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Jahresbericht 2007/08


Inhalt/Impressum

Präsidium

2–3

Geschäftsleitung

4–7

Leistungssport ✚ Alpin ✚ Nordisch ✚ Snowboard ✚ Freestyle ✚ Telemark

8 – 11 12 – 15 16 – 17 18 19

Ausbildung

20 – 21

Breitensport

22 – 26

Finanzen

27 – 32

Impressum Herausgeber Gestaltung

Stand: 30. April 2008

Bilder Titelbild

Druck Auflage Erscheinung

Swiss-Ski Fruitcake Luzern Marketing & Kommunikation AG Swiss-Ski oder vermerkte Bezugsquellen Manuela Laura Pesko mit ihrer vierten kleinen Kristallkugel in der Halfpipe Foto: Keystone Engelberger Druck AG, Stans 1600 d / 450 f Muri bei Bern, Juni 2008


Sportliche Erfolge und zukunftsweisende Entscheide

Die vergangene Saison verlief für Swiss-Ski und seine Athletinnen und Athleten überaus erfolgreich. Mit der Integration der Nationalen Akademie in die Nationalen Leistungszentren sowie der Integration des Swiss Ski Pools bei Swiss-Ski hat das Präsidium wichtige Entscheide für die Zukunft getroffen. Durch den Rücktritt von Präsident Duri Bezzola auf die im Juli 2008 stattfindende Delegiertenversammlung hin hat sich das Präsidium mit der Nachfolgeregelung beschäftigt. Die vorgeschlagene Lösung mit Urs Lehmann ist breit abgestützt und ermöglicht die Weiterführung des eingeschlagenen Weges. Die Rechnung der vergangenen Saison schliesst mit einem Gewinn von rund CHF 200'000.– ab.

Erfolgreiche Saison ✚ Insgesamt 22 Weltcupsiege und 61 weitere Podestplätze, verteilt auf sieben Disziplinen, konnten in der vergangenen Saison verbucht werden. Das sind dreizehn Podestplätze mehr als in der vergangenen Saison. In allen Disziplinen verfügen wir über herausragende Athletinnen und Athleten und auch im Nachwuchsbereich kommt einiges nach. Das zeigen nicht nur die Resultate der beiden vergangenen Jahre, sondern auch die Tatsache, dass sich die Kader kontinuierlich vergrössert haben. Dennoch ist die Spitze immer noch dünn und wir dürfen nicht ausser Acht lassen, dass es noch einiges braucht, um über alle

Disziplinen hinweg mit Ländern wie Österreich oder Norwegen konkurrenzieren zu können. Die Schweiz hat aber zweifellos das Potential, auch weiterhin zu den ganz grossen Schneesportnationen zu gehören.

Veränderungen im Präsidium ✚ Aufgrund des seit geraumer Zeit feststehenden Rücktritts von Präsident Duri Bezzola hat sich das Präsidium intensiv mit der optimalen Nachfolgeregelung beschäftigt. Nebst der Überarbeitung des Anforderungsprofils wurden zahlreiche Gespräche mit potentiellen Kandidaten und den Vertretern der Regionalverbände geführt. Die anlässlich einer Präsidentenkonferenz im Frühling 2008 präsentierte Lösung ist breit abgestützt und besteht aus äusserst valablen Kandidaten. Im Sinne einer erfolgreichen Weiterführung des eingeschlagenen Weges und Sicherstellung der Kontinuität wäre dies für Swiss-Ski eine gute Lösung. Für das Amt des Präsidenten hat der Zürcher Skiverband (ZSV) das bisherige Präsidiumsmitglied Urs Lehmann nominiert. Zur Verfügung für den dadurch frei werdenden Sitz steht Urs Winkler. Der Rektor des Sportgymnasiums Davos wird vom Bündner Skiverband (BSV) portiert. Zur Wiederwahl ins Präsidium treten Vize-Präsident Jean-Philippe Rochat von Ski Romand und Eloi Rossier von Ski Wallis an. Bereits gewählt sind die drei Vertreter der Interregionen: Pirmin Zurbriggen, Präsident von Ski Wallis, ersetzt im Westen Tony Stampfli, Johny Wyssmüller, Präsident vom Berner Oberländischen Skiverband (BOSV), kommt in der Mitte für Heinz Egli und Roger Fehr, Präsident vom Ostschweizer Skiverband (OSSV), tritt an die Stelle von Fabian Vincenz.

Aufwertung der Nationalen Leistungszentren

Verlassen das Swiss-Ski Präsidium: Fabian Vincenz (Vertreter IR Ost 2000 – 2002/2004 – 2008), Tony Stampfli (Vertreter IR West 2000 – 2008), Duri Bezzola (Präsident 2000 – 2008) und Heinz Egli (Vertreter IR Mitte 2000 – 2008). Foto: Swiss-Ski

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Präsidium ✚

✚ Viel Zeit und Energie hat das Präsidium im vergangenen Jahr erneut in das Nachwuchskonzept Alpin gesteckt. Die drei nationalen Leistungszentren (NLZ) in Brig, Davos und Engelberg mit den ihnen angegliederten Schulen werden auf die nächste Saison hin aufgewertet. Die Idee der Zentralisierung einer nationalen Akademie wird angepasst und in das Leistungskonzept der drei NLZ integriert. Das Nachwuchskonzept Alpin mit den drei NLZ als fortan oberste Stufe soll damit schlagkräftiger, dynamischer und flexibler werden. Damit können die besten Nachwuchstalente des Landes trotz ihrer Sportlerkarriere die Nähe zu ihrem sozialen Umfeld beibehalten. Mit diesem Entscheid soll zudem die Einbindung der NLZ in die von Swiss-Ski erarbeitete Nachwuchsstrategie weiter intensiviert


Positiver Abschluss

werden. In einem weiteren Schritt sieht das Konzept die Umsetzung von Regionalen Leistungszentren (RLZ) vor. Mittels Labelvergabe sollen die zahlreich vorhandenen regionalen Trainingsstützpunkte dazu gebracht werden, ihr bestehendes Trainingsangebot mit einem Ausbildungsprogramm zu ergänzen bzw. abzugleichen.

✚ Nebst den sportlichen Erfolgen ist das vergangene Jahr auch in finanzieller Hinsicht als positiv zu werten. Das Gesamtbudget konnte trotz einzelnen Budgetposten-Überschreitungen eingehalten werden. Dank nicht budgetierten Sponsoren-, Gönner- und Stiftungsbeiträgen kann Swiss-Ski einen Gewinn von rund CHF 200'000.– ausweisen. Das Eigenkapital beträgt nun knapp CHF 260'000.–. Dieses ist bei einem Umsatz von gegen CHF 30 Mio. jedoch nach wie vor zu tief und muss in den nächsten Jahren auf eine angepasste Höhe gebracht werden. Im vergangenen Jahr wurde die Umstellung zu Swiss Sports GAAP vollzogen, so dass die Darstellung in diesem Jahresbericht den Vorlagen von Swiss Olympic angepasst werden konnte.

Integration des Swiss Ski Pools ✚ Einen wichtigen Entscheid für die Zukunft hat das Präsidium in Bezug auf die Zusammenarbeit mit den Ausrüstern getroffen. Der bisher selbständig funktionierende Swiss Ski Pool wird bis 2010 bei Swiss-Ski integriert. Die Sitzverlegung von St. Gallen nach Muri bei Bern erfolgt bereits im Sommer 2009. Damit wird die Zusammenarbeit mit den Ausrüstern in Zukunft wieder direkt von Swiss-Ski wahrgenommen, womit Doppelspurigkeiten eliminiert und die Kosten gesenkt werden können. Ebenso wird ein Zusatznutzen in der Vermarktung für beide Seiten erzielt. Eine Neuorganisation dieses Bereichs drängte sich aufgrund veränderten Rahmenbedingungen und den offensichtlichen Vorteilen einer Integration bei Swiss-Ski auf und wurde in enger Absprache mit den Verantwortlichen des Swiss Ski Pools geregelt.

Organigramm Swiss-Ski

Präsidium

(Stand: 30.04.2008)

Direktor Hansruedi Laich *

Viviane Barandun

Chef Leistungssport Dierk Beisel *

Chef Herren Alpin Martin Rufener

Chef Damen Alpin Hugues Ansermoz

Chef Ausbildung/Forschung Peter Läuppi *

Kristina Schneider Chef Kommunikation Marc Wälti (bis 30.6.2008)

Chef Breitensport Hans Bigler

Roman Rogenmoser

Chef Marketing Stefan Brütsch

Susanne Häcki 80%

Urs Schneider Sandra Heiniger (Prakt.)

Chef Dienste Andreas Chr. Wenger

Leiter Finanzen Christoph Morandi

Nicole Winkler

Pia Alchenberger 50%

Regine Stössel 20%

Simone Murer

Vincent Bidaud (Prakt.)

Leiterin Sponsoring & Events Annalisa Gerber

Marlene Bircher Manfred Liechti

Raphaël Wyss Chef Nachwuchs Alpin & Schulen Franz Hofer

Leiterin Sekretariat Leistungssport Sabine Steiner (temp.)

Chef Langlauf Adriano Iseppi

Roger Hauser Simone Lüthi (ab 1.5.08)

Chef Skisprung Gary Furrer

Chef Nord. Komb. Hippolyt Kempf

Marlene Bircher Olivia Jakob Pascal Geiser 3. LJ Leiterin MitgliederServices Anina Nussbaum

Manuel Bucciolini 80%

Jolanda Rufener

Adrian Schild

Corina Puorger 50%

Chef Wettkampforganisation Peter Bloch

Stefanie Gerber 2. LJ Céline Hauert 1. LJ

Katharina Imhof 25% Marco Fölmli 25%

Chef Biathlon Markus Regli

Chef Snowboard Franco Giovanoli Geschäftsleitung Chef Freestyle Christoph Perreten Kader Chef Telemark Hans-Peter Birchler

Sportliche Leitung *

✚ Präsidium

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Weitere Fortschritte erzielt

Im Verlauf der vergangenen Saison konnten einige wichtige Verträge mit Sponsoren, Partnern und Lieferanten verlängert bzw. erstellt werden. Damit ist der Grundstein für die sportliche Entwicklung des Verbandes gelegt. Durch die Aufnahme und Beschreibung der wichtigsten Abläufe im Rahmen einer Prozessorganisation konnten weitere Fortschritte in der Professionalisierung des Verbandes erzielt werden. Mit vier Weltcup-Disziplinensiegen, 22 Weltcupsiegen und 61 weiteren Podestplätzen, verteilt auf sieben Disziplinen, konnte Swiss-Ski wiederum einen sehr erfolgreichen Winter verzeichnen.

