4 minute read

Es gilt heute mehr denn je seine Kunden zu kennen

Stell Dich doch bitte kurz unseren Lesern vor!

Hallo! Ich bin Martin Buhl, Gründer und Geschäftsführer von CURE Finance einem Finanzdienstleister für Heilberufe. Wirtschaftsinformatiker und Fintech Unternehmer seit 2007.

Advertisement

Warum hast Du Dich entschieden Cure Finance gründen?

Die Idee zu CURE trage ich schon ein paar Jahre mit mir herum. Aus einer Ärztefamilie kommend habe ich die Alltagsprobleme und Herausforderungen von Ärzt:innen und Zahnärzt:innen hautnah miterlebt und schon früh nach Lösungen gesucht. Bei CURE Finance geht es vor allem um einfaches, transparentes und intelligentes Banking – exklusiv für Heilberufe. Ärzt:innen und Zahnärzt:innen, aber auch Therapeut:innen und Pfleger:innen verbringen die meiste Zeit am Patienten und sind mit Bürokratie hohen Dokumentationspflichten bereits enorm ausgelastet. Zeit für die Praxisfinanzen wie Liquiditätskontrolle, Rücklagenbildung für Investition und Steuern oder gar eine echte Finanzplanung bleibt da meist kaum. Und das, obwohl gerade dieser Berufsstand erhöhte Anforderungen an intelligentes Finanzmanagement stellt. Die heutigen Bankanwendungen, egal ob von traditionellen oder sog. Neobanken sind hier wenig hilfreich. Sie kennen die spezifischen Prozesse aus der medizinischen Praxis meist zu wenig und falls doch, finden sich diese nicht im Produkt wieder oder laufen nicht zuverlässig. CURE Finance setzt genau da an – wir gehen mit unserer Finanzplattform tief in die Prozesse der medizinischen Praxis und unterstützen u.a. beim Einkauf von Geräten, der vorbereitenden Buchhaltung, dem Rechnungs- und Liquiditätsmanagement und der Steuervorschau. Wir verknüpfen diese mit intelligentem Banking – mit dem Ziel, Bürokratie abzubauen und so Verwaltungsaufwand und damit Kosten zu senken und das Leben der Heilberufe einfacher zu machen. Im Ergebnis bleibt mehr Zeit für Patienten und/oder Familie.

Welche Vision steckt dahinter?

Mit CURE wollen wir eine europäische Bank für Heilberufe schaffen, die explizit Rücksicht auf die Anforderungen der Leistungserbringer im Gesundheitswesen nimmt. Unsere Treiber sind Transparenz, Einfachheit und datengetriebene Intelligenz. Ein Konto, das mitdenkt und einen Raum schafft, in dem alle relevanten Finanzinformationen auf einen Blick konsolidiert, strukturiert und transparent dargestellt werden und in dem unsere Kunden auf

Foto/Quelle: © CURE Finance

Basis von Empfehlungen bessere Finanz-Entscheidungen treffen können.

Von der Idee bis zum Start, was waren die größten Herausforderungen und wie habt ihr Euch finanziert?

CURE Finance ist Vorreiter einer neuen Form des Bankings. Mit sog. Vertical Banking gehen wir deutlich stärker in die Geschäfts- und Finanzprozesse unsere Kunden – die medizinischen Einrichtungen wie bspw. Arzt- und Zahnarztpraxen. Unsere CURE Banking-Plattform bietet dabei mehr als nur eine Kontoübersicht und Überweisungsmöglichkeiten. Wir schaffen Schnittstellen zu unternehmensrelevanten Funktionen wie Einkauf, Abrechnung, Buchhaltung und Steuer oder auch zum Praxisverwaltungssystem. Das Zusammenspiel und die intelligente Vernetzung der Daten, z.B. die Auswirkungen eines abschreibungsrelevanten Geräteeinkaufs auf Liquidität und Steuer oder die Effekte von Umsatzsteigerungen auf die Entnahme und Rücklagenbildung der Praxis sind teilweise sehr komplex. Eine ambulante Praxis oder auch medizinische Versorgungseinrichtung ist nicht einfach nur ein Unternehmen – die Anforderungen an Ärzt:innen und Zahnärzt:innen sind heute schon sehr hoch (Einführung Telematikinfrastruktur, eRezept etc.). Die Herausforderung und damit zugleich das Potential liegt in der Gesundheitsbranche selbst. Medizinische Einrichtungen, egal ob Ambulanz oder Klinik, haben nach wie vor riesiges Digitalisierungspotential. Der Zugang zu relevanten Informationen ist sehr heterogen, Prozesse sind veraltet, manuell und ineffizient – hierbei bieten sich unfassbar viele Möglichkeiten, Innovationen zu schaffen. CURE Finance wird durch verschiedene Investoren finanziert, u.a. Volksbank Ventures / Redstone, den Fintech Fond Ilavska Vuillermoz Capital sowie versch. Banker und Ärzte.

Wer ist Eure Zielgruppe bei Cure Finance?

CURE fokussiert sich exklusiv auf Heilberufe, das heißt Ärzt:innen, Zahnärzt:innen, Therapeut:innen, Pfleger:innen.

Was ist Euer USP?

Herzstück der CURE Banking-Plattform ist eine machine-learning basierte Transaktions-kategorisierung spezifisch für Heilberufe, kontextuelles Banking mit datengetriebenen Empfehlungen, die Echtzeit-Sicht auf alle Praxisfinanzen wie Einnahmen, Ausgaben, Liquidität und Steuer sowie integriertes Beleg- und Rechnungsmanagement.

Ist das Thema Blockchain und Krypto für Euch ein Thema?

Derzeit spielt Blockchain-Technologie für CURE Finance keine Rolle. Gut möglich, dass es in Zukunft

Foto/Quelle: © CURE Finance

sinnvoll oder gar erforderlich wird, blockchainbasierte Zahlungen zu ermöglichen.

Wo seht ihr Euch mit Cure Finance in 5 Jahren?

Als moderne europäische Bank für Heilberufe, die kundenzentriert, agil und marktnah ist.

Wie entwickelt sich die Finanzbranche in den nächsten Jahren?

Grundsätzlich positiv - die Finanzbranche hat in den letzten zehn Jahren viele Innovationen gesehen und Veränderungen vollzogen. Digital Banking hat sich im Consumer Bereich durchgesetzt. Beim Business Banking - hier verstärkt in der Vertikalisierung von Finanzanwendungen – und bei sog. Finanz-SuperApps sehen wir großes Potential.

Es gilt heute mehr denn je seine Kunden zu kennen und das nicht nur im Vertrieb, sondern Fachexpertise und Funktionen müssen sich auch im Produkt wiederfinden. Traditionelle Banken werden es ohne echten Wandel und datengetriebene Geschäftsmodelle schwer haben. Wir werden die Rückkehr der Zinsen erleben und die Einführung blockchainbasierter Finanzanwendungen in der Breite sehen. Meiner Ansicht nach wird sich vor allem auch das Verständnis von Geld an sich wandeln. Hierbei wird es große gesellschaftliche Veränderungen geben.

This article is from: