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Gemälde des 19. Jahrhunderts und Neuerer Meister

Bertel Thorvaldsen (1770–1844, Kopenhagen)

6048 nach. Hebe. Weißer Marmor, auf rundem Marmorsockel. H. 64 cm, mit Sockel 67 cm. Auf der Plinthe signiert „Wagener“ (wohl Ernst Waegener, 1854 Hannover -1920 Berlin).

6.000 €

Thorvaldsen ließ sich von Canovas Hebe, die zwischen 1796 und 1799 entstand, inspirieren und schuf 1806 seine eigene Darstellung der Göttin der Jugend. Der Künstler zeigt Hebe in Betrachtung ihrer Schale, in der sie den Göttern des Olymps den Nektar der Unsterblichkeit serviert.

Deutsch oder Dänisch

6049 um 1817/18. Im römischen Atelier von Bertel Thorvaldsen.

Öl auf Papier, auf Holz kaschiert. 43,8 x 41,3 cm.

3.500 €

Der dänische Bildhauer Bertel Thorvaldsen war 1797 mit einem Reisestipendium der Kopenhagener Akademie nach Rom gekommen, wo er sich mit Werken etablierte, die noch heute als Ikonen klassizistischer Bildhauerkunst gelten. Ein Besuch seiner Ateliers gehörte daher zum Pflichtprogramm all jener, die in den ersten drei Dekaden des 19. Jahrhunderts die Papststadt besuchten und sich als kunstsinnig gerierten. Zentrum seines Betriebs waren die Werkstatträume an der Piazza Barberini, die Thorvaldsen 1803 anmietete und sukzessive erweiterte. Hier ging der überwiegende Teil der Skulpturenproduktion vonstatten, vom Modellieren, über das Gipsformen und Marmorhauen. Gleichzeitig dienten die öffentlich zugänglichen Ateliers aber auch als Schau- und Verkaufsräume, in denen Besucher aus ganz Europa die ausgestellten Werke nicht nur bestaunen, sondern auch bestellen konnten. Diese Orte emsigen Treibens sind heute nur mehr durch wenige überlieferte Darstellungen visuell greifbar geblieben. Die zwei einzigen bislang bekannten Innenansichten sind ein Gemälde von Ditlev Martens (Statens Museum for Kunst, Kopenhagen, Inv. KMS196) sowie eine Zeichnung Luigi Ricciardellis (Thorvaldsen Museum, Kopenhagen, Inv. D1771). Beide entstanden um 1829 und zeigen den großen Schauraum in den ehemaligen Stallungen des Palazzo Barberini, die Thorvaldsen 1822 angemietet hatte, als der Umfang seines Betriebs und seiner Bildwerke eine Erweiterung in großzügigere Räumlichkeiten notwendig machten. Bei unserer Darstellung handelt es sich jedoch vermutlich um die kleinen, älteren Werkstätten im Vicolo della Catena, einer Seitengasse der Piazza Barberini. Die Ansicht zeigt einen Mitarbeiter oder gar den Meister selbst bei der Arbeit von hinten. Konzentriert verpasst er mit feinem Gerät einem Relief, das ein Modell am linken Bildrand wiederholt, den letzten Schliff. Verteilt im Raum sind weitere Werke zu erkennen, darunter die 1804-1807 entstandene Statue von Amor und Psyche. Vorne sitzt rechts in einem Sessel eine Römerin mit Kind, die sich interessanterweise als folkloristische Requisite ähnlich auch in Martens Atelierdarstellung findet.

Dass es sich hierbei um die Werkstätten im Vicolo della Catena handelt, lässt sich aus der Datierung des Gemäldes schließen, die dank der präzisen Wiedergabe des Reliefs möglich ist. Der Bildhauer arbeitet nämlich gerade am Hauptrelief für das Kenotaph für die 1813 verstorbene Anna Maria Porro Lambertenghi Serbelloni, welches ihr Mann Graf Luigi Porro Lambertenghi nach ihrem Tod in Auftrag gegeben hatte. Eine 1817 datierte Entwurfszeichnung in der Biblioteca Ambrosiana suggeriert, dass das Gipsmodell, das sich heute im Thorvaldsen Museum befindet (Inv. A619), in diesem Jahr entstand; die Marmorversion wurde spätestens im Juli 1818 vollendet und vom Grafen im Garten seiner Mailänder Villa aufgestellt (heute: Galleria d’Arte Moderna, Mailand, Inv. GAM 4374). Als Entstehungszeitraum für vorliegende Ansicht kommen daher die Jahre 1817 und 1818 in Frage, was dem Werk einen bedeutenden dokumentarischen Wert verleiht, zumal es sich damit um die einzige bekannte Darstellung von Thorvaldsens kleinem Atelier im Vicolo della Catena handeln würde. Der Urheber dürfte einer der zahlreichen, vorwiegend nordischen Künstler gewesen sein, die nach ihrer Ankunft in Rom in Thorvaldsens einen einladenden Freund, Förderer und Lehrer fanden.

Albertine von Dücker (1833 Minden – 1907 Nizza)

6050 Stillleben mit antiken griechischen Terrakottagefäßen.

Öl auf Leinwand, auf Holz kaschiert. 33,5 x 44,3 cm. Verso betitelt, datiert und signiert „Griechische Alterthümer / Athen 1872 / Albertine von Dücker“ sowie von der gleichen Hand bezeichnet „Villa Tina - / zu Bückeburg 1873“.

1.200 €

Albertine von Vincke (1833-1907) heiratete 1861 Franz Fritz von Dükker, der sich vor allem im Bergbau hervortat und als Erfinder der Drahtseilschwebebahn gilt. 1871 folgte er einem Ruf der griechischen Regierung, um ein Silberbergwerk zu begutachten. Es ist wahrscheinlich, dass seine Frau Albertine mit ihm reiste und 1872 in Athen das vorliegende Stillleben malte. Vermutlich handelte es sich um ein Geschenk für ihre Eltern, die in der „Villa Tina“ in Bückeburg bei Detmold lebten.

Guglielmo Bracony (1838–1921, Rom)

6051 „Am Brunnen“. Alabaster, Marmor und Bronze. H. 33 x Br. 22,5 x T. 20 cm. In den Stein geritzt „Bracony“. Um 1890.

1.200 €

Bracony wirkte in den großen Kunstzentren Rom, Paris, Hamburg und Kopenhagen. Er spezialisierte sich auf Skulpturen, bei denen er unterschiedliche Materialien kombinierte und so besonders raffinierte Effekte erzeugte.

6051

Französisch oder Skandinavisch

6052 um 1820-30. Klismos-Stuhl im etruskischen Stil. Holz, dunkel gebeizt, das Rückenbrett mit Palmettendekor in Rotbraun, ausgestellte Säbelbeine, die Sitzfläche gepolstert mit rotem Bezugsstoff. Maße H. 84,5 cm, Br. 50 cm, T. 59 cm.

Carl Rottmann

(1797 Handschuhsheim – 1850 München)

6053 Schule. Der Golf von Baiae Öl auf Leinwand, doubliert. 80 x 100 cm.

7.500 €

Eine der schönsten Ansichten Süditaliens ist unbestritten der Blick über den Golf von Pozzuoli auf Capo Miseno und die dahinter liegenden Inseln Procida und Ischia. Das Auge des Betrachters gleitet über die Fischerboote am Ufer bei Pozzuoli und das blaue Meer in der Bucht, es hält inne am Castello di Baiae und dem Gipfel von Capo Miseno, dem Endpunkt der sich weit ins Meer hineinziehenden Landzunge. Dahinter verschmelzen im Blau die Silhouetten von Ischia und Procida.

Diese Ansicht wählte Carl Rottmann für eines der 28 Fresken seines Italienzyklus‘ in den westlichen Hofgartenarkaden in München, die er im Auftrag König Ludwig I. von Bayern in den Jahren 1830-1833 ausführte. Auf seinen zwei Italienreisen in den Jahren 1826-27 und 182829 hatte Rottmann reichhaltiges Material gesammelt und daraus die besten Sujets gewählt. Das Attraktivität insbesondere des vorliegenden Motivs belegen zwei weitere Gemälde Rottmanns mit dem Golf von Baiae, die der Künstler in den Jahren 1831 und 1832 auf Holz bzw. Leinwand gemalt hat und die sich heute in der Sammlung Schäfer, Schweinfurt und im Schlossmuseum Berchtesgaden befinden (siehe Ausst. Kat. Carl Rottmann 1797-1850, Hofmaler König Ludwigs I., hrsg. v. Christoph Heilmann und Erika Rödiger-Diruf, Heidelberg 1998, S. 195, Nr. 73).

6054

Öl auf Leinwand. 28,6 x 38,9 cm. Verso auf dem Rahmen die Darstellung in dänischer Sprache teils schwer leserlich beschrieben „Peterskirken [...] fra villa Pamphili [...]“.

4.000 €

Ausstellung: Fyns Stifts Kunstforenings Udstilling [Ausstellung des Kunstvereins der Diözese Fünen], Odense 1906, Nr. 250. Provenienz: Sammlung R. C. Strøm (1906).

6055 Junge Italienerin mit Weintrauben und Pfirsichen vor Campagnalandschaft.

Öl auf Leinwand. 57,5 x 45 cm. Unten rechts signiert und datiert „Hugo Oehmichen Roma 1867“.

2.600 €

Eines der seltenen Werke aus der Frühzeit des Künstlers, das noch während Oehmichens Aufenthalt in Italien (1866-1867) entstand. Oehmichen zählte zu diesem Zeitpunkt 24 Jahre und hatte gerade seine Lehrzeit an der Dresdener Akademie unter Julius Hübner beendet. Das Spiel des Lichts und Schattens auf dem Gewand der in ländlicher Tracht gekleideten jungen Frau und die im Dunst versinkende Campagnalandschaft vermitteln großartig die südliche Atmosphäre, die den nordischen Künstler nachhaltig inspirierte.

6056 Frühstück in der Loggia. Öl auf Leinwand. 61,5 x 54 cm. Unten links schwer leserlich signiert „H DYCK F.“.

2.400 €

Nach beendetem Frühstücksmahl in der Loggia haben sich eine Frau und ein Mann ins Freie begeben; ihre Abwesenheit nutzt ein freches Äffchen, um sich flugs an den hinterlassenen Speisen gütlich zu tun.

6057 Bildstock auf dem Weg nach Subiaco. Öl auf Leinwand. 58,7 x 44,5 cm. Unten links bezeichnet, datiert und monogrammiert „Subiaco 1843. / P.R.“ sowie am unteren Bildrand rechts erneut bezeichnet „ved Subiaco“.

3.500 €

Vorliegende Ansicht der sogenannten „Cappellina della Vergine“ bei Subiaco entstand während Raadsigs Italienaufenthalt, der von 1841 bis 1845 andauerte. Der heute noch am Ortsausgang an der Straße nach Olevano stehende Bildstock hatte bereits Maler wie Ernst Fries zu Gemälden inspiriert. Raadsig diente unsere flüssig angelegte Studie noch Jahre später in Kopenhagen als Grundlage für mehrere Darstellungen dieses malerischen Winkels in den Aequerbergen.

6058 Mönche auf der Terrasse von Kloster Santa Maria di Palazzolo am Albaner See, im Hintergrund Castel Gandolfo.

Öl auf Holz. 24,2 x 33,1 cm. Unten links monogrammiert und datiert „P. R. / 1848“.

3.500 €

6059 Felsige Küstenpartie auf Capri bei den Faraglioni. Öl auf Leinwand, auf Leinwand kaschiert. 37 x 52,4 cm. Auf dem Rahmen verso bezeichnet „Petzholz - Capri“.

9.000 €

Die Anziehungskraft des Südens erstreckte sich bis weit in den Norden in die skandinavischen Länder. Den Weg nach Italien ebnete in Dänemark Christoffer Wilhelm Eckersberg, der sich zwischen 1813 und 1816 in Rom aufhielt. Auf dessen Spuren brachen zahlreiche seiner Schüler auf, unter ihnen auch Friedrich Petzholdt, der sich unmittelbar nach Beendigung seiner Lehrjahre bei Eckersberg 1830 in die Ewige Stadt begab. Ganze sechs Jahre lebte Petzholdt dort und nur die Krankheit des Vaters konnte ihn 1836 schließlich dazu bewegen, nach Kopenhagen zurückzukehren. Während seiner Zeit in Italien entfloh Petzholdt in den Sommermonaten der brütenden Hitze Roms und erkundete die umgebenden Berge, aber auch Neapel, Sorrent und Capri. Viel zu früh verstarb er bereits 1838 mit nur 33 Jahren, doch entwickelte er bis dahin eine voll ausgereifte künstlerische Handschrift und Landschaftsauffassung. Besonders kommt dies in Petzholdts Naturstudien zur Geltung. In ihnen äußert sich der Umgang mit seinen deutschen Malerfreunden wie Christian Morgenstern, deren Sensibilität für Licht- und Lufteffekte er mit der fokussierten Klarheit dänischer Malerei des „goldenen Zeitalters“ verband.

Anton Dietzler

(1811 Ehrenbreitstein – 1845 Köln)

6061 Der Golf von Neapel mit feuerspeiendem Vesuv. Öl auf Leinwand, auf Holztafel kaschiert. 41 x 60,5 cm. Unten links signiert „Anton Ditzler“, verso auf dem Rahmen nochmal bez. (signiert?) und datiert „Anton Ditzler 1831“.