Prozessorganisation eingeführt

Während Stefan Brütsch, Chef Marketing (links), neu der Geschäftsleitung angehört, verlässt Marc Wälti, Chef Kommunikation (rechts), den Schweizerischen Skiverband. Foto: Swiss-Ski

✚ Bedingt durch den Rücktritt des Marketingchefs wurde der Bereich Marketing in der ersten Hälfte der letzten Saison interimistisch durch den Direktor geleitet. Diese spezielle Situation konnte dank dem Einsatz aller Beteiligten gut überbrückt werden, sollte aber im Sinne der Kontinuität die Ausnahme bleiben. Seit dem 1. Januar 2008 ist mit Stefan Brütsch der neue Verantwortliche im Amt. Leider erfährt die Geschäftsleitung mit dem Weggang von Marc Wälti, Chef Kommunikation, bereits den nächsten Wechsel. Wälti, der die Kommunikationsabteilung in den vergangenen sieben Jahren mit seinen Mitarbeitenden aufgebaut hat, will sich beruflich neu ausrichten. Im Rahmen der weiteren Professionalisierung des Geschäftssitzes in Muri konnten weitere Fortschritte erzielt werden. Die wichtigsten Abläufe wurden im Rahmen einer Prozessorganisation aufgenommen und schriftlich hinterlegt. Damit soll ein einheitliches und personenunabhängiges Vorgehen in Zukunft gewährleistet sein. Durch die Überarbeitung und Verabschiedung der Strategie durch das Präsidium verfügt die Direktion nun über einen konkreten Massnahmenkatalog, dessen Umsetzung die nächsten Jahre in Anspruch nehmen wird. Die Zusammenarbeit mit dem Präsidium ist in der letzten Saison intensiver geworden. Gerade die angestrebte Intensivierung der Nachwuchsförderung im Bereich Ski alpin wurde zwischen der strategischen und operativen Ebene in enger Absprache vorbereitet und geplant. Die rasche Integration der Akademie in die Nationalen Leistungszentren (NLZ) ist nicht zuletzt dank dem persönlichen Engagement einzelner Präsidiumsmitglieder zustande gekommen, welche die entsprechenden Bereichsverantwortlichen tatkräftig in der Umsetzung

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Geschäftsleitung ✚


unterstützt haben. Dasselbe gilt für die 2010 angestrebte Integration des Swiss Ski Pools.

22 Weltcupsiege und 61 weitere Podestplätze ✚ Die sportlichen Ziele konnten in der vergangenen Saison praktisch überall erreicht werden. Insgesamt vier WeltcupDisziplinensiege, 22 Weltcupsiege und 61 weitere Podestplätze, verteilt auf sieben Disziplinen, konnten verbucht werden und sind eine erfreuliche Ausbeute. Besonders hervorzuheben gilt es das Abschneiden der Skifahrerinnen und Skifahrer. Sie haben so viele Siege (10) und Podestplätze (16) erreicht wie schon lange nicht mehr. Erfreulich ist auch die Anzahl Siegfahrerinnen und Siegfahrer: Die zehn Siege verteilen sich auf drei Athletinnen und vier Athleten. Und Didier Cuche gelang es wiederum den AbfahrtsWeltcup zu gewinnen und sich im Gesamt-Weltcup unter den Top 3 zu klassieren.

Die Swiss-Ski Schweizerfahnen kamen nicht nur beim Weltcup in Adelboden gut an. Foto: Keystone

Aber auch in den anderen Disziplinen haben arrivierte wie junge Athletinnen und Athleten mit Spitzenklassierungen für Aufsehen gesorgt. Zu erwähnen sind beispielsweise die Disziplinensiege durch Manuela Laura Pesko und Iouri Podladtchikov in der Snowboard-Halfpipe sowie Amélie Reymond im Telemark-Riesenslalom. Oder die Weltcupsiege von Sandra Frei (Snowboardcross), Andreas Küttel (Skisprung) und Evelyne Leu (Freestyle). Toll sind auch die Podestplätze in der Nordischen Kombination und im Langlauf sowie die Top 10-Klassierungen im Biathlon. Erfreuliches tat sich auch im Nachwuchsbereich: Eine Goldmedaille an der U23-WM im Langlauf durch Dario Cologna, eine Goldmedaille an der Junioren-WM der Snowboarder durch Daniel Friberg, drei Silber- und eine Bronzemedaille an den Nordischen und Alpinen Junioren-Weltmeisterschaften sowie eine Bronzemedaille an den Junioren-Europameisterschaften im Biathlon lassen genau so für die Zukunft hoffen, wie der Gesamtsieg im Europacup Alpin durch Lara Gut. Nichts desto trotz muss sich die Basis noch mehr der Spitze annähern. Das Leistungspotential zwischen 12 und 16 Jahren ist – beispielsweise durch die Einführung der Regionalen Leistungszentren (RLZ) – weiter zu erhöhen. Dabei muss das «System» bezahlbar bleiben und Synergien sind laufend auf deren Machbarkeit und Umsetzungsmöglichkeit zu überprüfen. Im Personalbereich der Trainer besteht nach wie vor Potential, die Kommunikation untereinander zu verbessern sowie die Aufgaben- und Kompetenzbereiche klarer zu definieren. > Detaillierte Jahresberichte zu den einzelnen Disziplinen ab Seite 8

✚ Geschäftsleitung

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Breitensport: Positive Teilnehmerzahlen und treue Sponsoren ✚ Die Eventserien im Breitensport erfreuen sich nach wie vor grosser Beliebtheit. Die guten Teilnehmerzahlen zeigen, dass die Anlässe den Bedürfnissen der Teilnehmer gerecht werden. Dies, wie auch die erfolgreiche Projektführung und die engagierten Organisatoren, sind Faktoren, die zu langjährigen und treuen Sponsor-Partnerschaften führten. Den Projektleitern gelang es aber auch Neuerungen und Modernisierung in die Anlässe zu bringen und damit dem Lauf der Zeit gerecht zu werden. > Detaillierte Jahresberichte zu den einzelnen Breitensport-Aktivitäten ab Seite 22 Seit 40 Jahren dabei! Die AMAG ist mit Abstand der treuste Partner von Swiss-Ski: Hansruedi Laich und Duri Bezzola mit Ernesto Larghi (mitte links) und Morten Hannesbo (mitte rechts) bei der Vertragsverlängerung um zwei weitere Jahre. Foto: Swiss-Ski

Sponsoring im Zeichen der Kontinuität ✚ Im Verlauf des vergangenen Winters konnten die Verträge mit den Verbandssponsoren Audi, Raiffeisen und Helvetia verlängert werden. Gemeinsam mit dem Hauptsponsor Swisscom bilden sie den Grundstein für die sportliche Entwikklung des Verbandes. Neben den bestehenden Eventpartnern Migros, Moove Sympany und Coop engagiert sich auf dieser Stufe neu auch die OC Oerlikon Management AG. Für die Biathleten wurde mit der RUAG ein idealer Partner mit ausgezeichneten Synergien gefunden. Mit der Miauton SA konnte zudem ein Supplier gewonnen werden, der sich bereits seit Jahren für den Schweizer Skisport engagiert. Die Zusammenarbeit mit Infront Sports & Media, welche IMG als Vermarkter der Weltcupanlässe abgelöst hat, und die Koordination mit den Veranstaltern hat einwandfrei geklappt. Nicht weniger als elf Weltcupveranstaltungen konnten in der letzten Saison in der Schweiz durchgeführt werden. Der National Broadcaster SRG SSR idée suisse, welcher für die TV-Produktion verantwortlich ist, präsentierte die Schneesportarten einmal mehr von ihrer attraktivsten Seite. Einen festen Bestandteil rund um die Weltcupanlässe bildeten auch die VIP-Anlässe. Zahlreiche Persönlichkeiten aus den verschiedensten Bereichen genossen die besondere Atmosphäre. Erneut durfte Swiss-Ski auf die grosszügige Unterstützung einer Vielzahl von Mäzenen zählen. Insbesondere die «Stiftung zur Förderung des alpinen Skisports», wie auch die Mitglieder des «Crystal Clubs» und des «Club 2010» stellen uns finanzielle Mittel zur Verfügung, die beim Aufbau von jungen talentierten Athleten neue Möglichkeiten eröffnen. Die alljährliche Kartenaktion ist ebenfalls ein wichtiger Pfeiler in der Finanzierung der Nachwuchsförderung. Dank grosszügigen Spenden ist auch in diesem Winter ein namhafter Betrag zusammengekommen. Um mehr Mittel für die Nachwuchsförderung zu generieren hat Swiss-Ski zudem die «Swiss-Ski Golf Trophy» lanciert.

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Geschäftsleitung ✚

Mit der Kombination aus attraktiven Angeboten und sportlich starken Leistungen hat der Skiverband das Rezept gefunden, seine Mitglieder bei der Stange zu halten. Dank der erfolgreichen Aktion in Zusammenarbeit mit Ochsner Sport konnten über 2'350 Einzelmitglieder gewonnen und damit die 100’000er Grenze gehalten werden. Hingegen sind die Clubund Clubmitgliederzahlen leider weiterhin rückläufig.


Ein Versicherer für alle Athleten ✚ Im Anschluss an die IT-Situationsanalyse stand der vergangene Sommer im Zeichen der Prozesse. Die erstmalige Aufnahme und Beschreibung der verschiedenen Arbeitsprozesse dient als Grundlage für die nächsten geplanten Schritte. Das Ziel ist die Ablösung des bestehenden Customer Relation Management (CRM) bis ins Jahr 2009. Auf Personalseite galt es insbesondere den Abgang von Martin Spahr, Chef Marketing, per Mitte 2007 zu kompensieren. Als seinen Nachfolger konnten wir per 1. Januar 2008 Stefan Brütsch gewinnen. Nebst diesem Wechsel in der Geschäftsleitung gab es auch im Sekretariat Leistungssport und im Mitglieder-Services diverse Abgänge, die jedoch alle neu besetzt werden konnten.

Swisscom lud alle Weltcup-Athletinnen und Athleten mit Betreuer zum Saison-Schlussessen ins Giardino Verde ein. Foto: Swisscom

Aufgrund der auslaufenden Versicherungsverträge waren wir auch im vergangenen Jahr gefordert, eine Unfallversicherung für unsere Athleten zu suchen. Neu werden alle Kader während der nächsten drei Jahre beim gleichen Anbieter versichert sein.

Gelungene Einführung des Newsletters ✚ Die Einführung des in elektronischer Form gestalteten Swiss-Ski-Newsletters im Hebst 2007 erwies sich in zweifacher Hinsicht als gute Entscheidung. Zum einen konnten die verschiedenen Bereiche und Disziplinen einem grösseren Publikum zugänglich gemacht werden. Zum andern konnten die Zugriffe auf unsere Website www.swiss-ski.ch erhöht werden, da sämtliche Artikel auf dieser hinterlegt waren. Mit über 0,5 Mio. Besuchern und über 2,5 Mio. Seitenaufrufen allein während der Monate November bis März konnte ein neuer Rekord verzeichnet werden. Grosser Beliebtheit haben sich die erstmals und in Eigenregie produzierten Videoclips erfreut. Die 30 Videos, die im Laufe des Winters auf unserer Website aufgeschaltet wurden, sind insgesamt über 24'000 Mal angeschaut worden. Dies entspricht einem Durchschnitt von rund 800 Zuschauern pro Video. Als Quotenrenner hat sich der Beitrag zur Vierschanzentournee erwiesen, der mit über 4'200 Zuschauern die Bestenliste anführt.

Bundesrat Samuel Schmied gratuliert Didier Cuche zu seinen Erfolgen in Kitzbühel. Foto: Keystone

Im Bereich Internet wurde in der vergangenen Saison auch der Grundstein für das für den kommenden Herbst geplante Redesign der Website www.swiss-ski.ch gelegt. Eine ausführliche Bedürfnisabklärung sowie verschiedene Analysen stellen die Basis des Grobkonzepts dar, welches diesen Frühling verabschiedet wurde und nun mit Unterstützung einer externen Agentur umgesetzt wird. Mitte Oktober, unmittelbar vor Beginn der neuen Wettkampfsaison, soll die neue Website aufgeschaltet werden und dafür sorgen, dass Swiss-Ski mit einem modernen und zeitgemässen Internetauftritt daherkommt.

