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Vorwort
Vorwort
Während meines Studiums bin ich oft mit Leuten in Kontakt gekommen, die in ihrer Freizeit viel selber machen. Auf verschiedenen Blogs oder Websites gibt es immer mehr Anleitungen zum Selbermachen, Basteln und Heimwerkern. Ständig stolpert man über Do It Yourself -Ideen (kurz DIY) aus den verschiedensten Bereichen des täglichen Lebens. DIY heißt wörtlich übersetzt: „Mach es selbst“. Vorläufer des heutigen Trends zum Selbermachen ist eine Entwicklung in England, das sogenannte Arts & Crafts Movement. Dieses entstand in der Mitte des 19. Jahrhunderts und wurde maßgeblich von William Morris, John Ruskin sowie einer Gruppe von Malern, Architekten und anderen Künstlern initiiert. „Die Bewegung entbrannte als Suche nach einem authentischen Stil für das 19. Jahrhundert. Sie war eine Reaktion auf den Historismus der viktorianischen Ära und auf die als „seelenlos“ empfundenen Produkte der aufblühenden Industrie. Von vielen ihrer Vertreter wurden „die Maschinen“
als die Wurzel allen Übels angesehen. Daraus ergab sich eine Rückbesinnung auf die Qualitäten des Handwerks.“ 1 Diese Entwicklung setzt heute wieder ein. Kleine Manufakturen erleben eine Renaissance und Kunden sind wieder bereit für gute Arbeit einen höheren Preis zu zahlen. „Selbst wenn wir der Renaissance aus dem Weg gehen wollten, hätten wir dazu keine Chance mehr. Denn mittlerweile sind wir tatsächlich am Ende des Industriezeitalters angekommen. Welchen Maßstab wir auch anlegen mögen, Massenproduktion, Massenmedien und Massenmarketing bringen nicht mehr die gewünschten Resultate.“ 2 Auch Subkulturen wenden sich gegen eine Welt der Gleichheit und Homogenität. Sie wollen sich von der Masse abheben und schaffen das auch meist. Nicht zuletzt durch ihren Einsatz. Punk-Bands der Siebziger Jahre brachten ihre anti-kommerzielle Haltung zum Ausdruck, indem sie den DIY-
Gedanken verwirklichten. „Ästhetisch bedeutete diese Haltung eine bewusste Zelebrierung des Dilettantismus. Die Idee war, nicht einfach neue Stars zu schaffen, sondern die Kunst selbst zu machen: do it yourself, Eigenproduktion der Kleidung (notfalls aus dem Altkleidercontainer), Eigenvertrieb und Eigenproduktion der Musik (notfalls mit gestohlenen Instrumenten, wie bei den Sex Pistols). So entstand eine Gegenkultur mit eigenen Ausdrucksformen: Hässlichkeit als Programm, zerfetzte Kleidung, Sicherheitsnadeln im Gesicht, mit Kopiergeräten billig hergestellte Zeitschriften (Fanzines) und spontane dadaistische Aktionskunst.“ 3 Auch in privaten Haushalten wurden schon immer verschiedene Dinge in Eigenproduktion hergestellt. Viele Mütter oder Omas stricken für die ganze Familie und finden so ihren Ausgleich zum stressigen Arbeits- oder Familienleben. Väter basteln und bauen am Eigenheim und unterstützen so die
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VO RW OR T DIY-Branche, welche aus wirtschaftlicher Sicht die Baumärkte bilden. Heute ist die DIY-Bewegung vor allem geprägt durch junge Leute, die sich neben ihrem Job verwirklichen wollen oder gar ihr Hobby zum Beruf machen. Möglich gemacht wird dies durch das Medium Internet. Plattformen wie Etsy und Dawanda vereinfachen den Verkauf von selbst gemachten Sachen und ermöglichen so einen einfachen Start in die Selbständigkeit. Hohe Investitionskosten ausgeschlossen. Nur ein kleiner Betrag pro verkauftem Artikel geht an die Shops. Die vorliegende Arbeit „HANDISH - 26 HANDGEMACHTE LETTER“ soll die Do It Yourself-Bewegung erläutern, erklären und darstellen. Jeder Buchstabe von A-Z, soll einen zentralen Begriff aus dem Bereich des Selbermachens aufgreifen, visuell darlegen und dem Betrachter einen kleinen Einblick in das Thema geben.
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BUCHSTABE
ARBEITSSCHRITT
VERARBEITETES MATERIAL
Hier finden Sie auf jeder Seite eine kurze Information zur Gestaltung des jeweiligen Buchstabens.
ARBEITSZEIT
Die Werkzeuge
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A
Amateure
A A M A T E U R E Dieses Wort stammt aus dem französischen und heißt so viel wie „etwas lieben und gern tun“. Tätigkeiten, die ein Amateur ausübt, hat er nicht gelernt und verdient damit meist auch kein Geld. Im Gegensatz zum Fachmann. Der Begriff Amateur sagt jedoch nichts über die Sachkenntnis dessen aus. Ein Amateur kann durchaus professionelles Niveau in seinem Tun erreichen. Dann spricht man von „Semi-Professionalität“. Dieses Phänomen lässt sich heutzutage vermehrt auf Online-Portalen wie Dawanda oder Etsy beobachten. Dort verkauft eine Vielzahl von Amateuren ihre Eigenproduktionen.
