungen an 20 verschiedenen Spielorten vom 17. bis 28. März ist für die ganze Familie etwas dabei. Eine Vielfalt von Tanz-, Objekt- und Erzähltheater bis hin zu akrobatischen Stücken und Sound Performances öffnet verschiedene Zugänge zu Theater. Angefangen mit Inszenierungen für Kinder ab eins, ist das Festival generationenübergreifend. Es richtet sich an alle Menschen, unabhängig von sprachlichen und kulturellen Hintergründen. AA

Verflixtes 7. Mal wieder live

Darmstädter Krimitage

Krimifreunde dürfen sich wieder auf Lesungen und Gespräche auf dem roten Sofa freuen. Denn die 7. Darmstädter Krimitage finden live in der Bessunger Knabenschule statt. Krimitalker Michael Kibler und Christian Gude werden den Vorlesenden im persönlichen Gespräch manch kriminelles Geheimnis entlocken. Wieder sind eine Reihe der besten deutschsprachigen Krimischreiber:innen zu Gast, u. a. Eva Almstädt (Foto) mit einer Premierenlesung. An vier der fünf Abende gibt es die Autor:innen sogar im Doppelpack. Das vielversprechende Programm reicht vom klassischen Krimi über Politthriller bis hin zum historischen Krimi. Im Citydome wird „Sörensen hat Angst“ mit Bjarne Mädel in der Hauptrolle und als Regisseur gezeigt; zum Gespräch ist Autor und Drehbuchautor Sven Stricker eingeladen. FM

21.3. bis 26.3., Knabenschule, Ludwigshöhstr. 42, Darmstadt und Citydome Kinos Darmstadt. Eintritt: 12,- Euro; ermäßigt 10,- Euro oder einen übertragbaren Festivalpass für 60,- Euro. Vorverkauf: Bessunger Buchladen oder online über: M www.knabenschule.de M www.bessunger-buchladen.de

Wir bringen euch sicher wieder auf die Beine!

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Buch des Monats März 2022

Inger Christensen: „Sich selber sehen möchte die Welt“ Gedichte, Erzählungen und Essays aus dem Nachlass

Begründung der Jury (Auszug):

„Man hat die Welt nie richtig gesehen, wenn man sie nicht geträumt hat,“ heißt es im titelgebenden Essay des Bandes von Inger Christensen. Die 1935 geborene und 2009 verstorbenen dänische Autorin hat sich mit Gedichtbänden wie alfabet (dt. alphabet) und Sommerfugledalen (dt. Das Schmetterlingstal) in den Kanon der europäischen Poesiegeschichte der Moderne eingeschrieben. Sie erweist sich in diesem prachtvollen Band nicht nur als brillante Lyrikerin, sondern auch als Autorin eines intellektuell flirrenden erzählerischen Werks, als ruhige Weltenbeobachterin, in deren Aufmerksamkeit stets Befremdung in Blick und Stimme mitschwingt, in deren analytische Potenz sich auch surreale Elemente mischen. Die Essays machen vertrauter mit poetologischen und philosophischen Reflexionen der Autorin. Der Textauswahl des Herausgebers Klaus-Jürgen Liedtke sind Bilder des Malers Olav Christopher Jenssen beigegeben. Die Sorgfalt der Gestaltung dieses Bandes würdigt warm und eindrücklich die sinnend-kühle Klugheit der Sprach-

künstlerin, die Christensen war.. BEATE TRÖGER (JURY BUCH DES MONATS) herausgeben von Klaus-Jürgen Liedtke mit 96 Aquarellen von Olav Christopher Jenssen gebunden, 378 Seiten Verlag Kleinheinrich, Münster, 26. Januar 2022 ISBN 978-3-945237-53-3; 40,- €

Tatort Darmstadt

Neues Flipbook: 16 Kurzkrimis und Nachtaufnahmen

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Endlich gibt es auch einen Tatort Darmstadt; zwar nicht als Film, aber als Bildband, erschienen im Preface Verlag. 16 Krimiautor*innen von Barnert bis Zeizinger sind mit ihren Kurzkrimis dabei. Es geht um Dunkelheit und Finsternis, Eifersucht, Angst, Einsamkeit, Licht und Schatten. „Verbrechen spielen bei Weitem nicht immer in der Dunkelheit, wie die Krimi-Kurzgeschichten in diesem Buch deutlich zeigen, aber auch Statistiken. Denn nur manche Tat lässt sich im Schutz der Dunkel-WITH SPECIAL GUEST heit leichter ausführen, es kommt auf die Art des Verbrechens an.“, JOE SUMNER so Journalistin Bettina Bergstedt im Vorwort. Begleitet werden die Geschichten von rd. 200 großartigen Nachtaufnahmen Darmstadts von Oliver Stienen, die für Verleger Gerd Ohlhauser Auslöser zu diesem Band waren. MN