3.500 €

Ludwig Vogel

(1810 Hildburghausen – 1870 Tambach)

6062 Blick auf Palermo mit dem Monte Pellegrino. Öl auf Holz. 13,1 x 19,7 cm. Verso betitelt „Palermo“ und signiert „L. Vogel“.

1.200 €

Deutsch

6063 um 1840. Blick über den Golf von Neapel mit dem rauchenden Vesuv.

Öl auf Leinwand. 32,8 x 46,4 cm.

800 €

6064 Das antike Theater von Taormina mit Blick auf den schneebedeckten Ätna.

Öl auf Leinwand. 59,9 x 79,2 cm. Unten links signiert „O. Geleng“, verso von alter Hand auf dem Keilrahmen bez. „Prutz“.

2.400 €

Harald Trolle (1834 Næsbyhoved–Broby bei Odense – 1882 Kopenhagen)

6065 Blick auf den Monte Castiglione auf Capri. Öl auf Leinwand. 34,5 x 46,7 cm. Unten links monogrammiert und datiert „H.T. 1852.“.

3.500 €

Die Ansicht zeigt den Blick über die Felsen Capris auf den Monte Solaro, davor der Monte Castiglione mit der Festung auf der Spitze, im Vordergrund das Karthäuserkloster San Giacomo.

Franz Joseph Dobiaschofsky (1818–1867, Wien)

6066 Römischer Hirtenknabe (Der kleine Pifferaro). Öl auf Leinwand. 98,5 x 73,5 cm. Am Unterrand signiert „Franz Dobyaschofsky 1867“.

4.000 €

Godfred Christensen (1845–1928, Kopenhagen)

6067 Weg in den Sabiner Bergen bei Subiaco. Öl auf Leinwand. 43 x 55 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert „GC Subiaco (18)73“.

3.500 €

Godfred Christensen studierte an der Königlichen Akademie in Kopenhagen bis 1867. Ein später ausgesetztes Reisestipendium ermöglichte dem Künstler 1873 eine Studienreise über Deutschland nach Italien, wo er vornehmlich in Rom und Umgebung arbeitete. Aus dieser Frühzeit datiert unsere Ansicht aus den Sabiner Bergen, deren im Dunst verschwimmenden Berge auch den Einfluss der Schule von Barbizon widerspiegeln, deren Werke Christensen auf einer Reise nach Paris im Jahr 1869 kennengelernt hatte.

Otto Försterling (1843 Berlin – 1904 Leipzig)

6068 Morgenglühen am Nemisee. Öl auf Leinwand. 65 x 90,5 cm. Unten rechts monogrammiert (ligiert), datiert und mit Werknummer „18 OF 82 / 627“.

900 €

Otto Försterling

6069 Frühling in den Pontinischen Sümpfen. Öl auf Leinwand. 56,5 x 34 cm. Unten rechts monogrammiert (ligiert) und datiert „18 OF 88“, verso auf dem Keilrahmen ein Etikett bez. „Italienischer Frühling“.

800 €

Otto Försterling studierte an der Akademie in Berlin, in den Jahren 1865/66 bei Julius Schrader. Ab 1867 ist er als selbständiger Künstler in Dresden tätig, ab 1890 in Leipzig. Erfolgreich war er mit landschaftlichen und mythologischen Genrebildern von poetischer Auffassung und tiefem Naturgefühl.

Albert Hertel (1843–1912, Berlin)

6070 Blick auf Olevano. Öl auf Leinwand, kaschiert auf Malkarton. 38,8 x 52 cm. Unten rechts bezeichnet, datiert und monogrammiert „Olevano 1872/5 [?] AH [ligiert]“.

1.200 €

Im Anschluss an sein Studium an der Berliner Kunstakademie unternahm Albert Hertel im Jahr 1863 eine Studienreise nach Rom, wo er für vier Jahre blieb. Hertel fertigte während seines Italienaufenthalts zahlreiche Ölskizzen und Aquarelle vor der Natur an, die ihm als Motivfundus für später auszuführende Gemälde dienten. 1867 kehrte er in die Heimat zurück und war bis 1869 an der Akademie Düsseldorf in der Landschaftsklasse von Oswald Achenbach Studiosus. 1875 selbst zum Dozenten an die Berliner Kunstakademie berufen, legte er seinen Lehrauftrag nur zwei Jahre später nieder und arbeitete von nun an als freischaffender Künstler.

6071

Carl Maria Nikolaus Hummel (1821–1907, Weimar)

6071 Villen am Gardasee. Öl auf dünnem Karton. 25,6 x 37,8 cm. Verso schwer leserlich in Bleistift bezeichnet und signiert „Lago di Garda [...]44[?] / C. Hummel“.

7.500 €

Auf den Spuren seines Lehrers Friedrich Preller d. Ä. bereiste Hummel zwischen 1842 und 1846 Italien. Von dieser Reise brachte er zahlreiche Zeichnungen und Ölstudien wie die Vorliegende zurück, die ihm im heimischen Atelier noch lange als unerschöpflicher Motivvorrat dienten. Unserer kleinformatige Ansicht haftet im Gegensatz zu den Atelierarbeiten die Frische und Direktheit der unmittelbaren Naturanschauung an, die noch frei von der Anstrengung einer endgültigen Bildfassung ist.

Arthur Blaschnik (1823 Strehlen – 1918 Berlin)

6072 Blick über den Gardasee nach Arco. Öl auf Papier, auf Pappe kaschiert. 19,6 x 14,1 cm. Unten rechts signiert „Blaschnik.“.

800 €

Arthur Blaschnik

6073 Segelboote am Gardasee. Öl auf dünnem Karton, verso: Bleistiftskizze eines Hafens. 11,8 x 15,7 cm. Unten rechts signiert „Blaschnik.“.

600 €

6076

Viggo Christian Frederik Vilhelm Pedersen (1854 Kopenhagen – 1926 Roskilde)

6074 Wiesenstück mit Brombeerstrauch. Öl auf Leinwand, auf Leinwand kaschiert. 24,8 x 29,8 cm. Unten rechts in der nassen Farbe bezeichnet, datiert und signiert „Trygg[...] 18/9 [18]75 Viggo Pedersen“, verso auf dem Keilrahmen nummeriert „No. 48“ und von fremder Hand betitelt „Brombærbusken“.

1.500 €

Johan Laurentz Jensen (1800–1856, Gentofte b. Kopenhagen)

6075 Schule. Kleines Bouquet mit Apfelblüten und Enzian.

Öl auf Holz. 15,3 x 21,4 cm.

1.200 €

Carl Maria Nikolaus Hummel (1821–1907, Weimar)

6076 Das Etschtal bei Meran. Öl auf Leinwand. 32,5 x 51,5 cm. Unten links signiert und datiert „C. Hummel 1865. bei Meran“.

2.400 €

Der morgendliche Blick Hummels folgt der Etsch südöstlich Richtung Bozen, mit dem markanten Monte Roen am Ende des Talschlusses.

6077

Friedrich Gauermann

6078 Studie eines steinigen Wiesenhangs mit knorrigem Baum.

Öl auf Papier. 34,4 x 25,9 cm. Verso bezeichnet

„Fr. Gauermann / RF [Rupert Feuchtmüller?]“.

2.400 €

Prägend für Friedrich Gauermanns Landschaftsauffassung waren insbesondere die wildromantischen Gegenden seiner niederösterreichischen Heimat, aber auch des Salzkammergutes und Berchtesgadener Landes. Diese Regionen durchwanderte er oft zusammen mit Künstlerfreunden auf der Suche nach Motiven für seine Skizzen und Ölstudien. Gerade in ihnen beweist sich Gauermann als ausgezeichneter Naturbeobachter, der seine Eindrücke mit bemerkenswerter Lebendigkeit auf das Papier bannen konnte. Diese Erfassungsgabe wird an vorliegender Studie Gauermanns deutlich, in welcher der ausgewählte Naturausschnitt zwar festgehalten, aber nicht erstarrt ist.

Friedrich Gauermann (1807 Scheuchenstein (Miesenbach) – 1862 Wien)

6077 Waldstudie mit Bäumen am Hang.

Öl auf Papier. 33,9 x 26,3 cm. Verso bezeichnet

„Fr. Gauermann / RF [Rupert Feuchtmüller?]“.

2.400 €

6078

6079

Österreichisch

6079 um 1840. Bildnis eines eleganten Herrn im dunkelgrünen Rock mit Hut. Öl auf Leinwand. 63 x 47,5 cm. Unten links auf dem weißen Umschlag bez. „Julius Mittag“.

1.800 €

Das gekonnt gemalte Portrait eines Herrn mit fein geschnittenen Gesichtszügen gibt Rätsel auf. Könnte es sich um ein Selbstportrait handeln? Aber wo sind die Malutensilien? Vielleicht ist es ein Freund, ein Literat womöglich? Unten links findet sich auf einem weißen Umschlag prominent geschrieben der Name „Julius Mittag“. Doch eine passende Person dieses Namens konnten wir nicht eruieren. So muss die Qualität allein für sich sprechen.

Franz Steinfeld

(1787 Wien – 1868 Pisek/Böhmen)

6080 Alpensee mit zwei Kähnen. Öl auf Leinwand. 29,3 x 22,5 cm. Verso auf der Leinwand bez. „L M. 1839“.

1.200 €

Traugott Schiess

(1834 St. Gallen – 1869 München)

6081 Waldlichtung mit Birke im Sonnenschein. Öl auf Papier, aufgezogen und auf Holzrahmen montiert. 23,3 x 33,1 cm. Unten rechts datiert „März 1855“ (in die nasse Farbe geritzt).

5.000 €

Diese Plein-air-Studie mit wunderbar nuancierten Sonnenlichteffekten entstand während der Münchner Studienjahre des Schweizer Landschaftsmalers Traugott Schiess, der 1855 Studienreisen in die Bayerischen Alpen und die Schweiz unternahm.

Österreichisch

6082 um 1830/40. Frühling im Wiener Prater.

Öl auf Leinwand, doubliert. 40,7 x 32,2 cm.

4.500 €

Dänisch

6083 um 1830. Blumenstillleben mit roten und weißen Pentas.

Öl auf Leinwand, kaschiert auf Holz. 18,7 x 23,5 cm.

Verso auf dem Rahmen bezeichnet „J.L. Jensen“.

600 €

6084 Frühling in den Weinbergen.

Öl auf Holz. 29,8 x 47,6 cm. Unten rechts signiert „A. Potémont“.

1.500 €

6085 Bildnis eines Knaben nach rechts; Bildnis eines Herren en face mit fragendem Blick.

2 Ölstudien auf Papier, eines im Oval, eines im Rund, je alt aufgezogen. 11,5 x 9 cm und D. 12 cm. Eines mit Feder in Braun monogrammiert „A. W.“. Um 1870.

450 €

Je in einer alten Messingrahmung gefasst und nicht ausgerahmt begutachtet. - Beigegeben von demselben eine weitere ovale Ölstudie „Bildnis eines Mädchens“, 8,5 x 7 cm, signiert „A. Werner“.

Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Friedrich Wilhelm Wegener bestritt seinen Lebensunterhalt zunächst als Buchdrucker und Lithograf, bevor ihm eine Erbschaft das Studium an der Dresdener Kunstakademie ermöglichte. Dort lernte er bei Johann Christian Clausen Dahl und Carl Christian Vogel von Vogelstein. 1860 wurde der Künstler zum sächsischen Hofmaler ernannt. Die Gemälde Wegeners, der sich vor allem der Landschafts- und Tiermalerei widmete, fanden besonders in den höfischen Kreisen Anklang. Das Malteserhündchen mit roter Halsschleife und goldenem Anhänger dürfte das naturgetreue Portrait eines geliebten Haustiers einer Familie von Stand sein.

Dänisch

6087 19. Jh. Blühender Rosenzweig. Öl auf Leinwand, auf Leinwand kaschiert. 29,5 x 23,8 cm. Unten rechts unleserlich signiert, verso mit einer Zuschreibung an H. Buntzen, einem alten Nummernetikett sowie den Klebeetikett der Kopenhagener Verleger „Kittendorff & Aagard“.

800 €

Carl Morgenstern (1811–1893, Frankfurt am Main)

6088 Die Schwanheimer Eichen bei Frankfurt. Öl auf Papier, auf festem Karton aufgezogen. 24,5 x 40 cm. Wohl um 1831.

2.500 €

Provenienz: Nachlass Carl Morgenstern (verso bezeichnet und mit dem Nachlassstempel).

Sammlung Luise Morgenstern.

Auktion des Frankfurter Kunstvereins „Gemälde von Carl Morgenstern (1811-1893): aus dem Nachlass seiner 1913 verstorbenen Gattin Frau

Luise Morgenstern, geborenen Bansa“, Frankfurt a. M., Auktion am 19. November 1918, Los 50. Privatsammlung Hessen.

