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KOMMUNALWAHL

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KOMMUNALWAHLEN 14. März 2021 IN FRANKFURT

Es wird gewählt und das in äußerst angespannten Zeiten. Wie stellen sich die Parteien auf, welche Pläne haben sie mit Frankfurt und damit mit uns? 28 Parteien stellen sich zur Wahl. Wir haben einer Auswahl von Spitzenkandidat:innen Fragen gestellt. Fairerweise immer die gleichen. ›› Interview: Heidi Zehentner Räume unterteilt mit Plexiglasscheibens, die Wahlhelfer:innen sitzen mit FFP2Masken im Wahllokal. Der Wahlzettel ähnelt mit ca. 1,80 Metern Breite einer Tapete. 28 Parteien und Wählerinitiativen treten mit 1.105 Kandidat:innen für ››1) Welches sind Ihre wichtigsten Programm punkte für die Kommunalwahl in Frankfurt? die Stadtverordnetenversammlung an. Im Vergleich zu 2016 sind diesmal acht Listen 2) Corona. Welche Maßnahmen sind notwendig, hinzugekommen. So zum Beispiel die „Gartenpartei“, deren Ziel es ist, eine Bebau- welche nicht? ung der Kleingärten im Günthersburgpark zu verhindern. Oder Bernhard Ochs, der sich mit seiner Partei „Die Frankfurter“ für seinen Stadtteil Bornheim einsetzt. Jumas 3) Warum sollten die Frankfurter:innen Sie Medoff ist Vorsitzender der kommunalen Ausländerinnen- und Ausländervertre- wählen? Welche Chancen räumen Sie sich bei tung der Stadt Frankfurt und möchte der Stadt mit seiner Partei „Ich bin ein Frank- der diesjährigen Wahl ein? furter“ zu mehr Internationalität verhelfen. Kommunalwahl 2021. Genau genommen gibt es am 14. März drei Wahlen: die Wahl zur Stadtverordnetenversammlung, 4) Welche Koalitionen sind für Sie vorstellbar? zu den Ortsbeiräten und die Wahl des Ausländer- und Ausländerinnenbeirates.

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››WIR MÜSSEN NEU DENKEN: VOM KLIMASCHUTZ HER, VON DEN MENSCHEN HER, VOM GRÜN HER.‹‹

MARTINA FELDMAYER, DIE GRÜNEN

56 JAHRE, MUTTER EINES SOHNES

1) Die Klimakrise ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. In Frankfurt spüren wir das bereits.

Ich setze mich dafür ein, dass die Stadtentwicklung vom Klimaschutz her gedacht wird. Ich will mehr Grün und weniger Beton auf öffentlichen Plätzen und in den Quartieren. Bei neuen Planungen sollen Kaltluftentstehungsgebiete und Kaltluftschneisen erhalten bleiben. In einer Stadt der kurzen Wege für alle sollen neue Baugebiete so geplant werden, dass sie gut an den ÖPNV angebunden sind und eine attraktive Nahversorgung, Schulen und Kitas haben. Dann brauchen die Bewohner*innen auch kein eigenes Auto. Gleichzeitig müssen wir für bezahlbare Wohnungen sorgen. Luxussanierungen sowie kriminellen Verdrängungspraktiken wollen wir durch konsequente Anwendung und Ausweitung der Milieuschutzsatzungen begegnen. 2) Wir müssen das Infektionsgeschehen im Blick behalten, genauso wie die Belastung unseres Gesundheitssystems und die gefährlichen neuen Mutationen des Virus. Deshalb sind Kontaktbeschränkungen und Masken weiter notwendig. Mit den Impfstoffen werden wir Schritt für Schritt aus der Krise kommen, müssen aber noch vorsichtig sein. Für die Frankfurter Stadtpolitik müssen wir Konsequenzen aus Corona ziehen. Dazu gehört, dass wir unser Gesundheitswesen dauerhaft stärken, die Digitalisierung vor allem auch in Schulen voranbringen, einen Masterplan für eine lebendige Innenstadt entwickeln sowie dieje-1989 bis 1997: Studium slawische Philologie und Theater-, Film- und Fernsehwissen- nigen unterstützen, die besonders durch Corona gefordert schaften an der Goethe-Universität Frank- und betroffen sind. Kultur und soziale Infrastruktur sind furt, Abschluss: Magistra Artium unverzichtbar. 2006-2012: Stadtverordnete in Frankfurt, seitdem ist sie Mitglied im Hessischen 3) Ich stehe für die Bekämpfung der Klimakrise, für soziLandtag, stellv. Fraktionsvorsitzende Bünd- alen Zusammenhalt, Akzeptanz und Vielfalt und für die nis 90/DIE GRÜNEN, Fraktions-Spreche- Hälfte der Macht für Frauen. Als Spitzenkandidatin sehe rin für Klimapolitik und Umweltschutz, seit 2017 Mitglied beim Bund für Umwelt und ich sehr gute Chancen für die GRÜNEN insgesamt und Naturschutz Deutschland e. V. und der für mich persönlich. Wir kämpfen mit der CDU um Platz Hessischen Gesellschaft für Ornithologie Einsin Frankfurt. und Naturschutz e.V. 4) Eine Koalition mit starken Grünen.

