›› UNI FRIZZ FORUM
Texte: Daniela Halder-Ballasch & Jürgen Mai
STUDENTISCHES WOHNEN
300 Wohnungen gebaut, 150 in Planung ›› wohnraum-gesucht.de
Die Wohnsituation für Studierende in Frankfurt ist weiterhin angespannt. Zur Erinnerung: Mit einer Versorgungsquote von gerade einmal 7,5 Prozent öffentlich geförderten Wohnraums liegen das Rhein-Main-Gebiet wie auch Frankfurt seit Jahren unter dem Bundesdurchschnitt von ca. 10 Prozent. Trotzdem gibt es immer mal wieder Grund zur Freude: Im September hat das Frankfurter Studentenwerk die neuen Studierendenwohnhäuser in der Ginnheimer Landstraße in der Nähe des Sportcampus der Goethe-Uni eröffnet. Drei Jahre wurde an den 297 möblierten Einzelappartements, davon fünf barrierefrei, mit eigenem Duschbad und Küchenzeile gebaut. Sie sind 20 m² groß und kosten 350 Euro inklusive aller Nebenkosten. Auch an die Umwelt wurde gedacht: Die Energie wird über eine Photovoltaikanlage gewonnen. Die Außenanlagen sind mit Obstbäumen bepflanzt und es gibt Gemeinschafts-, Fitness- und Waschmaschinenräume sowie einen Garten, wo die Anwohner Kräuter- und Gemüse anbauen können, die sie zum Beispiel in der Gemeinschaftsküche in Haus 39b verwenden können. Nicht neu gebaut, aber dafür energetisch, technisch und organisatorisch modernisiert wurden sechs der acht Gebäude des Studentenwohnheims Friedrich-Dessauer-Haus im Stadtteil Hausen. Der Bau aus den 60ern war in die Jahre gekommen und erstrahlt nun in neuem Glanz. Auch nach der Sanierung bleibt das Wohnen bezahlbar: inklusive aller Nebenkosten und WLAN-Anschluss kosten die 442 Zimmer 290 bis 338 Euro warm. Außerdem plant der Bauverein Katholische Studentenheime e. V. auf dem Gelände des Studentenwohnheims einen Neubau mit rund 150 Wohneinheiten. Unter dem Motto „Neue Stadt. Neues Studium. Neues Zuhause?“ ruft das Frankfurter Studentenwerk Vermietende auf, an Studis zu vermieten. Die Wohnraumkampagne unter www.wohnraum-gesucht.de appelliert an Bürgerinnen und Bürger, bezahlbaren Wohnraum für Studierende zur Verfügung zu stellen.
REMAKE. FRANKFURTER FRAUEN FILM TAGE
„… weil nur zählt, was Geld einbringt“ ›› 23.-28.11., remake-festival.de
Bereits zum dritten Mal lädt die Kinothek Asta Nielsen zum Remake-Festival. Vom 23. bis 28. November lautet in diesem Jahr das Schwerpunktthema „…. weil nur zählt, was Geld einbringt – Frauen, Arbeit und Film“. Das Programm erkundet den Themenkomplex Arbeit im Film, und die Macher:innen haben wie immer tief in den Archiven gegraben, um passende Werke zu finden, die die Filmarbeit von Frauen in Geschichte und Gegenwart dokumentieren. Zum Beispiel „Shoes“ von 1916. Mit ihm hat Lois Weber, eine der berühmtesten der frühen US-amerikanischen Regisseurinnen, einen Film über die soziale Not, die Sehnsüchte und Träume einer Verkäuferin aus der Arbeiterklasse geschaffen. Die Aufführung am 25.11. findet im Schauspiel Frankfurt statt und wird begleitet von im Auftrag der Kinothek entstandener, frisch komponierter Musik der niederländischen Stummfilmpianistin Maud Nelissen. Alle weiteren Filme werden im Pupille Kino gezeigt, oft begleitet von Rahmenprogramm und Diskussionsrunden.
© Eye Filmmuseum
TICKER Zum 20. Mal wurde der 1822-Universitätspreis für exzellente Lehre vergeben. Der 1. Preis (15.000 €) ging an Dr. Markus Fauth vom Institut für Biowissenschaften, Dr. Lena Schönwälder (Institut für Romanische Sprachen und Literatur) und Dr. Markus Lindner (Institut für Ethnologie) wurden Zweite und Dritter. +++ Professorinnen verdienen weniger als Professoren: Zu diesem Ergebnis kommt eine Auswertung des Statistischen Bundesamts, die der Deutsche Hochschulverband veröffentlicht hat. Berücksichtigt man neben den Grundgehältern auch individuelle Leistungsbezüge, so variieren die durchschnittlichen Bezahlungen zwischen Professor:innen umso mehr, je höher die Karrierestufe ist. + + + Mit einem Wert von 7,7 Prozent ist der Anteil der Teilzeitstudierenden in Deutschland so hoch wie noch nie zuvor. + + + Seit diesem Wintersemester bietet die Frankfurt University of Applied Sciences (UAS) den achtsemestrigen Bachelorstudiengang Angewandte Pflegewissenschaft an. Das Angebot ist auch eine Reaktion auf den seit Jahren bundesweit bestehenden Mangel an hochschulisch qualifizierten Pflegefachpersonen. + + + Der Förderatlas der Deutschen
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Forschungsgemeinschaft (dfg.de/sites/foerderatlas2021) liefert Kennzahlen zur öffentlich finanzierten Forschung in Deutschland. Mit 200,6 Millionen Euro an eingeworbenen DFG-Geldern liegt die Goethe-Uni auf Platz 16. Angeführt wird das Ranking von den beiden Münchner Hochschulen LMU und TU. + + + Vizepräsidentin Martina Klärle wird die Frankfurt UAS verlassen. Die Umweltwissenschaftlerin tritt zum 1. Februar 2022 das Amt der Präsidentin der Dualen Hochschule Baden-Württemberg an. + + + Mietpreise für Studierende steigen weiter. Dies zeigt der Studentenwohnreport 2021 des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Frankfurt liegt hinter München und Stuttgart auf Rang 3 der teuersten Hochschulstandorte. + + + Wenn am 10. Dezember in Stockholm die Nobelpreise verliehen werden, ist auch ein Frankfurter dabei: Benjamin List, heute Direktor am Max-Planck-Institut (MPI) für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr, erhält den Nobelpreis für Chemie zusammen mit David W.C. MacMillan für die Entwicklung der asymmetrischen Organokatalyse. List ist gebürtiger Frankfurter und hat 1997 an der Goethe-Uni promoviert.
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