Die Schwanheimer Eichen sind eine Gruppe von etwa dreißig teils über 500 Jahre alten Stieleichen im heutigen Frankfurter Stadtwald, die mit ihren knorrigen, sich windenden Formen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert ein wichtiges Motiv für die Künstler der Romantik wurden. Carl Morgenstern griff dieses Sujet mindestens zwei Mal auf: in vorliegendem Werk sowie in einer 1831 datierten Ölstudie (26 x 40 cm). Für Letztere wird im Frankfurter Katalog „Carl Morgenstern und die Landschaftsmalerei seiner Zeit“ (Frankfurt a.M., Museum Giersch 2011, Kat. 12) als Provenienz unter anderem die Auktion des Nachlasses von Luise Morgenstern 1918 angeführt. Allerdings stimmen die im Versteigerungskatalog genannten Maße nicht mit der dort vorgestellten Ölstudie überein, dafür aber exakt mit denen unserer Arbeit, die aufgrund der ähnlichen malerischen Behandlung ebenfalls um 1831 entstanden sein dürfte.

Deutsch

6089 um 1880. Moosbewachsene Steinbrücke im Wald. Öl auf Papier, kaschiert auf Karton. 23,3 x 30,5 cm.

800 €

August Seidel

(1820–1904, München)

6090 Oberbayerische Seelandschaft mit Wäscherin. Öl auf Leinwand, auf Holz kaschiert. 31,9 x 35 cm. Unten rechts monogrammiert „AS“.

600 €

Josef Wenglein

(1845 München – 1919 Bad Tölz)

6091 Das Schotterbett des Arzbachs bei Bad Tölz. Öl auf Leinwand. 40,8 x 60,7 cm. Unten rechts signiert (teils in die nasse Farbe), bezeichnet und datiert „JWenglein / Arzbach - Tölz / [18]99“.

1.500 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (Nachlassstempel verso).

Münchner Schule

6092 um 1810. Die schöne Münchnerin. Öl auf Leinwand. 46 x 37,7 cm.

1.800 €

Die Dargestellte trägt eine biedermeierliche Tracht mit grünen Keulenärmeln, silberner Schnürkette am Korsett sowie ein hellviolettes Einstecktuch und silberbesticktes Riegelhäubchen. Vergleichbar ist das Bildnis mit dem Porträt der Schuhmacherstochter Helena Sedlmayer in Münchner Bürgertracht, das Karl Josef Stieler von ihr 1813 für die Schönheitengalerie König Ludwigs I. von Bayern in Schloss Nymphenburg malte.

Franz Xaver Wölfle (1887 Kaufbeuren – 1972 Fürstenfeldbruck)

6093 In der Dachstube.

Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert. 35 x 25,5 cm. Unten rechts signiert und datiert „F.X. Wölfle 20.XI.15/ J.o.M.“

900 €

Alexander Ritter von Bensa (1820–1902, Wien)

6094 Ungar mit Pferd vor der pannonischen Tiefebene. Öl auf Malpappe. 17 x 26,1 cm. Rechts unten signiert „de Bensa“, sowie verso mit Bleistift betitelt und datiert „Ruhender ungarischer Roßhirt / 1861“.

1.500 €

Ferenc Ujházy (1827 Szolnok – 1921 Budapest)

6095 Melonen.

Öl auf Leinwand. 40 x 56,5 cm. Am Unterrand signiert „Ujhazy f“.

900 €

Die pannonische Ebene im ungarischen Tiefland eignet sich wegen ihres trockenen Klimas mit den warmen Sommern hervorragend für die Aufzucht von Melonen. Auf riesigen Feldern reifen die kugeligen Früchte bis zu ihrer Ernte im Hochsommer, die mit den legendären Melonenfesten einhergeht. Es ist genau die Gegend aus der der Maler Ferenc Ujházy stammt, der die Melone in seinen Werken immer wieder als Sujet wählt.

6096 Blattpflanzen im sommerlichen Friedrichsgrund bei Pillnitz.

Öl auf Leinwand. 20,2 x 27,8 cm. Unten rechts monogrammiert „EL“ (ligiert).

2.800 €

Von 1842 bis 1845 studierte Leonhardi an der Dresdner Kunstakademie und war danach Atelierschüler von Ludwig Richter. Seine poetisch empfundenen Bilder, deren Motive oft der mitteldeutschen Wald- und Dorfnatur entnommen sind, erinnern sehr an die Auffassungs- und Behandlungsweise Richters, zu dessen besten Schülern Leonhardi gehörte. Bekannt wurde Leonhardi durch seine romantischen Landschaftsbilder, die ihm den Beinamen „Maler des deutschen Waldes“ einbrachten. Im Jahr 1878 kaufte er die ehemalige „Loschwitzer Hentschelmühle“, die sich in der Nachbarschaft seines väterlichen Anwesens befindet. Er ließ sie zum Künstlerhaus, zur sogenannten „Roten Amsel“, umbauen. Als Wertschätzung gegenüber seinem ehemaligen Lehrer setzte er Ludwig Richter auf dem Anwesen 1884 ein Denkmal. Das Gebäude beherbergt seit 1963 das Leonhardi-Museum.

Carl Seiler (1846 Wiesbaden – 1921 München)

6097 Baumgruppe bei Pähl am Ammersee. Öl auf Leinwand, auf Pappe kaschiert. 29 x 32,8 cm. Unten links geritzt bezeichnet und datiert „Pähl 27/8 [18]71“.

600 €

Carl Seiler studierte Malerei in Berlin an der Königlich Preußischen Akademie der Künste, danach an der Akademie der Bildenden Künste München bei Karl Raupp. Er lehrt ab den 1890er Jahren abwechselnd an beiden Akademien. Ein zwei Jahre später datiertes (4/8 [18]73), voll signiertes und ebenfalls in Pähl am Ammersee entstandenes Wiesenstück wurde vor fünf Jahren in unserem Haus versteigert (Auktion 111, Los 6179). Es legt die Vermutung nahe, dass sich Seiler in diesem Ort regelmässig zur Sommerfrische aufgehalten hat.

Carl Ludwig Fahrbach (1835 Heidelberg – 1902 Düsseldorf)

6098 Waldinneres mit Lichtung und kleinem Gewässer. Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert. 47,4 x 59,3 cm. Unten rechts signiert und datiert „C. L. Fahrbach. [18]75“, verso mit einem Etikett „Eigentum der Geschwister Mauritius“.

750 €

Clara von Sivers

(1854 Pinneberg – 1914 Berlin)

6099 Stillleben mit Pfirsichen und Trauben auf einem Geflecht aus Zweigen.

Öl auf Leinwand. 40,4 x 50,2 cm. Signiert unten links

„C.K. von Sivers“.

1.800 €

Clara Krüger beginnt mit 15 Jahren ihre künstlerische Ausbildung. Sie studiert an der Kunstakademie Kopenhagen, in Paris, Stuttgart und Dresden und spezialisiert sich früh auf Blumen- und Früchtestillleben.

1878 heiratet sie den Marineoffizier Peter Hermann Jegor von Sivers. 1888 trennte sich das Ehepaar wieder. Ab 1893 lebt sie in Berlin. In ihrem Berliner Atelier gibt sie anderen Frauen Kunst- und Lehrunterricht.

6100 Blick in eine Holzwerkstatt. Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert. 44,7 x 35,9 cm. Verso mit handschriftl. Bez. in schwarzer Feder vom Sohn des Künstlers „Umstehende Oelstudie stammt von der Hand meines Vaters Toby E. Rosenthal aus dessen Nachlass / Johannes Rosenthal“.

1.500 €

Provenienz: Galerie Heinemann, München (mit deren Galerieetikett verso, mit deren Inventarnummer: „13924“).

6100

6101 „Alte Bekannte“ (Paar in einer alpenländischen Stube).

Öl auf Leinwand. 51,5 x 38,5 cm. Rechts unten signiert, verso mit dem Klebeetikett des Preussischen Kunstvereins, darauf betitelt und nummeriert „Kat-Nr. 167“.

Thovald Simon Niss (1842 Assens – 1905 Hillerød)

6102 Blick auf den Walchensee in den bayerischen Voralpen.

Öl auf Leinwand, randdoubliert. 50 x 52 cm. Unten links signiert (Initialen ligiert), datiert und bezeichnet „TNiss / Sptbr 1879 / Walchensee.“.

750 €

Giovanni Segantini (1858 Arco – 1899 Schafberg bei Pontresina)

6103 Bildnis eines älteren Herrn.

Öl auf Leinwand. 58 x 43 cm. Mittig rechts monogrammiert und datiert „GS [ligiert] / (18)80“, verso mit einem Etikett der Galerie Oscar Hermes, München.

8.000 €

Der aus Trentino stammende Giovanni Segantini gilt als bedeutender Vertreter des realistischen Symbolismus und wird auch als einer der Erneuerer der Alpenmalerei im 19. Jahrhundert angesehen. Aus schwierigen Familienverhältnissen kommend, absolvierte er ein kurzes Studium an der Kunstakademie Brera in Mailand, verließ jedoch schon bald die Stadt, um in ländlichere Gefilde zu ziehen. Schon früh als Freilichtmaler tätig widmete er sich in seinen Werken vor allem der Darstellung des Alltags der Bauern und Hirten und den monumentalen Hochgebirgslandschaften der Alpen, die in seinen Bildern durch seine ganz eigene, pointillistische Malweise eine immense Steigerung von Leuchtkraft und Lichtwirkung erfuhren. Abgesehen von seinen Landschaftsdarstellungen, war es jedoch besonders die Bildnismalerei, die Segantini faszinierte - er sah im Porträt „das Anspruchsvollste im Künstlerischen und Bildnerischen“ und schätze seinen Stellenwert vor allem, da es „das Erforschen des menschlichen Antlitzes zum Ziel hat“. Das vorliegende Bildnis eines alten Toscaners entstand schon 1880 während seiner frühen Schaffensjahre in Mailand und veranschaulicht damit seine bereits in jungen Jahren einsetzende Auseinandersetzung mit dieser bildkünstlerischen Gattung, die in der Betrachtung von Segantinis Œuvre häufig wenig Beachtung erfahren hat.

6104

Deutsch

6104 um 1820/30. Das Reichenbachtal mit dem Wetterhorn.

Öl auf Leinwand. 118 x 91 cm.

1.200 €

Französisch

6105 um 1825. Eine waldige Landschaft mit einem zeichnenden Künstler.

Öl auf Papier, auf Malpappe aufgezogen. 39,2 x 32 cm.

800 €

Schöne, atmosphärisch dichte Plein-air-Studie. Im Vordergrund, im Dickicht versteckt, erkennt man die Umrisse eines zeichnenden Künstlers. Alte Zuschreibung an Jean Charles Joseph Rémond (1795-1875, Paris).

6105

Olaf August Hermansen (1849–1897, Kopenhagen)

6106 Im Wald von Almindingen auf Bornholm (Moosige Felsen mit Wildblumen und Meisen).

Öl auf Leinwand. 37 x 40,7 cm. Unten links in der nassen Farbe signiert (Initalen ligiert), bezeichnet und datiert „OHermansen / Bornholm / Almindingen Juli 18[78]“.

6.000 €

Ausstellung: Kopenhagen, Charlottenborg 1879, Nr. 123 („Vildtvoxende Blomster ved en Klippevæg“).

Mit ungekünstelter Klarheit verbindet Olaf August Hermansen die Unmittelbarkeit der Plein-air-Studie mit der Detailverliebtheit eines hingebungsvollen Naturbeobachters. Durch die Nahansichtigkeit des gewählten Naturausschnitts rückt er dabei mit treffsicherem Auge die Schönheit des Unscheinbaren in den Mittelpunkt. So werden die moosigen Felsbrocken in einer schattigen Versenkung zur Kulisse für die kleinen Naturwunder des Frühlingerwachens. Das Grün der Blätter, Farne und Moose schillert in allen erdenklichen Schattierungen, bunte Waldblumen blühen in zarten Tönen und auf den dünnen Schlingen einer Kletterpflanze balancieren kleine Meisen. Sein Motiv fand Hermansen im unberührten Wald von Almindingen auf der Insel Bornoholm. Dorthin verschlug es ihn in den Sommermonaten 1878, zwei Jahre nach seinem Abschluss an der Kopenhagener Akademie.

(1821 Hadersleben – 1890 Kopenhagen)

6107 Ruine der Heiliggeistkirche in Visby auf Gotland. Öl auf Leinwand, doubliert. 33,8 x 41,3 cm. Unten rechts monogrammiert, datiert und bezeichnet „HH. [18]87 / Wisby“, verso auf dem Keilrahmen in dänischer Sprache alte Angaben zur Provenienz und der Darstellung.

2.500 €

Provenienz: Bis 1908 Sammlung William Schermacher (lt. rückseitiger Bezeichnung).

Der großzügige Oktogonalbau der Heiliggeistkirche in Visby wurde im 13. Jahrhundert nach Vorbild des Aachener Domes erbaut, heute zeigt sich der mittelalterliche Bau nur noch als Ruine im Stadtbild. Die akkurat angelegte Innenansicht mit Blick auf den ruinösen Chorraum ist eine späte Arbeit von Heinrich Hansen, der sich als einer der ersten dänischen Maler erfolgreich auf die Architekturmalerei spezialisierte und dem Genre zu großer Popularität verhalf.

Georg Anton Rasmussen (1842 Stavanger – 1914 Berlin)

6108 Norwegischer Wildbach.

Öl auf Papier, auf Pappe kaschiert. 22,9 x 33,4 cm. Unten rechts signiert und datiert „A. Rasmussen 1861“.

