Suvot Newsletter Nº2 (German version)

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Nº 2 August 2011

Fundación INTRAS

Newsletter

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SUVOT SUVOT SUVOOTT SUV

Spicing Up Vocational Training

Spicing Up Vocational

Training

w w w. i n t r a s. e s

Ozara w w w. o z a r a . o r g

Willkommen beim zweiten Rundbrief des Projekts SUVOT „Kochträume 2“!

Te a t r G r o d z k i

Zunächst ein Wort an alle Leser und Mitarbeiter: Bisher verlief dieses Projekt sehr erfolgreich, vielen Dank dafür!

w w w. t e a t r g r o d z k i . p l

Kochträume 2 dreht sich unter anderem um die Beschäftigungssituation von beeinträchtigten Menschen in Europa. Partner aus Spanien, Deutschland, Polen und Slowenien haben sich mit diesem Thema beschäftigt und für sie eine kurze Zusammenfassung gemacht. Außerdem werden Sie natürlich bezüglich SUVOT über die jüngsten Ereignisse und die geplanten nächsten Schritte in Kenntnis gesetzt.

T Team! Viel Spaß beim Lesen wünscht das SUVO

CJD Frechen w w w. c j d - b b w - f r e c h e n . d e

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1. BESCHÄFTIGUNGSSITUATION VON PSYCHISCH BEEINTRÄCHTIGTEN MENSCHEN IN EUROPA SITUATION IN SPAINIEN In Spanien sind etwa 300.000 Menschen von einer psychischen Beeinträchtigung betroffen (INE EPA, 4º trimestre 2010). Die Beschäftigungsrate von psychisch beeinträchtigten Menschen ist seit 2007 gestiegen (Laut einer Statistic des staatlichen Bundes für Menschen mit Behinderung sind es im Februar 2011 9%). Trotzdem ist eine große Abhängigkeit von Seiten der psychisch beeinträchtigten Menschen (insbesonere mit dem Krankheitsbild Schizophrenie) nicht zu übersehen. Einer von fünf an Schizophrenie erkrankten Menschen hat weder ein eigenes Einkommen noch eine Behindertenförderung. 70% der Betroffenen leben bei ihren Eltern, nur 11% üben einen Beruf aus. Über 60% dieser Menschen waren mehr als vier Jahre arbeitssuchend. 72% der Menschen mit Schizophrenie haben nie versucht eine Arbeitsstelle zu findenund die Hälfte dieser Menschen geht davon aus, dass die Suche nach Arbeit nur zu Misserfolg führen würde (Estudio Obra Social Caja Madrid). 2,5% der spanischen Bevölkerung leben in einer Form von Abhängigkeit, 0,25% davon (90.000 Menschen, IMSERSO) aufgrund einer psychischen Beeinträchtigung. Das Jahreseinkommen eines Rentners beläuft sich auf die Hälfte des durchschnittlichen Jahreseinkommens in Spanien (INE. Mercado de trabajo y pensiones en las fuentes tributarias. Serie 2002-2007). INTRAS war sich immer im Klaren, dass Beschäftigung ein Schlüsselfaktor ist, wenn es darum geht, beeinträchtigte Menschen in die Gesellschaft zu integrieren und dies zur Norm werden zu lassen. Deshalb ist eines der Hauptziele von INTRAS, Menschen mit Beeinträchtigung in Arbeit zu bringen. Ein speziell dafür vorgesehenes Programm nennt sich “soziale Beschäftigung” und zielt auf Ausbildung und Integration - sowohl fachlich wie auch im sozialen Bereich – ab. Mit Hilfe von speziellen “Beschäftigungszentren” und der Zusammenarbeit mit allgemein anerkannten Unternehmen unterstützt INTRAS die Suche nach Arbeit. INTRAS war beteiligt bei der Entstehung von ARTMO BENE, SL. und PRODISZA, SL. – Unternehmen, die ausschließlich Menschen mit Beeinträchtigung einstellen. Diese Zusammenarbeit zielt unter anderem darauf ab, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit zu erregen und ist ein Schritt hin zur Norm, dass Menschen mit Behinderung in Betrieben selbstverständlich arbeiten.

