grafischer garten

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MUSEUMSNACHT BERN 05 – WIEDER WELTKLASSE IM BOGA. ZUM LETZTEN MAL? Ein botanischer Garten ist ein “Pflanzenpark”. Seine Bewohner hüpfen nicht rum und geben kaum Töne von sich. Diese Stille macht den BOGA leichter übersehbar und so zum Spielball divergenter Interessen: für die Wissenschaft ist er ein Labor, für die Politik ein Kostenfaktor, für die Kunst ein einzigartiger Ausstellungsraum und fürs Publikum ein Ort der Entspannung. Gerade darum, um das Juwel BOGA für die Öffentlichkeit zu bewahren, wurde vom Industriellen Ruedi Styner die Stiftung für den Botanischen Garten gegründet und sehr generös dotiert. Nun wärs naiv zu glauben, dass in Bern Mäzene willkommen wären. Beispiele wie das Zentrum Paul Klee (Maurice Müller) und der Progr (Hansjörg Wyss) zeigen, wie schwer sich politische und akademische Eliten damit tun, Goodwill und Mittel entgegenzunehmen. Zu lange war man auf die Wirtschaft nicht angewiesen, und jetzt wo mans ist, fehlt die “Routine”, mit grosszügigen Geschenken in gleicher Weise umzugehen. Auch der BOGA durchlebt in dieser Beziehung eine diffizile Zeit mit ungewissem Ausgang. Wie schade! Denn in den vergangenen Jahren ist es dem hochmotivierten BOGA-Team und der Stiftung gelungen, den BOGA der Wissenschaft auch in seiner Rolle als stark frequentierter Kulturtreffpunkt zu erhalten – die Museumsnächte mit Franz Gertsch, Adrian Frutiger, Rudolf Mumprecht, René Rüegsegger und heuer Büro Destruct sind nur glanzvolle Spitzen einer grossen kulturellen Vielfalt. – Der wahre Reichtum des BOGA ist das filigrane Gleichgewicht von Lehre/Forschung, Freizeit-Oase und Kultur. Dieses Gleichgewicht zu stören wäre töricht. Klaus Ammann und Susanne Bommeli

PROF. DR. KLAUS AMMANN Direktor BOGA

SUSANNE BOMMELI Präsidentin der Stiftung für den Botanischen Garten


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MUSEUMSNACHT BERN 05 IM BOGA: AUS KOMMUNIKATION WIRD KUNST ACT 1 Das Konzept für 2005 entstand während der Ausstellung 2004: Frutiger-Mumprecht-Rüegsegger begeisterten Tausende und forderten geradezu nach einer Fortsetzung. Und für Kommunikationsdesign gibt’s in Europa (Japan und die USA bilden eigene Universen), eine Top-Adresse: burodestruct.net, Bern. Ihre Arbeiten an der Schnittstelle von Kunst, Grafikdesign und Werbung kannte ich aus Kulturaffichen und einschlägiger Literatur, die Macher selbst kannte ich nicht. Meine Befürchtung, es mit Desperados oder abgehobenen Designsnobs zu tun zu bekommen, war unbegründet. BD sind fünf Persönlichkeiten mit jener natürlichen Würde, die aus Talenten Künstler macht. Für die Museumsnacht 05 bekam BD freie Hand. ACT 2 Auch aus bestem Berner Holz sind die Rock-Virtuosen Carlo Brenni und Pesche Gurtner – vereinigt als Fratelli Spinelli. Möge ihr BOGA-Song im Palmensound die Hitparaden stürmen. ACT 3 Endlich Realität: Die Original Buchstabensuppe von Knorr in einer BOGA Limited Edition. Die Tüte hat René Rüegsegger zu verantworten. Genauso wie das exzellente Design des vorliegenden Booklets. Lahor Jakrlin

für

LAHOR JAKRLIN Creation Director Fruitcake


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BÜRO DESTRUCT – EIN LEBENSGEFÜHL IM REALDESIGN Wer BD sucht, wird vielfach fündig. Im Internet, Buchhandel, in Veranstaltungsaffichen und in Diskussionsrunden, wenns um heutiges Design geht. BD ist ein Phänomen und gleichzeitig ein Phantom. BD hat eine geballte Schaffenskraft in Illustration, Typografie, Fotomontage, Multimedia und 3D, alles vereinigt in Werbegrafik, Kommunikationsdesign und Objektgestaltung. Unzählig sind die Eventflyer, die im Atelier an der Wasserwerkgasse entstehen, denn wo zeitgenössische Performances angeboten werden (Wasserwerk, Reithalle, Dampfzentrale, Mokka), ist BD omnipräsent. Mittlerweile noch zahlreicher sind Publikationen, Buchwerke, Events und Ausstellungen, die dem Schaffen der fünf Avantgardisten gewidmet sind. So entstand fast so etwas wie Tradition – auch wenn «Tradition» eine lange Geschichte und nachhaltige Wirkung beansprucht. Die BD-Tradition ist in einem eigenständigen prägenden grafischen Stil begründet, der von der Pop Art der 60-er bis zum Hi-Tec-Symbolismus der Gegenwart reicht und darin eine eigene Design- und Heraldik-Sprache

Oben, von links nach rechts: MB Marc Brunner, HEIWID Heinz Widmer. Vorne, von links nach rechts: H1 Heinz Reber, MORITZ Moritz Adler, LOPETZ Lorenz Gianfreda.