✚ Geschäftsleitung

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Steigerung über alle Disziplinen

Sowohl das Damenteam wie auch das Herrenteam kann auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Die Steigerung von 2 auf 10 Siege und von 14 auf 16 weitere Podestplätze erfolgte über alle Disziplinen und wurde durch mehr Athletinnen und Athleten erreicht als im Vorjahr. Die Spitze ist damit deutlich breiter und stärker geworden. Im Nachwuchsbereich treten die drei Nationalen Leistungszentren mit der Integration der Nationalen Akademie fortan an oberster Stelle auf. Die ersten Label «Regionales Leistungszentrum» konnten vergeben werden.

Alpin Damen: Vier Siege als Saisonhöhepunkte

Erfolgreiche alpine Athletinnen und Athleten. Foto: Sven Thomann

Nadia Styger gewinnt die Olympia-Hauptrobe in Whistler. Foto: Swiss-Ski

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Leistungssport ✚ Alpin

✚ Die grösste Veränderung, die im zweiten Jahr unter Disziplinenchef Hugues Ansermoz eingeführt wurde, war die Umstrukturierung der Weltcupgruppen. Die Athletinnen wurden in eine von drei Weltcupgruppen eingeteilt, welche auf deren Bedürfnisse und Möglichkeiten aufgebaut sind. Dies garantierte eine flexiblere und individuellere Betreuung der Athletinnen. Die Umstrukturierung der Trainingsgruppen sowie die Investition in die Trainingswochen in Neuseeland sollten sich lohnen. Die Saisonziele wurden mit fünf WeltcupPodestplätzen, davon vier Siegen, und dem 3. Rang im Disziplinenweltcup Super-G von Fabienne Suter übertroffen. Hinzu kommen eine klare Steigerung in den technischen Disziplinen sowie ausgezeichnete Resultate aus dem Europacup. Ebenso das Ziel, in der Nationenwertung auf Rang 4 abzuschliessen, konnte realisiert werden. Christian Brüesch und Daniele Petrini, die vorher im Europacup arbeiteten, übernahmen nach dem Rücktritt von Fritz Züger die Weltcupgruppe 2. Die Anzahl an Weltcupathletinnen stieg von 11 auf 17. Die Saison begann mit dem Super-G Sieg von Martina Schild im November in Lake Louise (CAN) ausgezeichnet. Fabienne Suter stand beim Super-G in Sestriere (ITA) zum ersten Mal zu oberst auf dem Podest und doppelte knapp einen Monat später am Weltcupfinale in Bormio (ITA) nach. Nadia Styger konnte die Olympia-Hauptprobe mit dem Abfahrtssieg in Whistler (CAN) für sich entscheiden. Für das heimische Publikum sorgte Lara Gut im Februar mit dem 3. Platz in St. Moritz für Aufregung. Zu diesen Spitzenresultaten kommen sieben weitere Top 5 Platzierungen hinzu. Als negativster Punkt muss die erneut schwere Verletzung von Tamara Wolf anfangs Saison genannt werden. Während die Schweizerinnen in den vergangenen Jahren vorwiegend in der Abfahrt punkteten, konnten dieses Jahr 21 Athletinnen in allen fünf Disziplinen Weltcuppunkte sammeln.


Nach wie vor ist die Abfahrt die stärkste Disziplin. Mit den drei Siegen im Super-G wurde diese Speed-Disziplin zum zweiten Standbein des alpinen Damenteams. Während die SlalomResultate deutlich besser wurden und die Schweiz mit Sandra Gini und Rabea Grand seit vier Jahren wieder zwei Technikerinnen in der Nationalmannschaft hat, sind im Riesenslalom nach wie vor Defizite aufzuholen. Im Europacup trumpften die Schweizerinnen gross auf: 29 Mal stand eine Swiss-Ski Athletin auf einem Podestplatz, davon 15 Mal zu oberst. Zum 2. Platz in der Nationenwertung des Europacups trugen zudem 100 Top 15-Platzierungen bei. Lara Gut gewann den Gesamteuropacup sowie den DisziplinenEuropacup in der Abfahrt und im Super-G. Nadja Kamer schloss den Europacup in der Abfahrt auf Rang 2 und im Super-G auf Rang 3 ab. Andrea Dettling wurde in der Abfahrt Dritte. Die Schneevorbereitung aller Gruppen fand hauptsächlich auf den Schweizer Gletschern statt. Trotz der schwierigen Wetterverhältnisse profitierten die Teams von den ausgezeichnet präparierten Pisten in Saas Fee und Zermatt, welche mit ihrem Einsatz und ihrem Verständnis einen flexiblen, den Wetterbedingungen angepassten Trainingsplan erst möglich machten.

Fabienne Suter bestätigte am Finale in Bormio ihren Sieg von Sestriere. Foto: Keystone

Zum ersten Mal hatten sechs Fahrerinnen Mitte August die Chance, nach Neuseeland zu reisen. Dort trainierten sie während drei Wochen in drei verschiedenen Skigebieten und absolvierten ein Trainingsrennen im Rahmen des Australian New Zealand Cups. Fernab des gewohnten Umfeldes fanden die Fahrerinnen einerseits eine neue Motivation, andererseits trafen sie auf optimale Trainingsverhältnisse, welche eine intensive Vorbereitung auf Schnee garantierten. Der November brachte dann mit zwei wichtigen Trainingswochen in Nakiska und Sun Peaks (CAN), wo sich die Weltcupgruppen mit den Österreicherinnen massen, ein wenig Abwechslung. Diese beiden Skigebiete sind als Vorbereitung für den Beginn der Nordamerika-Tournee unabdingbar. Während die oberen Kader in Übersee waren, trainierten die unteren Kader in Davos und Zinal zum ersten Mal in dieser Saison auf Kunstschnee.

Die kleine Kristallkugel von Didier Cuche war für das ganze Team Lohn für harte Arbeit. Foto: Sven Thomann

Alpin Herren: Siegesserie in den Januarwochen ✚ Die alpinen Herren unter der Führung von Martin Rufener befinden sich weiterhin auf Erfolgskurs. Die Anzahl Siege konnte von zwei auf sechs, die der Podestplätze gar von 14 auf 21 gesteigert werden. Das Herrenteam steht damit in der Nationenwertung wiederum auf Rang 2. Das Weltcupteam kann sowohl im Trainerstab wie auch in den Trainingsvorbereitungen auf Kontinuität zählen. In den unteren Kadern blieb der Erfolg unter den Erwartungen, was zu personellen und strukturellen Anpassungen führte. Mit dem Rücktritt von Bruno Kernen trat ein grosser Athlet zurück, der für das Team eine wichtige Stütze war. Mit Didier Cuche haben die Athleten jedoch einen Teamleader, der für sie auch als Leistungsmesser fungiert. Sein erneuter Gewinn der Kristallkugel in der Königsdisziplin Abfahrt war für das ganze Team der Lohn für die harte Arbeit eines ganzen Jahres. Dass

Alpin ✚ Leistungssport

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mit Daniel Albrecht, Marc Berthod, Didier Cuche und Marc Gini, vier Athleten Siege in allen fünf Disziplinen erreichten, und mit Didier Défago ein fünfter Athlet auf das Podest fuhr, zeigt eindeutig, dass die Spitze im Schweizer Herren Weltcupteam breiter wurde und eine Steigerung über alle Disziplinen möglich war. Die Saison konnte mit dem Slalomsieg von Marc Gini auf der Reiteralm (Ö) bereits mit einem grossen Erfolg starten. Die Rennen in Übersee und in den Weihnachtstagen verliefen ebenfalls positiv. Der Doppelsieg im Riesenslalom in Adelboden von Marc Berthod vor Daniel Albrecht war jedoch für die ganze Schweiz ein absolutes Highlight. Die Berner Oberländerwoche ging mit dem zweiten Platz von Didier Cuche in der Lauberhornabfahrt auf hohem Niveau weiter. Worauf dieser in Kitzbühel (Ö) mit dem Abfahrts-Sieg und dem 2. Platz im Super-G das Tüpfchen aufs i setzte. Der Doppelsieg am Chuenisbergli von Marc Berthod vor Daniel Albrecht war für die ganze Schweiz ein einziges Freudenfest. Foto: Keystone

Das Weltcupteam hatte mit Beat Feuz und Silvan Zurbriggen zwei verletzungsbedingte Ausfälle zu beklagen. Leider verliefen die Wettkäpfe von Tobias Grünenfelder, Ambrosi Hoffmann, Konrad Hari und Beni Hofer nicht so, wie es nach den guten Trainingsresultaten im Sommer zu erwarten war. Dies führte unter anderem zu den Rücktritten von Hari und Hofer. Der Erfolg des Teams basiert einerseits auf Kontinuität in allen Bereichen, so auch in den fest eingeplanten Überseetrainings im Sommer in Argentinien sowie im Herbst in Kanada. Andererseits geniessen die Trainingsgruppen auch volle Unterstützung verschiedener Schweizer Trainingsorte in der Sommervorbereitung, aber auch zur Rennvorbereitung im Winter. So konnten zum Saisonauftakt in Sölden beispielsweise eine Piste in Saas-Fee extra mit Wasser präpariert werden. Im Europacup war eine gewisse Stagnation zu verzeichnen. Im Gegensatz zur vorderen Saison gab es mit dem Slalom-Sieg von Markus Vogel und dem Super-G-Sieg von Olivier Brand nur zwei Podestplätze. Letzterer entschied zudem den Disziplinen Europacup im Super-G für sich. Swiss-Ski reagierte mit personellen und strukturellen Anpassungen.

Didier Cuche auf seiner Siegesfahrt in Kitzbühel. Foto: Keystone

Nachwuchs alpin: Weiterentwicklung des Nachwuchskonzeptes ✚ Das Nachwuchskonzept Alpin nimmt weiter Formen an. Die drei Nationalen Leistungszentren (NLZ) in Brig, Davos und Engelberg mit ihren Partnerschulen werden auf die nächste Saison hin aufgewertet. Anstelle der Nationalen Akademie, die in die drei NLZ integriert wird, bilden sie fortan die oberste Stufe unterhalb der beiden C-Mannschaften. In den NLZ, die nach einer Leistungsvereinbarung von Swiss-Ski geführt werden, trainieren somit die besten Athletinnen und Athleten der Regionen West, Mitte und Ost. In Zusammenarbeit mit den Regionalverbänden konnten die ersten Label «Regionale Leistungszentrum» vergeben werden. Hier trainieren vor allem die besten JO-Athletinnen und Athleten.