1.200 €

Anthonore Christensen

(eigtl. Anthonie Eleonore, geb. Tscherning, 1849 Kopenhagen – 1926 Usserød)

6109 Kleines Wiesenstück mit blühendem Heidekraut und Farnen.

Öl auf Leinwand. 19,9 x 26 cm. Unten links monogrammiert (ligiert) und datiert „AC 1883“, verso auf dem Keilrahmen mit altem Klebeetikett, bezeichnet (signiert?) „Anth. Christensen“.

1.200 €

Carl Frederik Bartsch (1829–1908, Kopenhagen)

6110 „Kronhjorte på en slette i Dyrehaven“: Rotwild auf einer Ebene in Dyrehaven. Öl auf Leinwand. 27 x 39 cm. Unten links signiert und datiert „C. Bartsch 1883“ sowie verso auf dem Keilrahmen ein altes in dänischer Sprache bezeichnetes Etikett „Kronhjorte på en slette i Dyrehaven“.

600 €

Janus La Cour

(1837 Ringkøbing – 1909 Odder)

6111 Steiniger Strand im Frühling. Öl auf Leinwand. 63,4 x 94,2 cm. Unten rechts signiert und datiert „J. la Cour mai 1884“.

750 €

Harald Frederik Foss (1843 Frederecia (?) – 1922 Frederiksberg)

6112 Jütländische Seelandschaft bei Laven. Öl auf Leinwand. 39,4 x 61,4 cm. Unten rechts signiert „H. Foss“ sowie unten links datiert „Juli 1874“, verso auf dem Keilrahmen erneut signiert, datiert und ortsbezeichnet „Fra Laven“ sowie mit einem Etikett des Kopenhagener Verlages „Kittendorff & Aagaard“.

3.200 €

Christian Vigilius Blache (1838 Århus – 1920 Kopenhagen)

6113 Segelschiffe im Fjord von Kallehave in Dänemark. Öl auf Leinwand. 30 x 47 cm. Unten links signiert, bezeichnet und datiert „ Chr. Blache. Kallehave (18)84“.

2.400 €

Anton Edvard Kieldrup (1826 Hadersleben – 1869 Kopenhagen)

6114 „Ved Ermelundshuset“: Gutshof im Hirschpark nördlich Kopenhagens.

Öl auf Malkarton. Unten rechts signiert und datiert

„A.E. Kieldrup [18]68“ sowie verso auf einem Etikett in dän. Sprache alt bezeichnet „Ved Ermelundshuset / af / A.E. Kieldrup“.

1.800 €

Theodor Wegener (1817 Roskilde – 1877 Kopenhagen)

6115 Der Marineoffizier Peter Wilhelm Tegner in seinem Arbeitszimmer in der St. Kongensgade in Kopenhagen.

Öl auf Leinwand, doubliert. 32 x 43,5 cm. Um 1850.

2.800 €

Eine große Behaglichkeit strahlt der biedermeierliche Salon aus, in dem Peter Wilhelm Tegner (1798-1857) an seinem mit nautischen Instrumenten vollgestellten Schreibtisch Platz genommen hat. Tegner, der das Kapitänspatent innehatte und 1852 Kommandant wurde, wirkte vor allem als Lehrer an der Marineakademie in Kopenhagen. Dort unterrichtete er vorrangig Trigonometrie und nautische Astronomie. Seine verfassten Abhandlungen waren unentbehrlich für den Lehrbetrieb und wurden von den Kadetten sehr geschätzt.

Frederik

6116 Sommertag im Schlossgarten Sorgenfri bei Kopenhagen.

Öl auf Leinwand. 75 x 132 cm. Unten rechts signiert und datiert „Fr. Winther 1886“.

1.500 €

Der Garten des Schlosses Sorgenfri nördlich von Kopenhagen ist ein ruhiger, bewaldeter Naturgarten, der um den Lyngby-See und den Mühlbach herum angelegt ist. Das inmitten des Schlossgartens gelegene Schloss Sorgenfri wurde ursprünglich 1706 im Barockstil erbaut und 1756 im neoklassizistischen Stil umgebaut. Um 1800 erfolgte die Umwandlung in einen englischen Landschaftgarten mit Brunnen, einer Grotte und verschiedenen Pavillons umgewandelt. Der Palast und der Garten sind bis heute der dänischen Königsfamilie vorbehalten. Frederick Winther zeigt eine Partie am Mühlbach, in dem sich die Baumkronen der den Fluss säumenden Bäume spiegeln. Der Künstler hat im selben Jahr 1886 ein weiteres Motiv aus dem Garten von Sorgenfri gemalt, das den Weg entlang des Mühlbachs zeigt. Dieses Werk wurde 1887 auf der Ausstellung in Charlottenborg und auf der Weltausstellung in Chicago 1893 gezeigt, wo es mit einer Medaille ausgezeichnet wurde.

Anton

Edvard Kieldrup (1826 Hadersleben – 1869 Kopenhagen)

6117 Aussicht von Fortunen im Park Dyrehaven auf Kopenhagen und den Öresund.

Öl auf Leinwand. 68,5 x 94 cm. Monogrammiert und datiert unten rechts „AK [18]52“.

3.000 €

In der luftigen Atmosphäre eines Spätsommernachmittags sind die Details der Silhouette von Kopenhagen und die Schiffe auf dem Öresund bis in weite Ferne erkennbar. Die Aussicht von Fortunen aus, einem alten Forsthaus am Jagdweg der Könige durch Dyrehaven, hat Kieldrup in mehreren Gemälden festgehalten. Der Künstler war von 1845 bis 1847 Student an der Königlichen Akademie in Kopenhagen und nahm ab 1849 regelmäßig an den Charlottenborger Frühjahrsausstellungen teil. Kieldrups motivischer Fokus lag auf der Landschaft und seine Vorliebe speziell für die romantische Landschaftsmalerei festigte sich schließlich durch seine Studienreisen nach München und Norwegen, die er von 1858 bis 1859 unternahm. Während seiner zahlreichen Reisen arbeitete er unermüdlich und fertigte zahlreiche Pleinair-Studien an.

6118 Heidelandschaft an der dänischen Küste. Öl auf Leinwand. 37,8 x 56,9 cm. Unten rechts signiert „H. Foss“ sowie unten links datiert „1869“.

2.400 €

6119 Dünen bei Gilleleje auf Seeland. Öl auf Karton. 26,5 x 42 cm. Unten rechts monogrammiert, datiert und bez. „VG Gilleleje 22 Juni 82“ (in die nasse Farbe geritzt), verso in grauem Stift bez. „Vilh Groth: Klitter ved Gilleleje“.

1.800 €

6120 Unter den Klippen von Møns Klint. Öl auf Leinwand. 32 x 46,3 cm. Unten rechts signiert „C. Bartsch“.

750 €

6121 Brechende Wellen bei Hirtshals auf Jütland. Öl auf Leinwand. 39,7 x 60 cm. Unten rechts signiert, datiert und bezeichnet „Chr. Blache 1906 Hirtshals.“.

1.800 €

Carl Frederik Emanuel Larsen (1823–1859, Kopenhagen)

6122 Segelboote an der windgepeitschten Küste Dänemarks.

Öl auf Leinwand. 36,5 x 58,4 cm.

3.800 € Dänisch

6123 19. Jh. Stürmische See mit Segelschiff vor steilen Klippen.

Öl auf Leinwand. 20 x 29 cm. Unten links undeutlich bezeichnet.

450 €

Georg W. Rönner (deutscher Künstler, tätig A. 20. Jh.)

6124 Bildnis einer Dame in rosa Bluse und schwarzweiß gestreiftem Rock.

Öl auf Leinwand. 115,5 x 58 cm. Unten links signiert „Georg W. Rönner“ und unten rechts datiert „25 VI 1914“.

2.400 €

6125

Janus La Cour

(1837 Ringkøbing – 1909 Odder)

6125 Flusspartie bei Skovsøen.

Öl auf Leinwand. 35,9 x 46,8 cm. Unten rechts teils unleserlich datiert „... 1881“, verso auf dem Keilrahmen alte Sammlerannotationen.

2.400 €

Kai Jeppe Drews

(d.i. Poul Rønne, 1884 Frederiksberg – 1964)

6126 Interieur mit Rosenstrauß.

Öl auf Leinwand. 40,7 x 32,4 cm. Unten links signiert mit einem Pseudonym „Edm. Fischer“.

600 €

Das Werk weist frappierende stilistische und motivische Übereinstimmungen mit dem Werk von Kai Jeppe Drews auf, der sich unter anderem auf eben solche Interieurdarstellungen spezialisierte und unter zahlreichen Pseudonymen firmierte.

Dänisch

6127 1855. „Helleborus“: Weiße Christrosen.

Öl auf Leinwand. 25 x 34,5 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert „C.T. 1855“, verso auf dem Keilrahmen in dän. Sprache alt bezeichnet „Helleborus / malt in Aaret [Aare] 1855“.

1.200 €

Deutsch

6129 um 1870. Blumenmädchen und Modellpuppe im Maleratelier.

Öl auf Leinwand, doubliert. 55,3 x 49,5 cm.

2.400 €

Leopold Kupelwieser (1776 Piesting, NÖ – 1862 Wien)

6130 Der Madonna wird die Stephanskrone präsentiert. Öl auf Leinwand, oben halbrund. 32,5 x 20,5 cm. Verso vom Auftraggeber bez. „Skizze des Bildes das ich für den St. Steph. Verein Pressburg malen liess. 1865 P(ater) Max S. J.“

750 €

Nach seinem Studium an der Wiener Akademie (1809-1823) bei Franz Caucig, Johann Baptist Lampi und Joseph Rebell, bereiste Kupelwieser in Begleitung des Diplomaten Alexander Beresins Italien. Dort führte die Begegnung mit den Werken Fra Angelicos und der Malerei der italienischen Frührenaissance sowie die Freundschaft zu den Nazarenern in Rom zu einer Hinwendung Kupelwiesers zum katholischen Glauben. Fortan nimmt das religiöse Andachtsbild eine zentrale Rolle im Werk des Künstlers ein. Zurück in Wien konzentriert sich Kupelwieser auf die Altarbild- und Kirchenmalerei al fresco. Vorliegende Studie bereitet offenbar ein Altarbild in Pressburg vor, dessen Ausführung uns allerdings nicht bekannt ist.

Elisabeth Weber-Fülop (1883 Budapest – 1966 Plymouth, MA)

6131 Blick in den Wiener Salon eines Kunstsammlers. Öl auf Leinwand. 70 x 91 cm. Unten rechts signiert „E. Weber-Fülop 1923“.

2.400 €

Der Blick in den Salon eines Kunstsammlers hat geradezu eine voyeuristische Note. Zahlreiche Gemälde und auch einige Skulpturen schmücken die zwei wohnlichen, wenn auch nicht nach der letzten Mode eingerichteten Räume. Der Deckenlüster aus Messing und Milchglas im hinteren Raum verortet das Interieur in Wien. Die Sammlung mit einem Werk wohl von Bellotto an der Stirnwand, das den Canale Grande mit Santa Croce zeigt, ist von hoher Qualität. Die aus Ungarn stammende Malerin Elisabeth Weber-Fülop widmete sich neben der Darstellung von Landschaften und Portraits mit Vorliebe der Wiedergabe von Interieurs.

Oene Romkes de Jongh

(1812 Makkum – 1896 Amsterdam)

6132 Das Rathaus (Stadthuis) von Haarlem auf dem Grote Markt.

Öl auf Leinwand, doubliert. 51 x 71,5 cm. Signiert unten links „O.R. de Jongh“.

3.500 €

Provenienz: Frost & Reed Gallery, London (mit deren Etikett verso, Inv.Nr. 47832).

Über Oene Romkes de Jongh selbst ist nicht viel bekannt. Der stilistisch an Cornelis Springer und Adrianus Eversen orientierte Künstler malte hauptsächlich Stadtansichten, bevorzugt von seinem Wohnort Amsterdam, mit einer Vorliebe für Winterszenen. Seine Gemälde sind präzise ausgearbeitet und lebendig in der Staffage, seine Liebe zur alten holländischen Architektur zeigt sich in ihrer topografischen Korrektheit. Das

Haarlemer Rathaus, ein rechteckiger Bau, bestehend aus einem Saalbau und dem Grafensaal, mit Zinnen und einem Turm, wurde 1370 an Stelle des durch einen Brand zerstörten Jagdschlosses der Grafen von Holland errichtet, und in den folgenden Jahrhunderten mehrfach sowohl im niederländischen Renaissancestil als auch im klassizistischen Stil (Fassade) um- und ausgebaut. Der heute so markante, zwischen 1465 und 1468 errichtete Rathausturm wurde zwar 1772 abgerissen, 1913 aber wieder originalgetreu errichtet, fehlt also in unserer Ansicht. Auf einer Karteikarte aus dem Archiv von Hofstede de Groot (Kartennr. 1263169) im RKD in Den Haag ist ein Bild des Künstlers mit demselben Titel und beinahe identischen Maßen dokumentiert. Da Haarlem-Motive im Werk von de Jongh sehr selten sind, scheint es plausibel, dass es sich um vorliegendes Gemälde handelt. Dann könnte die Provenienz noch um Mrs. W. D. Dereham und die Auktion Christie‘s, London, 12. Mai 1972, Los Nr. 80 ergänzt werden.