SPRÜHEN
PLASTI-KOTE PROJEKT PAINT 656 FLOURESCENT ORANGE PAPIER DIN A1, 190g/m2 Der Buchstabe A wurde mit einer Sprühfarbe auf das Papier aufgetragen. Der unsaubere Umgang mit der Schablone soll widerspiegeln, dass ein Amateur am Werk war.
0,75 STUNDEN
A
Amateure
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B
Beweggründe
B BEWEGGRÜNDE Für das Selbermachen lassen sich folgende Beweggründe festlegen: 1. Man heimwerkt, weil man Geld spart. In Eigenproduktion geschaffene Produkte sind meist günstiger als kommerzielle Produkte. Außerdem kann man Sachen herstellen, die man sich sonst nicht leisten könnte. 2. Man heimwerkt, weil einem Selbstgemachtes besser gefällt als Sachen, die für die breite Masse produziert wurden. Individuell hergestellte Produkte entsprechen dem ästhetischen Empfinden und treffen damit genau den eigenen Geschmack. 3. Man heimwerkt, weil man sich selbst in der Umsetzung von eigenen Ideen und Lösungen verwirklichen kann. Selbermachen bringt Spaß, entspannt und bieten einen guten Ausgleich zum beruflichen Stress. 4. Man heimwerkt, weil es in der heutigen Zeit viele Möglichkeiten bietet unabhängig Geld zu verdienen. Die Marke Eigenbau ist Trend und drückt sich in allen Bereichen des Lebens aus.
KLEBEN
Der Buchstabe B wurde durch ein etwa 4,2 Meter langes Seil abgebildet. Dieses soll verdeutlichen, dass man beim Selbermachen immer ein bestimmtes Ziel vor Augen hat und dieses auch erreichen will.
CA. 4,2 M SEIL, HEIßKLEBER
2,25 STUNDEN
B
Beweggr端nde
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C
Customizing
C C U S T O M I Z I N G Customizing ist die Gestaltung oder Modifizierung eines Produktes durch den Kunden. Dieser kann dabei seine eigenen Wünsche und Bedürfnisse einbringen und sein individuelles Produkt gestalten und produzieren lassen. Mass Customizing ist ein Produktionskonzept, das die Massenproduktion mit dem Bedürfnis von Kunden nach einer Individualisierung ihres Produktes verbindet. Eines der ersten Produkte, welches diese Möglichkeit bietet, sind Turnschuhe der Marke adidas: Die Linie „adicolor“ bietet die Möglichkeit die drei Streifen des Schuhs individuell einzufärben und wird ein großer Erfolg, so dass 2007 zum 25-jährigen eine Neuauflage erfolgt.
STEMPELN, DRUCKEN...
POSTKARTEN 300 g/m2, FARBEN ETC. Der Buchstabe C wird von den Besuchern am Ausstellungsort mit Hilfe von Schablonen und Stempeln gestaltet. So kann jeder sein individuelles C gestalten bzw. „Customizen“.
0 STUNDEN
C
Customizing
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D
DIY-Do It Yourself
D D I Y - D O I T Y O U R S E L F DIY steht kurz für „Do It Yourself“ (auch: DoIt-Yourself) und heißt wörtlich übersetzt: „Mach es selbst“. Mit dem appellativen Charakter der Formel wurden bzw. werden traditionelle insbesondere Formen, Formate und Strategien des Selbermachens in Alternativbewegungen, Protest- und Gegenkulturen assoziiert. Gleichwohl findet er sich längst auch allgemeiner mit dem Feld des Heimwerkens, des Bastelns und der Handarbeit sowie den unterschiedlichsten Amateurkulturen verknüpft. Zugleich ist das Spektrum in jüngerer Zeit durch Formeln wie „Do It Together“ und „Do It With Others“ (DIWO) erweitert worden, die – auch mit Blick auf gesellschaftliche Veränderungen und Umstrukturierungsprozesse in der Arbeitswelt – stärker auf ein gemeinsames und gemeinschaftsorientiertes Selbermachen abzielen.
SÄGEN, SPRÜHEN, AUFKLEBEN
44 FORMEN AUS SPERRHOLZ „Do it Yourself“ steht für eine Vielzahl von unterschiedlichsten handgemachten Produkten. Der Letter D spiegelt dies wider durch die Vielfalt an verschiedenen Teilen und Formen.
3,5 STUNDEN
D
DIY-Do It Yourself
15
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E
Etsy & co.
E E T S Y
&
C O .
