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BÜHNE

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KUNST

KUNST

›› 10./11./12./15./16./24./25./29./30./31.8., Burgfestspiele, Bad Vilbel, 20.15 Uhr ab 27,80 € Infos & Tickets: (06101) 55 94 55, kultur-bad-vilbel.de/burgfestspiele nnnn n

Samuel Ratchett ist tot. Ermordet in seinem Bett im Schlafwagen des berühmten Zuges auf dem Weg von Istanbul nach London. Der belgische Privatdetektiv Hercule Poirot (Andreas Krämer), eigentlich privat unterwegs, wird gebeten, den Fall aufzuklären. Da der Zug wegen Schneeverwehungen halten muss, kann niemand hinein oder hinaus – der Täter oder die Täterin befindet sich also noch an Bord. Alle Mitreisenden sind verdächtig, haben aber auch ein Alibi: der Eisenbahndirektor, der französische Schaffner, ein britisches Liebespaar, eine russische Prinzessin, die ungarische Gräfin, Ratchetts Sekretär, die Missionarin und die herrlich laute Amerikanerin. Die verwirrenden Ermittlungen können beginnen … Regisseurin Adelheid Müther bringt den bekanntesten Krimi von Agatha Christie aus dem Jahr 1934 als Bühnenfassung von Ken Ludwig nach Bad Vilbel. Spartanisch historisch auf der Bühne links die Schlafabteile, rechts der Salon, in dem alle in ihren eleganten Kostümen zusammenkommen wie Puzzleteile. Das textlastige Stück mit den eigenwilligen Charakteren ist gut besetzt und bietet einen unterhaltsamen (Krimi-)Abend – auch wenn die Auflösung vielen bekannt ist.

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Die glückliche Täuschung

›› 29.7., 30.7., 3.8., 5.8., 6.8., Musikpavillon im Palmengarten, Frankfurt, 20 Uhr ab 32,90 € Infos & Tickets: 069 13 40 400, kammeroper-frankfurt.de nnnn n

Endlich wieder Kammeroper! Herzog Bertrando tänzelt herrlich stutzerhaft über die Bühne. Isabella, die er als junge Ehefrau verstoßen hat, drückt dennoch sein Bildnis an die Brust. Und Schurke Ormondo, vermeintlicher Freund des Herzogs, versucht erneut, das Paar auseinanderzutreiben. Da weiß man wieder, welche Leichtigkeit des Seins man in den Pandemiejahren vermisst hat. Die Kammeroper feiert ihr 40-jähriges Bestehen mit Gioachino Rossini. Für den venezianischen Karneval komponierte er 1812 mit nur 20 Jahren den Einakter „Die glückliche Täuschung“. Das burleske und tragische Spiel um Verrat, Liebe, Treue und Täuschung scheint wie gemacht für einen Sommerabend in der Konzertmuschel im Palmengarten. Das Orchester ist noch nicht wieder voll besetzt, überzeugt aber unter der Leitung von Daniel Stratievsky, der auch Klavier spielt. Besonders schön die Terzette von Herzog (Florian Wugk), Isabella (Jana Raine) und Terrabotta (Jared Ice), der sie einst gerettet und als Tochter angenommen hat. Das letzte Wort hat ein Blinder (Philipp Hunscha), der nicht ist, was er zu sein scheint und das Geschehen auf der Bühne fortlaufend mit weisen lyrischen Texten von Chamisso bis Shakespeare kommentiert: Ein ebenso witziger wie symbolischer Regieeinfall von Altmeister Rainer Pudenz. Stephanie von Selchow

Au revoir Francfort

›› 2.8., Comoedia Mundi Theaterzelt am Museumsufer (unterhalb des Filmmuseums), gegen 20 Uhr Eintritt frei! Infos: (0151) 26 93 97 81 comoedia-mundi.de VORANKÜNDIGUNG

