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60 Jahre
Konsumentenforum kf
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Das Jubiläumsjahr vor zehn Jahren fing überschattet vom Tod von Dr. Emilie Lieberherr an, der langjährigen und engagierten Präsidentin des kf. Sie hat das kf in den frühen Jahren geprägt wie sonst keine. Solange es ihre Gesundheit zuliess, hat sie an unseren Veranstaltungen rege teilgenommen. Ihre geistige Präsenz, ihre Fröhlichkeit und ihr feiner Humor bleiben unvergessen. Am 1. Dezember 2011 konnten wir die Gründung des kf im festlichen Rahmen und in Anwesenheit vieler Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, ehemaliger Präsidentinnen wie auch Vertreterinnen unserer Kollektivmitglieder, Einzelmitgliedern und den Mitgliedern der Geschäftsstelle feiern.
Die Zusammenarbeit in der Geschäftsleitung (Anm. der Redaktion: heute Vorstand genannt) war immer angenehm und freundschaftlich. Dank all jenen, welche diese ehrenamtliche Arbeit geleistet, ihr Wissen eingebracht und ihre Dossiers professionell verwaltet haben. Erstaunt hat mich immer wieder, mit wie viel Goodwill wir rechnen konnten. Sei dies durch die Teilnahme an den Podien oder Mitwirkung an der Erarbeitung unserer Merkblätter und Broschüren wie etwa der Impfbroschüre: Immer konnten wir auf die Bereitschaft namhafter Experten zählen. Um dieses Wissen noch besser zu nutzen und damit die Information der Konsumenten noch professioneller erbringen zu können, haben wir an der Generalversammlung 2010 eine Statutenänderung beschlossen. Diese erlaubt es der Geschäftsleitung, Ausschüsse und Beiräte zu bilden. Damit konnte der Expertenbeirat, bestehend aus unseren Vertreterinnen und Vertretern in Kommissionen wie auch weiterer Experten und Fachleuten, gegründet werden.
Um zu erfahren, welche Sorgen die Konsumenten plagen, haben wir ab 2005 jährlich eine repräsentative Umfrage in Auftrag gegeben. Die aus diesem «Pulsmesser» gewonnenen Erkenntnisse haben die Agenda des kf wesentlich bestimmt. Über Jahre wurde die Liste angeführt von den Gesundheitskosten/ Prämien, Pornographie im Internet, dubiose Geschäftspraktiken im Internet und aggressive und belästigende Werbung. Weitere Themen waren, um nur einige zu nennen, das Konsumenteninformationsgesetz KIG, die Gen- und Nanotechnologie, die Postinitiative, der elektronische Geschäftsverkehr, die Agrarpolitik, das Versicherungsvertragsgesetz VVG, das CO2-Gesetz, die Preisbekanntgabe-Verordnung, das Gesetz über technische Handelshemmnisse («Cassis de Dijon»Prinzip), die Buchpreisbindung. Erfolge verbuchen konnten wir etwa bei der Ablehnung der Poststellen-Initiative und der Buchpreisbindung, beim Versicherungsvertrag und der Preisbekanntgabepflicht für Mehrwertdienstnummern.
Ab 2009 hat der Druck der Verwaltung auf die vier Konsumentenorganisationen, sich zusammenzuschliessen, zugenommen. Acsi (Associazione consumatrici e consumatori della Svizzera italiana), frc (Fédération romande des consommateurs) und sks (Stiftung für Konsumentenschutz) haben sich im Januar zu einer Allianz zusammengeschlossen. Das kf ist dieser nicht beigetreten. Damit hätten wir unsere langjährige Strategie, im ständigen Dialog mit allen Marktplayern konsensorientierte Lösungen zu finden, aufgeben müssen. Leider sind wir durch diesen Entscheid von der Verwaltung bestraft worden, indem die Bundesgelder neu aufgeteilt und zu Gunsten der Allianz geändert worden sind.
Nun wünsche ich dem kf für die weiteren zehn Jahre weiterhin viel Erfolg!