Das sind Plattformen, die es Kunsthandwerkern, Designern oder anderen Kreativen Menschen ermöglicht, ihre in Eigenproduktion hergestellten Produkte zu vertreiben. Ohne hohe Investitionskosten, wie z.B. Ladeneinrichtung, kann man seine Produkte vor einer großen Community platzieren und so schaffen es manche ihre Leidenschaft zum Beruf zu machen. Die Nutzer von Etsy beschreiben die Plattform als Schnittstelle zwischen Verkauf, Trendforschung, Werbung und Marketing. Man hat weder administrativen Aufwand, noch hohe Verkaufskonditionen. Außerdem sei für viele die Hemmschwelle geringer etwas auf Internet-Plattformen einzustellen als in ein Ladengeschäft.
PERFORATION
PAPIER DIN A1, 190g/m2 Eine aufwendige Perforation mit etwa 800 Einstichen soll diesem Plakat Individualität verleihen und so den Mehrwert handgemachter Produkte bei Etsy oder Dawanda darstellen.
1,75 STUNDEN
E
Etsy & co.
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F
Freie Arbeit
F FREIE
ARBEIT
„Sie gewinnt an Bedeutung seitdem ein Schreibtisch, ein Stuhl und ein Computer die wichtigsten Produktionsmittel sind und es nicht mehr Kapitalisten vorbehalten ist, Geld zu verdienen.“ Auch in Deutschland nimmt die Zahl der Selbständigen stetig zu, die Quote liegt bei etwa 10 Prozent. Die Free-Agent-Ökonomie will sich keinem Arbeitgeber unterordnen. Sie wollen frei über Ihre Zeit verfügen, unabhängig handeln und sich selbst verwirklichen. Das gelingt nach Maslow‘s Arbeitstheorie vor allem durch den Einsatz der Talente und dem daraus resultierenden Ausschöpfen des persönlichen Potenzials. Zahlreiche Untersuchungen zeigen, dass selbstorganisierte Menschen zufriedener sind als Angestellte.
SCHNEIDEN
PAPIER DIN A1, 190g/m2
Dieses Plakat zeigt ein F welches aus dem Papier geschnitten ist . Dies soll den Ausbruch aus der Anstellung hin zur freien Arbeit darstellen.
1,5 STUNDEN
F
Freie Arbeit
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G
Gefühlter Mehrwert
G G E F Ü H L T E R M E H R W E R T Bekommt man etwas selbst gemachtes geschenkt, bedeutet uns das meist mehr als etwas von der Stange. Es ist die Einzigartig und die Mühe, die den gewissen Mehrwert für uns ausmacht. Auch Plattformen wie Dawanda oder Etsy haben das erkannt und werben mit Slogans wie „Products with Love“. Sie lehnen Massenproduktion ab und geben jedem Verkäufer ein Gesicht. Für die heutige Gesellschaft stellt eben das einen gewissen Mehrwert dar. Zu wissen wer und wie etwas gefertigt wurde. Mit Liebe, in Handarbeit, für ein ganz bestimmtes Klientel.
MALEN, KLEBEN
BLATTSILBER, PAPIER DIN A1, 190g/m2 Der Buchstabe G wurde in aufwendiger Handarbeit mit Blattsilber versehen und eingerahmt auf dem Plakat angebracht. Dies soll den Mehrwert der Handarbeit darstellen.
2,25 STUNDEN
G
Gef端hlter Mehrwert
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H
Handwerk
H H A N D W E R K Richard Senett veröffentlichte 2007 sein Buch „Handwerk“ indem er sich von seiner Lehrerin Hannah Arendt die Unterscheidung des Menschen in Animal laborans und Homo faber ausborgt. Animal laborans steht dabei für den Technokraten, der nicht in der Lage dazu ist, die Auswirkungen seines Tuns vollständig zu überblicken. Der Homo faber dagegen, stellt den Handwerker dar, der seinen Produktionsablauf vom Anfang bis zu Ende bestimmt. Senett ist für eine Aufhebung dieser Trennung und meint: „Wenn Hand und Kopf voneinander getrennt werden, leidet der Kopf“. Nur so können wir wieder ganzheitlich funktionieren und unser kreatives, sowie unser handwerkliches Potenzial voll ausschöpfen. Dies haben auch die Professoren der Berliner Universität der Künste bemerkt. Sie organisieren ein Zusammentreffen der besonderen Art und organisieren Workshops bei denen Handwerker und Designer zusammen an Projekten arbeiten. Das Design-Reaktor-Konzept scheint großen Erfolg zu bringen. Kein Wunder denn beim Machen entsteht neues, nicht beim Lesen von Büchern darüber.
SÄGEN, SCHRAUBEN, VERSPACHTELN
SPERRHOLZ, BETON
Ein betoniertes H greift den Beruf des Maurers auf und repräsentiert so alle handwerklichen Berufe.