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findet. Es wäre aber verlorene Zeit, im Werk von BD eine Reduktion zu suchen! BD-Ästhetik ist reich an Formen, Farben, Nuancen und verspielten Details; alles hyperhelvetisch ausgewogen und ausbalanciert. Selbst Chaos und Wildwuchs haben bei BD eine bisweilen strenge Ordnung. Würde Barock neu erfunden, er käme vermutlich auch von Büro Destruct. Es ist nicht schwer, mit BD in Kontakt zu treten. BD ist – anders als Etoy-Agents – lokal real und die fünf Künstler sind aufmerksame, analytische Zuhörer. Aber es ist schwieriger, an sie als Individuen heranzutreten. Sie stellen sich nicht ins Zentrum (es sei denn ironisierend). Darum verzichten sie auf die Konstruktion einer Geschichte (eine Vitae von BD müssen sich Interessierte selbst zusammenstellen!*) oder Zukunftsvision. BD lebt im Jetzt, im aktuellen Auftrag oder Projekt. Auch das, eigentlich, eine bernische Eigenart. jak

* ”Wir wissen manchmal selbst nicht, was Büro Destruct ist, und vielleicht haben gerade andere Menschen eine viel realistischere Vorstellung davon. Sicher ist – Büro Destruct ist ein unheimliches Gefühl.” Aus dem Bildband Büro Destruct II


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BERNER DAMPZENTRALE Plakate (2002)

KUNSTKÖRPER Plakat (2002)


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BAUFEST Flyer (2001) Reitschule SOLE/SAGE FRANOIS Flyer (2003) Reitschule ALEX REECE Flyer (1997) Wasserwerk


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SWISS GRAPHIC DESIGN Buchcover (2003)


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KONZERTE UND TANZANLÄSSE Plakate und Flyer (1997-2004)

GN


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ART ZAPPENING Plakat (2004) Art Basel

BERNER DAMPZENTRALE Plakate (2004)


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MUSEUMSNACHT BERN Banner “Grafischer Garten” (hortus graphicus)


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FRATELLI SPINELLI: DER BOGA-SONG IM PALMENSOUND Zwei starke Berner Musiker komponierten und texteten den längst fälligen BOGA-Song. Fratelli Spinelli sind Pesche Gurtner (49, ex Slapstick; Vocals, Gitarre, Synthesizer) und Carlo Brenni (52, ex Patent Ochsner; Saxophon, Perkussion, Toypiano, Melodica, Vocals). Pesche Gurtner ist Lehrer, Carlo Brenni gibt Saxophonunterricht. Gurtner und Brenni lernen sich 1978 kennen. Seit 1996 leben sie im gemeinsamen Projekt Fratelli Spinelli (www.fratellispinelli.ch) ihre Leidenschaft für die “kleine Bühne” aus.

CARLO BRENNI Saxophon PESCHE GURTNER Gitarre


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ORIGINAL BOGA-BUCHSTABENSUPPE VON KNORR Die legendäre Buchstabensuppe sollte schon 2004 als “Special Edition” für die BOGA-Museumsnacht produziert werden ... aus vielen Gründen klappte es – vorerst – nicht (mit Ausnahme eines Intermezzos in der Stadtbibliothek – Chapeau Luciano Andreani!). Doch jetzt ist die Urgrossmutter aller Buchstabensuppen da, das unübertroffene Original! In einer vom Grafiker René Rüegsegger eigens für den BOGA gestalteten und von Knorr (Unilever Schweiz) in limitierter Auflage produzierten Verpackung. Ein Sammlerstück mit 0 g Fett und nur 15 kcal/dl.


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STAUFFACHER BÜCHERTISCH Neueste Publikationen aus der Botanik und zum Ausstellungsthema (contemporary design). Diesmal auch limitiert produzierte Sammelobjekte im Angebot: Die CD der Fratelli Spinelli – der “BOGA-Song” im Palmensound (Fr. 9.90) – und die Original BOGA Buchstabensuppe von Knorr (Fr. –.99).


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DIE MUSEUMSNACHT BERN 05 IM BOGA Eine Produktion des Botanischen Gartens der Universität Bern, in Zusammenarbeit mit der Stiftung für den Botanischen Garten.

Design: FRU!TCAKE

Direktion und Stiftung danken herzlich für ihre Mitarbeit den Künstlern von Büro Destruct, sodann Carlo Brenni, Pesche Gurtner und René Rüegsegger; Lahor Jakrlin fürs Konzept sowie Martin Brawand (Benteli Hallwag), Marianne Dilitz und Corinne Wenger (Stauffacher), Philipp Dous (Unilever Schweiz), Pierre Dubler (Eventmakers) und Silvia Müller (Museumsnacht Bern). Ein ganz besonderer Dank geht an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des BOGA unter der Leitung von Verena Gysin für ihre grossartige Event-Mitarbeit, an den Verein Aquilegia für die engagierten Führungen, an Marianne Schmitt für die Kinderprogramme sowie an die Partnerorganisation Pro Flora.


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