Niederländisch

6133 um 1890. Im Maleratelier. Öl auf Leinwand. 59 x 48,5 cm.

1.200 €

Das Gemälde zeigt den Blick in ein Maleratelier, in dem das Modell, eine Holländerin mit weißer Haube, bereits die Position im Lehnstuhl eingenommen hat. Die verschiedenen Staffeleien mit Leinwänden deuten darauf hin, dass es sich hier um eine Malklasse handelt, die eine Unterrichtsstunde im Malen nach dem lebenden Modell erhalten soll. Die Adepten sind jedoch noch nicht zugegen.

Hans Deiters

(1868 Düsseldorf – 1922 München)

6134 Strandszene mit Badegästen an einer Sandburg mit Badewagen.

Öl auf Malpappe. 17,8 x 23,8 cm. Verso mit einer Sammlerannotation „An der Ostsee“.

600 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso zweifach mit dem Nachlassstempel).

Privatsammlung Rheinland.

Hans Deiters wurde als Sohn des Malers Heinrich Deiters in Düsseldorf geboren. Seine Schwester war die Schriftstellerin Leonore Niessen-Deiters. Nach einer ersten Ausbildung im Atelier seines Vaters ging er 1855 an die Kunstakademie Düsseldorf, wo er unter Heinrich Lauenstein, Hugo Crola, Peter Janssen d. Ä., Eduard Gebhardt, Julius Roeting und Adolf Schill studierte. In den späten 1890er Jahren ging er nach Paris und beschäftigte sich dort eingehend mit der Malerei der Impressionisten, sowie der Malerei des Symbolismus, die seinen Stil nachhaltig prägen sollte. Die vorliegende Ölstudie zeigt Badegäste an einem sommerlichen Strand bei einer Sandburg in der eine der seit Mitte des 19. Jahrhunderts üblichen, „Badekarre“ genannten, Umkleiden steht. Diese schattigen Sitzgelegenheiten gelten als Vorläufer der heute genutzten Strandkörbe wurden teils an Land platziert, teils auch mit Pferden ins flache Wasser gezogen. Sie wurden in Deutschland zuerst auf Norderney genutzt, fanden sich aber auch entlang der Nord- und Ostseeküsten an den Stränden von Deutschland, Frankreich, Belgien und der Niederlande.

Antonij Andreas de Mayer (1806–1867, den Haag)

6135 Nachfolge. Eisvergnügen.

Öl auf Holz. 42,8 x 64,5 cm. Unten links bezeichnet

„A. A. de Meyier ft“ (20. Jh.).

600 €

Niederländisch

6136 um 1840. Der Leuchtturm von Cordouan an der Mündung der Gironde.

Öl auf Leinwand. 24,5 x 33,2 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert „ST [ligiert] II / 1839“, verso auf dem Keilrahmen bez. „Tobias Stimmer II Amsterdam / 1839“.

800 €

Der Leuchtturm von Cordouan an der Atlantikküste in der NouvelleAquitaine - hier bei Ebbe festgehalten - wurde 1611 erbaut und ist damit der älteste noch in Betrieb befindliche Leuchtturm Frankreichs.

Thorald Læssøe (1816 Frederikshavn – 1878 Kopenhagen)

6137 „Fra Glostrup“: Wolkenhimmel bei Glostrup. Öl auf Malkarton. 19,5 x 31 cm. Verso in dän. Sprache alt bezeichnet „Th. Læssøe / fra Glostrup“.

2.400 €

Valentin Ruths (1825–1905, Hamburg)

6138 Weg am Hügel. Öl auf Papier, auf Holz kaschiert. 22,7 x 35,9 cm. Unten rechts signiert „V. Ruths“.

400 €

Carl Frederik Sørensen (1818 Besser auf Samsø – 1879 Kopenhagen)

6139 Segelschiffe vor einer Küstenstadt. Öl auf Malkarton. 19,1 x 29,8 cm. Unten links datiert und unleserlich bezeichnet „8 Juli 1852 ny[...]borg“.

2.800 €

Provenienz: Aus der Sammlung von Schloss Marienlyst, Helsingør (verso mit dem Sammlungsstempel und der Inv. Nr. „223“).

Wilhelm Krause

(1803 Dessau – 1864 Berlin)

6140 Segelschiffe bei stürmischer See vor der Küste von Dover.

Öl auf Holz. 48,8 x 59,8 cm. Rechts unten signiert (ligiert) und datiert „WKrause. P(inxit) 1837“.

1.500 €

Provenienz: Hans Stahl, Hamburg, Auktion 28 am 29. November 1980, Los 7450/5.

Privatsammlung Rheinland.

Wilhelm Krause war Schüler von Carl Wilhelm Kolbe in Dessau, der früh das Talent des jungen Künstlers erkannte. 1824 ließ Krause sich in Berlin nieder, wo er von Eduard Gärtner in die Gropius‘sche Werkstatt für Dekorationsmalerei eingeführt wurde. 1828 trat er in das Atelier von Wilhelm Wach ein und widmete sich seit diesem Zeitpunkt der Marinemalerei.

Alfred Bergström

(1869 Stockholm – 1930 Tullige)

6141 Sonnenaufgang an der Küste von Le Havre.

Öl auf Leinwand. 29,5 x 42,3 cm. Unten rechts signiert und bezeichnet „Alfred Bergström / Havre“, auf der Leinwand verso gestempelt „6“. Um 1895.

2.400 €

Während seiner Reisen durch Frankreich im Jahr 1895 malte der in Stockholm geborene Künstler mehrere Ansichten von Le Havre. Eine davon wurde 1931 in der Kunstakademie in Stockholm ausgestellt. Eine im Format etwas größere Darstellung der Küste wurde bereits 1896 vom Nationalmuseet Stockholm angekauft, was Bergströms frühen Erfolg unterstreicht. Weitere bedeutende Werke befinden sich heute im Nationalmuseet und im Museum in Göteborg. Das Frühwerk steht für Bergströms Auseinandersetzung mit dem französischen Impressionismus, den er auf seiner Frankreichreise kennenlernte.

Rudolf Schuster (1848–1902, Markneukirchen i. Vogtland)

6142 zugeschrieben. Wolken über einem sommerlichen Gebirgssee.

1.800 €

Verso mit Bleistift bezeichnet „Dieses Gemälde stammt von meinem verstorbenen Vater, Prof. Hans Rud. Schuster, Lotte Schuster 8/17“.

6145

Emanuel Aage Petersen (1894 Kopenhagen – 1948 Farum)

6143 Die „Thorvaldsen“ in der Davisstraße im Morgendunst.

Öl auf Leinwand, auf Karton kaschiert. 27,5 x 42,5 cm. Unten rechts signiert „EmAP.“ sowie unten links betitelt „B/S „Thorvaldsen“; Davisstraedet. 10/8 23.“.

1.800 €

Die Davisstraße ist die Meerenge zwischen Grönland und der kanadischen Baffininsel. 1585 erstmals in der Neuzeit vom englischen Seefahrer John Davis befahren, trägt sie heute dessen Namen.

Emanuel Aage Petersen

6144 Eisberge vor Grönland.

Öl auf Leinwand, auf Holz kaschiert. 23 x 36,5 cm. Unten links monogrammiert und datiert „Em A P. (19)21“.

1.200 €

Hans Christian Koefoed (1849 Bornholm – 1921 Roskilde)

6145 Takelage und Ankerwinde auf der Schonerbrigg Levante.

Öl auf Leinwand. 49 x 61 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert „HCK [ligiert]. 1897.“ sowie verso auf Dänisch bezeichnet und datiert „Mellem Øland og Gùlland / Skonnerbrig ‚Levante 1897.“ [Zwischen Öland und Gotland / Schonerbrigg ‚Levante‘].

2.800 €

6146

Andreas Christian Riis Carstensen (1844 Sennels bei Thisted – 1906 Helsingør)

6146 Belebte Nillandschaft mit Feluken. Öl auf Leinwand. 43,4 x 61 cm. Unten links signiert „ARiis-Carstens“. Verso auf dem Keilrahmen die Reste eines alten (Ausstellungs?)Etiketts und ein Stempel „Anker im Kreis“.

4.000 €

Friedrich Otto Georgi (1819 Leipzig – 1874 Dresden)

6147 Archeologische Arbeiten bei Napata am Jebel Barkal im Nord-Sudan.

Öl auf Leinwand. 64 x 103,5 cm. Rechts unten signiert und datiert „Otto Georgi 1852“.

12.000 €

Provenienz: Sammlung Richard Lepsius. Sammlung der Familie Lepsius. Privatbesitz Norddeutschland.

Vorliegendes Gemälde zeigt ein zentrales Ereignis der ersten großen preußischen Expedition nach Ägypten und Äthopien und ist ein bedeutendes Zeugnis der preußischen Wissenschaftsgeschichte aus dem Familienbesitz des Expeditionsleiters Richard Lepsius (1810-1884).

Schon im Jahre 1840 beantragte der noch junge Ägyptologe Lepsius, der spätere Begründer des Ägyptischen Museums zu Berlin, beim preußischen König Friedrich Wilhelm IV. Mittel zur Durchführung einer wis- senschaftlichen Expedition nach Ägypten. Aufgrund der aktiven Unterstützung Christian Karl Josias von Bunsens, dem Mitbegründer des Deutschen Archäologischen Instituts in Rom, konnte die groß angelegte Expedition nach langen Vorbereitungen schließlich in den Jahren 1842 bis 1845 durchgeführt werden. Neben der wissenschaftlichen Forschung war ein weiteres Ziel, bedeutende Denkmäler für die preußischen Museen zu erwerben. Teilnehmer der Expedition waren unter anderem auch die Künstler Johann Jakob Frey und Friedrich Otto Georgi sowie der Zeichner Ernst Weidenbach. Die Ergebnisse und Erfahrungen der Expedition wurden von Lepsius später in dem Werk „Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien“ von 1849-1859, sowie in „Briefe aus Aegypten, Aethiopien und der Halbinsel des Sinai“ im Jahre 1852 veröffentlicht. In Letzterem ist auch anschaulich die hier gezeigte Situation geschildert. Ende Mai 1844 erreichten die Forscher den heiligen Berg Barkal und das dort liegende Pyramidenfeld. Lepsius erwähnt, dass der Berg in den Hieroglyphen nur „Der Heilige Berg“ genannt wurde und dies wohl auch der Grund dafür sei, dass sich hier die Pyramiden-, Begräbnisfelder und Kultstätten des Amon-Ra fanden (S. 240). Hier stieß nun auch Otto Georgi zur Expedition, was Lepsius eigens erwähnte: „Georgi war zu meiner Freude schon seit einigen Tagen von Dongola hier eingetroffen. Seine Hilfe ist jetzt doppelt erwünscht, weil hier alles ausgezeichnet werden soll, was sich überhaupt vorfindet.“ (S. 236). Am 28. Mai 1844 beschreibt Lepsius den aufwendigen Transport eines für die Forschung bedeutenden Monumentalwidders: „An 150 Zentner muss dieser fette Hammel wohl wiegen. Doch ist er von 92 Fellachs binnen drei heißen Tagen glücklich bis ans Ufer gezogen worden, wo er der Einschiffung harrt“ (S. 239ff). Dieses denkwürdige Ereignis war für die Expedition von so großer Bedeutung, dass die Szenerie sowohl von Otto Georgi, als auch von Ernst Weidenbach festgehalten wurde. Die Darstellung Weidenbachs wurde als Lithographie sowohl als Frontispiz der „Briefe aus Ägypten[...]“ verwendet, als auch im großen Tafelband der „Denkmäler aus Aegypten und Aethiopien“ veröffentlicht (Abt. I Bl. 126). Interessant ist, dass Weidenbach die Gruppe der Lastenträger aus ziemlich genau der Perspektive darstellt, aus der auch der auf dem vorliegenden Gemälde zeichnende Künstler sie sieht. Es ist also durchaus denkbar, dass Otto Georgi hier seinen Künstlerfreund Weidenbach beim Erstellen eben jener Zeichnung zeigt. Im Gegensatz zu der eher technischen Schilderung Weidenbachs fasst Georgi hier allerdings die Szenerie malerischer auf und erweitert den Blick nach links um das Pyramidenfeld mit aufsteigenden Rauchschwaden, sowie um eine Gruppe von Nubierinnen mit einer Ziegenherde. Das Entstehungsdatum des Gemäldes, sowie seine Provenienz lassen vermuten, dass das Gemälde möglicherweise ein Geschenk zur Veröffentlichung der „Briefe aus Aegypten, Aethiopien und der Halbinsel des Sinai“ im Jahre 1852 gewesen sein könnte.

Hans von Hayek (1869 Wien – 1940 München)

6148 Markttag in einem Dorf (Kampong) auf Java. Öl auf Leinwand. 100,5 x 80,7 cm. Unten links signiert „Hayek“.

2.400 €

Carl Wuttke (1849 Trebenitz, Schlesien – 1927 München)

6149 zugeschrieben. Straßenszene mit Lastesel vor einem chinesischen Stadtor.

Öl auf Leinwand, auf festem Karton aufgezogen. 34,5 x 43 cm. Bezeichnet unten links „cuP [?] October 99“.