4,75 STUNDEN
H
Handwerk
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I
Ifixit.com
I I F I X I T . C O M Reparieren – vom lateinischen „reparare“ - „wiederherstellen“ – bezeichnet die Instandsetzung eines defekten Objekts in seinen funktionsfähigen oder ursprünglichen Zustand. Mit Reparaturkits wird die Reparatur effizienter, da nun spezialisiertes Werkzeug in Kleinstmenge für den Notfall vorrätig ist. Neben das klassische Nähen von Kleidungsstücken oder das Flicken von Fahrradreifen treten auch immer wieder kreative Reparaturideen, die durch neue Werkstoffe möglich sind. Zusammen mit der DIY-Bewegung setzt die Welle des neuen Reparierens ein. Im 2010 veröffentlicheten „Self-Repair-Manifesto“ von Ifixit.com wird Reparieren als elementarer Bestandteil von DIY Proklamiert.
REIßEN
PAPIER DIN A1, 190g/m2, LEUCHTPAPIER DIN A1, 90g/m2 Eine aufwendig gesteltete Grafik informiert über die Reparatur und Ifixit.com im Speziellen. Der Letter I wird durch Aufreißen des Papiers dargestellt.
7,5 STUNDEN
I
Ifixit.com
25
26
J
Joy
J J
O
Y
Die aufkommende DIY-Bewegung ist eine riesige Gemeinschaft von begeisterten Selbermachern. Sie tauschen ihre neuesten Ideen sofort über das Internet aus, verabreden sich mit anderen Kreativen und holen sich so ihre Inspiration. Es ist ein geben und nehmen, jeder kann sich aus dem Pool der Kreationen bedienen. Plattformen wie Etsy oder Dawanda verstärken dieses Gemeinschaftsgefühl zusätzlich indem Sie den Käufer mehr einbinden, ihn zu einem Teil der Gemeinschaft werden lassen. Sie organisieren Workshops oder Partys zum gemeinsamen Basteln , stellen Märkte auf die Beine und werben so für neue Mitglieder ihrer Community.
STEMPELN, REIßEN
PAPIER DIN A1, 190g/m2, STEMPELFARBE NEON-ORANGE Hier wurde eine Vielzahl von Handish Logos auf das Papier gestempelt. Diese bilden den Rahmen für ein Zitat, passend zum Gemeinschaftgefühl der DIY-ler.
0,75 STUNDEN
J
Joy
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28
K
Kits & Baupläne
K KITS & BAUPL ÄNE Früh übt sich, wer ein Profi werden will: Das scheint zunächst das große Versprechen zu sein, das von Experimentierkästen und Bausätzen ausgeht. „Durch Spiel zum Wissen“ lautet das Motto, mit dem ein historischer Katalog des Kosmos-Verlags wirbt, „für die Jungen von heute – Techniker von morgen.“. Die Erfolgsgeschichte der Experimentierkästen und -bausätze beginnt in den 1920er Jahren mit den inzwischen schon legendären Baukästen, die der Stuttgarter Verlag Kosmos Franck – zu dieser Zeit bereits führend im Sektor der populären Wissenschaftsliteratur – von dem Schweizer Lehrer Wilhelm Fröhlich entwickeln ließ: Mit „Optik“, „Mechanik“, „Chemie“, „Elektro“ und „Radio“ wurden die seinerzeit besonders innovativen Wissenschaftsgebiete abgedeckt. Do It Yourself für experimentierfreudige!
KLEBEN
PAPIER DIN A1, 190g/m2, 104 KABEL, 9 SEKUNDENKLEBER Für dieses Plakat wurden 104 Kabel auf ein Plakat geklebt. Passend zum Inhalt von Kits & Baupläne bilden sie so den Buchstaben K.
8,5 STUNDEN
K
Kits & Baupl채ne
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L
Lego als Beispiel für Hybridökonomien
L L
E
G
O
Ein Unternehmen, welches den Eigenbau-Gedanken nahezu perfekt verkörpert, hat sich durch den Input von treuen Fans neu erfunden. Sie engagierten sogenante AFOLs. Die Abkürzung steht für „Adult Friends of Lego“, Erwachsene, die aus dem Kinderspielzeug technisch hoch komplexe Sachen bauen. Sie wollen die „Energie, Kreativität und Fachkenntnis von Enthusiasten“ nutzen und als Konstrukteure von neuen Produkten einsetzen. „Wir merken immer stärker, dass unseren Designern kreativer Input von außen guttut. Die Lego-Fans, mit denen wir arbeiten, haben oft dreißig oder vierzig Jahre Erfahrung. Die wissen, wie man baut und vor allem, wie man auch mal anders baut.“ Dieses Beispiel für ein Zusammentreffen der klassischen Ökonomie und Fan-Kulturen wird unter dem Fachbegriff „Hybrid-Ökonomie“ zusammengefasst. Fans bieten ihr Wissen und Können kostenlos für Firmen an, profitieren jedoch in anderer Art und Weise davon. Sie geben Workshops, veranstalten Messen oder schreiben einen Blog darüber. Doch die Aufteilung des Geldes und die Copyright-Frage zu diesem Thema bleibt weiterhin einer der Knackpunkte der Hybrid-Ökonomie. Eine Lösung wäre die Fans an den Einnahmen der Unternehmen zu beteiligen. SPRÜHEN, AUFKLEBEN
PAPIER DIN A1, 190g/m2 178 LEGO-STEINE Der Buchstabe L wurde hier aus Lego-Steinen gebaut und einfarbig gestaltet. Die Verstrebungen um den Buchstaben sollen die Verzweigungen der Hybrid-Ökonomie abbilden.