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Leistungssport ✚ Alpin


An den Junioren Weltmeisterschaften in Formigal (SPA) schnitt die Schweizer Delegation mit dem Gewinn der Silbermedaillen durch Lara Gut im Super-G und Célina Hangl im Slalom sowie der Bronzemedaille durch Jonas Fravi in der Abfahrt gut ab. Mit etwas mehr Glück wäre die eine oder andere Medaille mehr möglich gewesen. Die ganze Delegation inklusive Trainer und Serviceleute arbeiteten sehr engagiert und professionell am Erfolg. Die letztjährigen Medaillengewinner Lara Gut und Beat Feuz wurden von der Schweizer Sporthilfe als Nachwuchssportler des Jahres ausgezeichnet. Im Jugendbereich gelang es der Delegation von Swiss-Ski an den internationalen Rennen «Topolino» sehr gute Resultate heraus zu fahren. Die Erdölvereinigung unterstützte auch dieses Jahr neben dem Downhill Cup alle Nationalen JO-Rennen, also auch die Nationalen Vergleiche und die JO-Schweizermeisterschaft in den technischen Disziplinen. Unter der bewährten Leitung des Race Directors Karl Frehsner konnten alle Rennen durchgeführt werden. Die herausragende Athletin war bei den Mädchen Andrea Thürler vom Skiclub Edelweiss Jaun. Sie gewann Gold in der Abfahrt, im Riesenslalom, im Slalom und in der Kombination. Im Super-G musste sie sich mit der Silbermedaille begnügen. Bei den Knaben gewann Daniel Yule vom Skiclub Champex Ferret 3 Goldmedaillen in den technischen Disziplinen und in der Kombination. Nächstes Jahr werden zwei zusätzliche Nationale Rennen durchgeführt und im Speedbereich der Schwerpunkt auf das Training und den Super-G gelegt. Die Durchführung der FIS-Rennen in der Schweiz war dieses Jahr einfacher. So konnten die meisten Rennen zum geplanten Zeitpunkt und am vorgesehenen Ort durchgeführt werden. Dank der grossen Arbeit von vielen Skiclubs, Skischulen und Bergbahnen mit ihren unzähligen freiwilligen Helfern, konnte sich der Skinachwuchs an vielen, qualitativ sehr guten, Wettkämpfen messen. Neu wurden bei den Herren Nationale Junioren Rennen durchgeführt, um den Athleten den Übergang von der JO zu den Junioren zu vereinfachen und ihnen mehr Startgelegenheiten zu ermöglichen. Für die Durchführung der Junioren Schweizermeisterschaften konnte mit der Firma OC Oerlikon ein Sponsor gefunden werden. OC Oerlikon ist bereit, nächstes Jahr den Swiss Cup der Junioren I weiter zu unterstützen.

«Heizen mit Öl» trat bei alle nationalen JO-Rennen als Titelsponsor auf. Foto: Swiss-Ski

Célina Hangl erreichte an der JWM die Silbermedaille im Slalom. Foto: Swiss-Ski

Alpin ✚ Leistungssport

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Nordische Höhenflüge

Mit einem Weltcupsieg, sechs weiteren Podestplätzen und zahlreichen Klassierungen in den Top Ten haben die vier nordischen Disziplinen Skisprung, Langlauf, Nordische Kombination und Biathlon zum erfolgreichen Abschneiden von Swiss-Ski beigetragen. Für den absoluten Höhepunkt war Andreas Küttel mit seinem Sieg beim «Heimspringen» in Engelberg besorgt. Eine unglaubliche Konstanz von Saisonbeginn an legte die Langläuferin Seraina Mischol an den Tag.

Skisprung: Top-Leistungen im Weltcup

Andreas Küttel gewann als erster Schweizer das «Heimspringen» in Engelberg. Foto: Keystone

✚ Die beiden Aushängeschilder Andreas Küttel und Simon Ammann haben mit einem Sieg und vier weiteren Podestplätzen sowie den Schlussrängen 7 und 9 eine erfolgreiche Saison hinter sich. Im Nationenklassement erreichte das Team unter dem neuen Nationaltrainer Werner Schuster den sehr guten vierten Schlussrang. Zu diesem hat auch Guido Landert, der sich insbesondere im Skifliegen markant steigerte, beigetragen. Antoine Guignard, ebenfalls Mitglied der Trainingsgruppe 1, verbesserte seine Leistungen im Continentalcup und sprang erstmals bei einem FIS Grand-Prix in die Punkteränge. Leider fiel Michael Möllinger nach den ersten beiden Wettkampfwochenenden den ganzen Winter verletzungshalber aus. An der Skiflug-WM in Oberstdorf zeigten Andreas Küttel und Simon Ammann einzelne Flüge, welche auf ein Top-Ergebnis hoffen liessen. Für einen Podestplatz aber fehlte den beiden die Konstanz. Die Ränge 8 für Ammann und 13 für Küttel sowie der gute 23. Rang für Guido Landert waren schliesslich die Endresultate. Im Teamwettkampf, in welchem auch Skisprung-Neuling Antoine Guignard eingesetzt wurde, schaute lediglich der 9. Schlussrang heraus.

Mit zwei Podestplätzen und elf Top-Ten-Klassierungen ein Garant für Spitzenresultate: Simon Ammann. Foto: Keystone

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Leistungssport ✚ Nordisch

Ein weiterer Schritt nach vorne gelang dem Junioren-Team unter Berni Schödler. Die grosse Leistungsschere zum WCTeam scheint sich langsam zu schliessen. Drei Springern (Pascal Egloff, Adrian Schuler und Rémi Français) gelangen Top-Ten Plätze im Alpencup und drei weitere Athleten sprangen in die Punkteränge. Da die meisten dieser Athleten noch sehr jung sind, lassen die guten Leistungen auf eine weitere Steigerung hoffen. Die konsequente Arbeit in den Stützpunk-


ten und der Ausbau des Nordischen Leistungszentrums AIR’SPORT Einsiedeln zahlt sich mehr und mehr aus. Weiterhin wenig erbaulich ist die Schanzensituation in der Schweiz. In Einsiedeln stehen sportlich hervorragende Anlagen, welche für die Entwicklung des Skispringens in der Schweiz von grösster Bedeutung sind. Leider sind sie momentan im Konkurs. Auch in St. Moritz, Kandersteg und Engelberg tut man sich schwer, die Sprunganlagen auf den geforderten Standard zu bringen. Nach wie vor fehlen in den verschiedenen Regionen Kleinschanzen, welche skisprungbegeisterten Knaben und Mädchen den Einstieg in die faszinierende Sportart ermöglichen.

Langlauf: Noch einen draufgesetzt ✚ Die Langläufer verbuchten in der letzten Saison insgesamt 16 Weltcup-Klassierungen in den Top Ten. Das ist eine weitere klare Steigerung nach den bereits hervorragenden Ergebnissen im Vorjahr. Dass die Hälfte davon Seraina Mischol einlief, ist ebenso erfreulich, wie die Tatsache, dass sich die restlichen acht Platzierungen auf vier Athleten verteilen. Dario Cologna hat es zudem geschafft, seinen Titel als U23-Weltmeister auf eindrückliche Art und Weise zu verteidigen und am Engadin-Skimarathon den hervorragenden 2. Platz zu belegen. Ein weiteres Highlight war der 3. Rang am Holmenkollen von Remo Fischer. Insgesamt konnten 12 Athleten (Vorjahr 9) die Gesamtzahl an erreichten Weltcuppunkten im Vergleich zum Vorjahr verdoppeln und 5 Athletinnen (Vorjahr 4) diejenigen der Frauen verdreifachen. Dies ist ein weiteres Indiz für den starken Aufwärtstrend.

Seraina Mischol legte eine unglaubliche Konstanz an den Tag und belegte im Weltcup-Gesamtklassement den tollen 15. Schlussrang. Foto: Keystone

Die erfreulichen Resultate der vergangenen Saison haben dazu beigetragen, dass es in diesem Frühling in der Langlaufabteilung nur zu geringen Mutationen gekommen ist. Lediglich ein Trainer musste aufgrund einer Neuorientierung ersetzt werden. Wegen der schnellen Neubesetzung des Postens durch eine ausgewiesene Fachkraft mussten nur unwesentliche strukturelle Anpassungen gemacht werden. Die Hauptsorge um die sehr knappen Ressourcen bleibt jedoch weiterhin bestehen. Der Betrieb kann langfristig qualitativ nur erhalten werden, wenn eine Priorisierung der leistungsstärksten Athleten durchgesetzt wird. Die Aufgleisung dieser Strategie ist bereits erfolgt. Das Nationale Leistungszentrum in Davos bekommt durch die Ansiedlung des neuen Herren Distanztrainers eine weitere Aufwertung. Mittlerweile wohnen bereits 20 von 24 selektionierten Athletinnen und Athleten im Bündnerland. Neben der stärkeren Gewichtung des Stützpunkttrainings soll auch die Infrastruktur vor Ort verbessert werden. Im Nachwuchs hat sich die Einführung von Interregionskadern positiv auf die Resultate an den JWM ausgewirkt. Die leistungsstärksten Nachwuchsathleten werden wiederum neu ab diesem Frühling in einem

Remo Fischer holte am Holmenkollen, dem Langlauf-Mekka schlechthin, einen Podestplatz für die Ewigkeit. Foto: Keystone

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offiziellen Nachwuchskader von Swiss-Ski (C-, U20- und U23Kader) zusammengenommen, womit eine Kontinuität für die nächsten Jahre angestrebt wird.

Nordische Kombination: Erster Podestplatz seit 10 Jahren ✚ Mit einem Weltcup-Podestplatz, einer Medaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften sowie mehreren Spitzenergebnissen im Weltcup A, Weltcup B und Alpencup blickt die Nordische Kombination auf eine gelungene Saison zurück. Der 2. Rang von Tommy Schmid beim Weltcup in Zakopane stellte nicht nur eine Premiere für den Athleten dar, sondern es war auch der erste Podestplatz eines Schweizer Kombinierers seit zehn Jahren! An gleicher Stätte gewann Schmid eine Woche später auch die Silbermedaille bei den Junioren-Weltmeisterschaften und unterstrich damit sein grosses Potential. Sorgte nach 10 Jahren für den ersten Schweizer Podestplatz in der Nordischen Kombination: Tommy Schmid (ganz links). Foto: Keystone

Für zwei weitere Weltcup-Klassierungen in den Top Ten war Seppi Hurschler besorgt. Zusammen mit Schmid und Michael Hollenstein schaffte er nach der ersten Wettkampfperiode den Aufstieg vom Weltcup B in den Weltcup A. Zu Beginn der Saison war mit Ronny Heer nur gerade ein Athlet in der obersten Kategorie, was für alle Beteiligten kein einfaches Unterfangen war und zu wenig befriedigenden Resultaten führte. Nur knapp den Aufstieg verpasst hat Tim Hug, der in der Schlussphase im Weltcup B noch dreimal aufs Podest stieg. Verheissungsvoll sind auch die Resultate von Joel Bieri, der im Alpencup brillierte und sich im Weltcup B bereits in den Top Ten zu klassieren vermochte. Diese Resultate sowie die Tatsache, dass zu den nach wir vor jungen Teamstützen bereits eine neue Generation nachrückt, verspricht einiges für die Zukunft. Dem in einer Strategie festgelegten Ziel, bis zu den Olympischen Spiele 2010 in Vancouver und den Weltmeisterschaften 2011 in Oslo wieder eine konkurrenzfähige Mannschaft zu haben, ist man jedenfalls wieder ein gutes Stück näher gekommen!