NILS KÖSSLER, CDU

44 JAHRE 1) Unsere Schwerpunkte liegen dort, wo auch die Menschen in Frankfurt aktuell den größten Handlungsbedarf sehen: in der Verkehrspolitik und beim Wohnungsbau! Dabei stehen wir für eine Verkehrspolitik „mit Plan“, die niemanden bevormundet oder bewusst benachteiligt. Die CDU möchte ein umfassendes und gerechtes Konzept für Frankfurt aufstellen, in dem die Verkehrsmittel mit ihren jeweiligen Stärken und die Bedürfnisse aller berücksichtigt werden. Den ÖPNV müssen wir weiter ausbauen und deutlich attraktiver machen. Zudem wollen wir neue und moderne Ansätze für einen stadtverträglichen Lieferverkehr entwickeln. Die Knappheit beim Wohnungsangebot und damit die hohen Mieten bekommen wir nur in den Griff, wenn mehr und schneller Wohnungen gebaut werden. Um für alle bezahlbaren Wohnraum schaffen zu können, müssen z.B. Bebauungspläne viel schneller fertig werden. 2) Frankfurt hat die Pandemie bislang vergleichsweise gut bewältigt. Die Einschränkungen im Alltag sind zwar hart und belasten uns alle, erscheinen derzeit aber notwendig und angemessen. Mit dem Fortschreiten der Impfungen wird es wieder Lockerungen, zunächst für Schulen und Kitas, geben. 3) Als CDU treten wir dafür an, dass Frankfurt auch in Zukunft eine sichere Stadt ist, in der es für alle Arbeitsplätze und die richtigen sozialen Angebote gibt. Gemeinsam möchten wir unsere Stadt noch lebenswerter und nachhaltiger machen, auch in Krisenzeiten. Mit die- Studium: Jura u.a. in Lyon, Basel, Speyer und sem Ziel und den oben genannten Schwerpunkten tref- Brüssel. Zwölf Jahre Tätigkeit als Richter, seit Jahresfen wir genau die Bedürfnisse vieler Menschen in Frank- wechsel 2018/2019 verbeamtet (derzeit befurt. Deshalb hoffen wir, bei der Wahl eine deutliche urlaubt). Unterstützung durch die Wählerinnen und Wähler zu er- 2011: Wahl in die Frankfurter Stadtverordnetenversammlung. Seit 2013 als Fachsprehalten. cher der CDU-Fraktion für die Planungspolitik 4) Die CDU wird nach der Wahl keine Koalition mit den in Frankfurt am Main zuständig, im Juli 2019 extremen Parteien eingehen, also AfD und Linkspartei. zum Vorsitzenden an die Spitze der CDUFraktion gewählt.