2,5 STUNDEN
L
Lego als Beispiel fĂźr HybridĂśkonomien
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32
M
Mikroökonomien
M MIKROÖKONOMIEN Je mehr Arbeitsplätze „Marke Eigenbau“ entstehen, umso mehr nimmt die Zahl an Internet-Seiten und Ratgebern zu, die solche Mikroproduzenten dazu ermutigen, sich selbständig zu machen, und ihnen nützliche Hinweise geben. Online-Verkaufsplattformen ermöglichen es Ihnen, ihre Waren oder Dienstleistungen im Netz zu verkaufen – und den potentiellen Kunden, sie zu finden. Eine solche Plattform ist Etsy, die sich 2005 in den USA gegründet hat, sowie Dawanda, die deutsche Antwort auf Etsy. Auf diesen Seiten können Mikroproduzenten ihre meist handgemachten, oft kunsthandwerklichen Produkte zeigen, mit den Käufern korrespondieren und den Verkauf abwickeln.
ZUSCHNEIDEN, KLEBEN, BEMALEN
Für diese Plakat wurden Pappen auf Papier aufgeklebt. Der Buchstabe wird nur durch die Differenzierung von matter und glänzender Oberfläche hervorgehoben. Die einzelnen Pappen stehen für die vielen kleinen, aufkommenden Mikroökonomien.
149 PAPPEN 300 g/m2, ACRYL-FARBE UND LACK IN SCHWARZ
6,5 STUNDEN
M
Mikroรถkonomien
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34
N
Notprodukte
N NOTPRODUKTE Not- und Konversionsobjekte sind bis heute Zeugnisse der deutschen Nachkriegszeit. Zumeist handelt es sich um umgearbeitete Gegenstände, die ersetzen, was während oder nach dem Zweiten Weltkrieg käuflich kaum zu erwerben war. Sie stammen sowohl aus privater als auch aus kleingewerblicher Produktion. Das Spektrum der Umwertung ist reichhaltig und umfasst mitunter den Gebrauch militärischer Objekte. Durch die Konversion erhalten sie eine Umkodierung zum Zivilen, wobei dies vorrangig aus reinem Pragmatismus stattfand: Konversionsobjekte bewegen sich im Spannungsfeld zwischen existentieller Not und kreativer Improvisation.
KLEBEN
RETTUNGSFOLIE Eine Rettungsfolie wurde benutzt um diesen Buchstaben abzubilden. Diese steht für die Notprodukte, da man diese ebenfalls in Notsituationen benutzt.
0,75 STUNDEN
N
Notprodukte
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O
Open Source
O OPEN
SOURCE
Der Begriff Open Source kommt ursprünglich aus dem Bereich der Software und beschreibt den freien Zugang zu dessen Quellcode. Jeder kann diesen verändern, weiterentwickeln und wieder mit Anderen teilen. Daneben bezeichnen Phänomene wie Open Access und Open Content unterschiedliche Modelle für lizenzfreie Veröffentlichung und Verbreitung von insbesondere wissenschaftlichen Texten und Bildern im Web. Für DIY-ler spielt der Open Source Gedanke ebenfalls eine große Rolle. Sie teilen Schnittmuster und Vorlagen mit anderen Begeisterten und sind für einen freien Austausch von Ideen und kreativem Potenzial. Man klaut keine Ideen, man entwickelt sie nur weiter.
KLEBEN
CA. 750 FLIEßENKEILE AUS HOLZ
Einen offenen Umgang mit Wissen und Ideen soll diese Plakat verdeutlichen. Dies wird durch Aufbrechen der geordneten Struktur erreicht.
3,5 STUNDEN
O
Open Source
37
38
P
Prosumer
P P R O S U M E R Der Begriff „Prosumer“ (im Deutschen auch „Prosument“) wird in den 1970er Jahren vom US-amerikanischen Zukunftsforscher Alvin Toffler geprägt. Er sieht darin eine positive Entwicklung vom passiven Konsum zu einer selbstbestimmten, aktiven Beteiligung des Kunden an den Produktionsprozessen. Damit, so Toffler, wird sich die Industriegesellschaft im Übergang zu einer Dienstleistungsgesellschaft wieder auf vorindustrielle Produktionsformen besinnen und sich die Arbeit vom Marktsektor als unbezahlte Arbeit ins private verlagern. Die Ambivalenz liegt darin, dass dem Prosumer mehr und mehr Arbeitsschritte übertragen werden. Ein Beispiel für diese Entwicklung ist IKEA.
SCHNEIDEN, SPRÜHEN, KLEBEN
Der Buchstabe P wird mit verschiedenen Formen aus Pappe dargestellt. Der Besucher oder Nutzer hat die Möglichkeit dieses selbst zu gestalten, da alle Teile mit Magneten versehen sind. So wirkt dieser gleichzeitig als Produzent und Konsument.