Erreichte so viele Weltcuppunkte wie vor ihm noch kein Schweizer: Simon Hallenbarter. Foto: Nordic Focus

Biathlon: Erstmals in den Top Ten ✚ Mit 3’831 Punkten im Nationenklassement schafften die Biathleten erstmals den Sprung unter die zehn besten Länder der Welt. Das Männerteam übertraf damit die in sie gesteckten Erwartungen deutlich. Die Basis für den Erfolg legte zweifelsfrei Simon Hallenbarter. Mit zwei Top Ten-Klassierungen und weiteren Spitzenresultaten schaffte der Obergommer den Sprung in die ersten 25 des Gesamtklassements. So viele Weltcuppunkte wie er erreichte bislang kein Schweizer. Matthias Simmen erreichte trotz gesundheitlichen Problemen den 30. Rang. Dank den beiden Aushängeschilder erhält das Team für die nächste

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Leistungssport ✚ Nordisch


Saison fünf Startplätze. Mit Claudio Böckli und Thomas Frei holten zwei weitere Athleten erstmals Weltcup-Punkte. Einen speziellen Höhepunkt erlebte das Team bei der Weltcup-Staffel in Hochfilzen. Hallenbarter, Simmen, Böckli und Ivan Joller bescherten der Schweiz mit dem fünften Platz ein historisches Ergebnis. Im Nachwuchsbereich sorgte der Obergommer Benjamin Weger für die Saisonhöhepunkte. Weger belegte drei Top 7-Plätze an der Junioren-WM, gewann EM-Bronze bei den Junioren und erreichte bei seinen ersten beiden Europacup-Einsätzen zwei Ränge in den ersten 25. Damit schaffte er die Qualifikation für den Weltcup souverän. In seinem Rücken entwickelt sich zudem ein erfreuliches Jugendteam, welches nächstes Jahr an der EYOF (Europäische Jugendolympiade) seinen ersten internationalen Höhepunkt erleben wird. Diese Entwicklung ist sehr erfreulich und bestätigt die 2004 begonnene, konsequente Nachwuchsarbeit. Das belegen auch die deutlich grösseren und qualitativ besseren Starterfelder bei den RWS Swisscup Veranstaltungen.

Benjamin Weger gewann EM-Bronze bei den Junioren und gilt als grosse Zukunftshoffnung. Foto: Nordic Focus

Leider fehlen in der Schweiz immer noch fest eingerichtete Trainings- und Wettkampfinfrastrukturen. Neben dem nationalen Biathlon Leistungszentrum in Realp sind zurzeit keine weiteren Anlagen vorhanden. Die Hoffnungen liegen im Projekt Lantsch/Lenz, wo in den nächsten Jahren eine Sommer- und Winteranlage für den Trainings- und Wettkampfbereich entstehen soll.

Helvetia Nordic Trophy: Gelungene Saison ✚ Die Helvetia Nordic Trophy – die grösste Schweizer Nachwuchsserie der nordischen Disziplinen – wurde dieses Saison bereits zum dreizehnten Mal durchgeführt. Dank Titelsponsor Helvetia Versicherungen, welcher die Serie bereits im dritten Jahr unterstützte, dem langjährigen Co-Sponsor Fischer sowie dem Engagement der organisierenden Ski-Clubs konnten für den Nachwuchs zahlreiche Wettkämpfe organisiert werden, um sich in ihren Disziplinen alters- und stufengerecht zu messen.

Sandro Hässig gewann beim Jahresausklang in St. Moritz in der Kategorie U12. Foto: Swiss-Ski

Im Langlauf konnte gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung der Teilnehmerzahlen verbucht werden. Die vier Anlässe fanden bei besten Wetterbedingungen statt und waren perfekt organisiert. Für einen krönenden Abschluss sorgten die Nordic Games im Goms, die auf der Weltcupstrecke durchgeführt wurden. Bei den Skispringern und Nordisch Kombinierern musste ein Anlass abgesagt und zwei Anlässe verschoben werden. Mit Chaux Neuve (F) und Hinterzarten (D) trat die Helvetia Nordic Trophy auch im Ausland auf.

Nordisch ✚ Leistungssport

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Zwei Kristallkugeln für die Freestyler

Die vergangene Saison war in Anbetracht dessen, das kein Grossanlass stattgefunden hat, ein Zwischenjahr in dem sich die Teams auf den Aufbau und die Vorbereitung konzentriert hatten. Die Saisonziele wurden mit 24 Podestplätzen, davon 5 Siegen, sowie zwei Disziplinen-Weltcupsiegen und dem 2. Rang in der Nationenwertung mehrheitlich erreicht.

Pesko und Podladtchikov mit kleiner Kristallkugel

Iouri Podladtchikov und Manuela Laura Pesko gewannen die kleine Kristakugel in der Halfpipe. Foto: Keystone

✚ Bei den Alpin Snowboardern gab es verletzungshalber weniger Podestplätze als im Vorjahr. Philipp Schoch viel die ganze Saison aus, sein Bruder Simon während acht Wochen. Hinzu kam der verhaltene Saisonstart von Fränzi Mägert Kohli. Dafür zeigte die Snowboardcross Damen eine starke Saison. Sandra Frei, Tanja Frieden und Mellie Francon erreichten mehrere Podestplätze. Letztere konnte leider trotz konstanten Leistungen ihr Potential in den Finalläufen nie ganz nutzen, mit ihrem Können müsste sie noch mehr Podestplätze erreichen. Auch Olivia Nobs und Corinne Mottu steigerten sich und entwickeln sich deutlich Richtung Podestplätze. Ihre männlichen Kollegen konnten die Ziele nicht erreichen. Ende Saison war keiner mehr in den Top 30 der Weltcuprangliste zu finden. Das Halfpipe Team hat sich sehr erfreulich entwickelt. Allen voran Iouri Podladtchikov und Manuela Laura Pesko, die beide den Gesamtweltcup und etliche Podestplätze gewonnen haben. Christian Haller und Rolf Feldmann rissen sich nach einem erfolgreichen Saisonstart das Kreuzband.

Hoffnungsvoller Nachwuchs ✚ Saisonhöhepunkt auf Juniorenstufe waren die Weltmeisterschaften in Valmalenco (ITA). Daniel Friberg zeigte trotz Schwierigkeiten Anfang Saison sein wahres Können und wurde Juniorenweltmeister in der Halfpipe. Sina Candrian und Ursina Haller konnten sich in dieser Saison ebenfall steigern und lassen für die Zukunft hoffen.

Daniel Friberg wurde Juniorenweltmeister in der Halfpipe. Foto: Keystone

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Leistungssport ✚ Snowboard


Die Zusammenarbeit mit den Regionalverbänden wurde vertieft, so dass die Schweiz in sieben Snowboardregionen aufgeteilt werden konnte. Pro Region fand ein Headhunt-Day statt. Diese neu eingeführten Tage dienen der Talentsuche. Junge Snowboarder, die Interesse am Wettkampfsport haben, können an diesen Tagen ihr Können einem Trainer demonstrieren und haben so die Chance auf ein geführtes Training. Die HeadhuntDays wurden zusammen mit den Regionen durchgeführt.

Skicross und Halfpipe in Moove Sympany Snow Series integriert ✚ Danke der guten Unterstützung der Organisatoren konnten in Saas-Fee (Halfpipe), Nendaz (Parallelslalom) und Leysin (Snowboardcross) gute Weltcupwettkämpfe stattfinden. Bei den Europacuprennen machte hauptsächlich der von der FIS geforderte Unterkunftspreis von CHF 60.–/Person Probleme. Die Nationale Breitensport Tour, an welcher auch nicht lizenzierte Athleten startberechtigt sind, war auch im dritten Jahr erfolgreich. Aufgrund des Namenwechsels der Krankenkasse, trat die Tour dieses Jahr unter Moove Sympany Snow Series auf und beinhaltete erstmals Skicross und Halfpipe Wettkämpfe. Dank des mehrheitlich guten Wetters mussten nur wenige Events abgesagt werden.

Sandra Frei gewann den Snowboardcross in Valmalenco. Foto: Keystone

Die nationale Serie trat neu unter dem Namen «Moove Sympany Snow Series» auf. Foto: Project

Snowboard ✚ Leistungssport

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Grosser Schritt nach vorn

Auch die Freestyler können auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken. Einen Weltcupsieg sowie elf weitere Podestplätze gab es zu feiern. In den Disziplinen Skicross und Aerials wurde ein grosser Schritt nach vorn gemacht, was hinsichtlich den nächsten Olympischen Spielen 2010 in Vancouver zuversichtlich stimmt. In beiden Disziplinen rechnet sich Swiss-Ski gute Medaillenchancen aus.

Finale in Davos, und Thomas Lambert, Vierter am Weltcupauftakt in China, sprangen nur knapp am Podest vorbei. Diese drei Athleten reihten sich im Weltcupranking dann auch in den Top Ten ein und sorgten hauptsächlich dafür, dass die Schweiz hinter Kanada und Weissrussland zur drittstärksten AerialsNation aufgestiegen ist. So gut waren die Schweizer seit Michel Roth als Coach amtet noch nie.

Breites Team im Skicross

Hocherfreulich waren auch die Leistungen der Nachwuchsspringer. Christopher Lambert, der jüngere Bruder von Thomas, sprang in seinem ersten Weltcupspringen überhaupt gleich auf den hervorragenden 7. Rang und wurde dafür Ende Winter als «Rookie of the Year» ausgezeichnet. Und auch Christian Hächler sprang bereits in ein Weltcupfinale.

✚ Emilie Serain, Mike Schmid und Andreas Steffen durften in dieser Saison je zwei Mal aufs Treppchen steigen, Alois Mani und Richard Spalinger je ein Mal. Das Team ist insbesondere bei den Herren sehr breit. Denn mit Thomas von Gunten, der mit zwei Siegen an den letzten beiden Wettkämpfen die Europacup-Gesamtwertung noch für sich entscheiden konnte, oder Conradign Netzer gibt es weitere Top-Athleten, die den teaminternen Druck hoch halten. Leider haben zwei Podestfahrer im Verlaufe des Winters einen Kreuzbandriss erlitten: Mike Schmid und Richard Spalinger.

Aerials-Team der Herren so gut wie noch nie ✚ Einen enormen Leistungssprung hat auch das Skiakrobatik-Team der Herren gemacht – auch wenn man diesen mit «nur» einem Podestplatz belegen kann (Rang 3 durch Renato Ulrich). Ulrich war als Vierter und Fünfter zudem zwei Mal Nahe am Podest dran. Und auch Andreas Isoz, zuletzt Vierter am

Evelyne Leu mit mässiger Saison ✚ Evelyne Leu hingegen war mit ihrer Saison nicht zufrieden. Mit dem tollen Sieg am Finale in Davos und einem dritten Rang konnte sie ihr Leistungspotential nur zwei Mal ausschöpfen. An den anderen Springen hatte sie meist Mühe mit den Landungen und klassierte sich in den hinteren Regionen. Im kommenden Jahr wird die Olympiasiegerin wieder durch Manuela Müller unterstützt, die nach einem Jahr Pause wieder in den Weltcup steigt. Und mit Tanja Schärer, welche die Europcup-Gesamtwertung gewann, bahnt sich ein weiteres Aerials-Talent bei den Damen an.

Gute Ansätze in der Halfpipe ✚ Reto Commincioli belegte im Halfpipe-Weltcup mit zwei sechsten und einem fünften Platz den guten sechsten Schlussrang im Weltcupranking. Mirjam Jäger stand als Dritte auf einem Weltcuppodest und an den X-Games gewann sie Silber. Danach wurde auch sie Opfer eines Kreuzbandrisses. Nach wie vor die schwächste Disziplin ist die Buckelpiste, in der man keine konstanten Weltcupfahrer hat. Pablo Lafranchi, Lorenz Hilpert und Nicole Bumann konnten immerhin im Europacup unter die besten Zehn fahren.

Mike Schmid (links) war in der vergangenen Saison der stärkste Schweizer Skicrosser. Foto: Keystone

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Leistungssport ✚ Freestyle


Die Jungen schafften den Anschluss

Die Disziplin Telemark kann auch in der Saison 2007/08 einen grossen Beitrag zur positiven Bilanz von Swiss-Ski liefern. So wurden letzte Saison fünf Weltcupsiege, neun weitere Podestplätze, ein Disziplinensieg sowie der 3. Rang im Gesamtweltcup erreicht. Damit wurde das Saisonziel deutlich übertroffen und die Jungen haben gezeigt, dass sie nahtlos an die Erfolge der abgetretenen Routiniers anknüpfen können.

Dominierende Amélie Reymond ✚ Alle fünf Schweizer Weltcupsiege gingen an Amélie Reymond, die auch im Gesamtweltcup den 3. Schlussrang belegte. Ihre Saison stand unter dem Motto Top oder Flop. Auch Bastien Dayer konnte nach den Junioren WM-Titeln im Vorjahr bereits die ersten Podestplätze im Weltcup erreichen. Dies stimmt zuversichtlich für die Weltmeisterschaften 2009 in Österreich.

Amélie Reymond erzielte fünf Weltcupsiege und wurde 3. im Gesamtweltcup. Foto: Swiss-Ski

Die Jungen rücken nach ✚ Teamsenior Martin Echser verletzte sich bereits im ersten Weltcuprennen an der Schulter, musste sich einer Operation unterziehen und viel demzufolge für den Rest der Saison aus. Damit bestand das Team plötzlich nur noch aus jungen Athleten, die in der Saison davor noch als Junioren im Weltcup starteten. Die Jungen mussten daher mit weniger Routine zu Recht kommen, was sie jedoch mit Bravour gemeistert haben und grossen Respekt verdient. In einem Tagebuch haben sie ihre Erlebnisse auf der Weltcuptour festgehalten (Auto im Schnee versenkt, vom Dauerregen weggeschwemmt, Reise nach nördlich des Polarkreises, Eisregen-Wettkampf in USA, etc.)

Telemark mit steigender Beliebtheit ✚ Die Telnehmerzahlen an den Elite-Schweizermeisterschaften sowie an den Skilehrer-Schweizermeisterschaften sind stetig zunehmend. Unter den Schneesportlern ist eine zunehmende Beliebtheit im Telemarkfahren festzustellen, wenn oft lediglich als Zweitgerät. Auch innerhalb der FIS erfährt die Disziplin steigender Beachtung. Im Weltcup haben bereits 15 Nationen teilgenommen. Damit Telemark weiter bekannt und anerkannt wird, braucht es eine höhere Medienpräsenz. Erfreulicherweise wurden letzte Saison in Japan, Norwegen und Österreich TV-Beiträge realisiert.

Bastien Dayer in seiner ersten Weltcupsaison als Elitefahrer und bereits auf dem Podest. Foto: Swiss-Ski

Telemark ✚ Leistungssport

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Ansturm auf die Kurse

Interessierte Zuhörer im Ausbildungskurs «Pistenpräparation» in Davos. Foto: Swiss-Ski

Nach zwei Jahren Aufbauarbeit haben sich die Ausbildungsstrukturen stabilisiert und beginnen zu greifen. Die Definition der Ausbildungsinhalte sowie die Optimierung der Ausbildungscrew waren wichtige Erfolgsfaktoren der Ausbildungskurse des letzten Jahres. Nachdem beispielsweise die Expertenausbildung «Wettkampf Ski Alpin» noch vor zwei Jahren wegen mangelndem Interesse annulliert wurde, konnten diese Saison, aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl, nicht alle Bewerber zugelassen werden. Die positive Entwicklung zeigt sich ebenso, indem die disziplinenübergreifenden Club-, wie auch die Regionaltrainerkurse innert kürzester Zeit überbucht waren. Daher wurden einige Kurse doppelt geführt. Auch im Snowboardbereich ist eine Steigerung bemerkbar, was für die Entwicklung dieser Sportart enorm wichtig ist. Es sind immer mehr Snowboarder in den disziplinenübergreifenden Modulen anzutreffen. So konnte dieses Jahr zum ersten Mal ein «J+S Technik Modul Wettkampf» mit elf Freestyle- und neun Alpine-Snowboardern durchgeführt werden.

Ausbau und Entwicklung der Lehrmittel ✚ Der Aufbau des «Swiss-Ski Racing Konzeptes» wurde weitergeführt und ausgebaut. Mit den «Racing Essentials» ist ein weiteres wichtiges Aufbauelement lanciert worden. Dieses wird das «Racing Update Ski Alpin» aus dem Jahr 2002 ergänzen und schlussendlich ersetzen. Die darin aufgezeigten, biomechanisch fundierten Elemente des schnellen Skifahrens sind die logische Fortsetzung der «Racing Basics». Sie zeigen auf, welche Elemente den normalen Rennfahrer vom Siegesfahrer unterscheiden. Unter der Führung von J+S Magglingen wurde das J+S Kernlehrmittel überarbeitet. Im neuen Gewand und mit neuen Ideen wird dieses zukünftig in der Ausbildung aller J+S Sportarten eingesetzt.

Neustart des Verbandstrainerkurses

Swiss-Ski geniesst für diverse Kurse regelmässig Gastrecht im Guido A. Zäch Institut in Nottwil. Foto: Swiss-Ski

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Ausbildung ✚

✚ Für die Swiss-Ski Verbandstrainerausbildung 2008/09 sind fast 30 Bewerbungen eingegangen. Nach der Vorselektion und Aufnahmeprüfung, welche zur Überprüfung der Grundvoraussetzungen dienen, konnten 23 Kandidaten zur Ausbildung zugelassen werden. Erfreulich sind sowohl das Niveau, wie auch die vielfältige Disziplinenzusammensetzung (Langlauf, Nordische Kombination, Freestyle, Ski Alpin und Snowboard) des Lehrgangs. Ein gutes Indiz für das hohe Niveau der Swiss-Ski Trainer ist die grosse Teilnehmerzahl am Swiss Olympic Diplomtrainerlehrgang (DTLG), welcher in Kombination mit dem Verbandstrainerlehrgang Stufe 2 durchgeführt wird. Im Frühling 2008 haben elf Teilnehmer aus


den Disziplinen Ski Alpin und Snowboard diese Ausbildung begonnen.

Ski- und Snowboard-Trainerausbildung in Andermatt ✚ Neu wurden die praktischen Teile der wettkampfspezifischen J+S Ski- und Snowboardausbildungen (Methodikmodul, Technikmodul, Expertenkurse) in Andermatt durchgeführt. Der Wunsch der J+S Fachleitung erleichtert zwar die Logistik, lässt jedoch eine gewisse Eintönigkeit bezüglich des Skigebietes aufkommen.

Forschungsstruktur trägt erste Früchte ✚ Die Forschungsgruppe hat ihre ersten Ziele erreicht und die Projekte werden laufend überwacht. Die Resultate fliessen gezielt in die Ausbildung und die verschiedenen Trainingsgruppen ein. Als wichtiger Schritt der Forschungsgruppe muss eine noch engere Zusammenarbeit mit den Disziplinentrainern der einzelnen Sportarten sein. Swiss-Ski ist gemäss Swiss Olympic im Bereich der Forschung die innovativste und aktivste Sportart unter den Schweizer Sportverbänden.

23 Kandidaten begannen im Frühling den Verbandstrainerlehrgang. Foto: Swiss-Ski

Peter Läuppi, Chef Ausbildung verzeichnet eine positive Entwicklung in der Ausbildung. Foto: Swiss-Ski

✚ Ausbildung

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Positive Teilnehmerzahlen und treue Sponsoren

Die Eventserien im Breitensport erfreuen sich nach wie vor grosser Beliebtheit. Die guten Teilnehmerzahlen zeigen, dass die Anlässe den Bedürfnissen der Teilnehmer gerecht werden. Dies, wie auch die erfolgreiche Projektführung und die engagierten Organisatoren, sind Faktoren, die zu langjährigen und treuen Sponsor-Partnerschaften führten. Den Projektleitern gelang es aber auch, Neuerungen und Modernisierung in die Anlässe zu bringen und damit dem Lauf der Zeit gerecht zu werden.

600 Jugendliche im Juskila

Das 67. Juskila wurde in Begleitung der Band «Pegasus» aus Biel eröffnet. Foto: Swiss-Ski

✚ Das Juskila vereinigte in der ersten Januarwoche einmal mehr 600 Jugendliche aus der ganzen Schweiz zu einer Woche Schneesport an der Lenk. Das grösste Jugendlager der Schweiz war auch in seinem 67. Austragungsjahr ein grosser Erfolg. Wenn 150 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie 600 Kinder aus allen Kantonen zusammen kommen, entsteht ein Sprachengewirr und kunterbuntes Treiben, das viel zum Verständnis innerhalb der verschiedenen Kulturen in der Schweiz beiträgt. Zum zweiten Mal seit der Gründung des Kantons übernahmen die Jurassier das Patronat. Dank einer gezielten Werbeaktion meldete sich eine Rekordzahl Teilnehmer für die Verlosung in Delémont an. Dadurch erhöhte sich die Quote der ausgelosten Teilnehmer für das Lager auf 48, es waren somit mehr als das Doppelte an Jurassiern als 2007 an der Lenk. Der PatronatsBeitrag von CHF 21'500.– ist für einen so kleinen Kanton bemerkenswert.

Vier Generationen Lagerleiter: Willy Reinmann (2000 – 2002), Hardy Loosli (1980 – 1985), Kari Keller (seit 2003) und Ahns Stämpfli (1995 – 1999). Es fehlt der verstorbene Damian Meienhofer (1986 – 1994) Foto: Swiss-Ski

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Breitensport ✚

Praktisch alle Kinder machten sich auf den Weg über den Hahnenmoospass ans Chuenisbergli zum Weltcupslalom in Adelboden. Die Jugendlichen, ausgerüstet mit Snowboard, Skis oder die Langläufer mit Snowblades, und ihre Leiter hatten grosse Erwartungen. Ihre Hoffung auf ein vergleichbares Erlebnis wie im Vorjahr mit dem Sieg von Marc Berthod wurde nicht ganz erfüllt. Der Ausflug und das Rennen sorgten aber bei allen für ein einmaliges Erlebnis.


Seit mehr als 20 Jahren setzt der Hauptsponsor Migros einen siebenstelligen Frankenbetrag für das Lager ein. Das Juskila lebt von seinen grossen und kleinen Gönnern und wird finanziell unterstützt von Proviande, dem Schweizer Milchproduzentenverband, den J+S- und Kantonsbeiträgen sowie rund 2000 privaten Gönnern, die CHF 50.– oder mehr einbezahlen. An der Eröffnungsfeier waren nebst Matthias Remund, Direktor des BASPO, Swiss-Ski Präsident Duri Bezzola und weiteren Persönlichkeiten auch drei ehemalige Lager-Leiter dabei. Das Lager wird seit jeher ehrenamtlich geführt. Der heutige Lagerleiter Karl Keller freute sich mit seinen drei Vorgängern auf ein erfolgreiches 67. Lager anstossen zu dürfen.

Zufriedene Gesichter beim Rivella Family Contest ✚ Das gemeinsame Familienerlebnis, spannende Rennen, Spiel und Spass im Village und ein unschlagbar günstiger Preis von CHF 85.–: das ist das Erfolgsrezept des Rivella Family Contests. In der Saison 07/08 haben an den 23 Veranstaltungen 2’261 Familien teilgenommen. Eine beachtliche Zahl, dürfen doch pro Familie zwischen drei und fünf Mitglieder starten. Durchschnittlich waren 100 Familien an den einzelnen Contests vor Ort. Glücklicherweise mussten nur drei Veranstaltungen wegen schlechtem Wetter abgesagt werden.