››WÄHLE DIE PARTEI – SIE IST SEHR GUT‹‹

NICO WEHNEMANN, DIE PARTEI

32 JAHRE, JUNG, DYNAMISCH UND HÖRT DIE BESSERE MUSIK

1) „Die scheiß Mieten sind zu hoch“, „Verkehr ist keine Einbahnstraße“, „Die Wirtschaft(en) gehören wieder geöffnet“, „Niemand ist sicher (solange bei der Polizei Nazis arbeiten)“. Alle Themen sind mir extrem wichtig. Doch Frankfurt kann mehr. „Alle für Frankfurt“, „Bildung fängt mit ‚B‘, an“, „Frankfurt gestalten“, „Frankfurt neu denken“, „Mehr Frankfurt wagen“. Suchen Sie sich was aus. Auf jeden Fall gibt‘s bei uns „Pommes wie in Belgien“ …, der 19. Mai wird Feiertag („Tag der Eintracht“). 2) Die Seuche hat uns fest im Griff. Die Regierungen sind anscheinend unfähig, etwas dagegen zu unternehmen. Meine PARTEI geht mit dem Slogan „Wir impfen euch alle“: Anders als bei herkömmlichen Politikanbietern ist das kein leeres Versprechen, sondern als Drohung gemeint. Wer mich wählt, bekommt geimpft *Politikerehrenwort ... Ich mache das aus voller Überzeugung; für mich und meine Familie, für die Kneipen, die ich liebe, und für mein Land. 3) Ich wette auf 100% plus X (Das X steht für ÜberhangSeit fünf Jahren Politiker im Römer, hat mehrfach Oberbürger- mandate). Wir sind jetzt bereits mit einer Fraktion im meisterwahlen verloren und ver- Römer vertreten und ich habe vor, daraus mindestens zwei tritt im Römer die Auffassung, oder sogar drei Fraktionen zu machen. die Regierungskoaltion, wo es nur geht, gehörig anzupampen. 4) Koalitionen kommen für uns nur in Frage mit absoluter Machtperspektive. So wie ich das sehe, dienen sich die CDU, die Sozen und die grüne CDU gleichermaßen als Juniorpartner an. Ich selbst möchte ein sogenanntes „Superderzernat“ übernehmen – mit viel Geld und Mitarbeiter:innen, aber wenig Verantwortung. Wir sind da im Gespräch. Nazis von BFF und AfD kommen für uns nicht in Frage.

FRIZZ THEMA ››FRANKFURT SOZIAL, SICHER, VIELFÄLTIG, STARK – GEMEINSAM DURCH DIE KRISE. ‹‹

MIKE JOSEF, SPD

38 JAHRE 1) Der wichtigste Punkt ist, dass wir die soziale Stadt nach der Pandemie erhalten, dass wir um jeden Arbeitsplatz kämpfen! Darum bin ich stolz darauf, dass uns das bei Kaufhof gelungen ist. Das würde ich immer wieder tun, denn es geht um Menschen. Und eben deshalb müssen wir in unser Frankfurt inve- Studium: Politikwissenschaft, Geschichte stieren. In deutlich mehr bezahlbare Wohnungen, in unsere freie Kultur, in Busse und Bah- und Rechtswissenschaft an der Goethenen, Parks, Grünanlagen, in die Sicherheit und den Wirtschaftsstandort. Kostenlose Kitas, Universität Frankfurt am Main, günstiger Nahverkehr und den Mietenstopp für alle gibt es nur mit der Frankfurter SPD. Abschluss als Diplom-Politologe Seit 2010 Stadtrat für Planen und Wohnen Das Wichtigste sind mir dabei die Investitionen in die Bildung unserer Kinder. Wir müssen alles daransetzen, damit es nicht zu Brüchen in den Bildungsbiographien kommt. Jeder Cent, den wir hier „sparen“, holt uns mit Wucht in wenigen Jahren wieder ein. 2) Die Pandemie zeigt uns, dass wir mehr kommunale Steuerung brauchen. Wir sehen die Defizite im öffentlichen Gesundheitswesen, in den Schulen usw. Und wir sehen die hohen Begleitschäden. Existenzen sind bedroht. Ich baue darauf und bin sehr dafür, begleitend zu den Impfungen, den Schnelltests und der Kontaktnachverfolgung,-differenziert vorzugehen. Das heißt, jeder Spielraum, den wir uns erarbeiten, muss der Bildung, der Kinderbetreuung, den Pflegeeinrichtungen, aber auch der Kultur, der Gastronomie und dem Einkauf zugutekommen. 3) Wer ein soziales, starkes, sicheres Frankfurt will, muss SPD wählen. Wir wollen den Mietenstopp für die ganze Stadt. Mehr bezahlbare Wohnungen. Abschaffungen aller Bildungsgebühren. Mehr Lebensqualität, weniger Autos. Unseren Main zu der Lebensader der Stadt machen. Die Einhausung der A661. Den Lückenschluss U4 mit Anbindung der Goethe-Uni. Das 365-Euro-Ticket für Bus und Bahn für alle. Erhalt des freien Eintritts für Kinder und Jugendliche in Zoo, Museen und Palmengarten. Wir werden das Kindertheater bauen und die Mittel für die freie Kultur ausweiten. Wir werden um jeden Arbeitsplatz kämpfen. Es geht darum, dass Frankfurt lebenswert bleibt. Und ich glaube, wenn die Frankfurterinnen und Frankfurter kurz innehalten und überlegen: Will ich den sozialen Weg oder sollen wir uns tiefer in die Krise sparen, dann werden viele Menschen SPD wählen. 4) Keine mit Parteien, die ein menschenverachtendes Weltbild haben.