Es gibt sie – diese magisch schönen Orte, die den Sommer in Frankfurt zu einem besonderen machen. Comoedia Mundi, das Theaterzelt am Museumsufer, gehört dazu. Am 2. August heißt es dort „Au revoir Francfort“ mit Loes Snijders (Gesang) und Jürgen Mayer (Gitarre, Klarinette). Das Motto: „Alles muss raus! Aus der Seele, aus der Kehle und aus den Kühlschränken.“ Der Getränkeausverkauf im Caféwagen wird von hauchzarten bis trinkfesten Liedern aus Loes Snijders Kehle begleitet. Der Freiburger Musiker Jürgen Mayer begleitet das Melodienpotpourri. Bei freiem Eintritt sind Spenden willkommen. Wer die grandiose Comoedia Mundi-Inszenierung „Sorbas“ mit Loes Snijders und Fabian Schwarz in Frankfurt verpasst hat, könnte einen Ausflug nach Bayern unternehmen. Vom 26. August bis zum 17. September gastiert das Zelttheater im schönen Regensburg. Lohnenswert, weil man sich nach der Inszenierung nachhaltig gestärkt und etwas weiser fühlt, denn „Sorbas“ nach dem Roman von Nikos Kazantzakis ist in Stück über die Fähigkeit, niemals aufzugeben und die Freude am Leben auch unter widrigen Umständen zu bewahren. Mit eindrucksvoller darstellerischer Kraft in Szene gesetzt von Loes Snijders und Fabian Schwarz. Antje Kroll

© Loes Snijders

Sister Act

Die Nachtclubsängerin Deloris ist auf der Flucht vor ihrem ehemaligen Liebhaber, den sie bei einem Mord beobachtet hat. Ihr ehemaliger Schulfreund, der Polizist Eddie, versteckt sie, als Nonne verkleidet in einem Kloster. Nach einer turbulenten Eingewöhnungsphase wird sie zur idealen Chorleiterin des Nonnenchores, der endlich wieder Menschen und sogar den Papst in die Kirche lockt. ›› 1./2./3./8./17./18.8., 1./2./3.9., Burgfestspiele Bad Vilbel, 20.15 Uhr, 31.7, 7.8., 4.9, 18.15 Uhr, 5./6.8., Burgfestspiele Dreieichenhain, 20 Uhr, ab 24,80 € Infos & Tickets: (06101) 55 94 55, kultur-bad-vilbel.de/burgfestspiele

Night of Dance Volume 2

Das ID_Tanzhaus Frankfurt Rhein-Main lädt als Kooperationspartner des Sommer-werft-Festivals an zwei Abenden zur „Night of Dance“ auf der Weseler Werft ein und co-kuratierte dafür ein Programm mit lokalen und regionalen Künstlerinnen und Künstlern aus den Bereichen Tanz, Performance und Tanztheater. Yinfu Gaos Soloperformance „Mulans“ (Foto) basiert auf einer Recherche der Geschichte des Feminismus in China. ›› 1.8., Weseler Werft (Mainufer in der Nähe der EZB), 21 bis 23.45 Uhr, Eintritt frei Infos: (069) 94 14 77 17, idtanzhausfrm.de/de/ projekte/tanzkalender/night-of-dance-volume-2

Odyssee

Das NN Theater erzählt die Odyssee als Geschichte von starken Frauen, zerbrechlichen Männern, Leid, Schuld und Mut. Gespickt mit faszinierenden Parallelen zur Moderne: Brutale Herrscher, Geschlechter(un)gerechtigkeit, Erfindungsreichtum, Sehnsucht und vor allem Hoffnung, dass sich schwierige Zeiten wieder normalisieren, auch wenn es kein Zurück mehr in das Alte geben kann. ›› 11.8., Burgfestspiele Dreieieichenhain, Burgruine, 20 Uhr, 19 €, Infos & Tickets: (06103) 6 0000, buergerhaeuser-dreieich.de/burgfestspiele

Houellebecq. Serotonin. Eine Eurovision

Theaterstück nach dem Roman von Michel Houellebecq, dessen Protagonist der Welt nichts zu geben hat und dem die Welt nichts gibt. Ein Wunderdoktor verschreibt ihm eine kleine weiße, ovale, teilbare Tablette, und wie in einem Stück von Molière lässt ihn das Mittel immerhin noch schwarzgallig weiter am Leben teilnehmen. ›› 26.8. (Premiere), 27./28.8., 2./3./4./9./10./ 11./16./17./18./23./24./25.9, 20 Uhr, 20, erm. 7 bis 14 €; 12.9., Haus am Dom, 19.30 Uhr, Theaternachlese zu Serotonin, Diagnose Depression: Podiumsdiskussion und Publikumsgespräch, Eintritt frei, Infos & Tickets: (069) 43 05 47 33, theaterwillypraml.de

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