Mit dem neuen Fahnenkonzept wurde der Sponsorenauftritt vereinheitlicht. Foto: OK Hoch-Ybrig

Seit letztem Winter ist Atomic als neuer Co-Sponsor Teil der Rivella Family Contest-Familie. Die prominente und etablierte Skimarke trat an jedem Austragungsort mit Skitests und einem Spiel auf. Das Angebot wurde rege genutzt und Atomic verzeichnete eine gelungene Premiere. Um den Auftritt der Sponsoren zu vereinheitlichen, wurde erstmals ein Banden- und Fahnenkonzept erarbeitet. Der daraus resultierende Auftritt erhielt viel Aufmerksamkeit und führte zu einem moderneren Erscheinungsbild des Rivella Family Contests. Dazu beigetragen haben ebenso die neu produzierten und einheitlichen Torflaggen und Startnummern.

2'261 Familien starteten letzte Saison am Rivella Family Contest. Foto: Flurin Bergamin

Erstmals wurden Standbilder auf Movingads (Bildschirme) bei den Bergbahnstationen in den Rivella Family Contest-Austragungsorten in den Kantonen Glarus, Graubünden, Tessin sowie in der Zentralschweiz publiziert. Um das Familienerlebnis breiter bekannt zu machen, wurden in allen Ochsner Sport Filialen Steller in Form einer Rivella-Flasche mit den Ausschreibungen platziert.

✚ Breitensport

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Grand Prix Migros im Zeichen der Neuerungen ✚ Ob die guten Resultate der Schweizer Weltcupcracks oder das gute Wetter mehr Leute auf die Piste lockten, sei dahingestellt. Tatsache ist, dass mit rund 6'500 Rennfahrern verteilt auf die 13 Austragungsorte, die zweitbeste Teilnehmerzahl überhaupt erreicht werden konnte. Das grösste Kinder-Skirennen Europas erfreut sich demnach einer ungebrochenen Popularität.

Konzentrierte Startvorbereitungen wie die Profis. Foto: Erwin Züger

Verschiedene Neuerungen prägten die vergangene Saison. So konnten sich die Teilnehmer erstmals per Internet für den Grand Prix Migros anmelden. 33 % aller Rennfahrer machten von dieser Möglichkeit Gebrauch. Daneben erfreute sich die «Wildcard» (pro Austragungsort wurden zwei Startplätze für das Saisonfinale verlost) grosser Beliebtheit. Um ein faires Rennen für alle Teilnehmenden zu gewährleisten, konnten die jüngsten Teilnehmer erstmals in separaten Kategorien starten. All diese Anpassungen haben sich während der Saison mehr als bewährt. Neben den langjährigen und treuen Sponsoren Migros, Nordica, Schweizer Fleisch und Toko durfte der Grand Prix Migros erstmals auf die Unterstützung von Farmer und der Schweizer Milchproduzenten zählen. Dank der engen und bestens funktionierenden Zusammenarbeit zwischen den verschieden Leistungsträgern kann die Event-Serie jedes Jahr von neuem optimiert werden.

Rund 6'500 Nachwuchshoffnungen nahmen am diesjährigen GP Migros teil. Foto: Bernard Sandoz

Das grosse Finale in der Ferienregion Lenzerheide bildete den krönenden Abschluss der diesjährigen Saison. Auf der äusserst anspruchsvollen «Silvano Beltrametti Weltcuppiste» kämpften rund 650 junge Athleten um die begehrten Medaillen. Neben dem Riesenslalom und dem Combi Race (Rennen mit Slalom, Riesenslalom und Super-G-Elementen) konnten die Finalteilnehmer am erstmals durchgeführten «GP-Skitriathlon» ihre Startschnelligkeit, das Gleitvermögen und ihre Sprungkraft unter Beweis stellen. Nach drei erfolgreichen GP-Saisons tritt der ehemalige Weltcupfahrer Claudio Collenberg als Race Director des Grand Prix Migros zurück. Mit seiner ruhigen und besonnenen Art hat er massgeblich zur einwandfreien Durchführung der verschiedenen Rennen beigetragen.

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Breitensport ✚


Masters im Zeichen von personellen Wechseln ✚ Seit gut sechs Jahren prägt Knut Strömstad die Geschikke bei den Masters alpin aktiv mit. Nun hat sich der sympathische Norweger, der seit vielen Jahren in Gstaad und Rolle lebt, entschieden als Vorsitzender der Masters alpin zurückzutreten. Sepp Schelbert, eine Persönlichkeit, die den Masterssport von Beginn an mitprägte, hat sich ebenfalls entschieden auf eine weitere Tätigkeit in der Kommission zu verzichten. Sein Mandat in der FIS wird er weiterhin ausführen.

Coop Fun Parcours bei fast 3'000 Jugendlichen ✚ Eine erfolgsversprechende Förderung des Langlaufs bei der Jugend kann im grösseren Stil nur über die Schulen erfolgen. Diese Tatsache hat man im Breitensport versucht umzusetzen. Zwar wurde das Ziel, 3’000 Teilnehmer zu erreichen, knapp verfehlt, die Anlässe als solches waren aber positiv. Leider gab es auch diesen Winter Regionen mit wenig Schnee, so dass allein im Unter-Toggenburg eine Aktion mit 600 Jugendlichen abgesagt werden musste.

Der Coop Fun Parcours bringt den Langlauf zu den Jugendlichen, auch in die Stadt. Foto: Swiss-Ski

Mit dem Coop Fun Parcours soll die Entwicklung beim Langlauf für Jugendliche nach und nach verbessert werden. Dazu sind allerdings noch zusätzliche Massnahmen notwendig. Die Einführung von J+S Kids (J+S-Alter ab fünf Jahren) im Januar 2009 könnte dabei helfen.

Swiss Loppet Gesamtwertung stösst auf Anklang ✚ Am 19. April fand im Verkehrshaus Luzern im Beisein des Swiss-Ski Präsidenten Duri Bezzola zum zweiten Mal die Preisverleihung für die Swiss Loppet Gesamtwertung statt. Diese Eventserie hat bei den Volkslangläuferinnen und -läufern einen wichtigen Status erlangt. Das Teilnehmerfeld ist durchmischt und der Anlass entspricht einem Bedürfnis für ambitionierte Läufer. Wenig Anklang fand hingegen die Langlauf-Trophy, bei der die Anzahl gelaufener Kilometer gezählt wurden.

Die Swiss Loppet Gewinner der Gesamtwertung: Pascal Grab, Schindellegi und Jasmin Nunige, TCS Rossignol. Foto: Swiss-Ski

Swiss Nordic Day im siebten Jahr ✚ Die siebte Auflage des Swiss Nordic Day wurde anlässlich eines Medientags am 12. Januar 2008 im Gantrischgebiet/BE gestartet. Der Langlauftag für Einsteiger ist ein gemeinsamer Anlass von Swiss-Ski zusammen mit Loipen Schweiz, Romandie Ski de Fond und dem Verband Schweizer Langlaufschulen. Insgesamt nahmen bei den 17 Veranstaltungen 2'500 Personen teil. Dies zeigt, dass die Begeisterung am Langlaufsport weit mehr als nur ein Trend ist. Das grossflächige Angebot an kleinen und grossen Loipen ist auch mit traditionellen Werten zu erklären.

✚ Breitensport

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Über 1’100 Jugendliche an den Schneespasstagen

Dank professioneller Hilfe schaffen die Kinder nach einem Tag bereits einen einfachen Hang. Foto: Swiss-Ski

✚ Auch dieses Jahr lud Swiss-Ski zusammen mit Swiss Snowsports, den Seilbahnen Schweiz und den lokalen SkiClubs einige Schulen zu den Schneespasstagen ein. Über 1’100 Kinder aus Thun, Olten, Basel, Wileroltigen und Eggiswil kamen so in den Genuss von einem Tag Unterricht auf Ski oder Snowboard. Die Schulen bezahlten dabei für Unterricht, Material, Transport und Tageskarte weniger als CHF 30.– pro Kind. Die Organisatoren möchten mit den Schneespasstagen vermehrt Jugendlichen die Möglichkeit bieten, Schneesport kennen zu lernen und ihnen zeigen, wie viel Spass Skifahren, Snowboarden oder auch Schneeschuh laufen machen kann. Es gibt zunehmend Kinder, welche noch nie Ski oder Snowboard gefahren sind, oft sind es solche mit ausländischen Eltern, welche keinen Bezug zu Bergen und Schnee haben. Am Ende des Tages gab es immer lachende Gesichter, schafften es doch am Schluss immer alle, einen einfachen Hang zu bewältigen.

Neue Skitouren Angebote finden Anklang ✚ Der Schneesport abseits der Piste hat sich nicht zuletzt dank dem neuen Material weiterentwickelt. Immer mehr werden die weissen Hänge befahren, ohne dass die Risiken berücksichtigt werden. Swiss-Ski hat sich dieser Problematik angenommen und entsprechende Aus- und Weiterbildungskurse ausgeschrieben. Dass diese Angebote einem grossen Bedürfnis entsprechen, zeigt die grosse Anzahl Anmeldungen der Freeride- und Lawinenkurse in Andermatt und Engelberg. In Zukunft soll dieser Bereich noch weiter ausgebaut werden. Die mit 8'000 Exemplaren aufgelegte Outdoor-Broschüre findet einen bemerkenswerten Absatz und ist ein Teil des Marketings im Tourenwesen. Hansueli Rhyner, Ausbildungschef im Skitourenwesen, hat sich entschlossen von seinem Amt zurückzutreten. Seit 1988 war er ununterbrochen als OSSV-Tourenchef und später als Chef Ausbildung in der Kommission vertreten. Von seiner initiativen und innovativen Art profitierte das Tourenwesen enorm. Als Nachfolger konnte Thomas Good, ein junger Bergführer und Experte aus dem St. Galler Oberland, verpflichtet werden.

Der Kurs «richtiges Verhalten abseits der Piste» stiess auf reges Interesse. Foto: Hansueli Rhyner

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Breitensport ✚


Erfolgreicher finanzieller Abschluss

Nebst den guten sportlichen Resultaten war das vergangene Geschäftsjahr auch aus finanzieller Sicht ein Erfolg. Swiss-Ski schliesst die Jahresrechnung 2007/08 mit einem Gewinn von CHF 203'492.65 ab. Der Gesamtertrag erhöhte sich auf CHF 29'956'060.52 und der Gesamtaufwand betrug CHF 29'802'504.05. Im vergangenen Jahr wurde die Umstellung zu Swiss Sports GAAP vollzogen und somit auch das Bruttoprinzip und die neu von Swiss Olympic verlangte Darstellung umgesetzt.

Ertrag ✚ Der Abwärtstrend der Mitgliederbeiträge konnte gestoppt werden. Dies war nur dank gezielten Marketingmassnahmen in Zusammenarbeit mit Ochsner Sport möglich. Der Mitgliederbestand beträgt per 30. April 2008 wieder etwas über CHF 100'000. Im Weiteren halfen auch in diesem Jahr die nicht budgetierten Prämien von Sponsoren, Zuschüsse von Stiftungen und ausserordentliche Gönnerbeiträge zu einem positiven Resultat.