900 €

Carl Fahringer

(1874 Wiener Neustadt – 1952 Wien)

6150 Tigerpaar mit Nachwuchs im Tierpark Schönbrunn.

Öl auf Leinwand, auf Platte kaschiert. 31,5 x 30 cm. Oben links signiert „C. Fahringer“.

4.500 €

Carl Fahringer gilt neben Ludwig Heinrich Jungnickel als einer der besten Tiermaler Österreichs im 20. Jahrhundert. Fahringer erhielt seine Aus- bildung an der Wiener Akademie, trat später dem Hagenbund bei und wurde Mitglied des Künstlerhauses, bevor er später selbst Professor an der Akademie wurde und 1945 dort sogar das Fach Tier- und Landschaftsmalerei einführte. Zu seinen bevorzugten Orten zählte der Tierpark in Schönbrunn, wo er nicht nur die exotischen Tiere, sondern auch das in Scharen dorthin strömende Publikum in vielen Werken festhielt. Das vorliegende Gemälde ist eine geniale Momentaufnahme: Es zeigt eine fürsorgliche Tigermutter, die ihr Junges am Schopf gepackt hat und vom Wasserbecken fort an einen sichereren Ort trägt.

Roderick Dempster MacKenzie (1865 London – 1941 Mobile, Mobile County)

6152 nach. Die feierliche Prozession des Delhi Durbar von 1903.

Öl auf Leinwand. 109 x 180 cm.

4.000 €

Durbar war der Begriff, der in Indien zur Zeit der Moguln für eine Versammlung des Hofes oder des Rates des Herrschers verwendet wurde. Die Briten übernahmen diesen Begriff, um eine zeremonielle Versammlung zur Demonstration der Loyalität gegenüber der britischen Krone zu bezeichnen.

Der Delhi Durbar von 1903 wurde vom Vizekönig Lord Curzon organisiert. Man sieht ihn reitend auf dem Elefanten, der die Prozession auf dem Gemälde anführt. Es war die zweite Veranstaltung dieser Art. Bei einer früheren Durbar im Jahr 1877 war Königin Victoria zur Kaiserin von Indien proklamiert worden. Lord Roberts, der diese erste Durbar organisiert hatte, beauftragte den britischen Maler Roderick MacKenzies mit der Herstellung eines Gemäldes der zweiten Durbar (heute im Bristol Museum & Art Gallery), auf das unser Werk zurückgeht. Nach dem Tod Victorias im Jahr 1901 wurden bei diesem zweiten Durbar im Jahr 1903 Edward VII. und Königin Alexandra zu Kaiser und Kaiserin von Indien erklärt. Der König und die Königin waren selbst nicht anwesend, sondern wurden von Edwards Bruder, dem Herzog von Connaught, vertreten, der auf dem zweiten Elefanten in der Szene reitet. Die Prozession schlängelt sich an der Nordseite der prächtigen Jama Masjid vorbei, einer Moschee aus der Mogulzeit in Delhi mit einer großen Kuppel und hoch aufragenden Minaretten. Auf den Brüstungen und in den Gewölben der Moschee befinden sich britische und europäische Beobachter, von denen viele unter Sonnenschirmen im Schatten sitzen. Auf den Stufen der Moschee und auf dem Gelände neben der Prozession wimmelt es von einheimischen Schaulustigen. Die wichtigsten Figuren - der Vizekönig, der Herzog von Connaught und die indischen Prinzen - reiten in der Prozession auf reich geschmückten Elefanten. Soldaten aus britischen und indischen Regimentern marschieren in der Prozession mit und säumen den Weg. Das Werk, in dem die Briten als Erben der Mogul-Kaiser und rechtmäßige Herrscher Indiens dargestellt werden, lässt die unterschwelligen Ängste um das britische Imperium zu dieser Zeit außer Acht.

Ernst Carl Eugen Koerner (1846 Stibbe/ Westpreußen – 1927 Berlin)

6153 „Stadttor zu Alexandrien“. Öl auf Malpappe. 32,5 x 51 cm. Links unten monogrammiert und rechts unten bezeichnet und datiert „Said Pascha, 17.1.1878, Alexandrien“, sowie verso mit Feder in Braun vom Künstler betitelt (erstes Wort abgeschnitten) und bezeichnet „Prof. Ernst Koerner Berlin N.W. 23, Klopstock Str. 5(5).“.

1.200 €

Provenienz: Sammlung Annelise Koerner, Krefeld-Oppum. Sammlung Prof. Dr. E. F. Konrad Koerner, Berlin.

L. de Trévise (französischer Künstler, tätig um 1829)

6154 Bildnis eines Efendi im Künstleratelier. Öl auf Leinwand. 32,7 x 25 cm. Auf der Mappe links signiert und datiert „L. de Trévise / 1829“, verso mit dem Stempel des Pariser Kunsthändlers Jean Nicolas Moyon.

800 €

6154

800 €

6156

Ernst Carl Eugen Koerner

6156 Die Tempelruinen von Kom Ombo am Nil in Oberägypten.

Öl auf Malkarton. 32 x 46 cm. Links unten mit Ritzsignatur und -datierung „EK (18)89“, verso in Bleistift bezeichnet „Komombo“.

1.800 €

Provenienz: Leo Spik, Berlin, Auktion 595 am 26.-28. Juni 2001, Los 181, Tafel 16.

Sammlung Prof. Dr. E. F. Konrad Koerner, Berlin.

Alphons Leopold Mielich (1863 Klosterneuburg – 1929 Salzburg)

6157 Junger Wasserträger in Merg bei Kairo. Aquarell auf Karton. 7,5 x 15,8 cm. Unten links signiert und bez. „A. L. Mielich / Merg - Cairo“.

900 €

Otto Friedrich (1862 Györ – 1937 Wien)

6158 Getreideladen in einem orientalischen Basar. Öl auf Holz. 19 x 27 cm. Unten links monogrammiert „OF.“. Um 1891-1894.

1.500 €

Das locker gemalte Werk dürfte auf Friedrichs Reise nach Nordafrika in den Jahren von 1891-1894 entstanden sein.

Théodore Gudin (1802 Paris – 1880 Boulogne–sur–Seine)

6159 Schiff vor der bretonischen Kreideküste bei Sturm. Öl auf Leinwand. 32 x 50 cm. Unten links signiert, datiert und eigenh. bez. „Dedié aux sauvetons Bretons T. Gudin 1875.“.

3.000 € Hermann Eschke (1823–1900, Berlin)

6160 Tosende See vor der bretonischen Küste im Abendlicht.

Öl auf Leinwand. 40 x 66 cm. Unten links signiert und datiert „H. Eschke (18)76“.

1.800 €

Provenienz: Sammlung Prof. Dr. E. F. Konrad Koerner, Berlin. Eschke, der an der Berliner Akademie gelernt hatte, unternahm ab 1850 zahlreiche Studienreisen in die Normandie, die Bretagne, den Pyrenäen und ans Mittelmeer, wo er die Motive fand, die er später in seinem Berli- ner Atelier umsetzte. Die auf dramatische Effekte setzende Malerei Eschkes fand großen Zuspruch bei den Zeitgenossen und brachte ihm viele Schüler, von denen einige selbst bedeutende Maler wurden, darunter: Louis Douzette, Moritz Erdmann, Walter Moras, Carl Saltzmann, Alexander Kircher, Fritz Sturm und Ernst Koerner.

Ernst Carl Eugen Koerner (1846 Stibbe/ Westpreußen – 1927 Berlin)

6161 Der Menhir von Le Croisir (Bretagne).

Öl auf Leinwand. 49 x 78 cm. Unten rechts signiert und datiert „Ernst Koerner 1911“.

1.200 €

Provenienz: Sammlung Prof. Dr. E. F. Konrad Koerner, Berlin. Die Menhire der Bretagne, im deutschen Sprachgebrauch auch oft als Hünen- oder Hinkelsteine bezeichnet, sind eine Gruppe von hochragenden behauenen Steinblöcken, die in vorgeschichtlicher Zeit in etwa um 4500 vor Christus vermutlich zu kultischen Zwecken aufgestellt wurden und als Vorbild für alle späteren europäischen Megalithe gelten.

Luigi Ferrazzi (1850–1897)

6162 Venedig: Der Canale Grande mit der Rialto Brücke.

Öl auf Holz. 30,8 x 81 cm. Unten links signiert und datiert „Luigi Ferrazzi 1895“.

4.500 €

Hermann von Glass (1886 Friedau, Schweiz – 1950 München)

6163 Felsen im Meer.

Öl auf Leinwand. 66 x 91 cm. Unten links signiert und datiert „HvGlass (19)12“.

1.500 €

Türkisfarbenes Wasser umspielt die hellen Felsen, die direkt vor der Horizontlinie liegen. Dahinter kommt nichts, darüber erstreckt sich der blassblaue Himmel. Den schweizer Maler Hermann von Glass scheint genau diese Komponente interessiert zu haben, bei der sich die Felsen in der Unendlichkeit verlieren.

Ernst Carl Eugen Koerner (1846 Stibbe/ Westpreußen – 1927 Berlin)

6164 Die ligurische Küste mit der Grotta di Byron bei Porto Venere.

Öl auf Malpappe. 40 x 20 cm. Unten rechts monogrammiert und datiert „Porto Venere / 2/5 (18)71 / EK.“

1.200 €

Provenienz: Sammlung Agnes, Freiin von der Goltz, verheiratete Koerner, Berlin.

Sammlung Wolf und Marli von Wolfmannsdorff.

Sammlung Prof. Dr. E. F. Konrad Koerner, Berlin (im Sommer 1977 von M. v. Wolfmannsdorff als Geschenk an den Patensohn).

Die malerische Bucht mit der berühmten Grotta di Byron soll der Überlieferung nach der Ort gewesen sein, von dem Lord Byron in einem tollkühnen Akt bis in das 8 km entfernte Lerici geschwommen sei, um Mary und Percy Bysshe Shelley zu besuchen, die dort zwischen 1818 und 1822 in der „Villa Magni“ wohnten. Zu Ehren der beiden Dichterfreunde wird der Golf von La Spezia daher auch oft „Golf der Dichter“ genannt. Die Höhle in der Nähe von Porto Venere wurde von Lord Byron als fast übersinnlicher Ort beschrieben, der ihn immer wieder magisch anzog und an den er sich verschiedentlich zum Kontemplieren zurückzog.

Salomon Corrodi

(1810 Fehraltorf – 1892 Como)

6165 Partie an der Steilküste von Sorrent. Öl auf Leinwand. 45,3 x 60,2 cm. Unten links signiert und datiert „S. Corrodi / [18]84“ sowie verso wohl eigenhändig bez. „Sorrento. / 1884.“ und „Salomon Corrodi. 1884.“.

3.200 €

Die Bekanntheit Salomon Corrodis beruht insbesondere auf seiner Begabung als Aquarellist, wohingegen Gemälde von seiner Hand selten sind. Vorliegendes fällt in die späten Jahre des Schweizers, der in Italien seine Heimat und Motive gefunden hatte. Eine erste Schulung zum Landschaftsmaler erhielt Corrodi noch in Zürich bei Johann Jakob Wetzel, ehe er 1832 über Genua und Pisa nach Rom übersiedelte. Hier verkehrte er im Kreis Joseph Anton Kochs und Johann Christian Reinharts und bildete sich im Atelier von Franz Ludwig Catel weiter. 1845 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Deutschen Künstlervereins und sein Haus wurde insbesondere für Schweizer Künstler zum vielbesuchten Treffpunkt. Schnell stellte sich auch der Erfolg durch hochrangige Auftraggeber ein, zu denen etwa der Großherzog der Toskana und Zar Nikolaus I. zählten, wobei insbesondere der Zar mit seiner Entourage zu den beständigen Kunden gehörten. Dass sich Corrodi auch in späten Jahren noch um eine möglichst genaue Wiedergabe landschaftlicher und architektonischer Elemente bemühte, führt unser Gemälde vor. Die intensive und stimmungsvolle Farbgebung sowie das warme Licht, die seine Aquarelle auszeichneten, sind auch hier bestimmend. Besonders die vielfältigen Texturen von Gestein, Vegetation und Gemäuer sind durch den bewegten Farbauftrag und die geschickte Lichtführung überzeugend wiedergegeben.

Vilhelm Kyhn (1819–1902, Kopenhagen)

6167 „Luftstudie“: Wolkenhimmel im Abendrot. Öl auf Malkarton. 18,4 x 33,4 cm. Unten links in die nasse Farbe geritzt monogrammiert „VK [ligiert]“, verso undeutlich bezeichnet „[...] Luftstudie“, ein altes Etikett. mit dem Namen des Künstlers (Fragment) sowie dem Stempel „DK Nr. 30“ des Dansk Kunsthandel.

2.400 €

Antonio Coppola (1839–1923, Neapel)

6168 Vesuvausbruch.

Öl auf Leinwand. 104 x 64 cm. Unten rechts signiert „A. Coppola“, verso von fremder Hand teils unleserlich bezeichnet „ Collezione Conte / ...“.