Disco Beats für mehr Hoffnung

Foto: Benjamin Weber

Saturday Night Fever im Staatstheater Die Story: Tony Manero, ein junger Italo-Amerikaner, aus einem Arbeitermilieu in der New Yorker Vorstadt Brooklyn, verbringt jeW Die Sounds der 70er und das Flair der New Yorker Disco-Szene den Samstagabend in der Disco „2001 Odyssey“, um dem tristen kommen mit Star Alexander Klaws in der Hauptrolle auf die Büh- Alltag zu entkommen. Er träumt von einem besseren Leben an der ne des Staatstheaters. Regisseur Till Kleine-Möller erzählt, dass Seite eines schönen Mädchens. es bei dem Stück um weit mehr geht als um Disco und Glamour. Der Film aus dem Jahr 1977 mit Musik der Bee Gees basierte auf der Reportage: „Tribal Rites of the New Saturday Night“, erschienen im New

Wenn man an „Saturday Night Fever“ denkt, sieht man John Tra- York Magazine. Bei der Version im Staatstheater wirken 16 Darstelvolta im weißen Anzug vor dem geistigen Auge. Passt das Musical ler:innen mit. Als Top-Star konnte Alexander Klaws, Schauspieler und auf die Bühne des Staatstheaters? Auch Till Kleine-Möller war über- Musicaldarsteller, gewonnen werden. „Er ist ein wunderbarer, intuitiver rascht von der Idee der Operndirektorin Kirsten Uttendorf. „Als ich Schauspieler, der eine tolle Arbeit leistet und auch zu einem kollegialen mich damit beschäftigt habe, habe ich schnell gemerkt, welche The- Miteinander beitrug“. Die Zuschauer:innen erwartet ein schneller Szemen darin brodeln, wie das Zerbrechen einer Clique, Freundschaf- nenwechsel, energiegeladene Choreografien und glamouröse Kostüme. ten, Rassismus, Liebe und Drogen“, erzählt der Regisseur. „Viele Für den Original-Sound sorgen 12 Live-Musiker:innen. Dinge, wie das Frauenbild damals, kann man heute so nicht mehr Der Film trug damals die Disco-Bewegung in die ganze Welt und auf die Bühne bringen. Wir bleiben aber in der Ästhetik der 70er schenkte den Menschen Hoffnung in einer trostlosen Zeit. Mal seJahre“. Von einer Broadway-Fassung und einer aus London hat er hen, was das Musical heute auslösen kann … MN sich die Rosinen rausgepickt. „Es ist eine geile neue Version ent- Tickets gibt´s auch bei FRIZZ Tickets, Rheinstr. 30, Darmstadt, Tel.: 0 61 51 / 915 888 standen“, so der Regisseur. M www.staatstheater-darmstadt.de Marije Maliepaard und Alexander Klaws

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Lebendige Interaktionen zum Livestream

Woche junger Schauspielerinnen und Schauspieler

W Nach Corona-bedingtem Abbruch vor zwei Jahren und einer digitalen Premiere im vergangenen Jahr kann man die Woche junger Schauspielerinnen und Schauspieler diesmal wieder live in Präsenz erleben. Vom 11. bis 25. März werden im Bensheimer Parktheater zentrale Gegenwartsthemen auf und neben der Bühne kunstfertig verhandelt.

Eine positive Erfahrung des Streamings vom vergangenen Jahr war, dass es den Raum, in dem das Festival wahrgenommen werden konnte, enorm erweitert hat. Daher wird es auch bei der aktuellen Ausgabe die Möglichkeit geben, sich digital zuzuschalten. Zum Wesen des Theaters, so die Macher der Woche junger Schauspieler 2022, gehöre aber wieder die „lebendige Interaktion zwischen den Darstellenden und dem Publikum.“ Nur im fiktionalen Bühnenspiel eröffneten sich Möglichkeiten alternativen Denkens, die „die Basis eines demokratisch verfassten Gemeinwesens“ ausmachten. Nicht nur für den begehrten Publikumspreis kann Petra Rettig deshalb die Bühne wieder freiräumen, auch für das etablierte Schulprojekt „Theaterkritik“. Gerade die intensive Auseinandersetzung mit Stücken und die Befähigung, darüber zu kommunizieren, habe in Pandemiezeiten gelitten, so die Verwaltungsleiterin des Parktheaters.