››JE STÄRKER DIE LINKE DESTO GERECHTER UND MENSCHLICHER DIE STADT! NÄMLICH: EINE STADT FÜR ALLE!‹‹

DOMINIKE PAULI, DIE LINKE

56 JAHRE, MUTTER EINES SOHNES

1) Unsere zentralen Themen Wohnen und Verkehr beschäftigen die Menschen in Frankfurt am meisten. Bezahlbarer Wohnraum ist knapp, viele Straßen und Siedlungen ersticken im Verkehr und die Fahrpreise sind zu hoch. Zu lösen ist das, indem mehr Sozialwohnungen gebaut sowie Bindungsfristen verlängert werden und im öffentlichen Personennahverkehr der Nulltarif eingeführt wird. Für viele ist auch das Thema Bildung enorm wichtig, also die Fragen nach Bildungsgerechtigkeit, fehlenden Betreuungsplätzen und der Sanierung der Schulen. Hier fordert die LINKE mehr Integrierte Gesamtschulen, vor allem in Stadtteilen, in denen es noch keine weiterführende Schule gibt, und die Sanierung der Schulgebäude endlich voranbringen. Zum Beispiel, indem mehr städtisches Personal dafür eingestellt wird, denn daran scheitert im Moment vieles. 2) Die Linke fordert eine ergänzende, kommunale Unterstützung, etwa einen Solidarfonds, der Mieter:innen, Solo-Selbständigen, Kulturschaffenden, Kleingewerbetreibenden, Obdachlosen etc. in pandemiebedingter wirtschaftlicher Notlage helfen soll. Studium: einige Semester u.a. Jura und 3) Damit Politik für die Menschen gemacht wird und Skandinavistik nicht länger die CDU bestimmt, wie sich Frankfurt Tätigkeit als Marktforscherin und Einzel- entwickelt, zum Beispiel indem sie jetzt ernsthaft über händlerin in der Textilbranche 2005: politisches Engagement in der eine Senkung der Gewerbesteuer nachdenkt, aber im neu gegründeten WASG, später dann sozialen Bereich sparen will. in der LINKEN. Seit 2006 in der Kom- 4) Die LINKE will einen ernsthaften Politikwechsel munalpolitik. Erst als Ortsbeirätin und seit 2011 auch als Stadtverordnete und in Frankfurt. Gesprächen darüber, wie wir das hinbeFraktionsvorsitzende der LINKEN im kommen könnten, werden wir uns nicht versperren. Römer.

››WAS WIRKLICH ZÄHLT – BILDUNG, DIGITALISIERUNG, WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG‹‹

ANNETTE RINN, FDP

61 JAHRE 1) Wohnungspolitik: Notwendig sind die Ausweisung von Bauland, die schnellere Fertigstellung von Bebauungsplänen, die Erleichterungen bei Baugenehmigungen sowie bessere Abschreibungsmöglichkeiten. Dies kombiniert mit einem Freibetrag bei der Grunderwerbssteuer von 500 000 € für die erste selbstgenutzte Immobilie bewirkt, dass Wohneigentum erschwinglicher wird. Mietpreisbremsen, Milieuschutz-Satzungen und politisch motivierte Eingriffe in den Mietspiegel sind dagegen ungeeignete Maßnahmen zur Überwindung der Wohnungsknappheit. Verkehr: Verlängerung der U4 in Richtung Norden mit Anbindung des Campus Westend an den Hauptbahnhof. Verlängerung der U5 zum Frankfurter Berg. Verlängerung der U2 und der U7 jeweils bis Bad Homburg. Entzerrung von Kfz- und Radverkehr: echte Fahrradstraßen parallel zu Hauptverkehrsachsen. Am nördlichen Mainufer in beide Richtungen jeweils eine Kfz- und eine Radspur. Wirtschaft: Masterplan Industrie weiterentwickeln, die Ziele und Projekte umsetzen. Gewerbe- und Industriestandorte müssen den Firmen die Möglichkeit zur Expansion und auch eine zeitgemäße digitale Infrastruktur bieten. Das Gewerbeflächenentwicklungsprogramm realisieren und so neue Industrie- und Gewerbeflächen entwickeln. Der Osthafen als klassischer Industriestandort muss erhalten bleiben. Konzeptentwicklung für die Innenstadt, die den vielfältigen Ansprüchen an den Einzelhandelsstandort genügt. Mit kundigen Institutionen ein Gründerkonzept entwickeln. Sicherheit: Optimierung der Zusammenarbeit zwischen Stadt- und Landespolizei für eine wirksame Kriminalitätsbekämpfung. Polizeistation für die Hauptwache. Videoüberwachung nur dort installieren, wo sie verhältnismäßig ist. Aktionsplan für Sauberkeit und gegen Vermüllung öffentlicher Räume entwickeln als Beitrag zu mehr Sicherheit. 2) Die Lage bleibt nach wie vor angespannt, vorsichtige Lockerungen zuerst bei Kitas und Schulen sowie im Einzelhandel und der Gastronomie. Studium: Anglistik und Betriebswirtschafts3) Die FDP steht für beste Bildung, eine starke Wirtschaft, Digitalisierung, ei- lehre in Frankfurt Fraktionsvorsitzende sowie finanz- und verne leistungsfähige Infrastruktur und geordnete Finanzen. Wir hoffen auf 9 % kehrspolitische Sprecherin der FDP-Frakplus X. tion im Römer. Mitglied im Verkehrsaus4) Eine Koalition mit Der Linken und der AfD schließen wir aus, alles andere schuss der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung. ergibt sich nach der Wahl.

››ZUKUNFT – MADE IN EUROPE‹‹

EILEEN O‘SULLIVAN, VOLT

24 JAHRE

1) Was uns von anderen Parteien unterscheidet, ist die konsequente Anwendung unseres „Best-Practice“-Ansatzes. Für lokale Probleme, die wir auf der Basis gemeinsamer Werte identifizieren, suchen wir Ansätze, die anderswo in Europa bereits funktionieren.

Die Wohnungsknappheit kann nur durch den Bau neuer Wohnungen und die Reduzierung von Leerstand gelöst werden. Wir fordern daher mehr städtischen Wohnungsbau, im Stile Wiens, und eine Leerstandssteuer wie in

Vancouver. Der Fokus unserer Verkehrspolitik ist die Schaffung einer Fahrradinfrastruktur nach Kopenhagener

Vorbild. Durch Ausbau des Netzes und der Kapazitäten sowie durch die Erhöhung der Pünktlichkeit wollen wir einen ÖPNV auf dem Niveau von Zürich erreichen. Wir wollen wie in Estland städtische Verwaltungsprozesse durch digitale Lösungen vereinfachen, um bürokratische Hürden für Unternehmer*innen abzubauen. Die Sicherheitskräfte der Stadt möchten wir durch präventive Konzepte wie „Housing-First“ in der Obdachlosenhilfe, einen liberalen Ansatz in der Drogenpolitik und Projekte gegen Rassismus entlasten. 2) Corona zeigt, dass die Digitalisierung in allen Bereichen der Frankfurter Stadtpolitik endlich ernst genommen werden muss. Aktuell hapert es vor allem an der Umsetzung und an politischem Willen. Wir fordern eine Neuorganisation der städtischen Digitalisierung im Stile Barcelonas. 3) Viele Herausforderungen, vor denen wir in Frankfurt stehen, teilen wir mit Menschen aus anderen eu-

Studium aktuell: Politikwissenschaften an der Goethe-Universität. ropäischen Metropolen. Als Partei, die in ganz Europa aktiv ist, finden wir immer wieder Lösungswege, die in einer nationalen Partei nie zustande-

Ausbildung: Kauffrau für Büromanage- kämen. ment Seit 2018 bei Volt, 2019 Kandidatin für die Europawahl 4) Unsere Priorität ist, dass wir mit unseren Forderungen möglichst viel bewegen können.

Mitglied des Vorstands der europäischen

Dachorganisation VOLT Europa

Klimakrise bekämpfen „FRANKFURT NEU DENKEN“, FORDERN DIE GRÜNEN

Die Frankfurter GRÜNEN machen in ihrem Programm zu den Kommunalwahlen deutlich, dass Frankfurt bei der Bekämpfung der Klimakrise große Herausforderungen zu lösen hat. Sie legen aber auch dar, dass mit der Bekämpfung der Klimakrise große Chancen einhergehen: Eine grünere, nachhaltige Stadt mit menschenfreundlichem Verkehr und hoher Aufenthaltsqualität.