34 FORMEN AUS PAPPE 300g/m2, 656 FLOURESCENT ORANGE 34 MAGNETE
2,5 STUNDEN
P
Prosumer
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40 Qualität
Q
statt Quantität
Q Q U A L I T Ä T STAT T QUANTITÄT Das Neue sei besser als das Alte. Diesen Satz bekommt man heute öfter zu hören. Doch die Rückbesinnung auf die alte Weltschöpfung ist bereits in vollem Gange. Beispiel für diese Entwicklung ist der Online-Shop „Manufactum“, im deutschen „handgemacht“. Der Gründer von Manufactum, Thomas Hoof, kam auf die Idee traditionell hergestellten Produkten eine Bühne zu bieten und hat damit seit 1988 großen Erfolg. „Es gibt sie noch, die guten Dinge“ lautet der Claim des Unternehmens mit Sitz in Waltrop. So erwirtschaftete Manufactum 2007 mit über 400 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von ca. 75 Millionen Euro. Es gibt Sie wieder, Kunden die mehr Wert auf Qualität legen, statt auf Quantität.
SPRÜHEN
PLASTI-KOTE PROJEKT PAINT 656 FLOURESCENT ORANGE Hier soll die Qualität des Buchstabens durch eine Schablonenschrift ausgedrückt werden. Durch Aufsprühen von Sprayfarbe bekommt dieser ein ganz besonderes Aussehen.
0,9 STUNDEN
Q
Qualit채t statt Quantit채t
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R
Radical Crafting
R RADICAL CRAFTING Radical Crafting beschriebt einen „radikalen“, d.h. mit Konventionen und Traditionen brechenden Umgang mit Techniken und Ästhetiken des Kunsthandwerks und der Handarbeit. Diese können, müssen aber nicht politisch oder aktivistisch motiviert sein. Die „radikale Handarbeit“ befreit sich von traditionellen Rahmenbedingungen und verortet sich neu im Kontext von Design, Kunst und Aktivismus.
SCHRAUBEN
32 TEILE VOM SCHROTTPLATZ, SPERRHOLZ Der Buchstabe R wurde aus Teilen vom Schrottplatz geformt. Unter diesen findet sich unter anderem eine alte Pistole, welche die Brücke zum Inhalt „Radical Crafting“ bildet.
3,25 STUNDEN
R
Radical Crafting
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44 Subkulturen
S
S SUBKULTUREN Zur Geschichte der Alternativ-, Sub- und Gegenkulturen gehört die Forderung nach Selbstbestimmung und Medienautonomie. Was früher das klassische Flugblatt gegen politische Regimes war, wird heute digital fortgeführt via Facebook, Blogs oder Twitter. Hier verweist das „Do It Yourself“-Prinzip besonders deutlich auf sein politisches Potential: Selbermachen als Selbstermächtigung. Viele Protestformen – vom geplanten Puddingattentat der Kommune I bis hin zum Guerilla Gardening – kombinieren politische und kreative Strategien und geben diesen nicht selten einen humorvollen Ausdruck. Gegen soziale und ökonomische Zwänge setzen kreative Subkulturen wie die Hippie- oder Punkbewegung selbst-gestaltete Lebensstile. „Do It Yourself“ von Musik, Mode, Film und Kunst will Kritik an der Norm üben und proklamiert Alternativen zur traditionellen Kultur- und Modeindustrie. Das Subversive wandelt sich alsbald zum Trend, wenn es durch findige Scouts aufgegriffen und kommerzialisiert wird.
EINSTECHEN, KLEBEN
144 NIETEN 17x17 MM, PAPIER DIN A1, 190g/m2
Der Letter S wurde durch Nieten abgebildet, welche ein typisches Merkmal der PunkBewegung darstellen.
2,75 STUNDEN
S
Subkulturen
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46
T
Tradition ist Trend
T T R A D I T I O N I S T T R E N D Wir kennen es von Oma und aus dem Werkunterricht: Nähen, Stricken, Häkeln. Lange Zeit als bieder und altbacken verschrieen, entwickelt sich das Hobby Handarbeit seit geraumer Zeit zu einem Trend, der gerade junge Menschen schwer begeistert. Was bei früheren Generationen eine Notwendigkeit war, ist heute im zunehmenden Maße eine Freizeitbeschäftigung für die unterschiedlichsten Menschen. Der Trend zum Handarbeit Hobby ist schon lange kein Nischen-Phänomen mehr, sondern hat eine breite Masse erfasst. Eine Menge an Do it yourself-Foren im Internet bieten außerdem eine Plattform, wo sich die HobbyStricker und -Näher über Tipps und Anleitungen austauschen, ihre Werke präsentieren und manchmal sogar verkaufen können. Doch, warum ist das Hobby Handarbeit plötzlich so beliebt? Warum die Anhänger der Handarbeit darüber so begeistert sind, ist im Grunde einfach zu beantworten. Es ist ein im höchsten Maße befriedigendes Gefühl ,etwas mit den eigenen Händen geschaffen zu haben, etwas Nützliches, was man sogar verwenden kann. Hinzu kommt die Möglichkeit seiner Kreativität und Phantasie freien Lauf lassen zu können und sich Einzelstücke zu schaffen, ganz genauso, wie man sie gerne haben möchte. Es ist das Bedürfnis sich vom unpersönlichen Massenprodukt und passiven Konsum abzuwenden. Eine aufwendige Traditionstechnik kam bei dem Buchstaben T zum Einsatz. Dieser wurde mit schwarzer T-Shirt Wolle gehäkelt und steht somit für die Wiederkehr der Traditionstechniken.
HÄKELN
JERSEY-STOFF, PAPIER DIN A1, 190g/m2
3,75 STUNDEN
T
Tradition ist Trend
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U
Upcycling
U U P C Y C L I N G Upcycling ist so wie Recycling eine Art der Müllvermeidung. Beim Upcycling wird Abfall als Material für die Schaffung neuer Produkte verwendet. Im Gegensatz zu Recycling ist ein geringerer Energieaufwand nötig um Neues zu schaffen. Außerdem wird die Qualität des Abfalls nicht gemindert sondern gesteigert. Die Begeisterung an diesem Projekt liegt in den unglaublich vielen schönen Produkten, die aus Abfall entstehen können. Einige davon können auf http://www.weupcycle.com/ bewundert werden. Lisa Schultz und Magdalena Akantisz, Diplomandinnen an der Universität für angewandte Kunst in Wien, beschäftigen sich mit dem Thema „Upcycling“ und haben den Blog „30 Tage 30 Dinge“ auf www.weupcycle.com ins Leben gerufen. 30 Tage lang haben sie nützliche Produkte hochgeladen, die sie aus Müll gestaltet haben. Und wollen damit auch andere kreative Bastlerinnen motivieren, mitzumachen. Sie versprechen, den Blog für jeden gesendeten Upcycling-Beitrag um einen Tag zu verlängern. Das Ziel: Eine Idee pro Tag, 365 Ideen im Jahr.
SÄGEN, SCHRAUBEN, TACKERN
ABFALLSTÜCKE HOLZ, WELLPAPPE Das U wurde aus einem Gerüst gebaut, welches ausschließlich aus Abfallprodukten besteht. Diesen wird dadurch ein höherer Wert zugeschrieben.
3,25 STUNDEN
U
Upcycling
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V
Verkaufsweg Social Commerce
V VERKAUFSWEG SOCIAL COMMERCE „Wir nutzen das Web, um den Konsumenten und den Produzenten wieder zusammenzubringen“, so Robert Kalin, Gründer des Online-Shops Etsy. Social Commerce beschreibt einen großen Wandel im Bereich des elektronischen Handels. Wikipedia sagt: „Unter Social Commerce (Empfehlungshandel, auch Social Shopping) wird eine konkrete Ausprägung des elektronischen Handels (bzw. Electronic Commerce) verstanden, bei der die aktive Beteiligung der Kunden und die persönliche Beziehung sowie die Kommunikation der Kunden untereinander im Vordergrund stehen. Die verwendeten Systeme sind der Sozialen Software zuzurechnen. Als zentral können Beteiligungen der Kunden am Design, Verkauf und/oder Marketing, z. B. über Kaufempfehlungen oder Kommentare anderer Kunden (Recommendation) gesehen werden. Dies geschieht z. B., indem Kunden Einkaufslisten mit Lieblingsangeboten in ihren Weblogs veröffentlichen.“ Deutsche Adressen für Social Commerce sind beispielsweise Dawanda.de oder Ebay.de.
SCHNEIDEN, KLEBEN
PAPIER DIN A1, 190g/m2, REIßVERSCHLUSS 80 CM Der Buchstabe V wird durch zwei Ebenen dargestellt, welche Raum für eine Infografik zum Verkaufsweg Social Commerce bieten.
1,75 STUNDEN
V
Verkaufsweg Social Commerce
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W
Web 2.0
W W
E
B
2
.
0
Der Begriff Web 2.0 steht für die Wandlung des Internets zu einem Medium, das es allen Benutzern erlaubt eigene Inhalte in digitaler Form schnell und einfach online für alle (oder ausgewählte) Personen verfügbar zu machen. Die Mehrzahl der Anwender hat nicht nur die Möglichkeit Inhalte zu konsumieren - wie es bei Web 1.0 noch der Fall ist - sondern jeder interessierte Nutzer des Internets hat nun auch die Möglichkeit an der aktiven Gestaltung mitzuwirken. Neben den technischen Entwicklungen ist dabei die geänderte Wahrnehmung und Nutzung des Internets von Bedeutung. Webseiten wie beispielsweise Wikipedia, MySpace, Facebook und YouTube zählen zu den bekanntesten Beispielen des von Benutzern aktiv gestalteten Internets.
LOCHEN, EINFÄDELN
FLEXIBLES SEIL IN NEON ORANGE
Diese Vielfalt an Fäden stellt die weltweiten Verzweigungen des Web 2.0 dar.