SITUATION IN SLOWENIEN Die Institution Ozara in Slowenien (Nationale Vereinigung für Lebensqualität) ist eine der größten slowenischen Nichtregierungsorganisationen, die mit Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen arbeitet und ihnen psychologische Rehabilitation anbietet. Wir haben 1994 mit einer betreuten Tagesgruppe in Maribor begonnen und können heute stolz auf drei Angebotszweige an 22 Orten schauen. Wir verfügen über fünf betreute Tagesgruppen, Gruppenwohnen (In 16 Gruppen an acht Orten wohnen 64 Menschen), und 16 Beratungs – und Informationsstellen. Zusätzlich haben wir unterstützende Programme wie Feizeitangebote, Veröffentlichungen, vorbeugende Maßnahmen, Verwandtentreffen, Freiwilligendienste, etc… die alle Teil der Hauptprogramme sind. Insgesamt gibt es in Slowenien 170.000 Menschen mit Behinderung, was 8,5% der Gesamtbevölkerung ausmacht. Das bedeutet, dass eine von 13 Personen in Slowenien eine Behinderung hat und damit auch das Recht darauf, ins soziale Leben integriert möglichst barrierefrei leben zu können. Hinzu kommen 230.000 Menschen mit chronischen Krankheiten, die ebenso auf besondere Rechte zurückgreifen können, wenn es um Anstellungsrichtlinien und soziale Rechte geht. Unter den Menschen mit Behinderung ist die Arbeitslosenquote doppelt bis dreifach so hoch wie bei Menschen ohne Behinderung. 16% der Angestellten mit Behinderung äußern Schwierigkeiten, die mit ihrer Behinderung zusammenhängen und nicht entsprechend berücksichtigt werden. Trotzdem gibt es bezüglich der Anstellung von Menschen mit Behinderung ein durchdachtes Rechtssystem. Ein Mensch mit Behinderung kann angestellt werden, außer es wurde durch einen Arzt aufgrund seiner Behinderung Arbeitsunfähigkeit diagnostiziert. Jede Firma, die mehr als 20 Angestellte hat, ist verpflichtet, eine gewisse Anzahl von Menschen mit Behinderung zu beschäftigen. Wenn ein Arbeitgeber dies nicht einhält muss er eine bestimmte Strafe an den Staat zahlen oder einen Arbeitsplatz in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung finanzieren. Alle Menschen, die aufgrund einer Behinderung bestimmte Einschränkungen haben gibt es die Möglichkeit, an einem integrativen Programm teilzunehmen oder in betreutem Rahmen zu arbeiten.

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SITUATION IN DEUTSCHLAND Einer Studie des statistischen Bundesamts zur Folge lebten 2007 6.918.172 Menschen mit Schwerbehindertenstatus in Deutschland. 9,9% davon werden als „geistig-seelisch“ behindert eingeordnet. (Destatis Fachserie 13 Reihe 5.1) Seit dem 19ten Jahrhundert ist es Aufgabe des Staates, Pflege und schulische Förderung für Menschen mit Behinderung zu gewährleisten. Anfangs wurden Menschen mit Behinderung in separaten Orten betreut, was zu einer Isolation und Ausgrenzung aus der Gesellschaft führte. Um das zu vermeiden gibt es inzwischen viele Konzepte und Ansätze wie z.B. integrative Kindergärten und Schulen, die Menschen mit Behinderung mehr in die Gesellschaft integrieren sollen. „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden!“ … …steht im Artikel 3 Abs. 3 Satz 2 des Grundgesetzes. Dieser Satz ist eine zentrale Aussage, verankert im deutschen Grundgesetz. Beruhend darauf gibt es viele Maßnahmen und Ansätze, die es Menschen mit Behinderung ermöglichen, die gleichen Möglichkeiten und Optionen zu haben wie Menschen ohne Behinderung. Ein großes Thema hierbei ist die Barrierefreiheit. Menschen mit Behinderung haben besondere Rechte und Ansprüche. Von Frühförderung bis hin zur Rehabilitationspädagogik für alle Altersgruppen gibt es klare Vorgaben. Auch im deutschen Gesundheitssystem gibt es Richtlinien, um Menschen mit Behinderung zu unterstützen. Zum Thema Arbeit: Das deutsche Gesetz untersagt es strikt, einen Menschen aufgrund seiner Behinderung zu benachteiligen. Auf der anderen Seite ist es legal, ihn genau aus diesem Grunde zu bevorzugen. In Deutschland besteht für Arbeitgeber, die 20 und mehr Mitarbeiter beschäftigen, die Pflicht, behinderte Menschen einzustellen (§ 71 SGB IX). Beschäftigt er weniger Behinderte als in diesem Gesetz festgelegt, muss er eine Ausgleichsabgabe zahlen (§ 77 SGB IX). Obwohl das deutsche Gesetz auf die absolute Gleichberechtigung zugeschnitten ist, sieht die Realität oft anders aus. Deshalb setzen viele Organisationen genau an diesem Punkt an, um die Situation zu verbessern. Das CJD ist eine der Institutionen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Weg zu Barrierefreiheit zu ebnen. Menschen mit Behinderung bekommen hier die Chance, eine solide Ausbildung zu machen, das kann ein erster Schritt zur Integration in die Gesellschaft sein.