Fünf Aufführungen hat die Jury unter dem Vorsitz der Dramaturgin Dagmar Borrmann für die seit 1996 stattfindende Bensheimer Leistungsschau ausgewählt. Mit „Die Leiden des jungen Azzlack“ (11.) eröffnet das Schauspiel Leipzig die beiden Festivalwochen, mit „möwe.live“ fällt am Freitag (25.) der letzte Vorhang an der Hessischen Bergstraße. Weiter beschwören die Gastspiele „Die verlorene Ehre des (...)“, „FAUSTGretchen“ (22.) des Staatstheaters Kassel sowie „Liebe / Eine argumentative Übung“ (24., Foto) des Kosmos Theaters Wien zentrale Gegenwartsthemen wie Herkunft, Diversität und Selbstermächtigung. Die Wettbewerbsproduktionen zeigten zudem, dass komplexe Bühnenstoffe durchaus humorvoll verhandelt werden könnten. TH

Mehr Jazz wagen 2.0

Die Live!Jazz-Konzertreihe der Stadtkirche geht in die zweite Runde

W Der Frühling naht, die ersten warmen Sonnenstrahlen scheinen und mit ihnen hellen die Gemüter nach einem langen, grauen Winter auf. Pünktlich zum nahenden Frühlingsanfang geht auch die Live!Jazz-Reihe der Darmstädter Stadtkirche in die zweite Halbzeit.

Nachdem schon im Februar eine Vielzahl an Jazz-Darbietungen gezeigt wurde, sind im März weitere große Acts geplant wie das Quartett STAX, Matthias Schwengler oder Juliana da Silva.

Los geht es im März mit einem aufstrebenden Talent am deutschen Jazz-Himmel: STAX ist das Quartett um den Schlagzeuger und Komponisten Max Stadtfeld, das am Freitag, dem 4. März, in der Stadtkirche zu Gast ist. Seit 2013 lebt Max Stadtfeld in Leipzig, zunächst als Student und seit einigen Jahren als freischaffender Musiker. 2019 erschien das Debütalbum von STAX auf ACT Music. Zu der spannenden Besetzung des Quartetts gehört der irische Jazzmusiker Matthew Halpin (sax), Bertram Burkert (git) sowie Reza Askari (b).

Wie schon im Februar bleibt bei dem spannenden Live!Jazz-Programm kaum Luft zum Atmen: Mit „Soulcrane“ präsentiert Matthi-

Foto: Jean Gammas

as Schwengler am Freitag, dem 11. März, einen Klangkörper, der es glänzend versteht, Retro-Feeling und neue Ansätze unter einen Hut zu bringen. Bei ihrem zweiten Album „Another Step We Take“ arbeiten die vier Kölner Musiker Matthew Halpin (sax), Matthias Schwengler (tr), Reza Askari (b) und Philipp Brämswig (git) abermals gemeinsam kompositorisch an einem klanglichen Werk und bleiben mit dem warmen Charakter dieser Musik stets auf einem kammermusikalischen Niveau.

Warme Vibes folgen gegen Ende der Konzertreihe mit einem Hauch Brasilien: Die seit 20 Jahren in Deutschland lebende brasilianische Sängerin Juliana da Silva (Foto) wird das Stadtkirchen-Publikum am Sonntag, dem 20. März, fesseln – mit dem Juliana da Silva »Brasilian Jazz Projekt«, feat. Tony Lakatos, mit ihrer dynamisch-femininen Gesangsstimme, mit „Ausdruck, Gefühl, Verarbeitung von Emotionen“, wie die Sängerin selbst ihre Musik beschreibt. JT

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Saturday Night Fever Saturday Night Fever MUSIKTHEATER Musical von Robert Stigwood & Bill Oakes / Fassung von Ryan McBryde Saturday Night Fever Saturday Night Fever Saturday Night Fever Saturday Night Fever Saturday Night Fever Saturday Night Fever Saturday Night Fever Saturday Night Fever Saturday Night Fever Saturday Night Fever Saturday Night Fever Saturday Night Fever / Ensemblemitglied: Alexander Klaws (Musiktheater) Saturday Night Fever Gestaltung: Bureau Sandra Doeller / Foto: Neven Allgeier