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Alpha Real Estate Group – Wohnimmobilien
Sattelfest in stürmischen Zeiten: Wohnimmobilien zur finanziellen Absicherung im Alter
Visualisierung Verkaufsprojekt Gustav-Adolf-Str. 1-7 in Amberg
Fernsehen und im Internet surfen gehören laut Statista zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen der Deutschen. Auch die Corona-Pandemie hat den Trend der Passivaktivitäten nochmal verstärkt. Außer-Haus-Aktivitäten wie zum Beispiel Spazierengehen ranken erst viel weiter unten. Die eigenen vier Wände haben somit eine ganz besondere Bedeutung – sowohl in der Form des gemütlichen Eigenheims als auch als Altersvorsorgeprodukt. Immobilien, ganz gleich ob selbstgenutzt oder als Renditeobjekt, stehen bei privaten Kapitalanlegern nach wie vor hoch im Kurs – auch wenn häufig von einer Immobilienblase die Rede ist, denn hierfür gibt es laut Experten keine signifikanten Anzeichen. Wir haben immer noch einen regulierten Markt und eine drastische Änderung der Zinspolitik ist ebenfalls nicht absehbar.
Die positive Tendenz wird unter anderem von einer im Juli 2021 durchgeführten Statista-Umfrage zur Planung des Immobilienerwerbs 2021 bestätigt. Darin wird unter anderem ausgesagt, dass gemäß des Vermögensbarometers des
Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes im Jahr 2021 wieder mehr Menschen im Alter zwischen 20 und 50 Jahren einen Haus- oder Wohnungskauf planen. Dabei sind es mit rund 35 % sogar deutlich mehr interessierte Immobilienkäufer als noch im Vorjahr. Denn im Jahr 2020 führte die sich ausbreitende Corona-Pandemie bei vielen Deutschen zu einer erhöhten finanziellen und wirtschaftlichen Unsicherheit – was wiederum entsprechende Auswirkungen auf Vorhaben „Wohneigentum“ hatte.
Dem wachsenden Interesse am Immobilienkauf steht allerdings nach wie vor eine niedrige Wohneigentumsquote gegenüber. Laut einer Erhebung von Eurostat (2019) hechelt im EU-Vergleich Deutschland mit einer Eigentumsrate von lediglich 51,1 % (EU-Durchschnitt: 69,2 %) deutlich hinterher und gilt damit ohne Frage als unterversorgt. Und das, obwohl Deutschland im Jahr 2020 mit einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von rund 3,33 Bio. Euro die größte Volkswirtschaft der EU darstellte. Überhitzte Märkte, hohe Hürden bei den Erwerbsnebenkosten, das Fehlen staatlicher Incentivierungen zum Erwerb von Wohneigentum oder die tief verankerte Schuldenangst der Bevölkerung in Deutschland können dafür die Gründe sein. Dass sich aber Immobilien insbesondere als Anlageprodukt in Krisenzeiten bewährt haben, hat das Mindset und schließlich das Verhalten geändert.
Die COVID-19-Pandemie hat teils tiefe Kerben in der deutschen Wirtschaft hinterlassen. Laut des statistischen Bundesamtes ist sie im Jahr 2020 um knapp 5 % eingebrochen. Wohnimmobilien in der Bundesrepublik haben sich hingegen innerhalb des Sachwertevermögens erneut als solider Anker erwiesen. Dies bestätigt auch die von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young publizierte Studie „Trendbarometer Immobilien-Investmentmarkt 2021“. Dabei wird deutlich, dass sowohl Miet- als auch Kaufpreise im bundesdeutschen Durchschnitt seit Jahren steigen.
Dabei ist aktuell die Gelegenheit zum Kauf einer Immobilie dank derzeitiger Finanzierungskonditionen sehr günstig. Und das, obwohl die Zinsentwicklung wieder nach oben zeigt: Laut Interhyp liegen die Zinsen für ein zehnjähriges Darlehen inzwischen wieder bei 1,3 %, Anfang 2020 waren es noch etwa nur knapp 0,8 %. Insgesamt schlägt sich das in der Preisentwicklung für Eigentumswohnungen sowie von Ein- und Zweifamilienhäusern im Bestand und im Neubau nieder: Der Gesamtindex EPX stieg seit Januar 2021 (189,34) bis Oktober 2021 (209,56) kontinuierlich. Im Juni hatte der Index erstmals seit seiner Erhebung im Jahr 2005 die Grenze von 200 Punkten durchbrochen. Der befürchtete Corona-Crash blieb also auch in diesem Jahr aus. Die Situation für Anleger ist demnach unverändert gut: Ganz gleich ob selbstgenutzt oder als Renditeobjekt – die Immobilie bleibt ein inflationssicheres und krisenresilientes Anlageprodukt und spricht als Altersvorsorgeprodukt mit Wertsteigerungsperspektiven für sich. Dabei kommt demjenigen, der die Immobilie während der Finanzierung vermietet, mit dem Leverage-Effekt ein weiterer Vorteil zuteil. Dieser beschreibt eine Hebelwirkung des Fremdkapitals auf die Eigenkapitalrentabilität. Ebenso denkbar ist bei den derzeitigen Zinsbedingungen sogar eine 100 %-Finanzierung – das setzt jedoch voraus, dass das Eigenkapital zur Deckung der Erwerbsnebenkosten vorhanden ist.
An oberster Stelle beim Immobilienkauf steht jedoch die Standortwahl zum Erwerb eines Objekts. Nach wie vor herrscht eine angespannte Situation in den Großstädten im Vergleich zu B- und C-Standorten. Doch während in A-Lagen die Ankaufspreise weiterhin steigen, werden die Schwarm- oder Universitätsstädte für Privatinvestoren immer interessanter. Denn dort ist der Kauf von Bestandsimmobilien auch noch für Normalverbraucher mit einem durchschnittlichen Einkommen realisierbar. Und solange ein Nachfrageüberhang besteht und die Zinsen so niedrig bleiben, sind kaum Veränderungen abzusehen. Immobilien sind also nicht nur etwas für „Reiche“. Sie treten zunehmend als Alternative zur herkömmlichen Lebensversicherung in den Vordergrund und sichern so für viele Menschen die finanzielle Unabhängigkeit im Rentenalter.
Ein Artikel von
Sebastian Engel CSO Alpha Real Estate Group