1,25 STUNDEN
W
Web 2.0
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X
X
Freie Zeit
X X
=
FREIE
ZEIT
Freizeit ist per Definition ein Zeitraum, über den der Mensch frei verfügen kann. Doch wie sieht es heute aus? Mobiltelefone und das mobile Internet machen es möglich jederzeit erreichbar zu sein, so dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschmelzen und die Zeit zur Selbstentfaltung und Regeneration fehlt. Holm Friebe und Sascha Lobo beschreiben in ihrem Buch, „Wir nennen es Arbeit. Die digitale Bohème oder: Intelligentes Leben jenseits der Festanstellung“, dass sich der Mensch als „Ich-AG“ heute ständig selbst vermarkten muss, an seinem Körper, seiner Beziehung und sich selbst arbeiten muss. Hat man zuviel freie Zeit, wird dies heute als Faulheit abgestempelt oder noch schlimmer, des „Nicht-mehr-gefragtSeins“. Die Frage ist wie in Zeiten von hoher Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit die Freizeit neu verhandelt wird. So machen es die neuen Medien und flexiblere Arbeitszeiten möglich, autonom über die Gestaltung der Freizeit zu bestimmen und beschreiben ein Leben jenseites der Festanstellung.
AUFGESPACHTELT
TAFELLACK RAL 9005
Das X wurde frei mit einer Spachtel auf das Papier aufgetragen und spiegelt so die Freizeit wider.
0,75 STUNDEN
X
X
Freie Zeit
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Y
You Tube Tutorials
Y Y O U T U B E T U T O R I A L S Sie reichen vom „Hairlichen Flecht-Tutorial“ bis zum „DIY-Designerlampe selber machen“ über „Badebomben selbst gemacht“. You Tube - Braodcast Yourself bietet uns eine Fülle von Videos zu allen Bereichen des täglichen Lebens. Die größte Anzahl, der bei You Tube veröffentlichten Videos beschreibt Birgit Richard als sogenannte „Ego-Clips“. Sie meint damit eine „exzessive narzisstische Selbstdarstellung“ in der eine „große Bandbreite von schüchternen Talks bis hin zur visuellen Prostitution zu beobachten“ ist. Es ist also ein schmaler Grad zwischen anderen etwas beibringen und sich selbst in den Mittelpunkt des Geschehens zu stellen. Meiner Meinung nach steht für die DIY-ler jedoch im Vordergrund, dass sie ihre Erfahrungen, ihr Können gerne mit anderen Nutzern teilen und so den Open Source-Gedanken weiterführen.
ZUSCHNEIDEN, KLEBEN
143 SPIEGELPAPPEN & FLIEßENDREIECKE
Hier wurden über 100 spiegelnde Dreiecke aufgeklebe, welche die Selbstdarstellung der „Ego-Clips“ bei You-Tube darstellen sollen.
3,25 STUNDEN
Y
You Tube Tutorials
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Z
Zukunftsperspektiven
Z Z U K U N F T S PERSPEKTIVEN Wie geht es weiter mit dieser Entwicklung? Wird es eine Welt Marke Eigenbau wirklich geben? „Nach wie vor herrscht ein gesellschaftliches und politisches Klima, das Eigeninitiative und Selbstorganisation in wirtschaftlichen Kontexten behindert.“ Derzeit werden Marke-Eigenbau-Unternehmer genauso behandelt wie mittelständische Betriebe, was einen enormen bürokratischen Aufwand zur Folge hat und demnach eine große Hürde für Einzelunternehmer darstellt. Auch die Beschaffung von Kapital ist alles Andere als einfach gestaltet. Auf der anderen Seite machen es Online-Shops wie Dawanda und Etsy einfacher, eine Vielzahl von Menschen zu erreichen, und so leichter die in Eigenproduktion hergestellten Sachen auf dem Markt abzusetzen. Man ist, Dank der neuen Medien, nicht mehr auf Laufkundschaft und teure Showrooms angewiesen. Alles was man braucht ist ein Computer und eine funktionierende Internetverbindung. „Die Massenproduktion wird nicht über Nacht aus dieser Welt verschwinden“, doch „Eine Welt Marke Eigenbau ist möglich. Der Wind dreht in diese Richtung“.
SCHRAUBEN, BIEGEN
8 WERKSTATTLAMPEN, SPERRHOLZPLATTE Dieser Letter wird durch Neon-Röhren dargestellt, welche man sofort mit Zukunftsvorstellungen verbindet.
1,5 STUNDEN
Z
Zukunftsperspektiven
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Quellenverzeichnis
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Impressum
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Diese Zeitung entstand begleitend zu meiner Bachelorarbeit an der Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt. © 2012, Tanja Angebrandt, Würzburg Gestaltung: Tanja Angebrandt Schrift: Brandon Grotesque Druck & Papier: Newspaperclub.com Auflage: 10 Exemplare Herzlichen Dank an meine Prüfer, Christina Hackenschuh und Uli Braun, meinen Freund, meine Familie und meine Freundinnen. Ihr alle seid eine große Hilfe für mich gewesen!
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