Aufwand ✚ Leider wurden nicht alle Budgets eingehalten. Einzelne massive Überschreitungen konnten durch Einsparungen kompensiert werden. Ebenfalls mussten die Ferien- und Überzeitrückstellungen erhöht werden. Dank den oben genannten Einnahmen konnten diese zusätzlichen Aufwände aufgefangen werden. Im Sinne einer Klarstellung sei erwähnt, dass sich in den administrativen Kosten von rund CHF 10 Mio. ein Posten von rund CHF 5 Mio. für die Werberechte der WeltcupVeranstaltungen in der Schweiz befindet. Die effektiven Aufwendungen für die Administration sind somit um diesen Betrag tiefer.

Bilanz per 30. April 2008 ✚ Am Ende des Geschäftsjahres steht Swiss-Ski mit Flüssigen Mitteln von über CHF 1.5 Mio. da. Dies aufgrund von Vorauszahlungen von Sponsorenbeiträgen, welche jedoch transitorisch abgegrenzt sind. Wie im Vorjahr sind in den Debitorenbeständen vor allem Club- und Sponsorenrechnungen enthalten. Trotz dem massiv höheren Debitorenbestand musste das Delkredere nicht zusätzlich erhöht werden. Zum Zeitpunkt der Berichtsverfassung wurden die meisten der ausstehenden Rechnung beglichen. Die aktiven Rechnungsabgrenzungen setzen sich primär aus Beiträgen von Swiss Olympic, FIS, J+S und Versicherungen zusammen. Der erhöhte Kreditorenbestand stellt aufgrund der positiven Flüssigen Mittel kein Problem dar, so dass die Rechnungen termingereicht beglichen werden können. Die erwähnten Vorauszahlungen widerspiegeln sich in den passiven Rechnungsabgrenzungen.

Eigenkapitalbasis nach wie vor sehr tief ✚ Bei einem Umsatz von rund CHF 30 Mio. ist ein Eigenkapital von lediglich CHF 259'717.91 als ungenügend zu bewerten. Nebst der sportlichen Weiterentwicklung ist es unser Ziel, das Eigenkapital auf eine angepasste Höhe zu bringen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen sämtliche Beteiligte weiterhin die nötige Disziplin und das Verständnis aufbringen. Wir sind und bleiben gefordert, nicht nur im Sport!

✚ Finanzen

27


Bilanz per 30. April 2008 AKTIVEN

per 30.04.07

per 30.04.08

Umlaufsvermögen

5'523'020.19

9'228'902.55

1'270'655.88 – 2'528'015.71 50'051.00 1'674'297.60

1'540'123.19 – 5'870'758.41 1.00 1'818'019.95

73'136.65

51'957.25

73'136.65 – – –

51’957.25 – – –

5'596'156.84

9'280'859.80

Kurzfristiges Fremdkapital

5'339'931.58

8'671'648.89

Finanzverbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten Passive Rechnungsabgrenzung

– 1'960'481.18 3'379'450.40

– 2'371'199.59 6'300'449.30

Langfristiges Fremdkapital

200'000.00

349'493.00

– – 200'000.00

– – 349'493.00

Fondskapital

Fonds von Spendern Fonds gebildet durch den Verband

– –

– –

56'225.26

259'717.91

36'369.26 19'856.00

56'225.26 203'492.65

5'596'156.84

9'280'859.80

Flüssige Mittel Wertschriften Forderungen Vorräte Aktive Rechnungsabgrenzungen

Anlagevermögen Mobile Sachanlagen Immobile Sachanlagen Finanzanlagen Immaterielle Anlagen

Zweckgebundenes Vermögen Total Aktiven

PASSIVEN

Finanzverbindlichkeiten Sonstige Verbindlichkeiten Rückstellungen

Verbandskapital Verbandskapital Jahresergebnis

Total Passiven

28

Finanzen ✚


Gesamterfolgsrechnung 1. Mai 2007 bis 30. April 2008

Rechnung 2006/07

Rechnung 2007/08

28'420'027.80

29'956'060.52

12'181'687.69 3'986'859.80 1'384'382.53

13'403'282.66 4'348'551.85 1'425'016.96

10'867'097.78

10'779'209.05

2'076'638.20 7'473'579.96 1'243'493.18 21'179.40

2'244'779.15 6'790'799.63 1'465'816.54 21'179.40

52'207.04

256'634.33

Finanzertrag Finanzaufwand Betriebsfremder Ertrag Betriebsfremder Aufwand

2'002.23 33'949.62 – –

24'968.09 18'198.97 – 60'000.00

Ergebnis vor Steuern

20'259.65

203'403.45

403.65

-89.20

19'856.00

203'492.65

19'856.00

203'492.65

28'420'027.80

29'956'060.52

2'428'641.89 212'434.40 2'505'959.00 401'617.00 20'373'377.41 547'685.90 669'249.35 42'368.50 1'238'694.35

2'449'898.40 293'942.25 2'808'921.35 549'237.70 21'108'268.60 1'038'995.00 348'223.00 140'912.50 1'217'661.72

Betrieblicher Ertrag Spartenaufwand Spitzensport Spartenaufwand Nachwuchsleistungssport Spartenaufwand Breitensport

Zwischenergebnis I Personalaufwand Reise-, Repräsentations- und Werbeaufwand Sachaufwand Abschreibungen

Ergebnis aus betrieblicher Tätigkeit

Steuern

Ergebnis vor Fondsergebnis Fondsergebnis

Jahresergebnis

Detail betrieblicher Ertrag 1. Mai 2007 bis 30. April 2008

Betrieblicher Ertrag Beiträge Mitglieder Beiträge öffentlicher Bereich Beiträge privatrechtlicher Bereich Beiträge Verbände Werbeerträge Erträge Gönner Erträge aus Veranstaltungen Erträge Aus- und Weiterbildung Diverse bertriebliche Erträge

✚ Finanzen

29


Spartenaufwand 1. Mai 2007 bis 30. April 2008 Aufwand

Sparten Damen Alpin

Herren Alpin

Langlauf

Skisprung

WM Wettkämpfe Training Trainer/Techniker Spartenmanagement Sportmedizin Projekte

– 376'049.95 488'531.47 1'273'947.00 534'145.70 270'450.30 142'644.40

– 484'171.40 767'477.98 1'836'002.20 542'599.29 352'335.30 187'989.25

– 290'193.77 343'956.88 544’579.65 143'440.25 90'719.87 37'283.70

– 73'744.35 114'508.63 599'430.40 112'723.70 42'045.00 64'361.40

Total Spitzensport

3'085'768.82

4'170'575.42

1'450'174.12

1'006'813.48

30'000.00 102'901.95 158'054.85 468'653.30 499'584.30 – 82'333.00

27'425.75 159'737.70 284'056.15 714'182.70 705'215.50 – –

23'552.05 85'338.10 133'934.40 91’500.00 50'860.05 – 25'634.80

4'346.30 25'383.80 88'274.65 109'961.10 28'680.95 – –

1'341'527.40

1'890'617.80

410'819.40

256'646.80

Wettkämpfe Training Ausbildung Spartenmanagement Projekte

– – – – 571'539.65

– – – – 571'539.65

– – – – 281'937.66

– – – – –

Total Breitensport

571'539.65

571'539.65

281'937.66

Spitzensport

Nachwuchsleistungssport JWM Wettkämpfe Training Trainer/Techniker Spartenmanagement Sportmedizin Nachwuchsprojekte

Total Nachwuchsleistungssport Breitensport

30

Finanzen ✚


Nord. Komb.

Biathlon

Snowboard

Freestyle

Telemark

Total

– 79'548.85 153'028.50 295'151.85 112'745.85 12'284.40 –

43'596.35 154'800.20 161'508.46 201'118.00 115'335.20 18'806.10 1'625.00

25'673.90 377'061.12 211'812.90 561'044.50 362'279.70 93'568.20 143'712.70

– 141'109.75 88'083.19 105'918.00 83'530.05 41'204.20 79'739.60

– 20'541.75 5'122.50 – – – –

69'270.25 1'997'221.14 2'334'030.51 5'417’191.60 2'006'799.74 921'413.37 657'356.05

652'759.45

696'789.31

1'775'153.02

539'584.79

25'664.25

13'403'282.66

3'675.80 – 1'347.95 18'706.85 28'186.45 – –

– 7'730.95 18'352.90 – 28'833.80 – –

16'328.25 27'380.30 33'401.45 65'680.00 97'149.80 – –

– 16'469.50 55'660.25 – 20'882.50 703.70 8'450.00

– – – – – – –

105'328.15 424'942.30 773'082.60 1'468'683.95 1'459'393.35 703.70 116'417.80

51'917.05

54'917.65

239'939.80

102'165.95

4'348'551.85

– – – – –

– – – – –

– – – – –

– – – – –

– – – – –

– – – – 1'425'016.96

1'425'016.96

✚ Finanzen

31


Revisionsbericht Bericht der Revisionsstelle an die Delegiertenversammlung des Schweizerischen Ski-Verbandes (Swiss-Ski) vom 5. Juli 2008 in Saas-Fee

Als Revisionsstelle haben wir die Buchführung und die Jahresrechnung (Bilanz, Erfolgsrechnung, Geldflussrechnung, Nachweis Verbandskapital und Anhang) des Schweizerischen Ski-Verbandes (Swiss-Ski) für das am 30. April 2008 abgeschlossene Geschäftsjahr geprüft. In Übereinstimmung mit dem Rechnungslegungshandbuch Swiss Sport GAAP der Swiss Olympic Association unterliegen die Angaben im Leistungsbericht nicht der ordentlichen Prüfungspflicht der Revisionsstelle. Für die Jahresrechnung ist das Präsidium verantwortlich, während unsere Aufgabe darin besteht, diese zu prüfen und zu beurteilen. Wir bestätigen, dass wir die Anforderungen hinsichtlich Befähigung und Unabhängigkeit erfüllen. Unsere Prüfung erfolgte nach den Grundsätzen des schweizerischen Berufsstandes, wonach eine Prüfung so zu planen und durchzuführen ist, dass wesentliche Fehlaussagen in der Jahresrechnung mit angemessener Sicherheit erkannt werden. Wir prüften die Posten und Angaben der Jahresrechnung mittels Analysen und Erhebungen auf der Basis von Stichproben. Ferner beurteilten wir die Anwendung der massgebenden Rechnungslegungsgrundsätze, die wesentlichen Bewertungsentscheide sowie die Darstellung der Jahresrechnung als Ganzes. Wir sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine ausreichende Grundlage für unser Urteil bildet. Gemäss unserer Beurteilung entsprechen die Buchführung und die Jahresrechnung dem schweizerischen Gesetz und den Statuten sowie dem Rechnungslegungshandbuch Swiss Sport GAAP der Swiss Olympic Association.

Wir empfehlen Ihnen, die vorliegende Jahresrechnung zu genehmigen.

Muri, 6. Juni 2008

Die Revisionsstelle Gebert Urs Fuhrer Peter Holdener Ruedi

32

Finanzen ✚


Swiss-Ski Haus des Skisportes Worbstrasse 52 Postfach CH-3074 Muri bei Bern Tel: +41 31 950 61 11 Fax: +41 31 950 61 12 info@swiss-ski.ch www.swiss-ski.ch Schweizerischer Skiverband FĂŠderation suisse de ski Federazione svizzera sci Federaziun svizera da ski


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