6.000 €

Der Beschreibung Goethes vom Vesuv als „mitten im Paradies aufgetürmter Höllengipfel“ setzt der neapolitanische Landschaftsmaler Antonio Coppola hier ein bildliches Denkmal von enormer Suggestionskraft. In dieser surrealen Vision wird die Welt von wirbelnden Aschewolken verschluckt. Die Luft löst sich förmlich auf in schwefelgelben Schwaden und bläulich weißem Dunst, durchzuckt von blitzenden Lichtern und rußig schwarzem Qualm. Mitten drin eine Flammensäule, die steil aus dem Krater steigt.

Seit jeher wird das Leben in der Bucht von Neapel von der lauernden Gefahr der Naturkatastrophe überschattet. Denn die Frage war nie ob, sondern vielmehr wann der Vulkan seinen feurigen Schlund wieder aufreißt und seine glühenden Eingeweide nach außen kehrt. Dem gewaltigen Naturspektakel wohnt aber auch eine schreckliche Schönheit inne, die besonders auf Reisende der Grand Tour eine unbändige Faszination ausübte. Nicht weiter verwunderlich ist, dass auch unzählige Künstler die dramatische Symbiose von Zerstörungskraft und Erhabenheit inmitten der paradiesischen Landschaft Süditaliens festhielten. Dem Maler Antonio Coppola mangelte es als gebürtigen Neapolitaner nicht an Gelegenheiten zur eigenen Anschauung, war doch der Vesuv im 19. und frühen 20. Jahrhundert fortwährend sehr unruhig. Der aus einer Adelsfamilie stammende Künstler könnte hier die große Eruption vom 26. April 1872 evozieren, als Lavaströme die Orte Massa di Somma und San Sebastiano zerstörten, oder die Katastrophe von 1906, als rund 300 Menschen ihr Leben verloren. Doch letztlich ist der Versuch einer genauen Identifizierung müßig, denn Coppola war ganz offensichtlich nicht um die postkartenähnliche Wiedergabe einer konkreten Begebenheit bemüht. Vielmehr fokussierte er sich in Übereinstimmung mit den künstlerischen Tendenzen seiner Zeit ausschließlich auf die zu beobachtenden atmosphärischen Effekte, die er in erstaunlich moderner Manier beinahe zur Abstraktion steigerte.

6169 Der Tod und das Mädchen. Öl auf Leinwand. 72 x 100 cm. Links unten signiert und datiert „Gab. v. Max / 1901“, rechts unten bezeichnet „Nach Regen / Sonnenschein“.

50.000 €

Provenienz: Dr. Oskar Smreker (1854-1935), Luzern. Melanie Fuchs, verheiratete Smreker (1868-1955).

Dr. Felix Smreker, Wien.

Privatsammlung Bayern (seit Ende der 1950er Jahre). Durch Erbgang bis 2022 in Privatbesitz Bayern.

Für den Maler, Darwinisten und Spiritisten Gabriel von Max zählt, neben seinen Affendarstellungen und den Bildnissen junger Frauen, die Schilderung des Todes zu den zentralen Themen seines Œuvres. Es beginnt bereits 1857 mit dem an der Prager Akademie gemalten und nur noch in Zeichnungen überlieferten erstem größeren Bild Richard Löwenherz tritt an die Leiche seines Vaters und sie blutet. Eine 1867 im Münchner Kunstverein gezeigte und dem Publikum Tränen entlockende Märtyrerin am Kreuz wird Max‘ erster großer Erfolg (F. Pecht: Gabriel Max. Eine Charakteristik. In: Zeitschrift für Bildende Kunst Bd. 14, 1879, S. 325 ff.). Es folgen als bekannteste Beispiele 1869 Der Anatom (Neue Pinakothek München), 1877 Die Kindsmörderin (Hamburger Kunsthalle), oder im Jahr darauf Christus erweckt des Jairus‘ Töchterlein (Montreal Museum of Fine Arts). Mit seinen unmittelbar das Gemüt ansprechenden Bildern stand Max im Zentrum einer Bewegung, die die Zeitgenossen als Seelenmalerei bezeichneten. Meist dienten zeitgeschichtliche, literarische oder aber religiöse Quellen als Anregung. Der motivische Ursprung des ange- botenen Gemäldes Der Tod und das Mädchen hingegen liegt in den mittelalterlichen Totentanzdarstellungen, in denen der allmächtige Tod vor niemandem Halt macht, weder vor Päpsten und Königen, Jungen und Alten, noch vor Bauern und Bettlern. Die stärkste Ausprägung erfährt der Memento mori-Gedanke wohl dann im frühen 17. Jahrhundert durch die Schrecken des Dreißigjährigen Krieges, die alles bis zu diesem Zeitpunkt Dagewesene in den Schatten stellten. Im späten, von furchtbaren Kriegen und zahlreichen Epidemien geplagten 19. Jahrhundert erfährt diese Bildikonographie eine regelrechte Renaissance. Berühmte Beispiele im deutschsprachigem Raum sind Hans Thomas Das Mädchen und der Tod (1873, Folkwang Museum Essen) oder Arnold Böcklins Die Pest (1898, Kunstmuseum Basel). Während bei Thoma das Mädchen in Gedanken versunken sich der hinter ihr stehenden Gefahr nicht bewusst ist, und bei Böcklin die sensenschwingende Pest direkt auf den Betrachter als nächstes Opfer zuzufliegen scheint, bleibt die Bedrohung in Gabriel von Max‘ Interpretation des Themas ambivalent. Während sie dem Schnitter mit leicht geöffneten Lippen lächelnd und mit verklärtem, vertrauensvollem Blick direkt in die für uns nicht erkennbaren Augen blickt, scheint nur der kleine aufgeregte Singvogel auf ihrem Finger sich der Gefahr bewusst. Weitere Sinnebenen schafft der eigenhändige Titel „Nach Regen / Sonnenschein“. Ambivalent auch die Landschaft: zieht das Gewitter noch auf oder bereits wieder ab? Das brillante, leuchtende Kolorit der saftigen Hügellandschaft schein eher auf letzteres zu deuten. Hoffnung jedenfalls bietet der christliche Glaube, repräsentiert durch den Regenbogen am Horizont und die im Sonnenlicht liegende Kirche. Als Vorbild diente von Max der auf einer Anhöhe in Holzhausen am Starnberger See gelegene Bau St. Johann Baptist und Georg.

Ernst Seger

(1868 Neurode – 1939 Berlin)

6170 „Méditation“.

Marmor mit Kupferapplikation. Ca. 26 x 24 x 16 cm. Mit roter Marmorplinthe (H. ca. 2 cm). Hinten rechts auf der Schulter signiert „E. Seger“ (geritzt), vorne auf der Plinthe auf einer Plakette betitelt und unter der Plinthe mit einer Plakette versehen. Um 1900.

1.200 €

Ernst Seger studierte zunächst in der Bildhauerklasse der Königlichen Kunst- und Gewerbeschule in Breslau unter Robert Härtel und arbeitete schon ab 1886 im Atelier von Christian Behrens. Bereits in dieser Zeit erhielt er zahlreiche größere öffentliche Aufträge für Denkmäler. In den Jahren 1893 und 1894 ging er für einige Zeit nach Paris, wo er bei keinem geringerem als Auguste Rodin im Atelier arbeitete. Im folgenden Jahr ließ er sich in Berlin nieder, eröffnete ein eigenes Atelier und bekam schon 1895 den Auftrag für ein Denkmal für Kaiser Wilhelm in Glatz. Ab den späten Jahren des 19. Jahrhunderts ist in seinen Arbeiten ein deutlicher Einfluss des aufkommenden Jugendstils zu spüren und er schuf zahlreich äußerst populäre Skupturen vor allem weiblicher Motive. Diese weisen, wie in unserer Arbeit, häufig auch eine Kombination verschiedener Materialien auf.

Berliner Eisen

6171 19. Jh. Dreifuß mit Kormorandekor. Eisenguss, schwarz lackiert. H. ca. 91 cm, D. ca. 47 cm.

1.200 €

Auf der Unterseite des Tellers mit der Nummer 6444/45.

Paul von Spaun (1876 Scheibbs – 1932 Innsbruck)

6172 Die Felsenküste von Capri im Abendlicht. Öl auf Leinwand. 67 x 130 cm. Unten links signiert und datiert „Paul von Spaun 1911“.

2.800 €

Der aus einer österreichischen Adelsfamilie stammende Paul Ritter von Spaun schloss sich 1897 der von Carl Wilhelm Diefenbach gegründeten Künstlerkommune „Humanitas“ an, die sich am Himmelhof in Wien Ober Sankt Veit versammelte. Zeitweise avancierte er sogar zu Diefenbachs Lieblingsjünger und regelte dessen Geschäfte. 1899 zog Spaun mit Diefenbach, dessen Kindern und seinem Bruder Friedrich von Spaun nach Capri, wo er bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs blieb. Das Meer in seinen unendlichen Facetten war das Thema Paul von Spauns. Die felsige Küste Capris, an der sich das Wasser bricht und die Wellen in tosende Gischt übergehen, haben den Künstler ebenso fasziniert wie die tiefdunkelblauen Buchten mit dem stillen Wasser, unter dessen seidiger Oberfläche sich das Unergründliche verbirgt.

Rudolf Jettmar

(1869 Zawodzie, Galizien – 1939 Wien)

6173 Orpheus rettet Eurydike aus der Unterwelt.

Öl auf Leinwand. 51 x 26,3 cm. Unten rechts signiert und datiert „Rud Jettmar 1907“.

2.500 €

Paul von Spaun

(1876 Scheibbs – 1932 Innsbruck)

6174 Die Felsenküste bei Marina Piccola auf Capri mit den Faraglioni.

Öl auf Leinwand. 50 x 97 cm. Unten links signiert „Paul von Spaun. 1907.“.

2.800 €

Hans Deiters

(1868

Düsseldorf – 1922 München)

6176 Meeresreigen mit in der Brandung spielenden Engeln und Nereiden als Personifikationen von Wind und Wellen.

Öl auf Leinwand. 52,5 x 68,5 cm. Um 1900.

1.800 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (verso auf der Leinwand, sowie zweifach auf dem Keilrahmen mit dem Nachlassstempel).

Privatsammlung Rheinland.

Bei vorliegender Arbeit handelt es sich um eine Vorstudie zu Deiters großformatigen Gemälde „Wind und Welle“ (100 x 134,5 cm; vgl. Kat. Hargesheimer Kunstauktion, Düsseldorf, 21. Sept. 2013 Los 2130 mit Abb.). Dabei weist unser Gemälde bereits alle Elemente der größeren Komposition auf, ist jedoch sehr viel freier ausgestaltet und atmet noch die Spontaneität des Schöpfunsprozesses, welche in der sehr akkurat und feinteilig detaillierten, größeren Fassung kaum noch spürbar ist. Schön zu sehen sind hier auch noch ganz leichte Spuren einer Kreidequadrierung zur Übertragung der Komposition, sowie in den Himmelspartien die originalen Unterzeichnungen. Hans Deiters wurde als Sohn des Malers Heinrich Deiters in Düsseldorf geboren. Seine Schwester war die Schriftstellerin Leonore Niessen-Deiters. Nach einer ersten Ausbildung im Atelier seines Vaters ging er 1885 an die Kunstakademie Düsseldorf, wo er unter Heinrich Lauenstein, Hugo Crola, Peter Janssen d. Ä., Eduard Gebhardt, Julius Roeting und Adolf Schill studierte. In den späten 1890er Jahren ging er nach Paris und beschäftigte sich dort eingehend mit der Malerei der Impressionisten, sowie der Malerei des Symbolismus, die seinen Stil nachhaltig prägen sollte. Deiters wurde unter anderem bekannt als Schöpfer großformatiger Wandgemälde, so zum Beispiel im Residenztheater in Wiesbaden.

Eduard Veith (1856 Neutitschein – 1925 Wien)

6177 Walpurgisnacht: Hexe auf einem Geier reitend. Öl auf loser Leinwand. 22,9 x 10,7 cm. Verso ein Etikett alt bez. „Medusa / Nr. 272“.

2.800 €

Provenienz: Aus dem Nachlass des Künstlers (Nachlassstempel verso).

Alfred Waagner (1886–1960, Wien)

6178 Satyrknabe von kleinen Zephyren geneckt (Allegorie des Frühlings).

Öl auf Leinwand. 70 x 70 cm. Unten rechts monogrammiert „AW“.

3.500 €

Auf einer bunten Blumenwiese vor goldfarbenem Fond steht ein Satyrknabe. Ein Reigen von kleinen Zephiren mit Schmetterlings- und Insektenflügeln umschwirrt seinen Kopf und ein besonders vorwitziger Zephir kitzelt seine Nase mit einer Blume. Die kleinen Zephire stehen für einen milden Westwind, der als Bote des Frühlings gilt und so wird die Darstellung zu einer Allegorie des Frühlings.

6179 Die Aiguilles Rocheuses auf der Belle-Ile in der Bretagne.

Öl auf Karton. 26 x 35,1 cm. Unten rechts signiert und datiert „M. Pietschmann 10.10.(18)91“.

2.400 €

Die pittoresken Felsenformationen mit einzeln aus dem Meer emporragenden Felsnadeln befinden sich an der wilden Westküste von Belle-Ile in der Bretagne. Max Pietschmann hatte von 1883 bis 1889 an der Dresdener Kunstakademie studiert und danach mit Max Unger eine Italienreise angetreten. Ab 1891 setzte er seine Studien in Paris an der Académie Julian fort. Während dieser Zeit dürfte er die Bretagne besucht und Plein Air-Studien von der eindrucksvollen Küste gemacht haben, deren Motive später Eingang in die Gemälde des Künstlers gefunden haben.