SITUATION IN POLEN In Polen begeben sich jährlich 1,5 Millionen Menschen in psychische Behandlung, das ist proportional gerechnet der höchste Prozentsatz in Europa. 2007 wurde bei 100.000 Menschen eine schwerwiegende psychische Erkrankung diagnostiziert. Ca. 80% der psychisch beeinträchtigten Menschen in Polen sind arbeitslos und bilden die Gruppe, die von Arbeitgebern als erstes abgelehnt wird bzw. keine Stelle angeboten bekommt. Nachforschungen ergaben, dass die Polnischen Psychiatrien ein Rehabilitationsverfahren anwenden, das den Ansatz von aktiver Teilhabe am Arbeitsmarkt nicht besonders fördert. Die Organisation Grodzki Theatre bietet seit 1999 Bildungs – und Ausbildungsprogramme für Menschen mit Behinderung an, einschließlich psychischer Beeinträchtigung. 62 Menschen mit körperlicher oder psychischer Beeinträchtigung werden täglich in unserem „Malerhaus“ in Bielsko-Biała oder in unserem Hotel und Rehabilitationszentrum in den Bergen von Beskidy ausgebildet. In die Leistungen einbezogen ist auch die Hin – und Rückfahrt. Hinzu kommt eine Werkstatt für Menschen mit schwerwiegender psychischer Beeinträchtigung, in der Aktivitäten im künstlerischen Bereich angeboten werden. Der Name Grodzki Theatre stammt aus der Anfangszeit, in der wir Menschen die Unterstützung benötigten Theaterworkshops angeboten haben. In den letzten elf Jahren haben wir jährlich sieben bis zwanzig Gruppen in unterschiedlichen Bildungs – und Therapiezentren geführt, darunter zwei Gruppen psychisch beeinträchtigter Menschen. Die Darbietungen, die unsere Gruppen auf die Beine stellen, sind oftmals gut, dass sie auf lokale, regionalen und nationalen Veranstaltungen – z.B. im Theater oder auf kulturellen Festlichkeiten – auftreten.

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2. ARBEITSTREFFEN POLEN, SCHWERPUNKT: LEHRMATERIAL Am 2. – 3.März 2011 hat sich das Orgateam des Projekts in Bielsko-Biala (Polen) getroffen, um eingehend die Entwicklung des Lehrmaterials zu diskutieren. Es war das zweite Treffen des Teams. Thema war die Struktur und Aufarbeitung der fachlichen und gruppendynamischen Lerninhalte, die bis Oktober 2011 fertiggestellt werden sollen. In einer anschließenden Pressekonferenz erklärten Repräsentanten aus Deutschland, Polen, Spanien und Slowenien die Ziele und erwarteten Vorteile des Projekts für die Gesellschaft. Wir freuen uns sehr über das große Interesse der polnischen Presse und hoffen, dass wir einen kleinen Schritt auf unser Ziel gemacht haben: das soziale Stigma zu bekämpfen, das im Moment noch mit psychischer Beeinträchtigung einhergeht.

3. DIE NÄCHSTEN SCHRITTE... Im Moment arbeiten wir daran, das Handbuch für Kurstrainer und das Arbeitsbuch für Kursteilnehmer zu erstellen. Alle Inhalte werden von Fachleuten methodisch aufgearbeitet und so vorbereitet, dass jeder Trainer eine ideale Grundlage hat, um den Kochkurs durchzuführen. Eingeführt werden die Trainer in einem Kurs im Frühling nächsten Jahres. Auch in Polen arbeiten Fachleute daran, gruppendynamische Inhalte so aufzuarbeiten, dass mit Hilfe von Theatertechnik und Kooperationsspielen soziale Fähigkeiten in der Gruppe gestärkt und weiterentwickelt werden. Im Oktober 2011 wird in Maribour (Slowenien) das nächste Treffen stattfinden, in dem alle erarbeiteten Inhalte diskutiert werden, um alles zu einem hoch qualitativen Kochkurs zusammen zu fassen.

Dieses Projekt wurde mit Unterstützung der Europäischen Kommission finanziert. Die Verantwortung für den Inhalt dieser Veröffentlichung (Mitteilung) trägt allein der Verfasser; die Kommission haftet nicht für die weitere Verwendung der darin enthaltenen Angaben. KONTAKT

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In den nächsten Monaten werden wir weiter informieren, um ein breites Spektrum an Menschen anzusprechen.

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