„Frankfurt neu denken“, ist das Motto der Frankfurter GRÜNEN für die Kommunalwahl. Die Klimakrise ist eine existenzielle Bedrohung für die Menschheit und der Ausgangspunkt der grünen Überlegungen. Der Ausstoß von klimaschädlichen Stoffen muss sehr schnell sehr deutlich reduziert werden. Um die Paris-Ziele zu erreichen, muss Deutschland und damit auch Frankfurt bis 2035 klimaneutral werden.

KLIMAKRISE SOZIAL GERECHT BEKÄMPFEN Diese tiefgreifenden Veränderungen dürfen aber nicht zu sozialen Verwerfungen führen. In Frankfurt sind die Kosten des Wohnens das soziale Problem der Gegenwart. Die Bekämpfung der Klimakrise muss sozial gerecht geschehen. Frankfurt braucht bezahlbaren und klimaneutralen Wohnraum und muss auf die bereits deutlich gestiegenen Temperaturen, die Trockenheit und das massive Artensterben reagieren. Bereits jetzt sterben in den heißen Sommern deutlich mehr Menschen als gewöhnlich. Und bereits jetzt befinden wir uns im größten Artensterben seit dem Aussterben der Dinosaurier.

VOM GRÜN HER DENKEN Die Grünen fordern, den Kampf gegen die Klimakrise in den Mittelpunkt der Politik zu stellen. Sie identifizieren vor allem die Energie-, Wärme- und Verkehrswende als Kernbereiche. In allen drei Bereichen konnten die Grünen mit der „Klimaallianz“, die die Frankfurter Koalition 2019 beschlossen hat und die 30 Maßnahmen in relevanten Bereichen umfasst, bereits wichtige Erfolge erzielen. Sie machen aber klar: Es sind noch viel mehr Anstrengungen nötig. Alle Planungen wollen sie in Zukunft auf ihre Folgen für das Klima überprüfen. Die Stadtplanung wollen sie „vom Grün her“ denken, massive Anstrengungen bei der Begrünung von Fassaden, Straßen und Plätzen unternehmen, erneuerbare Energien ausbauen und Gebäude energetisch verbessern.

BEZAHLBAREN WOHNRAUM BEREITSTELLEN Zugleich machen die Grünen klar, dass „der Wohnungsmarkt so gestaltet sein muss, dass er den Bedarf nach Wohnraum befriedigt und nicht den Bedarf von Kapitalgeber*innen nach möglichst hoher Rendite“. Konkret fordern sie deutlich höhere Anteile von gefördertem Wohnungsbau im Neubau (sie streben eine Verdoppelung der bisher vereinbarten 30% an), wollen über eine strategische, aktive Bodenpolitik auf die Preise einwirken und zum Beispiel den Erbpachtzins konzeptabhängig deutlich senken, die Programme zum Ankauf von Belegrechten und für die Ausübung von Vorkaufsrechten stärken und eine „Allianz für bezahlbaren Wohnraum“ gründen. Sie sehen Potenziale bei der Nachverdichtung und der Umwandlung von Büro- in Wohnraum und setzen dabei immer auf eine „doppelte Innenentwicklung“ - mehr Dichte und mehr qualifiziertes Grün.

VERKEHRSWENDE VORANBRINGEN Wesentlichen Anteil an den CO2-Emissionen hat auch der Verkehr. Die Grünen wollen Frankfurt bei der Verkehrswende entschlossen voranbringen. Sie versprechen mehr Platz für Menschen, mehr Aufenthaltsqualität, bessere Luft und weniger Unfälle. Mit einer Kombination aus dem Ausbau von Rad- und Fußwegen sowie des öffentlichen Verkehrs, niedrigeren Preisen im öffentlichen Nahverkehr und dem beschleunigten Ausbau von umweltverträglichen Antrieben wollen die Grünen auch im Bereich Verkehr eine nachhaltige, menschengerechte Stadt erreichen.

DAS FRANKFURT DER ZUKUNFT Wenn es nach den Grünen geht, ist das Frankfurt der Zukunft eine klimaneutrale Stadt mit erneuerbaren Energien, begrünten Fassaden, zugänglichen Grünflächen und nachhaltiger Mobilität. Dass das viele Veränderungen bedeutet, machen die Grünen im Wahlprogramm klar (nachzulesen unter gruene-frankfurt.de/kwp_2021), aber sie machen auch Mut und zeigen, dass sie diese Veränderungen aktiv und mit allen Frankfurter*innen angehen wollen.

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