6180 Die Götter des Olymp - Entwurf für eine Deckengestaltung.

Gouache auf festem Velin. 48,1 x 65,3 cm. Rechts signiert und datiert „Fischer=Coerlin / 1910.“

1.500 €

Nach dem Studium an der Preussischen Akademie der Künste zu Berlin unter Eduard Daege und Julius Friedrich Anton Schrader war FischerCörlin noch sechs Jahre Meisterschüler Anton von Werners, bevor er sich mit einem eigenen Atelier in Berlin selbständig machte. Zwischen 1877 und 1892 stellte er regelmäßig mit großem Erfolg auf den Großen Berliner Kunstausstellungen aus.

6181

1.200 €

Max Roeder, Privatschüler des Malers Paul Nauen in Düsseldorf, reist 1886 nach Italien und beschließt zwei Jahre später seinen Lebens- und Arbeitsmittelpunkt dauerhaft nach Rom zu verlegen. Seine stimmungsvollen Landschaftsbilder im Geiste des Symbolismus brachten Röder des Öfteren den Vergleich mit Arnold Böcklin ein. In der vorliegenden Arbeit zeigt Roeder insbesonders seine koloristische, impressionistische Sichtweise. Mit gekonnt gesetzten Lichtreflexen, in pastoser Manier gibt er eindrucksvoll die Küste Italiens wieder.

6182 „Felsenstudie am Meer“. Öl auf Karton. 41 x 61 cm. Unten links signiert „MüllerBreslau“, verso mit handschriftl. betiteltem Klebeetikett , sowie auf der Kartonrückseite mit der Nummer „13“ in blauem Stift. Um 1900.

3.500 €

6185

Paul Mishel

(1862 Danzig – 1929 Fangschleuse bei Berlin)

6183 Landschaft bei Gdingen (Gdynia) in Ostpreussen. Öl auf Malkarton. 22,6 x 32,7 cm. Unten links signiert und datiert „Gdingen Aug 85 P Mishel“.

1.500 €

Paul Mishel war ein Meisterschüler des Landschaftsmalers Eugen Bracht. Motive für seine stimmungsvolle Malerei fand der Künstler auf seinen Reisen durch Deutschland, Großbritannien, Schweden und Norwegen. Ab etwa 1890 lebte er in Friedrichshagen bei Berlin. Zu seinen Freunden zählten unter anderem die Mitglieder des Friedrichshagener Dichterkreises um Wilhelm Bölsche und Bruno Wille.

Thomas Herbst

(1848–1915, Hamburg)

6184 Streuobstwiese und Gehöfte im Alten Land. Öl auf Papier, auf Holz kaschiert. 36 x 45,5 cm. Verso auf der Holztafel mit Klebeetikett mit typogr. Beschriftung

„Thomas Herbst / 1848 Hamburg 1915 ebda. / „Norddeutsche Landschaft“.

1.200 €

Eduard Veith

(1856 Neutitschein – 1925 Wien)

6185 Die hl. Maria Magdalena vor nächtlichem Sternenhimmel.

Öl auf Leinwand, auf Holz kaschiert. 21,1 x 15,8 cm. Unten links signiert:“E. Veith“.

900 €

6188

Heinrich Basedow (1865 Berlin – 1930 Potsdam)

6186 Partie auf Rügen nach dem Regen. Öl auf Malpappe. 31,2 x 41 cm. Unten rechts signiert und datiert „H. BASEDOW 1896“.

1.500 €

Günther Meltzer (1865–1920, Berlin)

6187 „Im November (Rheinsberg)“. Öl auf Leinwand. 49,5 x 83 cm. Unten links signiert und datiert „HF Günther Meltzer 1895“.

1.200 €

Ausstellung: Große Berliner Kunstausstellung 1895 (Klebeetikett auf dem Keilrahmen).

Mit dieser regennassen Allee bei Rheinsberg gelingt dem aus Berlin stammenden Günther Meltzer ein wunderbares Stimmungsbild neoimpressionistischer Prägung. Leider ist nur wenig über diesen begabten Künstler bekannt, dessen Werke wiederholt auf den Großen Berliner Kunstausstellungen gezeigt wurden.

Karl Friedrich Ernst Rumpel (1867 Potsdam – 1939 Demmin)

6188 Fischer mit Booten am Strand von Usedom. Öl auf Leinwand. 40,5 x 50 cm. Links unten signiert und datiert „K. Rumpel 1927“.

900 €

6189

Wilhelm Kuhnert (1865 Oppeln – 1926 Flims, Graubünden)

6189 Ostafrikanische Geierperlhühner (Acryllium vulturinum).

Öl auf Leinwand, auf fester Pappe aufgezogen. 18,7 x 23,8 cm. Signiert unten rechts „W. Kuhnert“.

3.000 €

Provenienz: Galerie Commeter, Hamburg (verso mit altem Etikett).

Wilhelm Kuhnert erkannte bereits früh nach seinem Studium an der Berliner Akademie seine Vorliebe zur Tiermalerei. Er gilt als der erste, der seine Studien, vor allem die der tropischen Tiere, nicht wie üblich in Zoos, sondern auf zahlreichen Reisen in der freien Natur anfertigte.

Ein Hauptwerk seines Schaffens sind die Illustrationen für die 120 farbigen Tafeln und 620 Textabbildungen der von 1900-1902 in Berlin erschienenen drei Bände ‚Das Thierleben der Erde‘ von Wilhelm Haacke. Unser Gemälde ist eine farbige Vorstudie zu der in Band 3 (Das Thierle- ben Afrikas und des Meeres) auf Seite 172 erschienenen s/w-Illustration des ostafrikanischen Geierperlhuhnes. Haake bezeichnet den Vogel, der seinen Namen der geierähnlichen Kopfform verdankt, wegen seiner blau-schwarz-weißen Befiederung und den roten Augen als die vielleicht schönste Perlhuhnart.

Hugo Charlemont (1850 Jamnitz – 1939 Wien)

6190 Garten in Brioni mit Rosenstöcken. Öl auf Karton. 32,5 x 30 cm. Unten rechts signiert „Hugo Charlemont“.

1.500 €

6191 Der Kemperplatz im Berliner Tiergarten. Öl auf Leinwand. 47,5 x 63,5 cm. Links unten signiert und datiert „Jul. Jacob/ [18]88“.

4.000 €

Julius Jacob studierte an der Berliner Kunstakademie, lehrte später selbst als Dozent an der Bauakademie und wurde mit seinen über mehrere Jahrzehnte entstandenen Stadtansichten zu einem Chronisten seiner Heimatstadt Berlin. Hier zeigt er das Treiben auf dem Kemperplatz am Rande des Berliner Tiergartens, auf dem sich die Spaziergänger um den 1877 errichteten Wrangelbrunnen tummeln, der 1902 nach Berlin Kreuzberg umgesetzt wurde.

6193 Kaiser Wilhelm I. zu Pferd. Öl auf Leinwand, auf Holzplatte aufgezogen. 28,3 x 19,3 cm. Unten rechts signiert „C. Steffeck“. Um 1871.

1.500 €

Provenienz: Auktionshaus Hans Stahl, Hamburg, Auktion am 9. Mai 1981, Los 9644.

Privatsammlung Rheinland.

Als Sohn eines Porträtmalers kam Carl Steffeck schon in jungen Jahren in Berührung nicht nur mit der Malerei, sondern auch mit Pferden und dem Reitsport. Sein Studium beginnt er 1834 an der Berliner Akademie, wo er schnell zu einem der vielversprechendsten Schüler des Pferdemalers Franz Krügers avanciert aber auch unter Karl Begas studiert und erste Historiengemälde schafft. Zwischen 1839 und 1840 hält er sich für längere Zeit in Paris auf und wird dort Schüler des Historienmalers Paul Delaroche bevor er Frankreich verlässt und sich auf eine Studienreise durch Italien begibt. Ab 1842 etabliert er sich höchst erfolgreich als Historien- und Tiermaler in Berlin und nimmt an zahlreichen Ausstellungen teil. Sein Atelier öffnet er in der Art zeitgenössischer französischer Künstler auch für Schüler, darunter Hans von Marées und Max Liebermann. Nach über 40 Jahren Tätigkeit in Berlin wird er 1880 zum

Direktor an der Königsberger Akadamie berufen. Wilhelm I. ließ sich mehrfach von Steffeck darstellen. So zum Beispiel ebenfalls zur Pferde auf dem Schlachtfeld von Sedan 1870 - einem seiner größten militärischen Erfolge. Ein monumentales Reiterbild des Kaisers von Steffecks Hand schmückt lange Zeit auch den Berliner Reichstag. Das vorliegende Gemälde könnte ebenfalls in einem dieser Zusammenhänge entstanden sein, ähnelt es in der Auffassung doch den Sedan-Darstellungen, es stellt den Monarchen allerdings in einem intimeren Format und mit wesentlich stärkerer Konzentration auf malerische Werte und naturgetreue Präzision dar.

6194 Berlin Unter den Linden mit Blick von der Universität auf die Oper und das neue Palais. Öl auf Leinwand. 50 x 61 cm. Links unten signiert „W. Sewohl“. Wohl vor 1930.

1.200 €

Kassel)

6195 Herbstliche Promenadenszene im Berliner Tiergarten. Öl auf Leinwand. 53 x 71 cm. Signiert unten rechts „Müller-Cassel“.

750 €

Adolf Leonhard Müller-Cassel studierte an den Akademien in Kassel und Düsseldorf, bevor er sich in Berlin einen Namen als Landschaftsmaler machte. Seine Großstadtmotive, so auch diese lebhafte Szene im herbstlich beleuchteten Tiergarten, stehen unter dem Einfluss des Impressionismus.

München)

6196 Reiterin zu Pferd im Galopp. Öl auf Holz. 26,5 x 11 cm. Unten rechts signiert „A. Jank“.

900 €

Eine Dame in eleganter Reitkleidung treibt ihr edles Pferd zum Galopp an. Angelo Jank schafft mit seiner furiosen Studie eine großartige Momentaufnahme dieses flüchtigen Augenblicks.

Anna Wolkenhauer (1862 Stettin – 1939 Berlin)

6197 Wolkenhimmel in Brandenburg. Öl auf Leinwand. 47 x 56 cm. Rechts unten signiert (ligiert) „AWolkenhauer.“

500 €

Anna Wolkenhauer war eine Berliner Landschaftsmalerin, die unter anderem auf den Ausstellungen im Münchner Glaspalast ausstellte.

Johannes Hänsch (1875–1945, Berlin)

6198 Brandenburgische Sommerlandschaft. Öl auf dünnem Karton, auf festem Karton montiert. 37 x 51,5 cm.

600 €

Provenienz: Aus dem Nachlass der Künstlerin (links unten mit dem Nachlassstempel).

Philipp Franck (1860 Frankfurt a. M. – 1944 Berlin)

6199 zugeschrieben. Segelboote und Ruderboote am sommerlichen Wannsee in Berlin. Öl auf Leinwand. 45,5 x 60 cm. Verso auf der Leinwand betitelt „Wannsee“, sowie von Sammlerhand auf dem Keilrahmen bezeichnet „Studie von Prof. Franck“. Um 1920.

1.800 €

Berliner Sezessionist

6200 um 1900. Blick auf den alten Berliner Spreehafen. Öl auf Leinwand. 50 x 60 cm.

800 €

Erich Jackstädt (geb. 1892 Berlin)

6201 Blick auf die Inselbrücke mit dem Alten Stadthaus, dem Rathausturm und der Nikolaikirche in Berlin. Öl auf Leinwand. 45 x 60,5 cm. Rechts unten mit Schwarz über Rot signiert und verso erneut signiert und bezeichnet „An der Inselbrücke“. Um 1925.

800 €

Erich Jackstädt studierte von 1919-1922 an der Berliner Akademie unter Erich Wolfsfeld, stellte schon 1923 auf der Großen Berliner Kunstausstellung aus und machte sich schnell als Maler und Graphiker einen Namen.

Albert Conrad (1837 Torgau – 1887 Berlin)

6202 Markttreiben auf dem Berliner Gendarmenmarkt. Öl auf Holz. 13,8 x 17,7 cm. Unten links signiert „Alb. C.“ sowie verso schwer leserlich bezeichnet „Al[...] Conrad [...]“.

400 €

Otto Heinrich (1891 Berlin – 1967 Potsdam)

6203 Blick auf Alt-Kölln in Berlin mit Inselbrücke und der Petrikirche im Winter. Öl auf Leinwand. 66 x 85,5 cm. Rechts unten signiert und datiert „Otto Heinrich 1942.“

3.000 €

Otto Heinrich widmete dem heute nostalgisch benannten „Fischerkietz“ in Berlin viele seiner Arbeiten. Dabei variierte er immer wieder Ansichten der Fischerinsel: Bei vorliegendem Gemälde führt sein Blick vom östlichen Spreeufer (Rolandufer) in Höhe der einstigen Waisenbrücke über die Spree auf den Abzweig des Spreearms mit der Strasse „An der Fischerbrücke“.

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